Kunst gegen das Schweigen der Logistiker: Erinnerung an Kühne + Nagel gewinnt
Der Meisterschüler Felix Dreesen hat mit einem Werk über Kühne + Nagels Verwicklungen im Nationalsozialismus den Karin-Hollweg-Preis gewonnen.
Unbekannte hatten während der Abrissarbeiten des ehemaligen Bremer Firmensitzes von Kühne und Nagel an der Schlachte über Nacht die Fenster der Bürofassade mit einer Botschaft bemalt: „500 Schiffe 735 Züge 1942–1944 mehr als nur ein Dienstleister – gegen das Vergessen!“ Kurz danach hatten Bauarbeiter diese Fenster entfernt.
Dreesen präsentiert jetzt neun unversehrte Fenster in ihrer ursprünglichen Reihenfolge. Er sagt nicht, woher er sie hat. Überzeugt hat die Jury nach eigener Auskunft „die Mehrdeutigkeit und Vielschichtigkeit“ des Beitrags von Dreesen. Das Werk bilde die „Wirkmächtigkeit von Kunst innerhalb gesellschaftlicher Diskurse“ ab.
Der Preis ist einer der wichtigsten Kunstförderpreise in Deutschland. Dreesen hat sich gegenüber 16 anderen jungen KünstlerInnen durchgesetzt, deren Arbeiten ebenfalls in der Ausstellung „OH WOW. Meisterschülerausstellung der Hochschule für Künste Bremen“ in der Weserburg zu sehen sind. Mit der Preisverleihung am Freitagabend eröffnete die Ausstellung.
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