Pfingsten mit dem 9-Euro-Ticket: Proppenvolle Züge

Vor allem in Regionalzügen Richtung Ostsee kam es am Pfingstwochenende zu chaotischen Situationen. Fahrradmitnahme war oft nicht mehr möglich.

Eine dichte Menschentraube an einem Bahnsteig drängt zur Tür eines haltenden Zuges

Dichtes Gedränge zu Pfingsten am Hauptbahnhof: Viele wollen mit dem 9-Euro-Ticket an die Ostsee Foto: Christoph Soeder/dpa

BERLIN dpa Zu Beginn der Pfingstferien und nach der Einführung des 9-Euro-Tickets sind nach Angaben der Deutschen Bahn Regionalzüge insbesondere zu touristischen Zielen sehr stark nachgefragt. Reisende berichteten am Samstag von teils völlig überfüllten Zügen, es sei auch zu Verspätungen gekommen. Manche Bahnkunden hätten keinen Sitzplatz gefunden, in Regionalzügen hätten Reisende mit Fahrrädern mancherorts nicht einsteigen können, wie dpa-Reporter berichteten. Aus manchen proppenvollen Zügen mussten Fahrgäste wieder aussteigen.

In Berlin und Brandenburg sprachen Reisende von „krachend vollen Zügen“ insbesondere in Richtung Ostsee. In der App des DB Navigators hieß es bei Regionallinien nach Rostock oder Stralsund etwa, es werde eine „außergewöhnlich hohe Auslastung erwartet“. Am Berliner Hauptbahnhof waren Bundespolizisten verstärkt auf den Bahnsteigen unterwegs.

Bereits am Samstagmorgen herrschte am Berliner Hauptbahnhof auf den Gleisen 5 und 6 dichtes Gedränge. Weil der Regionalzug der Linie RE5 nach Rostock überfüllt war, konnten Menschen mit Fahrrädern nicht einsteigen. Auch am Bahnhof Gesundbrunnen berichteten Reisende von völlig überfüllten Zügen und teils chaotischen Situationen.

Dort hatten Bundespolizisten nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizeidirektion Berlin bereits am Freitag Bahnmitarbeiter unterstützt. Züge nach Stralsund und Rostock waren überfüllt, und Reisende wurden gebeten, auszusteigen. Auch am Samstag waren Bundespolizisten verstärkt auf den Bahnsteigen unterwegs.

„Auf das Rad verzichten“

Es sei eine hohe Zahl von Reisenden zu verzeichnen, sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin. Die Züge seien sehr stark ausgelastet gewesen. „Wir stehen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn im ständigen Austausch, um deren Maßnahmen – falls erforderlich – zu unterstützen“, sagte der Sprecher.

Fahrgäste sollten sich kurz vor Reiseantritt noch einmal bei den Verkehrsverbünden vor Ort oder über den DB Navigator informieren. Angesichts der hohen Auslastung könne nicht garantiert werden, dass Reisende ihre Fahrräder mitnehmen könnten: „Wer kann, sollte daher auf das Rad verzichten.“

Pfingsten herrscht in der Regel immer reger Betrieb bei der Bahn. In diesem Jahr kommt noch das 9-Euro-Ticket hinzu, mit dem Inhaber jeweils in den Monaten Juni, Juli und August mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch ganz Deutschland fahren können. Das Pfingstwochenende gilt als erste Bewährungsprobe für diese Rabattaktion. Verkehrsunternehmen hatten angekündigt, dass etwa die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein werde.

„Das Chaos war vorherzusehen“, sagte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn am Samstag. Besonders dramatisch sei die Situation in den Regionalbahnen Richtung Ostsee sowie in Hamburg und Bremen.

Den Reiseverkehr am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) bezeichnete der Betreiber als regulär. Nach einem stabilen Start am Freitag sei auch am Samstag die „Morgenwelle gut gemeistert“ worden, sagte ein Sprecher. Die Betreiber des Hauptstadtflughafens rechnen insgesamt mit knapp 280.000 Passagieren von Freitag bis Montag, es sind rund 1.800 Starts und Landungen geplant. Zu Spitzenzeiten könnten sich auch mal Warteschlangen bilden, sagte der Sprecher. Es sei daher ratsam, wenigstens zwei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein.

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