Kurdische Gebiete unter Beschuss: Stoppt die Angriffe Erdoğans auf die Kurden in Syrien!
Die Besetzung und damit verbundenen Militäroperationen sind Teil einer tief verwurzelten antikurdischen Politik. Sie verletzt internationales Recht.
![Eine Soldatin mit einem Maschinengewehr Eine Soldatin mit einem Maschinengewehr](https://taz.de/picture/7407925/14/37212292-1.jpeg)
O bwohl die 61-jährige Diktatur in Syrien offiziell beendet wurde, wirkt der Bürgerkrieg, der das Regime stürzte, noch nach. Mehr als 13 Jahre Konflikt haben hunderttausende Tote, massive Zerstörungen und eine globale Flüchtlingskrise verursacht.
Die westlichen Staaten und die Vereinten Nationen müssen sich ihrer moralischen Verantwortung stellen, Minderheiten zu schützen und ein inklusives politisches System zu schaffen.
Ein Modell wie im Libanon, das ethnische und religiöse Diversität berücksichtigt, wäre richtungsweisend.
Die Türkei hat begonnen, kurdische Gebiete im Norden Syriens zu besetzen. Die damit verbundenen Militäroperationen sind Teil einer tief verwurzelten antikurdischen Politik. Sie verletzten internationales Recht.
Türkische Aggressionen und die Vertreibung der Kurden
Seit 2016 hat die Türkei, mit Unterstützung von islamistischen Söldnern und ehemaligen IS-Kämpfern, drei große Militäroperationen im Norden Syriens durchgeführt:
Firat Kalkanı (Euphrat-Schild), Zeytin Dalı (Olivenzweig) und Barış Pınarı (Friedensquelle). Dabei wurde internationales Recht missachtet, tausende kurdische Kämpfer der YPG und hunderte Zivilisten wurden getötet sowie mehr als 450.000 Kurden aus ihren Heimatgebieten vertrieben.
Diese Angriffe auf kurdische Selbstverwaltungsgebiete reißen bis heute nicht ab. Erdoğan nutzt zunehmend antisemitische Rhetorik, um die Kurden als Handlanger Israels darzustellen.
So will er weitere Unterstützung zu mobilisieren. Jüngst vertrieben türkische Truppen und ihre Milizen erneut 150.000 Kurden aus dem Norden und Osten Aleppos. Das Ziel: eine Dauerbesetzung erzwingen und die Staatenlosigkeit der Kurden aufrechterhalten.
Die moralische Pflicht des Westens
Die Nato muss sich klar und entschieden gegen diese Angriffe der Türkei stellen. Die neoosmanischen Angriffe Erdoğans bedrohen die Stabilität Syriens sowie die Werte, die der Westen zu verteidigen vorgibt.
Die Kurden haben im Kampf gegen den IS zehntausende Leben geopfert. Ihr Widerstand beendete das barbarische Kalifat, ein Erfolg, der international – besonders durch den heldenhaften Einsatz kurdischer Frauen – anerkannt wurde. Trotz alledem werden die Kurden nun von ihren ehemaligen Verbündeten alleingelassen.
Im Norden Syriens zeugen Gräber der Gefallenen von ihrem Opfer und ihrem Kampf gegen die Barbarei. Es ist eine moralische, humanitäre und politische Pflicht, diese Unterdrückung nicht weiter zu ignorieren.
Der Westen muss die Türkei klar zurückweisen und das kurdische Volk vor weiteren Angriffen schützen. Die internationale Gemeinschaft darf nicht zusehen, wie die Kurden ein weiteres Mal Opfer von Vertreibung und Gewalt werden.
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