Ministerpräsident Laschet zur Flut: 13 Milliarden für NRW-Wiederaufbau
Armin Laschet berichtet im Landtag über die Folgen der Flutkatastrophe – und stimmt auf hohe Kosten ein. Bundesweit seien wohl bis zu 30 Milliarden Euro nötig.
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In NRW seien unter anderem mehr als 150 Schulen beschädigt worden, davon mindestens acht so schwer, dass ohne Ausweichlösung nicht einmal ein eingeschränkter Schulbetrieb möglich sei, berichtete Laschet. Zudem seien jeweils über 200 Kitas sowie Arztpraxen beschädigt worden und über 50 Apotheken.
„Die Flut vom 14. und 15. Juli war vermutlich die größte Naturkatastrophe, die Nordrhein-Westfalen seit Bestehen der Bundesrepublik getroffen hat“, sagte der Ministerpräsident. „Nach all dem, was ich in den letzten Wochen gesehen habe, bin ich immer noch zutiefst erschüttert.“
Laschet kündigte an, die Landesregierung werde einen Beauftragten für Wiederaufbau einsetzen. Die Aufgabe werde der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nordwestfalen, Fritz Jaeckel, übernehmen.
Jaeckel habe bereits in leitenden Funktionen an der Bewältigung der großen Hochwasserkatastrophen von 2002 und 2013 in Sachsen mitgewirkt und wisse daher genau, was in einer solchen Situation zu tun sei, sagte Laschet. Der Beauftragte werde im Kommunalministerium angesiedelt. „Der schnelle Wiederaufbau Tausender privater Wohnungen und Häuser, das gab es hier bei uns in Nordrhein-Westfalen wohl seit dem Krieg nicht mehr“, sagte Laschet.
Darüber hinaus habe er den langjährigen Präsidenten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Albrecht Broemme, darum gebeten, am Beispiel dieser Flut umgehend zu untersuchen, wie die Städte und Dörfer im Katastrophenfall noch wirksamer geschützt werden könnten. Deutschland müsse beim Katastrophenschutz und bei der Alarmierung besser werden, sagte Laschet. Er habe den Ministerpräsidenten der anderen betroffenen Länder angeboten, dass Broemme auch dort die Situation analysiere.
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