piwik no script img

Kommentar zum Protest gegen die AfDDie Macht der Bilder

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Der große, bunte Protest gegen die AfD-Demonstration in Berlin war ein voller Erfolg. Das zeigt, wie gestrig die Wutbürger-Bewegung ist.

Eine Demonstration misst sich an den Bildern, die davon bleiben. Die Gegendemonstration ist bunt und einfallsreich Foto: dpa

E s ist bedauerlich, dass die Schmollbürger der AfD glauben, nach dem Bundestag nun auch auf der Straße Präsenz zeigen zu müssen und so die linke und liberale Öffentlichkeit zum Gegenprotest nötigen. Aber wenn man schon gegen die Rechten demonstrieren muss – und man muss es –, dann bitte auch künftig immer so, wie es am Sonntag in Berlin geschehen ist. Denn an diesem Tag sind die Parolen der Rechtspopulisten gleich mehrfach demontiert worden. Selten sah diese Bewegung dämlicher aus.

Das beginnt schon mit der wiederholt skandierten Parole von jenem Volk, das diese Demonstranten zu sein behaupten. Dass das schon rein mathematisch Unsinn ist, zeigen die Bilder aus Berlin – die Zahl der Gegendemonstranten übertraf die der AfD-Fans gleich mehrfach. Das setzt sich fort mit dem friedlichen wie bunten Charakter der Gegendemonstranten. Nichts ist den rechten Ordnungsfanatikern lieber, als wenn sie sich zu unterdrückten Verfechtern für die Freiheit stilisieren können, denen das Demonstrieren unmöglich gemacht wird.

Doch dazu gab es für Gauland & Co. keine Gelegenheit: Die AfDler durften, von der Polizei geschützt, ungestört ihre Kundgebungen abhalten. Nun ist es zwar ausgesprochen bedauerlich, mehrere Tausend Dumpfbacken vor dem Brandenburger Tor betrachten zu müssen. Noch bedauerlicher aber wäre es gewesen, wenn sich diese Leute auch noch als verfolgte Unschuld hätten darstellen können.

Eine Demonstration misst sich an den Bildern, die davon bleiben. Und da sieht man einerseits: einige Tausend verbissene Menschen, überwiegend männlich, häufig älteren Jahrgangs, die der Überzeugung sind, dass Kanzlerin Merkel „weg“-muss. Und andererseits eine riesengroße Party zu Land und zu Wasser, mit vergnügten Menschen bei lauter Musik, mal verkleidet, mal nicht, inländisch, ausländisch, migrantisch, tanzend und protestierend.

Diese Demonstranten protestierten in ihrer Vielfalt nicht nur gegen eine rückwärtsgewandte Partei; sondern sie zeigten mit ihrem ganzen Outfit, mit ihren Gesten und ihrem Verhalten, wie gestrig die Freunde streng geordneter Verhältnisse sind. Und sie sorgen dafür, dass die AfD endlich einmal nicht nur alt, sondern auch ziemlich unwichtig und klein aussieht.

Es wäre ein Fehler, die AfD und ihre Wirkungsmacht in der Gesellschaft zu unterschätzen. Es ist aber auch falsch, sie mächtiger zu machen, als sie ist. In Berlin hat sich an diesem Sonntag herausgestellt: Es handelt sich lediglich um eine kleine radikale Minderheit.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
Mehr zum Thema

51 Kommentare

 / 
  • Das ist so lächerlich hier, mit eurer permanenten realitätsleugnung macht ihr diese Partei nur stärker . Dieser circlejerk muss ein Ende haben. Es stimmt einfach nicht dass dort nur old white Male die wirtschaftlich kaputt sind , waren.Diverse Zeitungen wie zB der Spiegel schreiben dass dort viele junge und auch Frauen waren. Der Querschnitt der Gesellschaft. Hört auf die Menschen dort so zu sehen , wie ihr WOLLT. Ihr schafft euch euer Feindbild selbst. Hört auf genau das zu tun was ihr der afd vorwerft. Ich lese in dem Kommentar nur Verbitterung, Hass und Ausgrenzung. Ich dachte #noHate?

    hölle nochmal es ist nur niederschmetternd wenn die Rechten mit denen ich rede deutlich liberaler sind als solche Kommentare hier und die totalitären Vorschläge in diversen anderen Kommentaren . Ihr liefert der "rechten" damit nur eine Steilvorlage nach der anderen .

    Hab das hier schnell auf dem Handy getippt Rechtschreibfehler könnt ihr behalten .

    • @Haris M:

      Achja bin kein old white priviliged Male also spart euch das

  • Das heißt aber auch den Diskurs zu suchen, sich im Bundestag miteinander demokratisch auseinanderzusetzen und nicht die gleiche Schiene fahren wie viele Demoteilnehmer.. Die dürfen gröhlen und pfeifen, von gewählten Politikern in den Sitzungen erwartet man etwas anderes..

    Dazu kommt das ständige vorverurteilen, kritisieren und denunzieren, sich dann aber wie ein Fähnchen im Wind drehen und wie die SPD, FDP und CDU doch Punkte aufgreifen, die davor noch als rechts und unmöglich verunglimpft wurden. Diese heuchlerische Doppelmoral um Wähler zurückzugewinnen ist ekelhaft, da sind diese genannten Parteien aber nicht allein.

    In unserer Politik sitzen sowieso viel zu viele bildungsarme Versager, die ohne Ausbildung oder Studienabschluss in ihrer eigenen Blase leben und unter Realitätsverlust leiden!

    Politikführerschein einführen, so dass zumindest qualitativ etwas vorgewiesen ist. Sonst braucht man auch für alles seine Nachweise an Studien und Ausbildungsabschlüssen, um am Verkehr teilzunehmen usw., nur in der Politik darf bei horrenden Bezügen jeder ran!

    • @Steff Knabs:

      AFD Partei mit den zweitmeisten akademischen Abschlüssen nach der FDP.

      Ist die Wissenschaft "vernazi't" ?

      Laut IW Köln sind die Wähler der AfD zu 80% gut bis sehr gut verdienend und 34% gehören zu den top Leistungsträger.

      • @Haris M:

        Oder die andere Seite nicht die Hellste? Das sind die, die ich meinte..

        Den Punkt von Ihnen mit den Akademikern kann ich aus privaten Kreisen nur bestätigen. Von Ärzten, Ingenieuren, erfolgreichen Unternehmern, Lehrern, Juristen, gehobenen Gastronomen, Beamten, viel an Gutverdienern dabei.

        Mit diesen Leuten kann man aber anständig diskutieren, was bei anderen die in ihrer Ideologie so festgefahren sind und wenig Argumente haben, meist gar nicht möglich ist.

        Das sind dann aber diejenigen die vom von ihnen ach so verhassten Staat leben und anderen die einzig wahre Denkweise diktieren wollen. Liest man hier auch zu hauf in den Kommentaren, teils sehr radikal. Alles andere als demokratisch jedenfalls..

  • Das Zahlenverhältnis der 5000 bundesweit mobilisierten Reinarier im Vergleich zu den 25000 Berlinern, die auch nicht für einen Tag ihre Stadt den Rassisten überlassen wollten, zeigt doch eines ganz klar :

    Es muss endlich ein Ende haben mit der anmaßenden Parole der Pegidaartigen, sie seien "das Volk".

     

    Da alle Medien diesen Anspruch rechter Strategen bisher unbesehen multipliziert haben, laufen vor allem die omnipräsenten bayrischen CSU-Politiker diesen arroganten völkischen Behauptungen

    hinterher und prägen die Politik der Bundesregierung durch fremdenfeindliche Zugeständnisse an den angeblichen Volkswillen.

     

    Nach der beeindruckenden Demonstration der Bevölkerung in Berlin muss endlich Schluss sein mit der Mär der Ausländerhasser, die von sich behaupten, "das Volk" zu sein.

    • @unSinn:

      Was bedeuten diese Demozahlen?

      Absolut NICHTS!

      Oder haben Sie nach den 40 000 Pegidateilnehmern in Dresden auch behauptet, die Mehrheit wäre für Pegida?

      Fakt ist, bei der letzten Bundestagswahl haben ca. 13% AFD gewählt. Da können Sie noch so viel in diese Berliner Demo hineininterpretieren.

      • @Florian Hohenwarter:

        Selbst optimistischste Schätzungen gehen bei Pegida von einmal maximal 25.000 TeilnehmerInnen aus. Wie kommen Sie auf 40.000? Dabeigewesen, doppelt gesehen?

      • @Florian Hohenwarter:

        Was bedeuten diese Demozahlen ?

        Richtig, er ist ein Erfolg das erheblich mehr gegen die AFD waren als dafür, aber sogar zu Fußball Spielen von Herta BSC kommen mehr.

      • @Florian Hohenwarter:

        Gegen Dumpfbacken ist kein Kraut gewachsen! Bitte mal nur vorstellen: Gauland Kanzler, Meuthen Präsident, Weidel Innenministerin, Bachmann Verteidigungsminister (heißt dann vermutl Kriegsminister)!?! Das sind alles einfach nur Witzfiguren. Die AfD hat keine Mehrheit. Lasst uns dafür sorgen dass es so bleibt!

  • Is halt grade voll hip gegen Rechts demonstrieren und schön die Mittelfinger hoch aber am Wahlsonntag dann leider keine Zeit weil afterhour... wenn CDU/CSU so weiter machen brauchen wir keine AFD mehr. Schade das sich unsere weltoffene Gesellschaft nie im Wahlergebnis widerspiegelt...

    • @Sargnagel:

      Finde es auch schade dass die meisten Leute zu den gegenprotesten nur wegen den Musikevents gekommen sind und nixjt zum protestieren . Das lässt die Zahl künstlich nach oben steigen , obwohl viele einfach nur Party machen wollten denen war die Afd egal :/

  • Schon ein bischen Naiv, kreative Schilder gegen Dumpfbacken - da weiß doch jeder, wer die guten sind....Ach wenn das Leben so einfach wäre. Den Rechtsgesinnten überzeugt das nicht, der sagt wie einst in den 70ern: "Alles Gammler, Hippies, die sollten ins Lager, Haare schneiden, die hat man vergessen zu vergasen" (alles damas selbst erlebt) Ich musste bei den Deutschlandfahnen schwenkenden Rechtsbacken an die Bilder der Fußball-WM denken - auch hier ein Doitscher Fahnenwald - aber das war ja unpolitisch....

  • "Es wäre ein Fehler, die AfD und ihre Wirkungsmacht in der Gesellschaft zu unterschätzen. Es ist aber auch falsch, sie mächtiger zu machen, als sie ist."

     

    Richtig, an den Kern der Sache heran gehen und daran arbeiten. So holt man m.E. zahlreiche Menschen von der AfD zurück.

    • @Gerhard Krause:

      Das heißt aber auch den Diskurs zu suchen, sich im Bundestag miteinander demokratisch auseinanderzusetzen und nicht die gleiche Schiene fahren wie viele Demoteilnehmer.. Die dürfen gröhlen und pfeifen, von gewählten Politikern in den Sitzungen erwartet man etwas anderes..

      Dazu kommt das ständige Vorverurteilen, kritisieren und denunzieren, sich dann aber wie ein Fähnchen im Wind drehen und wie die SPD, FDP und CDU doch Punkte aufgreifen, die davor noch als rechts und unmöglich verunglimpft wurden. Diese heuchlerische Doppelmoral um ein Wähler zurückzugewinnen ist ekelhaft, da sind diese genannten Parteien aber nicht allein.

      In unserer Politik sitzen sowieso viel zu viele bildungsarme Versager, die ohne Ausbildung oder Studienabschluss in ihrer eigenen Blase leben und unter Realitätsverlust leiden!

      Politikführerschein einführen, so dass zumindest qualitativ etwas vorgewiesen ist. Sonst braucht man auch für alles seine Nachweise an Studien und Ausbildungsabschlüssen, nur in der Politik darf bei horrenden Bezügen jeder ran!

    • @Gerhard Krause:

      Na aber wie wollen Rassismus und Chauvinismus einfach so aus den Köpfen der Leute holen?

      • @sart:

        Ich wage zunächst einmal die These, dass das Potenzial für Menschenfeuindlichkeit grundsätzlich allen Menschen zu eigen ist.

         

        Daher ist die soziale Lage, selbstverständlich das kulturelle Angebot, Einkommen, Vermögen, so wichtig, aber auch andere Formen von Gerechtigkeit.

         

        Das muss man wieder herstellen.

      • @sart:

        Indem man es nicht Rassismus nennt, dass nicht jeder - auch wenn er es sich wünscht - das Recht hat hier zu sein.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Es kommt nicht drauf welches Wort dafür verwendet wird, es ist die rassistische Einstellung dieser immer schon existierenden 10-15% Dumpfbacken, denen die AfD eine Plattform bietet! Berlin Respekt ❤️

          • @Franz Urban:

            Haben sie eine wissenschaftliche grübdlage für ihre Behauptung dass 10-15% einer Bevölkerung " rassisten" sind ? Oder ist das einfach nur ihr biologistisches Weltbild , weil ist halt so ..?

  • Hmm, 25.000 gegen 5000 in Berlin macht die AfD zahlenmäßig stärker als ihr Stimmenanteil bei der Bundestagswahl.

     

    Nur um das mal rein rational zu sehen, was man auf jeden Fall tun sollte. Gegen Gefühle helfen Gegengefühle nur sehr bedingt, aber Verstand hilft sehr gut, wenn man das mal menschheitsgeschichtlich betrachtet. Man müsste damit akut nur mal langsam anfangen.

    • @Mustardman:

      Ja vor lauter bunten Farben und freudiger Selbstbestätigung übersehen die Leute einen nicht ganz unwichtigen Punkt....

       

      ... Berlin ist jetzt nicht gerade repräsentativ für Deutschland.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      5000 aus dem gesamten Bundesgebiet herangekarrte Faschisten, teils mit finanziellen Zuwendungen gelockt (wie man lesen konnte), gegen 25.000 ? Schon blamabel. Da ging ja bei Pegida mehr ...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Sie wissen schon dass sie das Wort faschist hier total zweckentfremden und vergewaltigen ? Bitte mal im Lexikon nachschlagen , das tut wirklich weh. Danke !

  • 6G
    64662 (Profil gelöscht)

    Wie ärgerlich für die Bräunlinge, dass auf Demonstrationen keine exzessive Verwendung von Mehrfachaccounts möglich ist! ;)

  • Sehr wichtig ist es aber, nicht nur die AfD zu bekämpfen sondern auch die Ursachen, warum diese Partei gewählt wird. Eine der Ursachen liegt in der sozialen Ungerechtigkeit hierzulande, die durch vielfachen negativen Wirkungen der Agenda 2010 in einigen Bereichen erst zu Stande kam und allgemein gesehen sich deutlich verstärkte.

    • @Stefan Mustermann:

      Das sehe ich genauso. Wie man liest, sind etliche AfD-Anhänger und -Funktionäre enttäuschte ehemalige SPD-Wähler.

    • @Stefan Mustermann:

      Sehr richtig.

       

      Deswegen ist es ja auch so immens wichtig denjenigen, die unter der falschen Verteilung unseres Wohlstands leiden auch noch Konkurrenz vor die Nase zu setzen.

       

      Und auch wenn man das nicht sagen darf - der "Verteilungskampf" wird wahrscheinlich nicht leichter wenn mehr drum kämpfen und ob es mehr zu verteilen gibt wage ich auch zu bezweifeln.

  • Demos sind das eine, Wählerstimmen das andere. Und letztere kriegt die AfD ja leider mehr als genug.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Wutbürger?

    Nennen wir doch die Dinge beim Namen, Nazis.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Aha. Und die Gegendemonstranten waren dann alle Kommunisten?

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Sophokles:

        ...nö, wie auf dem Bild schön zu sehen, es waren auch Omas dabei.

        Wer für die sog. AfD auf die Straße geht, ist in meinen Augen ein Nazi.

        Es gibt keinen Unterschied zwischen den Anhängern der NSDAP in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts und den Anhängern der AfD im Jahre 2018.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Diese Arroganz und volle Überzeugung der eigenen Dummheit ... sagenhaft.

  • Alles schön und gut, aber wo bleibt die inhaltliche Auseinandersetzung.

    Die trockenen Argumente gegen die Argumente der AfD.

    Solange den Leuten die Fragen nicht beantwortet werden, werden sie ihre Kreuzchen bei der AfD machen.

    Und dann ??

  • Omas haben einen Großformatdrucker...

    • @agerwiese:

      Omas in Berlin haben Copyshops an jeder Ecke.

  • Omas gegen rechts! Gut so! Vielen Dank, Omas!

  • Wir holen uns unser Land zurück - geht doch.

    • @Gregor Tobias:

      Also ich finde Volks- bzw. Landesverrat ist doch etwas positives. Ich brauche kein Land, keine Nation ABER stehe ein für Solidarität zwischen Menschen für Freiheit und Gleichheit und das über Grenzen hinweg.

      • @Uranus:

        Das ist doch schön. Dafür bekommen Sie von der AfD die Auszeichung 'Gutmensch'.

        • @Nikolai Nikitin:

          Also von Ihnen?

          • @Uranus:

            Aber wenn sie gegen Länder und Nationen und somit Kulturen sind , sind sie doch gegen Vielfalt und Buntheit :/ wenn alle Länder und Kulturen doof sind und nur Gleichheit gut dann entsteht aus bunt am Ende doch nur .... Schwarz?

            Wie stellen sich Leute wie sie das funktionieren der Erde denn vor ? Zentralregierung ? Anarchist ? Kommen sie bringen Sie mich zum grübeln ...oder lachen .

  • Ich befürchte ja, dass die Zahl derer, die meinen, die AFD spreche schon die richtigen Themen an, die meinen, die AFD als nützlichen Idioten sehen zu dürfen, dass diese Zahl ziemlich hoch ist. Und dass diese Leute auch leider nicht so dumm und alt und hasserfüllt auftreten und dass gegen sie viel schwerer zu demonstrieren ist, ja, es sollte mich nicht wundern, wenn mancher heute sogar auf der Anti- AFD- Seite mitgelaufen ist. Dieser ziemlich stillen fast- schon- Mehrheit ist schwer beizukommen. Die tun ja nichts Schlimmeres als heute wieder Talkshow zu gucken und morgen zu schweigen. Aber trotzdem, heute war ein guter Tag.

    • @Benedikt Bräutigam:

      ... und im worst case macht diese schweigende Mehrheit, die sie meinen, tatsächlich ihr Kreuzchen bei der AfD. Und dann ? Wie geht es dann politisch weiter ? Was empfehlen Sie ?

      • @Nikolai Nikitin:

        Ja, das ganz konkrete Problem im Moment ist, dass zwar alle irgendwie zu wissen glauben, was falsch ist, aber: Was ist richtig? Wen er nicht wählen will, weiß jeder, aber wen wählen?

         

        "Freiheit von" ist einfach zu benennen, aber "Freiheit zu" ist schwieriger. Es wird Zeit, mal wieder positiv das zu benennen, was wir wollen und nicht nur negativ das, was wir nicht wollen. Damit machen wir uns nämlich nur abhängig von denen, die immer genau wissen, was sie wollen und das klar vertreten, weil es animalische und instinktive Sehnsüchte nach Dominanz, Männlichkeit und "Sieg" kitzelt. Wer Verstand über Instinkt setzen will, muss verständige Dinge fordern. Nicht dass es daran mangeln würde.

      • @Nikolai Nikitin:

        Hartnäckigkeit bei den Forderungen nach korrekter Wirtschaftspolitik, Umweltschutz, Chancengleichheit für Migranten und Geflüchtete und eine Integrationspolitik mit Information über die Gesetze und Normen dieser Gesellschaft. Diese Informationen können auch die Rechtspopulisten gut gebrauchen.

        • @aujau:

          Ihre positiven Vorstellungen für ein/e bessere/s Deutschland/Europa/Welt in allen Ehren. Die Frage ist nur, ob diese von der Mehrheit der Wähler/innen am Wahltag so geteilt werden.

          • @Nikolai Nikitin:

            Naja, beim letzten Wahltag sind diese Vorstellungen von gut 80% der Wählenden schon geteilt worden, oder? Persönlich würde ich schätzen, dass das Potential da verlässlich ca. mindestens 68% sein dürfte (nach den Zahlen der letzten knapp 100 Jahre), was immer noch eine klare Mehrheit ist.

             

            Und jetzt heulen gehen bitte, das befreit.

            • @Mustardman:

              Prima, wenn es bei den 68 Prozent bleibt, dann ist ja alles gut.

              • @Nikolai Nikitin:

                Ernsthaft, es gibt und gab schon immer ein Drittel der Bevölkerung, die durchaus rechts denken und im Notfall auch wählen. Solange es demokratisch zugeht, ist das kein Problem (sie sind ja eine Minderheit), aber natürlich kann eine so große Minderheit auch anders als demokratisch, zumal DIESE Minderheit von Demokratie eh nicht viel hält.

                 

                Das ist alles nicht so einfach...

                • @Mustardman:

                  Der einzige der undemokratisch zu denken scheint sind sie , da sie es scheinbar schon als fast-Verbrechen/mindestens problematisch ansehen , rechts zu sein und somit das Fundament der Demokratie , die Links-rechts dichotomie ablehnen .

                  Die affinität der linken sich mit der gewaltbereiten antifa etc gemein zu machen oder ihre Taten zu relativieren, da Mann ja für " das gute" kämpft,spricht ebenfalls dafür.

                  lg ein vor 17 Jahren geflüchteter .

                  Haris