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Mauerbau an der US-Grenze zu MexikoTrump droht mit Notstand

US-Präsident Donald Trump braucht Geld für seine Mauer zu Mexiko. Er droht Notstandsgesetze an – und prüft angeblich, Gelder der Armee zu nutzen.

„Gesunder Menschenverstand“? US-Präsident hält an seinem Plan fest, eine Mauer zu Mexiko zu bauen Foto: ap

McAllen/Washington dpa | US-Präsident Donald Trump hat bei einem Besuch an der Grenze zu Mexiko für sein umstrittenes Mauerprojekt geworben und erneut mit der Verhängung eines „Nationalen Notstands“ gedroht. Es entspreche dem „gesunden Menschenverstand“, eine Mauer zu errichten, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten in der Grenzregion im Rio Grande Valley im Bundesstaat Texas.

Der Präsident könnte sich im Falle einer Notstandserklärung auf ein Gesetz berufen, das es dem Verteidigungsminister bei einem Notstand ermöglicht, die Konstruktion „militärischer Bauprojekte“ anzuweisen. Eine andere Passage erlaubt es dem Pentagonchef, zivile Projekte der Armee zu stoppen und stattdessen Soldaten an anderen Bauvorhaben zu beteiligen, „die essenziell sind für die nationale Verteidigung“.

In einem an der Grenze geführten Interview des Senders Fox News sagte Trump, wenn es keine Einigung im Kongress gebe, werde er höchstwahrscheinlich den „Nationalen Notstand“ verhängen. Er könne sich keinen Grund vorstellen, warum er es nicht tun könnte, denn er sei dazu berechtigt. Nach dem Zeitplan gefragt, erklärte er, man werde sehen, was in den nächsten Tagen passieren werde.

Unterstützung bekam Trump von dem prominenten republikanischen Senator Lindsey Graham. Wegen der Blockadehaltung der Demokraten gebe es faktisch keinen Weg, das Geld für die Mauer vom Kongress genehmigt zu bekommen, erklärte Graham in einer Mitteilung. Sein Fazit: „Es ist an der Zeit für Präsident Trump, seine Notstandbefugnisse einzusetzen, um den Bau einer Mauer/Barriere zu finanzieren.“

Drei Wochen „Shutdown“

Weil Trump auf dem Geld für die Mauer beharrt, stehen in den USA seit fast drei Wochen Teile des Regierungsgeschäfts still. Da nicht rechtzeitig ein Budgetgesetz beschlossen wurde, gilt seit dem 22. Dezember eine Haushaltssperre für mehrere Ministerien. Rund 800.000 Mitarbeiter von Regierung und Bundesbehörden müssen daher vorerst ohne Bezahlung arbeiten oder im Zwangsurlaub ausharren. Sollte sich der Zustand bis über Freitag hinaus hinziehen, wäre es der längste „Shutdown“ in der Geschichte der USA.

Der Präsident will einem neuen Budgetgesetz nur zustimmen, wenn es Ausgaben in Höhe von 5,7 Milliarden Dollar für den Bau der Grenzmauer vorsieht. Die Demokraten – auf deren Stimmen Trump im Kongress angewiesen ist – verweigern das aber vehement.

Die Situation ist festgefahren, das letzte Spitzentreffen zwischen beiden Seiten platzte. Deswegen erscheint es zunehmend wahrscheinlicher, dass Trump mit der Verhängung des „Nationalen Notstands“ Ernst machen könnte.

Der Schritt gäbe ihm weitreichende Befugnisse und er könnte versuchen, die Mauer ohne Zustimmung durch den Kongress bauen zu lassen. Einen landesweiten Ausnahmezustand, bei dem Gesetze oder gar Grundrechte außer Kraft gesetzt werden, bedeutet das zwar nicht. Die Demokraten drohen aber dennoch mit Klagen vor Gericht.

Geld der Katastrophenhilfe

Laut US-Medienberichten soll das Weiße Haus bereits konkrete Möglichkeiten erörtern, aus welchen Töpfen das Geld für die Mauer bei einem Notstand abgezweigt werden könnte. Die Washington Post und das Wall Street Journal schrieben, die Regierungszentrale habe das Army Corps of Engineers angewiesen zu prüfen, ob Geld aus einem Katastrophenhilfegesetz für den Bau der Mauer umgeschichtet werden könnte. Das Gesetz aus dem vergangenen Jahr stellt Hilfen für das US-Außengebiet Puerto Rico sowie für die Bundesstaaten Texas, Kalifornien und Florida zur Verfügung.

Das US Army Corps of Engineers ist ein Kommando der US-Armee, das im Bereich Bauingenieurwesen tätig ist. Das Wall Street Journal berichtete unter Berufung auf eine Quelle im Kongress, die Verantwortlichen sollten nun klären, welche Projekte aus der Katastrophenhilfe verzögert werden könnten, um das Geld stattdessen für die Mauer zu nutzen. Es handelt sich demnach um Projekte, deren Bau zwar genehmigt wurde, deren Finanzierung jedoch noch nicht verpflichtend ist – darunter Hochwasserschutzmaßnahmen, die Schäden bei künftigen Naturkatastrophen abwenden sollen.

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7 Kommentare

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  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Machtergreifung und Ermächtigungsgesetz. He learned from the worst...

    • @970 (Profil gelöscht):

      "Machtergreifung und Ermächtigungsgesetz. He learned from the worst..."

      So ein Quatsch! Der "National Emergencies Act" wurde am 14. September 1976 vom Kongress verabschiedet. Seit dem haben die Präsidenten 58 mal eine "National Emergency" ausgerufen, von denen gegenwärtig 31 in Kraft sind. Sollte Trump nun also den Notstand ausrufen, so wäre dies Nr. 32 und vollkommen im Rahmen seiner demokratisch legitimierten Befugnisse.

      Ermächtigungsgesetz in diesen Zusammenhang !!!

      Vielleicht mal ein Geschichtsbuch lesen ?

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch:

        "Der Präsident könnte sich im Falle einer Notstandserklärung auf ein Gesetz berufen, das es dem Verteidigungsminister bei einem Notstand ermöglicht, die Konstruktion „militärischer Bauprojekte“ anzuweisen. Eine andere Passage erlaubt es dem Pentagonchef, zivile Projekte der Armee zu stoppen und stattdessen Soldaten an anderen Bauvorhaben zu beteiligen, „die essenziell sind für die nationale Verteidigung“."

        Da sehe ich, bei aller Liebe zur Demokratie, schon die Gefahr, dass das von einem autokratischen Herrscher - also Trump - auch ausgenutzt werden kann. Nicht alles, was demokratisch legitimiert werden kann, ist automatisch vom Verdacht befreit, missbraucht zu werden!

  • Man fragt sich echt wie weichgekocht die Birnen einiger Republikaner sein müssen.

    Inwiefern ist bitte die Tatsache, dass man nicht die erforderlichen Mehrheiten hat um seine politischen Anliegen durchzusetzen ein nationaler Notstand?

  • niemand hat die absicht eine mauer zu bauen

    upps, ich habe die absicht eine mauer zu bauen und mexiko zahlt dafür

    upps, ich habe nie gesagt, dass mexiko die mauer bezahlt

    upps, ICH brauche die mauer, weil ich sonst doof dastehe

  • " Es entspreche dem „gesunden Menschenverstand“, eine Mauer zu errichten,"

    DER war gut! Deswegen haben wir ja auch unsere Mauer nach einigen Jahrzehnten Misserfolg wieder abgerissen, weil das so toll funktioniert.



    Aber vielleicht freuen sich ja die südamerikanischen Länder bald über einen Schutz vor US-Flüchtlingen aufgrund Überschwemmungen und Klimawandel...

  • Wenn die USA erst begonnen Mauern zu ziehen dann werden immer mehr Regierungen seinem Beispiel folgen. - Brave and blocked out world!