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Schlagloch Arbeit 4.0Rente für die Überflüssigen

Kommentar von Matthias Greffrath

Die Automatisierung vernichtet Arbeitsplätze. Wer profitiert tatsächlich von der vierten technischen Revolution?

Der Mensch würde hier nur stören: Porschewerk in Leipzig. Foto: dpa

D as selbstfahrende Auto ist keine Utopie mehr: „In zwei Jahren ist es so weit“, verkündete Tesla-Chef Musk dieser Tage auf der Consumer Electronic Show in Las Vegas, dem Mekka der Mobilitäts- und Elektronik-Freaks. Aber die Roboter auf Rädern sind nur die vergleichsweise harmlose Speerspitze dessen, was auf uns zurollt: „Der Unterschied zwischen Mensch und Computer wird in Kürze aufgehoben sein“, weiß Thimoteus Höttges, der neue Vorstandsvorsitzende der Telekom. Und: „Die Frage, ob wir das wollen, stellt sich nicht“, so vertraute er dem Zeit-Chefredakteur an: „das kommt einfach.“

Er jedenfalls freut sich schon, weil ihm zu Hause bald schon „Pepper“, der Haushaltsroboter der Firma Softbank, sagen wird, wo er seine Brille liegen gelassen hat, oder ihn fragt: Warum bist du so mies drauf heute morgen? – „vom Algorithmus her überhaupt kein Problem“ – und ihm dann sein Lieblingslied singt.

Was sich derzeit mit dem Schlagwort Industrie 4.0 oder „Internet der Dinge“ ankündigt, visiert den logischen Endpunkt der neuzeitlichen Technik an. Werkstücke, die ihren Weg durch die Produktion selbsttätig steuern; logistische Netze, die vom Lager bis zur Lieferantendrohne fast ohne Menschen auskommen; Kühlschränke, die nachbestellen, wenn die Butter zur Neige geht; Erntemaschinen, die ohne Fahrer Quadratkilometer große Felder bearbeiten; Autos, die mit sanfter Stimme schnurren, welches Schnäppchen mich in der nächstgelegenen Straße erfreuen könnte; Textproduktionsalgorithmen, die Sportreportagen oder Anwaltstexte schreiben – all das ist teils in Entwicklung, teils durchdringt es schon heute unseren Alltag.

Die technische Abschaffung von Arbeit, Anstrengung und Unerwartetem werde die Welt „sicher machen für kleine dicke Männer“ – spottete vor langer Zeit George Orwell. Aber solche Kulturkritik ist heute ebenso antiquiert und wirkungslos wie Hannah Arendts Horror vor einer Gesellschaft, in der „Arbeit und die in ihr erreichbare Lebenserfahrung zunehmend aus dem menschlichen Erfahrungsbereich ausgeschaltet wird“, Homo sapiens nur noch Gleitmittel in einem geschlossenen System von automatisierter Produktion und permanenter Konsumstimulation sei und zu einer Tiergattung regrediere. Kulturkritik kapituliert, wenn Thimoteus Höttges den „Faust“ interpretiert: „Stillstand ist das Schlimmste“, habe uns Goethe darin sagen wollen. Nun ja, was soll man da noch sagen: Das kommt eben einfach.

Aber lassen wir die elitären Reflexionen über Kulturschwund beiseite und wenden wir uns dem Problem zu, das auch die technologisch Visionärsten nicht verleugnen: der kommenden Arbeitslosigkeit. Für die USA hat der MIT-Ökonom Andrew McAfee in seinem einflussreichen Buch über die „vierte ttechnologische Revolution“ geschätzt, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts bis zu 50 Prozent der Arbeitsplätze durch das Vordringen der „künstlichen Intelligenz“ wegrationalisiert werden könnten.

Glaube schwankt

Für Deutschland beginnen die Schätzungen bei 12 Prozent. Und angesichts des Vordringens der Algorithmen auch in die Dienstleistungs- und Gesundheitsindustrien beginnt der liberaltechnokratische Glaube zu wanken, jeder Technologieschub werde auch neue Jobs mit sich bringen.

Um „den sozialen Frieden zu erhalten und Konsumenten in die Lage zu versetzen, Produkte zu kaufen“, werde über kurz oder lang das „bedingungslose Grundeinkommen“ kommen, glaubt Höttges. Und auch der zum Zukunftsguru avancierte McAfee plädiert für dessen Einführung.

Die Ultraliberalen sind die Vordenker eines arbeitslosen Einkommens

Kein Grund zu linker Freude: Den Leistungseliten, die seinen Vorträgen lauschen, nimmt McAfee die Angst vor „Sozialistischem“ mit Power-Point-Porträts der Ultraliberalen Hayek und Friedman: sie, nicht Marx oder Lenin seien die Vordenker eines arbeitslosen Einkommens. Und das ergibt auch Sinn: denn unter den Bedingungen des globalen Konkurrenzkapitalismus ist eine Überflüssigen-Rente die billigste Lösung für die technologische Arbeitslosigkeit – und die einzige, die alles lässt, wie es ist.

Die Klassiker des Sozialismus, aber auch John Maynard Keynes versprachen sich von der Vollautomatisierung der Produktion etwas anderes: Zeitwohlstand für Kultur, Spiel, Selbstbetätigung, Muße und die Beteiligung an der Politik, kurz: die allseitige Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten – aller Menschen. So etwas klingt altbacken und abwegig in einer Zeit, in der in Europa einerseits der Kampf um den Achtstundentag wieder aktuell wird, andererseits Millionen von jungen Menschen ohne Arbeit, ohne Bildung, ohne Zukunft bleiben.

Spaltung der Gesellschaft

Ein allgemeines, bedingungsloses Grundeinkommen würde den Sieg des Kapitalismus über das humanistische Versprechen der Aufklärung endgültig besiegeln und die hochtechnisierten Gesellschaft auf Dauer spalten: in eine produktive, hochtechnisierten Kernbelegschaft mit Premium-Konsum und eine mit Rationen zum physischen Überleben versehene und im Übrigen mit virtuellen Genüssen und Gadgets stillgestellte Unterschicht ohne Ansprüche, Qualifikation oder Perspektiven.

Ein Jahrhundert lang hat die europäische Arbeiterbewegung für die allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit gekämpft und für eine Bildungsrevolution, die allen Menschen die Chance gibt, zu qualifizierten Lenkern einer hochtechnischen Produktion zu werden und zu mündigen Bürgern, die in der Lage sind, über die Richtung des Fortschritts zu entscheiden.

Heute, am Vorabend einer finalen Beschleunigung dieses Fortschritts, ist das keine gewerkschaftliche und auch keine sozialdemokratische Forderung mehr. Im uninspirierten Grünbuch der Arbeitsministerin über „Arbeit 4.0“, das in unscharf beschwichtigender Manier von „Chancen und Risiken“ der vierten technologischen Revolution redet, kommt das Wort Arbeitszeitverkürzung nicht vor. In den Gewerkschaften träumen ein paar intellektuelle Einzelkämpfer noch davon.

Der Begriff „Entfremdung“ findet sich allenfalls in den Minderheitsvoten von Hinterbänklern in Enquetekommissionen. Die prekären Kreativen warten auf das Grundeinkommen. Zum Jubiläumsjahr sind wie immer einige Marx-Biografien in Arbeit. Und Herr Höttges freut sich auf Pepper.

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89 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Diese Thematik wurde auch schon mal intelligenter behandelt:

    »Maschinen werden besser als Menschen, in allen Branchen. Eine Revolution bahnt sich an. Doch wir können die Folgen steuern: Wenn uns Roboter und Algorithmen in der Arbeitswelt ersetzen, sollten sie auch unseren Platz als Steuerzahler einnehmen.«

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/automatisierungsdividende-fuer-alle-roboter-muessen-unsere-rente-sichern-11754772.html

  • Überflüssig oder nicht - darüber entscheidet bei einem wirtschaftlich armutsfesten bedingungslosen Grundeinkommen jeder Einzelne letztendlich selbst. Denn jeder Einzelne kann dann endlich - angstfrei bezüglich des finanziellen Überlebens - "sein" individuelles Leben gestalten, wozu neben selbst ausgesuchten Bildungsaktivitäten auch gesellschaftlich sinnvolle sowie notwendige Tätigkeiten im "Non-Profit-Bereich" gehören. Beispielsweise darf ein Arbeitslosengeld-II-Bezieher heutzutage keineswegs selbst eigenmächtig festlegen, ob und ggf. welche Bildungsaktivitäten er tagsüber in Angriff nimmt, ohne Leistungseinstellungen oder Sanktionen des Jobcenters und damit einhergehende existenzielle Not befürchten zu müssen. Und beim Bafög gibt es gravierende Einschränkungen, die jüngeren Menschen mit bereits vorhandener Erstausbildung ohne mehrjährige Berufserfahrung sowie älteren Menschen keinen Zugang mehr zu einem Hochschulstudium erlauben, auch wenn die notwendige schulische Hochschulzugangsberechtigung vorliegt. Deshalb betrachte ich im Gegensatz zum Autor des Artikels ein wirtschaftlich armutsfestes bedingungsloses Grundeinkommen - gerade auch im Hinblick auf den mit der digitalen Revolution unweigerlich einhergehenden weiteren Verlust existenzsichernder Arbeitsplätze in der kapitalistisch orientierten Wirtschaft, der per allgemeiner Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich keineswegs vollständig aufgefangen werden kann - eindeutig als Chance für jede und jeden Einzelnen von uns.

    Und wenn ein bedingungsloses Grundeinkommen doch sowohl unter Kapitalisten als auch unter Sozialisten Fürsprecher hat, also von normalerweise völlig unterschiedlich denkenden gesellschaftlichen Gruppen: Weshalb wird es dann nicht sofort realisiert?

    • 3G
      31955 (Profil gelöscht)
      @Jessica:

      Sie haben das gut erkannt und sehr gut begründet. Aber die filmische Fiktion "Elysium" mit Jodie Foster und Matt Damon ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen.

    • @Jessica:

      @ JESSICA :

      "Weshalb wird es dann nicht sofort realisiert?"

      Ganz einfach ! Wegen einer klitzekleinen Kleinigkeit : Wie soll Schäuble (et al) das im Staatshaushalt unterbringen ? Man lese mal nach , was STROHEKER dazu unter den angeführten links an "Erhellendem" von sich gegeben hat : nur unbedarftes Wunschdenken .

      Kurzes Kapitalismus-Kolleg gefällig ? Bitte sehr !

      Alle Ausgaben , die der Staat tätigt (für Verwaltung , Bildung ,Justiz , Polizei , Militär und anderes) sind Konsumausgaben : S t a a t s konsum . Im Idealfall , also in längst vergangener , kurzer Zeit (Stichwort : Schäffer-Turm ; Schäffer Finanzminister unter Adenauer ) , konnte/ kann der Staat alle diese Ausgaben mittels Steuereinnahmen decken . Nun muss man genau hinsehen , woher das durch Steuern eingezogene Geld letztlich kommt . Vorab erst die Frage : Wodurch kommen Konsumenten an das Geld , das sie für Dienstleistungen aller Art aufwenden (Gesundheit , Haareschneiden , Fahrschule , Rechtsschutz etc) ? Lassen wir im vereinfachten Modellfall hier alle Konsumenten weg , die selber in einem Dienstleistungsbereich arbeiten , und gehen davon aus , dass a l l e Arbeitnehmer als Lohnempfänger in der kapitalproduktiven Industrie arbeiten . Dann sind a l l e Ausgaben dieser Arbeitnehmer/Konsumenten Konsumausgaben . Das bedeutet : Das Einkommen in a l l e n Dienstleistungssektoren hängt unmittelbar ab vom Einkommen der vorgenannten Arbeitnehmer in der Industrie (beachte obige Modellannahme !) . Das bedeutet weiter , dass das Einkommen Letzterer unausweichlich abhängig ist von systemisch gelingender Kapitalverwertung . Ebenso , wie die Konsumausgaben des Staates !

      Mit der profitablen Kapitalverwertung steht es ubiquitär auch im achten Jahr der Krise (mit Ausnahme von D ) alles andere als gut .

      Die Folgerung aus dem Obigen mögen die BGE-WunschdenkerInnen erst mal selbst versuchen .

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @APOKALYPTIKER:

        "Alle Ausgaben , die der Staat tätigt (für Verwaltung , Bildung ,Justiz , Polizei , Militär und anderes) sind Konsumausgaben..."

         

        Sie haben Investitionen vergessen. Ein Staat kann auch investieren und tut's auch im großen Umfang, nicht nur rein materiell aber auch z.B. in der Forschung. Meinetwegen auch Bildung.

         

        Bei dem (leicht konfusen) Beispiel mit den Einkommen und deren Verwendung lassen Sie außer acht, dass das Einkommen der Arbeitnehmer in der Industrie auch bei einer "systemisch gelingender Kapitalverwertung" sinken kann. Oder vielleicht sogar vielmehr dann. Mehrwert wird zunehmend durch Maschinen und IT-Technik geschaffen. Das ist die Grundlage für ein etwaiges BGE.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Nein, Investitionen des Staates in die Infrastruktur habe ich nicht vergessen : es sind steuerfinanzierte , anderenfalls kreditfinanzierte schuldenerhöhende staatliche Konsumausgaben . Die weltweiten Konjunkturen der letzten 30 Jahre wären ohne die Verschuldung mit "fiktivem" Kreditgeld , weil - bitte nicht vergessen - nie mehr ablösbar , nicht mehr möglich gewesen . Die Schuldenbremse wurde nicht von ökonomischen Volldeppen ins GG geschrieben ; die Euro-Krise beruht nicht auf ökonomischer Spinnerei .

           

          Dass Löhne sinken können , weil Arbeitslosigkeit steigt und Konzerne sich weltweit die billigsten Werkbanksklaven aussuchen können , ist nicht gerade verwunderlich . Auch dass Unternehmen durch die aus den Immobilienblasen (USA , Spanien ;Irland) und Finanztitelblasen geschöpfte Liquidität ("fiktiven"Geldes !) die Möglichkeit erhielten , durch Produktionen in der s.g. Realwirtschaft Gewinne zu machen (die jetzt ebenfalls teilweise als fiktive Guthaben in bad banks schlummern oder im Orbit der Finanzindustrie um die Welt jagen) , ist ebenso wenig erstaunlich .

          Und - großer Irrtum - : Maschinen produzieren keinen Mehrwert . Mehrwert wird nur durch Einsatz menschlicher Arbeitskraft erzeugt .

          Dazu vielleicht später mal was - ... damit ich Sie hier nicht weiter zu sehr "konfusioniere" , lieber Jaroslaw .

        • @10236 (Profil gelöscht):

          "Mehrwert wird zunehmend durch Maschinen und IT-Technik geschaffen. Das ist die Grundlage für ein etwaiges BGE."

          - Nicht unbedingt bzw. nicht nur. Schon ganz ohne Maschinen und IT-Technik gibt es wachsende Überschüsse und wachsenden Wohlstand.

          Der wird (seit Jahrhunderten) in zweierlei Hinsicht fehlalloziert:

          Erstens werden die Reichen immer Reicher (und müssen sich derweil immer stärker vor potentiell aggressiven Hungerleidern schützen), zweitens werden gigantische Ressourcen in destruktiven Aktivitäten verbrannt. Aktuell z.B. Bankenrettungen, direkte und indirekte Subventionen für Kohle, Atom, Autos, Tabak, Verteidigung der dt. Interessen am Hindukusch, 'Regime Change' Operationen mit hohen Folgekosten (jeder Art)... etc.

          Schafft natürlich alles toll Arbeitsplätze - auf die wir in dem Moment, da ein BGE eingeführt wird, allerdings dankend verzichten können.

           

          Trotzdem gilt auch "Die entscheidende Frage der Finanzierung ist deshalb die Frage nach den Folgen des Grundeinkommens für die Arbeitsbereitschaft im Erwerbssektor..." https://www.grundeinkommen.de/26/03/2008/das-finanzierungsproblem-ist-das-anreizproblem.html (wobei ich die kaum vorhersehbaren indirekten Effekte bei der Senkung von Kosten durch Krankheit, Kriminialität, vermeidbare Bürokratie und beschäftigungspolitisch motivierten "Marktverzerrungen" auch für sehr interessant halte).

      • @APOKALYPTIKER:

        Apokalyptiker:

        Welches "erhellendes" "unbedarfte Wunschdenken" habe ich von mir

        gegeben?

         

        Jessica:

        Auf meiner Suche nach grundlegenden Info's zum bedingungslosen Grundeinkommen habe ich u.a. gelesen, dass ein solches in Höhe von 30 % des Bruttoinlandsprodukts für jeden Einzelnen mal gerade eben eine Leistung in ungefährer Höhe des heutigen HARTZ4-Satzes ergeben soll, dass jedoch die Staatsausgaben sich stark erhöhen sollen, obwohl die Beträge, die heute für Sozialleistungen aller Art ausgegeben werden und die dann ja wegfallen würden, da bereits berücksichtigt sein sollen.

        Also, irgendwie habe ich so den Eindruck, dass das bedingungslose Grundeinkommen sich zwar gut anhört, es jedoch an seiner Finanzierbarkeit scheitern dürfte.

        Oder kennen Sie andere Rechnungen?

        • @Der Allgäuer:

          Es gibt hier auch noch eine Sammlung von Finanzierungsvorschlägen und - rechnungen, allerdings von wild gemischter Qualität: http://www.archiv-grundeinkommen.de/index.html#finanz

           

          Ich warne jedoch davor, sich in den Zahlen zu verlieren, wenn es um die FINANZIERBARKEIT geht, also noch nicht um die konkrete Finanzierung, ist ein Blick in die reale Welt u.U. hilfreicher: Können wir genügend Güter (Waren und Dienstleistungen) produzieren, damit alle immer genug zum Leben haben oder nicht?

           

          Und natürlich fehlt bei den meisten Rechnungen der "Wirtschaftsexperten" noch die unbezahlte Arbeit (die heute die Leute "selbst bezahlen", die sie machen - mit der Folge eines erheblichen Armutsrisikos), es fehlen oft die Steuerfreibeträge und andere gar nicht erst realisierte oder vereinnahmte monetäre Gewinne, es fehlen natürlich die Gewinne aus der Giralgeldschöpfung, es fehlen die externalisierten Kosten (=verdeckten Subventionen) bestimmter - scheinbar so wirtschaftlicher - Unternehmen und Branchen usw.

          • @Eric Manneschmidt:

            Ist doch seltsam , ... irre ich mich : nicht mal Die Linke hat die Forderung nach einem BGE in ihr Programm aufgenommen . Dabei könnte sie sich damit doch elegant um eine schlüssige Krisentheorie und radikale Systemkritik vorbeimogeln . Hat vllt ihre ökonomisch versierte Sarah W. ihren KollegInnen die aus der Systemimmanenz herzuleitende Unmöglichkeit des Konzeptes nachgewiesen ? Weiß da wer was Genaueres ?

            :-)

            • @APOKALYPTIKER:

              "Nicht mal Die LINKE"...als ob die ein besonders positives Verhältnis zur Autonomie des Individuums hätte, wa?

               

              Der 'ökonomisch versierten' Sahra Wagenknecht sind die Menschen herzlich egal, denke ich mal: https://www.youtube.com/watch?v=kg_9gZLO4tU https://www.youtube.com/watch?v=ek6kUDM6a_w

               

              Immerhin hatte Die LINKE auf ihrem Parteitag im Juni 2015 eine zum Teil durchaus niveauvolle Diskussion zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=zhDJAHWeLU8 (etwa 00:03:20 bis 01:40:00)

              • @Eric Manneschmidt:

                Schön . Ergebnis für Die Linke : BGE völlig unrealistisch .

                 

                 

                Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



                 

                • @APOKALYPTIKER:

                  Mist ! Apo - wieder was verpaßt;)

                  Aber echt was los hier &

                  Matthias Greffrath - endlich wieder

                  Gut in Form!

                  VHS 4.0;))

                • @APOKALYPTIKER:

                  @Moderation:

                  Ich hatte "Wolkenkuckucksheimer" aus der Feder eines Menschen, der sich "Apokalyptiker" nennt, eigentlich eher als Kompliment empfunden. ;-)

      • @APOKALYPTIKER:

        Weil ein bedingungsloses Grundeinkommen bisherige Sozialleistungen ersetzt (Sozialhilfe, Arbeitslosengeld I und II, Rente, Bafög, Berufsausbildungsbeihilfe/BAB, Krankengeld ... die Liste ist lang!), dürften sich die Mehrkosten für den Staat in Grenzen halten.

         

        Darüber hinaus ist die "Schwarze Null" von Herrn Schäuble ja bekanntlich nicht unumstritten: http://www.nachdenkseiten.de/?p=29413

        • @Jessica:

          Ich denke, man darf sich auch dabei nichts vormachen, sondern muss es eher realistisch sehen:

           

          wo ist Schäuble's "schwarze Null" im Bundeshaushalt nicht unumstritten.

           

          Soweit ich sehe, hat er den Großteil der Politiker, Ökonomen und Bevölkerung "hinter sich".

           

          Blicken Sie nur mal zurück auf die Griechenland-Diskussion. Da wurde man ja schon fast aus Deutschland ausgebürgert, wenn man nur ganz vorsichtig angedeutet hat, dass mit den bisherigen Milliarden-Hilfen nur die Banken, nicht jedoch das Volk gerettet wurde, und dass das Volk unter den Kürzungen im Sozialhaushalt leidet.

           

          Glauben Sie nur nicht, dass diese Stimmung vorbei ist (im "Untergrund" wirkte sie auch weiter bei der Frage "Schaffen wir das?", mit der auf das Kanzlerinnenwort "Wir schaffen das!" in der Flüchtlingsdiskussion reagiert wurde).

           

          Und bei zukünftigen Diskussionen wird's ebenfalls - direkt oder indirekt - eine eher größere Rolle spielen.

      • @APOKALYPTIKER:

        ... so geht's einem Oldie-Hirn&Gedächtnis -... den dicksten Posten bei Staatskonsumausgaben vergessen - : Soziales .

        Und ja , JESSICA , ... auch bei der teilweise echt maroden Infrastruktur in Deutschland könnte der Staat viel Geld in die Hand nehmen , ... wenn er's hätte .

        • @APOKALYPTIKER:

          Sie wissen aber schon, dass jeder Staat (oder Staatenverbund) mit eigener Währung im Grunde immer Geld hat. Es gibt kein Naturgesetz, dass nur gewinnorientierte Geschäftsbanken Giralgeld erschaffen können/dürfen. Es gibt auch kein Naturgesetz, nach dem mit Steuergeldern die Sozialindustrie und die Superreichen immer weiter gepäppelt werden müssten.

           

          Der altbekannte deutsche Untertanengeist steht da möglicherweise besonders im Wege...:

          Giving Money to People is The Only Way, Says French Bank's Chief Economist http://www.qe4people.eu/blog

  • Der Text ist halt schon, wie schon mehrfach in den Kommentaren festgestellt wurde, grottenschlecht.

     

    Vor allem hat Greffrath das Bedingungslose Grundeinkommen keinen Meter verstanden. Möglicherweise haben Höttges und nicht wenige begeisterte BGE-Anhänger das selbe Problem: Es geht bei BGE nämlich nicht darum, dass "uns die Arbeit ausgeht". Sondern es geht darum anzuerkennen, dass der größere Teil der Arbeit keine Erwerbsarbeit ist und - außer in kommunistischen Dystopien - auch nicht erwerbsförmig organisierbar sein wird.

     

    Und um diese Arbeit weiterhin (oder besser: endlich) allen Menschen zu ermöglichen, müssen diese existentiell abgesichert sein, und zwar ohne Verletzung ihrer Autonomie (wie sie bedarfsabhängigen Sicherungssystemen immanent ist).

     

    Zum Weiterlesen: https://inabea.wordpress.com/2015/09/29/die-feministische-care-oekonomie-das-bedingungslose-grundeinkommen-und-postpatriarchale-religion-eine-noch-nicht-verwirklichte-allianz-fuer-das-gute-leben-aller/

    • @Eric Manneschmidt:

      Hallo Eric Manneschmidt,

       

      auch wenn's doof klingt und lächerlich sein mag, ich habe das "Bedingungslose Grundeinkommen" (auch) - noch - nicht verstanden.

       

      Sie könnten mir also mit einem guten Tipp für einen Link oder für ein Buch weiterhelfen.

       

      Danke im Voraus!

  • Was wir sehen ist, dass der Dienstleistungssektor zunimmt.

    • @Gabriel Renoir:

      ... und mit ihm die Anzahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor keineswegs nur bei Un- oder gering Qualifizierten.

       

      Sogar Akademiker sind in unerwartet gigantischem Ausmaß von "working poor" betroffen: http://www.conceptsocial.de/blog/arm-trotz-arbeit/

       

      Bildung schützt schon lange nicht mehr vor Armut. Ein wirtschaftlich armutsfestes bedingungsloses Grundeinkommen ohne jegliche Drangsalierung ist deshalb mehr als überfällig!

  • In diesem Text kommt kein Staat mehr vor, der zu organisieren hat, dass das beschriebene Szenario der Spaltung eben nicht passiert, dass Fortschritt für jedes einzelne Mitglied der Gesellschaft fruchtbar wird. Eine Lücke, die die Infektion des Autors mit der Anti-Denke der Gewinner offenbart?

    Aber immerhin ist dieser Text zum Ende hin eine Warnung. Hier wäre weitere Analyse und Kritik dringend geboten gewesen. Ohne sie ist's ein Unkenruf und ein Aufgeben noch vor jedem Versuch der Mitgestaltung.

  • Herr Greffrath , ... ich weiß nicht , ob Sie je einen Impetus zu radikaler Systemkritik hatten . Einen solchen scheinen Sie sich jedenfalls total abgeschminkt zu haben . Ich hätte mich nach Lektüre Ihres Textes nicht sehr gewundert , wenn Sie als letzten Satz drunter gesetzt hätten :

    "Und das alles ist auch gut so ."

    • @APOKALYPTIKER:

      Man kann das System radikal kritisieren. Danach kommen die Vorschläge: Höhere Steuern, Steueroasen abschaffen, Spekulation mehr besteuern, was noch? Funktionieren sollte es wohl. Hat nicht die EU mit den Jersey Islands und Luxemburg eigene Steueroasen?

    • @APOKALYPTIKER:

      korrekt -

       

      Was ein schlaumeierischer Schwachsinn

      Ohne eine eigenen Gedanken -

      Wahrscheinlich schon die KI-Version -

      Des ansonsten&bisher geschätzten -

      Öh - issers wirklich - oder nur sein

      Algorithmus? - Matthias Greffrath.

       

      Frage am Rande - ?

      Angesichts der sich grad derbe Häufenden männergetunter Geistesschwammerln aus der

      Dutschke ~>

      Was im Cafeteria-Essen? ->

      Oder - 4.0 -~> Cyberangriff?!!

      • @Lowandorder:

        :)

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "[...] würde [...] die hochtechnisierten Gesellschaft auf Dauer spalten: in eine produktive, hochtechnisierten Kernbelegschaft mit Premium-Konsum und eine mit Rationen zum physischen Überleben versehene und im Übrigen mit virtuellen Genüssen und Gadgets stillgestellte Unterschicht ohne Ansprüche, Qualifikation oder Perspektiven."

     

    Wieso würde? So ist es doch bereits.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Nicht ganz:

       

      Zur beschriebenen Unterschicht gehören auch erwerbslose sowie prekär beschäftigte Akademiker/Facharbeiter/Kaufleute, die es entgegen der meisten Pressemeldungen auch unter Arbeitslosengeld-II-Beziehern immer noch zahlreich gibt - wie das IAB ermittelt hat: http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/qualo_2015.pdf

       

      Diese Menschen haben sehr wohl noch Ansprüche an sich selbst - zumindest denjenigen an einen existenzsichernden Job, sofern sich denn vielleicht doch noch unerwartet etwas Passendes auftut.

       

      Und ob die einzige Perspektive darin besteht, "irgendeinen" freien Job zu ergattern, der - unabhängig von der Bezahlung - inhaltlich und/oder bezüglich der beim Arbeitgeber vorherrschenden Unternehmensphilosophie überhaupt nicht zum jeweiligen Individuum passt, muss jede/-r Einzelne für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich wäre ein solcher Job eine Katastrophe - wobei es auf Dauer ohnehin nicht gut gehen wird, wenn ein Chef dem betreffenden Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue ansieht, dass man inhaltlich und/oder philosophisch unüberbrückbar nicht zueinanderpasst.

  • .... all diese Technische Erungenschaften sind eine Tolle Sache ... allerdings stillen sie weder Hunger noch stifften sie zu friedfertigen Beilegung von Kriegen an . Es ist sehr traurig und leider auch bezeichnend das solch Inteligente Entwicklermenschen mehr von ihrer Geldgier getrieben sind als von dem Ziel eines Friedlichen Miteinander für alle ! Wertschätzung, Komunikation Liebe , kreativität , Konflikte ausbaden usw. sind auch Dinge die durch soch eine Übertechnisierung weniger werden ! Ich liebe es wenn Zuhause eine gewisse art von Unordnung herrscht. Ich möcht von keinem Roboter am Morgen gefragt werden wie es mir nach einer durchzechten Nacht geht ,damit er mir im anschluß übermittelt das mein Blutdruck nicht stimmt und sich meine Stimme belegt anhört ... nein danke.... Außerdem fahre ich mit meinem Auto auch gerne mal unerwartet in irgend eine Ecke die auf keinem GPS verzeichnet ist.... ich würde mich köstlich amüsieren wenn sich so eine Führerlose Blechdose mal im Modder festfährt oder liegenbleibt weil keine Stromladedose frei ist oder einfach nicht verfügbar ist...Es ist jetzt schon eine Qual überall zu lesen das Elektroautos die Lösung schlechthin sind ! Das Umdenken der Menschen wäre die wahre Lösung... man braucht sich nur an die Straße zu stellen und zu beobachten wieviele Leute sich in enem Auto befinden.... Das sind die wahren Resuorcen ... die leeren Plätze in all den Fahrzeugen !!!! Politik und Wirtschaft sollten anreitze schaffen um das zu ändern.... das wäre ein wirklicher ansatz für den Umweltschutz .... dann könnte selbst ich mir vorstellen auf eine Fremdgesteuerten Blechdose umzusatteln.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Höchstwahrscheinlich wird über maximal mögliche Zeit die Illusion aufrechterhalten, dass es eigentlich genug Arbeit gibt, nur dass man zu unqualifiziert, zu teuer, zu unmotiviert, zu unflexibel ist. Damit wird die Funktion der Arbeitslosigkeit als Disziplinierungsinstrument und Kostensenkungsmechanismus (Sozialkürzungen, Lohnzurückhaltung) aufrechterhalten. In dieser Zeit können auch die vorhandenen Chancen und Perspektiven durch entsprechende sozioökonomische Mechanismen verteilt und gesichert werden.

    Ich gehe davon aus, dass dieser Abschnitt, bei sich immer mehr beschleunigendem techn. Fortschritt, 1-2 Generationen (25-50 Jahre) dauern wird. Dabei werden die Sozialstandards immer weiter gesenkt auf bloße Existenzsicherung es findet weiter starke Differenzierung der Löhne statt.

     

    Ob danach eine leistungslose Alimentierung der Verlierer dieser Entwicklung kommt, halte ich für gar nicht so ausgemacht. Eine Dienstleistungsverpflichtung, egal wie sinnlos oder durch Technik substituierbar, wäre denkbar. Denn: wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Überlassen Sie besser den Ökonomen , den Berufsoptimisten und Lakaien des Sytems , das Prognostizieren über die nächsten 25 - 50 Jahre . Was man

      j e t z t schon sehen kann , ist doch Folgendes :

      Alle Zentralstaaten des Kapitalismus stehen am Rande von Deflation wegen Überproduktion , Marktsättigung und rückläufiger Kaufkraft (Ausnahme D , noch...) . Es gibt nirgendwo nennenswerte industrielle Erweiterungsinvestitionen . Der vorhandene Maschinenpark , mit dem noch konkurrenzfähig und weltmarktfähig produziert werden kann , wird tendenziell nur modernisiert , wenn und soweit die Aussicht besteht , Konkurrenten vom Markt zu verdrängen . Ein Überleben des Systems auf den Krücken von Verschuldung wird es nicht geben ; ein Crash der Währungen von Dollar und Euro bereits in den nächsten 10 -15 Jahren ist nicht auszuschließen .

       

      Und was nach einem solchen Crash kommen wird , kann nur der liebe Gott wissen ...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @APOKALYPTIKER:

        Ohja, das Ende ist nah! Verkündet es in den Fußgängerzonen!

         

        Haha, seit 100 Jahren steht die Katastrophe kurz bevor. Und ich warte immer noch!

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Äh, die Opfer und Toten (Selbstmorde in Griechenland und anderswo) aus der Finanzkrise, die Arbeitslosigkeit in weiten Teilen Europas und die Verarmung vieler Menschen würde ich aber mal als Katastrophe bezeichnen. Oder ist das noch nicht drastisch genug?

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Karl Kraus:

            Verglichen mit den Opfern und Toten jedes anderen Wirtschaftssystems, sind Selbstmorde aus Hoffnungslosigkeit schlimm, aber keine apokalyptische Katastrophe.

            Wirtschaftskrisen sind tragisch, aber natürlich und werden nach Anpassungsprozessen überwunden werden. Selbstmord ist für die Familien der Selbstmörder*innen eine Katastrophe, betrifft den Rest der Gesellschaft oder "das System" aber weniger.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Na, wenn sie apokalyptisch sein soll, die Katastrophe, dann sind normale Katastrophen natürlich langweilig.

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Wenn 1939 nicht eine direkte Folge der Wirtschaftskrise ist. Crash in NY, Depression in USA, Amis ziehen das Geld von D ab, Depression in D, alle lieben Adolf.

               

              Der Kapitalismus der ersten Dekaden der Nachkriegszeit, war ja gar keiner. Oder sehr sozial domestiziert. Man kann sich nur die tax rates in den USA angucken. Seit den 80ern (USA), 90ern (GB), 00 (DE) läuft's richtig rund. Man musste gar nicht so lange warten bis es gekracht hat.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @10236 (Profil gelöscht):

                "Wenn 1939 nicht eine direkte Folge der Wirtschaftskrise ist. Crash in NY, Depression in USA, Amis ziehen das Geld von D ab, Depression in D, alle lieben Adolf."

                 

                Ich glaube nicht, dass Sie diese vereinfachte Kausalkette ernst meinen und denken, nur deshalb sind die Nationalsozialisten an die Macht gekommen.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          ... privatissime et gratis für Sie ; Dhimitry :

          Als Katastrophe , als Zusammenbruch im Wortsinne könnte der Niedergang des Systems sich tatsächlich abspielen in dem Fall , dass es zu einem Crash der Währungen von Dollar und Euro (und Renminbi) kommt . Sonst fährt es weiterhin sozusagen in Zeitlupe an die Wand . Nach meiner unmaßgeblichen Sicht haben bisher die VWL-Genies der Welt dagegen auch im achten Jahr der Krise kein Rezept gefunden . Haben S i e etwas in der Schublade ? Außer "Mismatch-Probleme auf dem Arbeitsmarkt" ?

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @APOKALYPTIKER:

            "dass es zu einem Crash der Währungen von Dollar und Euro (und Renminbi) kommt."

             

            Wenn das gleichzeitig passiert, gebe ich Ihnen einen aus!

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Häh? Seit 1929 sind doch erst 87 Jahre vergangen?

  • Was soll`s, am Ende kannste noch alles: https://www.youtube.com/watch?v=5jFIyIkQrz4

    • @lions:

      "Traurig nur, daß solche Leute Fühungspositionen in diesem Sytem haben und somit als Vorbilder dienen."

      :-))) LOL

      Das System hat ein Händchen für die 'richtigen' Leute ! Ideal sind solche, die , wenn sie sich öffentlich äußern , den marktwirtschaftsgläubigen Deppen das System optimal verkaufen können . Die INSM gibt zu diesem Zweck Millionen für Werbung bei SPON und FAZ aus .

      • @APOKALYPTIKER:

        Sorry , Text verrutscht , sollte unter GREFE HANS_ULRICH s 12:35 , s.u.

        ;-)

    • @lions:

      ...alles kaputtschlaahn ! alles kaput...

       

      :-)))

  • Ich hoffe, der nächste Mensch, der im Sinne des Fortschritts durch eine Maschine ersetzt wird, ist Thimoteus Höttges. Keinen eigenen Willen haben, keine Sinn-Fragen stellen und darauf warten, dass irgend etwas "[einfach] kommt", können Maschinen nämlich richtig gut. Vermutlich sogar deutlich besser noch als dieser Herr Höttges.

     

    Ich frage mich, was sich wohl die Leute, die dem Mann den klangvollen Vornamen Thimoteus gegeben haben, denken (würden), wenn sie den erwähnten Zeit-Artikel lesen (könnten). Kommen Industrieroboter nicht mit einer knappen Zahlen-Buchstaben-Kombination aus?

    • @mowgli:

      Ja, er ( T. Höttges ) ist doch voll in dem System drin. Verdient sein Geld damit. Würde denn ein Kartoffelbauer sagen, daß seine Kartoffeln faulig sind? " Wes Brot ich eß, des Lied ich sind!"

      Traurig nur, daß solche Leute Fühungspositionen in diesem Sytem haben und somit als Vorbilder dienen.

      Bob Dylan...." don't follow leaders! "

      Hans-Ulrich Grefe

      • @Grefe Hans-Ulrich:

        Ich werde mich bemühen, Ihrem bzw. Bob Dylans gutem Rat zu beherzigen. Obwohl man mir dann natürlich vorwerfen kann, ich würde "leadern" bzw. Liedern folgen. Bob Dylan ist ja schließlich etliche Jahre älter und viel berühmter als ich. Was er gesungen hat, wissen die Leute. (Zumindest wissen Sie es.) Was ich mir denke, weiß nur ich wirklich genau.

         

        Übrigens: Wenn die Pumpe nicht mehr funktioniert, weil die "Vandalen den Hebel geklaut haben", kann man immer noch den Mund aufsperren, die Zunge raustecken und hoffen, dass es regnet.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @mowgli:

          A hard rain's a gonna fall ;)

  • 50% weniger Arbeitsplätze könnte man auch durch 50% kürze Arbeitszeiten realisieren.

     

    Andererseits scheint der Kapitalismus nicht das geeignete System für eine voll automatisierte Welt zu sein.

     

    Gesetzt dem Fall diese Zusagen treffen ein, steht uns eine handfeste Systemkrise ins Haus.

    • @insLot:

      Leider ist die Rechnung nicht so einfach. Denn wegfallen werden vor Allem Arbeitsplätze für gering Qualifizierte. Deren Aufgaben lassen sich am ehesten automatisieren. Nun wird es nicht gelingen, diese Leute zu hochqualifizierten Technologieexperten heranzuziehen - wie sie in Zukunft am ehesten gebraucht werden.

      • @Mio TM:

        Wer sagt denn , daß jeder eine hochtechnisierte Ausbilbung haben muß. Das ist doch das Problem in der Gesellschaft. Hightech ist nicht alles. Nur das redet man uns doch ein. Diese Technikgläubigkeit ist ein Irrweg. Wer das sagt, der kann sehr gut in Schablonen denken, kommt aus der Denke des Systems doch nicht heraus.

        Hans-Ulrich Grefe

        • @Grefe Hans-Ulrich:

          Das Problem in dieser Gesellschaft ist, dass soziale Berufe ebenso wie Lehrberufe im Handwerk sowie im Dienstleistungssektor im Vergleich zu den jeweiligen Anforderungen dermaßen schlecht bezahlt sind, dass man von diesen Löhnen/Gehältern auch in Vollzeit kaum noch eine Familie gut über die Runden bringen kann. Ein Single schafft es vielleicht gerade soeben noch, als Bäcker- oder Metzgergeselle, Restaurant- oder Hotelfachmann/-frau, (Zahn-)Medizinische Fachangestellte/-r oder Hauswirtschafter/-in sein finanziell gesichertes Auskommen zu haben - eine Alleinerziehende oder gar ein Familienvater als Alleinverdiener hingegen nicht mehr.

           

          Gerade kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sind oftmals nicht tarifgebunden, weshalb der Niedriglohnsektor in diesen Bereichen überdurchschnittlich ausgeprägt ist.

           

          Ein wirtschaftlich armutsfestes bedingungsloses Grundeinkommen würde die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer bzw. Arbeitsplatzbewerber gerade in Niedriglohnbranchen erheblich stärken!!!

    • @insLot:

      Ja, das ist wohl wahr. Da kommen wir immer wieder zu Murphy: " Ein System kann sich nicht von Innen heraus reformieren. Es geht solange bis es zerbröselt/ crashed."

      Hans-Ulrich Grefe

  • mschine, auch ein Auto ist eine maschine, wer würde drauf verzichten

    • @Georg Schmidt:

      Eigentlich wollte ich Ihnen inhaltlich antworten - ungefähr so:

       

      - natürlich ist auch das Auto eine Maschine, und zwar eine, die einem das Leben leichter macht (schnellere Fortbewegung von A nach B, leichterer Transport von Ladungen, Erreichbarkeit von weit entfernten Zielen), weshalb darauf die übergroße Mehrheit der Autobesitzer_innen nicht mehr verzichten würde);

       

      - allerdings steht in der Automobilbranche eine gravierende Änderung an: das fahrerlose Auto; zusammen mit der Einparkhilfe und ähnlichen Hilfen wird es das Autofahren gravierend ändern.

       

      - das ist so ähnlich wie es in anderen Branchen ablief: zuerst wurden den Arbeiter_innen und Angestellten helfende Technologien eingeführt, die weitere Entwicklung ging dann dazu, dass viele Arbeitskräfte nicht mehr gebraucht wurden/werden.

       

      Usw. usw.

       

      Allerdings habe ich den Eindruck, dass Sie - leider ! - sachlichen Argumenten nicht zugänglich sind, weshalb ich meine Antwort darauf beschränke:

       

      - schlafen Sie nur weiter, wundern Sie sich aber nicht, dass Sie Wichtiges "verschlafen".

  • "Nun ja, was soll man da noch sagen: Das kommt eben einfach."

     

    Tja , irgendwie dumm gelaufen . "Der Mensch" hat in tausenden kleinen Schritten , ohne Bewußtsein und Plan davon , was am Ende dabei herauskommen würde , den Kapitalismus , das "automatische Subjekt" ( (Marx) , die "subjektlose Maschine" , hervorgebracht - ... und nun haben sie , die Menschen , nichts mehr zu melden . Die

    M a s c h i n e macht die Zukunft allein , sozusagen"autonom" , mit Hilfe ihrer Marionetten , den Funktionseliten à la Höttges und den für die Kapitalverwertung (noch) notwendig gebrauchten "Arbeitskräften" . Bis ans Ende aller Tage ....

     

    Oder doch nicht ? Die Frage ist nämlich : Werden sich die zum Milliardenheer anschwellenden "Überflüssigen" ihre Nicht-Zukunft gefallen lassen ?

    • @APOKALYPTIKER:

      Überflüssig wird nur, wer dies bei einem wirtschaftlich armutsfesten bedingungslosen Grundeinkommen für sich selbst beschließt!!!

       

      Denn etliche gesellschaftlich notwendige Arbeiten bleiben heutzutage unerledigt, weil niemand dafür bezahlen will. Für unbedingt arbeitswillige Grundeinkommensbezieher, die sich dank der Bedingungslosigkeit ihres Grundeinkommens keine existenziellen Sorgen machen müssen, gibt es somit in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen mehr als genug zu tun - sodass dann Jede und Jeder von ihnen eine individuell geeignete Tätigkeit finden kann.

       

      Und Bildung wird mit einem wirtschaftlich armutsfesten bedingungslosen Grundeinkommen vielfach leichter zugänglich als heute: Keine Höchstaltersgrenzen sowie keine Heranziehung des Elterneinkommens wie heutzutage bei Bafög und BAB - sodass dann auch Lebensältere sowie der Nachwuchs aus "verkrachten" Familien real gleichwertige (Aus-)Bildungschancen haben. Angesichts der schon seit Jahren öffentlich propagierten Notwendigkeit des lebenslangen beruflichen Lernens ist beides längst überfällig!!!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @APOKALYPTIKER:

      Es gibt keine Überflüssigen!

       

      Es gibt auch nicht zu wenig Arbeitskraftnachfrage in Deutschland. Was es gibt sind Mismatch-Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Im sozialen Bereich werden tausende Fachkräfte gesucht, aber es gibt zu wenig Bewerber*innen.

       

      Dieser Bereich wird sich auch nie automatisieren lassen, da Menschen in der Regel lieber von Menschen betreut werden als von Maschinen. Also, Kopf hoch und umschulen!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Für soziale Berufe muss man ebenso individuell geeignet und motiviert sein wie für andere Berufe - d. h. der individuelle Wille und ein aufnahmefähiger Arbeitsmarkt reichen nicht aus, wenn man später in seinem neu erlernten Beruf dauerhaft Fuß fassen will. Es gibt genügend Menschen mit vorhandenem staatlich anerkannten Berufs-/Hochschulabschluss, die in ihrem erlernten Beruf niemals glücklich werden. Vorrangig müssen deshalb individuelle Begabungen, Interessen und Neigungen für die Berufswahl entscheidend sein, nicht die jeweils aktuelle Arbeitsmarktlage - die sich ohnehin ständig ändert. Was heutzutage am Arbeitsmarkt "gesucht" ist, kann in ein paar Jahren aufs Abstellgleis führen - wie man beispielsweise bei Lehramtsstudenten je nach individuell gewählter Fächerkombination immer wieder feststellt.

         

        Und nicht zuletzt muss eine Umschulung zuzüglich des während der Umschulungszeit notwendigen Lebensunterhaltes auch bezahlt werden. Gerade für Menschen, die bereits einen oder gar mehrere anderweitige Berufs- und/oder Studienabschlüsse erworben haben, wird die Finanzierung von den Jobcentern äußerst gerne abgelehnt - mit der Begründung, dass es sich (was leider richtig ist) um eine gesetzliche "Kann"-Leistung handelt und bevorzugt Menschen ohne jeglichen anerkannten Berufsabschluss gefördert werden (was vielleicht auch von der Geschäftspolitik des einzelnen Jobcenters vor Ort abhängig ist - sodass dann schon allein der Wohnort des Einzelnen darüber entscheidet, ob eine Umschulung finanziert wird oder nicht).

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Lieber Dhimitry , ... mit "Überflüssige" sind von mir (und länger schon auch von anderen, polemisch , deshalb Gänsefüßchen ) die vom Kapital nicht bzw. nicht mehr zur Kapialverwertung gebrauchten arbeitsfähigen und arbeitswilligen Menschen gemeint . Davon gibt es zZt im Raum der EU (zweifellos statistisch optimal geschönt) ca 24 Millionen (genauere Zahl kann man googeln) .

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @APOKALYPTIKER:

          Und ich sage Ihnen, Menschen sind auch ohne unmittelbarer Kapitalverwertungsmöglichkeit nicht "überflüssig". Jeder Mensch hat eine marktunabhängige Bedeutung.

           

          Außerdem hat jeder Mensch die Fähigkeit sich zu entwickeln und sich neuen Situationen anzupassen. Deshalb werden wir auch nicht dauerhaft bei 24 Millionen arbeitslosen Menschen in Europa, oder was Google Ihnen sagt, bleiben.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Schwaches Könterchen , lieber Dhimitry .

            aber Hauptsache , Ihr Wunschdenken hilft wenigstens ihnen selbst .

            :-)

  • Wer sagt uns eigentlich, daß wir das alles brauchen. Dat is der Fortschritt. Die Gesellschaft denkt doch, wir brauchen den Fortschritt. Es ist das Wachstum, was , wenn es nicht da ist der Gesellschaft Sorgen bereitet. Es ist die Gesellschaft, die auf Wachstum festgelegt ist. Dieses ist ein Dogma!!! Ohne Wachstum ( Fortschritt ) fliegt uns dieses System um die Ohren. Ob es richtig oder falsch ist, darüber wird nicht geredet. Und letztendlich steht dahinter das Kapitl, es will sich vermehren.Daß der Mensch bei dieser Entwicklung in seiner Denke hinterherhinckt und das ganze gar nicht mehr versteht, damit gar nicht umgehen kann, dieses steht auf einem andere Blatt.U.a. besteht der Fortschritt darin, und alles abzunehmen...das Tuen, das Denken, die Entscheidung, was ich kaufen soll..........Nur daß der Mensch für das Tuen, Denken Handeln geschaffen ist, dieses ist der Zwiespalt in der Gesellschaft. Diese Lücke wird immer weiter aufklaffen. Der Mensch als Konsument aber als " Produzent " nicht mehr gefragt. Und nun ?

    Ich warte doch nur auf die Zukunftsforscher, die Vordenker...und alle die sich da engagieren. Die werden uns doch alles erklären, wie das seien soll....------LACH-------

    Hans-Ulrich Grefe

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Grefe Hans-Ulrich:

      Nicht "das Kapital" will sich vermehren, sondern die Kapitalisten IHR Kapital. Das ist wichtig.

      • @970 (Profil gelöscht):

        Klar , sicher , ... die Milliardäre und anderen Reichen wollen ,dass alles so bleibt , wie es ist . Aber auch die vielen Millionen , denen es gut (noch gut) geht , halten "mit Zähnen und Klauen" am status quo fest (politisches Dauerthema seit Jahrzehnten : die Arbeitsplätze) . "Kapitalisten" sind auch sie , insoweit sie sich überhaupt kein anderes System als das Bestehende vorstellen können .

        Wer nicht lernen will , wird leiden müssen ...

        • @APOKALYPTIKER:

          Sorry, ich glaube nicht, dass "die Milliardäre und anderen Reichen wollen, dass alles so bleibt, wie es ist".

           

          Die wollen - der Gier folgend -, dass sie immer mehr vom zur Verfügung stehenden Kapital abbekommen. Seit Jahren reicht es ihnen nicht, jährlich "nur" mehr zu bekommen, nein, jährlich sollen und müssen auch die Steigerungsraten immer höher werden.

           

          Ja, ich sehe es auch so, dass die Arbeitsplatzbesitzenden mit "Zähnen und Klauen" am Status quo, also ihrem Arbeitsplatz festhalten. Nur, dass sie nicht lernen wollen, weshalb sie dann leiden müssen, das stimmt so in dieser Form nicht, die Gründe dafür sind vielfältiger (bspw.: die schulische Ausbildung ist daran orientiert, das Bestehende zu vermitteln und den egozentrischen Individualismus zu verankern; die Dauer-Berieselung durch die ähnlich strukturierten Medien mit ihren eher gleichen Botschaft

          • @Der Allgäuer:

            Ach je, Stroheckers Claus , ...die "Gier" . Es ist nur albern , Gier bei den Multimiliardären wie dem uralten amerikanischen "Starinvestor" (Name ist mir gerade nicht parat) oder bei zB unseren Quandt-Erben zu vermuten . Albern deshalb , weil das Fortbestehen des Systems überhaupt nicht davon abhängt .

            • @APOKALYPTIKER:

              Hallo Apokalyptiker, auch wenn's komisch klingen sollte, ich meine es ernst mit dem:

               

              Wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir Ihren Satz "... weil das Fortbestehen des Systems überhaupt nicht davon abhängt".

               

              Konkreter gefragt, welches System meinen Sie (vermutlich nicht das kapitalistisch-demokratische System westlicher Prägung)?

               

              Und: wodurch entstand das von Ihnen gemeinte System, was hielt es in der Vergangenheit "am Laufen" und was braucht es, um fortbestehen zu können?

               

              Weil ich auf eine mich aufklärende Antwort warte, danke ich Ihnen schon mal dafür.

              • @Der Allgäuer:

                Klären Sie erst mal , wo Sie in dem Zusammenhang hier die angeführte "Gier" (als Charakterzug eines unmäßigen , maßlosen Verlangens) enden lassen wollen , nach den Reichen bei den Bankern ? , bei den Winterkorns und anderen Managern ? bei den Selbsständigen ? Oder erst bei den "normalen" Arbeitsplatzbesitzern ?

                Zu System hier nur die kürzeste Kurzformel : Kapitalismus = Aus Geld (Geldkapital) m e h r Geld machen (=Kapitalverwertung) . Kapitalismus war und ist nicht an die Herrschaftsform Demokratie gebunden (s. Monarchien im19.Jhdt , Naziregime u heutige Diktaturen ).

                • @APOKALYPTIKER:

                  Hallo Apokalyptiker,

                   

                  ist Ihr Denken denn von der sogenannten "Megamaschine" o d e r von Immanuel Wallerstein beeinflusst?

                • @APOKALYPTIKER:

                  Hallo Apokalyptiker,

                   

                  meiner Meinung nach gibt's die Gier (oder zutreffender gesagt: Erscheinungsformen der Gier) in allen Klassen oder Schichten der Bevölkerung.

                   

                  Die Gier der "oberen Zehntausend" besteht vorrangig darin, dass ihr Einkommen und ihr Vermögen nicht nur wächst, sondern dass auch die Steigerungsrate jährlich ansteigt.

                   

                  Die Gier der Anderen besteht vorrangig darin, einerseits das Erreichte mindestens zu sichern und andererseits weniger zahlen zu müssen (im Sinne von "Geiz ist geil").

                   

                  Diese "Geiz-Varianten stimmen auch mit Ihrer das System beschreibenden Kurzformel überein: "Kapitalismus ist, aus Geld mehr Geld zu machen".

                   

                  Dass der Kapitalismus (als Wirtschaftssystem) nicht an die Demokratie gebunden ist - wie übrigens auch die Demokratie nicht an eine kapitalistisch organisierte Wirtschaft gebunden ist -, ist schon klar.

                   

                  Nur, es lebt sich - auch für Kapitalisten - in einer Demokratie besser, vor allem, wenn die Demokraten, allen voran die demokratischen Parteien und ihre Mitglieder, für die Werbung der Lobbyisten und für das Argument des "Sachzwanges" offen und empfänglich sind.

                   

                  Warum? Weil dann ja immer von den Kapitalisten und ihren "Kostgängern" gesagt werden kann, dass die in demokratischen Wahlen vom Volk gewählten Parlamentarier dieses und jenes entschieden haben, wofür sie, die Kapitalisten, keine Verantwortung tragen.

          • @Der Allgäuer:

            FORTSETZUNG (meiner versehentlich zu früh abgeschickten Antwort):

             

            ... Medien mit ihren eher gleichen Botschaften; die Belastungen am Arbeitsplatz, die bei vielen jede Kreativität unterbinden und ein Nachdenken über Alternativen unmöglich machen; usw. usw.).

    • @Grefe Hans-Ulrich:

      schmarrn, vernichtung von Arbeitplätzen durch Automation und PC gabs schon vor 50 Jahren, wer im Arbeitsprozess steht, kann damit umgehen, aber eben nicht die halbinellegtuellen, dienoch nie wirklich gearbeitet haben und die denken, von Bafog kann man direkt bis zur Rente durchkommen!

      • @Georg Schmidt:

        Ja, genau mit der Antwort habe ich doch gerechnet. Gratuliere zu der Anpassung an das System. Ihr Denken hört am Tellerrand auf. Nach dem Motto." dat haben wir schon immer so gemacht."

        OK; wietermachen.

        Hans-Ulrich Grefe

      • @Georg Schmidt:

        Lassen Sie mich mal nachdenken: vor 50 Jahren war 1965 - haben damals PC's schon Arbeitsplätze vernichtet? Irgendwie ist mir eher so, als wäre damals die Deutsche Wirtschaft noch ziemlich intakt gewesen. Da wurde doch gerade angefangen, "Gastarbeiter" ins Land zu holen, weil die Deutschen die unangenehmen Jobs nicht mehr machen wollten. (Und vor allem konnten die Leute, die über ein bisschen Bildung verfügten, noch ein vernünftiges Deutsch schreiben).

      • @Georg Schmidt:

        Was ist eigentlich "halbinellegtuellen"? Und "dienoch" hab ich auch noch nie gehört oder gesehen!?

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Georg Schmidt:

        "...Automation und PC gabs schon vor 50 Jahren..."

         

        Ja, damals war der PC die Hilfskrücke des Angestellten. Demnächst ist es der Angestellte.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Wer sagt denn, dass sich nicht viele Leute, die nur "niedrige" Arbeiten verrichten auch zu qualifizierten Experten ausbilden lassen könnten? Gibt es nicht heute schon viele Arbeitslose Akademiker und viele, die gerne studieren möchten lassen es sein, weil sie kaum Chance sehen, später in Arbeit zu kommen... Und gar nicht zu reden von jenen, die gar nicht erst dran glauben für was "Höheres" berufen zu sein, weil sie nicht aus dem richtigen Umfeld kommen oder die einfach nur anfangen zu arbeiten, um Geld zu verdienen und und und. Natürlich ist vernünftige Bildung dann auch wieder eine Sache die neben dem bedingungslosen Grundeinkommen organisiert und vor allem gewollt sein müsste.

          • @Artur Möff:

            Ach je, dieser Kommentar sollte doch eigentlich viel weiter oben unter eine/n @mio!

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Artur Möff:

            Ich bezweifle, dass die kräftig von der KI/Vernetzung unterstützte Wirtschaft massenweise Arbeitsplätze für irgendwelche Experten generiert.

            Als Gegenargument wird immer die Zunahme der Angestelltenbeschäftigung im 20 Jh. vorgetragen (http://static2.businessinsider.com/~~/f?id=4b46146000000000004119c4) - die Maschinen ersetzten die menschliche Arbeitskraft und dennoch sind in der Verwaltung, Management etc. unzählige Arbeitsplätze entstanden. Jetzt wird aber diese kognitive Bastion angegriffen und ich wage es zu bezweifeln, dass kreative und soziale Beschäftigungen den Verlust ersetzen können.

            • @10236 (Profil gelöscht):

              Sicher haben Sie nicht unrecht, ich sehe diese fortschreitende Technisierung auch eher kritisch und eher schwarz in unsere vollautomatisierte Zunkunft. Nun, unsere Kinder werden damit klarkommen müssen. Aber ich sehe auch, dass es hier nicht nur um die Verteilung von Arbeit geht, sondern auch um Rohstoffe, die ja nicht unendlich vorhanden sind. Eigentlich müssen wir doch zu einem System kommen, wo nicht mehr so viel weggeworfen und stattdessen wiederverwertet und repariert wird, die Waren wieder einzeln verkauft und Lebensmittel individuell abgewogen. Also irgendwie noch mal ein ganz anderer Ansatz. Und eine gute und umfassende Bildung für alle gehört auch dazu.