Protest gegen Tesla-Fabrik: Sturm auf Tesla-Gelände
Etwa 800 Menschen haben sich Zugang zum Areal des E-Autobauers in Brandenburg verschafft. Andere blockierten Transporter zur Auto-Beförderung.
Das Ziel: stören. Die Aktivist*innen der Gruppe Disrupt Tesla wollen vor Ort gegen den US-Konzern protestieren – vor allem gegen die geplante Erweiterung des Werks. Auch ziviler Ungehorsam ist angekündigt.
Kurz vor dem Bahnhof Fangschleuse kommt der Demozug zum Halt. Die ersten zehn Reihen werden von Polizist*innen umstellt. Als Grund nennt die Polizei die Vermummung einiger Demoteilnehmer*innen. Eine FFP2-Maske gegen Corona ist okay, eine Sonnenbrille auch. Beides zusammen nicht.
„Außerdem haben wir bemerkt, dass Sie Kleber mitführen. Wir bitten Sie, Klebeaktionen zu unterlassen“, ruft ein Polizist durch ein Megafon. Offenbar besteht die Angst, dass sich Aktivist*innen auf dem Bahnübergang festkleben.
Tesla-Transporter blockiert
Der Bahnübergang ist allerdings nicht das Ziel der Menschen: Sie wollen zum Werksgelände. Daher brechen sie in mehreren Gruppen – im Jargon: Finger – aus dem Demozug aus, strömen ins Unterholz des Waldes, über den Tesla-Zaun und schließlich auf das Gelände. Dort kommt es zu Einkesselungen, einzelnen Festnahmen und dem Einsatz von Pfefferspray.
Nach etwa anderthalb Stunden ziehen sich die Aktivist*innen wieder vom Gelände zurück. In einem Finger herrscht etwas Unmut darüber, nichts weiter ausgerichtet zu haben. Eine Sprecherin von Disrupt hingegen spricht von einem Erfolg, schließlich sei man auf das Gelände gekommen und habe gestört.
Weitere Aktivist*innen versammeln sich zudem etwas später auf dem nahen Flugplatz Neuhardenberg. In Betrieb ist er nicht mehr, stattdessen sind die ehemaligen Landebahnen mit Hunderten von Teslas gepflastert. Aktivist*innen haben, wie sie sagen, Fahrzeuge mit roter Farbe „markiert“.
An den zwei Zufahrten zum Flugplatz sind außerdem Sitzblockaden errichtet. Davor stehen leere Transporter, die wohl eigentlich Autos abholen und weitertransportieren sollen – aber augenscheinlich durch die Blockade vor den Toren daran gehindert werden.
Während die meisten Aktivist*innen, die am Morgen auf das Werksgelände geströmt waren, längst wieder sicher im Protestcamp angekommen sind, harren die Menschen in der Sitzblockade vor dem Haupttor des Flughafens vorerst weiter aus.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links