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Pegida in DresdenLügenpresse? Heute nicht

Mit französischen Flaggen haben die Pegida-Demonstranten eine Gedenkminute eingelegt. 25.000 sollen gekommen sein – so viele wie noch nie.

Interpunktion ist überbewertet: „Frau Merkel hier ist das Volk!“ Bild: dpa

DRESDEN taz | Es ist eine gewisse Genugtuung, die Lutz Bachmann angesichts der Menschen zu seinen Füßen ausstrahlt. Der Wind fegt vom Dresdner Rathausturm hinüber zur Lingnerallee, wo der „12. Große Abendspaziergang“ der Dresdner Pegida beginnt. Eine asphaltierte Skateranlage mit Halfpipe und Parcours ist heute der Treffpunkt der „patriotischen Europäer“.

Die Auflagen der Polizei: kein Alkohol, keine Hunde (ausgenommen Blindenhunde) und keine spitzen Gegenstände. Fahnenstangen gehören nicht dazu. Sie sind ausdrücklich erwünscht. „Für Dresden gilt morgen, Flagge zeigen!“ – das empfahl das Orga-Team auf Facebook zuzüglich zum Trauerflor, der dieses Mal erbeten wurde.

Und so wehen weiß-grüne Sachsen-, Brandenburg-, Thüringen-, NRW-, Bayern-Fahnen, zwischendrin und obenauf allerlei Adler, aber auch einige russische und französische Fahnen. Und so wirkt der Pegida-Abendspaziergang ein wenig wie ein Aufzug. Doch noch ist es nicht so weit. Die „Spaziergänger“ drängen sich auf dem Skater-Asphalt, viele Fahnenstangen müssen von ihren Trägern mit beiden Fäusten gebändigt werden, so dass alles noch ein bisschen entschlossener wirkt.

Lutz Bachmann, der sich am vergangenen Montag zurückgehalten hatte, spürt das und gebietet, inzwischen routiniert, den Fahnen- und Menschenmassen. Er lobt den Mut und die Standhaftigkeit der Demonstranten. Er bedankt sich bei der Polizei („Ihr seid spitze!“). Er ruft zur „Gedenkminute für alle Opfer religiöser Gewalt“ auf, insbesondere für die Toten von Paris und Nigeria, die von den Tausenden gewissenhaft eingehalten wird.

Fahnenschwenken und Gejohle

Lutz Bachmann, ein verurteilter Straftäter, hat hier das Zeug zum Volkstribun. Halb staatstragend, halb populistisch hämmert seine Stimme schon wieder über den Platz. Generös geht er die Presse an. Man stehe je schließlich auch ihretwegen hier. Die Zeitungen könnten ruhig Anti-Pegida-Karikaturen publizieren. Pegida werde nicht dagegen vorgehen. Anders würde das, „wenn die Gesetze der Scharia auf europäischem Boden Fuß fassen“. Fahnenschwenken und Gejohle. Lügenpresse-Rufe versucht er allerdings zu unterbinden. Die scheinen ihm wenige Tage nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo in Paris unangebracht zu sein.

Bachmann fasst zusammen: „Wir haben es geschafft. Wir und unsere Themen sind das Hauptthema überall auf der Welt!“ Applaus und Fahnenschwenken. Sechs Forderungen lässt er folgen: ein Einwanderungsgesetz nach den Beispielen von Kanada und der Schweiz, die Pflicht zur Integration, die konsequente Ausweisung von Islamisten, Volksentscheide auf Bundesebene, das Ende der Kriegshetze – „Besonders gegen Russland!“ – und mehr Geld für die Polizei.

Pegida stellt erstmals konkrete Forderungen, Lutz Bachmann hat sie verkündet. Applaus. Fahnenschwenken. Dann: „Wir sind das Volk! Wir sind das Volk!“ Da machen sich welche – viele gehören zu den älteren Jahrgängen – gehörig Luft. Der alte Schlachtruf, der die SED das Fürchten lehrte, schallt aus den Mündern frisch und machtvoll wie im Oktober 1989. Er donnert hinaus, bricht sich an den Häuserwänden, überschlägt sich, kommt zurück.

Es scheint wie ein Kessel, erleuchtet von Laternen und Polizeischeinwerfern. Aber der Ruf schallt in eine veränderte Welt hinaus, die manchem hier wie ein Tollhaus vorkommen muss: Globalisierung, Eurokrise, Flüchtlinge, Islamismus, Dschihad, Scharia, Terror. Neben der Bühne reckt einer ein Schild wie einen Hilferuf in die Höhe: „Es reicht“.

Was er wählt: die AfD

„Angst! Echt Angst!“ Das treibe ihn hierher, sagt ein älterer Mann. „Und dass uns die Politiker nicht mehr vertreten“, schiebt er nach. Dann fingert er einen handschriftlichen Zettel aus der Jacke. „Hier: Sigmar Gabriel ruft Pegida zur Distanzierung von Gewalt auf.“ Der Herr ist fassungslos. „Ich bin so enttäuscht! Wer hätte gedacht, dass es mal so weit kommt?“ Er sei aus Ottendorf-Okrilla gekommen, östlich von Dresden. Dort, wo Pegida ihren Anfang nahm. Was hat er denn bei der Landtagswahl im letzten August gewählt? – „Eine Partei, die fast zehn Prozent erhalten hat.“ – Die AfD? Er nickt.

Herr Fürth ist 72 Jahre alt. Es sei dreißig Jahre zur See gefahren und habe sämtliche Länder des Islam erlebt und fasst seine Befürchtung so zusammen: „Ich möchte nicht, dass meine Enkelinnen Kopftücher oder Schleier tragen müssen.“ Überdies sei das Asylrecht ausgehöhlt. Man traue sich abends nicht mehr auf die Straße, weil man Angst haben müsse, belästigt zu werden. Herr Fürth lebt in einer Stadt mit 11.000 Einwohnern im Erzgebirge.

Eine Rentnerin aus Königstein in der Sächsischen Schweiz, die als Lehrerin gearbeitet hat, treibt noch anderes um. „Wir haben keinen Friedensvertrag und keine Verfassung“, sagt sie bestimmt. Das Grundgesetz sei jedenfalls keine Verfassung und die Alliierten müssten Deutschland verlassen, so wie vor zwanzig Jahren die Russen. „Wir können uns nicht souverän entwickeln“, bedauert sie. Woher hat sie die Informationen? Zeitung und Fernsehen nutze sie nicht mehr.

Sie beziehe ihre Informationen aus dem Internet, vornehmlich von bewusst.tv und quer-denken.tv. Beide Internet-Sender ventilieren gerade, dass der Pariser Anschlag eine Inszenierung gewesen sein könnte. In Russland ist dies seit Tagen Dauerthema. Ansonsten informiert sie sich über alternative Heilmethoden. Dann sagt sie noch, dass Asylbewerber ordentlicher betreut werden sollten: „Die haben ja auch Angst!“ Sie lauscht mit Wollmütze und Anorak der Ansprache.

Der Zug wird umgelenkt

Und Kathrin Oertel, die Pressesprecherin der Pegida, die jetzt das Mikro von Lutz Bachmann übernommen hat, muss eine persönliche Enttäuschung verarbeiten. „Lieber Herr Roland Kaiser! Wir gehen in Ihre Konzerte und zahlen dafür.“ Der Schlagersänger hatte sich erlaubt, auf der Anti-Pegida-Demonstration am Samstag zu reden, zur großen Empörung von Kathrin Oertel. „Santa Maria“, Kaisers Ohrwurm aus den Siebzigern, dürfte für sie für immer verklungen sein.

„Die Staatsmacht fängt an zu zittern ...“, diktiert einer geschäftig ins Telefon. Da waren die Reden verklungen. Bei Wind und wenige Grad über null zittern jedoch erst einmal andere, und mancher ist froh, als der „Spaziergang“ durch die Stadt endlich beginnt. Wegen einer Sitzblockade von Gegendemonstranten wird der Zug umgelenkt. 7.000 sollen insgesamt gegen Pegida demonstrieren. Bei „Karstadt“ ist man auf Hör- und Sichtweite. Es gibt es Wortgefechte. Erstmals gehen die Pegida-Teilnehmerzahlen auseinander.

Die Veranstalter nennen 40.000 Teilnehmer, die Polizei zählt 25.000 Teilnehmer. In Leipzig sind die Verhältnisse in etwa umgekehrt, 4.800 Legida-Anhängern, der Leipziger Pegida-Variante, stehen nach Angaben der Stadtverwaltung rund 30.000 Gegner gegenüber. Deutschlandweit sollen es insgesamt 100.000 gewesen sein, so die Deutsche Presse-Agentur. Dresden hingegen bleibt die Pegida-Hochburg. Für die Landeshauptstadt ist es der größte Pegida-Spaziergang – mit Fahnen, ein wenig Trauerflor und auch einem Schild „Je suis Charlie“.

Seine Trauer hätte man auch still im Französischen Kulturzentrum am Rathaus bekunden können, das Pegida umrundete. Das Institut français in der Kreuzstraße gedenkt in einem Schaufenster mit Kerzen, Fotos und Karikaturen der toten Zeichner. Bis zum Abend haben sich im Kondolenzbuch drei Dresdner eingetragen.

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29 Kommentare

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  • Herr Gerlach, der objektive Artikel und Ihre Selbst-Bewertung lässt doch erkennen, dass Sie "Wahrheit" und "Lüge" genau können. Weiter so!

  • "– und mehr Geld für die Polizei" und

    "Er bedankt sich bei der Polizei („Ihr seid spitze!“)."

     

    Ja, ich habe schon gehört, dass er wohl regelmäßig bei der Polizei vorbei schaut und sich dort wohl auch gerne mitteilt, wenn er z.B. eine Tageszeitung gekauft hat (so geschehen nach dem Anschlag vergangene Woche!). Er scheint sich mit der Dresdner Polizei bestens zu verstehen und die sich mit ihm.

     

    Immerhin soll wohl gestern ein Polizist einem (Gegen)Demonstranten, der nach einem Durchkommen zur Demo fragte, gesagt haben, dass er ihm raten würde zur Demo am Postplatz zu gehen (zur Info: Dort war der Treffpunkt zum Neujahrsputz #2). Das war dann vermutlich eher ein Beamter der anwesenden Polizei aus NRW, Rheinland-Pfalz oder Hessen...

  • Wenn das doch alles nur Satire wäre!

  • Einwanderungsgesetze nach kanadischem Modell?

     

    Hm, in der BRD leben ungefähr 20% Menschen, die einen Migrationshintergrund haben. In Kanada, einem klassischen Einwanderungsland, sind es ca.95%. Da müssen wir aber sofort alle Grenzen öffnen, wenn wir auf den Stand kommen wollen.

     

    Es gibt viel zu tun.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Unter die Definition des Statistischen Bundesamtes fallen alle nach 1950 Zugewanderten (und ihre Kinder?), also auch sämtliche Aussiedler, also ca. 4 Mio. in dem Zeitraum. Der Migrationsstatus wurde zumindest teilweise "weitergereicht". Dazu kommen noch die zugewanderten "Abendländer". Als Klarstellung ist es nicht verkehrt, weil ich schon irgendwo die besorgten Postings der Retter des Abendlandes gelesen hatte, die die 20% 1:1 auf den bösen Muselmann und seine Brut übertragen hatten.

    • @Age Krüger:

      Ganz klar: "Kanada schafft sich ab". Wieso nur hat das Buch noch keiner geschrieben?

      • @HP Remmler:

        Vielleicht, weil es schon zu spät ist? Die Ausschländer haben doch in Kanada längst das Ruder übernommen und die Veröffentlichung verhindert! Und in Schland kommt es auch noch so weit! Sogar hier im Schwabenschland sagen die Leute schon: "Der Ausschländer bestimmt heutzutage, was im Schland gemacht wird!"

         

        ;)

      • @HP Remmler:

        Bei nur 5% Bewohner, die das interessieren könnte, ist wahrscheinlich der Marktanteil zu gering.

         

        Und wahrscheinlich ist die ursprüngliche Bevölkerung Kanadas auch mittlerweile ja auch so intelligent, dass sie sehen, dass die Migration ihnen auch eine Menge Vorteile gebracht hat.

        • @Age Krüger:

          Ihr werdet´s schon noch sehen. Irgendwann sitzt ihr native Sourkrauts noch arbeitslos und saufend in den Reservaten.

        • @Age Krüger:

          Meinen sie damit die indianischen Ureinwohner und die Migration der Weißen inclusive Völkermord? Wäre mir nicht sicher, ob aus deren Sicht die Vorteile überwiegen.

  • Teil 1:

     

    Auch die amtierenden Volksverteter sehen in den Menschen aus "Krisenregionen" Probleme. Diese Menschen sind nicht deutsch. Für diese menschlichen Problemfälle haben gewählte Volksvertreter die Lebenswirklichkeit entsprechend angepasst.

     

    Gesetze gelten:

     

    http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32007R0863&rid=1

     

     

    Institutionen, national (Ausländerämter und Behörden, ...) und europäisch (FRONTEX, ...), werden betrieben.

    Das alles ändert noch nichts an der Sachlage. Die Flüchtlinge wollen weg aus ihren Notlagen. Die rechtliche Grundlage muss noch zum Leben erweckt, an Ausländern vollstreckt werden. Aufgrund der Motivation von Flüchtlingen Krieg und Armut zu entkommen, kommt die beschlossene, politische Zurückweisung dieses Interesses nicht ohne

    Unfreundlichkeiten aus. Die Flüchtlinge wollen die Krisenregionen verlassen. Die europäischen Volksvertreter wollen das verhindern.

     

    Personal, zur Sichtung und Sortierung, Überwachung und ggf. Rückführung, wird bereitgestellt:

     

    http://files.newsnetz.ch/story/1/5/0/15029220/3/topelement.jpg

     

    Die amtierenden Volksvertreter selbst scheiden die Menscheit in In- und Ausländer. Das tun Sie sie, indem Sie in der Form des Rechts Inländer mit einem deutschen Pass ausrüsten. Diesen können Ausländer eben somit nicht vorzeigen.

     

    Ausländer sind politisch, prinzipiell ein Problemfall, es gibt aber, eben Ausnahmen. Diese, ebenfalls von den amtierenden Volksvertretern definierte Ausnahme, der Nutzen für den deutschen Staat, den kann Pegida nirgends finden.

    Den Massstab, nützlich für Deutschland, den teilen beide, Pegida und die amtierenden Volksvertreter.

     

    Den Geruch von einem nationalen Fackelzug setzt Pegida nicht erst in die Welt. Nationalismus hier wie dort.

  • Teil 3:

     

    Und jetzt stellen sich diese Herrschaften so dar, als ob Sie kein Blut sehen koennten, wenn zurueck geschossen wird ! Gewalt finden diese Herrschaften doof, wenn diese sich gegen ihr Volk, die Quelle ihrer Gewalt, richtet.

     

    Vielleicht waere es an der Zeit die Gewaltausuebung der eigenen Herrschaft zu unterbinden, anstatt eine andere, "bessere" Regierung zu fordern. Anstelle von "Wir sind das Volk", "Wir sind kein Volk". Ich will damit sagen, dass es die Zwecke der eigenen Regierung sind, welche diesen Planeten in einen Kriegsschauplatz verwandeln.

    Solange das nicht geschieht, bleiben Sie, ob Sie es wissen und wollen oder nicht, Kriegspartei.

  • Teil 2:

     

    Beide Seiten werfen sich gegenseitig einen Verstoss gegen den geteilten, gemeinsamen Massstab "Deutschland!" vor. Pegida beruft sich auf die sichtbare, praktisch gültige, spezielle Politik für Ausländer.

    Ausländergesetze gelten schliesslich nur, speziell für Ausländer. Pegida wirft der amtierenden Regierung vor, ihre selbst aufgestellten Gesetze zu missachten.

     

    Auch Pegida hat nichts gegen alle Ausländer. Man streitet sich um dass richtige Mass, einig im Urteil, Ausländer speziell zu behandeln. Pegida lässt sich nicht in die rechte Ecke stellen, weil Sie sich als Verfechter der bereits geltenden Sonderbehandlung von Ausländern begreift. Die amtierende Volksvertetung erkennt nicht nur

    Chaoten, sondern auch berechtigte Unzufriedenheit. Man streitet sich darum, was das Beste fuer Deutschland sei. Wieviel, welche Ausländer sind nuetzlich.

     

    Gleichzeizeitig zu dieser innereuropäischen, politischen Lage, betreiben dieselben Staatslenker auch Aussenpolitik. Und wie sieht die aus ?

     

    Um es kurz zu machen: http://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY3NmE2ODY1NmQ2NzY4MzEyMDIwMjAyMDIw/WB_2006_dt_mB.pdf

     

    In der Lebenswirklichkeit stellt sich diese Politik fuer Auslaender so dar, dass sie sowohl im Herkunftsland als auch auf der Flucht verfolgt und getoetet werden.

     

    Diese Lebenswirklichkeit fuehrt zu einer Politisierung der Opfer dieser Politik. Die opfer suchen nach Gruenden ihrer Lage, und sehen ihre Relgion als Grund ihrer Verfolgung. Das ist zwar ein Irrtum, aber nachvollziehbar ( nur kurz: Iran, Irak, Afghanistan, Lybien, syrien, usw. usw ). Sie koennen sich sicherlich noch an die Hinrichtung Osama Bin Ladens oder den Auftritt des amerikanischen Aussenministers Powell 2003, an die Foltercamps, Guantanamo ... ... erinnern.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    "Sechs Forderungen lässt er folgen: ein Einwanderungsgesetz nach den Beispielen von Kanada und der Schweiz, die Pflicht zur Integration, die konsequente Ausweisung von Islamisten, Volksentscheide auf Bundesebene, das Ende der Kriegshetze – „Besonders gegen Russland!“ – und mehr Geld für die Polizei."

    Welche demokratische Partei ist eigentlich nicht dafür bzw. würde behaupten, dies seien rechtsradikale Forderungen? Sehr geschickt, Forderungen zu nennen, mit der sich die doch so stark umworbene Mitte der Gesellschaft anfreunden kann und auch bereits stark sympathisiert.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Wenn diese Spaßvögel von Pegida den

    Ruf "Wir sind das Volk" strapazieren, dann sei ihnen gesagt, dass sie selbstverständlich das Volk sind, jedoch nur ein kleiner Teil davon. Nach demokratischen Gepflogenheiten gilt die Mehrheitsabstimmung und die ist ganz eindeutig von den vielen Gegendemonstranten in ganz Deutschland gewonnen worden.

  • Lügenpresse ist einfach zu plakativ. Das die Presse allerdings nicht mehr so frei ist wie früher, zeigen doch wohl die Besitzverhältnisse. 5 Konzerne/Gruppen besitzen knapp 90% aller Zeitschriften und Zeitungen. Das hat mit Vielfalt und Freiheit nur bedingt etwas zu tun. Pegida wird meiner Meinung nach jetzt dazu genutzt um allen vorzuführen das jeder der die Medien kritisiert ein rechter Spinner ist.

     

    Ich bin linksliberal und ich kritisiere die Medien seit bestimmt 15 Jahren. Ich habe sie auch öfter der dreisten Lüge bezichtigt, auch wenn es da eher um Fox News ging, oder halt die Zeitung mit den 4 Buchstaben.

     

    Man sollte sich bei Pegida nicht auf dieses Presse Ding beziehen, man sollte immer wieder erwähnen, dass es Menschen sind, die sich irgendwoher haben anstiften lassen...nur woher...wo könnte diese Angst vor dem Islam entstanden sein? Könnte es in den Köpfen von Liz Mohn und Friede Springer entstanden sein? Haben deren Medien es verbeitet? Es ist ein wenig wie "Die Geister, die ich rief!".

    • @Der Kommentator:

      Was Springer, Bauer etc. anbetrifft, richtig beobachtet. Die Manipulation frisst ihre Vorreiter sozusagen.

       

      Selbst wenn sich BILD seit Ende des Kalten Krieges etwas weniger blutrünstig gibt, beizeiten und natürlich, wenn´s der Auflagensteigerung dient, wird sofort die Ressentiment-Karte gezogen. Da wird für die Leserschaft dann wahlweise das gewohnte Hassobjekt durchs Dorf getrieben, mal angebliche Hartz-4-Schnorrer (wie hieß der Mallorca-Fall nochmal?), mal „Asylbetrüger“ (BILDblog hatte im Sommer 2014 ein anschauliches Manipulationsbeispiel aufgezeigt), dann mal wieder die Anti-Griechen-Hetze … wie´s grad passt, vor allem aber: immer dem wild gewordenen Kleinbürger Futter für´s „Nach-unten-Treten“ liefern und weitere Politikverachtung erzeugen.

       

      Tut man sich mal die Leserkommentare auf bild.de zu der aktuellen Diskussion an, ahnt man schon welches Presseerzeugnis bei den Pegida-Honks wohl nach wie vor die einzige Print-Infoquelle sein muss. Generationen sind von Springer förmlich um den Verstand geschrieben worden. Diese „Generation Super-Illu & Dschungelcamp“ ist mittlerweile allerdings so verwirrt, verroht & verängstigt über die Komplexität des Alltags, dass denen das Lesen von simplen Bild-Fünfzeilern zu beschwerlich ist. Also ab nach youtube, um dort in die Welt der Verschwörungsportale, der Hass-Blogs (PI usw.), der Querfront-Manipulatoren und seit kurzem auch in Putin´s RT-Qualitätsjournalismus-Reich abzutauchen. Endlich glaubt man der „Lügenpresse“ entronnen zu sein!

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @JuPa:

        Es werden heute grundsätzlich in fast allen (Haupt)Medien mehr oder weniger neoliberale ökonomische und liberale gesellschaftliche Ansichten vertreten. Vielleicht besteht da ein trade-off und eine Liberale, nicht unbedingt eine gerechte Gesellschaft sein erwünscht.

         

        Zu BILD muss ich sagen, dass ich positiv überrascht bin, dass sich diese "Zeitung" gegen Pegida stellt. Hätte ich gewettet, dass die "Bewegung" schön medial gemolken und am Leben erhalten wird. Kann noch kommen. Die Gunst von Kai Diekmann ist eine wechselhafte Geliebte.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Das mit dem Trade-off sehe ich ähnlich. Die vorrangigen Verwertungsinteressen verhindern allerdings auch, dass Springer Bild irgendwie ins extreme abgleiten lassen würde. Da könnte man dann doch nicht soviel verdienen und Döpfner würde dann auch zu Jauch nicht mehr eingeladen werden, um gesalbte Phrasen abzusondern.

           

          Im Moment ist Diekmann unter dem Strich noch voll auf Merkel-Kurs. Auch deswegen wenden sich die Pegidioten derzeit von Bild ab, nicht aber ohne vorher auf der Plattform bild.de noch mal so richtig abzukotzen.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Die BILD hat sich immer auf Seiten der Regierenden geschlagen; ist quasi das Presseorgan dieser für Schwachbelichtete. Der Zweck heiligt die Mittel, ist in dem Fall ne bittere Kröte.

    • @Der Kommentator:

      Sie haben so recht! Ich sehe das genauso.

      Es geht den meisten Poltikern doch nicht wirklich darum, dass sich Rechte bzw. NPDler unter die Pegida- Demonstranten mischen. Man muss sich nur einmal die Aufklärung des NSU- Skandals ansehen. Der Verfassungsschutz zhalte Nazis und Akten wurden "versehentlich" vernichtet?! Is klar...Ich denke auch, dass jegliche Kritik an Presse und Politik diffamiert werden soll. Niemand möchte in die rechte Ecke gestellt werden. Darum soll und muss man aber weiterhin Nachrichten, Zeitungen, Fernsehen usw. kritisch hinterfragen! Kritik ist wichtig und notwendig.

  • Pegida: Genau so verlogen und heuchlerisch wie Merkel, Gauck & Co.

  • "Herr Fürth ist 72 Jahre alt. Es sei dreißig Jahre zur See gefahren und habe sämtliche Länder des Islam erlebt ..."

     

    Und da behaupten alle, in der DDR hätte es keine Reisefreiheit gegeben...

    Lügenpresse!?

    • @Age Krüger:

      Reisekader?

       

      Btw: etliche islamische Staaten sind im Binnenland...

      • @Spitzbube:

        "Islam" steht bei Hr. Fürth vielleicht für das gesamte "Ausland"?!? :-)

         

        Genauso wie viele die Begriffe "Ausländer" und "Islamisten" nicht unterscheiden können, geschweige denn Moslems und Islamisten oder "Protestant" und "Demonstrant". Es ist schon bitter...

         

        Gestern via fc (Jugendliche untereinander): "Ja, aber bei uns laufen doch sogar auch Ausländer und Islamisten mit!" (eine PEGIDA-Mitläuferin, ca. 16 Jahre).

         

        Oder: "Ihr seid doch die gewalttätigen Protestanten" (Ein PEGIDA-Jugendlicher zu den vermeintlichen "linken Neustadt-Zecken"-Jugendlichen). Er meinte Demonstranten...

         

        Das Ergebnis Sächsischer "Bildung"!!!

    • @Age Krüger:

      Wenn der Mann bei der Marine war, ist das wohl kein Urlaub. Viele Männer waren mit den U-Booten quer um die Welt unterwegs, nur durfte die Familie nicht wissen wo sie sich aufhielten. Erstmal informieren, anstatt zu hetzen.

      • @mzmn:

        "Viele Männer waren mit den U-Booten quer um die Welt unterwegs, nur durfte die Familie nicht wissen wo sie sich aufhielten."

         

        Na, dann hat er vom U-Boot aus sicher "sämtliche Länder des Islam" super "erleben" können ;-)