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Pro und Contra Schwarz-GrünIst die Zeit reif?

Ist ein Bündnis mit der Union für die Grünen politischer Selbstmord? Oder ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür?

Passt das zusammen? Bild: reuters

C ontra: Das Zeitfenster öffnet sich erst 2017

Sprechen die Inhalte gegen Schwarz-Grün? Nein, überhaupt nicht. Bei den wichtigsten Projekten wären sich Angela Merkel und Jürgen Trittin wohl in wenigen Minuten einig. Die Grünen dürften die Energiewende organisieren, die CDU hielte die Wirtschaft bei der Stange. Bei der Bildung wollen beide Ähnliches, beim Mindestlohn oder Spitzensteuersatz wären Kompromisse flott gefunden. Die letzten Felsbrocken in der Gesellschaftspolitik könnten beide ignorieren, bis Karlsruhe sie wegräumt - siehe Adoptionsrecht für Homosexuelle.

Wer im Jahr 2013 ernsthaft behauptet, die inhaltlichen Differenzen zwischen Merkels weichgespülter Union und den staatstragend-braven Grünen seien unüberbrückbar, liegt also falsch. Und dennoch: Schwarz-Grün wird es nach dieser Wahl nicht geben, das ist so gut wie sicher. Grund ist die strategische Gefechtslage. Jedes Bündnis hat sein historisches Zeitfenster, und das für Schwarz-Grün wird sich im Bund erst 2017 öffnen.

Zunächst wäre da Merkels Präferenz für eine Große Koalition. Sie hat sie mit ihrem Anruf bei Sigmar Gabriel am Tag 1 nach der Wahl mehr als deutlich gemacht. Die auf Sicherheit bedachte Kanzlerin will in einer Legislaturperiode, die wieder durch die europäische Krise geprägt sein wird, eine große Mehrheit und verlässliche Partner, die sie kennt. Und sie will kein Experiment, das im Bundesrat eine Übermacht gegen sich hätte.

Und die Grünen? Die sind im Moment eine tief verunsicherte Partei. Der Ausgriff in die bürgerliche Mitte ist gescheitert, nur gut 8 Prozent Stammwähler blieben treu - und für die wäre Schwarz-Grün eine grandiose Provokation. Die Grünen haben Merkel im Wahlkampf zur Hauptfeindin erklärt und sich gleichzeitig an die SPD gekettet. Einen brutalen Schwenk könnte die grüne Basis als moralische Bankrotterklärung interpretieren.

In der Partei drängen jetzt junge, gute Leute in Spitzenpositionen. Dieser Generationenwechsel war überfällig, doch die neue Führung wäre mit dem Management einer Regierungsbeteiligung heillos überfordert. Ihr fehlte das Gewicht, um die Partei in den neuen Kurs zu zwingen - und sie würde von Merkels übermächtiger Union an die Wand gedrückt. Für die Kanzlerin ist ein schwarz-grünes Bündnis also nur die unattraktivere Variante, doch für die Grünen wäre es im Moment politischer Selbstmord. Aber sich für 2017 alle Optionen offenzuhalten, dagegen spricht nichts. Ulrich Schulte

***

Pro: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Es stimmt, dass die Grünen schwer mit sich selbst beschäftigt sind, aber darf man eine Partei aus der Verantwortung entlassen, bloß weil sie sich gerade nicht gut fühlt? Nein! Denn sie verpasst eine einmalige Chanc.

Sicher stehen die Grünen vor dem überfälligen Generationswechsel. Daraus zu schließen, bei den Neuen handele es sich um Polit-Azubis, die nichts auf die Reihe kriegen, ist aber fatal. Gerade die Grünen standen mal für neue Kräfte, nicht durch jahrzehntelange Politprofession glatt geschliffen, die an der Spitze stehen. Zudem sollte es in einer Koalition weniger um Personen gehen als um Inhalte. Das spricht erst recht für Schwarz-Grün. Nehmen die Grünen ihr linkes Wahlprogramm ernst, kann das zu echter Politikveränderung führen – wenn sie gewissenhaft sondieren.

Bleibt ein heikler Punkt: Wäre eine Koalition mit der Union für die linksdenkende, CDU-kritische Restwählerschaft kein Affront? Für Schwarz-Weiß-Denker mit Scheuklappen: Ja. Aber wenn die Grünen mit der Union eine gerechtere Steuerpolitik aushandeln, dann muss gerade für linke Grüne gelten: Warum denn nicht?

Denn eins ist klar: 2017 wird die Partei ihren Schwenk zum Konservatismus abgeschlossen haben und so perfekt zur CDU/CSU passen, dass sie in einer Koalition nicht mehr auffällt. Für linksgrüne Politik in einer Bundesregierung gibt es daher genau ein Zeitfenster: jetzt! Gereon Asmuth

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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38 Kommentare

 / 
  • RW
    Rainer Winters

    Wenn Grün mit Schwarz macht, ist das Verrat - selbst an den jämmerlichen

     

    Die politischen Ziele der Grünen stehen den realpolitischen Aktionen von CDU/CSU diametral entgegen.

     

    Beispiele der realpolitischen Aktionen von CDU/CSU:

     

    1. Waffenexporte gesteigert

     

    2. Schlecht bezahlte Mini-Jobs gefördert

     

    3. Grundrecht auf Post- und Briefgeheimnis aktiv ausgesetzt

     

    (Trittin wollte Snowden helfen, Pofalla pfeift drauf)

     

    4. Staatsschulden um 400 Milliarden Euro (!!) vermehrt – schlechteste Bilanz einer Bundesregierung seit 1949

     

    (Grüne wollen keine Neuverschuldung)

     

    5. Deutsche Kriegsbeteiligungen in Mali, Syrien (PATRIOT/Türkei), Südsudan, Libanon, Afghanistan

     

    (Da haben grüne Wähler was dagegen)

     

    6. PRO Privatisierung der Wasserversorgung

     

    (Grüne sind dagegen)

     

    7. PRO Panzerverkauf an Saudi-Arabien

     

    (Grüne waren dagegen)

     

    8. Persönlichen Datenschutz diffusen Sicherheitsmanien geopfert

     

    9. Kinderarmut, Altersarmut und Familienarmut verschärft

     

    10. Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet

     

    11. Gentechnik und Massentierhaltung ausgebaut

     

    CDU blockiert die notwendigen Gesetze

     

    12. Lebensmittelkontrollen erschwert und Klimaschutzprogramme gestoppt

     

    Hey Ihr Grünen, what's up?

     

    13. Nationalsozialistischen Untergrund gewähren lassen (z. B. in Thüringen und Sachsen)

     

     

    ... also wenn die Grünen da nichts gegen haben

     

    14. Atomenergie in Brasilien, Tschechien und Polen gefördert

     

     

    15. Strafvereitelung bei internationaler Steuerhinterziehung angestrebt

     

    16. Lobbyistenregister in Deutschland aktiv verhindert

     

    Grüne stehen für Transparenz, den Volksentscheid etc etc etc etc etc

     

    Die Realos der Grünen müssen aufpassen, dass sie keine Pragmatos werden.

    • @Rainer Winters:

      Ansonsten stimme ich ihnen zu.

       

      Es ist eine Art Verrat - für beide Parteien. Das überhaupt eine Koalition angedacht wird, zeigt wie degeneriert beide Partei mittlerweile geworden sind, wie weit sich beide von ihren einstigen Idealen entfernt haben.

    • @Rainer Winters:

      5. Deutsche Kriegsbeteiligungen in Mali, Syrien (PATRIOT/Türkei), Südsudan, Libanon, Afghanistan

       

      (Da haben grüne Wähler was dagegen)

       

      Die Nato-Grünen aber nicht. Im Gegenteil. Die Grünen waren in der verangenen Legislaturperiode mit die "kriegsgeilste" Partei. Die Grünen forderten sogar eine deutsche Beteiligung am Nato-Luftkrieg gegen Lybien und den einst "besten Freund" des Westens Diktator Gadaffi, welche selbst CDU und FDP ablehnten.

       

      Ich glaube auch, dass die meisten Grünen Stammwähler diesen Krieg und all die anderen Kriege ablehnen, aber sie ändern nicht ihr Wahlverhalten.

  • A
    Andreas

    Ich sehe keine rot-schwarze Zeitenwende, noch überhaupt eine Perspektive für so eine Konstellation. Wenn eine Partei einfach nur sagt: Hurra - wir machen genauso weiter, dann ist sie für die Grünen kein Partner, sondern ein Gegner.

     

    Die CDU ist aber das: Sie hat vier Jahre mit der FDP regiert, sprich sie hat die Kontinuität mit Gerd Schröders Agenda-Politik betrieben, wollte umweltfreindliche Politikkonzepte durch die Hintertür wieder einführen und hat gerade in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik auf wichtige Entwicklungen bewusst nicht reagieren wollen - wo soll da die Gemeinsamkeit sein?

    Oder sollen sich die Grünen jetzt mit Merkel so einzwängen lassen, wie damals mit Gerd Schröder? Die Agenda-Politik war für die Grünen schon extrem negativ, jetzt hat die Partei in der Sozialpolitik sich deutlich anders positioniert, da wäre ein Dialog mit den Linken, Piraten, Gewerkschaften und dem Rest SPD-Linker erheblich wichtiger, als auf eine faule Regierungsbank zu rücken. Und die CDU macht auf mich nicht den Eindruck als ändere sie sich bald.

  • KO
    K Otau

    Hörte gerade im Radio, HR Info, die Grünen hätten seinerzeit an die CDU geführte Bundesregierung, 47 Fragen zur NSA Bespitzelung gestellt. Davon seinen dann ganze 4 (vier) Fragen beantwortet worden, bei einer Frage hätte man auf eine frühere Verlautbarung verwiesen. Schlimm genug, dass sich die Grünen so etwas gefallen lassen, und es offenbar weitgehend still und demütig hinnehmen. Jetzt führen sie mit einer solchen Partei Sondierungsgespräche für eine gemeinsame Regierung... CSU Seehover hat schon angewidert verlautbart, dass er mit bestimmten Grünen erst gar nicht reden will. Von Friedrich und seinen aktuellen Sotisen u.a. zur Flüchtlingsfrage rede ich besser nicht. Tja, was wären die Grünen wohl ohne die derzeit wohl noch 8 Prozent Stammwähler. Aber auch deren Leidensfähigkeit ist begrenzt...

  • R
    Realdemokrat

    "Ihr [der Parteiführung] fehlte das Gewicht, um die Partei in den neuen Kurs zu zwingen." - Ist das noch Demokratie?

    • @Realdemokrat:

      nein, das ist 'Joschka Fischer' ; )

  • G
    gerstenmeyer

    das sind gegensätze wie tag und nacht-eine koalition wäre mehr als scheinheilig-die grünen stehen

    für alles das was 90% der bürger nicht wollen-sind für grenzenlose einwanderung(bei 2-3 millionen arbeitslosen!!)und wie positiv sie deutschland gegenüberstehen zeigen aussagen deren führenden politiker(„Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig.”

     

    Jürgen Trittin, Bündnis90/Die Grünen (Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 02.01.2005 - die meisten bürger finden das nicht ganz so grossartig-in jedem anderen land würden solche verjagt

  • UF
    U. F. FBASSE

    @Heros "Die Grünen sind nicht so blöd und so koruppt..."

    Ihr Wort in Gottes Ohr. Wenn ich mir die neue grünen "SpitzenpolitikerInnen" anschaue, bin ich mir da nicht so sicher. Immer häufiger lese ich in den Kommentaren zu ihnen die Worte: "...wirtschafsaffin, karriereorientiert,machtgeil, opportunistisch,geglättet, weichgespült,populistisch usw." Wie weiland Fischer und Co verstehen einige "Grüne" diese Partei persönlich wohl vor allem als lukrative Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und als wohlfeiles Karrieresprungbrett. Wenn es sowas wie eine kritische grüne Basis noch gibt, möchte ich auf gut hessisch entschieden raten: UFFBASSE !!!

  • Z
    Zohn

    Wenn die Grünen und CxU irgendwas gemein hätten, könnte man ja drüber nachdenken.

    Aber da ist halt nichts.

     

    Angst vor Opposition ist ein denkbar schlechtes Motiv.

    Und Merkel, den Rücken zu stärken, um dabei selbst dabei drauf zu gehen, ist eine sehr wirklich hässliche Todesart, die man maximal der FDP wünscht.

  • Die Grünen sind schon tot, ein Kniefall vor schwarz kann ihnen auch nicht mehr schaden. Gestern habe ich noch große Töne gehört von KGE, allein wegen Friedrich könne das nichts werden.

    Man wird sehen- ist auch egal.

  • Karin kann sicher alles

    • @fritz:

      aber nicht ohne den Toni ; )

  • EW
    Ein warmes Plätzchen bitte

    75% der Deutschen wählten mit ihrer Erststimme CDU-Abgeordnete. In Frankreich, Großbrittanien oder den USA müsste die CDU nun zeigen was sie kann. Großer Abgeordnetenabgang bei Scheitern als Risiko bei der nächsten Wahl inklusive. In Deutschland bekommen die Wähler nun entweder Teile der Politik der SPD oder der Grünen. Die Grünen haben etwas mehr als 3% mehr als die AfD. Das Ganze dient nur einer Sache: Sichere Listenplätze der Parteien. Dafür opfern CDU, wie SPD, wie Grüne gerne jedes Stück Demokratie. Man denkt ja doch nur an die warmen Plätzchen bei der nächsten Wahl. Davon könnten die Grünen wegen Imageverlust einige verlieren, andereseits hätten sie nun sofort an der Spitze ein paar besonders warme und ein paar leckerlies für die Anhängerschaft sowie Kröten für etwa 92% der Wähler. Da macht sich die taz nun Sorgen was besser ist. Warme Plätzchen? Davon träumen die Genossen der SED, alias SED-PDS, alias PDS, alias Linkspartei-PDS, alias medial Linkspartei ebenso. Deren Forderung wäre eigentlich nur sichere Renten für die alte SED-Nomenklatura, pünkliche Rente für Margot und etwas Spielplatz für die westdeutschen Weltrevolutionäre. Man kennt doch Mutti noch als Parteimitglied, Teile der CDU ebenso, der SPD ewas mehr und die Grünen als Daumendrücker und heimliche DDR-Sympatisanten. Warme Plätzchen, satt Kohle, etwas Ideologieonanieren um mehr gehts da nicht. Wer da von Demokratie spricht hat sie nicht alle. Eigentlich, und das fällt mir schwer zu sagen, ist die AfD mit ihrer klaren Forderung nach Volksabstimmungen die einzige ernstzunehmende Oppositionspartei. Rechts hin, rechts her. Wie sowas enden kann sieht man in Frankreich.

  • S
    Sören

    Eine schwarz-grüne Koalition würde nicht an den Inhalten scheitern, Kompromisse wären möglich. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, wegen des schlechten Wahlergebnisses der Grünen und der Präferenz der Kanzlerin für eine Neuauflage der Großen Koalition (auch H. Seehofer soll ja klar gegen Schwarz-Grün sein).

     

    Ob sich die Grünen damit eine Chance entgehen lasse, ist nicht eindeutig zu beantworten. Klar ist, das Märchen, dass die Kanzlerin ihre Partner schrumpfen lässt, ist eben nur das - ein Märchen. Sowohl die SPD als auch die FDP sind an ihrem Schicksal selbst schuld.

     

    Ein Zeitfenster schließt sich aber eher nicht. Die Grünen können sich in der Opposition personell erneuern, und ihr Programm modifizieren. Bürgerrechte, Klimaschutz, Energie und Emanzipation sind nur einige Schwerpunkte, mit denen man sich gut profilieren kann. Weiter so stark auf Rot-Grün zu setzen ist auf jeden Fall falsch. Es ist unklar, ob die SPD sich je wieder erholen wird. Gleichzeitig ist unwahrscheinlich, dass die Union ihren moderaten Kurs verlässt. Selbst wenn die Kanzlerin ginge, ständen mit U. von der Leyen oder D. McAllister Nachfolger parat, die ähnliche Ansichten haben.

  • GT
    Grüne TAZ?

    Was der Artikel nicht erklärt, was mich aber nun allmählich ernsthaft interessiert: Warum eigentlich steht die TAZ den Grünen derzeit so unglaublich nahe? Wieso stellt sich in Ihren Augen, sehr geehrte Redaktion, die Frage nach schwarz-grün so dringend? Wieso sollte die Zeit dafür jetzt oder 2017 - sprich: überhaupt - reif sein? Wieso sollte denn eine schwarz-grüne Koalition der schwarz-roten vorgezogen werden? Sicherlich wäre schwarz-grün historisch die interessanteste Option, aber wieso wird die Grüne - so mein Eindruck - von der TAZ so unglaublich bevorzugt behandelt (nicht nur in diesem Artikel)?

    • @Grüne TAZ?:

      Warum eigentlich steht die TAZ den Grünen derzeit so unglaublich nahe?

       

      Die taz wurde von (mehr oder weniger) den gleichen Leuten gegründet wie die Grünen.

  • M
    melmig

    schwarz grün! jetzt.

    ich kann nicht verstehen, warum in sämtlichen medien, diese option für "unmöglich" gehandelt wird. alle wollen merkel, keiner fdp. vor der großen koalition schreckt jeder ab. wenn denn wirklcih inhalte zählen und keine posten, personen oder parteipolitika, dann tut es doch endlich!

    selbst die contra seite hat mehr pro argumente aufzuzählen, sind denn alle medienmacher blind? oder festgefahren in irgendwelchen überkommen und veralteten konventionen?

    das noch nicht einmal die taz eine pro-kampange startet ist wirklcih traurig.

    fangt endlich an für ein ideal zu kämpfen, statt immer nur vor problemen wegzurennen.

    schwarz-grün und zwar jetzt. die wahl hat gesprochen.

    • GT
      Grüne TAZ?
      @melmig:

      Naja, ich sehe nicht, dass eine Mehrheit der Deutschen eine schwarz-grüne Koalition will. Ein Politikwechsel sieht auch anders aus, zumal die Grünen doch ein deutlich schwächerer Juniorpartner wären als die SPD, die immerhin über 20 % hat. Merkel als Bundeskanzlerin zu fordern sieht der TAZ irgendwie nicht ähnlich. Warum wird die Grüne hier so bevorzugt behandelt?

  • Da die Grünen als Opposition seit langem ausfallen, sollten sie sich fairerweise an der Regierung mit schuldig machen. Sie können sogar SPD mit ins Boot holen, das fällt gar nicht mehr auf. Einen Ausfall an regierungsgetreuen Parteien haben wir nicht zu beklagen. Interessant wäre, den Ausfall an Regierungsarbeit und die schonungslose Hinwendung an die Krisenoption näher zu untersuchen. Das ist nicht in Sicht. Nicht bei 100% Demokratie.

  • T
    Tramp

    Angie, nimm die Grünen in deine Würgeumarmung!

  • K
    keiner

    30. Historische Chancen

     

    In gemeinsamer Oppositionsarbeit könnte die SPD endlich (überfällig) ihr Verhältnis zur Linkspartei klären, immerhin ist einer ihrer früheren Bundesvorsitzenden dort prominentes Mitglied. Und während die bürgerlichen Parteien nach der Wende die Blockflöten vereinnahmt haben, können rot-rote Koalitionen weiter verteufelt werden.

     

    Aus Sicht der Agenda-Clique sind die Hartz-Gesetze doch bei der Union bestens aufgehoben, einen flächendeckenden Mindestlohn könnte der neue Bundestag (Vorschlag Bsirske) noch vor jeder Koalitionsbildung beschliessen.

     

    Viel wichtiger aber ist die Frage, ob die Grünen kurz vor der Ziellinie kollabieren: ihr Kernthema - und für dessen Vernachlässigung im Wahlkampf hat sie der Wähler bestraft - ist die Ökologie, und wenn die Erfahrung - siehe rot-grüner Atomausstieg - eins lehrt, dann doch, dass sich die Energiewende nie und nimmer umsetzen lässt, wenn die Konservativen und ihre Wähler nicht mitgenommen werden.

     

    Wenn sich im bürgerlichen Lager der Schluss festsetzte, diese Wende habe die entscheidenden Stimmen gekostet, würden alle zukünftigen Bemühungen in diese Richtung sabotiert und hintertrieben werden, und dieses Jahrhundertprojekt wäre tot.

     

    Eine Opposition, die noch nicht einmal aus eigener Kraft (!) einen Untersuchungsausschuss einrichten könnte, ist wirklich das Letzte, was wir uns leisten dürfen, hier werden SPD und Linke dringend gebraucht.

     

    Und die rot-rot-grüne Option würde die Grünen in einer Koalition mit der Union ziemlich stark machen.

  • D
    drui

    "Ist ein Bündnis mit der Union für die Grünen politischer Selbstmord?"

     

    Ja!

     

    Wenn die grüne Spitze in einer Koalition dan ruhig zuschaut, wie ein Innenminister Friedrich hönisch Beifall zollt, wenn Flüchtlinge im Meer ersaufen oder in Syrien krepieren, dann verlieren die Grünen ihr Restgewissen und ihre Basis. Soll sie mit dumpfen Ewiggestrigen zusammenarbeiten, die sie nach wie vor als Pädophile rufmorden und denen der Sabber vom Gesicht tropft, wenn liberales Gedankengut geäußert wird? Solange Bayern zu Deutschland gehörtkann ich mir eine schwarz-grüne Koalition nicht vorstellen.

    • H
      Heros
      @drui:

      Genau richtig analysiert! Eine dunkel-brauner CSU mit 49 % Opportunisten aus Bayern kann und wird keine (niemals) Grüne dulden!

    • H
      Hui
      @drui:

      Wo bitteschön hat denn Innenminister Friedrich hönisch Beifall gezollt, als Flüchtlinge starben? Und mit der Pädophilie hat die Partei der Grünen nunmal ein Thema. Wieso ist das Rufmord? Welchen konkreten Vorgang meinen Sie? Und was ist an liberalem Gedankengut schlecht? Ist Ihnen autoritäres Gedankengut lieber? Nichts gegen Emotionen - aber beim Kommentieren würde ein bisschen echter Inhalt nicht schaden.

  • Ich bin FÜR Schwarz-Grün.

    Aber sicher nicht aus den Motiven die ein Grünen-naher im Kopf hat.

    Meine Hoffnung ist folgende:

     

    1) Die Grünen werden von der CDU kaputtregiert, wie schon SPD und FDP vorher. Grüne werden ganz Schwach, oder fliegen raus.

    2) Weil Merkel nicht nochmal antritt, verliert Sie einen Großteil der Merkel-Stimmen.

    3) SPD findet einen geeigneten Kandidaten (Kraft oder Scholz) und wird stärkste Partei.

    4) Christian Lindner macht aus der FDP eine vollliberale Partei, die sich nicht auf "Steuern-Senken" beschränkt. Christian Lindner ist dafür der Richtige Mann, er war schon immer für eine solche Komplettierung, nur konnte er sich nicht durchsetzen. Auch nicht als Generalsekretär. Er hat ein entsprechendes Buch geschrieben, und auch Mitte letzte Legislaturperiode hat er mit Klausurtagungen, wo interessante Podiumsdiskussionen entstanden, versucht die Vervollständigung durchzusetzen.

     

    => Es kommt zu einer Wiederauflage der Sozialliberalen Koalition. Natürlich wird es für die Parteien keine Traumhochzeit. Aber es ist eine gute Koalition für das Land. Der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit, und der Gedanke der Freiheit und der Marktwirtschaft, ergänzen sich wie die Vier Takte eines Verbrennungsmotors, auch wenn der Kolben bei den Takten, genau in die entgegengesetzte Richtung geht.

     

    Die Konservativen Parteien CDU und Grüne braucht man nicht. Bei erster ist kaum Progressives Denken; letztere hasst technologischen Fortschritt, und daher eine Gefahr, denn ohne technologischen Fortschritt, kein Fortschritt überhaupt!

    • @Tim Leuther:

      Da ist wohl nur der Wunsch Vater des Gedanken. Was machen Sie mit der Linken. Sollte sich eine neue Finanzkrise anbahnen, und das tut sie mit Sicherheit, werden die Linken nicht weniger.

      Sozialliberal- eine Träumerei aus der guten alten reihnischen Kapitalimus-Epoche.

      Mit Verlaub, soviel Glaskugel ist wirklich gewagt.

    • @Tim Leuther:

      Sie haben Kishon gelesen, stimmts?

      • @lichtgestalt:

        Nein hab ich nicht. Und falls das auf irgendetwas anspielen soll, dann verstehe ich es noch nicht einmal. Bei Wiki gibts eine Vergabelungsseite, Sinn im eneren Sinne würde nur Ephraim Kishon machen. Meinen sie den? Der soll ein Satiriker gewesen sein.

         

        Nein ich meine es nicht als Satiere. Die Grünen find ich wirklich unerträglich. Die CDU hab ich noch nie toll gefunden.

         

        Wenn die FDP vollständiger würde, dann könnte es mit der SPD als sozialen korrektiv durchaus eine Interessante Regierung sein.

         

        Natürlich sehr spekulativ alles. Aber Schwarz-Grün doch auch. Schäuble und Ströbele wählen gemeinsam Merkel ;-)

        • G
          gulo
          @Tim Leuther:

          "Nein ich meine es nicht als Satiere."

          In welchem Zoo finde ich denn die Satiere?

        • @Tim Leuther:

          Ja, den Ephraim Kishon meinte ich. Lesenswert. z.B. "Mein Kamm". Genau so wie der Lebenslauf von Lindner (s.Wikipedia).

           

          btw.: Alle (ob grün, ob rot, ob gelb, ob blau oder schwarz) sind sich einig, dass Verbrennungsmotoren out sind.

          • @lichtgestalt:

            Hubkolbenmotoren werden noch lange einen Großteil dieses Planeten antreien.

             

            Und selbts wenn Sie eines Tages ersetzt werden: Mit der Industriellen Revolution holten Sie die Menschheit aus der Gosse, ihnen sollte immer ein Platz in unserem Herzen reserviert sein.

    • H
      Heros
      @Tim Leuther:

      Dei Grünen "hassen" nur die Technologien, die die Umwelt regelrecht zerstören und die die Gesundheit der Menschen für immer ratierlich vernichten! Solange die SPD noch nicht die AGENDA 201 zurückgezogen haben, gibt es keine sozial-freie Marktwirtschaft.

      • @Heros:

        Was tun sie denn, "hassen" sie?

      • @Heros:

        Nein.

        Die Grünen hassen alle Technologien bei denen Sie das in Ihrem Wahn unterstellen. Und das sind viele, alle die Sie nicht verstehen.

        *Gentechnik

        *Kernfusion (gibts noch nicht Grünen sind schon dagagen)

        *Nanotechnologie

        *Kunstdünger

        *Pflanzenschutz welcher nicht nach dem Bio-Kult porduziert wurde (Kupfer kannste so viel aufs Bio-Gemüse kippen wie du willst. Zerstört viel mehr die Böden als moderner Pflanzenschutz aber ist keine "Chemie")

         

        => Wenn man dahinter blickt, dann geht es bei den Grünen und welche Technologien Sie als "schlecht" bewerten eher zu wie bei irgend einer Religion als bei rationaler Risikofolgenabschätzung

        • H
          Heros
          @Tim Leuther:

          Zu viele vorweg genommene Urteile sind vorurteile! Manche wissen nicht, wovon Sie keine Ahnung haben!

  • H
    Heros

    Die Grünen sind nicht so blöd und sind nicht so korrupt -wie z. B. die SPD- sich vor den Karren der schwarzen Witwe spannen zu lassen und Ihre Grundsätze für die temporäre Macht wegzuwerfen! Die SPD schon...

    • G
      ghhj
      @Heros:

      Und welche Partei hat sich vor den SPD-Agenda 2010 Karrren spannen lassen und Kriegseinsätze befürwortet?

      Nach dem Ende der Regierung haben es sich einige Grüne auch nicht schlecht gehen lassen: https://www.lobbycontrol.de/download/drehtuer-studie.pdf