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Pro und Contra Urlaub in Meck-PommFerien in rechten Idyllen?

Die extremen Wahlergebnisse an der Ostseeküste führen zu einer erhitzten Diskussion: Kann man da noch Urlaub machen?

Muss man als Besucher die Einwohner aushalten? Strand in Zinnowitz Foto: dpa

Ja, jetzt erst recht

Weißer Sand, Kiefernwälder, kühles Klima – ich fahre ausgesprochen gern an die Ostsee. Auf die polnische Seite, nach Świnoujście oder Leba, nach Kalmar in Schweden – oder eben nach Heringsdorf auf Usedom. Zwar ist es nicht gerade schön zu wissen, dass Heringsdorf zu 38,8 Prozent unsympathisch ist: 32,8 Prozent der WählerInnen stimmten dort bei der Landtagswahl am Sonntag für die AfD und 6 Prozent für die NPD. Trotzdem fahre ich weiter dorthin.

Auch wenn ich mir die Tattoos des Bootsverleihers in Zukunft etwas genauer anschauen oder mich bei der netten Pensionsbetreiberin unweigerlich fragen werde, ob sie auch zu denen gehört, die sich von der AfD vertreten fühlen: An meiner Urlaubsentscheidung ändert das Wahlverhalten der Usedomer Einwohner nichts.

Erstens halte ich es für unsinnig, eine ganze Ferienregion dafür zu „bestrafen“, dass dort Unsinn gewählt wird. Zweitens sind 38,8 Prozent nicht alle, und nicht alle, die AfD gewählt haben, sind auch beinharte Nazis, in deren Nähe ich es nicht aushalten würde. Im Übrigen verstehe ich mich als Demokratin und Bürgerin.

Als Demokratin muss ich es aushalten können, dass es Menschen gibt, deren Weltbild mir gegen den Strich geht. Ich komme aus einer Region, in der jeder Zweite die CSU und zeitweise jeder Vierte die „Republikaner“ gewählt hat. Es gibt keine arschlochfreien Zonen und noch weniger gibt es den Anspruch darauf, im Urlaub nicht mit dämlichen Statements belästigt zu werden.

Als Bürgerin halte ich es außerdem für meine Pflicht, mich auch mit Leuten auseinanderzusetzen, die komische Ansichten vertreten, aber eventuell noch für rationale Argumente empfänglich sein können. Nur zur Erinnerung: Viele von denen, die jetzt ihr Kreuz bei der AfD machen, haben bei der letzten Wahl den Hintern gar nicht hochbekommen – oder CDU beziehungsweise SPD gewählt.

So schnell können diese Leute nicht zu ideologisch gefestigten Nazis geworden sein. Mit denen zu diskutieren käme mir auch nicht in den Sinn. Doch Menschen, die, warum auch immer, aus der Mitte nach rechts gerückt sind, zu Monstern abzustempeln, von denen man nicht einmal mehr ein Fischbrötchen kaufen will: das scheint mir einigermaßen hysterisch.

Ein politischer Boykott der Urlaubsregion würde zudem die am härtesten treffen, die in einer schwierigen Umgebung die Fahne der Zivilgesellschaft hochhalten. Sie nun mit den Rechten allein zu lassen, ist ein falsches Signal. Usedom bleibt Urlaubsziel auch für Linke – alles andere könnte den Rechten so passen. NINA APIN

***

Nein, jetzt nicht mehr

Na, verabreden Sie sich auch immer mit ihren Freundinnen und Freunden in einer Kneipe, von der Sie wissen, dass sie von einem Stammpersonal überwiegend aus der ganz rechten Ecke frequentiert wird? Ach, in solche Kneipen gehen Sie nicht, weil Sie sich dort äußerst unwohl fühlen würden? Kann ich gut verstehen, geht mir genauso. Und deswegen mache ich auch nicht meinen Urlaub in Gemeinden wie Garz, Peenemünde oder Blesewitz auf Usedom.

Das liegt nicht daran, dass ich mich von jenen stolzen Deutschen, die in diesen Ortschaften am Sonntag mehrheitlich die AfD oder die NPD gewählt haben, persönlich bedroht fühlen würde. Als mitteleuropäisch aussehender Mensch, der äußerlich auch nicht als „linke Zecke“ erkennbar ist, bin ich privilegiert: Ihre Fremdenfeindlichkeit richtet sich gegen andere Fremde.

Doch ich kann nicht unbeschwert meine Ferien in einer Gegend verbringen, in der ein relevanter Bevölkerungsanteil aus rechten Arschlöchern besteht. Wenn ich (fast) die ganze Welt zur Auswahl habe, warum soll ich ausgerechnet dort buchen, wo Rechtsradikale das gesellschaftliche Klima prägen? Das ist durchaus eine politische, aber gleichwohl meine ganz persönliche Entscheidung: Ich fühle mich dort schlichtweg nicht wohl.

Damit kein Missverständnis entsteht: Ich lehne es nicht generell ab, nach Usedom zu fahren. Selbstverständlich war es richtig, dass die taz bei ihrer „Tour für eine offene Gesellschaft“ dort Station gemacht hat. Aber das ist eben etwas anderes. So wie es einen Unterschied macht, ob ich unter den gegenwärtigen politischen Verhältnissen in der Türkei am Strand von Antalya urlaube oder bedrängte KollegInnen und FreundInnen in Istanbul besuche. Weder auf Usedom noch in der Türkei dürfen wir die Menschen, die für demokratische Werte kämpfen, alleine lassen. Aber deswegen muss ich noch lange nicht die dortige Tourismusindustrie unterstützen.

Anderen mögen politische Verhältnisse bei der Wahl ihres Urlaubsorts nicht wichtig sein – solange damit nicht eigene Einschränkungen verbunden sind. Entscheidender war für die große Mehrheit der BundesbürgerInnen stets, ob die Sonne scheint und der Preis stimmt. Daher war Spanien schon zur Zeit des faschistischen Diktators Franco ein beliebtes Urlaubsziel.

Solange nur geplante Flüchtlingsheime auf Usedom brennen und kein Hotel, wird auch die Insel gut frequentiert bleiben. Ebenso wie jene zwölf französischen Kommunen, in denen der rechtsextreme Front National regiert, wird sie auf mich jedoch verzichten müssen. Ich kann und will auch im Urlaub nicht wegschauen. Es gibt genug Alternativen. PASCAL BEUCKER

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89 Kommentare

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  • Leute, fahrt wohin Ihr wollt und wenn Ihr meint, dass Euch da etwas nicht passt, woanders hin, aber lasst uns Urlaubern unsere Freiheit, ohne zu motzen. Erholung und Politisieren verträgt sich nicht.

    Ich bring Euch auch eine Muschel zum Ausschlecken mit, versprochen.

  • sonst noch sorgen? in mcpomm gibt's seit den frühen 90ern genug offen agierende nazis. das hat bis jetzt auch niemanden beim urlaubmachen gestört (außer betroffenen opfern vonseiten rechtspolitisch motivierter gewalt). und fährt jetzt auch niemand mehr in die sächsische schweiz? oder ins Erzgebirge? ist das jetzt die debatte zum deutschen selbstboykott? dann kann ich nur sagen: geschätzt knapp 100 jahre zu spät.

  • Ich würde da niemals Urlaub machen. Mir reicht, dass es dort irgendwo eine echte Neonaziszene gibt, schon aus, um das für immer zu streichen. Deswegen war ich seit der Wiedervereinigung nur selten im 'Osten', aber ich habe ständig Angst, wenn ich nach Berlin fahre, dass ich auf Toilette gehe und danach verprügelt werde oder ich auf diese Szene dort in irgendeiner Weise stoße. Ich war auch mal in Magedeburg in einem Jugendcamp und wir brauchten Security plus Polizeischutz und sollen nur in Gruppen losziehen.

     

    Solche Erfahrungen reichen mir - im Urlaub soll es schön sein, da will ich mich entspannen, nicht Angst haben.

     

    P.S.

    Von der AfD erwarte ich im Prinzip keine Angriffe, eine dämmliche Meinung haben in Norddeutschland auch genug andere Menschen, aber die würden mich nicht gleich verprügeln oder anfeinden. Jedenfalls nicht so.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Darf man seinen Urlaub auch noch anderswo machen, ohne als Meckpommphobist zu gelten?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Also ich muss schon mal sagen, ich finde es gut, dass der Herr Beucker hier mitmischt.

     

    Das ist ja auch ein Aufwand neben der eigentlichen Arbeit.

     

    Und wir Chabos wissen wer der Babo ist und man ahnt dass seine Kolleginnen und Kollegen die Kommentare unter ihren Artikeln wohl auch lesen und zur Kenntnis nehmen.

  • Deutsche wehrt Euch - urlaubt nicht bei Nazis ;-)

  • Was wird wohl die nächste Eskalationsstufe sein wenn die AfD in Berlin ein zweistelliges Ergebnis einfährt?

    Läuft dann die taz-Redaktion Amok? Ich hoffe es kommt nicht zum äußersten.

    So weit bekannt ist die AfD eine demokratische Partei. Ansonten wäre sie verboten oder wenigstens vom Verfassungsschutz beobachtet.

    Man muss sie nicht mögen, man muss ihre Meinungen und Ansichten nicht teilen, aber in einer Demokratie muss man das tolerieren.

    Diese Eskalation, die Beleidigungen, die Spaltung der Gesellschaft, jetzt auch noch Boykottaufrufe ganzer Landstriche und Pauschalverurteilung, Kollektivstrafe für deren Bewohner... das ist nicht nur Kindergarten, das ist auch einfach undemokrtatisch!

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @karlei:

      Immer die gleiche Leier... Nirgends im Grundgesetz steht, dass man den AfD-Hanseln sein Geld bringen muss.

       

      Aber das weißt du ja selbst.

    • @karlei:

      Ihr Beitrag ist "amüsant". Um es mal milde auszudrücken.

       

      Die AFD und anscheinend auch Sie haben bis Heute NICHT das WIRTSCHAFTS-UND GELDSYSTEM VERSTANDEN. Auf dem der schöne Neofeudalismus aufbaut. (wir haben KEINEN Kapitalismus. Da würden Banken und Konzerne pleite gehen!)

       

      Wie wollen die arbeitssüchtigen Deutschen ihren Exportüberschuß von über 200 Milliarden Euro denn loswerden ohne EU?!!

      https://www.youtube.com/watch?v=lbmH8HfeVSA

       

      Ach ja....wir schaffen mit der AfD den Sozialstaat ab und haben alle Probleme gelöst (Kopfschüttel)

       

      Die AfD wird D endgültig zerstören. Merkel hält die Deutschen wenigstens noch über Wasser, in dem Sie den Rest Europas an die Wand fährt.

       

      DAS SYSTEM IST AM ENDE!!! Das ist das Problem!! Da ALLES AUF WACHSTUM AUFBAUT!! AUCH RENTEN UND PENSIONEN!! Wachstum ist aber auf einem endlichen Planeten nicht unendlich! Deswegen solle die Mitte bis 70 arbeiten.

       

      Keiner versteht hier wirklich was abläuft. Man blendet die Wahrheit wie immer aus und wundert sich dann über die Folgen!!

       

      Das System wurde immer mit KRIEG gerettet!!

       

      Der Euro wird bald Geschichte sein und die Mitte wieder verarmt werden!

       

      Refeudalisierung wäre auch noch eine Option für die Reichen, die die Welt aufkaufen.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Frei_Denken:

        Vielen Dank für diesen humoristischen Beitrag, lieber Freidenker. Allein die marktschreierische Verwendung der Versalien - köstlich.

        In der Tat: Niemand - außer dem lieben Freidenker - "versteht, was abläuft".

        Das klingt wie Günter Hannich in links...

         

        You made my day!

  • Irgendwie seltsam, dass jetzt "jeder" plötzlich Urlaub auf McPomm's Stränden macht. Sogar Herr Mazyek kann sich das gar nicht mehr vorstellen...

     

    Und das bei einer Wahlbeteiligung von 61% insgesamt. Knapp 40% wählten gar nicht. Laut den vorläufigen Ergebnissen geht es bei der Afd um nicht mal 200 000 Stimmen. http://service.mvnet.de/wahlen/2016_land/showHtmlContent.php?folder=2016_land&datei=L_Abs_Zweit.htm

     

    Also bitte mal die Kirche im Dorf lassen...

  • Flüchtlinge werden zu Furchtlingen.

    Angst auf beiden Seiten.

  • Meck-Pomm hat so viel Platz:

    1 Million aus Syrien Vertriebene, die im Libanon hausen und vegetieren, könnten aus diesem viel zu engen bürgerkriegserfahrenen Land nach Meck-Pomm übersiedeln.

     

    Die Trockenheit nimmt in der Levante auhc weiter zu.

    In Meck-Pomm gibt es so viel Wasser.

     

    So ein Unsinn, diese Nationalität.

     

    Und diese Nazidörfer dürfen einfach nicht weiter wachsen. Das ist eine Siedlungspolitik mit Strategie! Kinder wachsen dort nazi-sozialisiert auf.

  • 3G
    30014 (Profil gelöscht)

    Ich kann Herrn Beucker gut verstehen.

    Mir geht es ganz ähnlich. Seit Ende 2014 ist z.B. Thüringen für mich absolute No-Go-Area.

    • @30014 (Profil gelöscht):

      Nanu, Sie werden doch wohl kein besorgter Bürger sein?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Ein bisschen peinlich ist es ja schon, dass der taz angesichts des AfD-Triumphes als erstes einfällt, ob die Gegend dort noch als Urlaubsregion taugt.

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @88181 (Profil gelöscht):

      Es wäre tatsächlich „ein bisschen peinlich“, wenn der taz angesichts des AfD-Triumphes „als erstes“ die Frage einfallen würde, ob die Gegend dort noch als Urlaubsregion taugt. Nur: dem ist nicht so. Uns ist „als erstes“ ganz viel anderes eingefallen. Ein paar Beispiele:

      http://www.taz.de/Kommentar-Landtagswahl-in-MV/!5337075/ http://www.taz.de/Die-AfD-bei-der-MV-Landtagswahl/!5337057/ http://www.taz.de/Waehler-in-Mecklenburg-Vorpommern/!5333476/ http://www.taz.de/Wahlplakate-in-Meck-Pomm/!5337692/ http://www.taz.de/Kommentar-Landtagswahl-in-Meck-Pomm/!5337124/ http://www.taz.de/AfD-wird-zweitstaerkste-Partei-in-MV/!5337095/

       

      Aber uns fällt diese Frage eben AUCH ein – und zwar völlig zu Recht.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Pascal Beucker:

        Erstens: Demokratie ist immer auch die Freiheit des anderen. Z.B. die Freiheit des jeweils anderen, eine (zugelassene) Partei zu wählen, die mich selber vielleicht sogar anwidert.

        Und zwar: Straffrei wählen.

         

        Zweitens:

        Vielleicht sollte man sich einmal die Fakten ansehen. Es gibt in MV etwas mehr als 1.300.000 Wahlberechtigte. Davon haben über 500.000 überhaupt nicht gewählt.

        Lediglich ca. 164.500 (= 12,6% der Wahlberechtigten) haben die AfD gewählt, ca. ein Drittel (55.000) kam aus dem Lager der bisherigen Nichtwähler.

         

        Gesteht man auch nur einem Drittel der AfD-Wähler zu, "Protestwähler" (à la Brexit) gewesen zu sein oder sich um bestimmte Dinge besondere Sorgen zu machen (ob berechtigt oder nicht, sei dahin gestellt), dann verbleiben 110.000 "Hard-Core-Rechte", das sind - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - nicht mal 7% der dort lebenden Menschen.

         

        Für diese 7% wollen Sie die übrigen 93% mit dem Boykott mit-bestrafen? Das klingt reichlich nach Sippenhaft, nach dem Motto: "Da ich den AfD'ler nicht konkret zu fassen bekomme, strafe ich das gesamte Land ab."

         

        Wenn jemand aus privaten Gründen eine Konsumentscheidung trifft, ist das völlig ok.

        Wenn aber ein Journalist als Meinungsführer so etwas verkündet, ist es mehr als eine Meinungsäußerung im kleinen Kreis, es hat den Charakter eines Aufrufs.

        Damit erinnert mich die ganze Argumentation von Herrn B. an äußerst unselige Zeiten.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @2730 (Profil gelöscht):

          Und sie rechnen und rechnen und rechnen und derweil werfen die Nazis bestätigt durch diese Wahl Brandsätze in die Flüchtlingsheime.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Pascal Beucker:

        Na gut, auch wieder wahr.

         

        Liegt wohl daran, dass die Reisewarnungsartikel am meisten kommentiert wurden.

      • @Pascal Beucker:

        Finde ich auch. Danke für Ihre Beitrag, Herr Beucker!

  • Hmm, also weniger Massentourismus auf Rügen fände ich ganz gut. Dieses Jahr war echt grenzwertig, zig Stromausfälle, verstopfte Strassen und und und. ..

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Nach so einem Wahlergebnis eine solche Debatte für relevant zu halten, finde ich irgendwie...komisch. Es soll halt jeder halten wie er mag und gut ist.

  • Ich bin (etwas) erstaunt - taz-Konsumenten können sogar ausgewogen argumentieren. Respekt!

     

    Ich mache sehr gern in diesem Landstrich Urlaub, u.a. weil es eine echte Abwechslung zu "bunten" Ecken wie Köln (insbesondere die Schälsick) Duisburg und dem Essener Norden ist, in denen ich öfter mal arbeiten muss.

     

    Außerdem schön -

    die geringe Bevölkerungsdichte in MV

    u die vielen Seen, die außerdem fast überall frei zugänglich sind, in NRW eine absolute Seltenheit.

    • @Mic Franke:

      Aha. Und was ist denn so "bunt" in Köln und Essen, was genau meinen Sie? Paar zuviele Migranten und "Asis" oder was? Dann dürften Sie ja an MV gerade jetzt Ihren Spaß haben.

  • Nachtrag - abgesehen davon haben die Menschen in Meck Pom ja mehrheitlich demokratisch gewählt.

  • Vom Prinzip her finde ich einen Boykott richtig als Warnzeichen. Wobei jeder der den Tourismus in Meck Pom boykottiert dann auch bitte z.B. nicht nach Frankreich, Dänemark oder die Türkei fahren sollte und einen Döner bei einem türkischen "AKP Wähler" Restaurant - ist politisch genauso unkorrekt.

  • Ich fahre in den Urlaub, um Urlaub zu machen und nicht, weil ich Politik betreiben möchte. Die Landschaft und das Meer können nichts dafür, wenn es politisch nicht stimmt.

    • @Brigitte Sanders:

      Wie Kollege SOUNGOULA ganz richtig bemerkt: Die Landschaft und das Meer haben gar nichts von Ihrem Besuch. Ihr Argument ist, na, nennen wir es mal "unzureichend".

    • @Brigitte Sanders:

      Jedoch (zum Teil) die Leute, die vom Tourismus profitieren. Und sich schlimmstenfalls bestätigt sehen, weil ihre rechten Einstellungen desinteressierte Urlauber nicht jucken. Wer (nicht nur zu Wahlkampfzeiten) die Massen an NPD- und AFD-Werbung, die rechten Aufkleber gegen Geflüchtete usw. übersieht, ist gut im Verdrängen. Aber bitte: Jedem seinen Tunnelblick.

    • @Brigitte Sanders:

      Das ist nun wirklich eine Sichtweise, die mit fester Absicht alle Problematik ausblendet.

      Das Geld, das Sie im Urlaub ausgeben, zahlen Sie nicht dem Meer und der Landschaft, sondern den Menschen. Das Bett in Ihrem Hotelzimmer und das Frühstück auf Ihrem Tisch wird nicht von der Landschaft gemacht, sondern von Menschen. Sich in deren Nähe zu entspannen und ihnen dafür Geld zu zahlen, das signalisiert: Bei euch geht's mir gut und ich unterstütze mit meinem Urlaubsbudget gerne eure Lebensweise.

      Niemand verlangt, dass man bei jeder Begegnung an jedem Urlaubsort einen Gesinnungscheck macht. Man unterstützt ständig unwissentlich Leute, die man eigentlich nicht unterstützen will. Aber wenn der Anteil solcher Leute erkennbar derart hoch ist, dass man gezwungenermaßen und allerorten auf Menschen mit solchen Einstellungen trifft und sie unterstützt, dann ist das eine Schwelle, die einen zum Nachdenken anregen sollte.

      Die Wahl Ihres Urlaubsziels ist schon alleine durch ihre ökonomische und symbolische Bedeutung politisch, ob Sie es wollen oder nicht.

      • @Soungoula:

        Sie ist nicht politisch. Nochmal: Ich fahre dorthin, wo es mir gefällt und wo ich mich erholen kann. Das ist mein gutes Recht. Mein Geld wird u.a. auch für Landschaft und Meer ausgeben (Naturschutz, Strandreinigung etc.). Und natürlich verdienen die Menschen, die vom Tourismus leben, ihr Brot. Soll ich jetzt hergehen und jeden Vermieter einer Ferienwohnung nach seinem Parteibuch fragen, bevor ich einen Mietvertrag mache? Wie peinlich ist das denn!

        • @Brigitte Sanders:

          Ich glaube, Sie haben meinen Einwand nicht ganz verstanden. Es geht wie erwähnt nicht um die Gesinnung des Einzelnen - die können Sie in der Regel nicht überprüfen, und das wäre auch absurd.

          Was aber durchaus relevant ist: Wenn in einer Region oder einem Land die gesellschaftliche Stimmung markant geprägt ist von einer antidemokratischen Haltung. Und zwar so sehr, dass das nicht mehr nur die Sichtweise Einzelner ist, sondern Konsens in einem bedeutenden Teil der örtlichen Bevölkerung.

          Wenn man das weiß und trotzdem die Menschen dort besucht (ein Besuch ist immer ein Zeichen von Wertschätzung!), dann ist dieser Besuch unvermeidbar politisch. Das können Sie nicht wegdefinieren, weil es ganz automatisch passiert.

          Jeder AfD- oder NPD-Anhänger in MVP, der sieht, dass die Urlauber weiterhin in gleicher Zahl ins Land kommen und ihm sein täglich Brot bezahlen, wird sich sagen: Na also, ist also gar nicht so schlimm, was wir hier gemacht haben - die Leute kommen trotzdem zu uns und finden uns ganz in Ordnung.

          Wenn es Ihnen in dieser Umgebung, in dieser Stimmung, unter diesen Menschen gefällt - dann ist das gelinde gesagt problematisch. Da können Sie sich nicht auf die wunderschöne Natur zurückziehen, denn diese Natur bekommen Sie selbst in einem dünn besiedelten Land in MVP niemals ohne die dortigen Menschen. Und die dortigen Menschen wiederum bekommen Sie bei einem derart großen Wähleranteil auch nie ohne beträchtliche Anzahl von AfD- und NPD-Unterstützern.

          Und ja, das ist in anderen Ländern und Gegenden auch der Fall. Solche Gedanken darf man sich ruhig auch bei der Wahl anderer Ferienziele machen.

          Ich würde aber behaupten, dass so ein Argument beim eigenen Land noch schwerer wiegt, denn hier in Deutschland haben wir selbst die politische Mitverantwortung für das Geschehen.

          • @Soungoula:

            Ich denke nicht so politisierend wie sie. Muss ich auch nicht.

          • @Soungoula:

            "Wenn in einer Region oder einem Land die gesellschaftliche Stimmung markant geprägt ist von einer antidemokratischen Haltung. Und zwar so sehr, dass das nicht mehr nur die Sichtweise Einzelner ist, sondern Konsens in einem bedeutenden Teil der örtlichen Bevölkerung."

             

            21% sind Konsens? was wohl die 79 % Anderswähler davon halten?

            • @nutzer:

              Auf die Zahlen können Sie noch einiges draufschlagen:

              Die NPD hat immer noch tausende Stimmen bekommen. Und die Nichtwähler haben Sie auch außen vor gelassen. In so einer politischen Lage müssen auch die sich die Frage gefallen lassen, warum sie nicht den Hintern hoch bekommen, um ihre Stimme für eine andere Partei abzugeben. Zum Konsens gehören immer auch diejenigen dazu, die am Rand stehen und nichts dagegen unternehmen, wenn es schief läuft. Und wenn es nur ein Kreuzchen auf dem Zettel ist. Damit kommen Sie auf einen enormen Bevölkerungsanteil von Menschen, die entweder aktiv für Rechte stimmen oder das offenbar nicht derart schlimm finden, dass sie eine Stimme für andere Parteien abgeben würden.

              In manchen Landstrichen (wie z.B. Usedom) waren sogar die addierten Anteile der abgegebenen Stimmen für AfD und NPD bei über 50%. Das ist eine absolute Mehrheit. So etwas darf man getrost Konsens nennen. Wenn Usedom ein eigenes Bundesland wäre, gäbe es dort womöglich eine blau-braune Koalition.

      • @Soungoula:

        Viele Deutsche fahren auch in die Türkei

        und scheren sich einen Dreck um die politischen Umstände. Hauptsache billig und Sonne.

        • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
          @Hans-Georg Breuer:

          Das stimmt. Aber finden Sie das gut?

          • @Pascal Beucker:

            Ich finde, jeder hat das Recht, seinen Urlaub zu verbringen wo er möchte. Jeder hat das Recht auf eine Auszeit. Ebenso wie jeder das Recht hat, seinen Kaffee bei Tschibo zu kaufen und nicht im Eine-Welt-Laden.

            • @Brigitte Sanders:

              Wer nimmt Ihnen denn das Recht?

              Es ist ein inzwischen weitverbreitetes Missverständnis, Kritik an der eigenen Position, Meinung oder am eigenen Verhalten gleich als "Einschränkung von Rechten" zu beklagen.

              Natürlich dürfen Sie weiter an die Ostsee fahren, niemand hindert Sie daran. Aber andere Menschen haben ebenso das Recht, Ihnen dann ein paar Fragen zu stellen oder Sie dafür zu kritisieren, wenn sie das nicht für richtig halten.

              Wenn Sie das nicht aushalten können, ist es ratsam, sich von Internetforen fernzuhalten.

              Im Übrigen - ja, jeder hat das Recht auf eine Auszeit. Was ist mit den Leuten, die auch diese Auszeit möchten und die schöne Landschaft an der Ostsee genießen wollen, dort aber beschimpft und diskriminiert werden, weil ihre Hautfarbe, Herkunft oder Religion vielen Menschen dort nicht passt?

              DAS ist nämlich eine wirkliche Einschränkung von Rechten. Nur um Ihre Klage mal in die richtigen Relationen zu setzen. Sie gerieren sich hier als Opfer - aber, tut mir Leid: das sind Sie nicht.

              • @Soungoula:

                Ich geriere mich keineswegs als Opfer: das überlasse ich denen, die sich überall diskriminiert fühlen.

                Ebenso wenig interessieren mich Konflikte, wenn ich Urlaub mache. Auszeit heißt Auszeit.

                Das ist mein Statement und keine Klage, denn es wird mich ja niemand daran hinern, meinen Urlaub dort zu verbringen, wo ich möchte. Auch kein moralisierender Kommentar.

  • Nach über zwei Jahrzehnten Versuchen, in Brandenburg und MeckPomm ein freundliches Miteinander mit Gastgebern zu kultivieren, gebe ich es nun erstmal auf. Sorry, aber mein letzter Ausflug vor 14 Tagen nach Petzow/Brandenburg, wo wir im Wald auf zwei 'Dienstwagen' voller Neonazis im Reichsadler-Camouflage trafen, gab mir endgültig den Rest. Ich veranstalte dort kein Picknick oder eine fröhliche Radtour, wo ich nicht alle meine Freunde dabei haben kann. Ich krieg den Kloß im Hals auch nicht weggedrückt, dass das mein Land sein soll. Mir ist da richtiggehend schlecht. Woanders erträgt man sowas besser. Den Nerv, auf die Leute zuzugehen und mit ihnen zu diskutieren, was ich unbedingt tun müsste, da es hier mein Zuhause ist, und ich als Bürgerin zur Integrationsarbeit mit Idioten verpflichtet bin, habe ich sonntags einfach nicht. Das ist schlimmer (und gefährlicher) als arbeiten.

    • @rimbaud28:

      Wozu mit Nazis diskutieren? Es ist sinnlos.

  • Erinnert sich noch jemand an "sun city"? (https://en.wikipedia.org/wiki/Sun_City_(song))

    Wie gut, dass Südafrika so weit weg war und wir es uns eh nicht hätten leisten können, oder?

    "I ain't gonna play Mecpom"

  • Ich war gerade letztes Jahr mit der ganzen Familie dort und es war wunderschön. Als ob dort jetzt nur pöbelnde Bomberjacken rumlaufen würden... Ich finde diese Polemik wirklich unter alles Sau. Ein ganzes Bundesland zu diskreditieren nur weil sie von ihrem Wahlrecht, wie auch immer, Gebraucht machen, finde ich wirklich völlig unangemessen.

     

    Ich habe mich dort sehr sicher gefühlt. Es laufen viel weniger dunkle Gestalten rum als in Köln oder Frankfurt. Insofern finde ich diesen Artikel eine Zumutung.

    • @Nobodys Hero:

      Die Menschen im Nordosten haben einmal mehr von ihrem Recht Gebrauch gemacht, nationalistisch und rassitisch zu wählen.

      Ich sah dort letzten Sommer Massen an NPD- und AFD-Werbung, rechte Aufkleber usw. Mit dunkler Haut hätte ich mich dort keineswegs sicher gefühlt. Aber "dunkle Gestalten", was soll das sein?

      • @Spin:

        "Die Menschen im Nordosten haben einmal mehr von ihrem Recht Gebrauch gemacht, nationalistisch und rassitisch zu wählen."

         

        knapp 24% haben dieses "Recht" in Anspruch genommen, 76% nicht.

        Bei einer theoretisch angenommenen Ablehnung von 76% gegenüber TTIP reden Sie dann auch von einem neoliberalen Hort der TTIP Beführworter?

  • Ich lebe in einem Bundesland, in dem Plakate der AfD und anderen "Rechten" verschmiert, herunter gerissen und zertreten werden. Hier können sie Urlaub machen!

    • @Picard:

      Gäääääähn .... entgegen der Opfer-Attitüde der AfD-Anhänger werden die Plakate aller Parteien beschmiert, beschädigt und zerstört. U.a. In Hamburg gab es eine entsprechende kleine Anfrage der AfD. die - wie zu erwarten - ein Ergebnis hatte, das nicht den Grundüberzeugungen der AfD entsprach.

  • Herr BEUCKER ihre Sichtweise lässt vermuten das Sie wahrscheinlich überall was rechtes sehen und dann wird das nichts mit den Urlaub.







    [...] Beitrag gekürzt. Bitte argumentieren Sie sachlich.

  • Wenn in Berlin 10% die AfD wählen, dann gibt es in Berlin immer noch mehr "Rechte" als in MV.

     

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @el presidente:

      Vielleicht auch nicht Ihre Stärke.

      Auf die absoluten Zahlen kommt es nicht an. Es geht darum, ob der Anteil von Menschen mit solcher Denkweise so groß ist, dass dadurch die gesamte gesellschaftliche Stimmung in der Region geprägt wird. Das ist in MVP offenkundig der Fall, in Berlin dagegen nicht.

      • @Soungoula:

        24 % sind gesellschaftlich dominierend?

        Wieviele Wahlplakate in der Landschaft hängen hat eher etwas mit der partei zu tun, die sie aufhängt und ist nicht proportional zu der geistigen Einstellung der Einwohner.

        • @nutzer:

          Ihr Versuch zur Verteidigung der Demokraten in MVP in allen Ehren, aber ich glaube, Sie unterschätzen das Problem gewaltig.

          Die gesellschaftliche Dominanz der Rechten im Land bemisst sich nicht nur an ihrem Stimmenanteil bei der Wahl oder an der gefühlten Präsenz von Wahlplakaten. Hier geht es um die Verankerung von rechter Ideologie im gelebten Alltag. Vom Vordringen und Vordringen-Lassen in breite Bevölkerungsschichten, wenn Rechte ungestört Feste feiern, bei denen ganze Dörfer unbeschwert mitschunkeln und das herunterspielen, alles nicht so dramatisch finden, wenn man sie darauf anspricht, mit wem sie sich gemein machen. In vielen Regionen von MVP gehören Rechte und ihre Überzeugungen zum legitimen Denk- und Redespektrum und sind weithin akzeptierte Mitglieder der breiten Gesellschaft. Diese Wurstigkeit gegenüber einer undemokratischen, gewaltbereiten und zerstörerischen Ideologie muss sich tatsächlich ein gewichtiger Teil der Gesellschaft in MVP zum Vorwurf machen lassen. Der Anteil geht weit über die ablesbare Wählerschaft von AfD und NPD hinaus. Denn das sind nur diejenigen, die bereit sind, auch aktiv für diese Haltungen eine Stimme abzugeben. Die Menge derjenigen, die es nur einfach hinnehmen, ist weitaus größer.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Pascal Beuker hat Recht. Ich fahre ab sofort nicht mehr nach oder durch Bayern.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Welch ein Verlust für die Bayern...

    • @849 (Profil gelöscht):

      ich auch nicht mehr, hab ich schon immer vermieden :)

  • Ein guter Einwand, taz!

     

    Bin selber bestürzt!

     

    Denn wie kann es sein, dass es in den Ländern bei solch einer Bundes-Regierung, mit solch einer Bundes-Kanzlerin, überhaupt noch sein, dass unter den Wahlberechtigten tatsächlich 19% Vollverpeilte herumirren, die ...

    ... CDU wählen?

     

    Ein entsetzlicher Gedanke, immer noch wählt etwa jeder Fünfte aktive Wahlberechtigte CDU!

     

    Ja, mich fröstelt's bei diesem Gedanken regelrecht vor Mecklenburg-Vorpommern ...

  • "Kauft nicht beim Juden" oder "Mit Konsumentscheidungen ist die Welt zu verändern."

     

    Demokratie an der Warentheke, Konsumentscheidung als Statement.

     

    Mensch liebe TAZ! Seid Ihr wirklich schon so sehr vom Kapitalismus durchdrungen, dass Euch nichts besseres einfällt?

     

    Die SED der 50er Jahre hat ihre beste Jugend (FDJ) bewußt im Sommer aufs Land geschickt, damit diese mit den (reaktionären) Bauern diskutiert und nebenbei die Töchter schwängert und die Söhne verliebt ...

     

    Konsequent wäre ein JetztErstRecht, ein WirNehmenUnsZeit für die Menschen dort und überzeugen ...

     

    Dieser Boykottaufruf ist wirklich billigster Kapitalismus einer globalen Welt ... viel Spaß auf Cuba oder Teneriffa

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Und wer bitte sind in dem Beispiel die Juden?

       

      Die Rechten oder die Nichtrechten? Wer muss also den Stern tragen und muss ins KZ?

       

      Und was ist mit den Leuten die aufgrund ihrer Hautfarbe oder aufgrund eines anderen Merkmals die Welt der Nazis und Halbnazis stören?

       

      Und deswegen nicht in diese Landstriche fahren können oder wollen?

       

      Die Pflicht einer freien und offenen Gesellschaft wäre es doch, die Reisefreiheit für jeden zu ermöglichen.

       

      Egal wer er oder sie ist, egal wo er oder sie hin will.

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @TazTiz:

      Welcher Boykottaufruf?

      • @Pascal Beucker:

        Vielleicht mal die Überschrift lesen:

         

        Kann man da noch Urlaub machen?

         

        Ihre Aussage ist wohl "man" kann nicht?

         

        Kein Boykottaufruf? - Sehr sophistisch.

        • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
          @A. Müllermilch:

          Nö, meine Aussage ist vielmehr: It's your choice. Wer darauf steht, seinen Urlaub in einer Gegend zu verbringen, in der rechte Arschlöcher das gesellschaftliche Klima prägen, kann das ja gerne machen. Ich stehe nicht darauf.

          • @Pascal Beucker:

            das ist eine Argumentation, wie sie Beatrix von Storch auch gerne anwendet.

            Ihren Artikel kann man sehr wohl als Boykottaufruf, na gut vielleicht auch als Boykottwunsch bezeichnen, aber dann zu sagen, tja ist ja nur meine Sicht, soll ja keinen beeinflussen, was soll das denn? Entweder ganz oder gar nicht!

            • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
              @nutzer:

              Sorry, aber Sie schreiben Unsinn.

              • @Pascal Beucker:

                Bei allem Respekt Herr Beucker, aber Unsinn schreibt er nicht. Die Sichtweise ist mehr als berechtigt. De facto ist es eine Art Boykottaufruf, wenn auch getarnt.

                 

                Ein Boykottaufruf ist immer: "It's your choice!"

                 

                Vielleicht sollten Sie mal anfangen nachzudenken, was Sie mit einem solchen Aufruf anrichten können. Besser wird das Klima in der Bundesrepublik dadurch sicherlich nicht.

                • @Nobodys Hero:

                  Sie verwechseln hier wohl ein wenig Ursache und Wirkung. Das Klima in Deutschland wurde in den letzten Jahren nachhaltig von der AfD geprägt. Wenn jetzt manche Menschen darüber nachdenken, dass sie sich diesem Klima nicht noch mehr als nötig aussetzen wollen (eben z.B. indem sie Regionen meiden, wo die Stimmung noch härter ist als zuhause), dann können Sie diese Menschen kaum für genau dieses Klima verantwortlich machen.

                  Hass verbreiten und dem Hass ausweichen sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.

              • @Pascal Beucker:

                totschlagargument: tut er nich!

  • Gehen wir von den Zahlen aus, welche Frau Apin zugrunde legt(38,8%) und nehmen eine Wahlbeteiligung von 61,6% (Gesamte Wahlbeteiligung von MeckPomm, ich konnte auf die Schnelle für Usedom(Vorpommern-Greifswald III keine eigene Wahlbeteiligung finden, aber 2011 entsprach die Wahlbeteiligung dort 49,8% was auch nah an den 51,5% von gesamt MeckPomm lag), dann entsprechen diese 38,8% nur noch einem Stimmanteil von knapp 24% der Wahlberechtigten, was im Umkehrschluss bedeutet das ca. 76% der Wähler NICHT die AFD/NPD gewählt haben. Wenn man jetzt rundet und ein bisschen polemisch werden möchte könnte man natürlich sagen jeder DRITTE dort ist ein Fremdenhasser oder Nazi oder sonstiges. Aber dann tut man den anderen 76% Unrecht. Darum sollten Leute wie Herr Beucker oder Herr Aiman Mazyek mal darüber nachdenken, was passiert wenn jetzt in solchen Regionen die Urlauber wegfallen. Es kann durch so etwas in Teilen Armut entstehen was den Rattenfängern wieder mehr Nährboden bereitet, als sie ohnehin schon bekommen haben. Darum sind solche Äußerungen meiner Ansicht nach vollkommen deplatziert und sind genauso platt und reaktionär wie Äußerungen jener die man damit "bestrafen" will.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Alexander Schnarre:

      "...im Umkehrschluss bedeutet das ca. 76% der Wähler NICHT die AFD/NPD gewählt haben."

       

      Und im umgekehrten Umkehrschluss bedeutet es, dass ca. 62% nichts gegen die AfNPD hatten.

  • Wenn Sie häufiger an die deutsche Ostseeküste fahren, werden Sie sicherlich schon festgestellt haben, dass dort kaum Menschen mit dunklerer Hautfarbe oder sogenanntem "südländischen" Aussehen anzutreffen sind. Für diese stellt sich die Frage längst nicht mehr, ob sie dort Freizeit oder Urlaub verbringen sollen. Wer von ihnen das schon versucht hat, hat vom angestarrt, angepöbelt, beleidigt und gemieden zu werden eh genug. Ich habe deshalb schon vor Jahren die Besuche dorthin mit meinen Freunden, Bekannten und Familie aus südlichen Ländern aufgegeben. Das war ihnen nicht zumutbar.

    • @Andreas Baumgart:

      wir fahren aus Gründen der Erreichbarkeit eher an die Nordsee. Dort finden Sie auch ganz überwiegend Leute, die in der x-ten Generation "deutsche" sind. Entweder die dt. See ist für Menschen mit Migrationshintergrund zu teuer oder sie fahren lieber in Ländern, wo noch Angehörige leben (bei Türken kenn ich das) oder es gibt andere Gründe. Jedenfalls gibt es an deutschen Stränden definitiv weniger Menschen mit Migrationshintergrund als in deutschen Städten.

    • @Andreas Baumgart:

      Für Minderheiten ist es da tatsächlich gefährlich, Naziskinheads sind da Teil des normalen Straßenbildes. Gruselurlaub. Nie wieder. :(

  • Also wenn man "so" "hohe" moralische Grundsätze überall anlegt werden die Länder in die man fahren könnte aber ganz knapp.

     

    Da wären, wegen geschlossener Grenzen oder knallharte Einwanderungspolitik oder Verstoss gegen die Menschenrechte ein Urlaub in England, Schweden, Polen, Österreich, Türkei, Bulgarien, Kanada, Australien, etc.... Sowie Frankreich wegen dem Lager in Calais nicht angebracht.

     

    Macht doch Urlaub in Köln?

    Da ist immer was los

    • @FeuerFalk:

      Mache ich genauso: leider fehlt in Köln der Strand...

      • @benevolens:

        Das stimmt nicht, Köln hat den Rheinstrand...! :)

  • Dann wird es für Herrn Beucker schwierig mit den Urlaubszielen:

     

    -Süddeutschland (insb.) Bayern: rückständig, reaktionär, CSU - rechts!

    -Österreich, Schweiz - wie Bayern

    - Italien: Lega Nord, Berlusconi

    -Frankreich: Front National

    -Großbritannien: Eu-Austritt - rechts!!!

    -Niederlande: Geert Wilders

    -Polen: Reaktion - rechts

    -Ungarn: Rechte Regierung

    -Slowakei: wie Ungarn

    -Tschechien: wie Ungarn

    - USA: Trump

    -Rußland: Putin

    -.....

     

    Tipp: Bleiben´s daheim in Berlin!

    • @Melancholia:

      Berlin kann man auch nicht mehr empfehlen, denn auch dort laufen Nazis herum. Einzig der Mars ist noch "politisch sauber".

  • Ein Hotel in den besagten Gemeinden, dass offensiv-plaktiv mit antirassistischen Aktionen oder auch nur einem weltoffenen Image wirbt - und entsprechende Gefahren vor Ort auf sich nimmt - läge zur ganz weit vorn bei der Wahl meines Urlaubsziels. Selbst wenn ich dafür "fast die ganze Welt" hintanstellen muss. So könnte ich Urlaub machen ohne wegzuschauen...

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @benevolens:

      Kennen Sie ein solches Hotel in den besagten Gemeinden, "das offensiv-plaktiv mit antirassistischen Aktionen oder auch nur einem weltoffenen Image wirbt - und entsprechende Gefahren vor Ort auf sich nimmt"?

  • Als in Griechenland die Obristen und in Spanien Franco die Macht hatten, hielt das auch niemanden davon ab, dort Urlaub zu machen, auch nicht die Angehörigen der linksalternativen Hippiekulturen.

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @Khaled Chaabouté:

      Das macht es aber nicht besser, oder?

      Übrigens: Dass sich niemand davon abhalten ließ, stimmt zum Glück nicht. Aber was stimmt: Es waren viel zu wenige!

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    80% in MP haben nicht AfD gewählt.

     

    Wo ist das Problem?

    • @1326 (Profil gelöscht):

      Bei ca. 20%.

       

      Und Angst ist ansteckend, besonders wenn man sie gar nicht kennt.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Generell ist MV das zweitärmste Bundesland. Nach der Wende wurden viele enteignet, viele arbeitslos und im Gegensatz zum Westen hatten die Meisten kein Vermögen. Erinnert ein bissel an England außerhalb Londons. Wahrscheinlich sind die AfD Wähler auf Usedom eine Mischung aus Mittelständlern und Arbeitslosen. Nur das es dort extremer zugeht. Reiche Urlauber im mondänen Heringsdorf sind eh kein schöner Anblick...

  • Ich fahre weiterhin nach Dresden - weil ich Dresdener kenne, Leute, die dort leben. Gute Leute, die ich mag, und politisch korrekt auch mögen *darf*.

    Ich fahre nicht in Orte, wo ich niemanden kenne, uns sorry: Bei allen Besuchen auf Rügen und Usedom habe ich nur Kellner, Gastwirte und Vermieter kennengelernt. Leute 'in Funktion', keine Einwohner.

    Daher: Was in Dresden (und anderswo) kein Grund war, wird hier einer sein.

    Ich kann gute Leute in schlimmen Gegenden besuchen, kein Thema.

    Aber Wirte und Vermieter (die vom FREMDEN-Verkehr leben wollen) und so ein Ergebnis zulassen, das geht gar nicht. Da hilft nichts, Leute.

    • @uli moll:

      Mann, da bin ich jetzt aber gespannt, wie die "Wirte und Vermieter" das Ergebnis denn nicht hätten "zulassen" sollen, um nicht Opfer eines Boykotts zu werden. Und Ihre Freunde hätten ja nun auch mal die 9,7% AFD in Sachsen verhindern können, die Schlawiner (Sie sind sich vermutlich im Klaren darüber, dass es nur deshalb unter 10% sind, weil das nun mal 2014 war (siehe Sachsen-Anhalt 2016). Was für eine abstruse Argumentation!

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Schönes Beispiel dafür, wie Medien sich heute ohne Not zu einem Echoraum für Stuss machen und dem greifbaren Bedürfnis der BürgerInnen nach politischer Debatte entgegenwirken.