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„Sonntagstrend“ zur BundestagswahlGrüne ziehen an Union vorbei

Die Debatten der vergangenen Wochen hinterlassen Spuren: Die Grünen erreichen einen neuen Umfragerekord, die Union sinkt ab.

Grüne im Glück: Annalena Baerbock kandidiert für das Kanz­le­r*in­nen­amt Foto: AP Photo/Jens Meyer

Berlin afp | Die Nominierung von Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin beschert den Grünen einer Umfrage zufolge deutlichen Aufwind in der Wählergunst. Die Union liegt mit 27 Prozent nur noch auf Platz zwei.

Im „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, legten die Grünen sechs Prozentpunkte zu und erreichten mit 28 Prozent den höchsten jemals gemessenen Wert für die Partei in der Geschichte des „Sonntagstrends“.

Nach der Nominierung ihres Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) büßte die Union damit zwei Punkte ein. Auch die SPD verlor zwei Punkte und landete bei 13 Prozent – dem schlechtesten Wert seit August 2019. Linkspartei (sieben Prozent) und AfD (zehn Prozent) verloren jeweils einen Punkt, die FDP blieb unverändert bei neun Prozent. Die sonstigen Parteien würden sechs Prozent wählen.

Armin Laschet hinter Olaf Scholz

Für die Umfrage befragte Kantar für die Zeitung 1.225 Menschen im Zeitraum vom 15. bis zum 21. April danach, welche Partei sie wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären. Die Grünen hatten Baerbock am vergangenen Montag, dem 19. April, zur Kandidatin gekürt.

Am Freitag befragte zudem das Meinungsforschungsinstitut Insa 1.000 Menschen für die „Bild am Sonntag“ danach, wen sie wählen würden, wenn sie den nächsten Bundeskanzler oder die nächste Bundeskanzlerin direkt wählen könnten. Hierbei standen Baerbock, Laschet und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zur Auswahl. Demnach würden 30 Prozent der Befragten Baerbock direkt wählen, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz käme auf 20 Prozent und Laschet auf 18 Prozent.

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8 Kommentare

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  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Laschet holt Merz ,als Wirtschaftexperte ,in sein Team. Irgendwie schafft der " BlackRock Jünger " es doch noch in exponierter Wirtschaftsposition in die Bundesregierung.



    Viel Spaß damit , liebe GRÜNEN!

  • Mein Wunsch: Schwarz-Grün erreicht keine absolute Mehrheit, RRG aber schon.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Hatten wir doch schon 2x, die Situation. Weder bei den Sozen noch bei den Grünen gibts dafür Mehrheiten. Vermutlich gibts nicht mal bei der Linken dafür Mehrheiten

  • In einem Land, in dem man die Leute reibungslos dazu bringen konnte, ihre Joghurtplastikbecher mit kostbarem Trinkwasser auszuwaschen und getrennt in Plastikbehältern zu sammeln, um sie von dieselbetriebenen LKWs zu Wertstoffhöfen zu transportieren, wo sie dann entweder gleich in der Müllverbrennungsanlage, oder später unter freiem Himmel verbrannt werden, in so einem Land sind schlechterdings eigentlich nur noch grüne Regierungen denkbar.

  • Vorsicht vor zu viel Euphorie: Die Grünen waren schon öfter Umfragekönige und anschließend Wahlverlierer. Ich vermute, das hat mit den grundlegenden Unterschieden zwischen Umfrage und Stimmabgabe zu tun. Umfragen sind nie ganz anonym: Der Fragende weiß Etliches über die Befragten, wegen Repräsentanz der Umfrage. Unter diesen Voraussetzungen wollen vor allem Unentschlossene edel und gut scheinen. In der Anonymität der Wahlkabine wird an die (vermeintlichen) Eigeninteressen gedacht, und die Kreuze landen doch bei CDU/CSU oder FDP.

    • @steschlieb:

      Naja, einige "Fehler" wurden ja schon korrigiert. Beispielsweise wird auf Wahlprogramme, in denen "böse" Dinge stehen verzichtet. Der nächste Schritt wären Wahlkampf-Slogans, die alle toll finden. Mein Vorschlag: "Mit uns in eine besser Zukunft. Die Grünen".Das finden alle echt knorke.

  • Umfragen taugen nur zur Überprüfung der aktuellen Akzeptanz. Angela Merkel hat sich mit Umfragen immer wieder neu ausgerichtet. Umfragen sind jedoch keine Wahlen und führen nicht zur Macht, wie der Gottkanzlerkandidat Schulz vor 4 Jahren erleben musste. Mal sehn , was die nächsten Wochen so bringen und wohin sich Anna-Lena Baerbock demnächst entwickelt.

  • Grins ...