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Religionskritik in DemokratienGottes Liebe ist bitter

Religionen sind totalitäre Ideologien. Sie dürfen in einer Demokratie nur existieren, solange sie täglich aufs Schärfste angegriffen werden können.

Totalitär trotz Bedeutungsschwund: eine christiliche Kirche zur Krippenandacht. Bild: dpa

Dass es China gibt, beweist, dass es auch Gott gibt. So sieht es zumindest der Prediger. Wenn jemand nicht daran glaube, dass der Allmächtige existiere, weil er noch nie gesehen worden sei, sagte der Prediger, so solle man diesen Jemand doch einmal fragen, ob er glaube, dass es China gebe. Dieses Land haben die meisten Menschen auch noch nicht gesehen, trotzdem zieht niemand seine Existenz in Zweifel.

Mich verblüffte gar nicht so sehr die geistige Schlichtheit, die der Prediger in der Al-Nur-Moschee in Berlin-Neukölln seinen Zuhörern angedeihen ließ – und ja, das ist die Moschee, in der in den Zeitungstexten und Fernsehberichten aus der Hauptstadt immer die Salafisten beten. Mich verblüffte, dass ich diese Herleitung so gut kannte. Aus meiner Jugend in meiner eigenen Kirche, einer christlichen Gemeinschaft, die es verstand, die spartanische Optik des Protestantismus mit der hierarchischen Organisation des Katholizismus zu verbinden.

Mir wurde Gott schon mit Afrika, Australien und Feuerland bewiesen. Braucht es da noch Blasphemie, die Beleidigung von Göttern und Propheten, wenn Religionen sich selbst derart lächerlich machen?

Ja, unbedingt. Vielen religiösen Menschen würde sonst einiges von dem Irrwitz entgehen, der sich im Namen ihres Glaubens so abspielt. Und außerdem, wie sonst sollte eine offene Gesellschaft eine Religion in ihrer Mitte ertragen können? Offene Gesellschaften, und als eine solche verstehen sich die europäischen gern, beruhen schließlich darauf, dass alles verhandelbar sein muss. Es gibt keine Gewissheiten. Demgegenüber behaupten Religionen höhere, übermenschliche Wahrheiten, sie haben etwas im Kern Unverhandelbares. Etwas Totalitäres.

taz.am wochenende

Allmählich zeigt sich, wie brüchig der Pariser Anschlag Frankreich gemacht hat. „Die Muslime werden dafür teuer bezahlen“, sagt Bestseller-Autor Taher Ben Jelloun in der Titelgeschichte der taz.am wochenende vom 17./18. Januar 2015 Und: „Charlie Hebdo“ spottet weiter: ein weinender Mohammed auf der Titelseite, im Heft Scherze über Dschihadisten. Die Streitfrage „Muss man über Religionen Witze machen?“ Außerdem: Keine Angst vor Hegel. „Viele denken, sie müssten das sorgfältig durchstudieren, wie über eine lange Treppe aufsteigen. Ich finde, man kann auch mittendrin irgendetwas lesen.“ Ein Gespräch mit Ulrich Raulff, dem Leiter des deutschen Literaturarchivs in Marbach. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Mit einer offenen Gesellschaft ist das unvereinbar.

Im religiös begründeten Terror wird diese Unvereinbarkeit besonders grell ausgeleuchtet und am besten sichtbar. Aber sie ist auch schon recht gut zu erkennen, wenn eine orthodoxe jüdische Zeitung von den gestellten Fotos des Trauermarsches der PolitikerInnen in Paris die Frauen wegretuschiert.

Die süße Versuchung des Hasses

Mit der Religion XY habe das aber eigentlich nichts zu tun, verlässlich findet sich für diesen Satz immer ein Sprechautomat. Was ist denn das, die Religion, der Islam, das Christentum, der Hinduismus? Die in den Schriften niedergelegte Theorie, die sich oft in Abwertungen jener ergeht, die nicht ins Gefüge passen wollen. Ungläubige, Frauen, Homosexuelle?

Oder die Praxis? Das, was der Mensch aus dem Text macht? Die christlich bemäntelten Massenmorde an Juden in Europa? Die Terrorkriege zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland? Selbst die gern als harmlose Grinsegläubige verstandenen Buddhisten schafften es 2013 in Myanmar, ein antimuslimisches Pogrom mittleren Ausmaßes auf die Beine zu stellen.

Myanmar ist weit weg, die Kreuzzüge wurden schon länger nicht mehr verfilmt. Und so erzählen sich Menschen beruhigend, die Religion sei zivilisiert worden. Das Christliche hat hierzulande an Macht verloren, das stimmt. Sein Verdienst war diese Schwäche nicht, die Kämpfe jahrhundertelang und blutig. Das Religiöse klammert sich an seine Macht, das war am Streit über das Kruzifix in bayerischen Klassenzimmern zu sehen und ebenso immer dann, wenn sich die Religiösen gegenseitig beispringen, um angebliche Schmähungen zu beklagen. Sie wollen keinen weiteren Verlust ihres Einflusses dulden, und wie sollten sie auch, alles andere wäre Selbstaufgabe.

Am totalitären Kern der Religionen hat das Schwinden der eigenen Kraft nichts geändert. Es gibt immer noch die höhere Wahrheit, jene, die sie erkannt haben, und die anderen, die das leider nicht schaffen. Die Zumutungen der Vielfalt werden allenfalls zähneknirschend hingenommen – wie von Gelehrten der Al-Azhar-Universität in Kairo, die Muslime dazu aufrufen, die neuen, nach dem Anschlag entstandenen Mohammedkarikaturen in der Zeitschrift Charlie Hebdo zu ignorieren. Die Gläubigen sollten der „Versuchung des Hasses“ widerstehen.

Abtreibungsgegner in den USA: Im Zweifel mit der Waffe

Ach ja, die süße Versuchung des Hasses. Die Liebe von Glaubensbrüdern kann allerdings ebenso bitter sein. Eine Frau, die ich vor Jahren kennenlernte, als ich sie für meine Kirche missionieren sollte, flehte den Priester, den ich begleitete, an, dafür zu sorgen, dass „die mich nicht kriegen“. Die – das waren die Anhänger der Konkurrenz, welche die Frau lieber psychisch erledigen wollten, als ihre Seele mit uns Ungläubigen den direkten Weg zur Hölle entlangspazieren zu lassen. Im umgekehrten Fall hätten aber auch wir die Stalker sein können, immer im festen Glauben, wir würden ein Schäfchen unserer Herde retten.

Von großer Zuneigung für fehlgeleitete Seelen getragen sind auch die Abtreibungsgegner in den USA, die Menschen im Zweifel mit der Waffe von falschen Ideen abbringen. Die US-amerikanische Gesellschaft hat es auf die sanfte Tour versucht mit den Religionen, da wird im Mainstream möglichst gar nicht beleidigt, die Karikaturen aus Charlie Hebdo haben viele US-Medien zensiert. Das Scheitern dieses Weges ist offensichtlich, die ausschließenden Eigenschaften von Religion treten dort machtvoll zutage, befördern Gewalt, nehmen zerstörerischen Einfluss auf Politik.

Glaube muss lächerlich gemacht werden dürfen, wenn er in demokratischen Gesellschaften existieren will. Es ist die einzige Möglichkeit, das Unverhandelbare, die höhere Wahrheit auf Augenhöhe herunterzuholen und, eben weil sie sich so hoch oben wähnt, auch noch ein bisschen weiter nach unten. Eine Sicherheit für alle, die nicht glauben, und jene, die anders glauben, eine beständige Prüfung, dass Religion XY immer noch so schwach ist, dass sie es nicht wagen kann, sich in das Leben derer einzumischen, die ihre Glaubenssätze nicht teilen.

Es ist nämlich nur eine Annahme, religiöse Terroristen wie jene aus Paris seien Irre, aus der Steinzeit herübermarodierende Horden, überfordert von der Moderne, Anachronismen. Wer weiß, vielleicht sind sie die Avantgarde einer neuen religiösen Inbrunst. Geschichte bedeutet nicht steten Fortschritt in einem westlichen Sinne. Die radikaleren Glaubensbranchen, ob sie sich nun evangelikal oder salafistisch nennen, erfreuen sich wachsenden Zuspruchs.

Der Preis ist, dass Gefühle verletzt werden. Man kann sich wünschen, die Beleidigungen wären kenntnisreicher und weniger blöde. Ein Recht darauf gibt es nicht.

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80 Kommentare

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  • Damals, als die kleinen Stammesgesellschaften zu großen Ansiedelungen und Städten explodierten, die noch kein funktionierendes Staatswesen hatten, waren Religionen IMHO wesentlich um auch die Großorganisation funktionsfähig zu erhalten.

     

    Dafür sind sie heutzutage nicht nötig und ihre Mitbewerberfunktion mit ihren meist ewigvorgestrigen Inhalten sogar störend bis gefährlich.

     

    Wenn es nun möglich wäre, den rein privaten Kern für die Einzelperson ohne den Anspruch auf die Gruppenkontrolle zu erhalten, dann könnte es ohne Aufwand funktionieren.

     

    Es ist ja nicht so, als ob es diese Form der privaten Religiösität nicht gäbe. Allerdings bietet das natürlich Berufsreligiösen keine Pfründe, so dass sie ihren Einfluss nutzen übermächtig in den Staat einzugreifen.

  • F: Warum kommen alle Atheisten in den Himmel?

    A: Sie sind die einzigen, die sich ernsthaft mit Gott beschäftigen.

    • @Arcy Shtoink:

      An der Antwort ist schon was dran, wenn man beispielsweise in der alten BRD aufgewachsen ist. Dort wurden die meisten Menschen ja quasi in die Kirchenmitgliedschaft hineingeboren. Natürlich muss man sich mehr mit einer Thematik auseinandersetzen, wenn man seinen aktuellen Status kritisch hinterfragt, als wenn man "alles so laufen lässt", wie es halt ist. Ist ja nicht nur im Bereich der Religion so. Und ein Großteil der Kirchenmitglieder ist ja nun nicht gerade aktiv in Gemeindearbeit o. ä. involviert, sondern zahlt seine Steuern, weil man es halt macht und freut sich über einen Kirchenbesuch zu Weihnachten oder bei der ein oder anderen Heirat.

      Die vorangestellte Frage ist ein schönes Paradoxon. Was passiert einem Atheisten, der nach dem Tod irgendwo hinkommt, an das er gar nicht glaubt? Und wenn der Atheist unrecht hatte: was macht Gott, der doch alle Menschen liebt, dann mit ihm?

      Aber da die Kirche hierzulande ja inzwischen eher von einem behütenden als einem strafenden Gott ausgeht, muss dem Ungläubigen sicher nicht bange werden.

    • @Arcy Shtoink:

      Ein Atheist fährt zusammen mit einem Blinden und Fips Asmussen im Zugabteil. Es ist langweilig. Da sagt der Atheist zum Blinden: "Erzählen Sie doch mal einen Witz". "Bin ich Fips Asmussen? Ich kenne keinen." Fragt der Atheist Asmussen: "Und Sie?" "Ich kenne keinen guten." "Warum nicht?" "Weil ich Fips Asmussen bin."

      • @Dudel Karl:

        Gott hat mich einen Atheisten werden lassen. Und wer bist Du, daß Du seine Weisheit anzweifelst? ;-)

  • Natürlich gibt es China, das ist das Land mit den wenigsten Christen.

    Das ist kein Gottesbeweis. Klingt so ähnlich wie "Nachts fährt der Zug schneller als auf Schienen!"

    Das klingt schizophren, wenn das aber ein Papst sagt, ist das gleich eine Religion.

    • @Querdenker:

      China? Ich kenne ein Land mit noch weniger Christen.

  • Die Religionsfreiheit ist in D durch das GG und in Europa durch die Charta der Grundrechte der EU gewährleistet. Völkerrechtlich ist die BRD u. a. auch aufgrund der Europäischen Menschenrechtskonvention zum Schutz der Religionsfreiheit verpflichtet. Daran gibt es erst einmal nichts zu kritisieren. Auf der anderen Seite aber sollte die Freiheit der Religionen aber auch dort enden, wo einzelne Menschen in ihrer persönlichen Freiheit beeinträchtigt werden. In diesem Sinne habe ich gegen Religionen nichts einzuwenden. Im Gegenteil: die spirituelle Kraft, die Menschen daraus ziehen, kann sehr groß sein.

  • @Vladimir 52:

    "Und Umschreiben? Nicht minder heigel. Was Herr Luther wohl dazu sagen würde?....."

     

    "Ich bin Charlie !!" hätte der größte Umschreiber aller Zeiten vermutlich nicht gesagt.

    • @lichtgestalt:

      Sicher nicht! Legt man seine Äußerungen über Juden und Moslems zugrunde, dürfte auch nicht schwer zu erraten sein, auf welcher Seite der montags in Dresden mitmarschieren würde. Ob ihn wohl all die versammelten "Thorhämmer", an den Hälsen vieler Pegida-Demonstranten hängend, stören würden, das ist für mich keinesfalls sicher. Die Bibelübersetzung war ja schließlich nicht alles, was die Person Luthers ausmachte. Schon allein der Verrat an den Bauern nimmt ihm einen Großteil des gern heroisch überhöhten Pathos eines „Junker Jörg“.

      Fundamentalist bleibt Fundamentalist!

      • @DDHecht:

        "Fundamentalist bleibt Fundamentalist!.."

        Ja, merkt frauman.

    • @lichtgestalt:

      doch, ich glaub schon. er würde nur nicht in der taz gehör finden. aktuell ist dort eher das thema wohl eher bei der fraktion der fundamentalistischen antireligiösen "wir müssen mehr lachen"-witzeverteildiger lokalisiert.

  • Gott bewahre, ein Religionskritiker...

    Ein Wahrheitsanspruch, ein Bestehen darauf, dass etwas so und nicht anders ist, ist also bereits totalitär. Relativismus konsequent ins Absurde gesteigert.

     

    "Offene Gesellschaften, und als eine solche verstehen sich die europäischen gern, beruhen schließlich darauf, dass alles verhandelbar sein muss."

     

    Ah ja? Menschenwürde, Freiheit der Kunst, Recht auf Leben - alles muss verhandelbar sein?

     

    Freilich, das alles ist tatsächlich handel- und verhandelbar, wie sich das für eine dem Kapitalismus adäquate bürgerliche Gesellschaft gehört. Zumeist ist diese Realität aber mit einem ideologisch-juristischen Mäntelchen bedeckt, das verheißt, gewisse Dinge seien unveräußerlich...

     

    "Glaube muss lächerlich gemacht werden dürfen, wenn er in demokratischen Gesellschaften existieren will."

     

    Glaube muss - wie auch Nichtglaube - lächerlich gemacht werden dürfen, aber das ist keine Bedingung für Religionsfreiheit. Und Religionsfreiheit darf auch kein in blasierter Toleranz gewährter Gnadenakt sein, als die Sie sie hier darstellen.

     

    "Man kann sich wünschen, die Beleidigungen wären kenntnisreicher und weniger blöde."

     

    Ja, das kann man sich von Religionskritik auch wünschen. Aber, wie Sie schon sagen: Ein Recht darauf gibt es nicht.

    • @Earendil:

      Der Begriff der "Offenen Gesellschaft" wurde von Karl R. Popper ("Die offene Gesellschaft und ihre Feinde") eingeführt, einem scharfen Gegner des Relativismus. Sie bringen da ein paar Dinge durcheinander...

    • @Earendil:

      Dass "alles" verhandelbar sein muss, bedeutet nicht zwingend einen relativistischen Standpunkt. Die Voraussetzungen zur vollen Teilnahme und die Sicherung von Varianten des Verhandelns sind logischerweise nicht verhandelbar, sprich: Menschenwürde, Freiheit der Kunst, der Wissenschaft usw. Wirtschaftsfreiheit in unserem Rechtsverständnis und Religionsfreiheit gehören nicht notwendig dazu. Religion kann aber nicht verboten werden, insofern sie als Privatsache völlig akzeptabel ist. Sie hat sich nur nicht gegen die Grundlagen usw. zu richten. (Ebenso die Wirtschaft, aber das ist ein anderes Thema und ein anders gearteter Komplex).

      Diese letzte scheinbare philosophische Inkonsequenz kauft man mit ein, wenn man die weiteren menschlichen Belange möglichst konsequent und umfassend verhandelbar machen will. Allerdings zähle ich zu den unabdingbaren Voraussetzungen auch die gemeinsame Sicherstellung der Fähigkeiten und Möglichkeiten der Partizipation. Unser selektives Bildungs- , Wirtschafts- und Gesellschaftssystem könnte hier noch ein paar Verbesserungen gebrauchen. (Letzter Satz: Thema verfehlt, ich weiß...)

  • Stendhal (1805) : " La seule excuse de Dieu c'est qu'il n'existe pas ."

     

    O. k. - die These der Nicht-Existenz eines beliebigen Gegenstandes ist erfahrungswissenschaftlich schwer zu beweisen . Der Knackpunkt eines Begriffes von "Gott" liegt aber logisch schon v o r der Frage nach seiner realen Existenz : Man müßte den Begriff erst mal plausibel , d.h. als Mindestvoraussetzung : mit nicht in sich widersprüchlichen Merkmalen definieren können .

    Meine These : Wer Letzteres auf der Basis und unter konkreter Bezugnahme auf "heilige Texte" der Religionen XY versucht , kommt schon logisch "in Teufels Küche" . Man muß dabei nicht mal an so knifflige Sachen wie Trinität denken .

    (Eines aber steht fest "wie das Amen in der Kirche" : Würden sich alle Menschen heute nur noch sozusagen als Hobby-Philosophen mit der Frage der Existenz (eines) Gottes beschäftigen , also völlig losgelöst von jedweden "heiligen Texten" , dann hätte die Menschheit sicher nicht die Probleme mit den Religionen XYZ .)

  • ja, ja. die erde ist eine scheibe. wurde auch jahrelang von der katholischen kirche ihren schäflein gepredigt. diejenigen, die dies in frage stellten endeten auf dem scheiterhaufen. im mittlealter ein von der katholischen kirche und ihren gläubigen sehr gerne genutztes entsorgungsiunstrument andersdenkender. diese glaubensfanatiker glauben ja nur an eines - den schnöden mamon. genaue zahlen aufgrund fehlender, korrekt geführter buchhaltungsunterlagen und rechenschaftsberichte in dieser organisation kann man deren vermögen nur in deutschland auf einen dreistelligen milliarden euro betrag schätzen. dies hat mit kirche wohl nicht mehr viel gemein. dies ist das ergebnis jahrzehntelanger raubzüge und zusammen gestohlenen werten. ging immer nach dem prinzip -zuerst groß werden dann seriös. die erste phase ist immer noch nicht abgeschlossen.

  • Mir würde für den Anfang reichen, wenn die verfassungswidrigen "Entschädigungszahlungen" endlich eingestellt werden würden und die Kirchensteuer an das 21. Jahrhundert angepasst, also abgeschafft wird. Sie ist eh nur eine obskure Deutsche Eigenheit, die es nirgends sonst gibt. Wer Kirchen und Religion braucht, soll diese auch allein finanzieren. So jedenfalls darf es nicht weitergehen:

    die story - "Vergelts Gott" - Der verborgene Reichtum der katholischen Kirche

    https://www.youtube.com/watch?v=Dkn1JZkqXnw

    • @DDHecht:

      "obskure Deutsche Eigeneheit.."

      Ach ja? http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer

       

      Lesen Sie bitte das Kapitel: "Kirchensteuer (sonstige Staaten"

      • @lichtgestalt:

        Auch dir empfehle ich die oben verlinkte Doku. Spannend wird diese, bei Minute 34:00! ;)

      • @lichtgestalt:

        Der staatliche Steuereinzug für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist eine deutsche Besonderheit; er ist nicht durch das Grundgesetz, sondern nur in Landesgesetzen geregelt.

        Quelle:

        http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer_(Deutschland)

      • @lichtgestalt:

        Ok, da habe ich mich nicht präzise ausgedrückt, doch schau dir die Doku an dann wirst du sehen, worin diese angesprochene Eigenheit begründet liegt.

        • @DDHecht:

          "da habe ich mich nicht präzise ausgedrückt, .."

          In der Tat; das "Obskur" musste ich auf die Kirchensteuer beziehen. Dass die Kirchen im deutschen Recht wg. napoleanischer Enteignungen heute eine (mMn unangemessene) Vorzugsbehandlung erfahren, dass kirchliche "Würdenträger" vom Staat bezahlt werden, usw. usw. ist mir alles bekannt.

           

          Aber fragen Sie mal Freunde, Bekannte und Verwandte, wer wohl weiß, dass es in skandinavischen Ländern "Staatskirchen" (sic!) gibt. Darum habe ich den Link gesetzt.

    • @DDHecht:

      Ich vermute mal Sie wissen, das man austreten kann und dann auch weder Krankenhäuser, Kindergärten, Seelsorge oder andere Arbeiten mehr mit finanziert. Das eingesparte Geld können die Ausgetretenen dann schön auf der Bank verstecken. Wo ist also ihr Problem?

      • @Arcy Shtoink:

        bei uns hat der Landkreis jetzt 20 Kitas an die evangelische Kirche zur Verwaltung übergeben, dafür bezahlt der LK c 10.000.000 € und 500.000€ zusätzlcih Verwaltungskosten, im Osten wurden letztes Jahr c 25 Schulen an die Kircehn übergeben, man sagt, dei Kirchen könnten die Kiats und Schulen besser verwalten, naja, natürlich sagt ein hoher Geistlichre, wir , die Kirchen haben s natürlcih gerne , wenn unsere Angestellten im Sinne der christlichen Lehre leben, eine junge Lehrerin sagte, naja, ich will natürlich einen Job, da muss ich halt in die Kirchen eintreten! Natürlich werden dei KH; Kitas zu 90%+ von den Kommunen bezahlt, die Kirchensteuern dient zuerst den , ja wen? weil nämlcih auch diei gGhälter der Kirchen vom Staat bezahlt werden, nach Beamtenbesoldung!

      • @Arcy Shtoink:

        Nach Ihrer Logik dürfte es in Staaten ohne Kirchensteuer keine Kindergärten und Krankenhäuser geben. Diese Einrichtungen sind gewinnträchtige Einnahmequellen für die Kirchen. Die Kirchen machen mit Kindergärten, Konfessionsschulen und Krankenhäusern hunderte Millionen Umsatz pro Jahr. Kirchen haben ein eigenes Arbeitsrecht in Deutschland, der sog. Dritte Weg: keine Bindung an Tariflöhne. Die Kirchen drücken die Löhne im Sozialbereich nach unten, wodurch ein privater Träger keine Chance hat mitzuhalten. Dem Staat kommt es so billiger. Die Gelder kommen genausowenig wie Bichöfsgehälter, ca. 7000 € monatlich, aus der Kirchensteuer (zudem bestimmt der Diktator in einem fremden Land, Rom, wer das Geld in Deutschland kassiert). Die Kirche sichert sich die Gewinne und das Recht Kinder von klein auf mit ihrem Weltbild zu indoktrinieren und Gesellschaften so zu manipulieren, da Eltern oft z.B. keine Wahl haben als die Kinder in einen kirchlichen Kindergarten zu geben. Obwohl sie selbst keinen Pfennig ausgeben, der Staat alles finanziert, erlauben sie sich Menschen zu diskrimnieren, diese aufgrund von Homosexualität zu mobben, zu diffamieren, gar zu entlassen; ebenso 2. fach Verheiratete.

        Daneben leben Kirchenfunktionäre in Prunk, Saus und Braus und lassen sich in den dicksten Geschäftswagen umherkutschieren. Für die Arbeit in dem vom Staat finanzierten Sekteneinrichtungen benötigt der Mensch die Sektenmitgliedschaft. Die Kosten für die Ausbildung übernimmt ebenso der Staat. Wie nennt man sowas? Schmarotzer! http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/kirchenfinanzen-wie-reich-deutschlands-kirchen-wirklich-sind-12624995.html

        • @format c::

          Was für eine dumme Logik soll dass sein, dass es ohne Kirchesteuer keien Kindergärten und Krankenhäuser geben kann? Es gibt sie halt faktisch Krankenh. und Kinderg. in kirchlicher Trägerschaft. Offensichtlich waren Kirchen früher auf dem Platz als der Staat was die Grundversorgung damit anbelengt.

           

          Die Diskussion um die paar Peanuts-Bischofsgehälter (jeder kleine Abteilungsleiter in mittelgroßen Betrieben aufwärts verdient mehr) ist der übliche Stammtisch, wie er auch gegen die ebenfalls vergleichsweise mickrigen Politiker-Diäten gefahren wird.

           

          Wer zu hohe Umsätze im sozialen Bereich (Kindergärten, Krankenhäuser) kritisiert, will den sozialen Bereich insgesamt runter fahren. Die Trägerschaft ist da nur ein Vorwand.

           

          Eltern, die ihr Wissen um die Pädagogik in Kindergärten irgendwelchen Exorzismusfilmen entnommen haben, ist eh nicht mehr zu helfen, die werden auch zu faul oder zu sein ihr Kind in ein Kindergarten mit dem "richtigen" Weltbild unterzubringen.

           

          Dass Kirchenfunktionäre in Prunk, Saus und Braus leben wird bei den von Ihnen kritisierten Dritten Weg im Arbeitsrecht und den Minilöhnen für die "Spitzenfunktionäre" wohl kaum möglich sein. da müssten Sie sich schon für ein Zerrbild entscheiden. Superarm oder Superreich. Beides geht nicht.

           

          Der Dritte Weg gehört selbstverständlich abgeschafft.

          Die Spaltung zwischen dem gewerkschaftlichen Tarifebereichen und den öffentliche Dienst einerseits und dem Niedriglohnsektor, der für diese höheren Lohgruppen die Klos wischt, die Pflege derer Angehörigen leistet und sich um die Blagen kümmert, während fleißig Knete verdient wird halte auch ich für unerträglich. Da muss einiges an Geldern umverteilt werden.

          • @Arcy Shtoink:

            Wie bei Kirchenfunktionären üblich, lenken Sie ab. Mit dem Dritten Weg sichert sich die Kirche eine Wettbewerbsverzerrung zu ihren Gunsten. Dadurch haben Eltern fast keine Wahl ihre Kinder in Kindergärten mit einem positiven Weltbild zu geben, da private Träger kaufmännisch nicht mithalten können. Was auch der grund ist weshalb immer mehr staatliche Schulen verschwinden. Es geht nicht um einzelne Bichöfsgehälter sondern um Millionen Menschen deren Gehälter der Staat bezahlt da die Kirche die erhaltenen Gelder vom Staat nur verwaltet und weiterreicht, aber selbst keine Löhne bezahlt. Die Kirche kassiert so auch Gelder von Nichtkirchenmitgliedern, Atheisten und Andersgläubigen wie Moslems, Buddhisten, Juden usw. da die angeblichen Kircheneinrichtungen ja von den allgemeinen Steuern finanziert werden. Durch die Konfessionsgebundenheit, dem Zwang der Kirche anzugehören schaffen Kirchen der Gesellschaft ihr diskriminierendes, intolerantes und teils menschenverachtendes Weltbild der Gesellschaft aufzuzwängen. Alles was sich ein normaler Arbeitgeber nicht erlauben kann, nimmt sich die Kirche heraus: Kündigung von Homosexuellen, 2 fach Verheirateten, Atheisten, Zweifler usw. Mit der Begründung: wer in einer Kircheneinrichtung arbeite habe sich den Regeln zu unterwerfen. Da die Kirchen für den Unterhalt der Einrichtungen aber nicht aufkommen ist es moralisch nicht zu rechtfertigen. Der Staat hat Antidiskriminierungsstandarts die die Kirchen bewusst nicht einhalten. Die Bischöfem, Pfarrer etc. leben in Saus und Braus. Die einfachen Sozialangestellten werden über den Dritten weg möglichst klein gehalten, die Löhne gedrückt um sich dauerhaft das Monopol zu sichern und möglichst hohe Gewinne für den Kirchenprunk einzufahren. Die Kirche ist ein Staat im Staat, der sich von seinem Wirtsstaat Deutschland aushalten lässt. Maden im Speck, Blutsauger, Schmarotzer mit Scheiterhaufen und Menschenverachtung im Kopf.

            • @format c::

              "Maden im Speck, Blutsauger, Schmarotzer" - Das ist der gleiche Schrei der Rechten gegen Muslime.

              Stellen Sie sich das mal vor: Der muslimische Bäcker "kassiert" (wie sie es nennen) Gelder auch von Nichtmuslimen, Atheisten für seine Arbeit, die "gezwungen" sind bei Ihm die Brötchen zu kaufen, weil zu faul sich aufs Rad zu setzen zum nächsten atheistischen Bäcker.

      • @Arcy Shtoink:

        Wer bezahlt denn zum Beispiel die Gehälter der Bischöfe? Der Steuerzahler, und zwar unabhängig von Kirchensteuer und Religionszugehörigkeit.

        • @DDHecht:

          Das ist doch nur das übliche pingelige Gerede. Das ist doch der gleiche Stammtisch der dagegen auftritt, dass der Staat Theater, Museen, Kultur, Sport ... finanziert. Das Ergebnis solcher Diskussionen sind weniger Kultur, weniger Sozialhilfe, weniger Solidarität.

          • @Arcy Shtoink:

            Ist es nicht! Das Ergebnis ist die Erkenntnis das sich hier jemand ein "Jäckchen umwirft" das ihm bei Licht betrachtet weder passt noch zusteht, die sich mit Federn schmücken, welche vom Steuerzahler finanziert werden. Wenn das Geld also eh ausgegeben wird, warum der Umweg, noch dazu, wenn nicht einmal ein Bischof eine annähernde Übersicht über die Finanzen seines Bistums hat. Steuern erheben, bei gleichzeitiger Steuervermeidungsstrategie bzw. gänzlicher Befreiung, ist bei dir also auch normal? Wenn das so ist, dann muss sich auch niemand über "IKEA" (im letzten Jahr auch nur rund 46000 Euro Steuern gezahlt) oder die "Starbucks Coffee Company" aufregen.

      • @Arcy Shtoink:

        Das Problem ist, dass das, was du sagst, eben nicht stimmt! Sieh dir die Doku an! Auch ist ein Kindergarten, der bei Kostenbeteiligung von nur ca.4% sich kirchlich nennen darf, schon die pure Heuchelei.

    • @DDHecht:

      Stimmt eigentlich ist mit dem Reichsdeputationshauptschluss der Vorgang erledigt!

  • Es ist sicher richtig, dass manche Intoleranz aus einer bornierten Religiosität hervorgeht. Leider wäre es aber auch etwas Totalitäres, in einer offenen Gesellschaft keine Religion zu dulden. Wenn über aller Religion und Atheismus Toleranz und Respekt für den anderen stehen, haben wir eigentlich kein Problem. Und dazu sind wir zum Glück alle fähig, wenn wir wollen.

    • @Haggi:

      Es geht nicht darum "Religion" zu dulden oder nicht, sondern darum dass sich "Gläubige" anmaßen ohne Legitimation aus ihrem "Glauben" positive Sonderrechte für sich herleiten zu können!

      • @KarlM:

        Als da wären?

         

        Im übrigen sollten sich Staatsbedienstete nicht zu sehr über vermeintliche Privilegien anderer auslassen.

  • Danke für diesen Artikel!

     

    Auf eine solche Klarstellung habe ich seit den Pariser Anschlägen bisher vergeblich gewartet, nirgends wenden sich Medienbeiträge gegen die Intoleranz der Religionen an sich. Es einer der perfidesten und zugleich lächerlich durchschaubaren Tricks der Religionsvertreter, die, im jeweiligen Glaubenssystem nur konsequenten, besonders Radikalen und ihre Untaten einfach herauszudefinieren.

     

    Egal wohin man schaut, überall wo der Einfluss monotheistischer Religionen (lassen wir die guten Buddhisten mal außen vor) auf Staat und Gesellschaft zunimmt, wird das Klima autoritärer und die Intoleranz gegenüber nichtkonformen Einstellungen oder gar Lebensweisen steigt; egal ob in Europa, Nordafrika, naher und mittlerer Osten, Russland, Zentral- und Südasien, Nord- und Südamerika, mir ist keine einzige Ausnahme bekannt.

     

    Und trotzdem, und obwohl das so offensichtlich ist, erheben sich kaum seriöse Stimmen in der Öffentlichkeit, die sich den ewigen Toleranzforderungen für die ihrem ganzen Wesen nach intoleranten Religionen entgegenstellen. Hörbare Grundsatzkritik kommt i. a. R. nur aus diversen rechten Lagern, die – welche Ironie! – immer den Totalitarismus der jeweils anderen bloßzustellen versuchen.

     

    Warum nur gibt es keine hörbare linke Religionskritik mehr, die sich diesen üblen Entwicklungen entgegenstellt?

    Es ist mir unbegreiflich.

  • Atheistische Staaten: u.a. III. Reich, UdSSR, VR China, Nordkorea, Kampuchea. Fazit: Etwa 100 Mio. Ermordeter. Noch Fragen?

    • @Klar&Wahr:

      Nee, nur Antworten. S. weiter unten.

  • Also, dieses Bashing der Religionen verstehe ich nicht. Jeder Mensch braucht doch Wertvorstellungen und Handlungsmaximen nach denen er sein Leben ausrichtet. Bei religiösen Menschen kommen die aus deren Lehre und bei atheistischen Menschen eben woanders her. Aber letztere haben ja auch Glaubensvorstellungen über die Welt. Anders kann man als Mensch doch gar nicht existieren. Der Mensch als offenes und mit begrenztem Wissen ausgestattetes Wesen ist nunmal auf Orientierungen, an die er glaubt und die er nicht wissen kann, angewiesen. Ob religiös oder nicht.

    • @Checky:

      Es geht auch nicht um "Religionsbashing", sondern um den wiederholten Versuch "Religion" als Rechtfertigungsgrund für Straftaten und Zensur gegen unliebsame Meinungen zu gebrauchen!

    • @Checky:

      „Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. [...]"

       

      "[...] Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

       

      Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

       

      Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“

       

      Karl Marx: Einleitung zur Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

    • @Checky:

      Atheismus ist ist halt auch nur ein Glaube. Und "Ungläubige" werden auch dort bei einzelnen Richtungen des Atheismus dämonisiert.

    • @Checky:

      Die Religionsbasher folgen genau der Spur, die die Terroristen legen. Da zieht man den Graben zwischen Religion und Atheismus, und auf der bösen Seite stehen die dummen Gläubigen, auf der guten die vernunftsbegabten Aufklärer. Unvorstellbar, dass sich ein religiöser Mensch intensiv mit Atheismus beschäftigt und dann für Religion entschieden hätte. In einer freien Zivilgesellschaft stehen bestimmte Dinge eben gerade nicht zur Disposition, etwa die Grundrechte und die absolute Verpflichtung zum gewaltlosen Diskurs. Da muss der Graben gezogen werden. Atheisten, Christen, Muslime etc. können selbsterständlich kooperieren, und tun es auch. Man denke an Umweltschutz ("Bewahrung der Schöpfung"), Friedensinitiativen, Kampf gegen Armut, Schutz der Schwachen. Da kann man sich dann um der Sache willen Witzeleien und Beleidigungen auch mal sparen - kein Muss, aber doch nett. Und auf der anderen Seite des Grabens stehen gewalttätige Menschen mit Macht- und Rachephantasien. Gegen die muss man zusammenstehen, und zugleich muss man die Gründe angehen: Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit, Unterdrückung, Ausbeutung - ganz zu schweigen vom Wirtschaftsfaktor Waffenhandel.

      • @th60:

        ... Religion ist halt Opium für die Basher, ein Stöckchen über dass sie gerne springen ;-) Religionsherrchen sucht Bashingstöckchen für gemeinsame Stammtischspiele ... oder umgekehrt

      • @th60:

        Nein.

         

        Der Graben verläuft zwischen Grundrechtsträgern die weitegend gewaltfrei und zivil mitanander umgehen und beliebigen Religionsfaschisten die davon ausgehen, ohne eigene Leistung, nur qua Zugehörigkeit zu einem Bekenntnis, über Sonderrechte gegenüber Kritiker zu verfügen.

         

        Es geht darum klar zu machen und durchzusetzen dass es solche eingebildeten Sonderrechte nicht gibt; das ist alles.

    • @Checky:

      "Jeder Mensch braucht doch Wertvorstellungen und Handlungsmaximen nach denen er sein Leben ausrichtet."

       

      Dagegen richtet sich dieser Artikel auch nicht. Es geht darum, ob sich über Wertvorstellungen lustig gemacht werden darf.

       

      Ein kluger Satz: "Glaube muss lächerlich gemacht werden dürfen, wenn er in demokratischen Gesellschaften existieren will."

      • @Dhimitry:

        Was ist an der zentralen Aussage des Artikels, dass der Glaube von X Milliarden Menschen als totalitär bezeichnet wird, Lustiges dran?

      • @Dhimitry:

        "Glaube muss lächerlich gemacht werden dürfen, wenn er in demokratischen Gesellschaften existieren will."

         

        Habe gar nicht gewußt, daß es Sinn und Zweck der Demokratie im wesentlichen ist, sich über Dinge lustig zu machen. Scheint sich wohl eher um eine Iocukratie zu handeln.

         

        Schlage vor, nächstens Fips Asmussen zum Präsidenten zu wählen.

  • Wie auch immer man/frau zur Religion steht: Menschliche Gefühle zu leugnen und dem Glauben, und sei es an den Urknall, seine Existenz abzusprechen, halte ich für durchweg falsch.

     

    Religionen im Allgemeinen sind für mich Wertegemeinschaften, die Gebote wie "Du sollst nicht töten" beinhalten und Programme wie "Nächstenliebe" aber auch "Verantwortung".

     

    Bei allem Verständnis für Spaß, auch Satiriker tragen Verantwortung. Nur wer sich aller Gefahren bewusst ist, darf die allgemeine Piste verlassen. Allzuleicht wird wie beim Tiefschneefahren eine Lawine ausgelöst, und dies mit unabsehbaren Folgen. Siehe Charlie Hebdo und was sich nicht alles daraus entwickelt.

  • In der Bibel und im Koran steht jeweils, dass man die Unglaubigen (gemeint sind die andersgläubigen) bekämpfen und töten soll!

    Warum wird aus diesen Büchern gelehrt?

    Warum werden sie nicht umgeschrieben? Oder warum werden sie eigentlich nicht verboten ?

     

    In unserer Bibel steht auch, dass ein Vater seine unghorsamen Söhne steinigen soll! wieder ein Aufruf zu Gewalt?

    Könnte nicht mal eine Freidensorganisation gegen die Verbreitung von solchem gewalttätigem Gedankengut Klage einreichen?

    • @Stefan Geiger:

      Ich möchte nicht in einem Staat leben, in dem Bücher verboten werden. Egal ob Bibel, Ilias oder Mickey Maus. Meinetwegen auch P. Coelho.

      Und Umschreiben? Nicht minder heikel.

      Was Herr Luther wohl dazu sagen würde?

    • @Stefan Geiger:

      Die Mehrzahl der bürgerlichen Staats-Juristen-Beamten-Richter gehört selbst zu einer Aberglaubensgemeinschaft.

      • @Reinhold Schramm:

        oder sind Quantenphysiker.

    • @Stefan Geiger:

      Mit der wörtlich genommenen Bibel und dem Koran argumentieren eigentlich nur Fundamentalisten.

  • Religionen sind Aberglaubensgemeinschaften, -- auch im Nuklearzeitalter bzw. im 21. Jahrhundert.

     

    "Die positive Aufhebung des Privateigentums, als die Aneignung des menschlichen Lebens, ist daher die positive Aufhebung aller Entfremdeung, also die Rückkehr des Menschen aus Religion, Familie, Staat etc. in sein menschliches, d. h. gesellschaftliches Dasein." ---

     

    "Die religiöse Entfremdung als solche geht nur in dem Gebiet des Bewusstseins des menschlichen Innern vor, aber die ökonomische Entfremdung ist die des wirlichen Lebens -- ihre Aufhebung umfasst daher beide Seiten." (Karl Marx)

  • "Religionen sind totaliräter Ideologien. Sie dürfen in einer Demokratie nur existieren, solange sie täglich aufs Schärfste angegriffen werden können." Was für ein erschreckender Satz! Religionsfreiheit ist hier kein Menschenrecht, sondern im Kern undemokratisch, ist nur legitimiert durch ihre Bekämpfung. Mit Religionsfreiheit und Wertschätzung auch Andersgläubigen zu begegnen, fällt vielleicht gerade religionskritischen Menschen schwer. Vielleicht werden sie auch einfach zu wenig von Karikaturisten skizziert....

  • Guter Beitrag - der den Blick auf die zu oft und gerne vernachlässigte unappetitliche Außenseite der Religionen lenkt.

  • Die Aussage "Religionen sind totalitäre Ideologien" ist ihrer Totalität selber schon wieder totalitäre Ideologie. Er erinnert an die dummen Sprüche der religiösen Fundamentalistischen, dass der Atheismus für Nationalsozialmus und Stalinismus verantwortlich seien.

    • @Arcy Shtoink:

      Was ist denn an der Aussage falsch ?

      Haben Religionen einen absoluten Wahrheitsanspruch oder nicht ?

      Wenn ja was wäre der Unterschied zu einer totalitären Ideologie ?

      • @Xenophan:

        Die Mathematik hat z.B. ebenfalls ihre Wahrheit, z.B. dass 1 + 1 = 2 sind. Die Geographie sieht die Erde als rund an. Sie sind deshalb keine totalitäre Ideologien. Totalitär wären Mathematiker, die Hände abhacken lassen, weil andere Menschen behaupten dass 1 + 1 = 3 ist.

         

        Totalitarismus ist kein politischer Begriff und bezeichnet eine diktatorische Form von Herrschaft, die in alle sozialen Verhältnisse hinein zu wirken strebt. Das kann natürlich sowohl von Atheisten wie auch von Theisten ausgehen, ist aber keine Kennzeichen der Religion selbst.

        • @Arcy Shtoink:

          Das ist leider Blödsinn. Mathematik beschäftigt sich mit axiomatischen Systemen. Innerhalb dieser Systeme lässt sich zumindest für einen Teil der möglichen Aussagen feststellen ob diese wahr oder falsch sind. Das hat mit einem absoluten Wahrheitsanspruch nichts zu tun.

          Dazu müsste die Mathematik behaupten, dass die Axiome wahr wären - dies tut sie nicht.

        • @Arcy Shtoink:

          Dass 1+1=2 ist, ist ein mathematisches Axiom und keine bewiesene Wahrheit.

          • @format c::

            Auch Logik ist ein Axiom. Und die Die Frage nach der Wahrheit gehört zu den zentralen Problemen der Logik.

        • @Arcy Shtoink:

          Die Kirchenlehre ist totalitär. Wer in der Kirche ist und anzweifelt dass Jesus Gottes Sohn war wird entlassen. Wer die unbefleckte Empfängnis anzweifelt wird entlassen. Wer die Auferstehung anzweifelt wird entlasssen. Wer schwul ist und das in der Öffentlichkeit preis gibt wird entlassen. Wer die Autorität des Papstes öffentlich anzweifelt wird entlassen.

          • @format c::

            Die Sachverhalte, die sie beschreiben haben mit Totalitarismus rein gar nix zu tun.

      • @Xenophan:

        Den absoluten Wahrheitsanspruch findet man auch bei Menschenrechtlern und beim Staat. Letzterer verfolgt sogar Menschen die Zweifel an bestimmten Sachverhalten äußern. Also haben wir zwei weitere Gruppen die totalitären Ideologien folgen.

        • @Questor:

          Welche Menschenrechtler erheben einen absoluten Wahrheitsanspruch ? Ich kenne da keinen.

          Bei Staaten mags das schon geben, aber das ist die Ausnahme. Denen reichts es Kritik zu verbieten, sobald sie gefährlich wird.

        • @Questor:

          Ich dachte, es sei hier Konsens, daß die Menschenrechte universell Geltung haben sollten. Und bei aller Kritik: nicht jeder ist Staat totalitär. Gesetze und Rechtsprechung unterliegen zumindest in Demokratien auch immer dem Wandel der Zeit und sind eben nicht absolut und totalitär.

    • @Arcy Shtoink:

      Nationalsozialismus und Stalinismus haben nichts mit Atheismus gemein. Im Gegenteil, dort wurden die religiösen Gefühle und Sehnsüchte der Gesellschaft nur politisiert und Gott durch Führerkult ersetzt. Kann man ja heute noch an Nordkorea sehen.

      Das unterstreicht meiner Meinung nach bloß die Richtigkeit des angesprochenen Zitats.

      • @schuhwerfer:

        ...so einfach ist die Welt ... Stalinismus wird einfach mal als eine Religion erklärt und Stalin mit einem Gott verglichen ;-) Cool! So kann man sich seine Welt auch zurechtbasteln.

        • @Arcy Shtoink:

          Nö, das trifft so schon zu, muss Ihnen ja nicht gefallen. Die Projektion "religiöser" Gefühle auf sehr diesseitige Machtinsignien ("Lichtdom", "wen das der Führer wüsste..") ist nur die konsequente Fortsetzung von Sakralarchitektur und Menschenkonditionierung auf primitiv dichtomische Sichtweisen (Herrenmensch/Untermensch)...

        • @Arcy Shtoink:

          Nö, das habe ich nicht geschrieben. Weiter will ich darauf mal nicht eingehen, weil ich ahne, wohin das führt.

          Gruß Schuhwerfer

  • Zitat: "Demgegenüber behaupten Religionen höhere, übermenschliche Wahrheiten, sie haben etwas im Kern Unverhandelbares. Etwas Totalitäres."

     

    Und was wäre denn nun genau jener "totalitäre Kern", bittesehr?

  • Endlich mal wieder ein kritischer Artikel zum Thema Religion.

     

    Ich dachte schon die taz hätte mit der ganzen Religionshätschelei in der letzten Zeit ihren fortschrittlichen Kurs aus den Augen verloren.

  • Ich denke schon auch, dass Religion Privatsache bleiben sollte, weil das dem gedeihlichen Zusammenleben unter Modernitätsbedingungen zuträglich ist. Was mir nicht behagt ist diese Selbstgewissheit, mit welcher der Autor Leute, die anderes wichtig finden als er, auf unter-Augenhöhe drücken zu dürfen glaubt. Er weiß so gewiß, wie dass es China "gibt" ( Five me a Break, welcher Katholik tät heute noch auf ontologische Gottesbeweise setzen? Des glaubt mer hoid oder needa), dass die Welt quasi "eigentlich" eine bessere wäre ohne religiöse Menschen; Menschen, Nachbarn, Kollegen, etc., die er offenbar mit genau jenem Zähneknirschen gerade noch so aushält, dass er bei allen Gläubigen herauszuhören glaubt. Dabei haben hierzulande Katholiken, aber auch Muslime oder Juden, bereits viel mehr Aushaltkompetenz als hier unterstellt wird.(Protestanten müssen eh nix aushalten, außer Frau Käßmann)

  • Dabei darf nicht vergessen werden: Weder "Glaube" noch "religiöse Gefühle" sind objektivierbare Tatbestände!

     

    Der in diesem Zusammenhang gern bemühte gesellschaftliche Friede wird ja auch nicht von Kritik oder Karikaturen gestört, sondern von Organisationen und Verbänden die mit Gewalt oder anderen empfindlichen Nachteilen drohen, ohne dafür demokratisch legitimiert zu sein. Über diese perverse Beweislastumkehr sollte beim § 166 mal nachgedacht werden.

     

    Denn schließlich ist bisher die Frage ob man den Mythen oder sonstige finktionale Projektionen überhaupt beleidigen kann, nicht hinreichend beantwortet.

     

    Natürliche und juristische Personen können beleidigt werden und dagegen den Rechtsweg beschreiten, aber Fiktionen?

     

    Religiöse Extremisten weisen tatsächlich Elemente der Irrationalität auf, vor monokausalen Zusammenhängen sollte man sich dabei aber hüten, denn alle dichtomisch aufgebauten Glaubenskonstrukte die mit "Gläubigen/Ungläubigen" oder "Herrenrasser/Untermensch" arbeiten ethablieren Varianten von Faschismus, wenn man ihnen die dafür nötige Narrenfreiheit einräumt.