Nachfolge von Michael Flynn: McMaster neuer US-Sicherheitsberater

Trump hat H.R. McMaster zum neuen Nationalen Sicherheitsberater ernannt. Das kommt überraschend: Der Generalleutnant gilt als autoritätskritischer Geist.

Trump und McMaster schütteln sich die Hand

Hat ein Buch geschrieben über die Fehler im Vietnam-Krieg: Herbert Raymond McMaster Foto: ap

WASHINGTON rtr | US-Präsident Donald Trump greift bei der Besetzung eines hochrangigen Postens erneut auf das Militär zurück. Neuer Nationaler Sicherheitsberater werde Generalleutnant Herbert Raymond McMaster, erklärte Trump am Montag in West Palm Beach in Florida.

Die Ernennung kommt für einige Experten überraschend, da der Veteran des ersten Irak-Kriegs dafür bekannt ist, Autorität infrage zu stellen. Trump muss den Posten neu besetzen, nachdem Generalleutnant Michael Flynn wegen möglicherweise strafbarer Kontakte zum russischen Botschafter zurücktreten musste. Trumps Favorit, Vize-Admiral Robert Harward, hatte anschließend die Stelle abgelehnt.

McMaster ist ein dekorierter und hoch angesehener Absolvent der Militärakademie West Point, der an der University of Northern Carolina in US-Geschichte promovierte. Bekannt wurde er 1997 durch ein Buch zum Vietnam-Krieg, in dem er mit der damaligen politischen und militärischen Führung hart ins Gericht ging. McMaster gilt als Spezialist der Widerstandsbekämpfung und war unter anderem im Irak und in Afghanistan tätig.

Der als „H.R.“ bekannte 54-Jährige wurde 2014 vom Magazin Time als einer der 100 einflussreichsten Menschen aufgelistet, unter anderem wegen seiner Bereitschaft zur Kritik. Seine Haltung führte dazu, dass er bei der Beförderung zum Brigadegeneral zunächst zweimal übergangen wurde. Die neue US-Regierung hat seit ihrem Antritt am 20. Januar ihrerseits zum Teil scharf auf Kritik reagiert.

Der Nationale Sicherheitsberater der USA ist ein unabhängiger Berater des Präsidenten und muss nicht wie etwa die Minister vom Senat bestätigt werden. Der genaue Aufgabenbereich wird von Regierung zu Regierung unterschiedlich geregelt. Allerdings nimmt der Berater zusammen mit den Chefs des Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und der diversen Nachrichtendienste an den Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrates teil und kann damit Einfluss auf die amerikanische Außenpolitik nehmen.

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