Pläne zur Unterbringung von Geflüchteten: Bürgermeister bewusstlosgeprügelt
Der Bürgermeister von Oersdorf in Schleswig-Holstein hatte erwogen, Flüchtlinge unterzubringen. Es gab Drohungen gegen ihn. Nun wurde er niedergeschlagen.
Wie der Polizeisprecher sagte, erlitt der Bürgermeister offensichtlich nur leichte Verletzungen. Er konnte bereits vernommen werden. Die Ermittlungen liefen mit Hochdruck. Zu dem Motiv sagte der Sprecher, es könne auch ein anderer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. Die Wählervereinigung, der der Bürgermeister angehört, wollte sich am zunächst nicht zu dem Vorfall äußern.
Noch am Donnerstag hatte der Bürgermeister nach Angaben des Polizeisprechers einen Drohbrief erhalten – mit den Worten: „Wer nicht hören will, muss fühlen“ und „Oersdorf den Oersdorfern“. Bereits seit Monaten erreichten ihn immer wieder Drohungen. Nach einer früheren Mitteilung der Oersdorfer Wählervereinigung mussten wegen Bombendrohungen zweimal die Sitzungen des Bauausschusses ausfallen.
Hintergrund der Einschüchterungsversuche ist demnach die Erwägung, Flüchtlinge in ein Haus im Ort einziehen zu lassen. Die Polizei habe die Ausschusssitzung am Donnerstagabend gesichert, sagte der Sprecher. Der Bürgermeister habe aber etwas abseits geparkt und sei dort attackiert worden.
Auf der Website der Wählervereinigung hieß es vor dem Vorfall bereits, Oersdorf habe nicht in gutem Sinne von sich reden gemacht. Es habe massive Einschüchterungsversuche gegeben, weil der Ausschuss einen Beschluss zur Unterbringung von Asylbewerbern fassen wollte.
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