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Roman von Kaberettistin Lisa EckhartVoll auf Provo

Über die Kabarettistin Lisa Eckhart wird gerade heftig gestritten. Nun erscheint ihr Debütroman. „Omama“ wirkt wie in einer Dorfkneipe erzählt.

Eingeladen, wieder ausgeladen: Daraus, dass Lisa Eckhart provozieren will, macht sie keinen Hehl Foto: Paula Winkler

Am Ende ist „Oma­­ma“ auch bloß ein weiterer Roman über das Leben einer sympathisch-schrulligen Großmutter, die von der Enkelin für ihr Selbstbewusstsein, ihre Rezepte, ihre bedingungslose Loyalität bewundert und geliebt wird.

Doch bevor das Debüt der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart an diesen Punkt kommt, kommt die Leserin Oma Helga aus dem Dorf Freien­stein so nah, dass sie schon ihren Mundgeruch zu erkennen meint und am liebsten vor ihr weglaufen würde. Diese Großmutter ist die prototypische Vertreterin des vulgärsoziologisch Durchschnitt genannten Gesellschaftsmilieus, von dem alle immer so gern reden, in das aber kaum einer richtig reinguckt.

Allerdings ist diese Nähe zur Hauptfigur schon erstaunlich. Denn der Roman hat einen bis zur letzten Seite konsequent durchgehaltenen ironischen Erzählton, also einen Stil, der die Distanz zum Gesagten ständig mit sich trägt.

Formulierungen wie „Großmutters Geschichtsrevisionismus, den sie liebevoll Gedächtnis nennt“, sind es, warum die Leserin dann doch nicht wegrennt. Man wird blendend unterhalten und kann die ganze Zeit über Helga lachen, was auch daran liegt, dass die Enkelin alias die Erzählerin das Talent besitzt, sowohl aus der ödesten als auch aus der brutalsten Begebenheit eine gute Geschichte zu machen

Überraschend gute Wortspiele

Darüber hinaus macht Eckhart das meist in Form überraschend guter Wortspiele, in die sie nicht nur die Romangeschichte, sondern auch die ständig aufblitzenden Gedanken zu diesem und jenem verpackt: zu Sprachpolitik („Der Manfred redet nicht schlecht über Frauen. Umso schlechter denkt er über sie“), Zeitgeist („Ebenso wie das Internet ist das Selbst eine Erfindung, die Großmutter nicht mehr mitmachen möchte“), Literatur („die Geheimnistuerei ist manchem das einzig verfügbare Stilmittel, um das Gegenüber bei Laune zu halten“), Geschichte („der Russe bildete übergangsweise die strafende Instanz zwischen Gott und Über-Ich“), die Frage, woher der Deutschenhass kommt („Antwort: Ungarn“) oder ob der Begriff Unruhestifter Sinn ergibt („eher nicht“).

Das Buch

Lisa Eckhart: „Omama“. Zsolnay Verlag, Wien 2020. 384 S., 24 Euro

Als intelligentere, aber hässlichere von zwei Schwestern, die am Ende des Zweiten Weltkriegs junge Teenager sind, kämpft Helga vergeblich um die Aufmerksamkeit des männlichen Geschlechts, selbst die russischen Soldaten interessieren sich nicht für sie. Während die hübsche Inge sich einen Professor in Wien angelt, wird Helga schließlich von den Eltern an den Dorfwirt in einem Nachbarkaff verschachert, damit sie mit den Einnahmen die Schulden des Vaters abbezahlen kann.

Der Stil der Autorin ist dem Erzählstil in Dorfkneipen nicht unähnlich. Er setzt auf schenkelklopfende Pointen und rauschhafte Übertreibung, kümmert sich nicht um die Wahrheit, sondern um den Effekt. Auch deswegen gelingt Eckhart ein ziemlich gutes Porträt der dörflichen Gemeinschaft mit seiner „vierfachen Einfaltigkeit“ („Schönling, Matratze, Depp und Trinker“), seinem testosterongeschwängerten Mief aus Alkohol, Gewalt, Stumpfheit, Geilheit und Enttäuschung.

Wilde Schlägereien und Slapstick

Immer wieder gerät ein ganz normaler Kneipenabend oder eine Butterfahrt aus dem Ruder und mündet in eine wilde Schlägerei samt Slapstick, die an die jugoslawische surrealistische Filmschule und an Quentin Tarantinos Westernhybride erinnern. Das gefühlt am häufigsten benutzte Wort in „Omama“ lautet „Popscherl“, Österreichisch für Hintern. Ständig greift irgendein Kerl einem „Weib“ an ebenjenen. Es geht aber auch andersrum.

Man muss den Roman nur ein paar Seiten lesen, um zu merken, dass die Autorin mehr im Schilde führt als einfach nur einen Roman, der die wahre Identität von Großmüttern des 20. Jahrhunderts in derbem Tonfall erzählt. In den letzten Wochen und Monaten wurde um die Figur Lisa Eckhart ausgehend vom Twittermoloch bis ins politische Feuilleton heftig gestritten.

Sind ihre Witze und die ganze Figur der 27-jährigen Künstlerin Satire und Provo oder ist alles zusammen antisemitisch, rassistisch, misogyn, gewaltverniedlichend oder einfach nur nicht gut? Seinen vorläufigen Höhepunkt fand die Debatte vergangene Woche, als das Harbour Front Literaturfestival, wo Lisa Eckhart ihr Debüt vorstellen sollte, die Kabarettistin auslud.

Begründet mit Sicherheitsbedenken, weil es Drohungen gegen die Veranstaltung gegeben habe, was sich im Nachhinein aber als falsch erwies, die Veranstalter die Kabarettistin wieder einluden, was nun diese wiederum jedoch ausschlug.

Dass Lisa Eckhart provozieren will, und zwar jene, die sich leicht provozieren lassen, daraus macht sie keinen Hehl. Ob die sprachlichen Mittel, die sie dazu einsetzt, ihr am Ende mehr Applaus von rechts als von links einbringt, bleibt offen.

Genau diese Offenheit, dieses Rätselhafte an ihren Aussagen und Auftritten ist die programmatische Absicht der Künstlerin. So finden sich in „Omama“ Sätze, die sich jede Feministin in die Twitter-Bio schreiben kann („Jede Mutter ist alleinerziehend. Insbesondere die mit Mann“). Und dann wieder solche, die ebenjene provozieren soll („Hinter jedem erfolgreichen Mann steht bekanntlich eine Frau. Hinter den Erfolglosen aber erst recht“).

Die Frauen in „Omama“ sind keineswegs nur Opfer der Männer, sondern auch willige Vollstrecker von deren Ansprüchen. Es gibt unter den Russen, Wirten, Professoren und Dörflern Männer, die Frauen als kostenlose Matratze sehen („Die konnte man vor Ort probieren, aber nicht mit nach Hause nehmen“), und es gibt unter ihnen Männer, von denen die Frauen befürchten, dass sie sie missbrauchen, die daran aber nicht mal denken.

Das alles ist eigentlich kein Grund zur Aufregung. Doch die irre Geschwindigkeit, in der die Autorin den Lesern die Wortspiele um die Ohren ballert, der immer wieder krachend mittendrein fallende Kaba­rett­humor („Das Kind bleibt ein Leben lang eine Franchise-Filiale der Mutter“, „cogito interruptus“, „Ein Schnitzel wie ein Jungfernhäutchen“), das alles geht in „Omama“ lange gut. Aber irgendwann ist man dieser Erzählform überdrüssig.

Provokation nimmt Fahrt auf

Interessanterweise nimmt, wo man beginnt, sich ob des Stils zu langweilen, die Provokation erst richtig Fahrt auf. Kindergärtnerinnen werden mit „wenn die Menopause zum Beruf wird“ charakterisiert, die Oma und andere sagen jetzt immer öfter Sätze, in denen „Jude“ und „Neger“ vorkommen, was damit verteidigt wird, dass ein Rassist nicht deswegen aufhört, ein Rassist zu sein, nur weil er jetzt „Schwarzer“ sagt.

Es gibt hier Sätze, die sich jede Feministin guten Gewissens in die Twitter-Bio schreiben kann

Selbst wenn man der Meinung ist, dass das stimmt, beginnt man ungefähr hier der Erzählung zu misstrauen. Ist diese Oma nicht unglaubwürdig inkonsistent und einfach nur ein Ersatz für ein politisches Pamphlet? Ist die behauptete schonungslose Beschreibung des normalen Durchschnitts nur Mittel zum Zweck, um die nächste Empörungswelle anzufachen, weil hier Wörter – obwohl fein säuberlich kritisch kontextualisiert – stehen, die aus anderen Büchern gestrichen wurden?

Im Interview mit dem Standard hat Lisa Eckhart gesagt, ihr Roman sei ein „semantischer Terrorangriff“, in dem „der Leser sich um den Verstand interpretieren“ soll. Das zumindest ist ihr gelungen. Sie hätte den Terror nur einige Seiten vorher beenden müssen. Zwar ist nicht jeder Witz, in dem Juden vorkommen, antisemitisch. Aber jeder Witz ist irgendwann mal überstrapaziert.

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46 Kommentare

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  • ""noch mein Dank an Doris Akrap, die es auf sich genommen hat, unter ihrem Niveau zu lachen.""

    hamse denn de Akrap gefracht ob dat passt?

    "Unter Niveau zu lachen" - herrlich!

    you made my day!

    • @Justin Teim:

      Frach mal nach & geb‘s an mei Sidekick weiter - wa. (…der hat so seine Quellen;)

  • i hoab grad...

    mit meinem wiener kollegen dem karl kraus telefoniert.

    der würd die eckhardt gern als co-autorin für sein mondtheater-stück 'die letzen tage der menscheit 2.0' gewinnen woll'n.

    2.0 wird jetzt so ziemlich abgeschlossen, weil's ja auch scho nun august 2020 ist.

  • Der Applaus, der Eckardt von rechts bekommt, nennt man Realsatire. Den Hass, den sie von links bekommt, übrigens auch.

    • @Berliner Berlin:

      Sie haben die wohl überwiegend positive Reaktion aus der Mitte vergessen. ;)

    • @Berliner Berlin:

      Gibt es keinen Applaus von der Mitte, weil die immer weiß, was gut und böse ist?

      • @Rolf B.:

        Nur weil mal was unerwähnt bleibt, ist es nicht weg. Die Leute werden immer empfindlicher.

  • Karel Gott behüte, dass jemand "der faschistische Franzose" und Volker Pispers gleichzeitig bei youtube eingibt. Das wär verheerend.

    • @CRSvsLOWA Fanboiii:

      Ich habe mich getraut, ups, Witzniveau auf Lisas Höhe oder Tiefe, je wie man's so sehen mag. Aber psst, das ist doch der Lieblingskaberettist auf der weit linken Seite...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

    “ @HANNIBAL CORPSE: "Das ist wohl der Unterschied - ob man sein/ihr Tun als Unternehmertum oder als Arbeit versteht. [....] Dass es darum für Intellektuelle immer schwerer wird, die eigene Klasse zu verraten, "







    Als elitäres Arbeiterkind und selbständiger Kaufmann im Un-Ruhestand sehe ich Arbeit und Unternehmerthum nicht als Gegensatzpaar. "Mein Fazit" (© Emmanuel Peterfalvi aka "Alfons"): Lisa Eckhart versucht als Franchise-Witzeverkäuferin die verstaubten Tupper- und Avon-Produkte aus der Generation ihrer Mutter an die Kundschaft zu bringen. Oder sind es doch die Produkte ihrer Großmuttergeneration?



    Und das mit dem Verraten der eigenen Klasse habe ich nicht verstanden. Bin halt kein Intellektueller und gehöre keiner Klasse an. Abschließend noch mein Dank an Doris Akrap, die es auf sich genommen hat, unter ihrem Niveau zu lachen.“

    kurz - Ja. Dett fiel uns uff -



    …anschließe mich.

  • ..."in dem „der Leser sich um den Verstand interpretieren“ soll. "...

    Hat zumindest hier funktioniert.

  • Perfektes Timing. Lisa Eckhart genießt jetzt den höchsten Bekanntheitsgrad, den sich eine deutschsprachige Autor_in für ihre Erstveröffentlichung erhoffen darf.

    Desübrigen spricht mir @AARON aus der Seele.

  • 2G
    2284 (Profil gelöscht)

    Uund die provo-promo Maschine ist mal wieder erfolgreich angelaufen.

    Solange sinnlose Provokation mit Antisemitismus und anderem Kack unter dem Deckmantel den Spiegel vorhalten zu wollen(die ultimative Ausrede, ich feiere das nicht, ich kritisiere es und ihr seid nur nicht schlau genug das zu merken, klar doch), immer noch dazu führen, dass das ganz zufällig Zeitgleich zum irgendeinem dummen Ausladunsskandal erschiene Buch besprochen wird, wird dieses erbärmlich würdelose provokationschauspiel. in dem leute vor allem zeigen, das sise sich für ein wenig promo für nix zu schade sind, weiter von Bildungsbürger Kabarett bis Gesellendeutschrock aufgeführt und alle können dann sage "Oh, die trauen sich was"

    Wie wusste Daria schon in den 90ern:

    "Edgy Appears, when middleborow middlclass profiteers are looking to suck the energy not to mention spending money out of the 'youth culture'. So they come up with this fake concept of seeming to be dangerous when every move they make is the result of resrearch and a corporate master plan"

    Und als Ergebnis kann die bürgerliche Zeit jetzt wieder über cancel culture rumheulen und alte Männer, die die gute alte Flirtkultur vermissen sich wieder seitenlang über Meinungsverbote auslassen.

    • @2284 (Profil gelöscht):

      Nichts verstanden, aber n' langer Text ist es geworden.

    • @2284 (Profil gelöscht):

      ???



      Eckhart wurde doch eingeladen, um ihr Buch vorzustellen.



      Klar ist da ein Zusammenhang - ein offensichtlicher, kein pseudozufälliger.

    • @2284 (Profil gelöscht):

      Danke schön. Guter Beitrag.

      Und: Ich durfte Daria Morgendorffer kennenlernen.

      • @Jim Hawkins:

        Vermutlich pisönlich gezeichnet - wa.

        Sie haben ja alle Tricks drauf.

        • @Lowandorder:

          Aber hallo!

          Generation MTV+

          • @Jim Hawkins:

            Liggers. Das stand zu befürchten. Gell.

  • "Ist die behauptete schonungslose Beschreibung des normalen Durchschnitts nur Mittel zum Zweck,...?



    .



    Vor einer Weile wurde mal eine politische Forderung damit begründet, daß die Gesellschaft es fordere.



    Ich fragte mich, inwiefern ein paar tausend Demonstranten auf eine Forderung "der Gesellschaft" schließen lassen, auch wenn sie prominente mediale Unterstützung genießen.



    In einer Demokratie müßte "die Gesellschaft", in diesem Zusammenhang, theoretisch eine Mehrheit des "normalen Durchschnitts" sein.



    Ist sie das heute noch, oder hat der demokratische Fortschritt (berufliche Selbstverwirklichung, etc.) dazu geführt, daß "die Gesellschaft" heute eben nur noch aus einer spezifischen Teilmenge des "normalen Durchschnitts" besteht?



    Wenn dem so ist, kann man jede überspitzte Darstellung nur begrüßen, welche "der Gesellschaft" den "normalen Durchschnitt" wieder näherbringt.

  • Ich sags mal so: In jedem Verstand, der ein paar Zehnerpotenzen IQ zu hoch schraubt, lauert potentiell der Wahnsinn. Der dann von der breiten Masse um die 100 und erst recht darunter kaum verstanden wird. Mir schwant, Lisa Eckart kann gut mit Klaus Kinski mithalten.

    • @Bastian72:

      Zehnerpotenzen? Ziemlich unkonkret. Ist der IQ von Frau Eckhart nun "nur" hundertmal höher oder eher hunderttausendmal?

      Und: Muß man, um ein Genie als solches zu erkennen, nicht selbst eines sein? Anders gefragt: Sehen Sie in den zahlreichen "Wer nicht lacht, ist zu dumm dazu"-Repliken irgend etwas anderes außer Selbsterhöhung?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Im Interview mit dem Standard hat Lisa Eckhart gesagt, ihr Roman sei ein „semantischer Terrorangriff“, in dem „der Leser sich um den Verstand interpretieren“ soll."

    Wenn die Realsatire besser ist als das Kabarett. Wozu all die Kritik, wenn sie selbst schon alles sagt, was nötig ist?

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Herrlicher Artikel.



      In Sachen literarischer Begabung scheinen sich Autorin und Lisa Eckhart in nichts nachzustehen. Ich habe mich sehr amüsiert,vor allen dieser Absatz hat mir ein Lol enlockt.

      "Der Stil der Autorin ist dem Erzählstil in Dorfkneipen nicht unähnlich. Er setzt auf schenkelklopfende Pointen und rauschhafte Übertreibung, kümmert sich nicht um die Wahrheit, sondern um den Effekt. Auch deswegen gelingt Eckhart ein ziemlich gutes Porträt der dörflichen Gemeinschaft mit seiner „vierfachen Einfaltigkeit“ („Schönling, Matratze, Depp und Trinker“), seinem testosterongeschwängerten Mief aus Alkohol, Gewalt, Stumpfheit, Geilheit und Enttäuschung."Zitat

      • @Markus Müller:

        Ob die "Dorfkneipe", bzw. das beschriebene Milieu außerhalb von Fassbinder-Filmen noch existiert, das wage ich zu bezweifeln.

        • @Jim Hawkins:

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein -

          “ Nachklapp: taz.de/Roman-von-K...bb_message_3997511



          @J.H.: Sach ich doch. Featured by O. Mama. Dorfkneipe, Tupperparty, Avon-Beraterin - alles Vergangenheit.



          Und @all: "Realsatire gibt es nicht.



          Satire ist nicht real." (Henning Venske)“

          kurz - Liggers. Na dann.

          • @Lowandorder:

            Omannomann.

            Gestehe - Nie meine Welt.



            Whatever it means.

            unterm——- btw —- Im Stahlnetz —



            “Man - der Typ hat ja‘n Gesicht - wie son Eisenbieger! & Däh im blitzblanken T vom Lück-Zapfer sah ich im letzten Moment - die Schauermann-Faust auf mich zufliegen & Däh! Eine Kante neben mir: ' Laß stecken Paul! Der gehört zu uns!‘ - hätte mir fast in die Hose gemacht!“ Para - Johanneum!



            Nö. Ich war Untertrave - Kachelallee - “Zur Drehbrücke“ etc - lieber aufm Bock unterwegs. Anpacken tat mich eh niemand!;)

            • @Lowandorder:

              Mist - Sollte zu “So sieht’s aus!…“

              ps die Digitalis sind wohl noch schwer am üben. Bilder kommen trotz Anmahnung auch nicht zurück. 👻

          • @Lowandorder:

            So sieht das aus.

            Ich kenne diese Kneipen von früher.



            Man ging da rein, langhaarig und schnell kam ein breiter Trottel:

            "Seid ihr Oberschüler?"

            Und schon war es Zeit, zügig, aber ohne Panik zu zeigen, zu gehen.

            Im Auto dann: "Niederbrennen sollte man den Laden."

            Tat man natürlich nicht, denn:

            "Hat noch jemand Dope?"

        • @Jim Hawkins:

          Einfach mal auf's Dorf fahren und nachsehen, anstatt sich mit etwas zu befassen, dass scheinbar den Horizont übersteigt.

          • @Berliner Berlin:

            Sagte der Berliner zu dem Schwaben, der auf dem Land lebt.

            • @Jim Hawkins:

              Und da halten alle das eigene Kaff für den Nabel der Welt? Ist das so eine Art Beispieldorf?

            • @Jim Hawkins:

              Also - Von Dörfler zu Dörfler -

              ps immer schon das r Rollen - wa.



              Bei den Düsseldooflern mal nachfragen



              In der ALTstadt. 🤮

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Wenn die Realsatire besser ist als das Kabarett. Wozu all die Kritik, wenn sie selbst schon alles sagt, was nötig ist?"Zitat

      Wieso need?

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - gekonnt -

    “ "..einen bis zur letzten Seite konsequent durchgehaltenen ironischen Erzählton, also einen Stil, der die Distanz zum Gesagten ständig mit sich trägt. Formulierungen wie „Großmutters Geschichtsrevisionismus, den sie liebevoll Gedächtnis nennt“, sind es, warum die Leserin dann doch nicht wegrennt. Man wird blendend unterhalten...[....] Doch die irre Geschwindigkeit, in der die Autorin den Lesern die Wortspiele um die Ohren ballert, der immer wieder krachend mitten rein fallende Kaba­rett­humor („Das Kind bleibt ein Leben lang eine Franchise-Filiale der Mutter“, „cogito interruptus“, „Ein Schnitzel wie ein Jungfernhäutchen“), das alles geht in „Omama“ lange gut. Aber irgendwann ist man dieser Erzählform überdrüssig. Interessanterweise nimmt, wo man beginnt, sich ob des Stils zu langweilen, die Provokation erst richtig Fahrt auf. Kindergärtnerinnen werden mit „wenn die Menopause zum Beruf wird“ charakterisiert, die Oma und andere sagen jetzt immer öfter Sätze, in denen „Jude“ und „Neger“ vorkommen, was damit verteidigt wird, dass ein Rassist nicht deswegen aufhört, ein Rassist zu sein, nur weil er jetzt „Schwarzer“ sagt. "







    "Blendend unterhalten..." So ist es wohl. Konsumieren statt Wahnsinn spüren. "Was glänzt ist für den Augenblick geboren, das Echte bleibt der Nachwelt unverloren." anmerkte schon Goethe. Was können wir noch erwarten in Kunstgattungen, in denen Tucholsky und Kästner Maßstäbe gesetzt haben und nachdem Georg Schramm aufgehört ist, weil er die Sinnlosigkeit seiner Arbeit erkannte?



    Ich habe wenig Hoffnung in einer medienbestimmten Welt, wo Typen wie Mario Barth und Lisa Eckhart nach der Methode "Im Anfang war die Pointe - das Wort kommt danach.", prägend sind.



    Texte von Tucholsky, Kästner, Lore Lorentz, Dieter Hildebrandt, Georg Schramm und anderen vermitteln, dass die Pointe Verstärkungselement ist, nicht Selbstzweck. Und Fips Asmussen ist nun auch tot.“

    kurz - Wer auf den Lacher spielt hat schon verloren

    • @Lowandorder:

      Wenn das Zitat so lang ist wie die eigene Meinung, läuft irgendetwas schief.

      • @Berliner Berlin:

        :-)

        • @Rudolf Fissner:

          Na Mahlzeit

          Da hamsich ja zwei Oberlehrer von der Steißtrommlerfraktion gefunden.



          Herrlich. Persetter sterben halt nicht aus. Gellewelle&Wollnichwoll. - 👹 -



          Bot mit zerschossener Festplatte meets -



          Den Dörfler vom Rande der preußischen Streusandbüchse. Ja - Da knirschen die Zähne - wa. - 👻 -

          • @Lowandorder:

            Sie wiederholen sich.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      "Was können wir noch erwarten in Kunstgattungen, in denen Tucholsky und Kästner Maßstäbe gesetzt haben und nachdem Georg Schramm aufgehört ist, weil er die Sinnlosigkeit seiner Arbeit erkannte?"

      Das ist wohl der Unterschied - ob man sein/ihr Tun als Unternehmertum oder als Arbeit versteht.

      Vielleicht können wir das so begreifen: Dass der Kapitalismus sich durch einen strukturell notwendigen Konsumismus und durch die Zwänge zur Selbstoptimierung und -vermarktung, durch "Selfcare" und Karrierestreben in das e i n s c h r e i b t, was wir unter "Individualität", unter "Ich" verstehen? Dass es darum für Intellektuelle immer schwerer wird, die eigene Klasse zu verraten, weshalb es immer mehr C h a r a k t e r e gibt, aber immer weniger Persönlichkeiten?

    • @Lowandorder:

      Wahr gesprochen.

    • @Lowandorder:

      “Wir amüsieren uns zu Tode“ ist recht -



      Neil Postman & die vielen vor ihm über die Geheimen Verführer - Die leeres Stroh Drescher Die BedeutsamQuatscher

      • @Lowandorder:

        de.wikipedia.org/w...men_Verf%C3%BChrer

        die Geheimen Verführer > vance packard... 1958

        Btw. Jede Medaille hat zwei Seiten - nur weil eine Seite mainstream ist heisst es nicht das es nicht das es die andere Seite nicht gibt.

        ying yang 2030 "don advokato als apetizer zum apres ski" für befriedete Welten und die Beatles singen Yesterday.

        • @Justin Teim:

          Ach was!;)

          Nehmenmer noch den anderen der Medaille McLuhan. Gellewelle.



          Wollte aber nicht das Regal hier auskippen. Newahr



          'Mehr Antworten könnten verunsichern'



          Normal

          kurz&klar - Was hilft gegen ne Bürgerinitiative? Ne Bürgerinitiative.



          Hier geht‘s aber doch mehr um mediale Verblödungsstrukturen ala Neil Postman

          Soweit mal