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Auch wenn ich weite Teile des Artikels nachvollziehen kann, finde ich, dass er wenigstens erwähnen sollte, das es sehr viel klimaschädlicher und verantwortungsloer (vor allem gegenüber den zukünftigen Generationen) ist, RINDFLEISCH zu konsumieren im Vergleich zu Geflügelfleisch.
Der Versuch, die Besteuerung von Lebensmitteln ad absurdum zu führen, weil dann quasi jedes Lebensmittel höher besteuert werden könnte, führt meiner Meinung nach selbst ins Absurde. Natürlich ist es sinnvoll, Fleisch höher zu besteuern als andere weniger klimaschädliche Lebensmittel. Es schadet der Umwelt auch mehr. Und natürlich wäre es sinnvoll, Wasser und Nüsse aus dem eigenen Garten weniger hoch zu besteuern. Wo ist da etwas Absurdes? Ich sehe es nicht, denn schaust du unter den Steinen siehst du Ameisen...
"Klar, Fleischmahlzeiten sind klimaschädlicher als vegetarische."
Dann ist das also nicht "Quatsch".
Schreiben Sie öfters so widersprüchlich, Herr Rother?
Meiner Meinung nach soll die ermäßigte Mehrwersteuer nur noch für Wasser und un- bzw. wenig verarbeitete Pflanzenprodukte gelten.
Das wird aber wahrscheinlich wenige Anhänger finden in unserer Gesellschaft und ggü den finanziell Schwachen ist es natürlich auch unfair da es Ihnen am meisten "weh tun" wird.
Bald kommen alle Fleischprodukte aus dem Labor, dann haben sich solche Diskussionen hoffentlich erledigt.
Beim Konsum tierischer Produkte, ist prinzipiell erst einmal darauf zu achten, dass die "Produkte" aus biologisch nachhaltiger Tierhaltung stammen und zwar nicht aus der Selbstverpflichtung der Konsumentenverantwortung heraus, sondern aus der Verantwortung der gesetzgebenden Gewalt. Unsere Gesellschaft(en) stehen hier noch ganz am Anfang. Einen ersten Schritt hierfür verabschiedete des Neuseeländische Parlament in diesem Jahr, mit der Verabschiedung eines Gesetzes das Tiere als empfindungsfähige Wesen anerkennt.
Alors, Bon Apetit! (beim verspeisen ihrer Schwiegermutter)
Leider ist es mal wieder so, wie es zu erwarten war. Die Befürworter der Tiersklavenhaltergesellschaft sind nicht in der Lage schlüssige Argumente zu bringen, warum das Halten und Töten von Tieren rechtfertigbar wäre.
Die genannten Argumente:
1. Liegt in der Natur!
Kontra: Damit lässt sich so ziemlich alles begrünen, was die Zivilisation hinter sich gelassen hat (z.B. Vergewaltigung, Raub und Totschlag).
2. Tiere sind keine Menschen!
Kontra: Richtig, ist aber ein Nicht-Argument. Warum sollte es in Ordnung sein Nicht-Menschen zu verdinglichen? Es braucht für die Verdinglichung eine Rechtfertigung. Tiere sind empfindsam wie Menschen und manchmal sogar intelligenter als Menschen in bestimmten Lebensphasen. Was also ist die Eigenschaft, die Tiere rechtetheoretisch minderwertig macht?
3. Weil ich es kann! Höhö, weil ich stäker bin, brauche ich keine Rechtfertigung. Moralische Argumentation ist überflüssig!
Kontra: So denkt jede*r Verge*waltigerin!
Tiere sind nicht nur "rechtstheoretisch" keine Menschen, sie sind es auch ethisch und moralisch nicht. Recht, Ethik und Moral sind nunmal rein menschliche Kategorien, die Tiere weder begreifen noch leben können.
Ich kann mich daher nur als Mensch aufschwingen, für Andere, seien es Neugeborene, Nutztiere oder meinetwegen das gemeine Staubkorn, Rechte einzufordern, aber das bleibt ein menschliches Konstrukt, das dem Schutzobjekt ohne seinen Willen oktroyiert wird - und damit letztlich immer Willkür: Wo ziehen Sie die Grenze? Sind Pflanzen KEINE lebenden Organismen, die auch rechte haben sollten? Was ist mit den hunderten von Insekten, die ihr Leben lassen müssen, wenn ein Mensch im Sommer von A nach B will und dabei ein Vehikel benutzt, das schneller als 50 km/h fährt? Und Kardinalfrage an die Veganer: Wer gibt irgendeinem Menschen das Recht, Nutztieren das das Leben, das der Mensch ihnen gibt, abzusprechen (es ist ja nicht so, als bekämen sie ohne Tiernutzung ein anderes...)?
Ich will gar nicht großartig darüber diskutieren, wie die "richtige" Antwort auf diese Fragen lautet. Eine solche gibt es meines Erachtens nicht, sondern nur Meinungen. Ich will Ihnen deshalb nur klarmachen, dass Ihr "Ja" auf die Frage, ob es einer Rechtfertigung bedarf, Tiere zu halten und zu töten, genauso eine rein menschliche Willkürlichkeit darstellt, wie das "Nein" eines überzeugten Allesfressers wie meiner Wenigkeit.
"Ich will Ihnen deshalb nur klarmachen, dass Ihr "Ja" auf die Frage, ob es einer Rechtfertigung bedarf, Tiere zu halten und zu töten, genauso eine rein menschliche Willkürlichkeit darstellt, wie das "Nein" eines überzeugten Allesfressers wie meiner Wenigkeit."
Darauf können wir uns einigen. Rechte sind im Prinzip immer willkürlich und Verhandlungssache. Daher ist es so wichtig, schlüssig zu begründen, warum bestimmten Lebewesen Rechteträger sind und andere nicht.
Ihr Versuch, es mit dem Verständnis von Rechten als Voraussetzung für die Rechteträgerschaft zu versuchen taugt nicht. Nach dieser Logik können Säuglinge oder Menschen mit Verständnisdefiziten keine Rechteträger sein. Dahin möchte ich nicht zurück!
Insekten, die auf der Windschutzscheibe verenden, könnten wir als tragische Unfälle deklarieren. Sie werden nicht absichtlich zur Genusssteigerung getötet. Allerdings liegt hier tatächlich ein Problem vor, das debattiert werden könnte.
Das mit den Nutztieren, die nur mit Hilfe des Menschen leben können, finde ich fragwürdig. Meinen Sie damit Puten, die nicht laufen können, weil ihre Brüste überzüchtet sind? Andere Nutztiere würden sich einfach wieder auswildern. Aus Schweinen würden wieder Wildschweine usw.
Ich meinte gerade nicht, dass Rechtsträgerschaft von entsprechender Erkenntnisfähigkeit abhängt, sondern - in Abwesenheit einer solchen - davon, dass Menschen, die diese Erkenntnisfähigkeit besitzen, die Rechte für die Betroffenen einfordern, ihnen gewähren und sie dann durchsetzen. Dieser Vorgang ist - da sind wir uns einig - menschlicher Willkür unterworfen.
Will die Menschheit hier zu einem Konsens kommen (wie das z. B. bei Menschen mit Verständnisdefiziten aller Altersklassen ab Geburt bereits erfolgt ist), muss sie allerdings von gleichen Diskussionsgrundlagen ausgehen. Da hilft es nicht, wenn Sie den Menschenrechten zumindest angenäherte Rechte von Tieren (deren Beeinträchtigung dann stets der Rechtfertigung bedarf) einfach vorab postulieren. Damit nehmen Sie den Knackpunkt der Diskussion vorweg - vergleichen Sie es mit der Einstellung der katholischen Kirche zur Abtreibung: WENN man volles Lebensrecht auch für jeden Embryo in jedem Entwicklungsstadium unterstellt, ist Abtreibung Totschlag und der mangelde staatliche Schutz davor ein grober Verstoß gegen das absolute Lebensrecht - Diskussion überflüssig. Nur unterstellt "man" das eben nicht.
Was Leben und Lebensfähigkeit von Nutztieren ohne menschliche Hilfe betrifft, dürfte es eigentlich keine zwei Meinungen geben. Der allergrößte Teil von ihnen würde gar nicht erst geboren, wenn da nicht Züchter und Nutzer wären. Der Rest hätte gegen die Konkurrenz der bereits wilden Tiere, vor allem aber des dann nur noch sich selbst versorgenden Menschen, keine nennenswerte Chance.
Ob das Leben eines Mastschweins oder einer Pute "lebenswerter" ist als gar kein Leben, mag sich aufschwingen, stellvertretend für diese zu entscheiden, wer will. Für mich ist das ein Punkt, an dem ICH mit Blick auf die Vergangenheit aussteigen würde - vor allem WENN ich auch Tieren Würde und Lebensrecht zugestünde.
Wer seine Oppunenten absichtlich missversteht und sie mit Kanibalen, Räubern und Vergewaltigern gleichsetzt der schadet seiner eigenen Sache.
Es ist natürlich das Menschen fleisch essen. Das heißt aber nicht das alles was natürlich ist auch in Ordnung ist. Die Gesellschaft hat sich darauf verständigt das Mord, Vergewaltigung und Raub nicht in Ordnung sind, hat sich aber auch darauf geeinigt das Fleischkonsum legal ist. Sie möchten diese Gesellschaftliche Übereinkunft nun torpedieren.
Ich bin ein Demokrat, ich habe nichts dagegen wenn man Änderungen erwirken will, ich erwarte aber das man sich dabei selber an demokratische Prozesse hält und Niederlagen erträgt. Das wiederum scheint ihnen ganz klar zuwieder zu sein. Sie sind scheinbar unfähig zu akzeptieren das Menschen auch nach dem hören Ihrer Argumente weiter Fleisch essen. Warum? Sie können für sich selber entscheiden kein Fleisch zu essen. Mehr kann man oft nicht tun. So ist das wenn die Anderen auch die Freiheit haben sich zu entscheiden.
"Wer seine Oppunenten absichtlich missversteht und sie mit Kanibalen, Räubern und Vergewaltigern gleichsetzt der schadet seiner eigenen Sache."
Dabei handelt es sich nicht um ein Missverständnis, sondern um Logik. Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass ich demokratische Prozesse nicht anerkenne. Ich lege auch keine Bomben auf der grünen Woche, sondern ich erkläre Ihnen, dass Sie schwache bzw. keine Argumente liefern können, warum Sie Tiere misshandeln dürfen. Ein reiner Mehrheitsentscheid reicht dafür moralisch nicht aus. Diese Logik wirft uns zurück in ganz dunkle Zeiten.
Mein Apell: Versuchen Sie Ihr Handeln zu reflektieren und finden Sie Begründungen für Ihr Handeln. Können Sie keine Rechtfertigung außer dem Recht des Stärkeren finden, handeln Sie nicht!
Ach Janus. Dieses ganze Natürlichkeitsgerede ist doch echt für die vegane Katze. Der Mensch stellt sich selbst doch gern als die Krone seiner eigenen Schöpfung dar. Was ist an dem denn bitte Natur? Was ist an unserer Natur noch Natur? Das sind doch pseudoromantische Dogmen.
Sicher hat der Mensch Instinkte, ist selbst biologisch Tier. Aber als soziales künstliches Wesen erlaubt er sich ja gerade nicht, diesen Instinkten ungezügelt nachzugehen.
Es ist insofern nicht natürlich, Fleisch zu essen, war es nie. Es war die Not, die unsere Vorfahren dazu gebracht haben, nicht ihr Raubtierinstinkt.
Dhimitry argumentiert, um die Probleme in Ihrer Ideologie zu entdecken. Sie machen das, was Ideologen immer gern machen: sich hinter irgendwas verstecken, was nicht der Kern der Sache ist.
Es geht nicht um Demokratie, sondern um Diskurs. Die Sache ist nicht ad acta gelegt, nur weil es eine angebliche gesellschaftliche Übereinkunft gibt, Fleisch zu essen. Die Sache läuft weiter, weil die Probleme immer mehr zu Tage treten und auch dem größten Fleischapologeten bereits derart ängstigen, dass er gerne zum Rundumschlag gegen all jene ausholt, die seine Fleischeslust vermeintlich beschränken wollen. Dabei ist nichts irrationaler als das. Fleisch ist überall billigst verfügbar und absolut niemand muss Angst davor haben, dass ihm der Konsum verboten wird.
"Der Mensch stellt sich selbst doch gern als die Krone seiner eigenen Schöpfung dar."
Genau wie der Mensch isst auch der Hai oder der Löwe Fleisch. Von daher kann man wohl kaum behaupten das Fleisch essen das Gleiche ist wie sich an die Krone der Schöpfung zu stellen.
Und wo wir schon dabei sind: Ist es für den Hai Ihrer Meinung nach auch unnatürlich Fleisch zu essen? Oder ist der Fein raus, weil ihm das notwendige Bewusstsein fehlt?
"Es war die Not, die unsere Vorfahren dazu gebracht haben, nicht ihr Raubtierinstinkt."
Ja genau. Der Mensch musste Fleisch essen, weil es bis vor kurzem noch keine andere Möglichkeit gab sich zu ernähren.
"Sie machen das, was Ideologen immer gern machen: sich hinter irgendwas verstecken, was nicht der Kern der Sache ist."
Nur mal zur Erinnerung: Ich bin nicht der Typ der Anderen sagt was sie essen sollen. Was soll das denn bitte für eine Ideologie sein? Die Ideologie der individuellen Freiheit?
"...angebliche gesellschaftliche Übereinkunft gibt, Fleisch zu essen."
Nicht fleisch zu essen. Fleisch essen zu dürfen. Das ist der entscheidende Unterschied.
"Fleisch ist überall billigst verfügbar und absolut niemand muss Angst davor haben, dass ihm der Konsum verboten wird."
Das ist wohl wahr. Und nein ich bin nicht verängstigt vor den Vegetariern und Veganern. Wie ich jetzt schon mehrmals versucht habe zu erklären geht es mir mehr um das Wie (Staatliches Eingreifen, sprich Zwang) als um das Was.
"Nur mal zur Erinnerung: Ich bin nicht der Typ der Anderen sagt was sie essen sollen. Was soll das denn bitte für eine Ideologie sein? Die Ideologie der individuellen Freiheit?"
Diese Ideologie nennt sich Karnismus. Das nicht-hinterfragen scheinbarer Selbstverständlichkeiten. Motto: Nur weil (fast) alle Sklaven haben, ist es in Ordnung (quasi natürlich) Sklaven zu halten.
"Diese Ideologie nennt sich Karnismus."
Na klar. Ein 2001 eigenst aus ideolgischen Gründen geschaffener Begriff um Menschen die einem nicht passen besser als Gruppe zusammenfassen und angreifen zu können.
Außerhalb der Veganen Szene existiert dieser Begriff nicht.
Die Tiere essen, was sie essen müssen. Der Mensch hingegen kann potenziell alles mögliche essen, auch Fleisch, aber er muss nicht, weil: er hätte heutzutage auch ohne Fleisch alles andere als Hunger zu leiden und er kann zudem die Konsequenz seines Fleischkonsums überdenken.
Wenn er letzteres nicht tut und sich etwa hinter Natürlichkeitsgerede versteckt, hängt er einer Ideologie an, über die er sich keine Rechenschaft geben will,
Von Zwang redet niemand. Es geht um Steuer(ung). Es verbietet Ihnen auch nicht das Autofahren, wer die Steuer für Benzin auf 3 EUR den Liter anhöbe. Er macht Benzin damit nur schwerer erschwinglich, weil er z.B. das unnötige Fahren mit dem KfZ eindämmen will. Das sind rationale Überlegungen. Sie hingegen kommen mit der angeblichen Natur des Menschen, die es schlichtweg nicht gibt. Die Natur ist ein Totschlagargument. Der Mensch ist Zivilisation seinem eigenen Verständnis nach. Zivilisiert ist es hingegen nicht, was wir mit den Nutztieren machen, oder sehen Sie das anders?
"Wenn er letzteres nicht tut und sich etwa hinter Natürlichkeitsgerede versteckt, hängt er einer Ideologie an"
Das ist doch Bizarr. Sie dichten Menschen die bestimmte Gedankengängen nicht folgen eine Ideologie an? Ist Ihnen klar was eine Ideologie ist? Sicher nicht das Abhandensein von Gedanken zu einem bestimmten Thema.
"Von Zwang redet niemand. Es geht um Steuer(ung)."
Achja und was passiert wenn man seine Steuern nicht zahlt? Irgendwann steht die Staatsmacht vor der Tür und übt Zwang aus.
Die Androhung von Zwang steht hinter jedem Gesetz. Deshalb ist es so wichtig das Politiker genau überlegen was wirklich gestzlich geregelt werden muss.
"Der Mensch ist Zivilisation seinem eigenen Verständnis nach."
Das ist genau die überhebliche Sichtweise welche Sie selber am Anfang ihres Beitrages kritisiert haben.
Es gibt viele Menschen die gerne von Zivilisation und Menschlichkeit reden und in diesem Zuge völlig überdrehte Ansprüche an die Menschheit stellen, welche nachweislich unrealisitsch sind.
Ich bin jedes mal begeistert wenn sich bestimmte Gruppen über massenhaft auftretendes "unmenschliches" Verhalten von menschen aufregen. Da steckt einem die eigene Realitätsferne wie der Dorn im Auge aber man weigert sich sie anzuerkennen.
"Zivilisiert ist es hingegen nicht, was wir mit den Nutztieren machen, oder sehen Sie das anders?"
Das kommt darauf an wie man das Wort benutzt. Wenn man unter Zivilisation das versteht was uns in die Situation versetzt so zu leben wie wir es tun dann ist sie zivilisiert, da sie faktisch zur Aufrechterhaltung empfundenen Wohlstandes geduldet wird.
Gebraucht man das Wort im moralisierenden Sinne dann ist Massentierhaltung unzivilisiert.
"Achja und was passiert wenn man seine Steuern nicht zahlt? Irgendwann steht die Staatsmacht vor der Tür und übt Zwang aus."
Das ist doch absurd. Wenn Sie sich weigern die Mehrwertsteuer im Supermarkt zu zahlen, dann steht nicht der Gerichtsvollzieher bei Ihnen, sondern Sie verlassen das Geschäft mit leeren Taschen.
In diesem konkreten Fall fehlt die Möglichkeit gegen die Steuer zu verstoßen, weil der Betreiber des Supermarktes dazu gezwungen ist sie umzusetzen.
Bei anderen Steuern hat man sehr wohl die Möglichkeit sie nicht zu zahlen. Wenn man das tut, was ich i.d.R. für falsch halte, dann wird man unmitelbarem Zwang ausgesetzt.
Tiere essen, wonach ihnen ist. Und das bedarf KEINER Rechtfertigung à la "müssen". Es gibt bei Tieren kein natürliches Konzept davon, was sie "dürfen" und was nicht und unter welchen Bedingungen sie es vielleicht doch...
So denken nur Menschen. Und die Logik, diese Denke auf vermeintliche "Ansprüche" auszudehnen, die Tiere gegen uns Menschen erheben dürfen, ist ebenso eine rein menschliche Denke. Ich muss mich vor einem Tier nicht rechtfertigen, dass ich es esse, sondern - wenn überhaupt - vor dem Menschen, der sich (ohne zu fragen) zu seinem Fürsprecher macht. Und den frage ich erstmal: Wer bist Du, der Du glaubst, mir hier DEINE Moralvorstellungen oktroyieren und MICH nach einer Rechtfertigung für mein Tun fragen zu dürfen?
Davon ab: Natürlich ist eine erhöhte Besteurung Zwang: Zwang, für ein Lebensmittel nicht nur den Preis des Lebensmittels sondern auch einen zusätzlichen Obolus an den Staat zu zahlen (den andere Leute nicht zahlen müssen, weil sie andere Lebensmittel kaufen) - und eventuell auf das Fleisch ganz zu verzichten, weil man das Extrageld für diesen Obolus gerade nicht hat.
Nennen sie es, wie Sie wollen, aber "Zwang" ist es in jedem Fall. Und "Steuerung" durch Zwang bedarf demokratischer Legtimation, nicht bloß rationaler Überlegungen. Und IM MOMENT hat der Gedanke "Fleisch ist Grundnahtrungsmittel ergo 'unbestrafsteuerbar'" diese Legitimation - ob Sie das nun als "natürlich" durchgehen lassen wollen oder nicht.
Rationale Gegenüberlegung: Wenn eine große Mehrheit der Menschheit allen rationalen Überlegungen zum Trotz an einer - Ihrer Meinung nach - NICHT natürlichen Einstellung zu Fleisch festhält, warum tut sie es dann???
"Wer bist Du, der Du glaubst, mir hier DEINE Moralvorstellungen oktroyieren und MICH nach einer Rechtfertigung für mein Tun fragen zu dürfen?"
Ich bin ein Mensch, der Sie ernst nimmt und Ihnen zutraut, das eigene Handeln reflektieren zu können. Natürlich kann ich niemanden zwingen sich zu rechtfertigen, aber ich denke, dass die Welt eine bessere ist, wenn Menschen sich darüber Gedanken machen, ob es legitim ist etwas zu tun oder nicht.
"Wenn eine große Mehrheit der Menschheit allen rationalen Überlegungen zum Trotz an einer - Ihrer Meinung nach - NICHT natürlichen Einstellung zu Fleisch festhält, warum tut sie es dann???"
Ich bezweifele, dass viele Menschen dieses Thema wirklich zu Ende denken. An einer bestimmten Stelle schalten alle ab und sagen sich, ist ja nicht verboten und alle machen es.
Welche rationalen Überlegungen jenseits der eigenen Überlegenheit können Sie denn jetzt nennen? Wie gesagt, das mit dem Verständnis von Moral kann nicht funktionieren, weil Sie sonst ganz schnell in dunkle Zeiten zurück kehren. Nicht jeder Mensch ist immer in der Lage moralische Argumente zu verstehen und zu befolgen.
Wie schon oben erklärt:
Bereits die Frage nach der rationalen Rechtfertigung von Fleischkonsum setzt eine Rechtfertigungsbedürftigkeit voraus und nimmt damit das Ergebnis der eigentlichen Diskussion vorweg. Dass ich Fleiß essen DARF weil ich es kann ("Recht des Stärkeren") ist für mich ein logischer Umweg. Ich WILL Fleisch essen, und ich tue es, weil ich es kann. Ob ich es darf, ist nicht Teil meiner Überlegung.
Denn nur weil ich mein Handeln in jeder Beziehung reflektieren kann, heißt das nicht, dass ich für Alles was ich tue, einen rationalen Grund oder eine Rechtfertigung benötige. Reflektieren Sie doch mal - um ein möglichst unkontroverses Beispiel zu benühen -, ob Sie genügend rationale Begründung oder gar eine spezifische ethische Rechtfertigung haben, Ihren Partner zu lieben. Erklärt das Ihre Liebe? Wäre eine Negativresultat geeignet, Zweifel bei Ihnen aufkommen zu lassen? Mit anderen Wortenb: Ist Reflexion - obwohl möglich - bei so einer Frage überhaupt RELEVANT?
Für Sie sind diese Szenarien wahrscheinlich nicht vergleichbar, weil nämlcih für SIE die Liebe nicht in Rechte Anderer eingreift, der Fleischkonsum aber schon. Letzteres sehe ICH anders - und da liegt der Knackpunkt, nicht bei der Frage der Rechtfertigung.
Sie müssten die Anarchie predigen ohne Steuern auf irgendwas, wenn Sie ihre Argumentation durchhalten wollten.
Offenbar scheinen Sie zu meinen, dass unser Essverhalten demokratisch sei bzw. dass demokratisch legitimiert sei, was gegessen wird. So als ob es keine Industrie gäbe, die Nachfrage erzeugt und den Konsumenten immer neues Zeug aufschwätzt, welches er - wäre er mündig - im Regal verrotten lassen würde.
Ich verstehe wirklich nicht, wie man den Zwang durch die Industrie zur Freiheit hochstilisieren und rationale Überlegungen zur Konsumreduktion (es ist ja nirgends von Verzicht die Rede) als deren Gegenteil.
Wahrscheinlich liegt es daran, warum der heutige Mensch (vor allem der Mann, der fast doppelt soviel davon verdrückt) Fleisch in diesem Ausmaße isst: weil es für ihn "ein Stück Lebenskraft" ist. Fleisch ist Fetisch, eingefleischte Fleischesser sind Mitglieder eines abergläubischen Stammes, der sein Adelsprädikat direkt von der Urhorde ableitet. Fleischessen und Mannsein sind eins, auch wenn Fleischesser weniger Testosteron im Blut haben und aufgrund von Ateriosklerose zu Erektionsproblemen neigen. Alles egal, wenn nur das Opfer dargebracht und die Götzenwohlgefälligkeit dadurch besiegelt wird. Nicht umsonst werden ja immer wieder "natürliche" Ursachen angeführt, warum Fleisch sakrosankt zu sein habe. Eine ziemlich durchsichtige Sache!
Ich predige keine Anarchie, aber ich gehe - offenbar im Gegensatz zu ihnen - von der Grundannahme aus, dass wenn ich dem einzelnen Menschen soweit vertraue, dass ich ihm das ultimative Machtinstrument einer Demokratie, nämlich die Wählerstimme, in die Hand gebe, ihm auch zumuten kann, sich im Rahmen seiner Bedürfnisse hinreichend über die Wahl der zu kaufenden Lebensmittel zu informieren. Denn wer sich nicht von den Anbietern an der Nase herumführen lassen WILL, der muss das auch nicht. Bewusste Ernährung ist kein Hexenwerk sondern vor allem eine Frage des persönlcihen Interesses. Dass dieses stark variiert und und zahlreiche, auch besonders stark vertretene, Variationen aus IHRER Sicht unvernünftig oder schädlich sein mögen, gehört zu den Umständen, die Jeder in Kauf nehmen muss, der nicht unter Robotern sondern unter Menschen lebt.
Auf Basis dieser Einstellung sehe ich hoheitliche Eingriffe in die Entscheidungsfreiheit der Menschen im Rahmen ihrer persönlichen Lebensgestaltung grundsätzlich skeptisch und verlange eine demokratische Legitimation dafür - nicht mehr und nicht weniger. Unhd ich wehre mich entschieden dagegen, jemanden für unmündig zu erklären, nur weil er sich in meinen Augen unvernünftig oder nachlässig verhält.
Wir sind alle unmündig. Das Problem ist indes, dass wir uns fast alle für mündig halten, denn auf diese Weise kann Ideologie von uns Besitz ergreifen, ohne dass wir es bemerken.
Wer informiert sich über die Wahl seines Sexualpartners? Er wählt halt oder wird gewählt und will, so Liebe im Spiel ist und das ganze von Dauer sein soll, gar keine Infos haben, die ihm den Spaß verderben könnten.
Ähnlich ist das mit dem Fleischkonsum, weshalb die "Fleischfresser" ja auch gerne in die Luft gehen, wenn man an ihren Konsum ein kleines Fragezeichen macht.
Dass man sich nicht an der Nase herumführen lassen muss, finde ich - mit Verlaub - strunznaiv. Ich sehe fast niemanden, der sich nicht an der Nase herumführen lässt. Das Problem ist die Blindheit der Vorgeführten gegen ihre Ideologie, der fundamentale Irrglaube, nur die anderen seien ideologisch. Dabei müsste es oberste Bürgerpflicht eines mündig sein wollenden Menschen sein, bei sich mindestens genauso genau hinzuschauen wie bei anderen. Wir kranken an unserer unendlichen Hybris, nicht an unserer sehr schwach ausgeprägtem Vernunft!
Ich bekomme allmählich das Gefühl, Sie haben eine SEHR begrenzte vorstellung davon, was "freie Entfaltung der Persönlichkeit" bedeutet. Die schließt nämlich in einem Land wie unserem Naivität, Ideologie, Dummheit und noch viele andere negativ besetzte Eigenschaften mit ein. Genau genommen ist Freiheit nichts anderes als die Möglichkeit, sich "falsch" zu entscheiden. Hätte man die nicht, wäre die "richtige" Entscheidung voergegeben, ergo nicht frei. Sie können noch so davon schwadrionieren, dass Menschen Ideologien verfallen, sich an der Nase herumführen lassen etc.. Bis zu einem gewisen Punkt - nämlich dem, wo Andere ihnen wirklich keine andere Möglichkeit lassen, ist das alles keine Unmündigkeit. Und diesmal frage ich Sie direkt:
1. Wie können Sie Ihre Einschättzung von der allgemeinen Unmündigkeit überhaupt mit dem Konzept einer Demokratie verbinden?
2. Wenn ALLE unmündig sind, wer soll dann noch verantwortungsvoll entscheiden? Die "am wenigesten Unmündigen" (Orwells Schweine würden sagen: "Die Gleicheren"...)??
3. Oder was ist das Kriterium der "Mündigkeit" überhaupt wert, wenn NIEMAND es ergüllt?
Was für Steinzeit-Statements...
Menschen haben sich in der Evolution vegan entwickelt.
Menschen sind zu 99% reine Pflanzenesser.
Die Praxis zeigt dass Kinder und Schwangere gesund vegan leben können.
Es geht nicht um höhere Besteuerung von tierischen Produkten sondern erst mal um gleiche Besteuerung wie vegane Lebensmittel und Grundnahrungsmittel.
Freilich kann man die Strafzahlungen und Kosten für das Nitrat-Verseuchung des Trinkwassers auf tierische Produkte draufschlagen.
Na endlich einmal eine ordentlich nachprüfbare Aussage: "Menschen haben sich in der Evolution vegan entwickelt. Menschen sind zu 99% reine Pflanzenesser"
Jetzt fehlt mirt nur noch der Speiseplan des Cro-Magnon-Menschen.
WoW- emotionales Thema.
Fleisch scheint ja das richtige Rennerthema für die Taz zu sein.
Nun gut:
Ich esse Fleisch und werde es auch weiterhin tun. Mischernährung ist die einzig richtige Ernährung für die Gattung "Mensch".
Wann und wo und wieviel Fleisch ich esse wird auch weiterhin von meinem Gelbeutel und meinem Magen bestimmt und on sonst nichts.
"Der Mensch ist ein Allesfresser und hat so bald es ihm möglich war angefangen Fleisch zu konsumieren und dafür Tiere zu töten."(JIM HAWKINGS)
" Es liegt in der Natur des Menschen auch Fleisch zu essen. Weitere Rechtfertigungen sind nicht notwendig."(JANUS)
Tja, da kann man wohl nichts machen - der Mensch ist eben ein Tier , ist er vor 500.000 Jahren gewesen und ist er immer noch . Und die neoliberale Ideologie von der freien Selbstverwirklichung reicht auch weit in die Evolutionsgeschichte zurück , sozusagen genetisch verankert , wie man heute weiß .
(...wer hier Sarkasmus vermutet , dürfte richtig liegen)
Sarkasmus¿ - eher Staunen!
Wie es einem Langsatzspezialisten -
Gelingt - so viel Dünnflott - so -
kurz&fläch - zu servieren.
Nen Fleischlosen!
Nech?
Na ja , Ironie hätte auch gereicht . Aber die hätten Sie offenbar auch nicht mitbekommen .
Weiter gutes Gelingen bei Ihrem
- vielen Hochüberflüssigen - so -
flüchtige flatus scribendi -
Ja , nä ?
Falsches Bein - heute?
(noch was früh - wa!;)
Um die Ecke-Denken - Versust?
kurz - Ganz bei Ihnen.
Really - really!
Herr Rother, wie viele der vorherigen Kommentare zu Ihrem Beitrag schon zeigen: Bitte beschäftigen Sie sich mehr mit der Materie und weniger mit Ihrer eigenen Meinung. Das Thema ist mehrschichtig. Ökonomische, ökologische und auch ethische Faktoren gilt es zu untersuchen! Das wäre Ihr Job gewesen.
Meine Meinung ist, dass die Fleischberge die bei uns in den Kühlregalen liegen sehr wohl ein Luxus sind, den wir uns nichteinmal leisten können/sollten. Das Zeug ist nichteinmal wirklich gesund. Das liegt an der billigen, lebensverachtenden Tierzuch, die wir hier größtenteils pflegen.
@Copper Gut, wenn man sich mal Filme wie Earthlings anschaut http://www.earthlings.de/ (für umsonst)... überall auf der Welt gibt es "lebensverachtende Tierzucht". Das läuft eben alles hinter einer Fassade wie so vieles. Sonst würden die Leut solche Mengen gar nicht verzehren, denn dazu muss man sadistisch veranlagt sein... Fleisch wird heute in solchen Mengen angeboten, es liegt völlig abstrakt eingeschweißt im Kühlregal. Vielen ist gar nicht bewusst, dass es totes Tier ist, oder sie verdrängen es. Ich bin auch nicht völlig dagegen, das ist utopisch. Aber in D den Fleischkonsum halbieren von um die 80 kg auf 40 kg kommen. Das wär schon eine große Tat.
Dazu: die Industrie betreibt mit "vegan" auch viel Schabernack. Neulich sah ich eine Werbung für eine vegane Salami. Ich frag mich dann, was besser ist: echte Salami essen oder eine industrielle Pampe, die zu "Salami" hingestylt wird. Selbiges gilt auch für den mittlerweile beim Pizzaservice aus Kostengründen sehr verbreiteten Analogkäse, den man optisch schon daran erkennt, dass er völlig bleich aus dem Ofen kommt. Also man muss nicht aus wunderbaren Sachen wie Käse mit teils kulturellem und regionalen Tiefgang aufgrund von "Veganhippieness" einen Lappen anbieten der wie feuchter Rollkarton mit Kondensmilchanstrich schmeckt.
"Aber wie der Raucher, hat der seit- 5-Monaten-Vegetarier oder gar hippe Veganer teils militanter Sendungsbewusstsein."
So what!? Wenn man sich die militanten "Fleischfresser" dagegen anschaut, die geradezu hämisch ihre Pseudofragen lancieren, wenn man durch sein Essverhalten auf sich aufmerksam macht (nicht durch Verkündigung), dabei die Augen rollend und alle Pseudoargumente der Klatschpresse gegen diese Ernährung anführend, dann kann ich dies nur als hilflose Abwehr gegenüber eigener verdrängter Schuldgefühle deuten.
Im Umkehrschluss protzt so mancher "Veganer" damit, diese Schuldgefühle erfolgreich losgeworden zu sein. Beides ist komplemetär, ein Aufrechnen der Militanz geht insofern vollkommen an dem vorbei, was der Fall ist. Allerhöchstens ist es als Bemühen zu verstehen, die eigene Position durch Selbstsuggestion zu untermauern.
@Christian Hollerbach Die Industrie riecht das Aas überall, wo es anfällt. Das Problem vieler "Veganer" ist, dass sie sich von ihr den Schneid abkaufen und sich vor den Karren der Industrie spannen lassen, der gegenüber sie zu unkritisch sind. Die Stilisierung des "Veganen" zu einer Lifestyle-Bewegung, die von der Industrie aus ökonomischen Gründen vorangetrieben wird, ist genau das, was die BeVegung ablehnen müsste, wenn sie Bewegung bleiben will.
@849 (Profil gelöscht) Ich verstehe Sie schon. Sie haben mit der Industrie und dem Lifestyle natürlich recht. Aus meiner Sicht auch in anderen Dingen. Trotzdem, Ursache und Wirkung. Fleischesser anzuklagen und das ist nun mal die sehr große Mehrheit und zwar weltweit, bringt diese bestimmt nicht dazu wenigstens einmal vegetarische Ernährung zu probieren. Weil es "Ottonormalverbraucher" eher abschreckt, oder diese gerade mit Fleiß Verhaltensweisen (ich lass mir nichts wegnehmen) aktiviert. Da ich in der Metallindustrie tätig bin weiß ich glaube ich wovon ich spreche. Einen Kollegen konnte ich von seinen jeden Tag Wurstsemmeln, Fleischküchle (Frikadellen), Schnitzel & Co abbringen. Wenn es ein Kollegentreffen gibt, bucht man mal ein vegetarisches Restaurant, dann können sie aus Höflichkeit nicht aus usw. Und da es auch im vegetarischen Restaurant, man höre und staune, "veganes" Bier gibt, hört die anfängliche Meckerei "will Schweinsbrodn zefix" auch irgendwann auf...und "uia, des war fei gar net so schlecht...".
"Fleischesser anzuklagen und das ist nun mal die sehr große Mehrheit und zwar weltweit, bringt diese bestimmt nicht dazu wenigstens einmal vegetarische Ernährung zu probieren."
Da bin ich vollkommen einverstanden. Trotzdem sollte es möglich sein, den Konsum zu "steuern", ohne dass ein Aufschrei durch die Lande geht, das Fleisch werde zu teuer. Da muss der Gesetzgeber halt mal über seinen Schatten springen - denn der Gesetzgeber isst auch gerne Schweinefleisch.
Ich finde das Thema eigentlich zu wichtig, als das man so damit umgeht, wie teils in militanten Kommentaren hier, oder wie der Artikel neulich mit "Fleischfresser" in der Überschrift. Als jemand der sich zeitweise immer mal wieder rein vegetarisch ernährt, zuletzt immerhin 5 Jahre und auch 2 x vegan, vor 20 Jahren ein Jahr, als das noch nicht Mode war und man auch von Linken verächtlich als Kornfresser oder Ökodepp bezeichnet wurde, kann ich nur sagen: gerade bei diesem Thema sollte man nicht militant sein. Aber wie der Raucher, hat der seit- 5-Monaten-Vegetarier oder gar hippe Veganer teils militanter Sendungsbewusstsein und will seine Mitmenschen mit hässlichen Bildern und Ausdrücken quälen, wie er einst in der Schule mit Raucherbeinen gequält wurde. Er erhebt sich moralisch und ich kenne das durchaus von mir selbst. Dann sollte man sich aber fragen, ob nicht bei einem selbst das eigentliche Problem liegt.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: eine Veganer Ernährung tut auch mal gut, wie eine Art Kur oder Entgiftung. Aber dauerhaft würde ich so nicht leben wollen. Vegetarisch, heißt für mich mit Käse usw. finde ich wirklich okay. Damit kann man gut leben.
Mittlerweile ernähre ich mich wieder gemischt. Ab und zu verspüren ich einfach Lust auf ein gutes Stück Fleisch auf dem Grill, oder einen frischen Fisch aus dem Weiher. Ich schätze meinen Fleischkonsum auf etwa 4 kg im Jahr. Fisch vielleicht 2kg. Wurst lehne ich vollkommen ab, weil mir davor ekelt. Außer es gibt mal auf dem Land oder so einen richtig guten Schinken...
Man sollte aber krasse Fleischesser nicht verurteilen. Menschen aßen stets Fleisch und haben auch Bedürfnis danach. Die Menge macht es. Und die ist völlig übertrieben. Ein Bewusstsein zu schaffen ist ein langer Prozess. Hier sind auch Nochsendungen und Imbisse gefragt...früher gab's überall (in Bayern), Bratwürste und Leberkäse, heute an allen Ecken Döner...
Sorry, ich meinte Kochsendungen....meine Schreibkorrektur auf dem Handy machte daraus Noch Sendungen ...
In Kochsendungen wird ständig mit Fleisch hantiert. Wie es richtig gebraten wird usw. Wenigstens hin und wieder könnten auch vegetarische Gerichte vorgekocht werden oder im Wettbewerb. Küchenschlacht und solche Sachen.
Tatsache bleibt nun mal, dass der hohe Fleischkonsum bzw. überhaupt der hohe Konsum an tierischen Nahrungsmitteln einen enormen Ressourcenverbrauch verursacht. Die Allokation der Ressourcen ist bei pflanzlichen Nahrungsmitteln wesentlich optimaler, daher ist die Reduzierung von tierischen Produkten ökonomisch, ökologisch, ethisch und sozial sinnvoll und aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung unverzichtbar. Dieses Gejammer hier ist einfach nur lächerlich, klar ist es bequemer sich nicht ändern zu müssen und weiterhin so zu tun, als wenn uns das Elend der Anderen einen Scheißdreck angeht. Kann man machen, aber dann soll man auch wenigstens dazu stehen, dass das eigene Verhalten asozial, unethisch, unökologisch und unökonomisch ist. Es verlangt niemand, dass vollständig auf den Fleischverzehr verzichtet wird, es geht nur um eine REDUZIERUNG!!!
Das tolle an Meinungs-Kommentaren ist ja immer, dass man zu jedem Thema jede beliebige Meinung vertreten kann, wenn man etwas sagen möchte, weil man ja eigentlich etwas ändern also tun müsste.
>Eine fleischlose Ernährung ist,
>zumindest für Kinder, nicht
>empfehlenswert
Und ich habe übrigens auch mal gehört, dass es gar keinen Klimawandel gibt. Folglich ist jede diesbezügliche Anstrengung einfach schädlich und kontraproduktiv.
Gut, dafür habe ich keine Fakten. Aber wenn man das nur immer und immer wieder als Meinung in die Welt setzt, braucht man ja auch keine Belege mehr.
Überhaupt sollten mal lieber Schulen aufklären. Und überhaupt, gibt es nicht noch vermeintlich Schlimmeres, über das man sich aufregen kann? Die Hauptsache ist, dass man sich nicht etwa selbst für das Blutbad an Nichtmenschen und den Raubbau an der Natur verantworten muss. Die eigentlich naheliegende Alternative, sich zu ändern und vegan leben, kann man ja auch einfacher totverschweigen oder mit unreflektierten Vorurteilen vom Tisch wischen.
...
Sie haben also noch keinen Karnisten gehört, dessen Argumente über das Recht des Stärkeren hinausgegangen wären, werter DHIMITRY - und das stört Sie an den Karnisten.
Soll ich Ihnen sagen, was mich an den Autoritativen stört (zu denen die Steuerknüppelschwinger definitiv selbst dann dazu gehören, wenn sie sich als Pädagogen tarnen)? Genau das: Sie haben keine Argumente, die über das Recht des Stärkeren hinausgehen. Und außerdem glaube ich, dass sie alle ihre "Schüler" gleichermaßen grundlos hassen ohne sie auch nur zu kennen.
Ich habe nichts gegen Autorität als solche. Für soziale Lebewesen gehört sie zum biologischen Programm dazu - sofern sie sich natürlich entwickelt, wächst und letztlich auch natürlich endet. Künstlich erzeugte, über alle natürlichen Grenzen hinweg ausgedehnte und mit Gewalt am Leben erhaltene Autoritäten kann ich nicht ausstehen. Und solche Autorität steckt eindeutig überall da, wo man Menschen nicht als Individuen behandelt, sondern als Elemente einer Gruppe identischer Gegenstände.
Ich bin nun einmal keine Schraube. (Und als Mutter bin ich auch nicht aus Metall). Ich will nicht, dass mir Leute, die mich gar nicht kennen, per Steuerknüppel erklären, dass sie mich für dämlich halten, nur weil andere Leute zu viele Tiere fressen. Was sie im Übrigen meiner Ansicht nach so lange tun dürfen sollten, wie ungestraft gestatten, Menschen ausbeute oder umzubringen, nur damit sie hinterher mehr Geld haben als sie brauchen und als gut ist für uns alle.
Scheinheilige hab ich nämlich, wie man so schön sagt, gefressen.
"Was sie im Übrigen meiner Ansicht nach so lange tun dürfen sollten, wie ungestraft gestatten, Menschen ausbeute oder umzubringen, nur damit sie hinterher mehr Geld haben als sie brauchen und als gut ist für uns alle."
Das ist natürlich ein schlagendes Argument. Nur: glauben Sie nicht, dass man irgendwo anfangen sollte mit der Bewusstmachung? Und wenn man anfängt, ist das Essen nicht eine gute Wahl, wenn man sich nicht schon beim Nachbarn direkt einmischen will, wenn der seine Kinder schlägt, seine Frau beim Beischlaf quält oder wenn man sich nicht traut, dem Chef zu sagen, er sei ein elender Sadist?
Umkehr fängt doch nicht als massenhaftes Erweckungserlebnis an, sondern als Einsicht in missliche Zusammenhänge. Hat man dann noch sowas wie ein Herz, wird man langsam aber sicher auch zu Konsequenzen gelangen. Der Veg ist hier das Ziel, nicht die Selbstbeweihräucherung der bereits zurückgelegten Strecke. Konkurrenz in PC-Essen ist daher kontraproduktiv und Scheinheiligkeit betrifft ohnehin alle.
Natürlich glaube ich, dass man "irgendwo anfangen sollte mit der Bewusstmachung". Weshalb sonst sollte ich Zeitung lesen?
Aber glauben Sie nicht auch, dass man Dinge nicht vermischen sollte, ohne sich bewusst zu machen, was man tut? Ich meine: Ja, das Essen ist schon eine gute Wahl. Mit der Ernährung fängt das Leben an. Mit der Einmischung in das Leben fremder Leute hat es hingegen schon oft aufgehört, das Leben.
Woher wollen Sie wissen, ob der Nachbar "seine Frau beim Beischlaf quält", wenn Sie nicht Alexa heißen – und außerdem finden, SM sei eine Krankheit oder zu verbieten? Ich finde ja, wenn Sie schon irgendwo anfangen wollen, sollten Sie zunächst erst einmal Ihren Chef die Meinung sagen, sofern Sie glauben, dass er ein Sadist ist. Einfach deswegen, weil der Chef mit ihrem Leben sehr viel mehr und sehr viel konkreter zu tun hat.
Gut, ich sehe ein: Es ist viel schwieriger einem Mann, von dessen Wohlwollen die eigne Existenz abhängt, zu sagen, dass er sein Arschloch ist, als einem Kerl, mit dem einen nichts weiter verbindet als die Auffassung, alle Frauen seien geborene Opfer. Es ist ja schließlich so: Konkrete Betroffenheit verzerrt manchmal die Wahrnehmung.
Den Arschloch-Chef denkt man sich manchmal schön mit Blick auf einen Arbeitsmarkt, der gar nicht existiert. Den Nachbarn mit der hübschen und devoten Frau denkt man sich manchmal eher noch schlechter, als er tatsächlich ist. Vor allem, wenn die Nachbarin sich ausheult an der Schulter, die man zur Verfügung stellt. Zumindest, bis man feststellt, dass der Nachbar Chef des eignen Vorgesetzten ist.
Umkehr fängt als Einsicht in missliche Zusammenhänge an, ich gebe Ihnen völlig recht. Wie wäre es also zum Beispiel damit, die liebgewordenen Überzeugung über Bord zu werfen, dass "Scheinheiligkeit [...] ohnehin alle [betrifft]"? So viel "Selbstbeweihräucherung" muss dann doch sein, finde ich, dass man sich sagt: "Mich möglichst nicht."
Ich halte es mit Adornos Diktum, dass es kein richtiges Leben im falschen gebe. Insofern ist Ideologiekritik an der eigenen Haltung geboten, auch an der Scheinheiligkeit, die wohl immer besteht, wenn man meint, man sei besser order weiter gekommen als andere.
Sich selbst runterzuholen von diesem Ross, ist aber nicht leicht. Wahrscheinlich funktioniert das nur, wenn man mit einem passenden Charakter "ausgestattet" ist, der nicht alles, was man denkt und hat, auf dem eigenen Mist oder durch eigene Leistung gewachsen sieht. Die Dummheit der anderen ist auch stets die eigene und sei es, die ehemals eigene.
Wenn mich als "Veganer" die seltene Lust überfällt, eine richtige Wurst zu essen, tu ich das - nicht ohne mich schuldig zu fühlen. Ich mache auch (vegetarische) Ausnahmen um des lieben Friedens willen, wenn ich eingeladen bin. Ich versuche, weil ich aus früheren Erfahrungen um meine Militanz weiß, mich nicht allzu sehr vom Mainstream zu entfernen. Von außen gesehen würde ich das für scheinheilig halten und zurecht. Ich muss damit leben, einen Kompromiss einzugehen zwischen meinen dem "Veganen" verständnislos gegenüberstehenden Freunden und einer möglichst stringenten eigenen Haltung.
Einmischung in das Leben anderer hat stets was von Denunziation. Insofern beschränke ich mich meistens auf die Streuung von Information und vermeide missionarische Impulse. Weil die Information oft so krass ist, wird sie indes gern als Aggression verstanden, also als Einmischung. Man kann es in dieser Hinsicht niemandem recht machen, außer man lässt sich die Häme gefallen, die über diese vermeintlich extreme Diät ausgegossen wird sowie über die Ausnahmen, die man vor allem deshalb macht, weil man den "Hämenden" nicht zu nahe treten oder deren gewachsene Freundschaft nicht wegen "Orthorexie" gefährden will. Insofern vermischt man wohl vieles miteinander, selbst wenn man sich perament bewusst macht, was man tut.
Liebe TAZ! am Thema vorbei. Soja-Milch MwSt:19% ; Kuhmilch MwSt: 7%.
EU-Subventionen für Tierprodukte: 50-65% des Topfes.
Ein Veganer emittiert -- gemessen an CO2-Äquivalenten -- das was ein SUV verbraucht weniger zum Durchschnitts-Fleischesser.
Es sollte diskutiert werden die unfaire Bevorzugung von Tierprodukten abzuschaffen, statt noch mehr Bürokratie auf ungerechte Regelungen oben drauf zu pfropfen...
"Sicher wäre es sinnvoll, wenn die Deutschen weniger Fleisch essen würden. Aber der Vorschlag ist daneben, aus prinzipiellen Gründen. Den ermäßigten Mehrwertsteuersatz gibt es ja, weil Fleisch ein Grundnahrungsmittel ist."
Der Konsum von Fleisch sollte nicht als Grundrecht gelten. Wer Fleisch ißt, sollte zunächst begründen können, warum es legitim sein soll, andere Wesen zum eigenen Genuss zu töten und in der Regel vorher zu misshandeln.
Ich habe bisher nie ein Argument der Karnisten gehört, dass über das Recht des Stärkeren hinaus geht.
"Es geht niemanden etwas an was jemand isst, außer die Person selbst. Wer über die Essgewohnheiten anderer Menschen entscheiden möchte ist ein Faschist."
In einem Sozialsystem ist es zumidest sinnvoll, Regeln für alles Mögliche aufzustellen, um zu Lasten des Einzelnen das Sozialsystem zu fördern.
Fleischkonsum gehört - ebenso wie Energieverbrauch - wegen der ökologischen Folgen dazu.
"Ich habe bisher nie ein Argument der Karnisten gehört, dass über das Recht des Stärkeren hinaus geht."
Diese Anfänger. Man lässt sich nicht auf solche Diskussionen, auf Basis von Moral, ein. Schon garnicht mit jemandem der Wörter wie "Karnist" benutzt. Wer solch ein Wording hat bei dem ist die ideologische indoktrinierng offenkundig schon im Endstadium und eine Verhandlung des Themas quasi unmöglich.
Es geht niemanden etwas an was jemand isst, außer die Person selbst. Wer über die Essgewohnheiten anderer Menschen entscheiden möchte ist ein Faschist.
"Es geht niemanden etwas an was jemand isst, außer die Person selbst. Wer über die Essgewohnheiten anderer Menschen entscheiden möchte ist ein Faschist."
Nach dieser Logik haben Sie nichts gegen Kanibalismus einzuwenden.
Ihre Aussage ist Unsinn. Natürlich müssen auch im Liberalismus Gründe genannt werden, warum Rechte anderer Lebewesen eingeschränkt werden dürfen. Was Sie vertreten ist nicht Liberalismus sondern Willkür.
"Nach dieser Logik haben Sie nichts gegen Kanibalismus einzuwenden. "
Stellen Sie sich nicht dümmer als Sie sind.
"Natürlich müssen auch im Liberalismus Gründe genannt werden, warum Rechte anderer Lebewesen eingeschränkt werden dürfen."
Es liegt in der Natur des Menschen auch Fleisch zu essen. Weitere Rechtfertigungen sind nicht notwendig.
"Es liegt in der Natur des Menschen auch Fleisch zu essen. Weitere Rechtfertigungen sind nicht notwendig."
Wie enttäuschend. Ich gebe Ihnen zwei Tage zeit und Sie nennen das simpelste Argument von allen?
Es liegt ziemlich viel in der Natur des Menschen, das wir als Zivilisation mittlerweile hinter uns gelassen haben. Mord und Totschlag, Vergewaltigung und Raub. Wollen Sie das in Ihrem Liberalismus alles erlauben, nur weil Sie nicht in der Lage sind Rechtfertigungen für Ihr Handeln zu finden?
Das mit dem Kanibalismus müssten Sie ebenfalls entkräften, wenn Sie bahaupten, es ginge den einen nichts an, was die andere sich einverleibt.
@33523 (Profil gelöscht) Dann sind die Fleisch-, Milch- und Eierindustrie faschistische Produktionswerkstätten.
@849 (Profil gelöscht) Nein. Die zwingen ja niemanden ihre Produkte zu essen.
@33523 (Profil gelöscht) Es zwingt auch sonst niemand irgendwen, etwas zu essen oder nicht zu essen. Also was soll dann die Faschismuskeule?
@33523 (Profil gelöscht) Nennen Sie mir einen Grund, warum Sie Tiere ausbeuten dürfen. Ich wette, da kommt nix! ;)
Ich brauche keine moralische Rechtfertigung um Fleisch essen zu dürfen.
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Besser gesagt, Sie haben keine moralische Rechtfertigung für ihr Handeln, werden keine finden und pfeifen deshalb drauf.
Wenn wir dieses Axiom nun zum allgemeinen Gesetz erheben, darf der Stärkere dem Schwächeren alles antun. Schöne liberalistische Vision! :D
@74450 (Profil gelöscht) Wenn man Tiere nicht essen soll, warum sind die dann aus Fleisch? ;-)
@Trabantus Stellen Sie dieselbe Frage auch für menschliche Säuglinge?
Wenn Sie diesen eigenartigen Vergleich ziehen, dann fordern Sie doch auch das Wahlrecht für Hühner und Schweine.
Der Mensch ist ein Allesfresser und hat so bald es ihm möglich war angefangen Fleisch zu konsumieren und dafür Tiere zu töten.
Ihre komische Gleichsetzung atmet den Geist der schrecklichen PETA-Kampagne, die Hühnerhaltung mit dem Holocaust gleich setzte.
Offensichtlich sind fanatische Tierfreunde öfter mal Menschenfeinde.
Das die Tierhaltung oft eine grausame Angelegenheit ist, steht auf einem anderen Blatt. Jeder normal empfindende Mensch lehnt so etwas ab.
Ansonsten: Her mit dem Spanferkel!
Sehr geehrter Herr Hawkins,
es gibt einen Unterschied zwischen dem Wahlrecht - ein positives Recht, das die Rechteträger in die Lage versetzt etwas zu tun - und dem Recht darauf nicht gequält zu werden - ein negatives Schutzrecht.
Sie müssten begründen, warum es für Ihren persönlichen Genuss erlaubt sein sollte Schweine zu quälen, die ebenso empfindsam und sogar intelligenter als menschliche Säuglinge sind.
"Offensichtlich sind fanatische Tierfreunde öfter mal Menschenfeinde."
Ich fordere nicht das Recht auch Menschen quälen zu dürfen, sondern ich fordere eine Begründung von Ihnen, warum Sie meinen Sie hätten das Recht den Körper eines empfindsamen Wesens zu verzehren!
Es kommt dabei auch nicht nur auf die Haltungsform ab, sondern es geht um Ihr Recht auf Töten.
"Der Mensch ist ein Allesfresser und hat so bald es ihm möglich war angefangen Fleisch zu konsumieren und dafür Tiere zu töten."
Nein, sobald er es aus Not tun musste. Heute besteht keine Not mehr, ergo braucht man auch keine Tiere zu töten.
@849 (Profil gelöscht) Und aus welchem Grund sollte man keine Tiere töten und essen?
Weil Tiere ebenso wie Menschen empfindsam sind, teilweise intelligenter als Menschen in bestimmten Lebensphasen usw.
Sie müssten begründen, warum Sie anderen Schaden zufügen dürfen. Die anderen - in diesem Fall Tiere - müssen nicht begründen, warum sie vor Vergewaltigung geschützt werden wollen.
@88181 (Profil gelöscht) Ich werde keinen Grund finden, der Sie überzeugen wird. Wer die Macht hat und keine moralischen Bedenken, die ihrer Ausübung entgegensteht, ist keinen Argumenten zugänglich. Warum sollte man keine Gladiatorenspiele veranstalten wie im alten Rom, warum nicht die Todesstrafe wieder einführen, warum nicht Dieben die Hand abhacken? Darauf können Sie mir auch keine Antwort geben, solange sie nicht moralisch fühlen und argumentieren.
Es ist doch bizarr das man sich jetzt auch schon für die Auswahl seines Essens moralisch rechtfertigen soll. Wenn jemand aus moralischen Gründen kein Fleisch essen möchte stört mich das keineswegs, solange diese Person das mit sich selber ausmacht und nicht in ihrer freien Wahl eingeschränkt wird.
Wenn nun aber der Staat beginnt bestimmte Essgewohnheiten durch steuerliche verteuerung unattraktiver zu machen dann finde ich das bemerkenswert im negativsten Sinne.
Das Argument des Klimaschutzes halte ich dabei für genauso vorgeschoben wie das der gesunden Kindesernährung von der anderen Seite. Das sind Stellvertreterargumente in einer Diskussion zwischen leidenschaftlichen Fleischessern und militanten Vegetariern. Jeder hält sein Ernährungsmodell in irgend einer Weise für besser und es werden entsprechend alle sich bietenden Argumente aufgegriffen, sein sie auch noch so abwegig.
Mit Bedauern sehe ich wie die Linke immer autoritärer wird. Dies ist ein weiteres negativbeispiel für diese Tendenz. Wenn nicht mehr Menschen vegetarisch leben möchten dann muss man das akzeptieren.
@33523 (Profil gelöscht) Sie übersehen, dass durch das Esshandeln von Menschen die Rechte anderer Kreaturen eingeschränkt werden. Wie kann das gerechtfertigt werden. Oder lehnen Sie die Rechtfertigung von individuellem Handeln im Grundsatz ab?
@33523 (Profil gelöscht) Ist es Ihnen auch wurscht, wenn in Bangladesh die Nähbuden kollabieren, weil wir für Klamotten nichts bezahlen wollen? Fleischkonsum in den Maßen wie heute schädigt die gesamte globale Umwelt. Wer meint, das sei kein Argument, der müsste sich zunächst mal fragen, was für ihn Moral ist oder ob er noch eine hat, bevor er anderen mit der Moralkeule kommt.
"Ist es Ihnen auch wurscht, wenn in Bangladesh die Nähbuden kollabieren, weil wir für Klamotten nichts bezahlen wollen?"
Es ist mir schon nicht egal das die Umwelt unter der Fleischherstellung leidet. Deshalb ernähre ich mich in nur relativ geringem Umfang von Fleisch. Das wichtige daran ist aber: Ich entscheide das für mich. Das ist der Knackpunkt: Die Möglichkeit sich frei zu entscheiden.
@33523 (Profil gelöscht) Mal ganz abgesehen, dass man an die sogenannten "freien Entscheidungen" ganz dicke Fragezeichen setzen müsste, wenn man diese Entscheidungen mal ein wenig genauer befragte: es zwingt Sie niemand, etwas zu essen. Auch nicht, wenn Steuern auf Fleisch erhoben werden. Es zwingt sie ja auch niemand, Rad zu fahren, wenn die Bezinsteuer steigt.
Nein es stimmt schon, es ist kein Zwang. Zumindest nicht für mich. Aber als Harz4 Empfänger macht das vielleicht schon den Unterschied zwischen der Möglichkeit und dem Fehlen der Möglichkeit Fleisch zu essen.
Nehmen wir mal an das ist nicht der Fall, selbst dann wäre das ein erster Schritt in eine bestimmte politische Richtung in der Staatliche Mittel angewandt werden um das Essverhalten von Menschen zu beeinflussen. Da öffnet jemand die Büchse der Pandora und in zehn Jahren klebt auf jedem Fetthaltigen Produkt ein Aufkleber mit der Warnung "Fetthaltiges Essen schadet Ihnen und belastet die Gesellschaft!".
Solche Aufkleber sind natürlich für den A****. Der HartzIV-Empfänger isst mehr Fleisch als ein wohlhabender Mensch. Das tut er, weil er nicht aufgeklärt und weil Fleisch zu billig ist. Es wäre also für die Gesundheit der Armen bestimmt nicht schädlich, wenn Fleisch nicht mehr so billig zu haben wäre.
Zudem: das Essverhalten wird doch in eklatantem Maße durch Werbung und die Produkte der Industrie beeinflusst. Heute essen Sie nicht mehr dieselben Äpfelsorten wie als Kind, Sie essen nicht mehr dieselben Brötchen, sondern Chemieteiglinge, Geflügelfleisch enthält massenhaft multiresistente Keime, Ihre "Frischmilch" ist wochenlang haltbar uswusf. Wir essen ohnehin nicht das, was wir wollen würden, wenn wir wüssten, was wir wollten, sondern wir essen das, was uns vorgesetzt und wofür geworben wird. Freiheit fängt beim Konsumverzicht erst an, im Konsum(rausch) gibt es keine Freiheit.
Also in ihrer düsteren Welt möchte ich wirklich nicht leben.
Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Natürlich mit enormen sozialen Ungleichheiten, wie das im Kapitalismus eben so ist.
Jetzt stellen Sie sich doch einmal vor, jemand aus einem deutlich ärmeren Land liest ihr Jammern auf hohem Niveau, was der dann wohl denkt?
Davon abgesehen kann Konsum ja auch eine schöne Sache sein. Ich z.B. freue mich gerade wie ein kleines Kind über meinen ersten ebook-reader.
Sicher hatte nicht alle die an der Herstellung beteiligt waren, die reine Freude daran und sicher hat die Umwelt auch irgendwie und irgendwo gelitten.
Solche Widersprüche muss man eben aushalten, wenn man keine Pol-Pot-artige Ökodiktatur möchte.
Wer meint, Widersprüche aushalten zu müssen, ohne sie jemals auflösen zu wollen, ist bloß ein affirmativer Zeitgenosse, dem man Glasperlen für Gold verkaufen kann. Ein Staat ist mit solchen Menschen nicht zu machen, sondern allenfalls eine Konsumokratur.
Außerdem jammere ich nicht, ich versuche zu analisieren. Und die Analyse nötigt mich zu der Ansicht, dass es mit der Freiheit des Konsumenten nicht allzuweit her ist. Wir haben die Qual der Wahl zwischen einer oft bloß vorgegaukelten Vielfalt, die Armen haben keine Wahl außer der Qual. Aber wer, wenn nicht wir, die wir angeblich einen Vorschuss an Freiheit genießen, soll denn diese Freiheit vorantreiben, sodass wir selbst UND auch die Armen eine Wahl haben, die diesen Namen verdient?
@849 (Profil gelöscht) Ihre öde Gleichsetzerei von Menschen und Tieren wird durch Wiederholung nicht richtiger.
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Und tun Sie mir die Liebe und hören damit auf, sich immer neue sonderbare Wörter auszudenken.
Wir haben eine sehr reiche Sprache, ich denke dass man mit den vorhandenen Wörtern auskommen kann.
"Ihre öde Gleichsetzerei von Menschen und Tieren wird durch Wiederholung nicht richtiger."
Vor 2000 Jahren hätte dieser Satz geheißen: "Ihre öde Gleichsetzerei von Freien und Sklaven wird durch Wiederholung nicht richtiger."
Ich wiederhole mich gerne, Sie müssen begründen, warum die einen Sklaven sind und Sie sie misshandeln dürfen. Das hat tausende Jahre lang funktioniert. Sind Sie clever genug ein valides Argument für das Halten von Tiersklaven zu finden?
Ihre Gleichsetzerei bleibt immer noch öde.
"warum die einen Sklaven sind und Sie sie misshandeln dürfen."
Ein Sklave ist ein unfreier Mensch. Und - aufgemerkt nun also!- ein Tier ist kein Mensch, ein Tier ist kein Mensch, ein Tier ist kein Mensch.
Und hiermit endet mein Beitrag zu dieser schrägen Debatte.
"Und - aufgemerkt nun also!- ein Tier ist kein Mensch, ein Tier ist kein Mensch, ein Tier ist kein Mensch."
Jaja. So schleicht mensch sich aus der Debatte, wenn er nicht weiter weiß. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Es gibt kein Argument, dass Fleisch essen rechtfertigen kann. Insofern ist es klüger aufzugeben, als sich immer weiter zu winden und Argumente zu bringen, mit denen Gott weiß welche Verbrechen gerechtfertigt werden können.
Lernen Sie erst einmal lesen, bevor Sie mir mit irgendwelchen ungerechtfertigten Anwürfen kommen. Ich habe nirgends Menschen mit Tieren gleichgesetzt. Die Ödheit liegt da offenbar an fehlenden Rezeptoren beim Empfänger.
Ferner: wer meint, eine Sprache müsse mit den vorhandenen Wörtern auskommen, kann sich gleich zu den sprachlichen Reinheitsaposteln von Pegida gesellen. Die können zwar kein Deutsch, aber sie wollen es reinhalten.
Sprache ist im Fluss, sie ändert sich laufend oder wie nennen Sie bitteschön ihr Handy, ihr Laptop oder Tablet?
@849 (Profil gelöscht) Dann warte ich mal mit Spannung ab wie lange es dauert bis sich Begriffe wie "Konsumokratur" durchgesetzt haben. :-)
"Es wäre also für die Gesundheit der Armen bestimmt nicht schädlich, wenn Fleisch nicht mehr so billig zu haben wäre."
Das wäre es vielleicht. Aber diese Entscheidung für andere Menschen zu treffen ist eine ziemlich dreiste Bevormundung.
"... das Essverhalten wird doch in eklatantem Maße durch Werbung und die Produkte der Industrie beeinflusst."
Hmm naja das ist ein schwieriges Thema. Bei manch einem zieht das, ich entziehe mich sowohl der Werbung, als auch industriell gefertigten Ernährungsprodukten. Es geht also schon, es ist nur etwas bewusstsein erforderlich.
Das ist sicher nicht bei jedem vorhanden aber der interessierte Bürger kann durch die Digitalisierung heutzutage viel schneller und kostenfrei das notwendige Wissen erlangen.
"Freiheit fängt beim Konsumverzicht erst an, im Konsum(rausch) gibt es keine Freiheit."
Ohhh mann. Sie haben echt ein Problem damit zu vestehen was Freiheit ist.
Freiheit ist das Abhandensein von externem Zwang. Werbung zwingt einen erstmal zu garnichts. Man muss sie nichtmal sehen, wenn man nicht will.
Freiheit ist ein Prinzip und kein politisches Programm. Sie hat Vor- und Nachteile und erfreut sich in Deutschland einer eher untergeordneten Beliebtheit.
"Freiheit ist das Abhandensein von externem Zwang."
Ich würde Ihnen dringend raten, ihren Freiheitsbegriff mal mit den gängigen Definitionen abzugleichen. Der zitierte fungiert unter "negative Freiheit" und ist nur eine Ausdeutung von vielen, wenngleich die momentan offenbar vorherrschende.
Mir sind diese Gedankenspiele mit negativer und positiver Freiheit wohl bekannt.
Das Konzept wird von vielen ad absurdum geführt. Wegen dieser Möglichkeit der Irreführung ist es hier auch so beliebt. In der Regel funktioniert diese Kausalkette hier so:
1.) Positive Freiheit ist die Möglichkeit zu etwas, nicht die Freiheit von etwas
2.) Viele dieser "positiven Freiheiten" kann man nur wahrnehmen wenn man Geld hat
3.) Viele Menschen können diese Freiheit nicht wahrnehmen, weil ihnen das Geld fehlt
4.) Wenn wir diesen Menschen das Geld geben fördert das ihre Freiheit
5.) Sozialismus ist Freiheit
Ist natürlich ausgemachter Unfug.
@33523 (Profil gelöscht) Ihre Freiheit schränkt die Freiheit anderer ein. Das ist das Problem. Wie rechtfertigen Sie das? Denksportaufgabe!
@74450 (Profil gelöscht) Jede Gesellschaft hat zwischen den Rechten von Tieren und Menschen unterschieden. Ihre Argumentation baut aber auf einer Gleichstellung aller Lebewesen auf. Diese Prämisse akzeptiere weder ich, noch der Gesetzgeber, noch die überwältigende Mehrheit der Menschheit. Von daher wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim verteilen von "Denksportaufgaben". Ändern werden Sie dadurch nichts.
Andere Gesellschaften haben zwischen Rechten von Menschen unterschieden. Leider tut das ein nicht unerheblicher Teil der Mehrheitsmenschheit heute noch. Sind das Ihre Bundesgenossen?
Dass der Gesetzgeber sich dafür zurzeit nicht interessiert ist das Problem. Wir leben in einer Tiersklavenhaltergesellschaft. Es gibt aber genügend Beispiele, dass Sklavenhaltergesellschaften überwunden werden können, obwohl sie Vorteile für die Mehrheit bringen. Ich bin optimistisch! :)
@33523 (Profil gelöscht) Weil es schon immer so war, soll es also bis in Ewigkeit so bleiben? Tiere haben keine Rechte, es sei denn, sie sind Haustiere. Wer seinen Hund quält, wird verurteilt. Wer seine Nutztiere quält, erhält Subventionen. Pervers!
"Weil es schon immer so war, soll es also bis in Ewigkeit so bleiben? "
Nö. Darum ging es mir aber auch nicht. Das ist nur der Grund dafür das ich Tiere nicht als gleichberechtigte "Andere" akzeptiere. Die Diskussion findet immerhin im Kontext unserer Gesellschaft statt und nicht im Kontext irgendeines Utopia.
@33523 (Profil gelöscht) Ich weiß nicht, ob Sie da nicht vielleicht einen Popanz aufbauen. Man kann natürlich ob der lauten Kritiker des Speziesismus durchaus den Eindruck gewinnen, als sollten da wahrnehmbare Grenzen ausgeblendet werden. Aber darum geht es mir weniger. Man sollte vielmehr erst einmal die Tiere als empfindsame "Geschöpfe" wahrnehmen (vielleicht geht das nicht ohne "Religion" im weitesten Sinne) und darüber nachdenken, was man ihnen antut. In der Folge könnte man darüber nachdenken, ob es nötig ist, was man ihnen antut oder ob wir es nur tun, weil wir es halt angeblich immer so gehalten haben (aus Instinkt oder Not oder Lust). Letztere Auffassung hat aber mit meinem Verständnis von Menschsein nichts zu tun, denn sie würde - eine Abwertung anderer Lebensformen, unter die auch menschliche fallen können vorausgesetzt - auch auf jegliche Gruppe nichtgenehmer Zeitgenossen angewandt werden können, über die man Macht gewinnt. Die Gleichsetzung des Menschen mit dem Tier oder dessen Degradierung zum Untermenschen tut genau das. Der Fokus auf das Tier als empfindsames Wesen müsste m.E. also auch das Bild vom Menschen anders gestalten.
Wir werden da auf diese Art und Weise keine übereinkunft finden. Mir geht es nicht daurm Tierrechte zu verhindern oder jegliche Zustände in der Tierhaltung zu rechtfertigen. Ich kaufe selber kein Flesich im Supermarkt, kenne die Höfe meines Schlachters und esse insgesamt nur wenig Fleisch, obwohl ich täglich selber koche.
Es ist auch nicht so das mir moralische Argumente nicht zugänglich wären. Ich verweigere mich dieser Ebene weil sie zur Zeit scharmlos ausgenutzt wird um weitreichende Eingriffe des Staates in das Privatleben der Menschen zu rechtfertigen.
Die amtierende Regierung hat, meist in Form des Maßlosen herr Maas, versucht komplett gesinnungsbasierte Regelungen für verschiedene Bereiche des privaten Lebens zu implementieren. Nicht selten wurde das aufgrund massiver Unpopularität verhindert aber der Wille ist da.
Die Linken von heute verhalten sich so wie die Prediger von gestern. Alles was man irgendwie als moralisch begreift muss baldmöglichst in Gestzesform gegossen werden. Das ist nicht das wozu Moral meiner Meinung nach da sein sollte.
Ich sehe im Gegensatz zu Ihnen halt keinen wirklichen Unterschied zwischen dem Privaten und dem Politischen. Der Rekurs auf das Private scheint mir zudem eine Wand zu sein, hinter der es sich gut verstecken lässt.
Ich pflichte Ihnen allerdings darin bei, dass die Privatsphäre von allen erdenklichen Seiten und mit an Zwang grenzenden Methoden erodiert wird.
Davon unabhängig sehe ich allerdings den Versuch des Handelns, der sich an der Einsicht in die Notwendigkeit orientiert. Die Fleischproduktion ist in enormem Maße resourcenfressend, ihre Bedingungen sind nach menschlichem Ermessen pervers. Da gibt es allein schon aufgrund der Sachlage für mich kein Weiter so.
Ebenso, um ein Lieblingsthema der TAZ zu nehmen, sehe ich auch keine stichhaltige Argumentation, die homosexuellen Paaren die staatliche Ehe und die Adoption von Kindern verweigern könnte. Insofern gibt es m.E. beim Thema Fleisch oder "Homoehe" gesetzlichen Handlungsbedarf seitens der Politik.
Auf einem ganz anderen Blatt sehe ich hingegen die Tendenzen, die Bürger durch (sanfte!?) Indoktrination zum Undenken bringen zu wollen (etwa durch gegenderte Sprache oder das Hinstellen von allen sexuellen Lebensentwürfen als "normal"). Ich habe etwas dagegen, weil ich zum einen der Auffassung bin, dass derlei ohne Not polarisiert und somit bei einem Teil der Bevölkerung das Gegenteil des Intendierten bewirkt, zum anderen, weil ich nicht glaube, dass der Staat sich durch "Propaganda" in das Denken der Menschen einmischen sollte, sondern durch Gesetze, welche den Rahmem für mehr Gerechtigkeit oder moralisches Handeln bilden.
@74450 (Profil gelöscht) Freiheit heute bedeutet schlichtweg, dass man tun und lassen kann, was man will, solange man dafür nicht von überführt und zur Rechenschaft gezogen wird. Die Freiheit anderer gibt es in diesem hohlen "Denkgebäude" nicht. Es gibt ja auch sonst nichts, außerhalb dieses Denkgebäudes, in dem Strom aus der Steckdose und Milch und Fleisch aus dem Supermarkt kommen.
"Die Freiheit anderer gibt es in diesem hohlen "Denkgebäude" nicht."
Leider trifft das auf die Denke vieler Menschen zu. Ich hoffe aber trotzdem immer wieder, dass Menschen ihr Handeln reflektieren und nicht wie naturgeile Waldschrate durchs Leben wildern.
"Weil ich es kann!" Reicht leider für viele Menschen immernoch als moralische Rechtfertigung aus. Diese Denke gilt es zu überwinden.
Freiheit hat schon immer bedeutet das man tun und lassen kann was man will, solange man keinem anderen Menschen schaden zufügt.
Ich trete hier ja nicht dafür ein das wahllose Töten von Tieren zu erlauben. Der Mensch ist eben ein Allesfresser und dazu gehört auch Fleisch.
"Freiheit hat schon immer bedeutet das man tun und lassen kann was man will, solange man keinem anderen Menschen schaden zufügt."
Würden Sie Mensch durch "empfindsames Lebewesen" ersetzen, kämen Sie ein Stückchen weiter.
"Freiheit hat schon immer bedeutet das man tun und lassen kann was man will, solange man keinem anderen Menschen schaden zufügt."
Das kann nur behaupten, wer vollkommen unbeleckt von der abendländischen Ideengeschichte ist.
"Freiheit hat schon immer bedeutet das man tun und lassen kann was man will, solange man keinem anderen Menschen schaden zufügt."
Der hohe Fleischkonsum schadet ja nun mal auch der Umwelt und damit auch Menschen, insbesondere den ärmeren Mitmenschen in den Entwicklungsländern und den nachfolgenden Generationen. Daher darf hier die Freiheit menschenrechtskonform eingeschränkt werden, wie Sie ja bereits richtig bemerken.
@33523 (Profil gelöscht) Es werden nicht immer mehr Linke autoritär. Es wird nur immer klarer, dass kein Linker sein kann, wer auf künstlich geschaffene und gewaltsam am Leben gehaltene Autorität setzt.
@mowgli Oder wer wie Janus an anderer Kommentierungsstelle Werbeplakate bzw. Werbebotschaften der INSM in sein finanz- und rentenpolitisches Argumentationsmuster unreflektiert übernimmt.
@2097 (Profil gelöscht) Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.
" Eine fleischlose Ernährung ist, zumindest für Kinder, nicht empfehlenswert"
Das ist Unsinn; Propaganda der Industrie!
Seit über hundert Jahren gibt es Vegane-Verbände und Kinder werden vegetarisch oder vegan erzogen, ohne dass Mängel auftreten.
Bei Kindern mag die vergetarische Erziehung vielleicht funktionieren (wenn auch, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, mitunter eher schlecht als recht). Bei Erwachsenen funktioniert sie nicht. Und zwar schon deshalb nicht, weil Erwachsene den Kinderglauben an Autoritäten aller Art fast immer gründlich verloren haben im Laufe des Erwachsenwerdens. Es wird einfach zu viel gelogen und übervorteilt, auch und gerade am oberen Ende der Fresskette.
Der Mensch ist dem Menschen viel zu gern und viel zu oft ein Wolf. Und Wölfe sind nun einmal was? Genau: Fleischfresser.
@mowgli Verstehe nicht, warum vegetarische Ernährung nur bei Kindern funktionieren soll.
Den CO2-Fußabdruck von Fleisch, vor allem Rindfleisch, mit dem von Käse und Milch zu vergleichen, ist schon dreist. Das Problem ist doch die Futtermittelproduktion, durch die Regenwälder abgeholzt werden etc! Wenn Fleisch, dann Hühnchen. Und dann Aufklärung über Massentierhaltung. Gerne als Aufkleberbilder auf den Packungen.
Den Unfug, das eine fleischlose Ernährung für Kinder empfehlenswert ist, hat ja Dubiosos schon angesprochen.
Das Argument, Fleisch sei ein Grundnahrungsmittel und unterliege deshalb der reduzierten Mehrwertsteuer, ist im Grunde zirkulär. Fleisch ist zum Grundnahrungsmittel geworden durch seine immer größere und preiswertere Verfügbarkeit - und das mit erheblichen Subventionen.
Letztere könnte man auf 0 zurückfahren und stattdessen andere Landwirtschaftsformen - und produkte unterstützen. Das wäre auch ein Steuerinstrument, das z.B. dazu führen könnte, dass - statt Fleisch - Hülsenfrüchte zum Grundnahrungsmittel werden und Fleisch nur noch selten (z.B. am Sonntag) gegessen wird, also genauso wie früher.
Ihren Vorschlag finde ich erheblich zielführender als den, den dicken Steuerknüppel zu schwingen. Leider ist er
a) ein wenig teurer und
b) auch deutlich riskanter.
Der Staat müsste, um Ihren Vorschlag umzusetzen, nicht nur denen zusätzlich etwas geben, die vernünftig wirtschaften und konsumieren. Er müsste vor allem auch denen etwas nehmen, die das nicht tun, den Massentierhalten beispielsweise. Die jedoch haben sich schon längst daran gewöhnt, dass sie mehr kriegen als ihnen zusteht - und würden ihre Privilegien vermutlich mit Gewalt verteidigen gegen jeden, der versucht, sie ihnen abzunehmen. Und zwar schon deswegen, weil sie sich vor der weiter gepamperten Konkurrenz fürchten, die ihnen an die Existenz gehen würde. Es könnte also ziemlich schmerzhaft werden für die, die sich partout nicht fürchten wollen vor denen, die das Geld besitzen. Der Steuerzahler wehrt sich erfahrungsgemäß nicht im selben Maß. Er hat ja nicht die Macht dazu. Vor allem deshalb nicht, weil er sich überhaupt nicht einig ist mit sich, wie man an der Debatte sehen kann, die hier geführt wird.
Es gibt zu viele Leute, die sich für was besseres halten wollen und allen, die nicht ganz so super sind wie sie, die Krätze an den Hals wünschen bzw. den Steuerknüppel auf den nackten Arsch. Diese Leute respektieren Tiere deutlich mehr als Menschen. Sie sind vielleicht - von wem auch immer - Vegetarier erzogen worden, aber leider nicht zum Mitmenschen.
Ich denke, dass Landwirte, die sehen, dass sie ihrer Subventionen verlustig gehen, selbst umschwenken und sich den Bereichen zuwenden würden, die Kompensation für die entgangenen Gelder versprechen.
Es gibt m.E. zudem kaum mehr jemanden, der sich nicht für was besseres hält und es scheint sich sogar um so besser zu dünken, wer die wenigste Ursache dazu hat. Irgendein Motiv dafür findet sich immer. Für die einen sind es die coolen Klamotten, für andere Autos, Job Titles oder Geld und für wieder andere das Bewusstsein, Besseresser zu sein. Ich glaube, den meisten Menschen geht es einfach nur noch um sich und dann um die Mischpoke und dann ganz am Ende auch vielleicht noch um den Andere/Fremde.
Und welche Subenvtionen wollen Sie denn z.B. einem Schweinemäster streichen???
Man bekommt höchstens beim Bau eines Maststalls Subventionen. Aber wenn der Stall bereits steht, können Sie einem Mäster auch keine Subventionen streichen - ganz einfach, weil diese i.d.R. keine bekommen!
@73176 (Profil gelöscht) In den Jahren 2008 und 2009 gab es für die Geflügel und Schweinezucht je eine Milliarde EUR an direkten und indirekten Subventionen (file:///C:/Users/cls/Downloads/20110800_landwirtschaft_studie_subventionen_massentierhaltung.pdf). Wollen Sie mir erzählen, das hätte sich jetzt auf die Unterstützung für den Stallbau beschränkt? Und selbst wenn dies so wäre: wozu muss man Mastställe subventionieren? Das Fleisch wird ja nicht einmal komplett in Deutschland konsumiert, sondern vermehrt in der Welt hin- und hergehandelt? Wozu muss ein kleines Flächenland wie Deutschland den Großmäster spielen?
Hund und Katzenfutter verbraucht in Deutschland viel Fleisch, wieviel eigentlich?
Eine Sinnvolle Masnahme wäre dieses höher zu besteuern damit dem Trend zumzweit Hund und zur unsterilisierten Katze und damit zur unkontrollierten Vermehrung (und Singvogel Vernichtung) die Steuerlicht Subventionenentzogen werden.
Das nervt doch unglaublich. All dieses herumdoktorn an den Symptomen.
Man sollte grundlegend sämtliche Umweltschäden auf die Erzeuger umlegen. Dann wäre automatisch das Fleisch teurer, viele Produkte würden lokal produziert, unnötige Fliegerei vermieden etc.
Und man bräuchte nicht für jeden Quatsch eine extra Regelung. Zuerst Plastik-Tüten im Supermarkt, demnächst die Kaffeebecher "to go", Zuckerhaltige Lebensmittel undwasweißichnochalles.
Weshalb führt man nicht ein grundlegendes System für all diese Dinge ein? Dann muss man auch nicht jedes Quartal neuen Mist diskutieren.
Wobei. Vermutlich ist das genau der Grund... Die Medien haben einen Skandal zum berichten, die Politik ein Problem um Aktionismus zu demonstrieren und die Lobbyisten was um ihre Existenz zu rechtfertigen...
Dass die Ernährung eben nicht ausgewogen, sondern viel zu fleischlastig ist, tut also nicht zur Sache? Wenn man seinem Kind ein- oder zweimal pro Woche Fleich gibt, reicht das völlig. Und wenn Fleisch so viel teurer werden würde, dass ein- oder zweimal Fleisch in der Woche zu essen genau so teuer wäre wie heute das tägliche Fleisch, dann wäre die ausgewogene Ernährung absolut gesichert, dem Planeten und den Tieren aber sehr gedient.
"Eine fleischlose Ernährung ist, zumindest für Kinder, nicht empfehlenswert" Eine völlig unbelegte Aussage, und die weit überwiegende Zahl der Ernährungswissenschaftler und institute sagt das Gegenteil.
Dass der Autor darauf sein Argument aufbaut, spricht Bände.
Eine völlig unbelegte Aussage ist, dass die weit überwiegende Zahl der Ernährungswissenschaftler und Institute das Gegenteil sagen.
Wer sich gerne mangelernährt soll zumindest die Kinder in Ruhe lassen ...
@Dubiosos Wer sind denn " die weit überwiegende Zahl der Ernährungswissenschaftler und institute " ? Bitte Namen statt Behauptungen. Das Sie Ihre Aussage mit solchen " Argumenten " aufbauen, spricht Bände.
Z.B. die größte U.S.-Krankenkasse Kaiser Permanente (https://share.kaiserpermanente.org/wp-content/uploads/2015/10/The-Plant-Based-Diet-booklet.pdf) oder die größte Ernährungsberaterorganisation der USA (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19562864). Dieselbe Haltung vertreten auch die Dietitians Association of Australia(http://daa.asn.au/for-the-public/smart-eating-for-you/nutrition-a-z/vegan-diets/). Auch einer der renomiertesten deutschen Ernährungswissenschaftler Leitzmann sieht keine wesentlichen Probleme (http://www.deutschlandfunk.de/vegane-ernaehrung-da-muss-man-nicht-oefter-zum-arzt-als-ein.697.de.html?dram:article_id=351177).
Ferner bei Interesse einfach mal googlen: Dean Ornish, Caldwell Esselstyn, Michael Greger, John McDougal, Joel Kahn usw.
Es würde ja schon reichen, die Subvention von Fleisch abzuschaffen. Die Wichtigkeit von Fleisch für die Ernährung von Kindern wird, wenn überhaupt vorhanden, auch maßlos übertrieben. Selbst die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nur einige hundert Gramm Fleisch in der Woche, Wurst zum Frühstück eingeschlossen erreichen die meisten Menschen diesen Wert schon innerhalb eines Tages. Ob es dann gesundheitlich besser ist, diesen Wert in der Woche um das sechs oder siebenfache zu übertreffen oder gar kein Fleisch zu essen bleibt abzuwarten. Die Umwelt wird durch den Konsum von Fleisch definitiv mehr belastet als durch den Konsum von Vegetarischen Produkten. Ob man diesen Konsum nun mit Steuern steuern soll kann jeder für sich selbst entscheiden. Bei anderen schädlichen Dingen wie Abgasen, Zigaretten oder Alkohol (Die alle unterschiedlich auf die direkte Umwelt und/oder durch die Produktion auf die indirekte Umwelt wirken) ist die Steuerung durch Steuern ja auch akzeptiert.
Ich find's gut. Fleisch essen wird ja nicht verboten, und zum (vermeintlich) ausgewogenen Essen reicht weit weniger Fleisch.
Ausserdem wird ja nicht ausgeschlossen, dass andere tierische Produkte nicht auch teurer sein sollten, je nach klimaschädlichkeit bzw. Primärenergie- und Ressourcenverbrauch!
Alles nach dem Verursacherprinzip.
Wobei Fleisch in der Erzeugung weit ineffizienter ist als Milch und Eier, aber eins gehört leider in gewissen Grenzen zum anderen.
Die reine Zucht zum Schlachten zu verteuern wäre allerdings der konsequentere Weg.
@Mitch Miller Und die Eiweißproduktion über Milch und Eier ist wiederum weit ineffizienter als über die Produktion von Hülsenfrüchten.
@74450 (Profil gelöscht) Milch hat gerade mal 3% Eiweiß, also noch weniger als Mais. Eier haben auch nur 11%, also nicht mal die Hälfte von Hülsenfrüchten (> 20%). In wiefern da irgendwas an der Eier- und Milchproduktion effizienter sein soll als beim Produzieren von Hülsenfrüchten, weiß allenfalls der Omnivorenhimmel.
@849 (Profil gelöscht) :) So siehts aus!
Die Alternative zu steuerlichen Maßnahmen soll also Aufklärung und ein besseres Image von Tofu sein? Den Vorschlag finde ich wiederum sehr "daneben". Lautet der Vorschlag etwa, in Sachen Klimaschutz soll sich der Staat auf schöne nette Kampagen beschränken? Sicher ist Essen ein Grundrecht, Fleisch essen aber ist Luxus. Und wem Fleisch trotzdem sehr wichtig ist, kann ja immer noch Fleisch essen, auch wenn es teuerer ist - halt nur weniger. Als wäre weniger Fleisch das Gesundheitsproblem Nummer 1 bei einkommensschwachen Familien - dass ich nicht lache. Und woher wollen Sie wissen, dass fleischlose Ernährung nicht "empfehlenswert" ist für Kinder? Das behaupten Sie doch bloß so. Und sogar wenn das die Einen behaupten, gibt es sicher auch die Anderen, die das Gegenteil behaupten. Auf welchen "Experten" beziehen Sie sich denn, wenn Sie das hier einfach mal so zum Besten geben?
Ja, Fleisch ist lecker (oder zumindest empfinden das viele so, ich eingeschlossen), und trotzdem ist Fleischkonsum, in den Maßen in denen es zur Zeit betrieben wird, ein Riesenproblem. Das ist wohl nicht durch nette Tofu-Kampagnen in den Griff zu kriegen, oder?
Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
Hallo Richard, du schreibst "Eine fleischlose Ernährung ist, zumindest für Kinder, nicht empfehlenswert". Mit einer vielseitigen veganen Ernährung bekommen Kinder nach dem Abstillen alles, was sie für ihre Entwicklung brauchen. Lediglich das Vitamin B12 muss ergänzt werden. Neben einer ausreichenden Versorgung mit Wasser (am besten aus der heimischen Leitung) braucht ein Kind einen Speiseplan mit Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Reis und Ölen. Man achte auf die Aufnahme von Calcium (u.a. in Grünkohl, Brokkoli, Spinat, Tofu, Sesam), Eisen (u.a. in Amarant, Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten, grünem Gemüse), Eiweiss (u.a. in Nüssen, Tofu, Hülsenfrüchten), Jod (in jodiertem Salz, Algen, Champignons, Erdnüsse, Feldsalat, Spinat, Brokkoli), Kohlenhydraten (u.a. in Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Reis, Kartoffeln, Müsli), Omega-3-Fettsäuren (u.a. in Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen, Rapsöl, Sesamöl), Vitamin B12 (muss ergänzt werden), Vitamin B2 (in Vollkorngetreide, Champignons, Spinat), Vitamin C (u.a. in Paprika, Kiwi), im Winter Vitamin D (u.a. in Champignons), Zink (u.a. in erwärmten Speisen mit Spinat, Vollkornnudeln, Kürbiskernen, Linsen, Haferflocken). Was vermutest du in Fleisch, das Kindern fehlen könnte? Danke & Gruss, Elmar
Bei dem kleinen Effekt, den eine Erhöhung der Steuer auf Fleischprodukte für die Geldbeutel von Eltern - die ihre Kinder nach den Überzeugungen des Autors ausgewogen ernähren - hätte, ist dies wohl in Kauf zu nehmen. Die Welt steht mit der Verhinderung des Klimawandels vor einer Mammutaufgabe und jeder tut gut daran vor seiner eigenen Haustür zu kehren. Dabei muss an jeder erdenklichen Stellschraube gedreht werden. Der Konsum und mithin die Erzeugung von Fleisch ist nun mal ein sehr erheblicher Klimafaktor. Auch diesen gilt es effektiv zu neutralisieren. Und da ist die Erhebung von Steuern wohl noch das mildeste Mittel. Ein Staat der es sich herausnimmt Betäubungsmittel zu verbieten, um den Einzelnen vor sich selbst zu schützen kann wohl zum Schutze aller zu solchen Maßnahmen greifen. Dass natürlich auf vielen anderen Gebieten mindestens genau so großer Handlungsbedarf besteht ist unbestritten.
Eine Diskussion über ein Paritätsgesetz im Bundestag ist jetzt genau richtig. Denn zukünftig könnte der Bundestag noch männerdominierter sein.
Kommentar Fleischkonsum und Klima: Ran an die Buletten!
Tiere essen ist böse für’s Klima, und deshalb soll Fleischkonsum höher besteuert werden. Das ist doch Quatsch.
Ernährungserziehung mit dem Steuerknüppel, prost Mahlzeit Foto: reuters
Na, heute schon in ein Salamibrötchen gebissen oder Schinken auf die Stulle gelegt? Schämen Sie sich! Dafür mussten Tiere sterben, und schlecht für’s Klima und Ihre Gesundheit ist es auch. Macht Ihnen nix? Die Bundesumweltministerin wird Ihnen die Hammelbeine schon lang ziehen; sie will den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Fleischprodukte abschaffen. Ernährungserziehung mit dem Steuerknüppel, prost Mahlzeit.
Sicher wäre es sinnvoll, wenn die Deutschen weniger Fleisch essen würden. Aber der Vorschlag ist daneben, aus prinzipiellen Gründen. Den ermäßigten Mehrwertsteuersatz gibt es ja, weil Fleisch ein Grundnahrungsmittel ist. Eine fleischlose Ernährung ist, zumindest für Kinder, nicht empfehlenswert; schon deshalb darf steuersystematisch nicht bestraft werden, wer sich und seine Kinder ausgewogen ernährt. Dass viele viel zu viel Fleisch mampfen, tut dabei nichts zur Sache.
Klar, Fleischmahlzeiten sind klimaschädlicher als vegetarische. Aber: Auch Käse und Milch sind klimaschädlicher als vegetarische Pastete und Pfefferminztee – und Vegi-Paste und Pfefferminztee sind klimaschädlicher als Nüsse aus dem Garten und Leitungswasser. Mit dem Klimaschutz ließe sich fast jede Steuererhöhung beim Essen begründen – aber irgendetwas muss der Mensch verspeisen. Die Alltagsnahrungsmittel sollte er daher zum ermäßigten Steuersatz bekommen, weil Essen ein Grundrecht ist und kein Luxus.
Im Mehrwertsteuersystem gibt es viele Kuriositäten und Ungerechtigkeiten, die abgeschafft gehörten. Zum Beispiel die Ermäßigung auf Tierfutter, aber den vollen Satz auf Strom und Medikamente. Dennoch: Jetzt eine weitere Unstimmigkeit hinzuzufügen, das ergibt keinen Sinn.
Was aber tun gegen zu viel Fleischkonsum? Ganz einfach, das Image der Alternativen muss aufgewertet werden, vor allem für Männer: Tofu statt Hähnchen im asiatischen Restaurant, Champignoncreme statt Leberwurst zum Abendbrot, Kartoffeln mit Quark statt mit Schweinebraten. Und schon die Schulen dürfen Aufklärung leisten, wo die Buletten herkommen: Exkursionen im Bio-Unterricht könnten nicht nur zum Blümchen zählen auf die Wiese führen, sondern auch in Massenställe, Schlachthöfe und Fleischereien.
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Schwerpunkt Klimawandel
Kommentar von
Richard Rother
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Geboren 1969 in Ost-Berlin. Studium an der FU Berlin. Bei der taz seit 1999, zunächst im Berliner Lokalteil. Schwerpunkte sind Verkehrs- und Unternehmenspolitik.
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