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Nachrichten zur CoronakriseStiko für zweiten Booster ab 60

Die Ständige Impfkomission empfiehlt Menschen über 60 Jahren eine zweite Auffrischungsimpfung. Außerdem befürwortet sie den Impfstoff Novavax für Kinder.

Empfiehlt nun doch die zweite Auffrischung: Stiko-Chef Thomas Mertens

Berlin dpa | Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun offiziell eine zweite Auffrisch-Impfung gegen Corona auch für Menschen ab 60 Jahren. Menschen in dieser Altersgruppe und im Alter ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung sollten einen weiteren Booster erhalten, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums vom Donnerstag zur Aktualisierung der Impfempfehlung.

Die Stiko erweitere ihre bisherige Empfehlung „mit dem primären Ziel, besonders gefährdete Personen noch besser vor schweren Covid-19-Erkrankungen und Covid-19-bedingten Todesfällen zu schützen“.

Angeraten sei der weitere Booster, vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff, nach „drei immunologischen Ereignissen“ – etwa nach Grundimmunisierung und erster Auffrisch-Impfung oder Grundimmunisierung und Sars-CoV-2-Infektion. Bedingung für die Auffrisch-Impfung ab 60 sei im Regelfall, dass die erste Booster-Impfung oder die letzte Corona-Infektion mindestens sechs Monate her sei. Nur in begründeten Einzelfällen könne der Abstand auf vier Monate reduziert werden, so die Stiko.

Bislang hatte die Stiko den zweiten Booster nur Menschen über 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche und erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe ab fünf Jahren sowie Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen empfohlen. Am Montag hatte die „Bild“-Zeitung bereits berichtet, dass eine Ausweitung der Empfehlung für den zweiten Booster für Menschen ab 60 kommen soll.

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In der aktualisierten Stiko-Empfehlung spricht sich das Gremium auch für den Einsatz des Proteinimpfstoffs von Novavax zur Grundimmunisierung für Jugendliche ab 12 aus – bislang war er erst ab 18 empfohlen. Geimpft werden solle mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Zudem empfiehlt die Stiko besonderen Gruppen ab 12 Jahren zusätzlich zur Impfung nun das Antikörper-Präparat Evusheld als Präventionsmaßnahme. Es besteht aus zwei Sars-CoV-2-neutralisierenden Antikörpern.

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3 Kommentare

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  • "weitere Booster, vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff, "

    Nachdem Novavax noch nicht als Booster zugelassen ist, leuchten die Worte "vorzugsweise RNA" nicht ein, womit denn sonst?

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Impft was das Zeug hält. Ansonsten gibt es wieder ein Desaster.

  • Als 64jähriger mehrfacher Risikopatient, allerdings ohne Immunschwäche, weswegen ich nicht zu dem Personenkreis gehörte, für den die bisherige Stiko-Empfehlung galt, habe ich mich bereits im März zum vierten Mal impfen lassen. Zum Glück hatte ich eine Impfpraxis gefunden, die sich nicht wie meine Hausärztin oder das Impfzentrum sklavisch an die Stiko-Empfehlung hielt.



    Bis die Stiko genügend Evidenz erkennt, vergehen immer wieder Monate, in denen gerade viele ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen unnötig schwer erkranken, weil sie nicht rechtzeitig geimpft wurden. Da die meisten Ärzte sich an die Empfehlungen der Stiko halten, hat die Stiko durch ihre Langsamkeit mittlerweile unnötig tausende von vermeidbaren Todesfällen zu verantworten.