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Negatives Deutschland-ImageNur extreme Strebereigenschaften

Populismus und Rechtsextremismus sind in Deutschland ein wachsendes Problem. Im Ausland wird das laut einer Studie besonders kritisch beäugt.

Nicht mehr langweilige StreberInnen, sondern gewaltbereite Extremisten bestimmen das Bild Foto: Blickwinkel/imago

Eine Studie zeigt, dass das Ausland vor allem Extremismus als wachsendes Problem in Deutschland sieht. Fleißig. Effizient. Zuverlässig. Die Studie „Außenblick – Internationale Perspektiven auf Deutschland in Zeiten von Corona“ von Goethe-Institut, DAAD und GIZ erzählt vieles, das wir schon wussten.

Das Ausland attestiert uns Deutschen noch immer die kartoffelig-verschrobenen Strebereigenschaften, die alle immer so amüsieren. Mittlerweile hat sich aber auch Gravierendes geändert. Das Goethe-Institut schreibt in seiner Zusammenfassung der Ergebnisse: „Populistische und extremistische Tendenzen nähmen in Deutschland zu – kein anderer Risikobereich wird im Ausland in so vielfältiger Weise thematisiert.“

Befragte aus aller Welt gaben an, sich in Deutschland öfter diskriminiert und weniger willkommen zu fühlen. Für über 20 Prozent der Teilnehmenden hat sich Deutschlands Image als sicherer Ort enorm verschlechtert. „In Berlin hatte ich das Gefühl, sollte ich die Polizei rufen, würde sie nichts unternehmen“, wird ein:e Teil­neh­me­r:in zitiert.

Deutschland hatte international sehr viele Jahre den Ruf, irre verantwortungsbewusst mit seiner Vergangenheit umzugehen und sein Naziproblem zumindest unter Kontrolle zu haben. Weltoffen und freundlich – so wollte man sein.

Beunruhigendes Gesamtbild

Wer sich hierzulande etwas mit der deutschen Nachkriegsgeschichte beschäftigt oder den NSU mitbekommen hat, wird das nicht so selbstbewusst behaupten. Oder wie Max Czollek es in seiner Polemik „Desintegriert euch“ mal ausgedrückt hat: Die einzige erfolgreiche Integrationsleistung in Deutschland sei die Wiedereingliederung alter Nazis nach dem Krieg gewesen. Lob von außen nahm man natürlich trotzdem immer gerne an und schaute dabei besinnlich.

Wenn man der Studie glaubt, scheint dieses Lob von außen abzuklingen. Dazu hat nicht zuletzt der Podcast „Day X“ der New York Times beigetragen. Darin wird die Geschichte der rechten Kontinuität in Deutschland nacherzählt. Baseballschlägerjahre, rechte Terroranschläge in Hanau und Halle, die AfD im Bundestag und Verfassungsfeinde in der Polizei und in der Bundeswehr. Mit etwas Abstand wirkt das Gesamtbild noch beunruhigender.

„Wenn Deutschland an seine Zukunft denkt, denken die Nachbarn an seine Vergangenheit“, heißt es in „Außenblick“. Es lohnt sich, das einmal sacken zu lassen. Und selbst ein paar Schritte zurückzugehen.

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42 Kommentare

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  • Assange darf nicht vergessen werden.

  • Schade, ich hätte gerne Substantielles über diese Studie erfahren. Aber Artikel, die über das Niveau eines Facebookbeitrags nicht hinaus kommen, braucht es auch in der taz nicht. "kartoffelig-verschroben", "irre verantwortungsbewusst", "schaute dabei besinnlich" oder der Allgemeinplatz "Lob von außen " sind nicht nur stilistisch, sondern auch analytisch äußerst schwach. Der erste Absatz hätte schon Warnung genug sein müssen. Warum auch einen Artiel über eine Studie lesen, die vieles erzählt, "das wir schon wussten"? Qualitätsjournalismus geht anders.

  • Ich weiß grad gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll... Wer im Glashaus sitzt...

    In Russland werden Oppositionelle mundtot gemacht oder eben gleich vergiftet; aus den USA hört man fast täglich irgendwelche Morde, Amokläufe etc.; die Engländer zeigen ihren Rassismus im Stadion ganz öffentlich; in Polen wird Frauen vorgeschrieben, dass sie Kinder auszutragen haben.... ähm....

    Nein, ich will unsere Probleme gar nicht kleinreden. Mir macht die Entwicklung der AfD auch Sorgen (zumal ich aus Sachsen komme und dort wohne). Aber "uns Deutsche" pauschal als rechtsextrem abzustempeln - Nö, lehne ich entschieden ab!

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Daß Touristen aus aller Welt, z.B chinesische Gruppen, sich in Deutschlands Innenstädten nicht geborgen fühlen, liegt daran, daß sie ein völlig anderes Bild von Deutschland haben, als das, mit dem sie dann real konfrontiert werden.

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Gibt's darüber Untersuchungen? Was erwarten die, und was kriegen sie zu sehen?

  • Und dann war da noch der Witz mit den deutschen Hippies, die in den 70-er-Jahren mit dem bunt bemalten VW-Bus in Südfrankreich Urlaub machen.

    Sagt der eine Einheimische zum anderen:

    "Fritz trägt Tarnfarbe"

  • Ja wie? Nationendissen - inne taz? Prima

    Da die russische Mafia immer nimm zwei Micedisse der S-Klasse klauen!



    Weilse ja noch durch Polen mussen.



    Und die Sache mit “PERSONALKRAFTWAGEN“ im Brief der Vergangenheit angehört! Wollnichwoll!



    Mal das polnische Stereotyp zu =>



    Niemiecki michel - vulgo - Deutscher Michel! Na Si’cher dat.



    Ja “Fleißig. Effizient. Zuverlässig.“ anstellig - gut zu brauchen! Ale!



    “Wenn die Eltern abends zu Tisch sitzen



    SIND DIE KINDER IM BETT •



    (anschließe mich - 🙀😱 - ;))

  • "Fleißig. Effizient. Zuverlässig."

    Jahrhundertelang wurden diese sog. Tugenden dem deutschen Mann mit dem Rohrstock eingeprügelt – bis sie zu seiner toxischen “Zweiten Natur” wurden. Und der so deformierte weiße Mann ist gar nicht mehr in der Lage zu realisieren, daß es ursprüngliche indigene Kulturen gibt, die noch nicht deformiert und auf ‘Fleiß’ zugerichtet worden sind.

    Es lohnt sich, einen Blick in die “Neue Welt” zu werfen: die us-amerikanische Anti-Rassismusbewegung, die der hiesigen weit voraus ist, hat die Problematik längst erkannt, und diese Tugenden, zu denen auch ‘Präzision’ und ‘Pünktlichkeit’ gehören, als das entlarvt, was sie sind: rassistisch und ‘white supremacy’.

    Weiße sog. ‘Tugenden’ wie ‘Präzision’ und ‘Pünktlichkeit’ dienen der Exklusion schwarzer Menschen, und sind hauptverantwortlich für die extreme Disparität an Universitäten und in den höheren Positionen der Arbeitswelt.

    Die Anti-Rassismus-Bewegung kämpft dafür, daß Aufnahmetests (für Universitäten, Behörden, Unternehmen) diese ‘Werte’ NICHT mehr abfragen, da sie schwarze Menschen systematisch benachteiligen – bei der Stellenvergabe soll eine Quotierung gemäß dem Bevölkerungsanteil zugrunde gelegt.

    Der Blick der Anti-Rassismus-Bewegung ist weiter gerichtet auf die strukturelle Kontaminierung z.B. von traditionellen Universitätsdisziplinen mit weißen Werten und thematisiert die inhärente ‘whiteness’ der Mathematik; die Bewegung stellt erfolgreich (!) die universitäre Zwangs-Lektüre des traditionellen Literatur-Kanons infrage, in denen weiße Männer wie Shakespeare und Goethe, wie Newton und Galilei ihr weißes Weltbild verbreiten, mitsamt den in dieses eingeschriebenen (Un)werten.

    Indigene Literaturen und holistische Wissenspraktiken wie Naturmedizin sind demgegenüber zu favorisieren: sie projektieren eine humane und diverse Gegenwelt, die nicht vom weißen Effiziensdenken und vom weißen Präzionismus dehumanisert worden ist.

    • @Guermantes:

      Es ist sehr rücksichtsvoll von Ihnen, noch nicht zu offenbaren wie tief die weiße, patriarchalische Korrumpierung reicht, aber ich denke es ist nun an der Zeit, dass wir endlich Alle aufwachen: Thermodynamik, Relativitätstheorie, Quantenmechanik, Genetik, Moderne Medizin, Informatik und noch vieles mehr; all diese dehumanisierenden Glaubenssysteme wurden von weißen Männern entwickelt, und zementieren damit fortwährend jene Machtstrukturen, welche alle nichtweißen Menschen, aber ganz besonders die Frauen, fortwährend unterdrücken. Ein reflektierter und differenzierter Umgang mit all diesen inhärent ungerechten Weltbildern scheint mir vergebliche Liebesmüh, welche nur die globale Befreiung unnötig aufschiebt. Wir müssen sie alle dekonstruieren, ausmerzen und durch Alternativen anders gefärbter Kulturen ersetzen. Dafür ist es auch zwingend erforderlich, endlich ein anderes Schriftsystem zu benutzen, denn die intrinsische „Whiteness“ des lateinischen Alphabets würde sonst all unsere Anstrengungen wieder unterminieren. Auch müssen wir die viel zu weit verbreiteten europäischen Zahlen wieder durch ihre arabisch-indischen Ursprungssymbole austauschen. Denn es ist ja selbsterklärend, das jene Schreib-, und damit auch Denkweisen, welche die jetzigen Umstände herbei geführt haben, zu nichts weiter taugen als diese immer weiter zu verfestigen, aber keinesfalls zu lösen. Und um die nötige Kraft für dieses schwere Unterfangen aufzubringen, sollten wir den Verzehr jeglicher traditioneller europäischer Speisen tunlichst vermeiden, da diese fraglos in symbiotischer Wechselwirkung zu den hier vorherrschenden kolonialistischen Tendenzen stehen.



      Nochmal vielen Dank, Guermantes, dass Sie hier den Stein des Anstoßes gegeben haben, der eine Lawine der Befreiung auslösen wird.

      • @Anachronist87:

        Gelungene Satire!

      • @Anachronist87:

        ಅದು ಅಸಂಬದ್ಧ ಮತ್ತು ಸಹಾಯಕವಾಗುವುದಿಲ್ಲ.

        • @Ingo Bernable:

          ಅದು ಎಲ್ಲದರ ಬಗ್ಗೆಯೂ ಇದೆ.

    • @Guermantes:

      Nochmal genau nachdenken:



      Wer Unpünktlichkeit und Ungenauigkeit zielgenau den Nichtweißen zuordnet, bedient wessen Klischees?

    • @Guermantes:

      "die inhärente ‘whiteness’ der Mathematik"



      So berechtigt und notwendig die Kritik an der Hegemonie weiß-männlicher Perspektiven in praktisch allen akademischen Bereichen auch ist, muss ich doch zugeben, dass mich die Frage worin sich eine weiße von einer nicht-weißen Mathematik unterscheiden würde etwas ratlos zurücklässt.



      "Indigene Literaturen und holistische Wissenspraktiken wie Naturmedizin sind demgegenüber zu favorisieren: sie projektieren eine humane und diverse Gegenwelt"



      Läuft eine solche Perspektive nicht ebenfalls Gefahr in einen, wenn auch ins Positive gewendeten, Rassismus vom 'edlen Wilden' zurückzufallen, der eben besser verstünde mit Natur und Welt in Einklang zu leben?

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Der Unterschied zwischen weißer Mathematik und nicht-weißer Mathematik liegt in der zugrundeliegenden Frage, was die Mathematik eigentlich beantworten soll. Und die Fragen sind halt "typisch weiß". In anderen Dimensionen stellt sich nicht die Frage, " wieviel Äpfel sind noch im Korb, wenn man einen von 10 herausnimmt. Die 10 Äpfel sind unzertrennbar, denn sie konstituierten die Zahl 10. Wollte man 9 Äpfel vorzeigen, muss man erst alle zehn herausnehmen und mit neun Äpfeln neu befüllen.

        • @97760 (Profil gelöscht):

          Nun ist es aber auch mit den Mitteln der 'weißen' Mathematik überhaupt kein Problem eine mathematische Struktur zu definieren auf der etwa Addition und Subtraktion nicht definiert sind, die die Peano-Axiome nicht erfüllt oder die keine Abelsche Gruppe ist und sie bietet mit der Strukturmathematik sogar das nötige Instrumentarium um die Eigenschaften eines so definierten Systems zu untersuchen und zu kategorisieren.



          "was die Mathematik eigentlich beantworten soll."



          Zunächst mal ist die Mathematik eine Strukturwissenschaft die sich mit den Eigenschaften von Axiomen-Systemen beschäftigt, also etwa feststellt, dass sich mit manchen dieser Systeme (wenn es mit der jeweiligen Kultur, Weltanschauung und Sozialisation vereinbar ist) auch Äpfel zählen lassen.



          Wie ich oben schon schrieb sehe ich durchaus jede Menge Punkte im akademischen Betrieb bei denen Kritik angebracht ist und das Einfordern diverserer Perspektiven nicht nur aus Gründen der Gerechtigkeit sondern auch des wissenschaftlichen Fortschritts nicht nur wünschenswert, sondern notwendig ist. Wenn man allerdings eine komplette Disziplin einer grundsätzlichen Kritik unterzieht, sollte diese schon eine etwas solidiere Fundierung haben als ein Beispiel auf Vorschulniveau das an den realen Inhalten der Disziplin komplett vorbei geht.

    • @Guermantes:

      Stereotype und Klischees bis der Arzt kommt.

      Nichtweisen Menschen hinsichtlich Werten wie Fleiß, Pünktlichkeit und Präzision pauschal Unzulänglichkeiten und damit eine gesellschaftliche Benachteiligung anzudichten halte ich für ziemlich fragwürdig.

      Es verleugnet die Leistungen von Millionen nichtweisen Menschen, die diese Werte ganz selbst



      verständlich und besser als viele Weiße jeden Tag leisten. Für Wissenschaftler, Ärzte, Architekten, Piloten, Ingeneure, etc. sind Präzision, Effizienz und Zuverläässigkeit unabdingbar. Egal wo auf der Welt.

      Ebenso fragwürdig isse, die Leistungen von (weißen) Intellektuellen und Wissenschaftsgrößen als grundlegend rassistsich zu bewerten. Das ist Wissenschaftsfeindlichkeit per Excellence.

      Rassismus ist die Reduzierung von Menschen auf von Vorurteilen geprägte, vermeintliche und verklärte Eigenschaften, die auf ihre Herkunft oder ihre Hautfarbe zurückzuführen sind.

    • @Guermantes:

      Präzision und Pünktlichkeit sind also primär "weiße Eigenschaften" und damit rassistisch? Ernsthaft? Also kommen wir jetzt alle zu spät und arbeiten schlampig um Anti-Rassismus zu propagieren? Is klar.

  • "Die einzige erfolgreiche Integrationsleistung in Deutschland sei die Wiedereingliederung alter Nazis nach dem Krieg gewesen. "

    Polemik hin oder her. In der Realität ist das ist ungefähr genauso unsinnig, wie zu behaupten, es wäre alles in Butter.

    Die Zunahme populistischer Tendenzen und einen gewissen rechtskonservativen Roleback erlebt gerade die halbe Welt. Das ist nach etlichen Jahren der Liberalisierung und in Zeiten weltweiter Krisen auch ein eher normales, zyklisches Phänomen. Das Netz und Social Media dienen zudem als Lautsprecher derer, die besonders laut sein wollen.

    Ich glaube zum Beipiel nicht, dass es heute mehr rechtes Gedankengut bei Polizei und Bundeswehr gibt als vor 30 Jahren. Nur ist das in digitalen Zeiten einfach sichtbarer und wird auch mehr hinterfragt. Eine Partei wie die AfD gibts infast allen anderen europäischen Ländern schon lange. Nicht selten mit Regierungsbeteiligung. Das ist keine deutsche Ausnahmeerscheinung und klar muss das an allen Ecken bekämpft werden.

    Aber dass die Menschen im Ausland zunehmend besorgt auf Deutschland schauen und ein schlechtes Image wahrnehmen, kann ich definitiv nicht bestätigen. Dafür habe ich nicht selten gehört, dass wir Deutschen einen generellen Hang zur Paranoia haben und dazu, vorhandene Probleme zu apokalyptischen Szenarien hochzuschaukeln.

    Ich glaube sogar, dass das "negative Image" mehr mit einer übersteigerten Selbstwahrnehmung zu tun hat. Und ja, das ist typisch Deutsch.

    • @Deep South:

      Danke, das fasst es unaufgeregt zusammen. Deutschland zu beschreiben ist immer der Spagat zwischen der Feststellung dass vieles relativ gut läuft einerseits und der dringend nötigen kritischen Reflexion damit es weiterhin besser wird andererseits. Wer glaubwürdig bleiben will muss beides berücksichtigen.

      Wir haben in den letzten Jahren zunächst mit den Geflüchteten und dann mit den Maßnahmen zur Eindämmung von COVID eine Menge Trigger gehabt die Menschen verunsichern und empfänglich für Populisten machen. Die AfD in ihrer derzeitigen Form ist eine direkte Folge davon. Jetzt ist es wichtig Ruhe reinzubekommen und die Teile der Gesellschaft wieder einzufangen die derzeit auf komischen Pfaden unterwegs sind.

      Es gilt aber das was Herr Pohrt schon vor einer ganzen Weile festgestellt hat: In unserer Gesellschaft ist Rassismus schon lange kein Konsens mehr, sondern dessen Kritik.

  • Sage mir bitte jemand ein Land, wo extremistische und populistische Tendenzen derzeit nicht zunehmen, und ich würde darüber nachdenken, dort hinzuziehen.

    • @rero:

      Costa Rica

    • @rero:

      verstehe ich, das ist auch mein Reflex. Bleiben wir trotzdem hier und tun was dagegen?

      • @dasOimel:

        Werden wir wohl müssen. :-)

        Allerdings nimmt es langsam Ausmaße an, die mich wirklich sprachlos machen.

  • Ich weiss nicht recht...



    Hat es sich signifikant verschlechtert/verändert?



    Oder ist das zu Zeiten der Social Media/dem Internet/den immer verfügbaren Kameras "nur" aufgebauscht oder richtigerweise wohl eher "aufgefallen/ans Licht gekommen"?



    Neu ist das ganze ja nicht, ich erinnere mal an Rostock und Solingen...

    Ich glaube eher das es jetzt "auffliegt".



    Ich bin Halb-Brite und musste mich von der Polizei auch schon als 'Besatzungskind" bezeichnen lassen - in den 90ern.



    Ebenso haben die Ämter den Namen 2x falsch geschrieben. Korrigieren wollte man nie, das eine mal nur mit Geburtsurkunde das andere mal garniert. Wer nichtmals gewillt ist Namen richtig zu schreiben sagt einem sofort was man hier ist - nichts. Das war aber immer so, stellenweise "nett" kaschiert und international vor sich hergetragen, im Kern war aber immer "mehr Schein als sein" in der BRD.

    Mal davon ab, man fokussiert doch seit Jahrzehnten mit dem Neoliberalismus die Ellenbogengesellschaft wo sich jeder selbst der nächste ist. Da muss man sich jetzt nicht wundern wenn sich die armen "Schweine" noch ärmere suchen.



    Ist doch so gewollt...

  • In der Studie steht, dass sich für 20% das Image "negativ verändert" hat. Das mit "enorm verschlechtert" gleichzusetzen ist zumindest irreführend. Außerdem sollte man erwähnen, dass bei der gleichen Frage 29% sagen, dass sich das Image positiv verändert habe. In Summe ist das Image also verbessert. Die positive Botschaft kommt aus dem Artikel nicht heraus.

    • @Nisse:

      Tja, ziemliche Rosinenpickerei nach dem Motto "Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten"...

  • Zitat aus der Studie: "Diese handverlesene Auswahl von Menschen kam über persönliche Empfehlungen aus dem weltweiten Netzwerk der drei Partnerorganisationen zustande."



    Und heraus kam eine internationale Beweihräucherung von Angela Merkel. Oh Wunder aber auch....

  • Wir brauchen wieder viel mehr politische Bildung in den Schulen. Zeit für Diskussionen, auch die Auseinandersetzung mit dem DDR-Regime in den Schulen. In den 80er und 90er Jahren gab es auch viel mehr Schulen, die Schüleraustausch nach England, Frankreich oder wie bei uns sogar in die USA oder nach Russland angeboten haben. Das kostet Mühe, aber die persönliche Auseinandersetzung und Begegnung ist die beste Prävention vor Fake News, Rassismus, Nationalismus.

  • Beinahe egal, welches Land ich analysiere. In ganz Europa sind die rechten und nazionalsozialistischen Kräfte am wachsen. Von Amerika ganz zu schweigen. Liegt das nun daran, dass diese Kräfte stärker geworden sind, oder daran, dass die "echten und weltoffenen Demokraten" träge, faul und uninteressierter geworden sind?

    • @m.d.bichlmeier:

      Die rechten Kräfte sind nicht am wachsen. Es gab nur eine Verschiebung der sogenannten Mitte und eine Einengung des tolerierten Meinungsspektrums.



      Die CDU/CSU von 1970 wäre z.B. nach heutigen Maßstäben ein Fall für den Verfassungsschutz. Ebenso die Grünen aus der Gründungszeit.

      • @PS007:

        "Die CDU/CSU von 1970 wäre z.B. nach heutigen Maßstäben ein Fall für den Verfassungsschutz."



        Auch wenn die Union 1970 ohne Frage weit konservativer und ein gutes Stück rechter war als heute, muss man trotzdem konstatieren, dass das was wir heute regelmaßig an widerlichen Provokationen und Relativierungen von Neu-Rechten und AfD zu ertragen haben selbst für Typen wie Kiesinger oder Strauß ein absoluter Tabubruch gewesen wäre. Hätten etwa west-deutsche Politiker vor `89 den NS als "Vogelschiss" abgetan, wäre die Reaktion der Siegermächte auf die angestrebte Wiedervereinigung wohl ein entschiedenes Veto gewesen.

        • @Ingo Bernable:

          »Es muß endlich Schluß sein mit der uns von den Siegermächten aufgezwungenen Geschichtsbetrachtung.«



          Alfred Dregger 1986



          Dagegen ist der "Vogelschiss" selbst ein Vogelschiss.

          • @PS007:

            Das würde ich nicht so sehen. Dreggers wandte sich mit diesem Satz gegen Weizsäckers Sicht des Kriegsendes als 'Tag der Befreiung' und vertrat eine Perspektive nach der Bevölkerung und Wehrmacht allesamt Opfer einer Minderheit von Nationalsozialisten gewesen wären. Auch das ist natürlich eine Relativierung die vollkommen inakzeptabel ist. Aber selbst Dreggers wäre nicht auf die Idee verfallen zu behaupten, dass der NS ja eigentlich doch gar nicht so schlimm war und ja auch nicht besonders lang gedauert hat. Genau das ist aber der Kern von Gaulands Formulierung und das ist doch noch mal ein qualitativer Unterschied.



            Allerdings frage ich mich auf was genau sie mit ihrer Kritik an der angeblichen "Einengung des tolerierten Meinungsspektrums" hinauswollen? Meinen sie tatsächlich man müsse einer Partei wie der AfD mit ihren nicht selten proto-faschistischen Positionen einen legitimen Platz im demokratischen Prozess einräumen?

            • @Ingo Bernable:

              Dregger war ab 1940 sogar Parteigenosse - und hat sich in den 80ern noch damit gebruestet, was schlesische Marklissa gegen Angriffe des Roten Armee verteidigt zu haben. Nein, der Mann war ganz sicher um keinen Deut besser als Gauland, den ich aus vollem Herzen verabscheue - eher noch schlimmer.

              • @Volker Scheunert:

                anschließe mich.



                Wer war der Büroleiter von Wally Wallmann? Eben & Wer war der Gspusi von Stahlhelmer Alfred van Dreggertown Fulda? Eben.



                (War zur Zeit dessen “Aufstieg“ in Marburg und die Tochter seiner rechten Hand - Frau Geier - Kommilitonin!



                Herr Asbach uralt - “Sie gehen zu Mainz wies lacht & singt!“ & Däh - wir lagen geiernd vorm Fernie wie der bis dato weitgehend unbekannte Alfred van Fulda ungelenk die Narrenkappe ins häufigst auf ihn gerichtete 📺 schwenkte.



                &



                Wally Wallmann & Co. wes Geistes Kind!



                Der üble Kriegsrichter Wien & StrafR-Prof. Uni Marburg Erich Schwinge sein Schwiegervater! Ein ganz schlimmer Finger.



                de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schwinge



                Erich Schwinge (* 15. Januar 1903 † 30. April 1994) war ein deutscher Militärjurist. Er wurde 1931 Professor für Rechtswissenschaften und verfasste ab 1936 den in der Zeit des Nationalsozialismus maßgebenden Gesetzeskommentar zum deutschen Militärstrafrecht. In der Bundesrepublik Deutschland erhielt er erneut eine Rechtsprofessur und war ein gefragter Gutachter der Verteidigung in Strafprozessen gegen NS-Täter.



                In seinem Werk von 1977 zur NS-Militärjustiz (1933–1945), das lange als historisches Standardwerk zum Thema galt, beschrieb er diese gegen die heute bekannten Tatsachen als „antinationalsozialistische Enklave der Rechtsstaatlichkeit“. Damit beeinflusste er die bundesdeutsche Rechtsprechung etwa zu Entschädigungsansprüchen für Opfer der NS-Militärjustiz noch bis 1995.



                (“Furchtbare Juristen“ lassen grüßen!;(((



                Schwinges und Schwelings Darstellung der Militärjustiz der NS-Zeit wurde erst 1987 durch neue historische Forschungen der Militärhistoriker Manfred Messerschmidt und Fritz Wüllner widerlegt und fortan als wissenschaftlich unhaltbare Apologetik und schweres Unrecht verharmlosende Schönfärberei kritisiert“



                => 20.Tsd Todesurteile 19.Tsd vollstreckt



                Andere Nationen 400 bis 600 !



                www.spiegel.de/pol...-0000-000013510360 - Reschny-Fall!

                So geht das

            • @Ingo Bernable:

              Nein. Aber diese Meinungen waren früher im "demokratischen Prozess" normal.



              Ausgangspunkt meine Aussage war, dass die rechten Kräfte nicht gewachsen ist. Nur die Definition, was "rechte Kräfte" sind, hat sich geändert.

  • Leider und nicht unerwartet wird hier nicht erwähnt, dass das wieder erstarkte großmäulige Deutschland, das die alten Feindbilder wieder prägt und den Anspruch hat, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll, ebenso dazu beiträgt, das Bild der Deutschen zu prägen. Denn schon wieder macht sich ein neues kritikresistentes Establishment breit, das von linken Debatten nichts mehr wissen will und zutiefst davon überzeugt ist, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll.

    • @Rolf B.:

      Können wir bitte aufhören, so undifferenziert auf den Grünen rumzuhacken?

      • @Wurstprofessor:

        Aber. Aber Herr Professor - 🙀😱 -

        Ist uns doch gar nicht alles Wurst!



        Und nicht nur Grünen können sich mal gehackt legen. Sodrum wird‘s ein Schuh!



        Gellewelle&Wollnichwoll - servíce - 🧐 -

    • @Rolf B.:

      Wolfgang Neuss sagte:

      "Wir schaffen es ohne Waffen-SS."

      Und das läuft ja auch ganz gut. Erst mit Hartz IV den größten Niedriglohnsektor Europas geschaffen, dadurch Export-Weltmeister geworden und dann Griechenland durch den Wolf gedreht.

      Ganz ohne Waffen-SS.

      • @Jim Hawkins:

        Deswegen fragt sich allang der bekannte

        WirtschaftIndustrielleBankenKomplex:



        ”SCHLAND reicht längst bis hinter den Ural! Warum haben wir bloß diese zwei Weltkriege geführt?!“ - 🤢🤮🤑🤑🤑🤑

        So geht das