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Pop-up-Radwege und CoronaRad fahren ist zu gefährlich

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Auf deutschen Straßen sterben zu viele RadfahrerInnen. Zwar wird in grüne Mobilität investiert, doch im Hier und Jetzt passiert zu wenig.

Was es braucht, ist ein energischer Ausbau sicherer Radwege Foto: Klaus Martin Hoefer/imago

E s ist ein erfreulicher Nebeneffekt in einer bitteren Zeit: Im Frühjahr haben viele Menschen wegen der Coronakrise ihre Mobilität stark eingeschränkt, sodass die Zahl der Verkehrsunfälle stark zurückgegangen ist. Sehr unerfreulich ist aber, dass Radfahrende davon weniger hatten als die anderen VerkehrsteilnehmerInnen. Denn die Zahl der getöteten RadlerInnen ist weitaus weniger gesunken als die der FußgängerInnen und der im Auto Verunglückten.

Es haben sich nahezu genauso viele RadfahrerInnen im Straßenverkehr bei Unfällen verletzt wie vor der Coronakrise. Die Zahl der verletzten E-Bike-FahrerInnen ist sogar drastisch gestiegen, mehr Unfälle enden für sie tödlich. Der Hinweis, dass jetzt auch mehr Leute das Rad und vor allem ein E-Bike nutzen, ist zwar richtig. Aber die Konsequenz daraus muss mehr Sicherheit für diese Gruppen sein und nicht die achselzuckende Hinnahme hoher Unfallzahlen.

Die jüngsten Zahlen zeigen, wie wichtig der energische Ausbau sicherer Radwege und der Umbau der Straßen ist. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätten Politik und Gesellschaft das verstanden. Es gibt so viel Geld wie nie für den Ausbau der Radinfrastruktur. Das Rad ist ab November sogar akademisches Lehrfach, der Bundesverkehrsminister stellt auch für Lehre und Forschung zum Rad viel Geld zur Verfügung.

Aber: Es passiert zu wenig im Hier und Jetzt. Die Verwaltungen in Deutschland sind zu schwerfällig. Damit sich das ändert, müssen die Themen Rad fahren und Verkehrssicherheit zur ChefInnensache in deutschen Rathäusern werden.

Dabei hat die Pandemie eins gezeigt: Wenn die Verantwortlichen vor Ort wirklich wollen, können sie rasch handeln und Fakten schaffen. Die vielen temporären Radwege, die in Berlin und etlichen anderen Städten entstanden sind, beweisen das. In Berlin stehen die Zeichen gut, dass die Pop-up-Bike­lanes der gerichtlichen Überprüfung standhalten und sie bleiben können. Andernorts wie in München arbeiten KommunalpolitikerInnen daran, sie so schnell wie möglich zu beseitigen. Das ist fatal.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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49 Kommentare

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  • "Sichere Radwege" - den Unsinn sollte man sich lieber abschminken. Radwege zu nutzen ist i.d.R. weniger sicher als auf der Fahrbahn zu radeln.

    Ein erheblicher Anteil der tödlichen Kollisionen passiert im Zusammenhang mit Hochbordradwegen. Diese sollten eigentlich ganz verboten werden.

    • @Toto Barig:

      Danke für den zutreffenden Hinweis.



      Es ist immer wieder erschütternd, wie oft dieser, -seit Jahrzehnten! eindeutig nachgewiesene- Umstand ignoriert wird.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Ich wäre zufrieden, wenn die bestehenden Radwege saniert würden. Dadurch würden sie sicherer werden.

    Offenbar gab es irgendwann man eine Verordnung in der man beschlossen hat, die Gullideckel mitten auf den Radweg zu bauen.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "...doch im Hier und Jetzt passiert zu wenig."

    Einige Spediteure haben bereits freiwillig den Abbiegeassistenen eingebaut. Der kostet nicht die Welt.



    Wer in Berlin zustellen will, sollte das nur mit diesem Gerät tun dürfen.



    Offenbar ist die grüne Verkehrssenatorin auch auf diesem Gebiet unfähig irgendwas zu bewirken.



    Es werden Milliarden an Kaufprämien für die Autos locker gemacht. Warum nicht für dieses wichtige Gadget?



    Der Kopf ist zum Denken da!

  • Kraftfahrzeuge sind die Ursache für die allermeisten tödlichen Unfälle /ALLER/ VerkehrsteilnehmerInnen.



    Darum muss endlich bei dieser Ursache angesetzt werden:



    Z.b. mit einer entschlossen durchgesetzen + deutlich verringerten Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge.

  • Dänemark hat auch sicher eine bessere Radinfrastruktur.

    Cycling Embassy Of Denmark:

    Bicycle Statistics from Denmark



    5,668,743, population 2015:



    On average, Danes cycle 1,5 km a day.

    www.cycling-embass...-sheet_English.pdf

    On average, Danes cycle 1,5 km a day.



    1,5 x 365 = 547,5 Kilometer x 5,668,743 (Einwohner) = 3.103.636.792,5 gefahrene Radkilometer pro Jahr insgesamt in Dänemark und 33 Todesopfer 2013.

    3.103.636.792,5 : 33 = ca. 94.049.600 Kilometer, also 1 Todesfall auf 94.049.600 Kilometer, gegenüber Deutschland mit einem Todesfall pro 107.015.707 Kilometer.

    Deutschland steht damit auch besser da, als Dänemark:



    107.015.707 : 94.049.600 = 1,1378.

    Radkilometer pro Kopf:



    Niederlande: Ca. 868 Kilometer pro Jahr pro Kopf.

    Dänemark: Ca. 547 Kilometer pro Kopf pro Jahr.

    Deutschland: Ca. 463 Kilometer pro Kopf pro Jahr.

    Da der Anteil der Radfahrenden in Deutschland deutlich unter den Anteilen in den Niederlanden und Dänemark liegt, liegt die Kilometerleistung pro Radfahrenden in Deutschland deutlich höher.



    Dass, obwohl sowohl die Niederlande und Dänemark flach sind.



    Die Niederlande sind mit 413 Einwohner pro km² sehr dicht besiedelt.



    Nach Bangladesch, Taiwan und Südkorea haben die Niederlande die vierthöchste Bevölkerungsdichte aller Flächenstaaten auf der Welt.

    Bicycle Statistics from Denmark



    5,668,743, population 2015:

    85 % of all bike trips are under 5 km.



    • 70% of all trips by bicycle are less than



    3 km. Only 2% of all trips by bicycle are



    longer than 15 km.

    Copenhagen Bicycle Account 2018



    in eine Suchmaschine eingeben und downloaden.

    Gefahrene tägliche Kilometer ca. 1,44 Millionen bei 811,475 Einwohnern ( Copenhagen, Frederiksberg, Tårnby, Dragør, Gentofte) macht ca. 1,77 Kilometer pro Tag pro Kopf. Bei einem Radfahrenden-Anteil von 45% liegt deren tägliche Kilometerleistung bei ca. 3,95 Kilometern.

    Weniger als 2% der Bevölkerung fährt täglich mehr als 22 Kilometer auf den cycle superhighways .

  • Die Radinfrastruktur in den Niederlanden ist deutlich besser als hier. es werden auch mehr Wege mit dem Rad zurückgelegt. bei den Todesfällen pro Fahrleistung schneiden die Niederlande schlechter ab.

    The cumulative distance the Dutch cycle is around 15 billion kilometres.

    Nachzulesen hier:

    bicycledutch.wordp...20in%20the%20world

    Die Niederlande haben 17,28 Mio. Einwohner, Deutschland 83,02 Mio. Einwohner.

    Mobilität in Deutschland (MiD) 2017



    Sonderbericht: Analysen zum Radverkehr und Fußverkehr



    Betrachtet man die Entwicklung des Radverkehrs in Deutschland, so sind durchaus Lichtblicke zu erkennen, denn die mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege und Kilometer stiegen weit überpoportional an. Während das Gesamtverkehrsaufkommen zwischen 2002 und 2017 um 5 Prozent abgenommen hat, nahm die Gesamtverkehrsleistung um 18 Prozent zu. Der Radverkehr hatte 2002 am Verkehrsaufkommen einen Anteil von 25 Mio. Wegen pro Tag, 2017 schon 28 Mio. Wege pro Tag (plus 13 Prozent). Bei der Verkehrsleistung gab es sogar eine Zunahme von 37 Prozent, von 82 Mio. Personenkilometern pro Tag im Jahr 2002 auf 112 Mio. Personenkilometer pro Tag im Jahr 2017.

    Nachzulesen hier:

    nationaler-radverk...zum-radverkehr-und

    Die Niederlande hatte 2017 bei ca. 15 Milliarden Radkilometer pro Jahr 206 Todesfälle, also einen Todesfall pro ca. 72.815.534 Radkilometer.

    Deutschland hatte 2017 112 Mio. Personenkilometer pro Tag x 365 = 40.880.000.000 Kilometer pro Jahr mit der Fahrrad und dabei 382 Todesfälle, also einen Todesfall auf 107.015.707 Radkilometer.

    107.015.707 : 72.815.534 = 1,4698… mal so viele Todesfälle pro Radkilometer.

    In den Niederlanden gibt es gegenüber Deutschland grob 1,5 mal so viele Todesfälle pro gefahrene Radkilometer.

    Anmerkung:

    Billion Englisch = Milliarde Deutsch.

  • Ich las heraus: Die Unfälle mit Radfahrern sind leicht zurückgegangen, die Unfälle mit E-Bikes haben stark zugenommen.

    Und das liegt jetzt an den Radwegen??? Vielleicht sollten sich Leute, die nicht mal fit genug sind, selber zu treten, nicht auf ein Fahrrad setzen! E-Bikes mit unfähigen Fahrern sind die Gefahrenquelle Nummer 1 auf Radwegen. Die Teile sind viel schwerer als Fahrräder und die Leute, die damit fahren im Schnitt wesentlich ungeschickter als normale Radler. Batteriemopeds gehören auf die Straße, nicht auf den Radweg.

    • @Fabian Wetzel:

      Radler, egal welcher Gattung, gehören auf die -> Fahrbahn.

      Die Straße ist das gesamte Gebilde, inkl. vielleicht vorhandener Radverkehrsanlagen und Gehweg.

      Wenn der "Radweg" nicht Teil der Straße ist, wie es in diesem Land auch nicht ganz unüblich ist, vor allem außerhalb der Ortschaften, dann gibt es auch keine Radwegpflicht für diese Straße und Radler fahren auf der ->Fahrbahn

    • @Fabian Wetzel:

      Ja. Das ist ein wenig widersprüchlich.



      Rad -Tote werden weniger, Tote mit E-Bikes nehmen stark zu.

  • 1G
    15883 (Profil gelöscht)

    Also ich bin in Mannheim und Karlsruhe vom Kindergarten bis zur Uni nur Rad gefahren, täglich, nie Bahn oder Bus...



    und kein einziges Mal einen Unfall mit einem Auto gehabt!



    Ich bin mal in eine Straßenbahn rein gefahren :-D



    Man muß halt als Radfahrer auch mal die Augen öffnen! Es ist keine Selbstverständlichkeit, daß alle für einen mitdenken und aufpassen.



    Natürlich habe ich mich oft aufgeregt über Autofahrer. Aber Unfälle kann man vermeiden,wenn man aufpasst! Ich war wahrlich kein Schleicher



    Dieses Autofahrer bashing geht mir sowas von auf die Nüsse! Die meisten Radler verunglücken sicher aus eigener Schuld, die Statistik ist hier absolut daneben, denn es wird immer automatisch dem "Stärkeren" die Schuld zugewiesen.

    • @15883 (Profil gelöscht):

      Sie sind vermutlich in ihrem ganzen Leben auch noch kein einziges Mal gestorben.



      Können sie daraus schließen, dass sie niemals sterben, wenn sie nur "die Augen öffnen und aufpassen?

      • @Wagenbär:

        Interessanter Vergleich! ;-) Daniel W.s liest sich vor dem Hintergrund regelmäßiger, durch KfZ verursachter, tödlicher "Unfälle" wie reinster Zynismus und Ignoranz. Zumal bezeichnend ist, wie gering verursachte "Unfälle" in hiesigem Justizsystem verhandelt werden (ohne das damit befürworten zu wollen). Das ist auch ein Ausdruck der Autogesellschaft.

  • "Die Zahl der verletzten E-Bike-FahrerInnen ist sogar drastisch gestiegen, mehr Unfälle enden für sie tödlich. Der Hinweis, dass jetzt auch mehr Leute das Rad und vor allem ein E-Bike nutzen, ist zwar richtig. Aber die Konsequenz daraus muss mehr Sicherheit für diese Gruppen sein und nicht die achselzuckende Hinnahme hoher Unfallzahlen."

    Wie wäre es endlich mit einem Führerschein für Radfahrer? Als Fußgänger wurmen mich Radfahrer mehr als Autofahrer, denn letztere halten sich wenigstens an die StVO, während Radfahrer sehr gerne mal auf der falschen Spur fahren, rote Ampeln ignorieren und bei ausgeschilderten Fußgängerüberwegen die Haltepflicht ignorieren, wenn Leute den Zebrastreifen überqueren wollen und dann die Fußgänger noch pampig anklingeln, wenn sie gerade die Straße überqueren.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @John Farson:

      Was ist denn die falsche Spur? Geisterradfahrer?

      Für Radfahrer ist die Straße ein Überlebenskampf mit euch Autofahrern, deren Spuren doppelt so breit sind, obwohl auch nur eine Person fährt. Nein, Autos raus aus den Innenstädten, dann steigt die Lebensqualität aller.

    • @John Farson:

      Stimmt, weil sich KFZ-Lenker so gut an die Verkehrsregeln halten, sind:



      - Gehwege & radwege zugeparkt



      - werden etwa 400 Fußgänger pro Jahr tot gefahren



      - werden pro Jahr etwa 450.000 Fahrverbote erteilt



      - werden pro Jahr etwa 250.000 Rotlichtverstöße begangen von KFZ-Lenkern

      Für Fußgänger ärgerlich ist sicher, das viele Radfahrer auf dem Gehweg fahren.

      • @Oliver Lange:

        "Ärgerlich" wirkt verharmlosend.

        "Gefährlich" trifft es besser.

        Gerade im Hinblick auf die E-Bikes.

        • @rero:

          ... wenn Sie von "gefährlich" bezüglich des Fahrens eines Ebikes auf dem Gehweg sprechen, wie beschreiben Sie dann das Fahren von Autos auf Straßen im Hinblick von "Unfällen"? ;-)

      • @Oliver Lange:

        Leider lassen sich die Verkehrsverstöße von Radfahrer*innen nicht darstellen, da die Ordnungsämter und Polizei selten die Radfahrer*innen kontrollieren (können), die Fußgänger streifen, umnieten, bei Rot über die Ampel fahren, auf Gehwegen fahren, in die falsche, weil entgegengesetzte Richtung auf dem Radweg fahren, usw. usw.

        • @Jossi Blum:

          uch Radler werden heutzutage kontrolliert und auch entsprechend bestraft, ein Blick in die Zeitung würde genügen. Die Kontrolldichte bei Autos ist auch nicht so berauschend, der ruhende Verkehr wird kaum kontrolliert, der fahrende leidlich automatisiert.



          Tatsächlich wären mir Nummernschilder am Radl egal. Ob sich damit die Zahl der Strafen für nicht motorisierte Zweiradfahrer besonders steigern lässt, glaube ich nicht.



          Und vor allem ob das im Verhältnis zum Aufwand und der Verwaltung steht. Die Zulassungsbehörden sind doch schon mit den KFZ-Beständen völlig aus bzw. überlastet.



          Der Radlbstand in diesem Land ist offiziell geschätzt in der Größenordnung von 75Mio meine ich ich zu erinnern. Also müsste man die Zulassungsstellen für mehr als die doppelte Menge „Kunden“ ertüchtigen. Dann haben wir keine Halterhaftung im fließenden Verkehr,…

          Runter von den Gehwegen bekommt man die Radler nur mit Aufklärung, deutlicher und verständlicher Verkehrsführung und selbstverständlich auch Strafen.



          Nun machen die StBA, Städte und Gemeinden aber genau das Gegenteil. Denn eigentlich gehts hauptsächlich darum die Radler von den Fahrbahnen zu halten. Da werden dann Scheinargumente geführt und am Schluss ist (neben den Radlern) vor allem der Fußverkehr der Leidtragende.



          Das fängt schon damit an, dass bei vielen Straßen mit nur mäßigem Verkehr Gehwege für den Radverkehr freigegeben werden. Bei uns gibts, außer in reinen Wohnstraßen/gebieten, kaum einen Gehweg, der ausschließlich dem Fußverkehr dient, entweder werden die Wege mit dem ZZ 1022-10 freigegeben oder sogar zu einem gemeinsamen Geh/Radweg geadelt, egal wie breit, ähm, schmal ist das richtige Wort. Radler müssen also schon echte Schilderfetischisten sein, denn es ändert sich auch oft die Gehfreigabe zu Verbot, zu gemeinsamen Geh/Radweg innerhalb mehrerer 100m mehrfach, daneben müsste der Radler dann auh noch 2-3x di Straßenseite wechseln ...



          Dann ist die Mehrzahl der Gehwegradler eher älteren Semesters, haben also noch gel

          • @Oliver Lange:

            Dann ist die Mehrzahl der Gehwegradler eher älteren Semesters, haben also noch gelernt das Radler auf den Gehweg gehören, nicht auf die Fahrbahn. Dergleichen Meinung ist auch die Mehrheit der KFZ-Lenker, ein Teil davon belehrt Radler dann durch hupen, dicht überholen und schneiden, doch gefälligst den Gehweg zu nutzen. Deswegen fühlen sich viele Radler, die nicht ganz so dickhäutig sind wie ich, auf dem Gehweg leider viel wohler.



            Insgesamt ist die Gesetzeslage auch nicht wirklich übersichtlich, es gehört deutlich vereinfacht. Gehwege sollten prinzipiell tabu sein für Fahrzeuge, die gehören auf die Fahrbahn. Markierte Radwege sollten ein Angebot sein, wenn die vernünftig gebaut werden, nutzt man die auch.



            Man braucht doch nur die E-Roller Regeln anschauen, oder für S-Pedelcs. Die Roller sind als unkomplizierter Ersatz für kurze Strecken gedacht, auch zum mieten. Und wann man mit den Dingern auf dem Geh/Radweg, Radweg oder auf der Fahrbahn fahren darf, dafür muss man das entsprechende Gesetzt schon ein paar mal durchlesen.

  • Könnte es sein, dass bei Alleinunfällen auch so Dinge wie Gefälle und die daraus resultierenden Geschwindigkeiten eine Rolle spielen?

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    In Zeiten von Corona werden alle zum Autofahren gedrängt. Wer noch keins hat, bekommt sogar eine Prämie. Toller Reset 😂

  • Den Hinweis, dass jetzt auch mehr Leute das Rad und vor allem ein E-Bike nutzen, als achselzuckende Hinnahme hoher Unfallzahlen zu betrachten, halte ich für eine falsche Darstellung Ursachen.

  • "Alle anderen, nur ich nicht!", da ist er wieder der Vollkasko-Schrei. Müssten wir bei dieser Statistik nicht einen vollkommendne Verkehrs-Lock-Down einführen?



    (Ironie aus).

    Sorry, es tut mir um jede und jeden Toten leid. Ich sehe aber mit meinem E-free Bike oft, wie die E-Biker und auch E-Bikerinnen zu schnell für die Situation unterwegs sind.

    Wieso arbeitet das E-Biker-Volk nicht an sich selbst? Ich erlebe in meinem Stadtteil im hügeligen Stuttgarter Umland Fahrradfahrer (m) für die es so gar keine Regeln mehr gibt. Die benutzen Fußgänger als Slalomstangen und wechseln zwischen Straße und Fußweg, wie es grad passt. Meist dürfte die Gechwindigkeit auch nicht angepasst sein.

    Den Finger gegen DIE Auofahrer zu erheben, halte ich für wenig differenziert. Sorry.

    • @Hans Dietrich:

      Unfälle mit Outos machen den allergrößten Teil /aller/ Fahrradunfälle aus.



      Und bei diesen wiederum sind bei ca 75% die Haupt- oder allein-Schuldigen an den Unfällen.



      Bei solch eindeutigen Verhältnissen MUSS der Finger vor allem auf die KraftfahrerInnen gerichtet werden.

  • Nicht Radfahren ist zu gefährlich, wegen Corona in der U-Bahn usw.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    wenn deutsche automobilhersteller nennenswert geld mit fahrrädern verdienen würden gäbe es überall radwege.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Falsch,



      Dann gäbe es kaum Radwege, und Radlerinnen führen gleichberechtigt und ohne Dauer-Nötigung und weitgehend unbelästigt durch OutlerInnen auf den Fahrbahnen.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Nur was bringen die Radwege, wenn sie nicht genutzt werden, da viele Radfahrer*innen lieber auf dem Gehweg oder Fahrdamm fahren - obwohl es intakte Radwege gibt?

      • @Jossi Blum:

        Fahrräder sind Fahrzeuge.



        Fahrzeuge fahren nach der deutschen STVO auf den Fahrbahnen der Straßen.



        Die von den Nazis, aus rein Ideologischen Gründen eingeführte "allgemeine Radweg-Benutzungspflicht" hatte zwar bis in die Bundesrepublik hinein bestand, ist aber doch schon seit ca 20 Jahren wieder abgeschafft worden.

        • @Wagenbär:

          Sie sind teilweise im Irrtum. Je nachdem, wie ein Radweg markiert/beschildert ist, muss er benutzt werden. Das schreibt die StVO vor.



          www.bussgeld-info.de/radweg/

          Ich finde auch, dass Fahrräder Fahrzeuge sind und als solche NICHTS auf Gehwegen zu suchen haben (mit Ausnahme von Kindern bis 11 Jahre) sowie ebenfalls mit einem amtlichen Kennzeichen gekennzeichnet werden sollten, um bei Verstößen, derer es leider sehr viele gibt, den/die Radfahrer*in ermitteln zu können.

          • @Jossi Blum:

            Nicht nur hier mangelt es bei ihnen am Lesen vor dem Kommentieren:



            Ich schrieb von der "Allgemeinen Radweg-Benutzungspflicht"



            Nach der derzeitigen Rechtslage ist eine Radweg-Benutzungspflicht die Ausnahme von der Regel und darf nur unter ganz bestimmten Umständen überhaupt angeordnet werden.



            Und- wie unten schon mehrfach angeführt wurde- brauch ein Radweg auch dann unter vielen Umständen /nicht/ benutzt werden.

          • @Jossi Blum:

            Siehe Kommentar von "LUCANUS" weiter unten.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Jossi Blum:

        Intakte Radwege gibt es vielleicht in ihrer Vorstellung. Meine Kinder habe ich verboten diese Lochstrecken zu benutzen bist sie 10 waren

      • @Jossi Blum:

        Radwege sind benutzungspflichtig wenn sie a) ordnungsgemäß als solche ausgewisen sind und b) gefahrlos benutzbar sind.



        Zu a: einigermaßen intakte "Radwege" sind häufig nicht ausgewiesen, da sie ja dann in Ordnung gehalten werden müssten und so manche Kommune zwar die einmal-Ausgabe des Anlegens eines Radweges stemmt, aber für die dauerhafte Pflege nicht das Geld hat oder glaubt zu haben (kann ja sein, dass man es für Straßen und Ampeln ausgeben muss).



        Zu b: Was intakt und benutzbar ist liegt häufig im Auge des Betrachters oder Befahrers. Ein intakter Radweg kann erfahrungsgemäß hinter der Kurve zugeparkt sein. Die Bordsteinabsenkung kann zu gering sein und viels mehr. Ein Gelegenheitspassant kriegt davon nichts mit, oder ein motorisierter Möchtegern-Hilfs-Sherif - ein ständiger Benutzer der es täglich erleiden muss schon.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ja, das Radfahren ist zu gefährlich. Die Straßen sind zu eng für den vielen Verkehr.



    Es reicht nicht für alle. Also Autos raus aus den Innenstädten.



    Beim E-Bike ist es klar, dass Leute, die noch nie auf einem Fahrrad gesessen haben, mit Tempo 25 gefährlich leben. Die Reaktionszeit lässt halt nach im Alter.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Die Zunahme der Unfälle von Elektro-Fahrrädern ist weitgehend proportional mit der Zunahme der Anzahl und Nutzung jener Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr.



      Die Vorstellung, dass Pedelecs, vergleichbar den "Mofas", 25km/h als Dauergeschwindigkeit fahren ist übrigens komplett falsch. Tatsächlich nimmt die Kraft-Unterstützung mit steigender Geschwindigkeit ab, und ab ca 25km/h schaltet sie ganz ab.



      Die typische Geschwindigkeit von PedelizistInnen liegt daher mit ca 20km/h nur ganz unwesentlich höher, als jene von Fahrrädern (ca 18km/h).

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Wagenbär:

        Ne, das glauben sie auch nur, mein Tacho am Rennrad sagt was anderes. Aber ist vielleicht so ein reiche Rentner aus dem Westen Ding

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Darüber gibt es sogar Langzeit-Studien, die über mehrere Wochen mit Hilfe von GPS-Trackern durchgeführt wurden. :)



          Selbstredend können Pedelecs, wie jedes andere Fahrrad mit Rückenwind oder z.b. Bergab auch mal deutlich schneller fahren, das hat dann aber nix mehr mit dem kleinen E-Motor zu tun. (Der hat mit seinen 250W übrigens ungefähr soviel Leistung, wie ein Küchen-Hand-mixer oder ein Elektrische Nähmaschine oder HALB-soviel, wie eine übliche Hand-Bohrmaschine)

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Alle Autos raus aus den Innenstädten.

      Und daran glauben Sie?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @17900 (Profil gelöscht):

        Ich brauch keins.

        Taxis für Behinderte sollen schon noch fahren dürfen.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Jo,



          Und die allermeisten Outo-Fahrer mit eigenem Wagen würden sich wundern, wie viele bequeme Taxi-Fahrten sie sich problemlos leisten könnten, wenn sie keinen eigenen Wagen hätten. :)

  • Mir würde es ja schon reichen, wenn sich die Autofahrer an die Vorfahrtsregeln hielten und Ihre Augen nutzen. Dass man bei wirklich jeder Einmündung in eine Vorfahrtsstrasse Angst haben muss, dass so ein Blindfisch mit seiner Karre den Radweg zumacht und man so zu einer Vollbremsung gezwungen wird um der Kollision zu entgehen, ist echt extrem stressig. Erst vor zwei Tagen auf nasser Strasse kam ich nicht mehr zum Stop und hab den Assi-Taxifahrer mit dem Vorderrad gebumst.

    Gestern steht wieder so ein Depp, beim Warten dass er in die Hauptstrasse einbiegen kann, mitten auf dem Radweg. Wenn man dann höflich ans Fenster klopft, um anzuzeigen, dass man da durch will, schauen einen diese Knaller dann engeistert an und verstehen in Ihrem Dünkel scheinbar nicht, dass Sie andere nötigen und den Verkehr aufhalten.

    Meine Theorie dazu: Durch das ständige Sitzen in so einer Blechkiste kommt der Kreislauf nie in Schwung und das Gehirn eines chronischen Autofahrers leidet deshalb an akuter Sauerstoffunterversorgung, welche die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit stark beieinträchtigt. Ich will nicht denken, dass das alles Ignoranten und Egoisten sind, so nach dem Motto: Ich sitzte hier bequem in meinem stinkenden Blechkäfig, die Vorfahrt von so einem Frischluftfreak juckt doch mich nicht.

    • @Gostav:

      Oh ja, sicher. Ich würde gerne mal einen Test in Berlin machen, wieviel Prozent aller Radler bei einer roten Ampel halten.

      "Ich will nicht denken, dass das alles Ignoranten und Egoisten sind" - oh doch, die Verkehrsregeln-mißachtenden Radler sind es.

    • @Gostav:

      Ja, solche Deppen gibt es leider immer noch. Ich erlebe mittlerweile aber auch häufiger die andere Seite: Der/die Autofahrende (Herrjeh, jetzt gender ich auch schon) setzt rechtzeitig ein paar Meter zurück, um den Radweg wieder freizumachen. Dann gibt es jedes Mal ein nettes Lächeln und ein fettes Winkewinke von mir als Dankeschön, in der Hoffnung, daß er oder sie es beim nächsten Mal genauso macht. Bzw. erst gar nicht auf den Radweg fährt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.