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Palästina-Konferenz in BerlinDie Linke geht auf Distanz

Die Linkspartei bleibt einer umstrittenen Palästina-Tagung fern. Dabei sind die geladenen Gäste gemäßigt. Unproblematisch ist die Konferenz dennoch nicht.

In Berlin wird das „palästinensische Nationalprojekt“ diskutiert. Bild: imago

BERLIN taz | Am späten Sonntagnachmittag verschickte der Pressesprecher der Linksfraktion eine Klarstellung. Vier Sätze, zwei Botschaften: „Annette Groth nimmt nicht an dieser Veranstaltung teil.“ Und: „Wolfgang Gehrcke nimmt an der Veranstaltung nicht teil.“

Mit der Veranstaltung meinte der Sprecher eine Konferenz europäischer Palästinenser am kommenden Samstag in Berlin, die der Linkspartei beinahe eine neue Antisemitismusdebatte beschert hätte. Nach einer Reihe von Zusagen, Ankündigungen und Dementis steht nun aber fest: Die Veranstalter müssen am Wochenende ohne Abgeordnete des Bundestags auskommen.

In einer Halle an der Spree wollen die Organisatoren, zwei Verbände von Exilpalästinensern, am Samstag über das „palästinensische Nationalprojekt“ diskutieren. Erwartet werden rund 3.000 Teilnehmer – „Anhänger der islamistischen Terrorgruppe Hamas“, wie die Berliner Boulevardzeitung B.Z. schreibt.

Eine zumindest gewagte Bezeichnung: Der Berliner Verfassungsschutz nennt in seinen Berichten keine Belege für Verbindungen zwischen den Veranstaltern und der Hamas; und als Redner sind statt Terroristen aus dem Gazastreifen gemäßigte Politiker wie der Bürgerrechtler Mustafa Barghuthi angekündigt.

Israel fehlt

Ganz unproblematisch ist die Veranstaltung dennoch nicht: So stellt das Palestinian Return Center, das die Konferenz mit organisiert, auf seiner Homepage die Bevölkerung Israels mit den deutschen Nationalsozialisten gleich. Und auf dem Logo der Veranstaltung prangt eine Karte des Nahen Ostens – in den Farben Palästinas und der Europäischen Union. Für Israel ist auf der Karte kein Platz vorgesehen.

Bei der Linkspartei könnte das Logo Erinnerungen an die Vorgängerveranstaltung wecken: Im Jahr 2011 fand die Konferenz in Wuppertal statt, damals nahm die Abgeordnete Inge Höger teil. Auf der Bühne trug sie einen Schal, auf dem ebenfalls eine Karte des Nahen Ostens ohne Israel zu sehen war.

Die Fraktion musste sich daraufhin fragen lassen, wie ihre Mitglieder zum Existenzrecht Israels stehen. Höger selbst sagte später, die Veranstalter hätten ihr den Schal umgelegt. Sie habe ihn aus Höflichkeit nicht abgelegt.

Seit vergangener Woche sah es danach aus, dass der Linkspartei eine Neuauflage der Diskussion droht: Auf dem Plakat für den Kongress war die Abgeordnete Groth abgebildet. Auch ihren Fraktionskollegen Gehrcke und den EU-Abgeordneten Norbert Neuser (SPD) kündigten die Veranstalter an.

Unsinn, heißt es aus dem Büro des SPD-Politikers. Demnach wurde Neuser zwar angefragt, am Samstag zu sprechen. Zugesagt habe er aber nie. Ähnliche Töne aus dem Büro von Groth: An Vorgängerkonferenzen habe die Politikerin zwar teilgenommen. Für dieses Jahr habe sie aber nicht zugesagt. Die Organisatoren bestätigen das: „Dass wir ihr Foto abgedruckt haben, war ein Missverständnis“, sagt Ahmad Muhaisen von der Palästinensischen Gemeinde Berlin.

Zusage stamme von Gehrckes Mitarbeitern

Im Fall von Gehrcke sei die Sache nicht so einfach: In der vergangenen Woche habe dessen Büro per E-Mail bestätigt, dass der Abgeordnete ein Grußwort halten werde. Erst nach den Presseberichten vom vergangenen Wochenende hätten Gehrckes Mitarbeiter die Zusage revidiert.

Offenbar noch so ein Missverständnis: Gehrckes Mitarbeiter bestätigen, im Namen ihres Chefs zugesagt zu haben. Der habe davon aber gar nichts gewusst und sei hinterher „sehr verägert“ gewesen. Im Laufe der Woche wolle er sich noch mal zu Wort melden – und begründen, warum die Teilnahme an der Konferenz für ihn nicht infrage komme.

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31 Kommentare

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  • ...So stellt das Palestinian Return Center, das die Konferenz mit organisiert, auf seiner Homepage die Bevölkerung Israels mit den deutschen Nationalsozialisten gleich...

     

    Anstatt nur einfach einen Link zur Website anzulegen wäre es wichtig genauere Angaben zu machen. Ich habe gesucht und gesucht und es obwohl ich gut Englisch spreche, nicht gefunden.

     

    Ich frage mich auch was dieser Satz bedeutet, wie kann man eine ganze Bevölkerung mit einer politischen Bewegung wirklich gleichsetzen - eine seltsam konstruierte Formulierung, wobei unklar bleibt was damit gemeint ist. Soll das heissen die Veranstalter behaupten alle Israelis seien Nazis? Falls es das heissen soll würde ich die Stelle gerne gezeigt bekommen. Ich habe nichts derartiges gefunden.

  • und dann hab ich mich gefragt, ob, wer schreibt, das logo zeige "eine Karte des Nahen Ostens – in den Farben Palästinas und der Europäischen Union. Für Israel ist auf der Karte kein Platz vorgesehen."

    sich das logo der konferenz schon mal eigenäugig betrachtet hat.

    für den fall, dass nicht - das kann unter http://alawda.eu/index.php/de/die-konferenz/3822-13-konferenz-der-palaestinenser-in-europa nachgeholt werden.

    danach tät ich anregen, mal aufzuzählen, was zu sehen ist. und genau zu gucken, ob eine karte des Nahen Ostens dabei ist.

    ist nämlich nicht.

    sondern die Palästina-karte, die dem UN-teilungsplan zugrunde lag, nämlich diese http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina#/media/File:Jewish_settlements_1947.png

    sie ist anders eingefärbt, das stimmt.

    aber was bedeutet das, wenn diese karte für die 1 in 13 steht? und vor der 13 ein schlüssel querliegt?

    wollen die palestinians in Europe damit andeuten, dass sie nicht nur Israel sondern gleich den gesamten Nahen Osten 'palästinensieren' wollen?

    oder stellt das logo bildlich dar, wohin sie zurückzukehren wünschen und worüber sie auf dieser 13.konferenz miteinander zu sprechen wünschen?

     

    das mal durchgedacht, kommt die nächste frage: ist damit irgendeine form von staatlichkeit zum ausdruck gebracht?

    • @christine rölke-sommer:

      Auf jeden Fall scheint das Fehlen des Libanon, Syriens, Jordaniens und anderer Staaten des Nahen-Ostens auf der angeblichen Darstellung dieser Region nicht bemerkt worden zu sein.

       

      Zufall oder bewußtes Wegsehen vor dem, was tatsächlich gezeigt wurde?

      • @Tecumseh:

        zum vergleich lohnt es wirklich, sich die 'karte' der JDL noch mal anzusehen unter http://www.jdl-germany.org/index.php#

        in dem dort gezeigten blauen Israel sind der Libanon, Syrien (ganz oder teilweise ist nicht auszumachen), Jordanien, ein teil Ost-Ägyptens, ein teil Saudi-Arabiens, ein teil des Irak verschwunden. das fällt nicht so auf, alldieweil auf dieser 'karte' nur alte namen zu lesen sind wie Ur und Susa oder auch Amarna beispielsweise und man in der geschichte des alten orient bzw. in biblischer archäologie schon etwas über allgemeinbildung bewandert sein muß um zu erfassen, welches kartographisch wie zusammengeschusterte bild vom scheinbar 'alten Israel' da präsentiert wird.

        dagegen nimmt sich die 'karte' im logo der konferenz richtig bescheiden aus.

        weshalb nun zu fragen wäre, was daran israelische regierungen+think-tanks, zionistische vereinigungen und allerlei best friends so sehr auf die palme bringt.

        • @christine rölke-sommer:

          Ich habe die Karte es vergeblich gesucht und in der Tat, sie übertrifft alle Grenzen die mir bislang als biblisches Großreich Davids oder besser Salomons vorgestellt worden waren.

          • @Tecumseh:

            bei king David und Schlomo stochert die archäologie im nebel. eine spannende geschichte übrigens, ich empfehle dazu Finkelstein/Silbermann: keine Posaunen vor Jericho. darin ist die auseinandersetzung zwischen maxi- und minimalisten gut+vergnüglich zu lesen dargestellt.

             

            die 'karte' von JDL stimmt auch nicht mit der ausdehnung des jüdischen königreiches unter Herodes d.G. überein. vielleicht hätte der unter der ägide Roms noch dies+das erobern sollen... hat er aber nicht. und das reich unter Herodes war das gesichert größte in der geschichte der jüdischen königreiche.

            so viel dazu.

             

            die frage bleibt aber.

            es gibt auf der einen seite darstellungen von einem großreich Israel, die als spinnert abgetan werden - und auf der anderen seite führt ein bestandteil eines logo zu allerhöchster erregung.

            was ist denn da los? - hat mich mein tate s.A. zu fragen gelehrt.

            also: was bringt in 'schland die best friends of Israel so auf die palme?

  • nachdem ich Tobias Schulzes hinweis auf http://www.prc.org.uk/portal/index.php/english-media/latest-news/3200-israeli-massacres-against-palestinians

    aufgenommen und mich damit auseinandergesetzt habe, hatte ich ja eine replik erwartet.

    wie soll ich das schweigen deuten?

    als zustimmung?

  • Umstrittene Palästina-Tagung?

     

    Von Berufsclaqueuren angefeindet, dämonisiert, Angriffen ausgesetzt würde wohl besser umschreiben, was sich hier, wie auch bei ähnlichen Veranstaltungen regelmäßig zuträgt.

     

    Teile der Linken haben da schon vor Jahr und Tag die falschen Schlüsse gezogen und sind einfach eingeknickt oder haben das Feld den notorischen Besserwissern in ihrer Partei überlassen müssen.

     

    So bleibt zu hoffen, dass hier eine umso gelassenere und objektive Berichterstattung über diese Tagung erfolgen wird.

  • @Christine Rölke-Sommer

    Dann sollte man aber auch dazu sagen wer die Jewish Defense League ist:

    ich zitiere Wikipedia(en):

    "In 1994, the JDL's sister movements Kach and Kahane Chai were both outlawed in Israel as terrorist organizations posing a threat to state security."

    Ganz im Gegesatz zur Hamas die in Gaza regiert.

    • @Einer:

      es ging mir um den unterschied zwischen (vor allem politischer, so heißt das im atlas) landkarte und logo.

      wir können aber auch gern den unterschied oder nicht-unterschied zwischen logo und logo diskutieren.

      auf der sammelbüchse des kkl ist etwas eingezeichnet, von dem man nicht weiß: ist es palästina, ist es israel? ist es 1 staat oder 2 oder mehr? ist es landkarte? falls ja, in welcher hinsicht?

       

      oder anders: reden wir bei logo über das, was herausgelesen werden kann oder das, was hineingelesen werden kann?

      und: was hat das mit der/einer konferenz zu tun?

       

      und schließlich könnten wir auch noch darüber reden, wie salonfähig heute JDL u.a. hierzulande und kach+kahane chai in Israel geworden ist. und ob nicht z.b. bei jeder veranstaltung von http://www.mideastfreedomforum.org/ kach+kahane chai oder auch JDL dahinterstecken.

      • @christine rölke-sommer:

        Ein Logo in Form einer Landkarte hat eine Aussage- wenn ich auf meiner Landkarte mit einem "Logo" der Deutschlandkarte von 1939 in Schwarz-Rot-Gold werbe muss ich mir halt auch mit Recht anhören die Oder-Neiße-Grenze nicht anzuerkennen.

        In Analogie: Das "Logo" zeigt klar, das die Hamaskonferenz als Ziel einen Nahen-Osten ganz ohne Israel hat. Das entspricht ja auch den erklärten Zielen der Hamas

        • @Einer:

          ich weiß bislang nur, dass alle möglichen pappnasen seit gut einer woche in allerlei medien behaupten, es sei eine konferenz der hamas.

          den beweis dafür habe ich noch nicht gefunden, auch in diesem werk von 87 seiten nicht http://www.terrorism-info.org.il/data/pdf/PDF_11_339_2.pdf

          wer googelt, was The Meir Amit Intelligence and

          Terrorism Information Center ist, versteht schnell, warum nicht.

           

          mir zeigt das logo (was sollen die " "?) nur, auf welche region sich palestinians in europe beziehen, wenn sie u.a. über rückkehrrecht, nakba, ethnische säuberung etc. diskutieren. ein ergebnis der diskussion kann ich dem logo nicht entnehmen.

          und: dass nicht alle palästinenserinnen auf den sog. peace-process abfahren, kann ich ihnen nicht übelnehmen. hat sich doch gezeigt, dass dieser ein piece-process ist.

           

          letztlich: wollen Sie mit Ihrem vergleich zur 'schlandkarte von '39(folgende) etwa die vertreibung der palästinenserinnen in den jahren 47-49 rechtfertigen?

        • @Einer:

          Die Bundesregierung wird sich wahrscheinlich auch demnächst wieder weigern, einen Staat Palästina in den Grenzen von 1967 anzuerkennen.

           

          Welche Darstellung also sollen Palästinenser wählen, wenn sie auf ihre Heimat hinweisen wollen?

           

          Vor allem aber die, die bis heute außerhalb Palästinas leben müssen?

           

          Und kommt Ihnen der Vergleich der Lage und Historie von Palästinensern und den Folgen des WK II für Deutschland nicht irgendwie unpassend vor?

        • @Einer:

          Verstehe den Unterschied nicht. Einige Israelis machen keinen Hehl daraus den Rest Palästinas von der Landkarte tilgen zu wollen. Dabei ist Israel eh schon zu 90% im Besitz des Landes das einst den Palästinensern gehörte.

          • @Durchsage:

            "Dabei ist Israel eh schon zu 90% im Besitz des Landes das einst den Palästinensern gehörte."

             

            "Das Land" hat niemals "den Palästinensern" gehört. Und wenn Sie von den "Ur-Palästinensern" reden, wen meinen Sie? Sie solten nämlich wissen, dass man einst auch von palästinensischen Juden sprach und dass sich die in Israel lebenden muslimischen und christlichen Araber auch Palästinenser bezeichnen. Und was sagt der Koran zum Thema Palästina?

             

            Sura 17 (al-Isrāʾ), Vers 104

             

            „Und nach ihm sprachen wir zu den Kindern Israels: Wohnet in dem Lande (Palästina); und wenn die Zeit der zweiten Verheißung kommt, dann werden Wir euch hinzubringen als eine Schar, gesammelt (aus den verschiedenen Völkern.)“

            • @Meckerliese:

              Okay die Gründungsmythen, jetzt der Koran. Fakt: Mitte 19 Jhd. ein paar Prozent Juden in Palästina (4-5%). Zionismus. Planung eines Judenstaates. Vor dem 20 Jahrhundert taten sich Zionisten schwer, wenig Juden aus Europa sahen einen Sinn nach Palästina zu ziehen und Palästinensern ihr Land wegzunehmen. Gründung Israels. Vertreibung der angestammten Bevölkerung (Nakba). In Israel verboten an Nakba zu gedenken. Ist aber Tatsache.

              • @Durchsage:

                Die Nakba war nicht nur Vertreibung, sondern hauptsächlich Flucht. Der jüdische Bürgermeister von Haifa bat die dort lebenden Araber an doch bitte zu bleiben. Doch gerade wohlhabende Araber wollten den Sieg über die Juden lieber im sicheren Ausland abwarten.

                 

                Es ist in Israel nicht verboten der Nakba (Katastophe) zu gedenken. Führende Politiker unterstützen sogar dieses Narrativ in den Unterricht mit aufzunehmen.

                http://www.haaretz.com/news/national/.premium-1.648611

                 

                Vor dem Unabhängigkeitskrieg wurde Land von Juden ausschliesslich gekauft. Nach dem Krieg wurde Land von geflüchteten beschlagnahmt und an die ankommenden jüdischen Flüchtlinge aus Europa und den arabischen Staaten gegeben.

  • auch immer wieder interessant: der startseite der deutschen jewish defense league zweiter teil

    https://otlasblog.files.wordpress.com/2015/04/startseite-jdl.png

     

    daran läßt sich studieren, was der unterschied zwischen einer landkarte und einem logo ist.

     

    wo hier http://www.prc.org.uk/portal/

    "die Bevölkerung Israels mit den deutschen Nationalsozialisten" gleichgestellt wird, habe ich noch nicht herausgefunden.

    vielleicht gibt mir Tobias Schulze ja einen tip, wo genau ich suchen muß?

    • @christine rölke-sommer:

      Ich helfe Ihnen auch gerne auf die Sprünge mit einem Zitat aus dem Schüttelfrost erzeugenden Text, auf den Sie Tobias Schulze hinweist, und in dem die Ideologie des NS-Staates 1:1 auf Israel übergestülpt wird.

       

      "The following list of massacres is by no means exclusive, but they reflect the nature of the Zionist occupation of Palestine and Lebanon and show that massacres and expulsions were not aberrations that happen in any war, but organized atrocities with only one aim, that is to have a Zionist state which is ‘goyim rein’."

       

      Und da ein Staat oder ein Land kein abstraktes Konstruktum ist, sondern von seiner Bevölkerung belebt wird und durch seine Bevölkerung agiert, wird hier eine Gleichsetzung zwischen israelischer Bevölkerung und deutschen Nationalsozialisten vollzogen.

      • @Meckerliese:

        herrlich!

        Ihnen ist nicht klar, worauf das bezug nimmt?

        da helfe nun ich Ihnen gern auf die sprünge: auf Ilan Pape, The Ethnic Cleansing of Palestine - und auf Benny Morris, dessen forschungsergebnisse die Pappes bestätigen, aber von Morris nach dem motto "ohne eier zu zerschlagen kann man kein omelett haben" gewürdigt/interpretiert werden.

        der eine findet "organized atrocities" mies, der andere toll. der eine kritisiert das erwünschte ergebnis, nämlich "a Zionist state which is ‘goyim rein’.", der andere hat sich dies als positives zu eigen gemacht - zwei jüdische israelis, die teil der israelischen bevölkerung und gänzlich entgegengesetzter meinung sind.

        weshalb sollte das Palestine Return Centre die als "die Bevölkerung Israels" zusammen und mit deutschen nationalsozialisten in einen topf werfen?

         

        und was hat bei Ihnen schüttelfrost erzeugt? die blutspur, die zionisten durch Palästina gelegt haben? oder dass wer die angriffe massaker nennt?

    • Tobias Schulze , Autor , Parlamentskorrespondent
      @christine rölke-sommer:

      Gerne: In der Menüleiste auf "Media", dann auf "Latest News". Schließlich auf der Seite nach unten scrollen und den Text "Israeli Massacres against Palestinians" öffnen. Oder einfach hier klicken: http://www.prc.org.uk/portal/index.php/english-media/latest-news/3200-israeli-massacres-against-palestinians

      • @Tobias Schulze:

        im übrigen: ich halte es für völlig kontra-produktiv, sich über tatsächliche oder vermutete gleichsetzungen ganz fürchterlich aufzuregen. die frage, ob es das gleiche sei, ist zulässig - entscheidend ist, wie sie unter hinweis auf die differentia specifica beantwortet wird.

        nach meiner erfahrung mögen sich dieser anstrengung allerdings jene nicht unterziehen, welche gern hamas/fatah u.a. organisationen oder auch gleich alle plästinenserinnen mit dem mufti, der SS, den nazis oder auch gleich allen deutschen gleichsetzen.

        womit wir wieder bei den stichwortgebern der schlammschlacht gegen die konferenz wären...

      • @Tobias Schulze:

        danke-schön.

        Und was lese ich da?

        "The Nobel Prize of Literature Jose Saramago compares the suffering of the Palestinians under Israeli occupation as the same suffering of the jews in the Nazi boot camps."

        das Saramago-zitat ist das folgende:

        "“he repression from Israel is the worst form of Apartheid. Nobody has the faintest idea of what is going on here, even the best informed people. Everything is in pieces, the land is destroyed and nothing else may be planted. All this smells like a boot camp, like Auschwitz. The israeli have turned into NAZI JEWS” , he declared after a visit to Palestina in March, 2002."

        und dann folgt eine ziemlich lange liste von vorstaatlichen wie staatlichen zionistischen angriffen auf palästinenserinnen/araberinnen.

         

        ausdrücklich zu lesen ist im ersten satz ein vergleich der leiden. die "NAZI JEWS" werden nicht übernommen. es bleibt dem leser+der leserin selbst überlassen, ob es-sie-er diesen vergleich ziehen will oder nicht.

        und auch wenn ich mir die liste angucke....

        es wird nirgendwo behauptet, die angreifer seien "die Bevölkerung Israels" gewesen. oder gar "die Bevölkerung Israels" sei wie die "deutschen Nationalsozialisten".

         

        nun gibt es zwei möglichkeiten:

        entweder, ich habe den satz mit der gleichstellung aus der feder des palestinian return center überlesen

        oder, wer auch immer die behauptung von der gleichstellung der "Bevölkerung Israels mit den deutschen Nationalsozialisten" in die welt gesetzt hat, hat nicht mehr gelesen als das Saramago-zitat.

        • @christine rölke-sommer:

          Auch ich finde die besagte Gleichsetzung auf der von Tobias Schulze zur Verfügung gestellten Internetseite nicht, wohl aber die Empörung des Literaten Saramago – der aber wird von ihm nicht angegriffen.

           

          Es bleibt zudem eine Auseinandersetzung über das angeblich nicht Unproblematische offen, nämlich welches Land oder „Gebiet“ die Palästinenser als Land ihrer Heimat abbilden sollten, wenn nicht das Palästina, in das einerseits immer noch viele von ihnen zurückkehren wollen und andererseits sie bzw. ihre Eltern. Groß- und Urgroßeltern geboren wurden. Dies ist wohlweislich zu unterscheiden von einem Staat Palästina, der wohl niemals identisch mit der Region Palästina sein wird - Es sollte bekannt sein, daß der Staat Israel genau in diesem Palästina und nirgendwo sonst entstanden ist.

           

          Auch Volker Beck, der über das Logo die Veranstaltung angreift, sollte Farbe bekennen und sagen, ob er jeden Palästinenser als Antisemit abstempeln möchte, der Anspruch auf seine Heimat und auf Rückkehr in diese erhebt, wenn er die Darstellung so furchtbar findet.

           

          Mal sehen, ob auch er, wie bei der Internetseite der hierbei ebenfalls involvierten Ruhrbarone oft zu lesen, die Palästinenser mit Hitlerdeutschland gleichsetzt, indem auch er die Vertreibung der Palästinenser mit der von Deutschen nach dem 2 Weltkrieg gleichsetzt - eine Argumentationsfigur der sich selbst ein Rafael Seligmann in Interviews nicht enthalten kann und in der Hasbara immer wieder verwendet wird.

           

          Ich hatte mich bei dieser Gleichsetzung immer gefragt, worum es den Verfechtern dieser Argumentation denn nun genau geht?

           

          Wollen Sie die Palästinenser belasten, indem sie ihnen so etwas wie die deutsche Schuld anzuhängen versuchen?

           

          Oder wollen sie Deutschland die Unschuld der Palästinenser andichten, denen schon mit der Mandatsübernahme in Palästina durch die Briten die Selbstbestimmung genommen wurde und die eben nicht ausgeströmt waren um fremdes Land zu erobern und zu besiedeln ?

          • @Tecumseh:

            "Es sollte bekannt sein, daß der Staat Israel genau in diesem Palästina und nirgendwo sonst entstanden ist."

             

            Es sollte auch bekannt sein, dass die im früheren Mandatsgebiet Palästina geplante Gründung des arabischen Staates Palästina nicht zustandekam, weil sich die Araber dagegen aussprachen und das ehem. Mandatsgebiet nicht mit einem jüdischen Staat Israel teilen wollten. Sie wollten also nicht Teile des Kuchens, sondern den ganzen Kuchen und verzichteten daher auf die Teilstücke und führten Krieg gegen Israel - bis heute.

            • @Meckerliese:

              das ist nun wirklich gründungsmythos für kindergarten.

               

              warum hätten die palästinenserinnen, die schon vor dem britischen mandat Sykes-Picot - also die teilung - ablehnten, dem UN-teilungsplan zustimmen sollen?

              dass die umliegenden arabischen staaten auch eigene interessen hatten, dem plan nicht zuzustimmen...ich bitt Sie! staaten haben interessen, sagt jedenfalls Shimon Stein alle naslang.

              Jordanien z.b. war sich in - mittlerweile bekannten - geheimverhandlungen mit Israel sehr schnell darüber einig, dass beide keinen weiteren arabischen staat Palästina zwischen sich zu liegen haben wollten (bloß über Jerusalem, da war das mit der einigung etwas schwieriger, kam aus sicht Israels der waffenstillstand etwas zu früh).

               

              aber: Israel ist schon lange als staat innerhalb der green line durch die PLO anerkannt. nur waren vor allem die national-religiösen+revisionisten damit nicht zufrieden. und sahen nach der ermordung Rabins die gelegenheit, sich den ganzen kuchen einzuverleiben.

              und damit haben wir es heute zu tun.

            • @Meckerliese:

              Wer in ein fremdes Haus aufgenommen wird, Verwandte aus fernen Weltregionen holt um das Haus zu besetzen weil irgendwelche Urahnen vor 2000 Jahren an der Stelle siedelten, sollte sich nach dem Hausbesitzer (Palästinenser) richten.

          • @Tecumseh:

            Nachtragen möchte ich noch, dass regelmäßig Proteste ausbleiben, wenn der Felsendom oder die Klagemauer gezeigt werden, wenn über Israel berichtet wird, obwohl diese definitiv nicht in Israel, sondern in Ostjerusalem liegen.

             

            Was sonst noch an Kartenwerk aus israelischer Feder zu sehen ist lässt oftmals noch nicht einmal die Existenz von Autonomiegebieten im Westjordanland erahnen.

            • @Tecumseh:

              das Trolltrio schreibt sich wieder die Finger heiß. Arrogant, Israelhassend und mit Halbwissen.

              • @Henri Sinople:

                danke aber den beweis für ihre anschuldigung bleiben sie schuldig :(((