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Lahav Shapira zu antisemitischem Angriff„Ich hätte sterben können“

2024 wurde der jüdische Student Lahav Shapira brutal verprügelt. Ein Gericht hat die Tat als antisemitisch verurteilt. Doch einige Wunden bleiben.

Lahav Shapira beim Prozess im Kriminalgericht Berlin-Moabit mit seinem Rechtsanwalt Sebastian Scharmer (rechts) Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Nicholas Potter
Interview von Nicholas Potter

taz: Herr Shapira, am Donnerstag ist das Urteil gefallen: Drei Jahre hat der Täter Mustafa A. bekommen, ein Kommilitone von Ihnen an der Freien Universität Berlin, der Sie im Februar 2024 aus einem antisemitischen Motiv heraus brutal zusammenschlug. Sind Sie mit diesem Urteil zufrieden?

Lahav Shapira: Wenn man bedenkt, dass jemand versucht hat, jemanden umzubringen, dann ist das schwer zu sagen. Das Wichtigste war mir, dass das antisemitische Motiv anerkannt wird und dass es eben nicht zu einer Täter-Opfer-Umkehr kommt. Insofern bin ich zufrieden. Aber wir wissen noch nicht, ob Mustafa A. in Berufung gehen wird.

taz: Drei Jahre Haft – das sind acht Monate mehr, als die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Hat Sie das überrascht?

Shapira: Eigentlich nicht, eher die geringeren Anforderungen der Staatsanwaltschaft. Theoretisch wären bis zu vier Jahren möglich gewesen. Aber die Höhe der Strafe ist mir eine Genugtuung.

taz: Manche Prozessbeobachter empfanden die Staatsanwaltschaft als zu schwach, auch ihr Plädoyer. Wie sehen Sie das?

Shapira: Das sehe ich persönlich nicht so. Ich finde, dass alles Passende gesagt wurde. Die Staatsanwaltschaft betonte das antisemitische Tatmotiv von Anfang an. Ich bin froh, dass die Vorgeschichte berücksichtigt wurde.

taz: Im Gerichtssaal waren Sie wieder mit dem Täter ­konfrontiert. Wie war das für Sie?

Shapira: Was mich gestört hat, war, dass er teilweise gegrinst hat, als er sich zum Schluss entschuldigte. Da war keine Ernsthaftigkeit, obwohl der Richter ihm sogar eine Tüte mit den Schrauben und Metallplatten zeigte, die nach der OP aus meinem Gesicht entfernt werden mussten. Aber vor allem der Verteidiger von Mustafa A. war eine Zumutung.

taz: Mustafa A. wurde von Ehssan Khazaeli vertreten, einem Anwalt, der Verbindungen in die rechtsextreme Szene hat, wie die taz berichtete.

Shapira: Man fragt sich schon, wie der Alltag eines gebürtigen Iraners im Nazi-Milieu aussieht. Aber das ist nichts Überraschendes: Mein Opa wurde beim Olympia-Attentat 1972 von palästinensischen Terroristen ermordet, die ihre Waffen auch von Nazigruppen in Deutschland hatten. Hass verbindet.

taz: Wie haben Sie den Verteidiger Khazaeli erlebt?

Shapira: Er wollte Druck aufbauen, auch medial. Ich fand seine Art arrogant und aggressiv. Aber im Endeffekt hat seine Verteidigungsstrategie uns sogar geholfen. Das hat der Richter auch gesagt. Mehr als ein Jahr habe ich auf ein Urteil, auf Gerechtigkeit gewartet. Und das Erste, was im Gerichtssaal passiert, ist, dass der Verteidiger mir einen Umschlag mit 5.500 Euro bar als Vergleich anbietet.

taz: Im Ernst?

Im Interview: Lahav Shapira

32, wurde in Israel geboren und studiert seit 2022 an der FU Berlin. Er ist Enkel eines Holocaust-Überlebenden und eines Opfers des Olympia-Attentats 1972.

Shapira: Zunächst wurde mir 5.000 Euro angeboten, dann haben sie die Summe um 500 Euro erhöht. Vielleicht dachte er, dass man Juden halt so überzeugt – mit einem Umschlag voller Geld. Das war nichts anderes als eine Taktik: Wenn der Täter dem Opfer eine Entschädigung anbietet, kann das strafmildernd wirken. Wir haben gefordert, dass sein Mandant Antisemitismus als Motiv anerkennt, was er nicht machen wollte.

taz: Warum war der Angriff aus Ihrer Sicht antisemitisch motiviert?

Shapira: Antisemitismus ist nicht nur dieses Nazi-Zeug mit der „Judenrasse“. Es gibt verschiedene Formen. Der israelbezogene ist einer von ihnen. Mustafa A. hat sich daran gestört, dass ich antisemitische Plakate an der Freien Universität abgerissen habe. Auf seinem Handy wurde ein Video aus der Tatnacht gefunden, mit dem Text „Musti hat diesen Judenhurensohn totgeschlagen“.

taz: Auch ein Gruppenchat für Lehramtsstudierende an der FU, in der Mustafa A. auch Mitglied war, war Gegenstand des Prozesses.

Shapira: Darin sieht man eine bunte Mischung: von „Juden beherrschen die Welt“ und es gebe zu viele Juden an der Uni bis hin zu der Behauptung, ich persönlich würde Whatsapp kontrollieren. Studierende haben eine Montage von mir mit Hörnern gemacht. Sie schrieben, ich fände es gut, dass Kinder sterben – und Babys insbesondere. Das LKA hat übrigens diese Chatverläufe nicht ans Gericht übermittelt, sie hätten keine Zeit gehabt, sie auszuwerten, hieß es. Am Ende haben wir sie als Beweismittel eingereicht. Als die Nachrichten im Gericht vorgelesen wurden, hat der Richter gefragt, ob das ernsthaft angehende Lehramtsstudierende sind, die andere so angreifen.

taz: In den Wochen vor dem Angriff gab es eine regelrechte Hasskampagne gegen Sie. Sie seien ein rechter Zionist, ein Provokateur. Können Sie das nachvollziehen?

Shapira: Nein, ich persönlich habe nie Werbung für Netanjahu gemacht, ich bin kein Patriot. Das Einzige, wogegen ich mich eingesetzt habe, sind Gewaltaufrufe gegen Israelis und Juden sowie diese ganze Intifada-Rhetorik, die fordert, Israel auszulöschen. Es ging nie darum, dass man Israel nicht kritisieren darf. Doch das wird von diesen Aktivisten als störend empfunden. Das nutzen sie aus, um Leute als Rassisten oder Aggressoren abzustempeln. Man gilt als provokant, weil man sich gegen Antisemitismus ausspricht. Und schnell machten Videos und Fotos von mir die Runde. Auch das linke Medienportal „Red“ fertigte Clips an, die viral gingen.

taz: Provokant seien Sie vor allem, weil Sie Plakate heruntergerissen haben.

Shapira: Ich habe extra darauf geachtet, dass ich nur Plakate mit antisemitischen Aussagen niedergerissen habe – unter anderem von der Organisation Young Struggle, die den 7. Oktober als Gefängnisausbruch feiert. Da war unter anderem vom israelischem „Landraub“ die Rede. Plakate mit rassistischen Zitaten von Ben-Gvir (Anm. d. Red.: der rechtsradikale Sicherheitsminister Israels) habe ich nicht abgemacht.

taz: Würden Sie das heute noch mal tun?

Shapira: Wenn das antisemitische Plakate sind, ja. Auch das Gericht fand das in Ordnung.

taz: Selbst nach dem Angriff auf Sie schrieb auf Instagram Udi Raz, Vorstandsmitglied der antiisraelischen Aktivistengruppe „Jüdische Stimme“ und Doktorandin an der FU, Sie seien ein „notorisch rassistischer Jude“, in dem eine „satanische Seele“ lebe. Wie gehen Sie mit solchen Vorwürfen um?

Shapira: Udi Raz und diese Organisation sind nichts mehr als ein Feigenblatt. Sie verbreiten Propaganda. Man kann sie nicht wirklich ernst nehmen. Der einzige Weg, mit denen umzugehen, ist mit Strafanzeigen. Und genau das habe ich bereits gemacht.

taz: Sie betreten nur noch mit Personenschützer den Campus. Fühlen Sie sich von der Leitung der Freien Universität unterstützt?

Shapira: Nein. Die Uni-Leitung unternimmt fast gar nichts, deshalb klagen wir sie an. Ihre Aussage ist, dass man nicht überall Sicherheitsleute hinstellen kann. Ich weiß nicht, warum das das Einzige ist, was ihnen einfällt, um jüdische Studierende zu schützen. Was besser geworden ist, ist, dass Plakate und Schmierereien inzwischen schneller entfernt werden. Aber ansonsten müssen wir immer die Uni darauf hinweisen, wenn Hetze wieder stattfindet oder solche Veranstaltungen geplant sind.

taz: Im Oktober wurde die FU besetzt, schon wieder: Ak­ti­vis­t*in­nen trugen Äxte, Sägen und Brechstangen mit sich und bedrohten Uni-Mitarbeiter*innen. Vergangene Woche wurde wieder die Humboldt-Universität besetzt: Ein historischer Hörsaal wurde mit roten Dreiecken und Intifada-Parolen besprüht und verwüstet. Es gibt Schaden im Wert von bis zu 100.000 Euro. Haben Sie das Gefühl, mit solchen Ak­ti­vis­t*in­nen ist man bislang zu nachsichtig umgegangen?

Shapira: Definitiv. Was mich stört: Solche Aktionen werden von den Ak­ti­vis­t*in­nen immer als so harmonisch dargestellt, obwohl sie den Zugang zu Unigebäuden versperren und Menschen beleidigen und bedrohen. Und auf der anderen Seite gebe es nur unverhältnismäßige Repression in einem vermeintlichen Polizeistaat. Manche Do­zen­t*in­nen und Pro­fes­so­r*in­nen – und zum Glück sind es wenige – solidarisieren sich sogar mit diesen Aktivist*innen.

taz: Vier Personen – aus Irland, aus den USA und aus Polen – sollen nach der FU-Besetzung nun des Landes ausgewiesen werden. Das wurden von vielen als zu hart und auch rechtlich problematisch kritisiert, weil sie noch nicht verurteilt worden sind. Wie sehen Sie das?

Shapira: Ich bin gegen Abschiebung und finde, dass erstmal ermittelt werden soll. Und gegebenenfalls sollen dann verurteilte Täter hier in Deutschland bestraft werden. Gleichzeitig soll man nicht so tun, als wären Personen, die eigentlich nur Menschen bedrohen, irgendwie Kämpfer für die Meinungsfreiheit.

taz: 14 Monate nach dem Angriff gegen Sie ist der Prozess nun endlich vorbei. Wie hat sich Ihr Leben seitdem verändert?

Shapira: Ich hätte sterben können. Und ich bin immer noch mit Arztterminen beschäftigt. Die Metallplatten wurden aus meinem Gesicht inzwischen entfernt, aber meine linke Wange ist immer noch ein bisschen angeschwollen. Es kann sein, dass sich wegen der OP Narben unter der Haut gebildet haben. Ich wollte eigentlich nur mein Studium bewältigen, der Angriff belastet mich aber bis heute sehr. Zum Glück habe ich viele liebe Menschen um mich herum, auch meine Partnerin, die ich in der Zwischenzeit kennenlernte. Jetzt will ich einfach meine Bachelorarbeit anmelden, die ich nachholen muss.

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13 Kommentare

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    Die Moderation    

  • taz.de/Widerstand-in-Gaza/!6079528/

    "Die Ermordung von Oday Nasser al-Rabay – einem 22-jährigen Demonstranten, der zu Tode gefoltert wurde, nur weil er ein Ende der Hamas-Herrschaft und des Kriegs gefordert hatte – verdeutlicht die brutale Vorgehensweise, mit der die Hamas Andersdenkende unterdrückt. Für jede Person, die es wagt, ihre Stimme zu erheben, gibt es unzählige andere, die aus Angst vor den grausamen Konsequenzen schweigen."

    Ich habe keine Demo und keine Unterstützung für al-Rabay von der FU mitbekommen. Schade.

  • Warum findet sich weder die Verurteilung für drei Jahre des Angreifers, noch dieses Interview in der Nahost Kategorie der taz?

    Es sorgt sich das Fehlen dieses Tags zu Ende wesentlich geringeren Leser*innenschaft!

  • Zu Mustafa A. muss man nichts mehr sagen, traurigerweise ist diese Form von kulturellem Antisemitismus nichts neues. Und wird sich wohl auch nie ändern.

    Wirklich verstörend finde ich die whatsapp Gruppe. Ich dachte sowas gäbe es nur bei Polizisten*Innen und Soldaten*Innen. Aber auch bei Lehramtstudenten*Innen, einer traditionell politisch links einzuordnenden Gruppe. Die Zeiten sind vorbei, als man den Antisemiten noch an der Glatze und den Springerstiefeln erkennen konnte. Machen wir uns nichts vor. Solange wir weiter akzeptieren, dass diese Menschen ihren Hass als "Israelkritik" tarnen, wird sich auch nichts ändern. An diesem Fall haben wir ja gesehen, wie schnell das in Gewalt Umschlägt. Aber wirklich schockiert bin ich, dass es an Hochschulen passiert.

  • Aus meiner Perspektive sollte Staatsräson vor allem jüdisches Leben hier in Deutschland beschützen, denn wenn man im Namen der Staatsräson Waffen nach Israel liefert, kann es verheerende Konsequenzen haben. Das bedeutet aber auch, dass man alle Formen von jüdischem Leben schützt, nicht nur die, die einem bequem sind.

    In diesem Sinne finde ich es falsch, dass der Interviewer das Gespräch nutzt, um gezielt eine negative Reaktion auf Udi Raz zu provozieren – durch eine suggestive Frage, die ein Zitat ohne Kontext wiedergibt und eine politische Abgrenzung geradezu herbeiführt. Der Eindruck entsteht, dass hier keine neutrale Gesprächsführung stattfindet, sondern der Versuch der Delegitimierung einer jüdischen Stimme, die sich gegen den Krieg äußert und andere Positionen als der Interviewer vertritt.

    Weil solche Stimmen in Medien wie der Bild oft diffamiert werden, hat eine Zeitung wie die taz eine besondere Verantwortung. Wenn man Staatsräson als Schutz jüdischen Lebens versteht, muss das auch heißen, jüdische Perspektiven aktiv zu beschützen – auch dann, wenn sie einem unbequem sind.

  • Plakate abzureißen, gilt diesen Leuten als provokant. Einen historischen Lehrsaal zu zerstören, ist aber legitimer Widerstand.

    Zum Kotzen.

  • Danke für diesen Artikel!



    Danke an die Justiz, die aufzeigt, dass Der, der im Recht ist, dies hierzulande auch erhalten kann.



    Die positive Positionierung des Klägers ist bewundernswert.



    Das Vorgehen gegenüber Lahav Shapira empfinde ich als erschreckend.



    Zuerst ist der gewalttätige Übergriff ein Verbrechen und durch Nichts zu rechtfertigen.



    Dass der Verteidiger aus einem rechtsextremen Umfeld kommt, lässt Rückschlüsse auf die antisemitische Positionierung dieser studentischen Strömung zu, die sich ja noch als " irgendwie links" verkaufen will.



    Das Erstaunen der Justiz über den Chatverlauf der Lehramtsstudenten teile ich.



    Die jüngste Umfrage bzgl. "fake News" zeigt deutlich, dass die "bis 27jährigen" die Gruppe ist, die am Häufigsten auf fake news hereinfällt.



    Doch zurück zu Wesentlichen:



    Antisemitismus lehne ich grundsätzlich ab.



    Ich wünsche Lahav Shapira, dass die Wunden äußerlich wie innerlich heilen.



    Ich wünsche mir von den Studierenden, dass sie ihren Kopf benutzen und von Medienschaffenden und KommentatorInnen eine deutlichere Position.



    Und: Nein! Ich muss mir auch nicht täglich Faschisten anhören um zu wissen, dass sie im Unrecht sind Gleiches gilt für SchafpelztragerInnen!

  • An der FU im StuPa vertreten ist die vulgärmarxistische Gruppe Klasse gegen Klasse, diese unterstützt Antisemiten und betreibt auch im Fall von Shapira Täter Opfer Umkehr auf ihrer Website, öffentlich!

    Wie schnell sich solidarisiert werden kann wurde gezeigt, dads such mit jüdischen Menschen als Universität und Stupa nicht solidarisiert wird machen sie angegriffen worden sind zeigt wer in den Augen dieser anti emanzipatorischen Linken das Recht hat Rechte zu haben an der Uni.

    Shapira gehört nicht dazu und das ist ein Bruch dessen was essenzielle Aufgabe von Universitäten sein muss: Antisemitismus zu bekämpfen.

    Ab der FU musste das Gericht diese Aufgabe übernehmen, statt der intellektuellen (Nachwuchs) Elite.

  • Danke für das Interview und weiterhin gute Besserung. Ein Unding, wenn jemand nur weil er jüdisch ist um sein Leben fürchten muss. In Deutschland. In 2025.

    Und ja zum Rechtsstaat. Antisemitismus und Propalästina Demos sollten nicht zu Abschiebungen ohne Prozess führen, genausowenig wie andere schlimme Sachen oder Straftaten. Aber wo es geboten ist, sollte Strafverfolgung erfolgen. Sehr richtige Aussage.

    Ernsthaft gewaltfreie Besetzungen sind ziviler Ungehorsam und legitim. Niemand außer wenigen israelischen Nationalisten dürfte sich über die menschenrechtliche Lage in Gaza freuen, und darauf darf man natürlich aufmerksam machen. Aber Bedrohungen, Beschimpfungen bis hin zu brutalster Gewalt? Die sind kein ziviler Ungehorsam mehr und machen diesen auch kaputt. Da sind die Studierenden und Demonstrierenden auch gefordert, sich gegenseitig nicht alles durchgehen zu lassen. Leute mit einem Hass wie bei dem Gewalttäter Mustafa A. in seinen Reihen zu dulden, egal welche politische Gruppierung man ist? Armutszeugnis und brandgefährlich. So zerstört man auch jede Glaubwürdigkeit politischer Anliegen. Eklig.

    Zum Glück und zurecht ist "Musti" jetzt im Knast, und Shapira am Leben.

  • Vielen Dank für das gute Interview. Nicholas Potter war der richtige Partner dafür.

    Die Widerwärtigkeiten von Udi Raz waren mir nicht bekannt. Aber sie überraschen bei der Person auch nicht.

  • Faschisten und Rechtsextreme an der FU Berlin.

    Wo ist da eigentlich die Antifa?

    Wenn ich mir vorstelle, Mustafa A. und seine Chatfreunde unterrichten bald meine Kinder, wird mir angst und bange.

  • Ich kann meinen Hut gar nicht oft genug ziehen vor dem Mut und der Integrität Lahav Shapiras.

    Dieser menschenfeindliche Angriff, das ganze widerliche antisemitische Umfeld, dass sich an Berliner Universitäten austoben kann wie es lustig ist, ohne dass es dabei auf Gegenwehr stößt, das ist so empörend wie erschreckend.

    Der Hass auf Israel und auf Jüdinnen und Juden ist der perverse Minimalkonsens allzuvieler Linker, von der Kulturszene ganz zu schweigen.

    Diese Leute kapern ganz selbstverständlich jede Demo. Und keinem der anderen Demonstranten wird dabei schlecht.

  • Der Täter hat nun die Gelegenheit, über das nachzudenken, was er angerichtet hat. Lahav Shapira wünsche ich alles Gute: Dass er sein Studium abschließen kann und Erfolg hat, nicht nur im Beruf, sondern auch im Kampf gegen das Gift des Antisemitismus!