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Rückkehr eines „Nordafrikaners“Du fremdes Deutschland

Unser Autor war zwei Jahre lang nicht in Deutschland. Bei seiner Rückkehr findet er ein anderes Land vor – und Heimat fühlt sich plötzlich fremd an.

Pegida-Anhänger im Sommer 2015 auf einer Kundgebung in Dresden Foto: imago/Robert Michael

Die letzten zwei Jahre habe ich überwiegend im Ausland verbracht. In Ägypten. Dort sind die Menschen im Jahr 2011 auf die Straße gegangen, wollten Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie in ihrem Land. Es ging um einen menschlichen Traum. Darum, in Würde zu leben – im eigenen Land. Fünf Jahre später ist es nun ganz anders gekommen. Diese Menschen, die für ihren Traum große Risiken eingegangen waren, haben nun keine Perspektiven mehr. Einige sitzen im Gefängnis. Andere betrachten einzig Auswanderung oder Selbstmord als realistische Alternative. Und das ist kein Witz.

Ich bin erst seit Weihnachten wieder zu Hause. In Deutschland. Meine Heimat erkenne ich aber nicht wieder. Heimat, das ist für mich der Ort, den ich in keinem Moment gezwungen bin zu verlassen. Das ist mir während meines Aufenthalts in Kairo immer klarer geworden. In meiner Heimat Deutschland herrscht der Frieden. Und der gesellschaftliche Konsens, der jedermanns Rechte und Pflichten regelt. Hier in meiner Heimat bin ich einer von vielen und gleichzeitig niemand. Ich mische mich nur bei politischen Fragen ein, die mich wirklich interessieren. Alles andere ignoriere ich einfach. Ganz pragmatisch.

Deshalb habe ich mich lange zurückgehalten. Wollte mich in die Köln-Debatte gar nicht einmischen. Ich mag es nicht, wenn Diskussionen zu emotional geführt werden und dann auch noch stereotyp. Was soll ich dazu sagen? Die Integrationsdebatte erinnert mich an ein französisches Ehepaar, das sich jeden Morgen streitet, weil der eine dem anderen vorwirft, er hätte das Baguette nicht geholt. Dabei wäre die Lösung, zumindest theoretisch, sehr einfach: Das Paar soll zuerst das Problem genau definieren (nicht vorhandenes Baguette am Frühstückstisch) und versuchen, Lösungen zu finden (an einem Tag geht der eine, am nächsten Tag der andere zum Bäcker. Beispielsweise.)

Aber nicht einmischen geht nun nicht mehr. Zu tief greift die Debatte in meinen Alltag ein.

„Hey, du. Wo willst du hin?“

So zum Beispiel, als ich Anfang Januar für meine Freundin ein Rezept bei ihrem Hausarzt holen wollte. Ich war zum ersten Mal in dieser Praxis am Potsdamer Platz in Berlin. Ich hatte es sehr eilig und marschierte schnurstracks in das Gebäude, das mir meine Freundin beschrieben hatte, als ich eine Männerstimme rufen hörte: „Hey, du. Wo willst du hin?“ Ich konnte für einen Moment nicht glauben, dass ich gemeint war. Aber ich war gemeint. Schließlich stand ich allein im Flur. Ich drehte mich um und sah einen uniformierten Sicherheitstypen auf mich zukommen. „Ich heiße nicht du“, sagte ich ihm. „Und wenn überhaupt, dann Sie. Und ich suche hier meinen Arzt.“

Khalid El Kaoutit

Khalid El Kaoutit wurde 1975 in Tétouan, Marokko, geboren. Im Jahr 2001 kam er nach Deutschland. Als „Neudeutscher“ schreibt er regelmäßig für die taz.

Ich merkte, wie sich seine Gesichtszüge langsam entspannten. „Das ist im Nebenhaus“, sagte er mir mit einer etwas sanfteren Stimme, jedoch ohne sich zu entschuldigen. Ich eilte aus dem Haus. Wütend über die Art, wie der Mann mich angesprochen hat, ohne mir in dem Moment große Gedanken zu machen.

Dieses Ereignis ließ mich aber nicht los. Seit meiner Schulzeit hat kein Mensch so mit mir gesprochen. Bis zu diesem Zeitpunkt. Aber das war ja auch nur ein Vorfall unter vielen ähnlichen in den knapp drei Wochen seit meiner Rückkehr.

Nur ein Zufall? Oder könnte das damit zu tun haben, dass ich südländisch, ja: nordafrikanisch aussehe, was der Wachmann eventuell erkannt hatte? Möglich wäre es, wenn auch nicht zwingend. Und dennoch: Allein meine Interpretation zeigt, wie mich die aktuelle Debatte über „Ausländer“ infiziert hat.

Lediglich ein „Passdeutscher“

So hat erst vor Kurzem ein eingeborener deutscher Beamter meine eingeborene deutsche Freundin darüber belehren wollen, dass ich lediglich ein „Passdeutscher“ sei. Ein verfassungswidriger Begriff zwar, aber ob ich es will oder nicht, ich werde gerade rücknordafrikanisiert.

Es ist sehr viel passiert in Deutschland in den letzten zwei Jahren. Pegida ist Anfang 2015 entstanden und ist immer noch da. Viele Bildungsbürger und Intellektuelle waren von diesem Phänomen überrascht, haben aber versucht, es kleinzureden. Es sei nur eine Phase, hieß es. Letztes Jahr bin ich an einem Montagabend nach Dresden gefahren. Ich wollte wissen, was diese Bürger bewegt, was ihre Sorgen sind. Aber da war nur ein Flaggenmeer. Und Ablehnung aufgrund meines südländischen Aussehens.

Da war plötzlich ein Gefühl der Bedrohung. Denn vielen dieser Menschen war es keineswegs egal, dass es Menschen wie mich in Deutschland gibt. Sie denken, dass sie das Volk sind. Und dass ich nicht dazugehöre. Es war mir jedoch klar, dass sie nicht Deutschland vertreten. Dass sie keine Mehrheit sind. Schlimm genug, dass diese Leute scheinbar in Dresden den Ton angeben, dieser schönen, geschichtsträchtigen Stadt. Ich kann gut verstehen, dass die kanadischen Behörden eine Reisewarnung für manche Gebiete in Ostdeutschland herausgegeben haben. Auch wenn ich es schade finde.

taz.am wochenende 23./24.01.2016

Köln ist bis heute ein Social-Media-Phänomen. Wie selten beeinflusst es auch die Berichterstattung. Was aus den Medien wird, wenn Emotion Erkenntnis schlägt, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 23.1. Außerdem: Eine syrische Familie ist vor Lesbos ertrunken. Damit ihre Seelen Ruhe finden können, riskiert der Vizebürgermeister seinen Job. Und: Helfen Joghurts gegen Darmbeschwerden? Eine Sachkunde über das autonom arbeitende Bauchhirn. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Nun, ein Jahr später, klebt uns Pegida immer noch an der Backe. Und plötzlich sind Stereotype nicht nur auf Montagsdemos zu hören. Sie sind voll im Trend, und sie nehmen öfters rassistische Züge an. Der Geist von Pegida scheint angekommen in der Mitte Deutschlands.

Welches Niveau hat diese Debatte angenommen?

Ein paar Kriminelle greifen an Silvester Frauen in Köln an, und siehe da: Schon wird das als Zusammenhang zwischen Islam und sexueller Belästigung gedeutet. Einige sind sich sogar sicher, dass es einen gibt. Andere wollen Nordafrika so gut verstehen, dass sie uns weismachen wollen, sexuelle Belästigung sei dort so tief verwurzelt, dass die Einheimischen sie auch dann nicht überwinden könnten, wenn sie es wollten. Als würde ein Cocktail aus Notgeilheit, Menschenverachtung und kriminelle Energie an eine Religion glauben oder einen Pass besitzen. Auf welches Niveau haben wir uns in dieser Debatte begeben?

Dass es in Nordafrika, und wenn wir schon bei lapidaren Bezeichnungen sind, in ganz Arabien sexuelle Belästigung gibt, ist längst bekannt. Aber muss man deshalb rassistisch argumentieren? Peinlich.

Und manche Lösungen, die zurzeit in Deutschland vorgeschlagen werden, sind einfach nur einfallslos – um es diplomatisch auszudrücken. So will eine Gemeinde im Rheinland den Rosenmontagszug aus Angst vor grabschenden Nordafrikanern absagen. Andere verweigern den Flüchtlingen generell den Zutritt – etwa ins Schwimmbad. Das ist, als würde man Asche in das Auge eines Blinden werfen, damit dieser nichts sehen kann. Das ist ein marokkanisches Sprichwort und bedeutet übersetzt schlicht: eine sinnlose Maßnahme.

Ich habe in Köln studiert, als ich aus Marokko hier in Deutschland ankam. Der Karneval, die Kirmes, Volksfeste – das waren für mich die besten Gelegenheiten, die neue Gesellschaft zu beobachten. Kontakte zu knüpfen. Was werden die Jungs machen, wenn sie nur in ihren Heimen hocken? Sie werden sich womöglich gegenseitig die Schwänze zeigen, um festzustellen, wer den größeren hat. Aus lauter Langeweile. Und wenn sie alle ihre Schwänze gegenseitig kennen, werden sie sie vielleicht anderen zeigen wollen. Etwa den blonden Jungs, die nun auch ihre Schwänze zeigen wollen, indem sie zur Bürgerwehr gehen. Wenn es so weit kommt, dann sind wir am Ende des Gesprächs unter Erwachsenen.

Lasst uns Karneval feiern

So weit sollte es nicht kommen. Ich wünsche mir so sehr, dass die Offenheit in diesem Land nicht verloren geht. Lasst uns alle zusammen Karneval feiern. Und wer grabscht, der soll seine gerechte Strafe bekommen. Wir leben ja zum Glück in einem Rechtsstaat. Die Frauen in unserem Land sind stark und selbstbewusst genug, um sich selbst zu wehren gegen einzelne Idioten. Und wenn sie von mehreren bedroht werden, dann ist es die Aufgabe des Staats, sie und jeden anderen zu schützen. Dafür haben wir unseren Staat mit der Macht ausgestattet, in unserem Namen Gewalt auszuüben. So steht es im Grundgesetz – unserem Gesellschaftsvertrag, der uns Frieden und Wohlstand garantiert. Der Staat soll die Gewalt ausüben und nicht irgendwelche Jungs, die ihren Schwanz herzeigen wollen.

Einen Teil dieses Textes habe ich übrigens im Istanbuler Flughafen geschrieben, auf dem Weg von Berlin nach Beirut. Und da ist mir etwas eingefallen: Zumindest um die Türken ist es in der deutschen Heimat ruhiger geworden. Auf die „ostanatolischen“, „integrationsunwilligen Sozialschmarotzer“ zeigt keiner mehr mit dem Finger. Eine gute Leistung, liebes Deutschland, könnte man sagen. Auch wenn man nicht genau weiß, wer dafür verantwortlich ist.

Nun sind eben die Nordafrikaner dran. Aber Hauptsache, wir kommen ein Stück weiter.

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60 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die Urform ist "thou" und Epicur hat recht. http://www.shakespeareswords.com/thou-and-you

    • @Fraudokter:

      gecheckt, doch ist die Wertigkeit eines "You" heute noch die von damals; Ich bezweifle.

  • Ein sehr schöner Artikel. Jedoch zwei Anmerkungen: "Und wenn sie von mehreren bedroht werden, dann ist es die Aufgabe des Staats, sie und jeden anderen zu schützen..." Genau! Und das hat der "Staat" versäumt. Bei seiner vornehmsten Aufgabe hat er kläglich versagt. Und es waren keine `paar schwanzmessende Nordafrikaner´ - diese Verniedlichung ist typisch. Es war ein Mob, wie es ihn noch nie in der BRD gab, der gezielt auf Frauen losgegangen ist. Und das muß dieser Staat in jedem Fall verhindern. Tut er das nicht, könnten die Deutschen (ja die Deutschen) auf GG 20 (4) zurückgreifen.

    • @Jürgen Matoni:

      So traurig es ist, aber das mit dem Versagen der Staatsstrukturen scheint zu stimmen. Die Polizei ist offensichtlich (und nach eigener Aussage) jetzt schon überfordert, die Justiz ebenfalls.

       

      Wobei so ein Mob einmalig noch kein Weltuntergang ist und man aufpassen muss, dass hier nicht eine Wahrnehmungseinschränkung einsetzt, die dann direkt zu Rassismus wird. Dann hält man den eigenen Tunnelblick leicht für Weitsicht.

       

      Die tatsächliche Kapazität für Widerstand (oder Selbstverteidigung oder was auch immer) der deutschen Bevölkerung schätze ich übrigens nicht sehr hoch ein, am höchsten ist sie sicherlich unter ausgemachten Kriminellen und Gewalttätern.

  • Hat er "Schwanz" geschrieben?

  • Ach ja, hier noch was zu "Die Frauen in unserem Land sind stark und selbstbewusst genug, um sich selbst zu wehren gegen einzelne Idioten."

     

    Über Silvester in Hamburg erzählte eine Augenzeugin: "Dann hat er ihr an den Busen gefasst und sie hat ihm eine Ohrfeige gegeben. Da habe ich gedacht, scheiße, was, wenn der Typ jetzt zurückschlägt. Aber er hat sich nur aufgeplustert, die Frauen sind dann gegangen".

     

    Das ist einige der wenigen Beschreibungen, in denen das irgendwie sauber ausgegangen ist und in all diesen Fällen hat die Frau einfach mit einem Übergriff auf einen Übergriff geantwortet. Ein schneller Tritt oder eine Ohrfeige oder was auch immer beantwortet sowas manchmal besser als viele Worte im Nachhinein.

     

    Ich sass mal mit meiner damaligen Freundin am Hbf rum, als ein Besoffener uns erst anquatschte und ihr dann an den Busen faßte. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, hatte sie im schon einen derartigen Tritt an das Bein verpaßt, dass er sich umdrehte und grummelnd davonhumpelte.

     

    Einzelne Idioten sind handhabbar, aber 30 auf einmal nicht so gut.

  • Leuten, die zwischen "Passdeutschen" und "Biodeutschen" unterscheiden wollen, sollte man auch sonst nicht über den Weg trauen. Weder unser Grundgesetz noch irgendwelche anderen Gesetze machen da Unterschiede und das ist auch gut so.

     

    Ach ja, hier mal was (pre-)historisch Erhellendes: http://www.bradshawfoundation.com/journey/

     

    Alle Deutschen sind Passdeutsche.

  • Wie angefasst die Leute bei der Diskussion über das Anfassen sind.

    Neulich sah ich ein Video von der Initiative Schwarzer Deutscher: Frauen mokierten sich daüber, wie Deutsche ihre Haare anfassen wollten.

     

    Na also: alle wollen miteinander Kontakt machen! Prima!

    In proletarischen Stadtteilen steht der körperliche Vollkontakt auch oben an.

     

    ich sehe die Globalisierung der politischen, ökonomischen, kulturellen und sozialen Elemente positiv.

  • Ein "Du" ist für mich immer okay, vorausgesetzt, es wird nicht diskriminierend verwendet, wie wohl in beschriebener Situation. Man kann daraus auf ein "Sie" pochen, oder ein "Du" erwidern; Ich ziehe zweites vor.

    Respekt lässt sich besser ausdrücken oder fordern, siehe englisch.

    • @lions:

      Das englische You ist die Höflichkeitsform Sie. Die einfachen Leute waren es einfach geduzt werden und alle haben sich dann gesiezt. In Deutschland verwechselt man da immer etwas-

      • @epicur:

        Häh... Wie lautete denn eine evtl historische Vulgärform von "Du". Die englische Höflichkeit steckt im restlichen Satz und ist idR weniger imperativ als im deutschen.

  • Seit mehr als 50 Jahren lebe ich im Ausland. Erst in der "Fremde" ist mir klar geworden, daß ich Deutscher bin, eine Geschichte mit mir herumtrage, Ecken und Kanten habe. Meine Nationalität habe ich behalten: Eintragung im Pass.

     

    Mir ist klar geworden, daß die "Heimat", die viel besungene, nicht im Realen existiert. Ich trage sie in mir. Das Deutschland, das ich als Kind in den Kriegs-und Nachkriegsjahren kennen gelernt hatte, hat sich in nichts aufgelöst. Kultur und soziale Umwelt haben sich total verändert.

     

    Denoch bleibt ein Kern "Heimat" übrig, den ich auf die Leinwand D projiziere. Und den ich nicht missen möchte.

     

    Heimat ist wohl etwas, was man daraus macht.

  • In der Öffentlichkeit als Erwachsener von Fremden mit "du" angeredet zu werden, ist mir vor ca. einem Jahr das erste Mal passiert, seitdem aber leider wiederholt. Dies war wirklich bis vor kurzem nicht üblich. (Ich habe übrigens keinen sichtbaren Migrationshintergrund.)

     

    Wenn mir das noch einmal passieren sollte, werde ich es auch mit "Ich heiße nicht du" versuchen. Genial!

    • @Alfred:

      In Berlin ist das normal. Gesiezt werden nur subalterne Personen, die man nicht auf einer Stufe wissen will.

  • Kommentar zum Artikel Du fremdes Deutschland:

    Wie stimmt man als passdeutscher Autor seine biodeutschen Leser ein? Indem man gerade aus Ägypten zurückkommt, einem Land, in dem die meisten Männer aus Verzweiflung an Selbstmord denken. Vor dem Hintergrund der ungenannten Abläufe auf dem Kairoer Tahrirplatz zeigt er sich indigniert über „Köln“ und schreibt: „Ein paar Kriminelle greifen an Silvester Frauen in Köln an“, obwohl er doch später weiß, „Die Frauen in unserem Land sind stark und selbstbewusst genug, um sich selbst zu wehren gegen einzelne Idioten“. Wer ihn im übrigen einen Passdeutschen nennt, sei verfassungswidrig, ohne dass er offenbar die Bedeutung dessen wüsste. Willkommen bei der Lügenpresse!

    Herbert H. Wulfekuhl

    Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen von 1987 bis 2012

    • @Herbert H. Wulfekuhl:

      "Passdeutscher" ist ein von der Neuen Rechten wiederbelebter Begriff, der - anders als eben das Grundgesetz - Menschen nach ihrer (ethnischen) Herkunft trennt und damit letztlich auch (ent-)wertet.

       

      An Stelle der verfassungsgemäß garantierten Gleichheit aller Bürger setzen Sie das Konzept der "Volksdeutschen", welches ein elemtarer Teil der nationalsozialistischen "Blut-und-Boden"-Ideologie diente, in dem Sie gleich in ihrer ersten Zeile vom "passdeutschen Autor" reden. Und Sie legen dieses Konzept als Klammer um Ihren gesamten Beitrag, in dem Sie am Ende wieder darauf zurückkommen. Alles dazwischen muss also im Rahmen dieser grundlegenden völkischen Denkweise gelesen werden.

       

      Um so erschütternder, wenn Sie zum Abschluss auf Ihre ehemalige Funktion hinweisen. Falls hier nicht ein Name mißbraucht, eine Identität gekapert wurde, kann man - gerade auch als "Biodeutscher" - nur mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen, dass hier offenbar ein Wolf aus dem Schafspelz kriecht.

    • @Herbert H. Wulfekuhl:

      Ihr Schlussatz lässt ja manchen Rückschluss zu, wie es in Schland zur aktuellen Retro-Stimmung kommen konnte.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Guter Punkt, Schland!

    • @Herbert H. Wulfekuhl:

      Ich habe als gebürtiger Bremer, der zwar seit über 25 Jahren nicht mehr in der alten Heimat ansässig ist, aber dort in der Jugendzeit in diesem alten SPD-Biotop sozialisiert wurde, Ihren Namen als habe irgendwie in guter Erinnerung. Soviel vorweg. Vielleicht habe ich den Kern Ihrer Wortmeldung irgendwie nicht erfasst aber … was wollten Sie uns eigentlich mitteilen? Danke vorweg für ergänzende Klarstellungen zum Test von Herrn El Kaotit. Ich hoffe, ich muss die oben erwähnte Wertschätzung nicht anschließend revidieren.

  • "Heimat, das ist für mich der Ort, den ich in keinem Moment gezwungen bin zu verlassen."

     

    Kann es sein, dass Sie da doch eine etwas sonderbare Definition anwenden?

    Wenn Sie schon lange in der BRD vorher gelebt haben, dann muss man natürlich auch fragen, wie Sie vorab gegen den Rassismus gekämpft haben?

    Wieso wählt man gerade ein Land wie die BRD als "Heimat", die den größten rassistischen Mord zu verantworten hat?

    Ich habe mir als Autochthoner nicht aussuchen können, dass ich Deutscher bin. Die Möglichkeiten für einen älteren Deutschen auszuwandern, sind mittlerweile gering geworden.

    Und diese Entwicklung, die Sie nun wahrnehmen, habe ich schon vor 25 Jahren vorausgesagt. Spätestens seit Rostock-Lichtenhagen war es klar, dass die Mehrheit der Deutschen dumm und nationalistisch bleiben wird.

    Jetzt ist es zu spät, die Wiedervereinigung rückgängig zu machen. Jetzt hilft wahrscheinlich nur noch Separatismus, dem auch immer ein rechter Geschmack anhaftet.

    • @Age Krüger:

      Sie meinen also, die fortwährende Spaltung von D hätte das alles verhindert. Kann sein, doch die Kausalität verläuft in entgegengesetzter Richtung. Der Nationalismus ist auch einer der Motoren, wenn nicht sogar der wichtigste, der die Wiedervereinigung ermöglichte. Diese war quasi unausweichlich, weil das nie beendet war, was für beendet gehalten wurde; auf beiden Seiten der Mauer- Der fatale deutsche Opfereismus.

      Aber was soll´s, Schauen wir nach Frankreich, Dänemark, Polen, Ungarn. Läuft da zurzeit irgendetwas anders, auch ganz ohne Wiedervereinigung ?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      dem würde ich weitgehend zustimmen.

       

      meine hoffnung sind ja gerade die so bezeichneten "passdeutschen" und das sich durch einwanderung sarrnazis und adolf biedermeiers deutschland endlich abschafft.

       

      aber was meinen sie mit separatismus? gibt es da ernsthafte bestrebungen? (ausser der bayernpartei)

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Leider, leider, leider sind bis auf ein paar Showeinlagen der nun wirklich nicht sympathisch zu nennenden CSU diesbezüglich nix zu vernehmen. In der BRD wird jeder Gedanke daran, wie neulich beim "Sexit" sofort der Lächerlichkeit preisgegeben.

         

        Dennoch kann man an den Entwicklungen z.B. in Jugoslawien aehen, dass nachdem irgendeine Gruppe Autonomie fordert, sich dem scnell andere anschließen können.

        Wenn Ostfriesen in Deutschland und Westfriesen in den NL rufen würden: "Wir sind ein Volk!" wäre das sogar etwas korrekter als wenn es Ost- und Westdeutsche tun. Vielleicht sieht ja mal irgendwer in den Grenzgebieten, dass es vielen Nachbarn im anderen Staat besser geht und der Ruf wird laut, dass sich einzelne Gebiete an den anderen Staat anschließen.

        Wobei ich auch das ungute Gefühl habe, dass das erst dann passiert, wenn in den NL Wilders herrscht oder in Danmark die Dansk Folkeparti die absolute Mehrheit hat. Wenn es irgendwo reaktionärer wie in Deutschland zugeht, wird der Deutsche wahrscheinlich auch gerne neidisch auf andere Länder.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    pardon, ich wollte ja sachlich bleiben. also eine kleine korrektur: es gibt 42 anzeigen pro tag wegen vergewaltigung UND sexueller nötigung. wobei dann rechnerisch eine angezeigte vergewaltigung pro 68 minuten ziemlich gut hinkommt und sogar die polizei (bzw. weisser ring) auf ihrer seite schreibt das die dunkelziffer wesendlich höher liegt. aber lesen sie selbst:

     

    "Laut Polizeilicher Kriminalstatistik werden in Deutschland jedes Jahr etwa 15.000 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung (2010: 15.781 Opfer) angezeigt. Diese Zahlen stellen nur die Spitze des Eisberges dar. Die Dunkelziffer nicht polizeilich gemeldeter Fälle liegt um ein Vielfaches höher"

  • Liebe TAZ, lieber Khalid El Kaoutit . Schon mal diesen Artikel gelesen? http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46174775.html Übelste Hetze ist das, oder? Sowohl die Quelle, wie auch das Erscheinungsjahr ist bemerkenswert. Sieht so aus als ob der gute Jakob familiäre Vergangenheitsbewältigung betreiben muss. Es sei denn der Artikel war damals sauber recherchiert. Glaube ich aber nicht...:):)

    • @Turok:

      Nun, wenn Sie schon mit dem Thema Algerien ankommen, sollten Sie sich vielleicht mal mit diesem Artikel näher beschäftigen:

      http://www.spiegel.de/einestages/harkis-im-algerienkrieg-massenmord-an-frankreichs-hilfssoldaten-a-947627.html

       

      Und vielleicht sollte auch noch erwähnt werden, dass Algerien als französiche Kolonie seit 1848 von Frankreich als zum "Mutterland" gehörend betrachtet wurde, weshalb natürlich Algerier eigentlich Franzosen waren. Zwischen 1954 und 1962 tobte der Krieg um die Unabhängigkeit. Und vielleicht haben Sie auch auch schon mal am Rande vernommen, welcher Gräueltaten die Franzosen sich schuldig gemacht haben in jener Zeit, und die Sie nur sehr zögernd und mit großer Verspätung überhaupt anerkennen wollten. (Siehe wiki "Algerienkrieg)

      • @Ute Krakowski:

        Ooh, eine Kennerin der Materie. Ich habe auch viele Links zu den Greultaten der Franzosen in Indochina gefunden. Leider fehlen mir Berichte über die mangelnde oder verfehlte Migrationspolitik von Asiaten in Frankreich (gibt es sehr viele dort). Aber Ihre Aufklärungsmethodik ist mir schon bekannt. Versklavung, Unterdrückung, Mord der Franzosen im Maghreb erklärt das im Artikel beschriebene Verhalten. Sollten Sie mal nach Israel fahren, nicht aufregen wenn ein paar Israelis in den Schritt greifen. Muss man alles im Zusammenhang sehen.

        • @Turok:

          Ich wollte mit meinem Link eine Frage beantworten, die in Ihrem Beitrag leider nicht gestellt wird: "Was machen die Algerier in Frankreich und wie und warum kommen sie dahin."

          Und vielleicht sollte auch nicht ungesagt bleiben, dass im Jahr 1962 so ein Bikini nicht unbedingt ein so selbstverständlicher Anblick war wie heutzutage. (Ganz abgesehen davon, dass wir nicht wissen, wieviel Rassismus und Hysterie in ihrem verlinkten Artikel mitschwingen.)

          Aber ich weiß, das geht Ihnen natürlich alles am Popo vorbei.

          • @Ute Krakowski:

            "...Ganz abgesehen davon, dass wir nicht wissen, wieviel Rassismus und Hysterie in ihrem verlinkten Artikel mitschwingen...."

            Genau deshalb mein Hinweis auf Jakob. Heute würde, wie man nun schon erfahren hat einige Sachen so nicht berichtet werden. Es stand im Spiegel und der Chefredakteur war Rudolf Augstein und Artikel in dieser Zeitschrift wurden zu dieser Zeit nicht rausgehauen wie eine Twitter Nachricht oder Facebook-Post. Rudolf Augstein hatte einen einfachen journalistisches Leitsatz "Sagen was ist." Das mögen Leute wie Sie nicht, wenn es unangenehm wird. Aber der Hinweis "..Und vielleicht sollte auch nicht ungesagt bleiben, dass im Jahr 1962 so ein Bikini nicht unbedingt ein so selbstverständlicher Anblick war wie heutzutage. ..." Ist weitaus rassistischer und dümmlicher, als das was sie dem Artikel unterstellen. Wäre wohl alles nicht vorgekommen, wenn die Damen noch eine ganzkörper Badeanzug getragen hätten... Wahrscheinlich waren die Männer in Köln es wirklich nicht gewohnt leicht bekleidete und ohne männliche Begleitung frei herum laufende Frauen zu sehen. Eigentlich waren die Frauen 1964, genau wie die Sylvester selbst verantwortlich. Wer sich so benimmt und keine Rücksicht auf die sexuellen Gefühle der Männer nimmt, ist selbst schuld. Ich habs kapiert.

  • Mit 17 Jahren lernte ich meine damalige Jugendliebe kennen. Doch anders als bei meinen bisherigen Freundinnen, hat sie mich in ihr Familienleben einbezogen. Sie hat mich nach Hause mitgenommen, die Familie hat mich angenommen, sie haben mich zu verschiedenen Anlässen eingeladen. Wir haben zusammen Ostern und Weihnachten verbracht. Es waren überhaupt die ersten Male, wo ich sowas erlebt hatte. Einerseits hatte ich natürlich ein komisches Gefühl dabei. Es war mir irgendwie fremd. Schließlich hatte ich bis dahin noch nie Weihnachten gefeiert. Außerdem würde ich doch gerade etwas tun, was normalerweise diejenigen tun, die später einmal in der Hölle landen werden. Andererseits waren das jedoch tolle Momente. Zum ersten mal im Leben haben Menschen gezeigt, dass ich ihnen etwas wert bin, wo es nicht darauf ankommt ob ich Moslem oder Christ bin, sondern einfach nur dass ich der Freund meiner damaligen Freundin war. Religiöse Dinge waren zum Glück kein Thema, ich habe sie geliebt, sie hat mich geliebt. Mein erstes Weihnachtsgeschenk war eine silberne Kette mit einem Anhänger und der Gravur “Ich liebe dich” und dem Datum unserer ersten Begegnung darauf. Sie hat diese Kette bis zu unserer Trennung 8 Jahre lang getragen. Im Nachhinein betrachtet, war sie wie ein Türöffner zur deutschen Gesellschaft für mich und war mit Sicherheit auch ein Grund, weshalb ich mich vom Islam abgewendet habe.

  • Ich bin gebürtig aus dem Iran und kann nur den Kopf schütteln über die Naivität der Deutschen bzg des Islams.

    • @reza christ:

      Naiv? Ja, vielleicht. Aber wir haben eine Verfassung, die uneingeschränkt auch für Bürger nicht-christlicher Religionszugehörigkeit gilt.

      Der Islam ist eine der großen Herausforderungen. Aber die wirklich wichtige Herausforderung ist, unsere Verfassung unbeschadet in die heutige Zeit zu retten. Auch, wenn das nicht reibungslos gehen wird.

  • Kluger Artikel. Bitte mehr davon.

  • PEGIDA geht leider schon seit Herbst 2014 montags in Dresden "spazieren"...

  • Ich weis ja nicht in welchem köln der autor gelebt hat, eigentlich weis ziemlich jeder das karneval eine hochzeit der sexualisierten gewalt ist. Mit Freundinnen die am abend so fertig vom ungefragt begrapscht werden sind und typen die nicht mal nach ner packung wissen wieso se gerade kassiert haben. Alaaf, bierchen drop, joot es. Is ja karneval. Kleiner tip für ne klasse verkleidung.. Nordafrikaner

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    naive willkommensaktivisten? ja, die gibt es aber die anderen nicht-naiven "willkommensaktivisten" werden halt nicht gehört weil pegidioten STÄNDIG NUR LAUT RUMBRÜLLEN (was auch immer ein willkommensaktivist sein soll und ob der begriff nun sachlich ist wie sie es fordern?... ich weiß es nicht...)

     

    ich sage es mal ganz direkt und unverblümt: es wir viel zu viel mit den faschisten in dresden und der afd geredet, die mittlerweile bestens gelernt haben wie die presse funktioniert und was man machen und sagen muss, um von den scheissliberalen medien wie der Zeit, dem spiegel oder der FAZ gehört zu werden. 1:0 für pegidaschisten die jeden linksangehauchten SPDler noch als linksfaschist beschimpfen um ganz bewusst die wahrnehmung der normalität nach rechts zu verschieben.

    ich habe versucht mit diesen leuten zu reden und in zig foren zu diskutieren. ich habe mit diesen leuten nichts mehr zu reden da es sich bei diesen menschen tatsächlich um rechts-faschisten handelt.

     

    wenn die presse jeden sexuellen vorfall von flüchtlingen nun als gesondertes verbrechen großschreibt, dann nur weil man genau diese stimmung erhalten und befördern will ,oder es aus sensationsgeilheit einfach egal ist.

    jenachdem welchem medium man glauben will wird in deutschland entweder alle 3 minuten oder alle 68 minuten eine frau vergewaltigt. so, nun rechnen sie selbst: ca. 1.1 millionen flüchtlinge, alle 68 minuten eine vergewaltigung in deutschland, 24 stunden hat ein tag........

    merken sie was? wo sind die anderen belästigungen und vergewaltigungen von nicht-flüchtlingen oder migranten in den medien?

     

    nirgendwo, oder auf pegidisch rumgebrüllt: NIRGENDWO!!!!!!!!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @Hans-Georg Breuer.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Mit den Menschen der Pegida kann ich auch nicht reden genausowenig wie mit der Antifa, die per Definition in meinen Augen genauso faschistisch ist wie die Ersteren.

        Wo Sie ihre Vergewaltigungszahlen herhaben, weiß ich nicht. Eine Quellenangabe wäre nützlich, um Ihre Behauptung zu untermauern.

        Sie sollten sich bemühen, keine Fäkalsprache zu benutzen. Diese hat in der TAZ nichts zu suchen und macht Sie nur unglaubwürdig.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Hans-Georg Breuer:

          ich bin nicht in "der" antifa und war da noch nie drinnen, aber vielleicht können sie mir sagen, wo genau man sich bei diesem verein anmeldet und mitgliedsgebühren zahlt?

          antifa-ist übrigens nur eine abkürzung für antifaschismus bzw. in deutschland für "antifaschistische aktion" jetzt erklären sie mir mal bitte, bitte ihre definition vom antifaschistischen faschismus bzw. was genau "die" antifa so faschistisch macht?

          ohne jemals in einer politischen gruppe gewesen zu sein oder gar in einer "antifa" gruppe, weiß ich zumindest das sich wirklich jeder als "antifa" bezeichnen darf und kann der es denn möchte, weil diese bezeichnung nicht geschützt ist und keine marke diesbezüglich existiert.

           

          googeln sie einfach mal vergewaltigung pro tag in deutschland. selbst wenn man jegliche dunkelziffer ignoriert und von den angezeigten zahlen beim "weissen ring"(polizei) ausgeht sind es 15.000 taten pro jahr, das heißt 42 vergewaltigungen pro tag (wenn ich mich nicht verechnet habe)

           

          noch was: wenn sie linksdogmatiker als intolerant und engstirnig, mit hang zum autoritären bezeichnen würden, dann könnte ich mit ihnen sachlich darüber reden, wie sie es doch eingangs gefordert haben.

          aber der faschismus wird in keinem wissenschaftlichen kontext als links bezeichnet und nirgendwo auf einer universität würde man ihnen das durchgehen lassen. der faschismus ist eine insich geschlossene ideologie und umfasst NICHT jede form von autoritärer oder totalitärer staatsform.

          also: lernen sie mal wirklich sachlich zu diskutieren

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @6474 (Profil gelöscht):

            pardon, ich wollte ja sachlich bleiben. also eine kleine korrektur: es gibt 42 anzeigen pro tag wegen vergewaltigung UND sexueller nötigung. wobei dann rechnerisch eine angezeigte vergewaltigung pro 68 minuten ziemlich gut hinkommt und sogar die polizei (bzw. weisser ring) auf ihrer seite schreibt das die dunkelziffer wesendlich höher liegt. aber lesen sie selbst:

             

            "Laut Polizeilicher Kriminalstatistik werden in Deutschland jedes Jahr etwa 15.000 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung (2010: 15.781 Opfer) angezeigt. Diese Zahlen stellen nur die Spitze des Eisberges dar. Die Dunkelziffer nicht polizeilich gemeldeter Fälle liegt um ein Vielfaches höher"

  • Ihr Beitrag ist tatsächlich das beste Beispiel dafür, wie sexuelle Gewalt gegen Frauen heruntergespielt wird und dem entsprechend auch ein Problembewusstsein nicht vorhanden sein dürfte. Ein Umstand der mitverantwortlich ist für solche Zustände.

    • @streitbar:

      Wo finden Sie denn in diesem Beitrag das "Herunterspielen" von sexueller Gewalt gegen Frauen?

       

      Nur für den Fall, dass Sie den Satz überlesen haben sollten:

       

      "Und wer grabscht, der soll seine gerechte Strafe bekommen. Wir leben ja zum Glück in einem Rechtsstaat."

       

      Der Autor plädiert zu Recht dafür, die Bestrafung von denen, die sich nicht an Recht und Gesetz halten, dem Staat zu überlassen. Das ist richtig so. Wir haben uns in dieser Gesellschaft auf genau diese Verfahrensweise geeinigt. Wenn es Personen - egal welcher Nationalität, egal welcher Herkunft und egal welchen Aussehens - gibt, die sich hier nicht an unsere Strafgesetze halten, dann ist es Aufgabe der Polizei und der Staatsanwaltschaft und der Gerichte, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

       

      Das gilt übrigens auch in Hinblick auf Polizisten, die trotz hinreichendem Tatverdacht und obwohl sie Wissen, dass der Tatverdächtige vor Ort ist, nichts unternehmen.

       

      Ich möchte keine "Bürgerwehren", die nur das, was sie selbst für "Recht" halten, nämlich ein Gemisch aus Nicht- und bestenfalls Halbwissen, Vorurteilen und negativer Stimmung gegen alle die nicht deutsch genug aussehen, versuchen durchzusetzen. Diese Gruppen sind selbst eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung in unserem Land.

      • @*w*h*i*t*e*:

        Ich möchte auch keine Bürgerwehren, deshalb ist mir wichtig, dass das, was in Köln pssiert ist nicht heruntergespielt wird. Es hatte eine Dimension die andere Sätze verlangt als: "Ein paar Kriminelle...." dennoch neige ich nicht dazu Menschen, wenn sie mir begegnen, vorzuverurteilen und ich finde Offenheit für das Individudum sehr wichtig und abwertende Behandlungen, wie von Ihnen beschrieben finde ich auch absolut nicht hinnehmbar, abstoßend und problemverschärfend, nicht lösungsorientiert. Mir ist bekannt von den Gegenströmungen die gegen Frauengewalt sind, diese Differenziertheit trage ich in mir, deshalb ist es immer wichtig den einzelnen Menschen auch zu sehen und nicht alle über einen Kamm zu scheren.

      • @*w*h*i*t*e*:

        Durch Sätze wie: "Ein paar Kriminelle greifen an Silvester Frauen in Köln an,"

        oder:

        "Die Frauen in unserem Land sind stark und selbstbewusst genug, um sich selbst zu wehren gegen einzelne Idioten",

         

        wer so etwas schreibt, hat sich meiner Meinung nach nicht mit den Auswirkungen befasst und spielt herunter.

    • @streitbar:

      Wenn das das beste Beispiel ist, belegen Sie einfach mal mit Textbeispielen aus dem Artikel. wo da sexuelle Gewalt gegen Frauen heruntergespielt wird.

      • @Age Krüger:

        Ich hatte *w*h*i*t*e* geantwortet. Diese Antwort gilt auch Ihnen und den anderen Kommentatoren, die mich gefragt haben, woran ich das festmache.

    • @streitbar:

      Wie bitte? Welchen Beitrag haben Sie gelesen und um was ging es da genau?

    • @streitbar:

      Ich sehe nicht, dass hier etwas verharmlost wird. Gut - möglicherweise hätte man auch noch erwähnen können, dass sexuelle Belästigung insbesondere von Frauen und Kindern ein alltägliches Problem in Deutschland ist und auch gewesen ist, als es noch keinen Flüchtlingsstrom aus Syrien gab...

       

      Und sicherlich war das in Köln in dieser geballten Form außergewöhnlich. Verharmlost wird aus meiner Sicht aber eher das Versagen unserer Polizeikräfte und des Justizapparates, insbesondere beim Thema sexuelle Belästigung.

  • Ich kann Sie, werter Autor, verstehen und wie Ihnen geht es sicherlich vielen anderen Mitbürgern. Aber was kann man tun, ohne die berechtigten Ängste insbesondere unserer Frauen zu negieren und andererseits der Gefahr der Verallgemeinerung zu begegnen? Darauf haben wir z. Zt. keine Antwort, nur mit bloßen Appellen(s. Kölner Appell) ist es nicht getan.

    Zwei Dinge würden vielleicht weiter helfen: eine breite gesellschaftliche Diskussion in der Mitte der Gesellschaft, zwischen den Polen der rassistischen Pedigisten und der naiven Willkommensaktivisten. Und zweitens endlich eine Differenzierung zwischen Flüchtlingen und illegalen Zuwanderern. Hierbei würde ein Blick in die Genfer Füchtlingskonvention hilfreich sein.

    Leider beäuge ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Köln auch schon junge arabisch aussehende Männer sehr kritisch und habe hin und wieder ein mulmiges Gefühl, vermutlich zu Unrecht, denn mir hat noch keiner etwas angetan. Das macht mich selbst erschrocken, aber dann lese ich die Zeitung, und wieder wird von Übergriffen dieser Personengruppe berichtet: Zwickau, Hamburg-Wilhelmsburg, Freiburg etc.

    Ich hoffe aber, dass wir alle diese Probleme in den Griff bekommen. Ich bitte Sie, daran mitzuwirken.

    • @Hans-Georg Breuer:

      Der kurze Satzteil "unserer Frauen" in diesem Zusammenhang zeigt einfach deutlich, welchen Geistes Kind Sie sind.

    • @Hans-Georg Breuer:

      "die berechtigten Ängste insbesondere unserer Frauen zu negieren und andererseits der Gefahr der Verallgemeinerung zu begegnen"

       

      UNSERER Frauen? Ich bin sehr erstaunt, wer hier meint was über sexuelle Übergriffe etc. in Deutschland sagen zu müssen.

       

      Ich auf jeden Fall bin nicht IHRE Frau und möchte auch gerne für mich selbst sprechen.

       

      Danke!

       

      "Ich hoffe aber, dass wir alle diese Probleme in den Griff bekommen. Ich bitte Sie, daran mitzuwirken."

       

      Und das hört sich ja nun nach Schulleiter oder Polizei an. "Wir haben ein Problem und fordern Sie auf an der Lösung mitzuwirken."

       

      Wie kommen Sie auf die Idee, dass der Autor an diesem Problem nicht auch ohne Ihre "Bitte" "mitwirkt".

       

      Wie gesagt, klingt nach allwissendem Oberlehrersprech zu Untertänigen/Abhängingen.

      • @Hanne:

        Darf ich hier mal für eine andere Person etwas sagen: Ich habe den Kommentar von Hans-Georg Breuer so aufgefasst, dass er weder Sie persönlich noch die Frauen im allgemeinen für sich beansprucht und Ihnen das Recht für sich selbst zu sprechen streitig machen will, sondern die Gruppe der Frauen schützen möchte. Ihren schnippischen Kommentar empfinde ich als kindisch und unreif und würde Ihnen zum Schutz vor Anmache einfach empfehlen, nach der Gute-Nacht-Geschichte rechtzeitig schlafen zu gehen, bis Sie erwachsen sind.

        • @noevil:

          Wenn ein Kommentar hier kindisch ist, dann ja wohl Ihrer.

           

          " ...nach der Gute-Nacht-Geschichte rechtzeitig schlafen zu gehen, bis Sie erwachsen sind."

           

          Ganz großes Niveau von Ihnen.

          Wahrscheinlich wollen Sie mir gleich noch erzählen, dass das Ironie ist. Die muss sich aber irgenwie versteckt haben, denn ich finde nichts.

  • Ist es nicht immer so. Wenn alles gut , dann ist es gut . Nur, wenn Probleme anstehen, dann erkennst du deinen Freund, deinen Nachbarn und auch die Gesellschaft. Es ist erschreckend , wieviel ungeahntes Potential an krimineller Energie und aggressiver Stimmungsmache in dieser Gesellaschaft vohanden ist. In solchen Situationen wird doch offensichtlich wo wir leben. Man könnte es noch weiter ausführen und auch Vergleiche ziehen mit anderen früheren Ereignissen. Na gut, lassen wir es mal hiermit bewende.

    Hans-Ulrich Grefe

    • @Grefe Hans-Ulrich:

      Eine Gesellschaft braucht halt Feindbilder. Daran kann sie sich dann abarbeiten ! ( das war schwarzer Humor !!!!)

  • Ja, es ist deprimierend geworden im Schland. Auswandern sollte man. Aber wohin? Überall in Europa sind Nationalismus, Rassimus, politische Verblödung und kulturelle Verarmung im Trend.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      am ehesten Kanada :)

       

      aber das löst kein Problem, selbst ich werde wohl trotzdem in Dresden wohnen bleiben, obwohl der Ruf total im Eimer ist und mir das oft Kopfschmerzen bereitet.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Vor Problemen zu flüchten ist nie eine Lösung gewesen. Man/Frau muss sich ihnen stellen. Wenn es Einwanderer gibt die nicht in die Gesellschaft passen, bzw. sie nicht bereichern wollen sondern sich und andere ausschließen, wird man nicht herumkommen sie auszuweisen. Ich bin selber ein Immigrant, und ich kann es mir nicht mitansehen wie leute, die seit 20-30 Jahren in Deutschland leben und nie mit der Kultur sich angefreundet haben. Russen die meinen Russland wäre die Krönung der Schöpfung. Was tun sie dann noch hier und leben nicht in Russland? Die Muslime die meinen die Deutschen Frauen wären Dreck. Warum Laufen sie denen dann sabbernd hinterher? Und auch die Deutschen die sich auf die Übelste Art und weise sich über die Ereignisse in Köln aufregen, sich aber in der Kneipe und Zuhause nicht besser benehmen (Sprich Sexisten sind zB) Ich habe lediglich Glück das ich nicht sonderlich ausländisch aussehe, aber ich habe trotzdem ein mulmiges Gefühl manchmal wenn ich die ganzen Ereignisse um Pegida herum sehe.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Jupp, woanders ist es anders, aber ob es besser, ist das weiste nicht.