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Kommentar USA und NahostStümperhafte Vermittlung

Kommentar von Susanne Knaul

Plötzlich üben die USA Druck auf Israel aus und wollen eine Waffenruhe um jeden Preis. Doch ihre Verhandlungstaktik zeugt von Ignoranz.

Links im Bild: Tunnel. Mitte: Soldat. Nicht im Bild: Frieden Bild: reuters

V erstehe einer das Weiße Haus. US-Außenminister John Kerry zog zurecht die Herzen aller Friedensbewegten auf sich, als er sich vor gut einem Jahr der nahöstlichen Verhandlungen für die Zweistaatenlösung annahm. Über Jahre hatte sich niemand die Hände an dem heißen Eisen Palästinenserstaat verbrennen wollen. Kerry ging die neue Aufgabe mutig, optimistisch und mit unermüdlicher Energie an. Dass er am Ende scheiterte, so glaubte man, lag an seinen schwierigen Partnern.

Tatsache ist, dass niemand im Weißen Haus auch nur daran dachte, den Unmut über den israelischen Siedlungsbau im Westjordanland mit praktischen Maßnahmen zu unterstreichen. In Europa ist man nach jahrelangem Zögern nun hoffentlich bald so weit, die Produkte aus den Siedlungen für den Kunden einheitlich kenntlich zu machen. In Washington trinken Kerry und seine Freunde hingegen unverändert den guten Wein aus den Bergen Samarias, „made in Israeli settlements“.

Plötzlich aber geht es doch, Druck auf Israel auzuüben. Mit Tausend Toten in Gaza ist die Schmerzgrenze von Präsident Barack Obama erreicht. Ganz schnell müsse nun eine Waffenruhe her – um jeden Preis. Alle 15 Minuten stirbt ein Mensch im Gazastreifen. Natürlich muss das Blutvergießen aufhören. Aber um jeden Preis? Wie oft schon wurden Kriege zu schnell beendet und zogen deshalb bald schlimmere Schlachten nach sich.

Mit der Gefahr der Kassam-Raketen können sich die Israelis, die in den Kibutzim rings um den Gazastreifen leben, mehr schlecht als recht arrangieren. Hingegen ist der Gedanke für sie unerträglich, da könnte eines Tages ein Terrorist, der eben durch einen Tunnel direkt aus dem Gazastreifen kommt, geradewegs im Kinderhaus landen, um dort ein paar Knirpse einzusammeln und mit rüberzunehmen als Pfand für die palästinensischen Häftlinge. Solange die Gefahr der geheimen Tunnel aus Gaza nicht gebannt ist, wird Israel die Truppen nicht abziehen.

Dass der letzte Waffenstillstandsvorschlag aus der Feder John Kerrys das Tunnelproblem ignorierte, zeugt von Ignoranz und Stümperei. Schon bei der Wahl seiner Partner sollte der Chefdiplomat aus dem Weißen Haus schleunigst umdenken. Nicht die Türkei und Katar, sondern Ägypten und die Palästinenserführung von Machmud Abbas sind die rechten Berater. Abbas ist zudem der einzige, bei dem sämtliche Fäden zusammenlaufen könnten.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
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46 Kommentare

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  • Nicht Tunnel sondern Mauern sind das Problem. Ohne Deeskalation gibt es kein Vertrauen und keinen Frieden.

  • Sie wollen hier ne harte Wahrheit proklamieren und klingen wie ein islamophober Halbstarker in der Hofpause.

     

    Damit weiß der halbwegs differenzierte Leser sofort, wie man drauf sein muss, um Israels Expansionskrieg gegen die Palästinenser gutheißen zu können.

    • @friedjoch:

      War auch an Herrn Harrrtmann gerichtet.

  • Die Formel ist einfacher als manche meinen.

    Entmilitarisierung Gazas gegen Wirtschaftsboom

     

    Wieso will Hamas das nicht?

    • @Mal Mel:

      und noch eine lüge!

      wirtschaftsboom ja, aber nur mit den letzten handverlesen-überlebenden palästinenserinnen.

      mann+frau will nämlich http://www.israelnationalnews.com/Articles/Article.aspx/15326#.U9d9oaPqpTK

      also land ohne leutz drauf.

      • @christine rölke-sommer:

        Es würde sich sogar für Sie mal lohnen, den ständig zu Tage getragenen Zynismus beiseite zu legen und den Kopf für neue Ideen zu öffnen.

        Es ist sinnlos, mir immer mit extrem-links oder extrem-rechts vor der Nase rumzufuchteln.

        Der mainstream in Israel bestimmt die Politik .

        • @Mal Mel:

          das https://www.facebook.com/JewishLeadership?fref=ts ist mainstream. gucken Sie doch endlich genauer hin!

          • @christine rölke-sommer:

            wie wunderbar, dass Sie immer wieder versuchen, mir die Augen zu öffnen, obwohl Sie ja anscheinend Scheuklappen tragen

             

            ich würde mal gerne von Ihnen was zu dem Terrorregime Hamas hören

             

            oder finden Sie Terroristen mit vermummten Gesichtern und Sprengstoffgürteln sexy, wenn sie lebendige Menschen entführen, oder tote Soldaten als Handelsware verschleppem

  • man findet immer ein neues argument, um die fortsetzung des krieges zu rechtfertigen, wa.

    nun also dieses, dass man 'Asa von hamas befreien müsse. davor mußte man 'Asa von Nasser befreien, von den fedayin, von fatah.... kurzum: irgendwelche 'philister', von denen man 'Asa befreien muß/te, fanden/finden sich immer.

    das ist auch sehr angenehm, denn darüber darf man vergessen, dass Israel seit 1948 nicht aufgehört hat, gegen 'Asa krieg zu führen.

     

    und nun dürfen Sie weiter über die effektivität des krieges schwadronieren.

    • @christine rölke-sommer:

      ging an hannes hartmann mit seiner hasbara.

  • Vielen Dank für diesen Artikel. Die Islamofaschisten von Hamas kümmern sich einen Dreck um ihre Leute. Wenn das anders wäre, warum feuern sie dann Raketen aus Wohngebieten? Warum schießen sie überhaupt Raketen auf Israel? Warum produzieren sie Kindersendungen in denen sie Kindern den Märtyrertod schmackhaft machen? Die Hamas nimmt die Opfer der eigenen Bevölkerung nicht nur billigend in Kauf, sie sind Teil ihrer Strategie. Die beste Waffe die Hamas gegen Israel hat sind die Leichen der eigenen Kinder.

    Zu Kriegsbeginn hat Hamas jede humanitäre Waffenruhe abgelehnt. Wenn sie anfangen danach zu rufen dann heißt es nur eines, das ihnen langsam der Arsch auf Grundeis geht.

     

    Wenn man auf einer Insel des Friedens lebt ist es einfach selbstgefälligen Pazifismus zu predigen, aber so grausam Krieg ist, wenn es keine andere Lösung gibt ist eine grausame Lösung besser als garkeine.

    Die Nazis wurden nicht durch Ostermärsche und Friedensappelle aufgehalten, sondern mit Panzern und Granaten.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Und schon kommt, was Frau Knaul sich wünscht: die Palästinenser sollen sich ins Zentrum zurückziehen, und der Rest wird bombardiert. Eine von Rechtsradikalen getriebene Regierung in ihrer Kriegspolitik zu unterstützen...mal sehen, was von der TAZ in den nächsten Tagen sonst noch kommt.

  • Sehr verehrte Frau Knaul !

    "Wie oft schon wurden Kriege zu schnell beendet " texten Sie.

    "Nie wieder Krieg", war der Spruch des frühen Nachkriegsdeutschland.

    Welch eine Wendung !

    Wieviele Opfer möchten Sie denn als ausreichend ansehen ?

    Sämtliche "asymmetrischen" Kriege der Neuzeit führten ins Chaos von Bürgerkriegen. Krieg als Mittel der Politik muss geächtet, nicht "verbessert" werden.-

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Ach, Frau Knaul, wie gut für Sie, dass Sie nicht von vor Ort berichten müssen, aus Gaza. Ich bin sicher, die Waffenruhe wäre längst schon da, wenn es mehr Berichte aus Gaza gäbe. Abwe Sie können mit Ihrer (impliziten) Forderung nach Weiterkämpfen beruhigt sein: Bilder von Wikileaks wird es wahrscheinlich auch nicht geben. Es gab mal eine Zeit, da haben sich Medien wie die TAZ noch Gedanken über die Wahrheit in Zeiten des Krieges gemacht. Lang, lang, ist´s her.

  • besser spät als nie - war mein erster gedanke.

    mein zweiter: was aber, wenn es zu spät ist?

    das nun nicht wegen hamas oder sonstigem politischen islam - der legt gerade in Ägypten regierungsseitig eine kampagne gegen atheismus auf http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2014/07/egypt-government-fears-atheism.html - sondern weil 'Asa so gründlich ruiniert ist, dass es gut zwei blockaden dauern könnte, bis es sich von der einen erholt hat, die wenn ich es richtig erinnere 1989 begann.

  • 23 MILLARDEN US DOLLAR SPÄTER

     

    Mit dem neuen Waffendeal, den dieser Tage zwischen den USA und Quatar unterzeichnet wurde, eröffnen sich neue Fragen, nach welchen Gesichtspunkten die amerikanische Aussenpolitik ausgerichtet ist.

    Quatar gilt heute in der arabischen Welt als der extremeste islamische Flügel der Sunnis und als das einzige Land, das die Muslim-Brüder und Hamas grosszügig finanziell unterstützt und damit auch den Terror gegen Israel .

    Fragen über Fragen.

     

    Die Meldung lautet:

    Qatar announced contracts worth about $23 billion on Thursday to buy attack helicopters, guided missiles, tankers and other weapons from Boeing Co, Airbus and other arms makers as the Gulf state accelerates its military build-up.

     

    http://www.reuters.com/article/2014/03/27/qatar-defence-idUSL5N0MO3VV20140327

    • @Mal Mel:

      Und wo wir gerade bei Geschäften wären: China investiert viel Geld in Israel, u.a. fast ne halbe Milliarde in wissenschaftliche Kooperation mit dem Technion in Haifa und bei der Universität von Tel Aviv. Das muss sehr frustrierend sein für die Anhänger der BDS-Bewegung – zu erkennen, dass verschmähte Liebe nicht zum Kniefall des Anderen führt, sondern dass man einfach austauschbar ist.

      • @Senckbley:

        Apropos "austauschbar"

         

        kleine technische Teilchen, made in Israel, die sich in jedem PC befinden, oder viele andere IT Utensilien, ohne die man nicht kann, sind auch nicht austauschbar

         

        damit muss die BDS Bewegung leben, tapfer runterschlucken und es weiter benutzen

         

        lach*

        • @Mal Mel:

          Vielleicht wäre das ein Anlass für Judith Butler, ein 300-seitiges Werk über neuartige Verwundbarkeitskonstellationen der BDS-Bewegung zu schreiben

    • @Mal Mel:

      Die Muslimbrüder waren tausend Mal besser als Faschist al-Sisi und haben seit Jahrzehnten den Armen Hilfe geboten, etwas was die raubtierkapitalistischen säkularen Eliten des Orients nicht kennen die alles in die eigene Tasche stecken. Zudem haben sie keinen Terror gegen Israel verübt, das ist ne lachhaft.

       

      Zudem erstmal vor der eigenen Tür kehren. Die Saudis hat an den Muslimbrüder nur deren Graswurzelbewegung, die Ablehnung von Monarchien und der Versuch von Mursi die diplomatischen Beziehungen zwischen Ägypten und Iran wieder aufzubauen, sprich NUR politische Gründe.

       

      Es wird den Saudis von vielen Seiten in der islamischen Welt vorgeworfen dass sie NIEMANDEN dulden und gegen alle agieren die ihre Interpretation des Islam oder Führungsrolle in der islamischen Welt in Frage stellen. Bei den Schiiten sowieso aber auch bei Sunniten wie den Muslimbrüdern in Ägypten.

       

      Die Saudis sind grösstenteils für die Islamisierung nach radikal saudischem Vorbild in der Region verantwortlich die sie 1979 als Gegenreaktion auf die islamische Revolution gestartet haben und trotzdem versucht Deutschland verzweifelt seit Jahren seine Panzer an die Saudis loszuwerden, wäre da nicht die deutsche Öffentlichkeit.

      • @Tron1981:

        Und was sagen Sie zu der finanziellen Unterstützung von Quatar der Terrororganisation Hamas gegenüber?

  • Wie es auf der Seite der Palästinenser steht, möge jeder selbst für sich beantworten. Was sich für Israel lohnt, ist sicher zweierlei. Geht man davon aus, dass sie noch lange nicht die absolute Kontrolle über Gaza und West Bank (das ist da wo die 3 israelischen Zivilopfer von bislang Unbekannten zu beklagen waren) erreicht haben, so sollte der Einsatz freilich unter Inkaufnahme des ein oder anderen 'Gefechts' weiterlaufen, bis zur endgültigen Entmilitarisierung.

    Kann dauern sowie Geld und Ansehen kosten, aber dann würden jedenfalls aus Gaza zumindest erstmal keine Raketen mehr fliegen.

    Geht man allerdings davon aus, dass weitere Kollateralschäden möglicherweise zu weiterer terroristischer Aktivität führen (v.a. langfristig), wäre ein sofortiger Waffenstillstand wohl auch für Israel von Vorteil.

     

    Die USA haben im Rahmen ihrer Kriege im nahen Osten viele Konflikte noch geschürt und mittlerweile soviele kostspielige Baustellen (Ukraine...) und Imageverluste (sogar in Deutschland), dass auch sie, als Schutzmacht Israels, ein akutes Interesse an einem sofortigen Waffenstillstand haben dürften.

     

    So, ganz sachlich. Und wäre doch schade, wenn die 2000er Marke auch noch übersschritten wird.

  • Ängste muß man sehr ernst nehmen, da wo sie übermächtig werden. Angst blockiert das Denken, macht es oft sogar unmöglich. Angst ist nicht selten eine Begleiterscheinung von überschäumender Wut, blanker Aggression und Lüge. Kann man ein ganzes Volk enteignen, einsperren und unterdrücken, ohne Angst haben zu müssen, dass es sich wehrt? Kann ein so behandeltes Volk, das sich einem übermächtigen Gegner ausgeliefert sieht, ohne ständige Todesangst sein? Wer seine Mitmenschen anständig und fair behandelt und ihnen den nötigen Respekt zollt, der muss in aller Regel keine Angst haben. Der muss keine Waffenarsenale anlegen, kann jede Nacht gut schlafen und kann am Tage seinen Gedanken zum Nutzen aller freien Lauf lassen. Israelis und Palestinenser können und müssen sich entscheiden, wie sie in Zukunft leben wollen, aber eines ist jetzt schon sicher, gegeneinander wird es nicht gehen können.

    • @Rainer B.:

      Sie zäumen das Pferd von hinten auf. Der Grundstein des Konflikt war die Inthronierung von Al-Husseini als Großmufti durch die Engländer Anfang der 20er. Von der Zeit an ging es bergab im Mandatsgebiet, weil Teile der britischen Militärverwaltung scharf waren auf einen eingefleischten Judenhasser wie Al-Husseini.

       

      Das ganze Entrechtungs-Blabla ist sowieso nur palästinensische Propaganda.

      • @Senckbley:

        Ich gehe davon aus, dass es sowohl auf israelischer wie auf palestinensischer Seite ein vitales Interesse an einer dauerhaften Lösung gibt. Mit palästinensischer Propaganda oder ollen kolonialen Kamellen hat das herzlich wenig zu tun. Das bringt niemanden weiter, es verstellt nur den Blick auf den gegenwärtigen Ist-Zustand.

        • @Rainer B.:

          Die dauerhafte Lösung des Konflikts sieht von arabischer Seite so aus, dass Israel verschwinden soll. Diese Denke wurde vom einflussreichsten und wichtigsten Araber während der 30er und 40er Jahre gelegt, Mohammed Amin al-Husseini. Wenn Sie das nicht wahrhaben wollen, werden Sie auch nicht verstehen, warum Arafat 2000 in Camp David das Handtuch geschmissen hat, oder Abbas in diesem Frühjahr.

          • @Senckbley:

            Es interessiert doch gegenwärtig herzlich wenig, was al-Husseini in den 30er Jahren gesagt hat, oder dass Arafat 2000 das Handtuch geschmissen hat. Was man in Palestina denkt oder verlautet, ist eine Sache, wie Israel handelt, eine andere. Zur Zeit pulverisieren die Israelis Gaza völlig rücksichtslos. Mit Verteidigung kann das angesichts der Übermacht Israels überhaupt nichts mehr zu tun haben. Da muss man schon korrekterweise von Landraub, Kriegsverbrechen und systematischem Genozid sprechen.

    • @Rainer B.:

      Die Idee der Landaufgabe ist in IL seit 2005 (Gaza-Rückzug dann Hamas-Angriffe) diskreditiert. Insofern wäre die komplette Aufgabe des WJL zugunsten einer paritätischen 2-Staaten-Lösung in IL sehr schwer durchzusetzen. Ein großer Teil des WJL muß auch aus strategischer Sicht weiterhin unter Kontrolle der israelischen Armee bleiben. Zuviele Nervenzentren des Il-Kernlandes wären sonst gefährdet, zuviel Nachschub erhalten gewaltbereite Angreifer aus den failed states der Umgebung.

      Ich glaube eher, daß es langfristig auf von IL selbst gezogene Grenzen hinausläuft, die einen wesentlichen Teil der Siedlungen einschließen würden. Ansonsten erwarte ich dort sehr viel High Tech Verteidigung und eine hohe Mauer.

      • @Handschweiß:

        Mag ja sein. Ich sage aber, dass eine Unterwerfung bzw. Fortführung des Genozids an den Palästinensern für Israel keinen dauerhaften Frieden herstellen kann - niemals. Ohne eine Partnerschaft der gegenseitigen Anerkennung bleibt nur endloser Krieg und Leid. Die Palestinenser haben schon fast alles verloren, aber was werden die Israelis am Ende gewonnen haben, ausser einem Dreck und vielen neuen erbitterten Feinden? Wer darin die Zukunft Israels sieht, kann mir nur leid tun.

  • ...wann wird die EU endlich ihre 'Zuschauerrolle' aufgeben, und Wirtschaftssanktionen gegen die USA verhängen?!

  • Schon interessant festzustellen, dass Frau Knaul genau das Märchen verbreitet, was die israelischen Medien als gefundenes Fressen ausschlachten.

    Zitat: "Solange die Gefahr der geheimen Tunnel aus Gaza nicht gebannt ist, wird Israel die Truppen nicht abziehen."

    Vor einer Woche musste Hamas weg, die Raketen waren das Problem, nun die Tunnels. Nie ist die Politik Israels schuld daran, dass die Palästinenser Widerstand leisten. Da wird vom Kinderhaus berichtet und die Ängste in Israel, während in Gaza hunderte Kinder abgeschlachtet wurden, während Kinder am Strand zerbombt wurden. Die Israelis können sich damit nicht abfinden, mit der Angst, während die Palästinenser sich mit dem Abschlachten und Morden ihrer Angehörigen gefälligst abzufinden haben. Sie müssen sich mit dem Gefängnis Gaza abfinden. Sie müssen sich mit dem Staatsterror abfinden. Sie müssen sich mit der Erniedrigung, Entrechtung abfinden, denn die Israelis haben ja Angst.

    Wovor?

    Vor der Existenz der Palästinenser an sich oder?

  • Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.
    • @friedjoch:

      Die Taz wünscht also eine SACHLICHE Diskussion darüber, ob sich eine Waffenruhe und Verhandlungen bereits lohnen, oder ob weiter israelische Bomben auf Wohngebiete fallen sollten oder spielenende palästinensische Kinder am Strand versehentlich(!) erschossen werden könnten (freilich nur zum Zwecke der Terrorbekämpfung)?

      Sind wir schon soweit? Und wenn ja, mit welchem Einsatz darf gepokert werden? STÜMPERHAFT soll es ja nun nicht wirken. Da muss mindestens eine sachliche Analyse vorausgegangen sein.

      Schließlich könnten nach wie vor israelische Kinder bzw. Knirpse über geheime Tunnel enführt werden.

       

      Ich frage mich zwar, wie sachlich die Diskussion geführt würde, wenn derlei Opferzahlen und Zerstörungsausmaß auf israelischer Seite zu beklagen wären.

      Aber argumentieren wir mal ganz sachlich.

      • @friedjoch:

        Ja was soll denn das permanent unsachliche "Diskutieren" in irgendwelchen Internetzforen mit dümmlichen Beleidigungen bloss "mehr" bringen ?

        • @Putins Bewährungshelfer:

          Gestatten Sie mir die Frage, wen meinen Sie mit 'dümmlichen Beleidigungen'?

  • Dass ausgerechnet Ägypten unter dem extrem repressiven und korrupten Regime Sissis, das am liebsten die Hamas ebenso kollektiv vernichten würde, wie es es mit den Ikhwan und der demokratisch gewählten Regierung Mursis schon vorführt, als Friedensstifter aufgerufen wird, zeigt das totale Debakel der Nicht-Anerkennung des demokratischen Wahlsiegs der Hamas und der darauf bauenden menschenverachtenden Gaza-Politik des Westens.

    • @HELMUT FALLSCHESSEL:

      Genau so siehts aus, man muss schon rechts und/oder islamfeindlich sein um einen arabischen Nationalisten/Faschisten als Heilsbringer zu verklären. Unter welchem demokratisch gewählten Präsidenten wurde bitte 2012 nochmal nach nur wenigen Tagen ein Waffenstillstand vermittelt?

       

      Und wie immer geht Frau Knaul mit keinem Wort auf die Fehler der israelischen Seite ein, das palästinensische Leid braucht man in diesem islamfeindlichen Jahrtausend auch nicht mehr erwähnen denn trotz der grossflächigen Zerstörung in Gaza sind ALLE toten Zivilisten natürlich Human Shields gewesen und damit nicht erwähnenswert.

       

      Diese Behauptung wird mittlerweile zur Propagandawaffe der IDF, wahrscheinlich sind die Steinewerfer die es auch regelmäßig trifft auch nur Human Shields.

  • Es ist dringend geboten zu verhandeln,. Dazu muss das gegenseitige Existenzrecht anerkannt werden.

    • 3G
      3618 (Profil gelöscht)
      @Gabriel Renoir:

      Israel existiert, da braucht es keine Anerkennung eines Existenzrechtes, eines zudem noch, wo die Grenzen völlig unklar sind und es keine Maßnahme gibt, die ständige Erweiterung zu beschränken oder gar zurück zu führen.

      Insofern gäbe die Hamas Israel mit der Anerkennung eines jüdischen Staates, wie ja besonders gefordert wird, praktisch einen Blankoscheck in die Hand.

      Es gibt hier einen interessanten Artikel dazu: http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Israel/grenzen.html

      Was bleibt, die einzigen, die eine Anerkennung ihres Existenzrechtes brauchen sind die Palästinenser.

      Aber da besteht keine Hoffnung mehr, dass es noch eine Zweistaatenlösung geben wird.

  • Churchill - wenn er noch leben würde - hätte wahrscheinlich folgendes gesagt: Die Chance auf Frieden im Nahen Osten wächst mit dem Grad der Einmischung der USA. Nicht, weil diese einen sachdienlichen Beitrag zur Lösung des Konflikt liefern, sondern weil in der Abneigung ihrer peinlichen Politik der Schlüssel zur Annäherung verfeindeter Gruppierungen liegt.

     

    Israel und Ägypten sind sich derzeit so nah, wie zu Sadats Zeiten. Hier könnte ein Schlüssel für eine faire und dauerhafte Friedenslösung liegen.

     

    Was die USA angeht, so gibt es doch nach Churchill noch Hoffnung: "Die USA machen am Ende immer das Richtige, nachdem sie zuvor alle falschen Möglichkeiten ausprobiert haben." So wie es aussieht, müssen die USA noch viel ausprobieren.

  • Einige der Tunnel führen zu Schutzräumen. Dies gilt es zu beachten.