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Die Menschenverachtung der Russlandversteher ist unerträglich. Wladimir Putin ist ein Kriegsverbrecher und hilft einem Menschenschlächter. Moralisch verkommene Kreaturen, die entsetzliches Leiden über Syrien gebracht haben. Dagegen muss vorgegangen werden. Und wenn Russland - wie stets im UN-Sicherheitsrat seine schüzende Hand über Assad hält und nicht einmal eine Flugverbotszone für möglich hält, gehört es empfindlich sanktioniert. Es muss klar sein, dass ein Friede mit dem Menschenschlächter nicht möglich ist.
"Es muss klar sein, dass ein Friede mit dem Menschenschlächter nicht möglich ist."
Das wurde ja überdeutlich. Also muss eine Seite den Krieg gewinnen, um ihn zu beenden. Nichts anderes wird gerade versucht. Stellen Sie sich vor, Assad erobert den kleinen Rebellenteil Aleppos zurück und das Schießen hört auf...
Das Schießen hört auf weil alle Gegner und die meisten Zivilisten tot oder geflohen sind.
So sehen Sieger aus.
@88181 (Profil gelöscht) Auch das ist ein Lösung die zum Frieden führen kann: alle Gegner von Assad geflohen.
@88181 (Profil gelöscht) Komisch. Assad hat in den letzten Monaten etliche Städte erobert. Nirgends wurde die Bevölkerung ausgerottet. Das ist typische Durchhaltepropaganda der Rebellen (Sieg oder Tod).
"Die Menschenverachtung der Russlandversteher ist unerträglich."
Nicht unerträglicher als die Menschenverachtung der Unterstützer der Assad-Gegner oder meinen Sie, dass sich die Kämpfer in Aleppo um den Schutz von Menschen Gedanken machen?.
@60440 (Profil gelöscht) Wen genau meinen Sie mit "Moralisch verkommene Kreaturen"? Die US-Militärs, die den Waffenstillstand gebrochen haben??
@H.G.S. Dieses Ereignis ist in Rekordzeit dem vorsätzlichen Vergessen anheim gefallen.
Ich glaube er meint die Russen und Assad, die gerade Aleppo von der Landkarte bomben.
Aber daran sind sicher auch die USA schuld.
Wer Israel hier mit hineinzieht, kocht vor allem sein antisemitisches Süppchen, denn Israel hat im Syrienkonflikt eine sehr differenzierte Haltung, die sich keineswegs mit derjenigen der USA/EU deckt.
Das ist bekannt aber Israel spielt schon eine nicht unwichtige Nebenrolle im Syrienkonflikt und greift dort auch gelegentlich ein. Bisher allerdings weniger in und um Aleppo.
Ich persönlich halte das israelische Vorgehen (das auch immer mit Russland abgestimmt zu sein scheint) für pragmatisch und angemessen.
Wenn man hier im Forum so ließt, was die Kremlpropagandisten so zum Besten geben... erinnert doch stark an das bekannte Pfeiffen im Walde...
@Grisch ...whow ! Das war jetzt mit Abstand der fundierteste Beitrag.
Es ist schwer nachzuvollziehen, daß die USA und ihre Verbündeten jetzt nach fünf Jahren eines Bürgerkriegs, der von ihnen selbst befeuert wurde, ihre humanitäre Ader entdeckt haben.
Könnte es sein, daß die fast panische Reaktion vieler westlicher Diplomaten damit zu tun hat, daß in Aleppo außer den Zivilisten noch jede Menge ihrer Militärberater eingeschlossen sind ?
In der letzen Woche sollen bei einem russischen Raketenangriff vom Mittelmeer aus ca. 30 dieser Berater getötet worden sein. Die Herkunftsländer waren Israel, Großbritannien, die USA, Saudi-Arabien, Türkei und Katar. http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13950631000607
@jhwh Oha, die iranische Nachrichtenagentur ist sicher objektiv und keinesfalls interessegeleitet.
@88181 (Profil gelöscht) s.21:50
Mit solchen "Nachrichten" wäre ich vorsichtig. Der Zufall, dass Leute aus allen üblicher Weise verdächtigen Staaten bei einem Angriff getroffen werden, ist ein etwas großer Zufall. Klingt also mehr nach Verschwörungstheorie.
Aber natürlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass der eine oder andere "Berater" aus einigen der genannten Staaten in Aleppo sitzt und jetzt verzweifelt auf seine Kapsel starrt.
Aber ja. Naivität wäre hier fehl am Platz.
Die Meldung findet sich vorwiegend in russischen, syrischen und iranischen Medien, allerdings auch in der "Times of Israel". Sie wird von offiziellen Stellen weder bestätigt noch dementiert. Quelle scheint Russland zu sein.
Eine Retourkutsche für Deir ez-Zor ist jedoch schon im Rahmen des Möglichen.
@jhwh Die Retourkutsche schon. Aber wie wahrscheinlich ist es, all diese Leute bei einem Angriff zu erwischen?
Hängt von der Qualität der Aufklärung ab. Daß die verschiedenen "Berater" gemeinsam in einem geschützten Kommandozentrum zusammengearbeitet haben, ist nicht unwahrscheinlich.
Bin übrigens gerade über das vor kurzem durchgeführte Todenhöfer-Interview mit einem al-Nusra Kommendanten gestolpert. Der bestätigt sozusagen die o.g. Nationalitäten der "Berater". http://www.ksta.de/politik/interview-mit-al-nusra-kommandeur--die-amerikaner-stehen-auf-unserer-seite--24802176
Ein gemeinsames Kommandozentrum ist sehr unwahrscheinlich. Schon weil die verschiedenen Verdächtigen nicht unbedingt am selben Seil ziehen.
Was mich besonders stutzig macht, ist die Behauptung, dass Israelis dabei sein sollen. Israel kocht zwar auch sein Süppchen in diesem Konflikt, aber ich sehe nicht, welche Gruppierung in Aleppo israelische Berater haben sollte.
ich hatte mich gefragt, warum und für was die Russen bunkerbrechende Bomben einsetzen.
unglaublich
@A. Müllermilch Die Rebellen werden nicht auf der grünen Wiese stehen. Sie haben sich natürlich in den letzten Jahren passende Tiefbauten zu Bunkern ausgebaut. zumindest wären sie sehr, sehr dumm, wenn sie das nicht getan hätten...
Was mich entsetzt, ist die ideologischje Verbohrtheit der Partei "die Linke" mit Ihrer innerparteilichen Moskau-orientierten Fraktion, die hinter allem und jedem Unheil die Amis sehen..Sie sind nicht in der Lage einen Konfliukt dialektisch, d.h. neutral zu anlysieren...wenn die Russen nach UNO-und Welt-Meinung Kriegesverbrechen begehen, enstchuildigt das "die lInke" mit den Kriegesverbrechen der Amis..gegen die Amis demonstrieren diese Leute zu recht, wir im Fall Irak-Invasion, gegen Russlands Kriegverbrechen in Syrien aber nicht...wie kann es sein dass Hundertausendee auf die Strasse gehen gegen TTIP aber gegen Kriegesverbrechen in Syrien keiner...das nennt Dominik Johnson zu recht Mitschuld...das sind vor allem Betonköpfe wie Sara Wagenknecht und ihr Ideologie/Lebensgefährte Lafontaine. Für mich sind das keine Linken mehr sondern eiskalte Machtpolitiker, die mit Idealen wie Gerechtigkeit und Moral nichts mehr zu tun haben. Leider kommt der Artile von D. Johnson etwas spät...ene No-Fly-Zone hätte de TAZ schon vor 2 Jahren nach den Giftgasangriffen fordern können. In der Zwischenzeit sind leider ein paar Tausend mehr Tote zu beklagen..wann wacht endlich die deutsche Linke auf und geht auf die Strasse, wir gegen den Vietnamkrieg? warum tut sie es nicht? weil der Menschenrechtsverbrecher diesmal nicht die Amis sondern die Russen sind? Die TAZ sollte unbedingt eine Demo organisieren!
Dem schließe ich mich an!
Ein gewisser Herr Neu, seines Zeichens Mitglied im Verteidigungsausschuss, ließ sich Montag in einer Talksendung des Deutschlandfunkts tatsächlich zu der Aussage hinreißen, Herr Assad würde gar nicht die eigene Bevölkerung bombardieren! Diese Menschen machen mich nur noch fassungslos. Solche Menschen dürfen im Bund niemals Macht erlangen!
"Für mich sind das keine Linken mehr sondern eiskalte Machtpolitiker, die mit Idealen wie Gerechtigkeit und Moral nichts mehr zu tun haben. "
Wenn sich wie in Syrien sehr viele gute Menschen wegen irgendwelcher Ideale die Köpfe einschlagen, sind die vernunftgesteuerten eiskalten Machtpolitiker die einzig realistische Hoffnung auf Beendigung diese Irrsinns.
Die Türkei als NATO-Partner liefert übrigens Waffen an den ISIS und läßt IS-Terroristen unbehelligt die Grenze zu Syrien überqueren - in beide Richtungen.
Das ist genauso schlimm und ist genauso zu bekämpfen.
Es gab bereits Angriffe auf Kobane aus türkischem Territorium heraus.
Daish-Kämpfer wurden lange Zeit in der Türkei geduldet - siehe die Bezeichnung "Plattform" -
und genau das ist der Anlass um gegen alle diktatorischen Krieger zu protestieren und sich im Widerstand Verbindungen zu suchen, statt sich hinter den vorgeblichen Schutzgroßmachthabern zu verstecken.
Was zeigen die Einwohner von Kafranbel im Süden Syriens seit Jahren auf ihren Schildern? Schauen sie es nach -
Aus den Erfahrungen mit nationalistischen Expansionskriegen, Diktaturen und Völkermorden kann man nach dem 20. Jh. folgern:
nicht gegen Krieg, sondern gegen die Angreifer. für die Unterstützung der Angegriffenen im Maß relativ zu ihrer Unterlegenheit.
Im Detail wird es kompliziert und dabei zeigt sich von Anfang an welche Unterstützungsabsicht ernst gemeint sind und welche nicht:
Reicht eine Zerstörung der Fassbomben-Hubschrauber?
Müssen nicht vor allem militärische Kräfte auf dem Land in Syrien vorrücken?
Welche Waffengattungen? Welche Versorgungslogistik? Welche Vorbeugung gegen Gegenattacken Irans, der Hisbollah etc.?
Syrien hatte eine Verstaatlichungs- und Enteignungspolitik 1963-70, mit der "Korrekturbewegung" Hafiz al-Assads endete diese linke Baath-Politik.
1991 wendete sich Damaskus an den Westen und der Luftwaffengeheimdienst bot seine Dienste bei der Auslieferung von Leuten an, mit denen er zuvor geschäftlich verkehrte.
NEIN, es gibt niemand, der es ernst meint. Marieluise Beck redet ein bisschen, doch auf Steinmeier, Senator Günthner und alle anderen Exporteure ist Verlass.
"Reicht eine Zerstörung der Fassbomben-Hubschrauber?
Müssen nicht vor allem militärische Kräfte auf dem Land in Syrien vorrücken?
Welche Waffengattungen? Welche Versorgungslogistik? Welche Vorbeugung gegen Gegenattacken Irans, der Hisbollah etc.?"
Sie haben die wichtigste Frage vergessen:
Wer soll das machen? Und jetzt bitte nicht irgendwelche Traumbilder nennen...
"Wer soll das machen?"
Internationale Brigaden, die mit den tollen Liedern.
@warum_denkt_keiner_nach? Gute Frage. Würde mich auch interessieren.
@628 (Profil gelöscht) Es gibt ein NATO-Land, dass mit Bodentruppen in Syrien aktiv ist. Leider kein Traumbild, sondern strikt zu verurteilen!
Gut erkannt! Schuld ist mal wieder "das Regime". Und zwar nur und ausschließlich. Es kämpft nämlich aus blankem Sadismus gegen die eigene Bevölkerung und nicht etwa gegen Banden, die sich bewaffnet gegen den Staat erhoben haben. Da hilft nur eins: Verwehren wir dem Staat das Recht, sein Territorium souverän zu nutzen, und sichern wir das mit noch mehr Bomben ab! Hat ja in Libyen auch so super geklappt ...
@Gemeiner Hai Ja, das hat in Libyen geklappt. Nicht super, aber immerhin. Libyen ist bis heute ein failed state, aber trotzdem weit entfernt von einem Horror wie in Syrien. Gerade vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Syrien muss man sagen, dass die westliche Intervention in Libyen gut war.
"Libyen ist bis heute ein failed state, aber trotzdem weit entfernt von einem Horror wie in Syrien."
Und ganz weit entfernt von einem Horror wie in Vietnam, wo die USA drei bis vier Millionen unschuldige Zivilisten mit dem Kampfgift Agent Orange und dem geächteten Napalm vernichtet haben.
Also wer ausgerechnet an der Situation in Libyen etwas positives zu sehen in der Lage ist, muß schon sehr blauäugig oder unwissend sein. Oder beides. So gesehen war dann vermutlich auch die Invasion im Irak ein Erfolg?
Wer in Syrien den gewählten Machthaber entfernt, bereitet das Feld für einen islamistischen Staat, in dem der IS, Jabhat al Nusra (Al Kaida) und andere Gruppierungen mit ähnlichen Interessen die Macht haben werden.Wer sich über deren Ziele informieren möchte, findet im schon weiter oben verlinkten Todenhöfer-Interview interessante Informationen.
Was D.Johnson hier in einem kurzen Kommentar anspricht, füllt Bände von Debattenbeiträgen wie diese:
Michael Walzer 1977/ 2000 Gibt es den gerechten Krieg?
Die Schutzverantwortung (vgl. Michael Ignatieff)
The Syria Dilemma, Konferenz 2013, als Buch hrsg. von Nader Hashemi und Danny Postel at Uni Denver Col.
mit Hans Branscheid von medico.
1. Menschenrechtsgruppen berichten von Verbrechen (syrische, internat).
2. Wie reagieren die möglichen Akteure darauf?
3. Wie kann der Massenmord gestoppt werden?
Die Motivlage auf Seiten des Assad-Regimes: Win / Rule or lose/ die. Herrschen oder Vertrieben werden alles verlieren. Denn aus den mukhabarat bildeten sich regionale Erpressungsnetzwerke, seit den 80ern.
Das war schon in den 90ern als Konstellation in Syrien in Aufsätzen thematisiert worden.
Es gab in Syrien immer verschiedene Islamisten, und säkulare Opposition.
Es ist einfach verdammt unsolidarisch sich jahrelang null für die Lage im Landesinnern einer Diktatur zu interessieren, dann aber in Abwehr- oder Verteidigungsstellung zu gehen, wenn die westlichen Regimes das was HRW berichten, aufgreifen.
Öl-"Interessen" - als Interventionsgrund ist lächerlich, überall wird Öl konzessioniert, in Nigeria, in Zentralasien, ohne westliche Militärintervention.
Die Gruppen die 1991 beim Aufstand im Irak scheiterten, werden sich bedanken.
Aber es geht den Leuten hier ja nur um die Kopfabschneider.
Selber Kopfabschneider!
Die letzte Karte zur Situation die ich auf die Schnelle gefunden habe, lässt den Rückschluss zu, dass sollte Aleppo fallen, für die Rebellen der Krieg faktisch verloren ist. Denn außer dieser Region scheint die FSA nicht mehr viele relevante Gebiete zu halten. Würde da die Einrichtung einer Flugverbotszone den Konflikt nicht weiter in die Länge ziehen?
Und mit den Erfahrungen der vergangenen Konflikte in denen Flugverbotszonen eingerichtet wurden, und dem bis heute noch bestehenden Chaos erscheint mir dieser Vorschlag nicht sinnvoll. Zumal dieser Vorschlag kaum Chancen hat durch den Sicherheitsrat zu gehen.
"Es geht in Aleppo um die Rettung der Menschlichkeit ..."
... garantiert nicht !
Robert F. Kennedy jr. hat die Ursachen und Hintergründe des Syrien-Konflikts im verlinkten Gastbeitrag für das Magazin Politico beschrieben. Der Sohn des ermordeten Bruders von JFK steht nicht im Verdacht, ein Putin- oder Assad-Freund zu sein. http://www.politico.eu/article/why-the-arabs-dont-want-us-in-syria-mideast-conflict-oil-intervention/
"Eine militärisch durchgesetzte Flugverbotszone über Aleppo und eine klare Ansage, dass jeder, der dort Zivilisten beschießt, selbst beschossen wird – das ist das Mindeste, was man jetzt von der Weltgemeinschaft erwarten kann."
Da die Islamisten nicht über Flugzeuge verfügen, sollte es eigentlich ein Leichtes sein Assads Fassbomber am Boden zu halten. Da Assads Komplize Putin jedoch eine Flugverbotszone verhindern würde,. muss an anderer Stelle angesetzt werden.
Der Preis für Russlands Unterstützung von Assad muss in die Höhe getrieben werden. Da eine direkte Konfrontation ausgeschlossen ist, braucht es also mehr Wirtschaftssanktionen. Für jedes Bombenopfer in Aleppo muss Russland die Rechnung in Form von stärkeren Sanktionen präsentiert werden. Jeder Mord muss Konsequenzen haben!
Schon wieder der Spruch vom hohen Preis, mit dem sich schon Obama mehr als lächerlich gemacht hat.
Drohungen und Sanktionen bewirken gegenüber Russland genau so viel, wie gegenüber Kuba. Nichts. Allerdings erleichtern sie den Machthabern das Herrschen. Die Castros sind ein gutes Beispiel...
"Schon wieder der Spruch vom hohen Preis, mit dem sich schon Obama mehr als lächerlich gemacht hat."
Wieso lächerlich gemacht? Russland hat sich zwar auf der Krim territorial erweitern können, ist bisher aber nicht weiter gekommen. Sanktionen beschränken die Handlungsfähigkeit von expansiven Regimen. Das hat gegen den Iran funktioniert und funktioniert auch gegen Russland. Und auch von Kuba geht keine Gefahr mehr aus, oder?
Kuba war gefährlich? Das Ziel der Sanktionen gegen das Land war der Sturz Castros.
Und natürlich hat sich Obama lächerlich gemacht. Er wollte Russland total isolieren. Mal abgesehen davon, dass sich große Teile der Menschheit einen Dreck um die Sanktionen scheren, hat Putin in "zur Strafe" an den Verhandlungstisch gebombt.
Da hat sich jemand gründlich überschätzt.
"Kuba war gefährlich?"
Kubakrise? Sagt Ihnen das was?
"Das Ziel der Sanktionen gegen das Land war der Sturz Castros."
Sie mögen Recht damit haben, dass durch Wirtschaftssanktionen selten Machthaber gestürzt werden. Das müssen die Menschen vor Ort schon selber machen.
Sanktionen schränken aber nachweislich die Handlungsfähigkeit von Staaten ein und bei expansiven Mächten ist es sehr wichtig, dass deren Handlungsfähigkeit beschränkt wird.
"Er wollte Russland total isolieren."
Hat Russland denn Partner gewonnen? Ich meine, nein! Nicht mal alte Verbündete wie Weißrussland bekennen sich noch klar zur Freundschaft, weil sie wissen, dass Russland finanziell nicht mehr helfen kann. China? Will auch nicht so richtig. Also, wer sollten die neuen Bündnispartner sein? Vielleicht noch die Warlords im Donbass... :)
"Kubakrise?"
War ein Streit zwischen der USA und der SU.
"China?"
Die müssen ja nicht gleich "Bruderstaaten" spielen. Aber sie üben gerade die gemeinsame Verteidigung des südchinesischen Meeres gegen die USA...
Genau so muß es sein.
Die Flugverbotszone war schon lange im Gespräch und wurde nie in Angriff genommen. So einfach: Düsenjäger die nicht fliegen, können keine Bomben werfen.
Aber vielleicht steht ja "nur" unsere Waffenproduzenten dahinter!?
Warum fragt niemand den besten Freund des besten Demokraten Russlands dazu ?
Ich zitiere Herrn Konstantin Kossatschow :„Frieden ist in Syrien möglich, wenn sich um seine Wiederherstellung alle bemühen werden und nicht allein Russland. Die (Baschar) Assad-Regierung, der der Westen jetzt alle Sünden zuschreiben will, hat ihre Bereitschaft zur Waffenruhe sofort nach der Erzielung der russisch-amerikanischen Vereinbarungen demonstriert“.
Die Rückkehr Syriens zum Frieden ist laut dem UN-Botschafter Russlands, Vitali Tschurkin, eine fast unmögliche Aufgabe geworden, da im Lande hunderte bewaffnete Gruppierungen agieren und sein Territorium „von allen, denen es einfällt“ bombardiert wird.
Es ist und bleibt ein Stellvertreterkrieg an dem Bashar al Assad die geringsten Aktien hat. Er steht nur dem absoluten Chaos noch im Wege, der totalen Destabilisierung der Region. Aus Sicht der USA der wünschenswerte Zustand, um hernach eigene Interessen korrekt zu implantieren.
"Es ist und bleibt ein Stellvertreterkrieg an dem Bashar al Assad die geringsten Aktien hat."
Seit wann beschäftigen Sie sich mit diesem Krieg?
Ja, Russland sollte ruhig mal eine Flugverbotszone in Syrien einrichten.
Nur wieder ein weiteres Beispiel dafür, wie wenige einzelne Menschen mit ihren narzisstischen Belangen Millionen von Menschen ins Unglück stürzen können.
@OSCILLATEWILDLY Diese "wenigen" haben 500 000 Menschen getötet? Ein bißchen kurz gegriffen mit den "wenigen"?
Ja, der Narzismus der islamistischen Fanatiker ist unersträglich. Fällt aber leider auch bei vielen von der europäsichen Elite ignorierten Jugendlichen auf fruchtbaren Boden. Deshalb kämpfen viele Jugendliche aus Frankreich, belgien, England und auch Deutschland für Terroristen in Syrien und denken sie würden etwas gutes für Molems tun.
Der Irrsinn ist aber, dass die USA diese Mörder mit Waffen ausstattet und Frankreich und England militärisch unterstützt.
Ob das aber nur narzistische "Belange" sind, halte ich für zweifelhaft. Hier dürften eher wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.
@Struppi Sparen Sie sich doch bitte ihre scheinheilige Empörung. Gegen die Verbrechen des Baath-Regimes, das Sie hier so vehement verteidigen, kommt selbst die Barbarei von Daesh und al-Nusra, von gemäßigteren Islamisten ganz zu schweigen, bei weitem nicht an, so sehr die sich auch bemühen. Dass manche Muslime in diesen Gruppen die bessere Alternative sehen, ist also nicht nur nachvollziehbar, das Regime ist durch seine monströsen Verbrechen selbst Quelle und Nahrung der Islamisten.
Gemeint waren die Machthaber der kriegführenden Staaten (Assad, Putin, Obama, Hollande usw usf) die über 'Jetzt wird geschossen' entscheiden.
@JÜRGEN MATONI Und ja, natürlich schiessen die nicht selbst und stürzen so die Millionen von Menschen ins Unglück, sondern das blöde Volk schiesst dann für die. Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin funktioniert halt leider nicht.
"Das Nichteingreifen des Westens in Syrien gegen Assad und das jahrelange Hoffen auf Diplomatie haben den Krieg in einer Weise eskalieren lassen, wie es kaum jemand für möglich hielt"
Es ist schon sehr seltsam, dass das jahrelange Beliefern mit Waffen von Al-Nusra & Co durch den Westen hier mit "Nichteingreifen" beschrieben wird.
Durch dieses "Nichteingreifen" trägt die "Weltgemeinschaft" des Herrn Johnson massgebliche Mitschuld. Verhandlungen und Gespräche mit Assad wurden bis vor wenigen Monaten noch kategorisch abgelehnt, da gefälligst ein Regime-Change stattzufinden hatte.
Flugverbotszone würde heißen: Krieg mit Russland. Das haben die USA seit 1948 aus guten Gründen vermieden.
Zu Anfnag des Konflikts hätte man das noch machen können.
@R R Ja, Ende 2011 wäre ein richtiger Zeitpunkt gewesen - es hätte nur Empörung ausgelöst gegen die Intervention, wie heute: es gibt nur einen Aufschrei gegen die NATO, Russlands Militärintervention wurde von den Friedensgruppen (Senioren) gut geheißen.
Die "westliche Wertegemeinschaft" sollte so langsam zu dem Schluss kommen, dass es weder sinnvoll und zielführend ist, je nach Gusto Diktatoren zu unterstützen, noch diese durch Unterstützung zweifelhafter "Rebellen" zu stürzen, nachdem sie aus meist taktischen Gründen in Ungnade gefallen sind.
Wer hier das angebliche Scheitern der Diplomatie beklagt und eine Flugverbotszone (was nichts anderes als offener Krieg bedeutet) fordert, sollte sich zuvor fragen: "Welche Diplomatie???"!
Gerade in Zeiten, wo selbst Institutionen wie UNO und OSZE nur noch propagandistisch eingenordete Erfüllungsgehilfen sind, wünscht man sich dahin zurück, wo es noch echte Diplomaten gab, die zwischen den Machtblöcken vermittelten und den Menschen auf beiden Seiten dadurch mehr dienten als durch Waffenlieferungen an angeblich gemäßigte islamistische Rebellen.
Gerade als jemand, der Obama genau so versteht wie Putin, kotzt es mich zusehends an, wenn hier jegliche Kritik an NATO und USA als Antiamerikanismus oder gar Hass auf Amerika abgetan wird, die selben Leute aber in Wortwahl und Intention von ihrem Hass auf Russland keinen Hehl machen. So sieht für mich keine Ausgewogenheit aus.
Wir haben genug Blätter, die längst ihre Prinzipien und journalistische Unabhängigkeit aufgegeben haben, warum muss sich nun auch die TAZ da einreihen? Dafür habe ich das TAZ-Projekt nicht seit den Anfangstagen unterstützt.
Warum spricht niemand über die, die in Aleppo sitzen die Bevölkerung als Schutzschild benutzen und gegen die Regierung kämpfen.
Warum sollen wir islamistische Terroristen aus aller Herren Länder, die gegen Syrien kämpfen, unterstützen?
Für wen und warum schreibt die taz?
"Warum sollen wir islamistische Terroristen aus aller Herren Länder, die gegen Syrien kämpfen, unterstützen?"
Dürfen wir das überhaupt?
-§89a StGB: Schutzgut Bestand und Sicherheit eines Staates
-§80a StGB: Aufstacheln zum Angriffskrieg
Wenn ich den Autor richtig verstanden habe, umschreibt das postulierte "humanitäres" Völkerrecht einen nach dem geltenden Völkerrecht rechtswidrigen Angriff auf Syrien.
"Für wen und warum schreibt die taz?"
Das ist einigermaßen übersichtlich. Die einzigen Gewinner der amerikanischen Interventionspolitik seit 2001 sind private Militärdienstleister, Ölfirmen, die historische Profite eingefahren haben, Geheimdienste, deren Größe und Einfluss auf Kosten der Bürgerrechte exponentiell zunimmt und Jihadisten, die diese Interventionen als ihr effektivstes Rekrutierungswerkzeug nutzen.
""Für wen und warum schreibt die taz?"
Das ist einigermaßen übersichtlich. Die einzigen Gewinner der amerikanischen Interventionspolitik seit 2001 sind private Militärdienstleister, Ölfirmen,"
Genau! Und diese Firmen schalten große Anzeigen in der Taz! Da ist die Verbindung. Deshalb werden hier Flugverbotszonen gegen Fassbomben gefordert. Alles ganz einfach zu erklären!
Falsch verstanden (aber von mir auch mißverständlich ausgedrückt).
Natürlich unterstelle ich der taz nicht, absichtlich oder gar gegen Bares die genannten Gruppen zu unterstützen. Sie tut es jedoch (eher nolens als volens) mit der hier zu besichtigenden Kriegstreiberei.
Sie wissen so gut wie der Autor, daß die Einrichtung und Durchsetzung einer Flugverbotszone ohne UN-Mandat in einem souveränen Land einem Angriffskrieg gleichkommt.
Die grüne Präsidentschaftskandidatin Jill Stein meinte dazu übrigens vor ein paar Tagen:
"Hillary Clinton wants to start an air war over Syria with a nuclear-armed power [Russia] with 2,000 nuclear weapons on hair-trigger alert. Given Hillary Clinton's record not only in Iraq, but in Libya, I think this is as dangerous as it gets." http://www.realclearpolitics.com/video/2016/09/15/jill_stein_hillary_clinton_wants_to_start_an_air_war_with_russia_over_syria.html
"Sie wissen so gut wie der Autor, daß die Einrichtung und Durchsetzung einer Flugverbotszone ohne UN-Mandat in einem souveränen Land einem Angriffskrieg gleichkommt."
Wie lange bleibt ein Herrscher für Sie ein rechtmäßiger Herrscher und wie lange bliebt ein Land ein souveränes Land? Reichen hunderttausend gefolterte und ermordete Menschen nicht aus, um einem Herrscher die Legitimität abzusprechen und ihn zumindest an den offensichtlichsten Greultaten zu hindern?
"Wie lange bleibt ein Herrscher für Sie ein rechtmäßiger Herrscher und wie lange bliebt ein Land ein souveränes Land?"
Das ist einfach. Solange die UN Assad anerkennen, ist er der rechtmäßige Regierungschef Syriens. Es gilt das Souveränitätsprinzip und das Gewaltverbot:
"Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt"
(Art. 2 Nr. 4 der UN-Charta)".
Wenn das militärisch stärkste Land oder eine Gruppe von Ländern sich nicht einmal mehr daran halten will, dann kann man den Laden auch dichtmachen.
"dann kann man den Laden auch dichtmachen."
Der Laden hat doch nie wirkich aufgemacht. Wann hat die UN schon mal Verbrechen verhindern können? Ich denke an Jugoslawien, Ruanda oder im Grunde genommen an fast jeden Blauhelmeinsatz.
Ich weigere mich anzuerkennen, dass ein Machthaber oder eine Gruppe im eigenen Land jedes Verbrechen begehen kann, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden zu können. Konzentrationslager und Killing Fields können nicht mit Art.2 Nr. 4 der UN-Charta gerechtfertigt werden! Fassbomben und Saidnaja ebenfalls nicht!
@74450 (Profil gelöscht) Die Welt ist eben ungerecht und "richtige" Bomben sind nicht so schlimm wie Behelfsbomben.
"Die Welt ist eben ungerecht"
Und wenn mensch resigniert und sich dem Fatalismus hingibt, wird sie es bleiben.
" "richtige" Bomben sind nicht so schlimm wie Behelfsbomben."
Sie wissen so gut wie ich, dass es Unterschiede in der Wirkung von Kriegswaffen gibt. Sonst müssten wir keine Waffentypen ächten.
@jhwh Wenn Sie gern die Souveränität eines faschistischen Folter- und Massenmordregimes verteidigen, bitte. Wer mit der Staatssouveränität argumentiert, der/dem sind Menschen ja regelmäßig egal. Da kann ein Staat mit seinen Untertanen anstellen was er will - ein Problem erkennt man nur, wenn andere Mächte sich dabei einmischen.
Das sind alles interessante Fragen. Aber es ist eben nicht Völkerrecht. Und die Fragen können auch nicht von einigen selbsternannten "zivilisierten" Staaten allein beantwortet werden.
Die Frage, die "SRUPPI" aufgeworfen hat, ist aber auch nicht uninteressant.
Warum kommen in den Berichten über Ostaleppo z.Z. nur Zivilisten und "humanitäre Helfer" vor? Was ist mit den Kämpfern der Rebellen?
"Warum kommen in den Berichten über Ostaleppo z.Z. nur Zivilisten und "humanitäre Helfer" vor? Was ist mit den Kämpfern der Rebellen?"
Das ist doch einfach zu beantworten. Weil Kämpfer legitime Ziele von Kriegsgewalt sind. Zivilisten sind es nicht. Denen gilt daher die mediale Aufmerksamkeit.
"Das sind alles interessante Fragen. Aber es ist eben nicht Völkerrecht."
Ein Rechtssystem, dass keinerlei Durchsetzungschancen hat, kann keine Antworten geben. Daher finde ich die Fragen nach Legitimität interessanter als blinden Legalismus.
in diesem Zusammenhang sehenswert:
"we came we saw he died" https://www.youtube.com/watch?v=Fgcd1ghag5Y
Tue Gutes und hab auch noch Spaß daran.
@A. Müllermilch ...sie hätte weiterreden sollen. "... and we sent the former-Libya military weapons via Benghazi to Al-Qaeda in Syria" http://truepundit.com/wikileaks-bombshell-leaked-to-true-pundit-hillary-clinton-knew-of-weapons-supplied-from-benghazi-to-al-qaeda-in-syria/
"Es war Frau Clinton, die den Startschuss zu diesem Krieg gegeben hat. Putin hat davor gewarnt."
Njet.
@6120 (Profil gelöscht) Doch. Als es um Krieg oder Verhandlungen ging, hat sie der syrischen Opposition DRINGEND von Verhandlungen abgeraten. Seit dem ist sie für mich untragbar.
Frieden ist möglich, sobald er im Interesse der Mächtigen liegt. Es bedarf einer ehrlichen Wirtschaft, dieses Interesse zu fördern.
James Galbraith https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/kein-frieden-kein-wohlstand
Ich habe Angst, dass eine "Flugverbotszone" in einer traditionell russischen Domäne wie Syrien kriegerisch außer Kontrolle gerät. Ich will keinen 3. Weltkrieg!!! Nicht wegen Syrien, nicht wegen irgendwo.
Ich verstehe einfach nicht warum es so schwer sein soll einen Stadtteil der von wievielen Verteidigern gehalten wird einzumehmen ich meine angeblich eingeschlossen keine Versorgung und eine Bewaffnung die dem Angreifer weit unterlegen ist ... kann das irgendwer erklären ?!? und Lufangriffe wozu eigentlich Artellerie müsste ja viel einfacher einzusetzen sein dass mag zwar zynisch klingen aber was geht dort wirklich vor sich ... ?!? was ist das für eine merkwürdige Art und Weise Krieg zu führen ... Aufständische mit Handfeuerwaffen und das Regime dass angeblich über eine konventionelle Armee verfügt und dann sowas dass passt doch nicht zusammen wenn Russland Luftwaffe spielt könnten die genauso völlig unaufällig Artellerie spielen aber dass passiert nicht ... was passiert da wirklich wäre interessant zu erfahren ...
Das ist nun wirklich einfach. Häuserkämpfe sind unübersichtlich und schwere Waffen nur von beschränktem Nutzen. Deshalb versucht man, alles was den Verteidigern als Stützpunkt dienen könnte, zu zerstören. Aus der Luft geht das relativ gut. Ziel ist es, die Verluste des Angreifers so gering wie möglich zu halten.
Diese Vorgehensweise wird im Prinzip an jeder Militärakademie der Welt gelehrt.
@warum_denkt_keiner_nach? Dazu kommt, dass Assads Armee kaum noch über kampffähige Männer verfügt. Ein Sturmangriff würde die Kampfkraft weiter dezimieren. Belagern ist in diesem Fall seit Jahrtausenden das Mittel der Wahl.
"Dazu kommt, dass Assads Armee kaum noch über kampffähige Männer verfügt."
Das hören wir schon seit Jahren. Und es erinnert stark an die Propaganda der Naziführung, die ihren Soldaten noch im April 45 weismachen wollte, dass sie gegen das "allerletzte Aufgebot asiatischer Horden" kämpfen.
@warum_denkt_keiner_nach? Sie können doch einfach mal in eine beliebige Geflüchtetenunterkunft in Deutschland gehen und mit Menschen aus Syrien sprechen. Fragen Sie, wer zur Armee eingezogen wird. Das ist nicht das "allerletzte Aufgebot asiatischer Horden" sondern der "Volkssturm".
@74450 (Profil gelöscht) Dafür ist er mit seinen Verbündeten im letzten Jahr recht erfolgreich gewesen. Nachweisbar an Hand sichtbarer Erfolge. Und die sind stichhaltiger als Erzählungen. Das war schon 45 so.
"Dafür ist er mit seinen Verbündeten im letzten Jahr recht erfolgreich gewesen."
Wenn Sie den Verlust des halben Landes als Erfolg verkaufen, hören Sie wohl Volksempfänger! :D
Assad macht erst wieder Boden gut, seit Russland, Iran und die Hizbullah an den Fronten aktiv sind.
Wie gesagt, stellen Sie RTD mal ab und reden Sie mit echten Menschen, die den Krieg erlebt haben und Kontakt nach Syrien haben.
"Assad macht erst wieder Boden gut, seit Russland, Iran und die Hizbullah an den Fronten aktiv sind. "
Ich sprach vom letzten Jahr. Allerdings kämpft die Hizbullah schon seit Jahren mit. Wenn Sie sie Größe dieser Organisation nehmen und bedenken, dass sie sich im Libanon gegen ihre politischen Gegner und Israel behaupten muss, können sie sich sogar ausrechnen, wie gering die zahlenmäßige Stärke dieser Kämpfer sein muss. Aber natürlich sind sie wertvoll.
Man sollte auch nicht vergessen, dass sich auf Seiten der Rebellen auch jede Menge Ausländer rumtreiben. Vor einigen Monaten hat die CIA allein beim IS 30.000 "Touristen" gezählt. Unterm Strich dürfte sich der Anteil fremder Kämpfer auf beiden Seiten ungefähr die Waage halten.
@warum_denkt_keiner_nach? Zwischen unseren Aussagen besteht ja auch kein Widerspruch. Die syrische Armee hat schwere Verluste und viele Kriegsversehrte zu beklagen. Die Verbündeten haben die Wende im Krieg gebracht. Das auch der IS ausländische Kämpfer in den eigenen Reihen hat, bestreitet auch niemand.
Wenn ich den Autor richtig verstehe, fordert er in der Konsequenz praktisch den Einsatz der Luftwaffe – neben anderen natürlich – zur bedingungslosen Durchsetzung einer Flugverbotszone in Syrien. Was bedeuten würde, im Zweifelsfall nicht nur syrische sondern auch russische Maschinen abschiessen zu müssen, die diese - für diese angenehmerweise nicht von der UN beschlossene Zone – verletzen. Oder abgeschossen zu werden. Aber ich nehme einfach mal an, dass das Geschieße doch lieber wieder die Amerikaner, Briten, Franzosen, sprich: die üblichen Verdächtigen erledigen sollen.Oder wer ist mit der ominösen „Weltgemeinschaft“ eigentlich konkret gemeint? China, Saudi-Arabien, Türkei, Nordkorea? Bitte kreative Vorschläge: Wessen Jäger sollen nun über Syrien eingesetzt werden?
Das „man“ jetzt etwas tun müsse, hört und liest man seit Tagen hier in Deutschland - es schleicht sich bei mir aber das Gefühl ein, das eigentlich wie immer eher andere die echte Drecksarbeit erledigen sollen – von einer klaren Forderung des Einsatzes deutscher Truppen habe ich jedenfalls bis jetzt in all den flammenden Aufrufen nichts gehört.
Und natürlich auch in diesem nicht. Wer so ein Fass aber aufmacht, sollte ein bisschen konkreter werden. Das Geschwurbel von der „Weltgemeinschaft“ kann „man“ sich jedenfalls auf jeden Fall sparen. Die hat schon immer versagt und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Der beste Beleg dafür ist des Autors Erkenntnis, das es ein UN-Mandat in dieser Sache niemals geben wird.
Ich will damit gar nicht sagen, das ich Johnsons Forderung - trotz aller Gefahren, die mit ihr verbunden sind - nicht grundsätzlich zumindest für bedenkenswert halte. Aber dann bitte auch Farbe bekennen, was die Konsequenzen betrifft. So ist der Text nur ein weiteres Traktat, also wohlfeiles moralisches Gerede.
»Das Nichteingreifen des Westens in Syrien gegen Assad und das jahrelange Hoffen auf Diplomatie haben den Krieg in einer Weise eskalieren lassen, wie es kaum jemand für möglich hielt « Also wenn das bisher in Syrien ein Nichteingreifen war, dann frage ich mich wer mit dem "Westen" eigentlich gemeint ist. Die USA schonmal nicht. Und ob ein Krieg nun eskaliert oder eine Kriegspartei vor dem entscheidenden Sieg steht ist eine Frage der Perspektive. So gesehen ist der ”letzte“ Irakkrieg besonders eskaliert als die US geführte Allianz in die Innenstadt von Bagdad vordrang. Und in Libyen bestand die ultimative Eskalation darin als gemäßigte Dschihadisten Gaddafi im Namen der Menschlichkeit und Demokratie eine Eisenstange ins Rektum stießen.
Müssen die Russen und Assad jeden syrischen Zivilisten getötet haben, damit nicht die USA dafür verantwortlich gemacht werden?
Wie schafft man das die Augen vor diesem Blutbad zu verschließen und ungeachtet jeder Tatsache die USA in die Verantwortung zu ziehen, die sich zurück halten wie kaum bei einem Konflikt?
Man muss die USA wohl von Herzen hassen um das so hin zu drehen.
Warum zählen eigentlich die Zivilisten die die USA töten nichts?
Die syrischen Zivilisten kämpfen gegen Terroristen aus der ganzen Welt, die in Syrien die Scharia einführen wollen.
Meine Symphatien liegen eindeutig auf Seiten der Syrier. Warum unterstützen Sie die Islamisten?
"...damit nicht die USA dafür verantwortlich gemacht werden?"
Es war Frau Clinton, die den Startschuss zu diesem Krieg gegeben hat. Putin hat davor gewarnt.
Jetzt ist der Krieg da und es gibt Tote. Warum beschweren sich dann die Kriegsbefürworter?
PS: Tote Zivilisten interessieren den Westen nur, wenn Assad gerade im Vorteil ist.
Her mit der Flugverbotszone! - Dominic Johnson kann man nur voll und ganz zustimmen.
"Her mit der Flugverbotszone!"
Lasst die Klingonen die Durchsetzung übernehmen...
Die Geschichte vom kaukasischen Kreidekreis ist dort offensichtlich nicht besonders verbreitet. Soll heißen, den Krieg beenden könnten beide Seiten, auch die vom Westen unterstützten "Rebellen". Sie und ihre Auftraggeber nehmen aber lieber den Tod vieler noch in Aleppo lebender Zivilisten in Kauf, als sich einzugestehen, daß der Regime-Change gescheitert ist.
Will Assad lieber über einen Friedhof als gar nicht regieren?
@noevil Wieso? Rechnen Sie doch mal aus, wie lange man bombardieren müsste, um 250.000 Menschen zu töten, wenn pro Woche ca. 300 sterben. Und dann sind da noch die 1.200.000 Menschen im anderen Teil der Stadt, die vielleicht bald nicht mehr beschossen werden können.
Ich habe viel Verständnis für die Empörung über den Luftkrieg gegen die syrische Bevölkerung, der vom Assad-Regime in Zusammenarbeit mit Putin durchgeführt wird. Vielleicht hätte eine energische militärische Intervention des Westens zu Beginn dieses russisch-syrische Verbrechen verhindern können. Aber: Was soll man jetzt tun? Eine Flugverbotszone ohne UN-Mandat militärisch durchsetzen zu wollen, das bedeutet Krieg mit Rußland zu riskieren. Kann man das wollen, kann man das verantworten? Ich denke, Nein, auch dann nicht, wenn dies bedeutet, dem Morden von Assad und Putin tatenlos zuzuschauen.
@yohak yohak Waren Sie auch empört, als die Amerikaner Faludscha in Schutt und Asche gelegt haben, um es zu erobern? Die Vorgehensweise gleicht sich.
"Waren Sie auch empört, als die Amerikaner Faludscha in Schutt und Asche gelegt haben, um es zu erobern?"
Natürlich! Der Unterschied liegt bei denen, die sich über Faludscha empörten und nun Aleppo rechtfertigen, nur weil die Kriegsverbrechen nicht von Amerikanern begangen werden.
Manche sind eben nur empört wenn die Opfer von Amerikanern getötet wurden.
Wenn dass was Russland gemeinsam mit Assad gerade macht von den USA veranstaltet würde, dann wäre hier so richtig was los.
Arme selektive Wahrnehmung.
@88181 (Profil gelöscht) Man muss die Menschen im Nahen Osten seht hassen, wenn man auch nur im Ansatz glaubt, das die USA dort für etwas positives stehen.
Ihre sehr selektive Wahrnehmung blendet aus, das nicht Russalnd und auch nicht Syrien den Krieg gegen die Menschen in Syrien angefangen haben. Es sind Radikale mit Unterstützung der Saudis und den USA.
Das ist jetzt aber komisch.
Dachte ich doch das hätte alles angefangen als das Assad-Regime ein paar Kinder zu Tode foltern ließ wegen ein paar Graffitis.
Aber da waren sicher auch die USA dran schuld.
und die hatten dann soviel Waffen im Keller, um gegen ein Land das mit Israel im Kriegszustand ist einen Bürgerkrieg anzuzetteln?
Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
"Manche sind eben nur empört wenn die Opfer von Amerikanern getötet wurden."
Irrtum. Mich widert nur die Heuchelei der letzten Tage an.
Da alle Konfliktparteien praktisch eine Verhandlungslösung ausschließen, muss der Krieg beendet werden, indem eine Seite die andere militärisch besiegt. Und das geht nun mal nur, indem gekämpft wird. Sich aufzuregen, dass es dabei Opfer gibt, ist reine Heuchelei.
"Das Nichteingreifen des Westens in Syrien gegen Assad und das jahrelange Hoffen auf Diplomatie haben den Krieg in einer Weise eskalieren lassen, wie es kaum jemand für möglich hielt"
Ich bin es so satt, dass der Westen an allem Schuld sein soll. Wir sind nicht verantwortlich dafür, dass sich Rebellen, Islamisten (gut, für die um Teil) und die Regierung gegenseitig abschlachten. Wir haben dieses Land nicht destablisiert.
Man kann ja über eine No-Fly-Zone und andere Interventionsmaßnahmen reden aber nicht auf diese Art und Weise.
So wie sich unsere Propaganda überschlägt, muss ja wirklich die Angst umgehen, dass nach den Fall Aleppos der Krieg zu ende gehen könnte.
"Es geht in Aleppo um die Rettung der Menschlichkeit..."
Eher um die Rettung der Legende vom menschlichen Krieg.
"Her mit der Flugverbotszone"
Wer soll die eigentlich durchsetzen? Die Klingonen? Mir ist es ein Rätsel, wie Journalisten und Politiker ständig solch absurden Parolen ausgeben können.
@warum_denkt_keiner_nach? ... und ausgerechnet die Politiker und Journalisten, die sich im Gaza-Krieg so merkwürdig ruhig verhalten haben.
Das Gedenken zum 7. Oktober an Hamburger Schulen sorgte für Kontroversen. Eine Lehrerin schildert ihre Erfahrung dazu.
Kommentar Krieg in Syrien: Her mit der Flugverbotszone
Der Westen war viel zu lange untätig in Syrien. Baschar al-Assad will keine politische Lösung. Wer immer noch zuschaut, macht sich mitschuldig.
Fast nur noch Trümmer gibt es in al-Bab, einer Nachbarstadt von Aleppo Foto: reuters
Wie lange noch? Fünfeinhalb Jahre Krieg, ungefähr so lange wie der gesamte Zweite Weltkrieg. Eine halbe Million Tote. Chemiewaffen, Hungertod, Flüchtlingselend. Die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht. Der Horror in Syrien, könnte man meinen, ist nicht steigerungsfähig. Er ist es aber doch, wie eine neue Welle beispiellos brutaler Luftangriffe des syrischen Regimes zeigt. Aleppo, eine der ältesten Städte der Welt, wird sturmreif gebombt.
Die 270.000 Menschen, die ohne Versorgung und ohne Alternative im eingekesselten Rebellengebiet ausharren, sind schutzlos. Sie erleben Fassbomben, Bunkerbomben, Phosphorbomben, begleitet vom Aushungern, vom Kappen der Wasserversorgung, von gezielten Angriffen auf zivile Helfer.
Wenn einmal alles plattgemacht ist, sollen die Panzer einrollen. Es kann Wochen dauern, sagt Syriens Regierung. Am Ende dürften nur wenige der 270.000 Menschen übrig sein.
Wer jetzt noch glaubt, der Weg zum Frieden in Syrien bestehe in Gesprächen mit Diktator Baschar al-Assad und in einer Vermittlerrolle Moskaus, verschließt Augen und Ohren vor der Wirklichkeit. Syriens Regime will keine politische Lösung. Es will den militärischen Sieg in Aleppo. Russland leistet dabei Schützenhilfe, im wörtlichen Sinne, und verweigert jede Deeskalation.
Wer hier noch zuschaut, macht sich mitschuldig. Alles, was derzeit passiert, übersteigt bei Weitem jedes Horrorszenario, das vor Jahren als Argument gegen ein Eingreifen skizziert wurde. Das Nichteingreifen des Westens in Syrien gegen Assad und das jahrelange Hoffen auf Diplomatie haben den Krieg in einer Weise eskalieren lassen, wie es kaum jemand für möglich hielt – weil die meisten Beobachter nicht verstanden, dass Assad bereit ist, für den Machterhalt sein Volk zu opfern.
Das Nichteingreifen des Westens in Syrien hat den Krieg eskalieren lassen
Es geht in Aleppo um die Rettung der Menschlichkeit – die in Syrien und auch unsere eigene. Eine militärisch durchgesetzte Flugverbotszone über Aleppo und eine klare Ansage, dass jeder, der dort Zivilisten beschießt, selbst beschossen wird – das ist das Mindeste, was man jetzt von der Weltgemeinschaft erwarten kann.
Dass der UN-Sicherheitsrat darüber nicht einig werden wird, darf kein Hindernis sein. Völkerrecht kann nicht über Leichen gehen, und das aktive Durchsetzen des humanitären Völkerrechts ist kein Verbrechen, sondern eine Verpflichtung.
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Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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