Mindestlohn in Deutschland: 6,6 Millionen Menschen profitieren von Erhöhung
Zum Jahreswechsel könnten rund 6,6 Millionen Menschen vom höheren Mindestlohn profitieren. Besonders Frauen und Beschäftigte in Ostdeutschland wären betroffen.
Bei der Schätzung wurde angenommen, dass alle Beschäftigten, die weniger als den neuen Mindestlohn von 13,90 Euro verdienten, mindestens den derzeit gültigen Mindestlohn von 12,82 Euro erhalten. Weitere Lohnsteigerungen nach April 2024 wurden vom Bundesamt nicht berücksichtigt. Bei gleichbleibender Beschäftigtenzahl und -struktur seien die Ergebnisse daher überschätzt und somit als Obergrenzen zu verstehen, hieß es.
Zudem profitieren Frauen überdurchschnittlich häufig von der Mindestlohnerhöhung: In rund 20 Prozent der von Frauen ausgeübten Jobs erhöhe sich der Stundenverdienst, bei Männern seien es nur rund 14 Prozent. Auch im Vergleich von Ost und West zeigten sich den Statistiker zufolge Unterschiede: In Ostdeutschland liege der Anteil der betroffenen Beschäftigungsverhältnisse mit rund 20 Prozent deutlich höher als in Westdeutschland mit rund 16 Prozent.
Die mit Arbeitgebervertretern und Gewerkschaftern besetzte Mindestlohnkommission hatte Ende Juni eine Lohnuntergrenze von 13,90 Euro pro Stunde ab 2026 und von 14,60 Euro ab 2027 empfohlen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) kündigte an, der Empfehlung folgen zu wollen.
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