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Kommentar Seenotrettung im MittelmeerWegschauen ist erbärmlich

Dinah Riese
Kommentar von Dinah Riese

Nicht Hunderte, sondern Tausende haben gegen die Abschottung Europas und für die Seenotretter demonstriert. Das macht Mut.

Werden die Rettungswesten nicht im Mittelmeer gebraucht? Schon – das ist ja das Problem Foto: dpa

M ehrere hundert Rettungswesten ragten am Samstag hoch über die Menge, die gegen das Sterben im Mittelmeer durch die deutsche Hauptstadt zog. Rettungswesten aus der Ausrüstung jener Schiffe, mit denen NGOs in eben diesem Meer Menschen vor dem Ertrinken retten wollen. Was machen diese Westen in Berlin – werden sie nicht dringend gebraucht?

Nein, werden sie nicht. Und das ist das Problem.

Ein Schiff, das im Hafen liegt, braucht keine Rettungswesten. Und genau da, auf dem Trockenen, liegen Schiffe wie die „Sea Watch 3“, die „Lifeline“, die „Seefuchs“ und die „Iuventa“ momentan – ausgebremst von den Behörden, teils kriminalisiert. Und gleichzeitig sterben Hunderte Menschen im Mittelmeer.

Schon lange wird rund um geflüchtete Menschen und Migration auf einer Ebene diskutiert, die mit der Realität kaum noch Berührungspunkte hat. Es werden Horrorszenarien gemalt, die jeglicher Grundlage entbehren; etwa, wenn es um die prognostizierten Flüchtlingszahlen geht. Wie weit Diskussion und Realität sich auseinanderbewegt haben, das wird dieser Tage aber mit einer Brutalität deutlich, die sich einfach nicht mehr ignorieren lässt.

Die „Festung Europa“ und das Sterben im Mittelmeer sind nicht neu. Doch nun werden die Mauern dieser Festung verstärkt, indem selbst die ohnehin schon zivilen Organisationen überlassene Seenotrettung verhindert wird.

Schaut man sich die Großdemonstrationen der vergangenen Jahre an, richteten diese sich gegen: TTIP, hohe Mieten, die AfD. Der Protest gegen ein todbringendes Grenzregime war nicht dabei. Es brauchte offenbar die aktuelle Extremsituation, um am Samstag Tausende Menschen auf die Straße zu bringen.

Grafik: taz/svift.xyz

Denn während in Europa Abschottung praktiziert wird, um einen nach rechts gerückten Diskurs zu bedienen, während abstrakt über die „Begrenzung von Migration“ gesprochen wird und man sich streitet, ob es nun „Transit-“ oder „Transferzentren“ heißen soll, während Schiffe nicht auslaufen dürfen, weil sie nicht richtig registriert sein sollen, steigt die Zahl der Toten.

629 Menschen ertranken der Internationalen Organisation für Migration zufolge allein im Juni 2018. Das sind ungefähr so viele, wie in den ersten fünf Monaten des Jahres zusammen. Und etwa 13-mal so viele wie im Vormonat Mai.

700 Demonstrant*innen waren für den Samstag angemeldet. Gekommen sind viele Tausend. Das macht Mut. Bleibt zu hoffen, dass diese Menschen über den Samstag hinaus ihre Stimme erheben und eine andere Politik einfordern. Denn wegzusehen, während Menschen sterben, ist erbärmlich. Hinzusehen und sie trotzdem sterben zu lassen aber ist schlicht grausam.

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Dinah Riese
Ressortleiterin Inland
leitet das Inlandsressort der taz. Davor war sie dort seit Oktober 2018 Redakteurin für Migration und Integration und davor von 2016-17 Volontärin der taz Panter Stiftung. Für ihre Recherche und Berichterstattung zum sogenannten Werbeverbot für Abtreibungen, Paragraf 219a StGB, wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Im März 2022 erschien von Gesine Agena, Patricia Hecht und ihr das Buch "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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28 Kommentare

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  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    Herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

  • Ich weiß, daß das Wort Konzentrationslager geschichtlich vorbelastet ist. Exakt deswegen habe ich es benutzt.



    Wir können diese Lager auch gerne Flüchtlingsverwahrlager, in denen Flüchtlinge erschossen, versklavt, vergewaltigt und gequält werden, nennen.



    Ich kenne keine einfachen Lösungen, ich wehre mich nur entschieden dagegen, menschenunwürdige 'Lösungen' über begriffliche Vernebelungen vorzubereiten.

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      Keine Bange, Ihre Wortwahl war begründet, und würde auch an keinem Ort der Welt beanstandet werden, denn die Definition des Wortes ist in seriösen Kreisen weltweit unstrittig:

      ahdictionary.com/w...-664&submit.y=-210

      Ebenso ist hinlänglich bekannt, dass Mitwisser und Mittäter, die solche Lager billigend in Kauf nehmen, arglistig andere Etikettenbeschriftungen verordnen möchten und verordnen, um die Tatsachen zu verschleiern. So nannte. z. B. Serbien damals im Jugoslawienkrieg das Konzentrationslager Omarska "Sammellager und Untersuchungslager", um nur eines der zahlreichen Beispiele von Etikettenschwindel zu nennen.

  • Echt jetzt – wird jetzt hier um Begriffe gefeilscht?

    Für mich wären das Internierungslager mit Todesfolge, ist aber nicht wichtig wie die Bezeichnung lautet, so lange jeder weiß, was gemeint ist.

    Ich denke niemand will die Nazi-Zeit und ihre Konzentrationslager relativieren oder gar verharmlosen.

    Aber!







    Das was von unseren Volksvertretern als Vertreter des Souveräns – also uns – hier geplant wird, ist – egal wie es als Oberbegriff genannt wird – menschenunwürdiges und die eigene Verantwortung für das Elend in den betreffenden Ländern der Flüchtlinge stark relativierendes Leugnen der Wahrheit.

    Die Festung Deutschland (Europa) wurde|wird zum Verantwortlichen für Tod durch Ertrinken, Tod durch Entwurzelung, Tod durch von auch von uns verursachte Armut, Tod durch unsere, deutschen Waffen, Tod durch Zerstörung der heimischen Wirtschaft der Fliehenden, Armut durch Entwicklungshilfe (für jeden Euro Entwicklungshilfe bekommen wir zwei Euro zurück!), usw.

    Einfach nur armselig, einem Ertrinkenden (sowohl im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne) nicht die rettende Hand zu reichen|reichen zu wollen.

    Weil ein alter, weißer, absteigender Mann sein Ego aufplustert|aufplustern und ein ganzes Land erpressen "muss".

    DAS sind doch die Dinge, um die es hier geht. Nicht "Begrifflichkeiten".



    Namen und Bezeichnungen sind sehr wichtig, aber der Inhalt ist doch wohl ein klein wenig wichtiger…

    @Nicky Arnstein, @ Wuff, @ MLevi:



    Ändern Begriffe etwas an der Unmenschlichkeit?



    Ist Unmenschlichkeit relativierbar?

    D A N K E an alle Berliner, die am Samstag demonstriert haben!

  • Das ist es. Selbiges gilt übrigens für den Jemen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @xxxLCxxx:

      Was jetzt genau?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die Überschrift zu diesem Artikel lautet: „Wegschauen ist erbärmlich“. Raten Sie doch noch einmal. ;-)

  • Ginge es wirklich (nur) um die Rettung der Bootsflüchtlinge, wären Millionen und nicht nur ein paar tausend Europäer der gleichen Meinung. Aber es geht um die mit der Rettung verbundene Verschiffung nach Europa... und das wollen mittlerweile die meisten ( wahrscheinlich die Mehrheit der ) Europäer nicht mehr.

    Nur für das Retten muss, kann und sollte Humanität beansprucht werden.

    Schlimm ist, wenn das mehrheitlich nicht mehr gewollte Verschiffen das Retten zukünftig verhindert. Die Schuldfrage wäre dann nicht mehr so einfach, wie sich die Demonstranten das so vorstellen.

    • @TazTiz:

      Wären Sie noch der gleichen Meinung, wenn Sie dort leben müssten?

      Sie haben einfach nur Glück, hier geboren zu sein.

      Und eine wie auch immer geartete "Mehrheit" ist bei unpopulären Themen noch nie eine humane Lösung gewesen…

      Noch was Schönes für Sie, Tatzi:

      Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt der deutschen Realitätsflucht liegt in der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen.



      Hannah Arendt (1906 - 1975 )

      Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist.



      BERTRAND RUSSELL

      • @Frau Kirschgrün:

        "Wären Sie noch der gleichen Meinung, wenn Sie dort leben müssten?"

        Wo meinen Sie? Im Alt-Neubaugebiet im deutschen Osten? In der Ostukraine? In Albanien? Am Polarkreis? In der Sahel-Zone? In einer chinesischen Megatown?

        In Ihnen steckt erschreckend viel deutsche Überheblichkeit, wenn Sie annehmen, nur in (West)Deutschland sei das Leben erstrebenswert und gut. Alle diese Menschen (oder besser überwiegend junge Männer) haben überall auf der Welt eine Lebenschance - auch dort wo sie herkommen. Lesen Sie doch einfach mal Berichte von Rückkehrern - spätestens dann werden Sie die "Fluchtursachen" besser verstehen.

        • @TazTiz:

          Das Prinzip der Ausbeutung durch uns haben Sie aber ganz besonders gut verstanden.

          Vielleicht tangiert Sie das aber überhaupt nicht, weil Sie sich schon so an die Ausbeutung auch der eigenen Bevölkerung gewöhnt haben (und offenbar davon NICHT betroffen sind), dass es Ihnen einfach egal sein kann.

          Überheblichkeit? Echt jetzt? Nene.

          • @Frau Kirschgrün:

            Welche Ausbeutung? Die des Bioladenbesitzers und seiner berenteten Aushilfskraft unter Mindestlohn?

            Wenn Sie der Meinung sind, dass Europa die Welt ausbeutet, dann verstehen Sie offensichtlich die Weltwirtschaft nur sehr selektiv.



            Dort wo der Kapitalismus nicht ausbeutet, geht es den Menschen meist deutlich schlechter. Die größte Umweltzerstörung betreiben autoritäre Staaten.

            Wenn Sie der Meinung sind, dass die Bevölkerung in Deutschland ausgebeutet wird, dann fragen Sie mal von wem! Die schlechtesten Arbeitsverträge vergeben gemeinnützige Vereine oder Parteien - auch im linken Spektrum. Erfolgreiche Kapitalisten bezahlen und pflegen ihre Mitarbeiter. Sozial prekär leben oftmals Menschen, die überhaupt nicht ausgebeutet werden. Aber aus Ihrer Sicht werden ja sogar Hartz-IV-Bezieher ausgebeutet.

            • @TazTiz:

              Ach Tatzi,



              bitte unter

              taz.de/Professor-z...ormation/!5515906/

              den Kommentar-Verlauf unter "APO Pluto, gestern, 07:32", ansehen, dann muss ich nicht alles kopieren…

              Sie verstehen es wirklich nicht, oder?!



              Wir – d i e Deutschen|westl. Welt, vllt. bessser die Reichen in D|Welt – beuten aus.



              Auch in D selbst.

              Aber die Medien leisten wirklich gute Arbeit, das muss ich neidlos anerkennen, denn alle BETEN den gleichen Sch…ß einfach nach. Beschäftigung durch Wachstum, das Geld für sich arbeiten lassen…

              Alles Quatsch.

              Wachstum braucht es nur aus einem einzigen Grund:



              Um die Zinsen für die Reichen erwirtschaften zu lassen, von den Armen, die nixxx sparen können.

              Das Geld ist total falsch verteilt, aus bekanntermaßen systemimmanenten Gründen… wenn da dann noch die Endlichkeit der Ressourcen berücksichtigt wird, wird's einfach richtig eng für eine Welt|Gesellschaft, was den Frieden, die Teilhabe und die Gerechtigkeit angeht…

  • Letztlich planen die Parteivorsitzenden der Großen Koalition Angela Merkel, Horst Seehofer und Andrea Nahles Konzentrationslager in den Anrainerstatten des Mittelmeeres. Wir nennen sie nur nicht so.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      Genau dies ist das Verheerende, dass die Diskussion darüber in diese Richtung geht.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @98589 (Profil gelöscht):

        Welche Richtung hätten Sie denn gerne?

        Das Problem ist, dass es nicht einmal in Europa gelingt, die Erstaufnahmen/Hot Spots/oder wie auch immer genannt menschenwürdig zu gestalten. In Griechenland sind Menschen in diesen Lagern erfroren. Auf europäischem Boden!

        Was sollte uns also Glauben machen, dass Lager in Nordafrika besser organisiert werden könnten?

        Die existierenden Lager in Libyen müssen uns eine Warnung sein!

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      In der Tat.

      "Die deutsche Botschaft in Niger hat im vergangenen Jahr in einem Bericht an das Bundeskanzleramt zusammengefasst, was mit Flüchtlingen geschieht, die nach Libyen zurückgeschickt werden: Schlepper würden Migranten häufig in 'Privatgefängnissen' gefangen halten, berichten die Diplomaten: 'Exekutionen nicht zahlungsfähiger Migranten, Folter, Vergewaltigungen, Erpressungen sowie Aussetzungen in der Wüste sind dort an der Tagesordnung. Augenzeugen sprachen von exakt fünf Erschießungen wöchentlich in einem Gefängnis - mit Ankündigung und jeweils freitags, um Raum für Neuankömmlinge zu schaffen.'"

      Da ich nicht davon ausgehe, dass deutsche Botschaften geschmacklose, dümmliche Polemik oder Hetze betreiben, erfüllt anhand der Berichte der deutschen Botschaft der Terminus "Konzentrationslager" bereits den Tatbestand der Verniedlichung, "Vernichtungslager" wäre auf Grundlage des Berichts bereits angemessener.

      • @80336 (Profil gelöscht):

        "....was mit Flüchtlingen geschieht, die nach Libyen zurückgeschickt werden:..."

        Was sie beschreiben geschieht den Flüchtlingen auch schon wenn sie auf ihren Weg nach Europa Libyen durchqueren.

        Dennoch sollte man nicht von Konzentrationslagern sprechen. Dieser Begriff wird, zumindest im deutschen Sprachraum, mit den Vernichtungslagern wie z.B. Ausschwitz assoziiert. Und während des 2.Weltkrieges haben keine Juden, Sinti und Roma und andere vom NS Regime Verfolgte versucht NACH Nazi-Deutschland zu fliehen. Stattdessen sollte man das, was in Libyen geschieht als das bezeichnen, was es nun leider auch ist: eine Form der Sklaverei, die teils noch brutaler ist als die Sklaverei vergangener Zeiten.

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

          Wöchentliche Erschießungen und Aussetzungen in der Wüste, um Raum für Neuankömmlinge aus Europa zu schaffen, ... bei allem gebotenen Respekt, ab wie viel absichtlicher. geplanter und organisierter Ermordungen von inhaftierten Männern, Frauen und Kinder pro Woche durch Bewachungspersonal wäre die deutsche Assoziationsfähigkeit geneigt, ein solches Lager "Konzentrationslager" zu nennen? Nennen Sie mir eine Zahl, welche die deutsche Befindlichkeit akzeptieren würde. Ich halte es bis dahin mit jenem Teil Ihres Staatsvolkes, der sich nicht scheut, das Kind beim Namen zu nennen. Allen anderen lege ich nahe, die Konzentrationslager in Libyen einfach "Betreutes Wohnen" zu nennen, es entspräche derer Geisteshaltung.

          • @80336 (Profil gelöscht):

            Bei allen Respekt, was sie schreiben ist Quatsch.

            Es hat vor und nach dem Holocaust Völkermorde gegeben. Keiner wurde allerdings mit so einer gnadenlosen Effizienz ausgeführt wie der Holocaust. Sämtliche staatlichen Stellen, die Armee, die Industrie... alle arbeiteten "perfekt" zusammen um dieses Verbrechen möglich zu machen. Es gab zehntausende Täter, Millionen Mitwisser.

            So schrecklich die Situation in Libyen derzeit auch ist, es handelt sich nicht um einen Völkermord.

            Wenn sie nun also diese Situation beschreiben und dabei bewusst Assoziationen zu den Verbrechen des NS Regimes herstellen relativieren sie damit, sicherlich unbeabsichtigt aber dennoch, das schlimmste Verbrechen in der Menschheitsgeschichte!

    • @Lapa:

      Geschmacklose, dümmliche Polemik.

    • @Lapa:

      Ihre Absichten in allen Ehren, aber was Sie schreiben, ist Hetze!

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      "... Merkel, Horst Seehofer und Andrea Nahles Konzentrationslager.... Wir nennen sie nur nicht so."

      Sie meinen mit Selektionsrampe, Massenerschießungen, Gaskammern, Vernichtung durch Arbeit, das ganze Programm?



      Wenn Sie das ernst meinen, finde ich das etwas paranoid.



      Wenn Sie es nicht ernst meinen, ist der Vergleich, naja, unglücklich.

      • 8G
        80336 (Profil gelöscht)
        @83492 (Profil gelöscht):

        Als Deutscher sollten Sie wissen, dass es Konzentrationslager in Deutschland bereits 1933 gab, und Vernichtungslager mit Selektionsrampen, Gaskammern ab April 1941.

        Das kennzeichnende Merkmal von Justizvollzugsanstalten und Konzentrationslagern war und ist die Inhaftierung, der Unterschied zwischen beiden besteht und bestand darin, dass der Inhaftierung in einem Konzentrationslager weder eine Straftat vorausging, noch ein Strafprozess, auch kein rechtskräftiges Gerichtsurteil auf Grundlage eines Strafgesetzbuches.

        Es ist völlig gleichgültig, welche Bezeichnung noch aus dem Hut gezaubert wird, um zu kaschieren, dass es sich bei den Lagern de facto und de jure um Konzentrationslager handelt. Denn auch die Bezeichnung "Entsorgungspark" täuscht niemanden in Deutschland darüber hinweg, dass er gerade zu einer Mülldeponie fährt.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @80336 (Profil gelöscht):

          Der Unterschied ist das abgelehnte Asylbewerber aus solchen Lagern jederzeit nach Hause reisen können. Da werden nicht die ungewollten Massen der Welt interniert sondern dort werden Asylanträge geprüft bei Ablehnung können betroffene jederzeit nach Hause reisen, nur eine Ausreise aus dem Lager nach Europa ist nicht möglich.

        • @80336 (Profil gelöscht):

          Das mag ja sein, dass es 1933 bereits Konzentrationslager gab, dort aber noch keine Gaskammern, Selektionsrampen etc. Sie und Lapa wissen aber vermutlich sehr wohl, dass in Deutschland der Begriff Konzentrationslager eben mit den Vernichtsunslager wie Ausschwitz gleichgesetzt wird. Und - sagen Sie mir, dass ich mir irre Lapa, da haben Sie mit ihrem Vergleich doch wohl auch gemeint.

    • @Lapa:

      Das Wort Konzentrationslage ist nunmahl geschichtlich vorbelastet.