Markt für Fleischersatz gewachsen: Mehr Tofu, weniger Fleisch
2022 wurde in Deutschland 6,5 Prozent mehr Fleischersatz als im Vorjahr produziert. Regulierung dürfe diesen Trend nicht behindern, so Greenpeace.
Trotz dieses Anstiegs ist der Umsatz mit Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten gering: 2022 betrug der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen dem Statistischen Bundesamt zufolge 42,4 Milliarden Euro – und damit knapp das 80-fache des Wertes der Ersatzprodukte.
In Deutschland wird seit Jahren immer weniger Fleisch gegessen: Der Pro-Kopf-Verzehr lag nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2022 bei 52,0 Kilogramm pro Kopf. Das war der niedrigste Wert seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989.
Steuern auf Hafermilch höher als auf Kuhmilch
Greenpeace begrüßte das Minus bei Fleisch und das Plus bei Ersatzprodukten. „Um die Klimaziele in der Landwirtschaft zu erreichen, muss die Politik aufhören, durch falsche Regulierung die Entwicklung zu einer fleischärmeren Ernährung mit mehr pflanzlichen Produkten zu behindern“, sagte Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte der Umweltorganisation. Die Agrarbranche verursacht laut Umweltbundesamt rund 14 Prozent des Treibhausgasausstoßes in Deutschland (inklusive der Emissionen aus Agrarböden und landwirtschaftlichem Verkehr).
„Es ist ein Unding, dass zum Beispiel auf Haferdrinks eine höhere Steuer erhoben wird als auf Kuhmilch – und es zugleich untersagt ist, sie als Milch zu bezeichnen“, so Hofstetter. Zudem wolle die Fleischlobby Bezeichnungen wie „veganes Schnitzel“ verbieten lassen. Dabei ließen sich Fleisch und Fleischersatzprodukte auch bei derzeitiger Deklaration gut unterscheiden.
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