Nordkoreanische Militäraktion: Die Symbolkraft von drei Raketen
Nordkorea schießt Flugkörper in Richtung Japanisches Meer ab. Die USA sprechen von einer „Provokation“ und kündigen an, die Vereinten Nationen einzuschalten.
Ein südkoreanischer Militärvertreter wertete die Raketenstarts als direkte Reaktion Nordkoreas auf die geplante Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Südkorea. Seoul und Washington hatten vor anderthalb Wochen bekannt gegeben, bis Ende kommenden Jahres ein solches System zu installieren, das Südkorea vor den Raketen aus dem Norden schützen soll.
Die nun gezündeten Scud-Raketen seien die „wahrscheinlichste Waffe“, mit denen der Norden den geplanten Stützpunkt der Raketenabwehr im südkoreanischen Seongju angreifen würde, zitierte die Agentur Yonhap einen Militärvertreter in Seoul. Nordkorea hatte nach Bekanntgabe der US-südkoreanischen Stationierungspläne umgehend mit „Gegenaktionen“ gedroht.
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums kritisierte die neuerlichen Raketenstarts in Nordkorea scharf. Die USA wollten nun die UNO einschalten, „um die internationale Entschlossenheit“ zu bekräftigen, sich „diesen provokanten Aktionen“ Nordkoreas entgegenzustellen, sagte Pentagon-Sprecher Gary Ross.
Die USA stünden „felsenfest“ an der Seite ihrer regionalen Verbündeten Südkorea und Japan, sagte der Sprecher. „Wir sind vorbereitet, uns und unsere Verbündeten gegen jegliche Attacke oder Provokation zu verteidigen.“
Im Januar hatte Nordkorea eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war Pjöngjangs vierter Atomwaffentest. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land. Er verbot Nordkorea auch, Raketen zu zünden.
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