Künstliche Intelligenz in Deutschland: Wissing gegen mehr KI-Regulierung
Programme wie das Sprachsystem ChatGPT entwickeln sich schnell weiter. Der Digitalminister sieht große Chancen – und will keine strengen Regeln für KIs.
![Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Verkehr und Digitales, redet bei einem Pressegespräch im German Pavillon auf der Technik-Messe CES. Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Verkehr und Digitales, redet bei einem Pressegespräch im German Pavillon auf der Technik-Messe CES.](https://taz.de/picture/6024869/14/Wissing-1.jpeg)
ChatGBT basiert auf dem KI-Modell GPT-3, mit dem Texte generiert werden können, die man für das Werk eines Menschen halten kann. „Mit der kommenden Generation des KI-Sprachmodells GPT-4 werden Dinge möglich, die unser Leben verändern werden“, sagte Wissing.
Dazu gehörten beispielsweise Simultanübersetzungen in alle Sprachen in Sekundenschnelle, das Ausarbeiten von Reden oder auch Vorträgen innerhalb von Sekunden zu beliebigen Themen mit einer sehr hohen Sprachpräzision und mit einer beindruckenden Sprachfertigkeit. „Ich bin mir sicher, dass viele Menschen in Deutschland und Europa dies nutzen werden.“
Eine Regulierung dieser KI sei notwendig, sagte der Digitalminister. „Wir sollten dabei aber nicht prohibitiv denken, also nicht überlegen, wie wir das möglichst zurückdrängen, einschränken oder gar verbieten können. Wir sollten uns vor allem auf die Frage der Transparenz konzentrieren und alles aus der Perspektive der Anwenderinnen und Anwender her denken.“
Wissing warnt EU-Parlament
Die Verantwortlichen bei OpenAI seien auch bereit, sich an einer guten Regulierung beratend zu beteiligen, betonte Wissing. „Wenn wir uns auf verlässliche Standards und Zertifizierungen einigen, ist dies auch im Interesse der Unternehmen.“ Wichtigster Geldgeber des Start-ups ist Microsoft.
Wissing sagte, seine größte Sorge bei der KI-Regulierung sei, dass es auf europäischer Ebene eine Mehrheit geben könne, die glaube, durch Verbote die Anwendung dieser KI-Systeme einschränken zu können. „Insbesondere im EU-Parlament gibt es zum Teil solche Bestrebungen. Wir würden dann letztlich nur feststellen, dass die KI-Systeme von den Anwendern trotzdem intensiv genutzt werden, ohne dass wir in einer sinnvollen Regulierung unsere Wertvorstellungen einbringen konnten.“
Deutschland und Europa bräuchten kein Verbot der KI, sondern Wege, Werte wie Demokratie und Transparenz zu gewährleisten. „Es darf nicht passieren, dass KI-Algorithmen so manipuliert werden, dass von deren Antworten immer nur bestimmte gesellschaftliche oder politische Gruppen profitieren.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Überraschung bei U18-Wahl
Die Linke ist stärkste Kraft
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird
Ukraine-Verhandlungen in Saudi-Arabien
Wege und Irrwege aus München
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
RTL Quadrell
Klimakrise? War da was?