piwik no script img

Kommentar Antisemitische ÜbergriffeSehen, was Sache ist

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Ja, es gibt Antisemitismus, der von Migranten ausgeht. Wir müssen darauf endlich reagieren. Und alle stärken, die dem Hass entgegenstehen.

Klassische Symbolpolitik: Außenminister Maas pflanzt einen Baum in Israel Foto: dpa

U m ein Problem bekämpfen zu können, muss man es zunächst einmal als Problem identifizieren. Lange genug haben Linke und Liberale die Augen davor verschlossen, dass die nach Deutschland eingewanderten Flüchtlinge nicht nur eine Bereicherung für die Gesellschaft in Deutschland darstellen, sondern dass diese eben bisweilen auch Ressentiments in ihre neue Heimat mitbringen, die nicht zu tolerieren sind.

Die Abwehrhaltung gegenüber einer Diskussion über dieses Thema ist zwar verständlich, weil niemand gerne Wasser auf die Mühlen der Rechten gießen will, aber doch falsch. Denn damit bestätigen wir nicht nur diejenigen, die behaupten, die Zivilgesellschaft verkenne das angebliche „Problem“ der Migration. Mit dieser Haltung lassen wir auch noch diejenigen im kalten Regen stehen, die immer häufiger zum Ziel der Attacken werden: Juden.

Gern wird darauf verwiesen, dass der Antisemitismus laut Behördenzahlen in nahezu allen Fällen von Rechtsradikalen ausgeht. Dabei wird übersehen, dass diese Statistik alle nicht aufgeklärten antisemitischen Vorfälle automatisch Neonazis zuordnet. Ja, es gibt einen nicht zu unterschätzenden Antisemitismus, der von Migranten ausgeht. Dies auszusprechen heißt nicht, den Judenhass der Deutschen klein reden zu wollen. Und ob dieser migrantische Antisemitismus zugleich ein islamistischer ist, ist noch lange nicht geklärt – schließlich überbieten sich manche Angehörige christlicher Minderheiten im Nahen Osten mit ihrem Juden- und Israel-Hass gegenüber Teilen der muslimischen Mehrheit.

Nicht nur konservative Politiker, sondern auch manche deutsche Juden fordern, diese Antisemiten müssten mit besonderem Nachdruck verfolgt werden – und zwar mit ihrer Ausweisung aus Deutschland. Es kursiert auch die Vorstellung, die Bundesrepublik möge antisemitischen Doppelstaatlern die deutsche Staatsangehörigkeit entziehen. Bei Neonazis zieht so eine Methode bekanntlich nicht – Deutsche kann man nicht aus dem Land schaffen. Und auch im Fall von Migranten ist es, bei aller berechtigten Empörung, keine rechtsstaatliche Lösung.

Für antisemitische Äußerungen und Taten steht ein gut ausgebautes Strafrecht zur Verfügung. Es spricht nichts dagegen, dass Richter im einem Fall, der die Grundregeln des Zusammenlebens in Deutschland berührt, auch einmal den Strafrahmen ausschöpfen. Antisemiten mit ihrer Ausweisung zu begegnen, das öffnet dagegen die Tore zu einer Gesinnungsjustiz. Und dies widerspräche ebenfalls grundsätzlichen Regeln unseren Zusammenlebens.

Es spricht nichts dagegen, dass Richter im einem Fall, der die Grundregeln des Zusammenlebens in Deutschland berührt, den Strafrahmen ausschöpfen.

Eins sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden: In der Bundesrepublik gibt es Lehrerinnen und Lehrer, die aktiv antisemitische Sprüche ihrer Schüler zur Sprache bringen. Es gibt Pädagogen und Historiker, die sich durchaus erfolgreich darum bemühen, den Flüchtlingen deutsche, deutsch-jüdische und Israels Geschichte zu erklären. Gedenkstätten haben erste positive Erfahrungen damit gemacht, wie sie den neuen Einwanderern dieses Land und seine Grundlagen erklären. Es kommt darauf an, alle zu stärken, die tagtäglich darum kämpfen, etwas in den Köpfen zu verändern.

Antisemitismus, so heißt es, ist nicht auszurotten. Aber das bedeutet noch lange nicht, den Judenhass auch bei Migranten als unabänderlich hinzunehmen. Dazu braucht es nicht nur engagierte Menschen, sondern auch einiges an Geld. Bundestag – übernehmen Sie!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
Mehr zum Thema

72 Kommentare

 / 
  • Teil 1

    @ Sandor Krasna

     

    Sandor Krasna @Frau Kirschgrün "Eine Antisemit*in ist eine Antisemit*in – egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts, welchen Hintergrunds. Ein A…loch ist ein A…loch."

     

    Dann sollte … verzichtet werden, …Hintergrund der mutmaßlichen Antisemiten hinzuweisen. Dies tut dann nämlich nichts zur Sache.

     

    Frau Kirschgrün @Sandor Krasna

     

    Wenn sich Menschen als Menschen begegnen, sich nicht durch Hetzerei von „Oben“ und/oder „den“ Reichen (das gilt m. E. weltweit) ideologisch, religiös o. fanatisch gegeneinander aufhetzen lassen, KANN es m. E. gar nicht so weit kommen, dass Menschen auf einander losgehen. Jeder möchte in Ruhe, Frieden und ohne Existenznöte leben. Jeder. Warum gibt es so viel Mobbing (selbst in der Pflege)?

     

    Erst einmal das menschliche Miteinander LERNEN, begreifen und begreiflich machen, dass wir alle auf der Erde mit einander „verwandt“ sind, dass niemandem die Sonne aus dem A…sch scheint…

    Jeder Mensch muss zu seinen „Schwächen“ stehen können/dürfen, ohne sich von anderen, die KEIN bisschen besser dastehen als Mensch, fertig machen lassen zu müssen – das ist doch die Basis von Zivilisation und Sozialisation!

  • Teil 2

    Geld ist die neue Religion, sonst gar nichts; und daran muss frau/man glauben, sonst würde es nicht klappen, denn alle verstehen würden, wie dieses Drecks- und Sklavensystem in Wahrheit funktioniert, gäbe es noch heute eine Revolutuion.

     

    Und ja, es geht um (Mit)Menschlichkeit, darum den Anderen (egal welcher „Couleur“)

    als Menschen, der mir GLEICH ist, zu behandeln.

     

    Und ja, wer welchem „Volk“, welcher Ethnie „entstammt“ ist vollkommen egal.

    Es gibt überall Verbrecher. Aber die müssen bestraft werden – nicht gewählt, weil Gott (WER?) es so „befohlen“ hat (WIE BITTE?!).

     

    Die Fanatisierung des Menschen entsteht m. E. IMMER durch eine Beeinflussung von anderen im eigenen Umfeld. Missgunst, Hass, und einfach nur struntzdoofe Blödheit – danach wollen wir uns richten? Echt jetzt?!

     

    Es muss also ganz wo anders angesetzt werden, z. B. bei der Bildung, beim Personalschlüssel (Schule, Uni, Pflege, Medizin, usw.), Prioritäten setzen und vermitteln (z. B. wer mobbt fliegt, natürlicher Anstand ist wichtig, Haltung zeigen, Gerechtigkeit üben, Rückgrat beweisen).

    Es muss bereits in der Grundschule Wirtschaft unterrichtet werden – aber nicht von der Holtzbrinck-Gruppe, die die Unterrichtsmaterialien dafür z. Verf. stellen wollen – nur weil sie am Erhalt des Status quo interessiert sind. Einfach lächerlich so etwas!

  • Teil 3

    Es geht immer darum zu kapieren, dass die, die die Macht innehaben, kaum Interesse an der Bevölkerung, an Gerechtigkeit, an friedvollem Zusammenlaben haben, sondern einzig und allein am Erhalt dieser, ihrer Macht Interesse haben. Sie wollen „führen“, andere beherrschen, anderen vorschreiben, was zu tun sei – nach ihrem Willem und unter Erhaltung ihrer Machtgier, denn das ist das, was sie auf keinen Fall abgeben wollen. MACHT. Damit gehen dann unermesslicher Reichtum, Besitz der Produktionsmittel, Besitz (weil geschaffen) der Bedürfnisse, der Besitz der Medien, Anspruch auf Deutungshoheit, schlechte Bildung in der Breite und/oder Dogmen einher, und schon ist die unterdrückende, menschenverachtende „Mischung“ fertig. Auch Religionen eignen sich – wie hinlänglich bekannt – bestens als plausibel klingenden Grund, andere auszuschließen.

     

    Das wirklich Schlimme daran ist, dass die meisten Menschen aus Angst (vor der Hölle, vor dem Vorgesetzten, vor der in Bayern mit totaler Macht ausgestatteten Polizei, oder weil sie glauben, sich gegen etwas o. jmd. nicht durchsetzen zu können, still halten und sich unterdrücken lassen – und dass das alles ganz klar und allseitig bekannt ist.

     

    Das Leben verläuft nicht linear (eines der Phänomene, die philosophisch geklärt sind), Leben ist nicht Logik, Leben, das sind nicht Gesetze. Liebe, Verständnis, Zuneigung, Gerechtigkeitsempfinden, Anerkennung, Gleichstellung, wirklicher Respekt – alles Charaktereigenschaften, die sich für eine friedvolle und gerechte Welt lohnen, um erkannt, genutzt und gelebt zu werden. Schon in diesem Satz kommen Eigenschaften und Prinzipien vor, die wie ein Zirkelschluss klingen, sind aber wahr.

     

    Leben als Mensch mit Menschen.

    Vielleicht brauchen wir eine neue Definition davon, was das bedeutet, und nicht so viel Rechthaberei…

     

    Augen auf und anfangen zur eigenen Meinung zu stehen, und zu versuchen, die damit verbundenen Dinge auch umzusetzen.

  • Nee, völlig falsch.

    Wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen antisemitischer als andere sind hat das natürlich soziologische, kulturelle und historische Gründe.

    Und es ist wichtig diese zu kennen und zu verstehen um entsprechend gegensteuern zu können.

  • "Ja, es gibt Antisemitismus, der von Migranten ausgeht." Wow, was für eine Erkenntnis! Das kann man schon seit Jahren wissen, aber okay, besser spät als nie.

     

    "Ob dieser migrantische Antisemitismus zugleich ein islamistischer ist, ist noch lange nicht geklärt." Wird es also noch einmal ein paar Jahre dauern, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass der migrantische Antisemitismus sehr viel mit dem Islam zu tun hat? Vermutlich. Ob es bis dahin beispielsweise in Frankreich noch eine nennenswerte Anzahl von Juden geben wird? Ich hoffe es, aber sicher bin ich nicht.

    • 1G
      10130 (Profil gelöscht)
      @kdw59:

      Zu Frankreich: http://www.taz.de/Antisemitischer-Uebergriff-in-Berlin/!5499674/

      Jörg Engelhardt

      Mittwoch, 18:59

       

      @Nicky Arnstein Die Moslems sind in Frankreich im Gegnsatz zu Deutschland historisch legitimierte Staatsbürger. Von den 6 Millionen Moslems in Frankreich sind die überwiegende Mehrheit in Frankreich geboren, Algerien vor 1962 eingeschlossen. Das historische Problem ist, dass die algerischen und marokanischen Juden Anfang des 20. Jahrhunderts emanzipiert wurden und die volle französische Staatsbürgerschaft erhalten hatten, während die Araber als sogennante indigènes, Eingeborene, Menschen zweiter Klasse blieben. Für die Araber gehören die Juden, auch die orientalischen zu den " Weissen", den Unterdrückern und Ausbeutern. Mit der Verschärfung des Problems zwischen Israelis und Palästinensern kommt in Frankreich diese Erinnerung wieder bei den Moslems hoch. Der arabische Antisemitismus ist also nicht rassistisch geprägt, sondern durch das Gefühl von der Geschichte benachteiligt geworden zu sein. Und da spielt auch die Schoah mit rein. Die Schoah wird von den meisten Moslems nicht als grösstes Verbrechen der Menschheitsgeschichte anerkannt, sondern als Vorwand zur Unterdrückung und Kolonisierung der Palästinenser.

      Der Islamismus verschärft diese Sichtweise und wenn früher das Zusammenleben zwischen Moslems und Juden in der französischen Banlieue, beispeilsweise in Sarcelles, gut funktionierte, ist das jetzt nicht mehr möglich. Viele Araber betrachten sich im Kriegszustand mit den Juden.

       

      Hier ein kleiner Hoffnungsschimmer

      Philippe Katerine's juifs arabes https://www.youtube....h?v=UbbWPDwAVq4

      • @10130 (Profil gelöscht):

        Für die Antisemiten gibt es immer Gründe, Juden zu hassen, sie nicht zu mögen oder sich mit ihnen im Kriegszustand zu befinden. Insofern sind ihre gutgemeinten Erklärungsversuche leider wenig zielführend und teilweise hanebüchen. Haben Sie schon mal gehört, dass ein chinesisches Restaurant wegen des unterdrückerischen Regimes in China und der Verletzung der Menschenrechte jemals angegriffen wurde oder dass man Chinesen wie auch immer deswegen beschimpft hätte? Und was ist mit der indigenen Bevölkerung Süd- und Nordamerikas? Sind Ihnen Fälle bekannt, bei denen Weiße von den noch lebenden Indianern irgendwie gemeuchelt wurden, nachdem die Weißen ihnen nachweislich das Land geraubt haben? Oder die Aborigenes Australien? Nein, für die Juden gab und gibt es noch immer "Sonderbehandlungen" und man findet immer "Gründe". Entweder es steht in der Bibel oder im Koran oder der Holocaust ("man wird den Juden Auschwitz nie vergeben") oder die Staatsgründung Israels (vor 70 Jahren!).

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Sie sind wohl mit der Ungleichbehandlung durch das Dekret Crémieux voll einverstanden: Die Juden als mündige Staatsbürger und die Araber als unreife Eingeborene.

          Die nordafrikanischen Juden wurden auf Betreiben der französischen jüdischen Gemeinde franzisiert, teilweise gegen ihren Willen, weil die Auffassung von Judentum diesseits und jenseits des Mittelmeers nicht die gleiche war und die nordafrikanischen Rabbiner sich nicht von den französischen Rabbinern reinreden lassen wollten. Kutlurell standen die nordafrikanischen Juden nämlich den Arabern wesentlich näher. Das mussten auch jene spüren, die nach 1962 nicht nach Frankreich, sondern nach Israel gingen, wo sie den Rassismus der europäischen Juden erdulden mussten. Waren ja auch Couscous-Fresser wie die Araber und mussten erst zivilisiert werden. Der Rassismus der europäischen Juden Israels gegenüber den "Orientalen", auch wenn sie aus dem Maghreb stammten, also geografisch westlich von Israel, ist einer der Gründe für eine unmögliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Eben weil die vermeintlich kulturell und intellektuell überlegenden europäischen Juden, sich den Arabern genauso gegenüber verhalten wie die britischen und französischen Kolonialherren.

          Man darf nicht vergessen, dass die Staatsgründung Israels mit der heissen Entkolonisierungsphase ja fast gleichzeitig mit dem Algerienkrieg zusammenfiel, siehe auch Suez-Konflikt. Die Reaktionen waren zu dieser Zeit entsprechend heftig.

          Da Israel seine koloniale Haltung nicht aufgegeben hat, wird es weiter Terror und Anfeindungen geben, die im Einzelfall natürlich immer den Falschen treffen.

          Für die Araber sind die europäischen Juden Europäer genau wie Franzosen oder Italiener, also keine Semiten. Ihr Antisemitismus besteht also darin, dass sie der europäischen Elite Israels das Recht absprechen Semiten zu sein und sie als kulturellen Fremdkörper empfinden genau wie vorher die Franzosen und Engländer und da hilft die Bibel auch nicht weiter.

        • @Nicky Arnstein:

          ", nachdem die Weißen ihnen nachweislich das Land geraubt haben? "

           

          Sie sind ja ein Gemütsmensch

           

          Die Indianer sind auf 2 Kontinenten fast gänzlich ausgerottet worden,das war Völkermord XL

        • 1G
          10130 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Richtig, das darf nicht als Legitimation dienen, sondern nur für die Analyse, warum es bspw. nun so ist "...wenn früher das Zusammenleben zwischen Moslems und Juden in der französischen Banlieue, beispielsweise in Sarcelles, gut funktionierte, ist das jetzt nicht mehr möglich."

          Und das mit der Bibel kenne ich: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5497163&s=rugby/

          Und alle wären gut beraten bei gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Segregation bringt hier nichts, das Phänomen tritt doch auch zunehmend in Kombination auf: http://www.queer.de/detail.php?article_id=29657

          Deswegen wäre es erforderlich die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entsprechend gemeinsam und solidarisch zu bekämpfen!

          Aber davon ist unsere Divide et impera Gesellschaft weit entfernt!

          • @10130 (Profil gelöscht):

            Natürlich wäre es optimal, wenn sämtliche gegen Menschen gerichtete Phobien gemeinsam bekämpft werden würden, nur müssten sich dann auch die "Betroffenen" zusammenschließen, was meist nicht funktioniert. Es gibt schwulenfeindliche Juden, antisemitische Schwule, rassistische Araber, frauenfeindliche Juden/Araber/Christen/Buddhisten/Atheisten, etc.etc.etc. Insofern muss man jede Phobie leider weiterhin einzeln "bekämpfen".

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Während Nazis "den Juden" hassen, weil er das gute Deutschtum an seinem göttlich berechtigten aufblühenden weltwirken hindert, hasst "der Araber" den Juden als Repräsentant Israels"

     

    -Antisemitismus ist eine Verschwörungstheorie die im Kern die Gleiche ist, egal ob von Nazis oder Arabern. Ausserdem ist es völlig unerheblich.

     

    Wenn ein Schwarzafrikaner aufgrund seiner Hautfarbe grundlos zusammengeschlagen wird, dann will ich auch nicht zwischen dem "unterschiedlich motivierten Rassismus" von Franzosen, Mexikanern, Japanern oder Russen unterscheiden-das Problem ist nämlich das ein Schwarzafrikaner grundlos zusammengeschlagen wurde. Das Gleiche gilt für Angriffe auf Juden. Es interessiert mich schlichtweg nicht ob das Schwein das in Paris eine 85 jährige Holocaust-Überlebende umgebracht hat die Meinung vertritt, das Juden die heimlichen Strippenzieher sind, oder "nur" gegen Israel ist.//http://www.rp-online.de/panorama/ausland/frankreich-mord-an-85-jaehriger-in-paris-offenbar-wegen-ihres-juedischen-glaubens-aid-1.7480790

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Während Nazis "den Juden" hassen, weil er das gute Deutschtum an seinem göttlich berechtigten aufblühenden weltwirken hindert, hasst "der Araber" den Juden als Repräsentant Israels"

       

      -Antisemitismus ist eine Verschwörungstheorie die im Kern die Gleiche ist, egal ob von Nazis oder Arabern. Ausserdem ist es völlig unerheblich.

       

      Also ich stimme diesen Aussagen nur nur Vorbehalt zu.

      Da der Anitsemitismus der Nazis unbegründet ist und auf abenteuerliche Lehren des Nationalsozialismus fusst, ist dieser mit mit den Ressentiments der arabischen Welt gegen Israel/Juden nicht zu vergleichen, da hier auf Grund historischer Tatsachen (Israelpolitik in Bezug auf die Palästinenser und gegenüber Ländern die es als Feind betrachtet) die arabische Welt Grund hat, Israel zu kritisieren bzw. feindlich gegenüber zu stehen. Ich bin zwar Berliner mit muslimischem migrationshintergrund, stehe aber dem Islam und andere Religionen kritisch gegenüber; nur sollte irgend ein motorradpärchen eine andere Person (die vielleicht der dem iranischen Atomprogramm zuzuordnen ist) im Heimatland meiner Eltern erschießen, und ich wäre vor Ort, so würde ich falls ich einen Juden mit Kippa antreffe ( da gibt es viele) so würde ich diesem meine Meinung geigen über Israel ohne ihn tätlich anzugreifen, aber ich bin sicher ,dass ich keine netten Worte wählen würde.

      Daher muss man zwischen Antisemitismus von Seiten Nazis und andere Formen des antisemitismus vergleiche ziehen, und sich seine Meinung darüber bilden dürfen.

      Was diesen Absatz angeht

      *Es interessiert mich schlichtweg nicht ob das Schwein das in Paris eine 85 jährige Holocaust-Überlebende umgebracht hat die Meinung vertritt, das Juden die heimlichen Strippenzieher sind, oder "nur" gegen Israel ist.* so kann ich nur sagen dass dieser Vergleich ein wenig hinkt. Das Zitat von dir kann auch von der Gegenseite genutztz werden, wenn irgend ein iranischer Atomwissenschaftler in Dubai oder Iran vom Mossad liquidiert wird, um stimmung gegen Juden zu schüren

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Die Nazis - Der Araber. Ich glaub es hackt! Daa ist doch Kartoffelbrei.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Der erste Satz ist ein Zitat, deshalb ".."

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Kommt es Ihnen jetzt auf die Verschwörungstheorie an oder auf den Angriff? Ihr Beitrag ist widersprüchlich. Nach Ihrer eingangs dargestellten Definition sind viele diskutierte Fälle kein Antisemitismus (sondern andere Formen von Judentums, vgl. mit Ihrem Beispiel des schwarzen Afrikaners) - weiter unten benennen sie diese Fälle aber wieder so.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @MontNimba:

        Mein Kommentar ist als Antwort nicht widersprüchlich, ausser man möchte unbedingt einen Widerspruch konstruieren.

         

        Es ist unerheblich für die TAT als solches, ob der Täter ein deutscher Nazi oder arabischer Antisemit war.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Antisemitismus ist eine Verschwörungstheorie die im Kern die Gleiche ist, egal ob von Nazis oder Arabern."

       

      Dann sollte konsequenterweise aber auch darauf verzichtet werden, auf einen arabischen oder meinetwegen pro-palästinensischen Hintergrund des mutmaßlichen Antisemiten hinzuweisen. Dies tut dann nämlich nichts zur Sache.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Sandor Krasna:

        Um bei meinem Beispiel zu bleiben:

         

        Warum soll die Erkenntnis, das der Rassismus von Russlanddeutschen gegenüber Schwarzafrikanern im Kern der Gleiche ist wie von Deutschen ohne Migrationshintergrund, dazu führen, das sich niemand mehr damit beschäftigen darf, warum besonders viele Russlanddeutsche so AFD-Affin sind?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          DESHALB:

           

          (Um bei deinem Beispiel zu bleiben)

           

          Warum soll die Erkenntnis, das der Rassismus von Russlanddeutschen gegenüber Schwarzafrikanern im Kern der Gleiche ist wie von Deutschen ohne Migrationshintergrund, dazu führen, das sich niemand mehr damit beschäftigen darf, warum besonders viele Russlanddeutsche eine genetische und kulturelle Disposition zum Rassismus haben und man offen über die Möglichkeit des Abschiebens dieser Bevölkerungsgruppe debatiert."

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Sandor Krasna:

            Ich lasse mir ungern irgendwelche Sachen in den Mund legen, die ich nie gesagt bzw. geschrieben habe. Menschen aufgrund ihrer Einstellung abzuschieben, ist für mich zb. gar keine Option, genausowenig irgendwelche Debatten über genetische Dispositionen.

             

            Aber daran krankt eben diese Debatte.

             

            Paranoide und paternalistische Antirassisten treffen auf rechte Rassisten und diskutieren über Antisemitismus und keine der beiden Gruppen interessiert sich für die Belange der Juden.

             

            Ich kann erstmal anerkennen, das es ein Antisemitismus-Problem unter muslimischstämmigen Migranten gibt, was prozentual auf die Personengruppe bezogen, im Jahre 2018 verbreiteter zu sein scheint, als bei der nichtmuslimischen Restbevölkerung hierzulande.

             

            Ich brauche trotzdem nicht alle Muslime über einen Kam zu scheren und ich sollte trotzdem nicht so tun, als gäbe es keinen Antisemitismus mehr unter Deutschstämmigen oder anderen Personengruppen in diesem Land.

             

            Das die AFD nun mal wieder "abschieben" brüllt, ist absehbar.

            Da die Debatte aber nicht von der AFD bestimmt und übernommen werden sollte, gibt es auch noch ein paar andere relevante Positionen dazu.

      • @Sandor Krasna:

        "Dies tut dann nämlich nichts zur Sache."

         

        Natürlich tut es was zur Sache. Wenn man Antisemitismus zielgerichtet bekämpfen will dann muss man sein Ziel erstmal kennen.

         

        Es tut auch deshalb zur Sache, weil von Links gerne so getan wird als wären Personen die einer Minderheit angehöhren irgendwie bessere Menschen. Allein schon um diese mittelalterliche Vorstellung zu bekämpfen ist es sinnvoll hervorzuheben wie falsch diese Denke ist.

        • @Januß:

          "Natürlich tut es was zur Sache. Wenn man Antisemitismus zielgerichtet bekämpfen will dann muss man sein Ziel erstmal kennen. "

           

          Also unterscheiden sich die Motive des Antisemitismus nun doch? Also deutscher Antisemitismus nicht gleich arabischer Antisemitismus, oder wie?

           

          "Allein schon um diese mittelalterliche Vorstellung zu bekämpfen ist es sinnvoll hervorzuheben wie falsch diese Denke ist." Hier Zustimmung.

          • @Sandor Krasna:

            "Also unterscheiden sich die Motive des Antisemitismus nun doch?"

             

            Ich denke schon das sie das tun aber das spielt für mich jetzt auch erstmal keine so große Rolle.

             

            Mit zielgerichtet meine ich das man Menschen ansprechen muss, die antisemitisch sind und da Einwanderer aus bestimmten Regionen massiv hier überrepresäntiert sind ist es sinnvoll diese Tatsache zur Kenntnis zu nehmen. Das dem so ist steht im Übrigen außer Frage. Dazu gibt es vom Pew Research Center ausführliche Untersuchungen, die nahelegen das die überwältigende Mehrheit der Muslime in der arabischen Welt Antisemitisch (,Homophob, Frauen-, Demokratiefeindlich,...) sind. Antisemitismus findet sich in dieser Region oftmals auch unter Christen, die sind aber eben leider nicht Bestandteil der Untersuchung.

             

            Die Studie hier zu verlinken ergibt wenig Sinn, da der Link sowieso wieder entfernt wird. Aber wenn Sie 5 Minuten Google bedienen werden Sie auch fündig.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @CARL RADEK

  • 'Dies auszusprechen heißt nicht, den Judenhass der Deutschen klein reden zu wollen.'

     

    Welchen Judenhass meinen Sie denn ? Unter meinen deutschen Freunden und Bekannten ist niemand, der Juden hasst.

    • @Nikolai Nikitin:

      Naja, unter meinen Freunden ist auch kein FDP-Wähler, aber es gibt sie wohl trotzdem.

      • @schuhwerfer:

        Aber doch sicherlich einige Wähler von Die Linke, oder?

        • @Januß:

          Die sind sicher alle strenge PARTEI-Soldaten, muss ich bei Gelegenheit mal fragen ;-)

          Und bei Ihnen so?

      • @schuhwerfer:

        ;-)

      • @schuhwerfer:

        Ja, sie wird es wohl geben. Doch in diesem Zusammenhang von den, also den Deutschen zu sprechen ist m.E. unzulässig wenn es nicht alle sind.

  • "schließlich überbieten sich manche Angehörige christlicher Minderheiten im Nahen Osten mit ihrem Juden- und Israel-Hass gegenüber Teilen der muslimischen Mehrheit."

    Wen meint der Autor damit konkret,und irgendein Beleg würde mich auch interessieren.

    • @andi brandi:

      Da mach ich mit.

  • Wenn laut Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) 48% der verdeckten Andeutungen, 62% der Beleidigungen und 81% der körperlichen Angriffe (!) auf Juden durch muslimische Personen begangen werden, ist dieser Artikel mehr als überfällig.

     

    Die Zahlen hier nochmal, damit man sich über das Ausmaß klar werden kann. Der Artikel geht darüber leider hinweg.

  • 1G
    10130 (Profil gelöscht)

    Es wäre wünschenswert jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gleichermaßen zu verurteilen und zu bekämpfen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gruppenbezogene_Menschenfeindlichkeit

     

    Die beiden Rapper bspw. haben zuvor bereits frauen- und schwulenfeindliche Textpassagen verfasst. Angriffe auf Homosexuelle gibt es in Berlin auch zunehmend, hier hält sich die Empörung erstaunlicherweise allerdings immer sehr in Grenzen! http://www.queer.de/schlagwort.php?schlagwort=Homophobe+Gewalt+in+Berlin

     

    Wenn es erst immer einen breiten Aufschrei gibt, wenn der Künstler, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bzw. Gewaltausschreitungen auch beim Antisemitismus angelangt sind, wird es unglaubwürdig!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @10130 (Profil gelöscht):

      Komisch... Die metoo-Debatte und der Aufschrei Namens "Aufschrei" scheinen völlig an dir vorbeigegangen zu sein?

       

      Ansonsten fände ich es wünschenswert, wenn nicht das Problem des Antisemitismus mit anderen Problemen ausgespielt wird.

      • 1G
        10130 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Was hat denn die metoo Debatte mit der zunehmenden Gewalt gegen Homosexuelle und mit dem queer.de Link zu tun? Geht es vielleicht auch etwas weniger ignorant?

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @10130 (Profil gelöscht):

          Mit der metoo-Debatte wollte ich darauf hinweisen, das es sehr wohl Diskussionen über Frauenfeindlichkeit gibt.

           

          Das sich zu wenig Menschen um homophobe Übergriffe kümmern, ist zwar richtig und wahr.

           

          Nur stimmt es halt nicht, das lediglich bei Antisemitismus reagiert wird.

  • 8G
    82278 (Profil gelöscht)

    "Dabei wird übersehen, dass diese Statistik alle nicht aufgeklärten antisemitischen Vorfälle automatisch Neonazis zuordnet."

     

    Das ist ja ein faszinierendes Eingeständnis.

  • Die Echo-Preisverleihung, die sich u.a. nach den Verkaufszahlen richtet, hat gezeigt, dass es durchaus eine große Nachfrage nach rassistischen, frauenfeindlichen und antisemitischen Texten gibt. Und ich schätze, diese Nachfrage wird steigen und wird befriedigt werden im Rahmen der künstlerischen Freiheit.

    Deshalb sind Übergriffe auf Juden nicht verwunderlich, sondern ein gesellschaftlicher Zustand, auf den sich insbesondere unsere jüdischen Mitbürger einstellen müssen. Dem ist mit Aufklärung und Verschärfung des Strafrechts vermutlich nicht mehr beizukommen, da es meiner Meinung nach zu spät für eine Umkehr ist.

    Das ist der Preis für jahrzehntelanges Wegschauen und Feigheit unserer Politiker, aber jeder möge sich selbst den Spiegel vorhalten.

  • Ich möchte meine Äußerungen zum Antisemitismus vom Artikel über die Echo-Verleihung wiederholen:

     

    Ich verstehe in keiner Weise, was an einer Kritik an antisemitischen Texten oder antisemitischemVerhalten rassistisch sein soll.

     

    Antisemitismus ist weder Kunstfreiheit noch Meinungsfreiheit.

     

    Antisemitismus ist ein Verbrechen – in meinen Augen.

    Und das muss in den kleinsten Anfängen bekämpft, verfolgt und bestraft werden.

     

    Hinter dem Scheinargument Antisemit*innen mit Migrationshintergrund könnten sich rassistisch behandelt fühlen, steckt m. E. eine schlecht versteckte Zustimmung zu diesem Antisemitismus. Das ist jämmerlich und schlicht inakzeptabel.

     

    Eine Antisemit*in ist eine Antisemit*in – egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts, welchen Hintergrunds. Ein A…loch ist ein A…loch.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Hinter dem Scheinargument Antisemit*innen mit Migrationshintergrund könnten sich rassistisch behandelt fühlen, steckt m. E. eine schlecht versteckte Zustimmung zu diesem Antisemitismus."

       

      Das kann in vielen Fällen richtig sein. Ich glaube aber dennoch das es viele Menschen gibt, die ihre "Wir dürfen keine Randgruppen gegeneinander ausspielen" Haltung derart verinnerlicht haben das sie lieber tatenlose beiseite stehen als "Den rechten in die Arme zu spielen".

      Ähnlches lässt sich ja zum Beispiel auch betrachten wenn Homosexuelle von Migranten maltretiert werden, dann heißt es von Links gerne mal "Ja das können wir nicht thematisieren! Spielt den Rechten in die Arme!". Dazu gab es sogar vor Kurzem noch einen Artikel: taz.de/!5492949/

      • @Januß:

        Das ist es ja gerade was GAR NICHT geht.

         

        Ich finde wir kommen nicht drumherum jedes Mal klare Kante zu zeigen.

         

        "Das spielt den Rechten in die Hände." Das ist doch Quatsch – so führt frau/man doch keine Auseinandersetzung um wirklich wichtige Themen.

        Dieses Nicht-die-Dinge-beim-nennen ist doch das, was den Rechten in die Hände spielt – dieses feige Schweigen, Relativieren, nicht eindeutig Position beziehen. Der Fluch von Political Correctness, dieses zensierende Monster.

        Den Rechten wird meiner Meinung nach einfach zu viel Raum überlassen und auch zugestanden. Und unverständlicherweise eine Deutungshoheit zugestanden, die ich nicht nachvollziehen kann.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Eine Antisemit*in ist eine Antisemit*in – egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts, welchen Hintergrunds. Ein A…loch ist ein A…loch."

       

      Dann sollte konsequenterweise aber auch darauf verzichtet werden, auf einen arabischen oder meinetwegen pro-palästinensischen Hintergrund der mutmaßlichen Antisemiten hinzuweisen. Dies tut dann nämlich nichts zur Sache.

    • 8G
      81236 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Wenn jemand quatsch redet, dann kritisier es halt, sag ihm/ihr warum, dass was sie/er äußert falsch ist, damit die Person es nachvollziehen kann, wenn die dazu bereit ist. Wär ja schön, wenn antisemitisches Denken (was auch immer darunter zusammengefasst wird) so das einzige dumme wär, was als angebliche Wahrheit so in der Welt umwabert. Ich muss nur durch dir übliche bürgerliche Presse blättern und mir fallen tausend tödlich dumme Gedanken zur Welt auf.

      • @81236 (Profil gelöscht):

        Sie haben aber nicht so richtig verstanden, was der Unterschied zwischen "Quatsch reden" und Antisemitismus ist, oder?!

        Genau das ist das Problem, es ist nicht mit einfach "Quatsch reden" abzutun. Was its daran unklar?

        • 8G
          81236 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Der Antisemitsmus liefert Quatschgründe (Ideologie) für die Ursachen von allem Schlechten in der Welt. Da ist der Antisemitsmus schon recht dumm, aber ne Menge falscher Gründe fürs Schlechte in der Welt geistert auch in Köpfen aufgeklärt sich gebender bürgerlicher Menschen rum. Die Bundesregierung argumentiert noch jeden kriegerischen Gewaltakt absolut dämlich sich schön. Heißt, nicht faul sein und keinen Quatsch einfach so unkommentiert durchgehen lassen, nicht nur den Quatsch der Weltjudenverschwörungstheoretiker.

          • @81236 (Profil gelöscht):

            In meinen Augen ein schwacher Versuch, Ihren ursprünglichen Kommentar zu rechtfertigen.

             

            Meines Wissens versuchen Sie auch hier den Antisemitismus unverantwortlich zu relativieren und so zu tun, als könnte es "Gründe" dafür geben.

             

            Ganz schwach und durchsichtig – finde ich.

             

            Nochmal:

            Quatsch IST NICHT GLEICH Antisemitismus.

             

            Und gegen alle anderen "Sauereien" auf der Welt wird genauso gekämpft, mit friedlichen und gewaltfreien Mitteln, sonst ist man nicht besser als die, die frau/man bekämpft.

            Und dass D in Kriegen mitmischt ist eine solche "Sauerei" …

  • 8G
    81236 (Profil gelöscht)

    Unter dem Sammelbegriff Antismetismus werden hier Dinge zusammengebracht, die sich erstmal nur in dem einen Punkt gleichen, dem Hass auf Juden. Der Grund des Hasses ist dann doch sehr unterschiedlich und sollte nicht weils der Empörung so nutzt zusammengemischt werden. Während Nazis "den Juden" hassen, weil er das gute Deutschtum an seinem göttlich berechtigten aufblühenden weltwirken hindert, hasst "der Araber" den Juden als Repräsentant Israels. Wenn Araber hier Juden schlagen, dann also nicht, weil sie finden die nehmen den Deutschen ihren Platz an der Sonne, sondern, weil sie die Politik Israels schlimm finden und wenn sie eines Juden hier habhaft werden ihn als Stellvertretter des Landes schädigen wollen. Ideologisch können sie in ihrem judenhass natürlich auch wieder recht nah an den Nazi heranrücken, meinen der Jude an sich sei verdorben, ein Übel aller Menschen auf der Welt usw.

    • 3G
      39201 (Profil gelöscht)
      @81236 (Profil gelöscht):

      Es gibt auch einen antisemitischen, anti-zionistischen Diskurs, der die Juden zu Nazis macht: ''Two Israeli historians, Meir Litvak and Esther Webman, wrote a book called From Empathy to Denial: Arab Responses to the Holocaust in which they point out that the idea of Israelis as the new Nazis has been a theme in Arab politics since the late 1940s and early 1950s. In this sense, the Stalinists took an idea that originated in the Middle East and spread it throughout all the communist movements in world politics. The Israeli-as-Nazi theme was enormously important because – and I made this point in Fathom about Ken Livingstone – what the communists accomplished by accusing the Israelis of being Nazis was to take the language of anti-fascism, ironically, and turn it against the Jews and against Israel. '' http://fathomjournal.org/undeclared-wars-on-israel-east-germany-and-the-west-german-far-left-1967-1981-an-interview-with-jeffrey-herf/

    • @81236 (Profil gelöscht):

      "Während Nazis "den Juden" hassen, weil er das gute Deutschtum an seinem göttlich berechtigten aufblühenden weltwirken hindert, hasst "der Araber" den Juden als Repräsentant Israels." Wie kommen Sie hierauf? Ihrer These widerspricht die Tatsache, dass das Bild des weltbeherrschenden die Medien lenkenden Judentums in der arabischen Welt sehr verbreitet ist. Dieses setzt nun keinen Staat Israel voraus. Zudem bezweifle ich, dass sich die Menschen bzgl. Neidgefühlen unterscheiden und Neid war schon 'immer' eine Triebfeder des Judenhasses.

      Zu Ihrem 2. Beitrag: "gen[e]itsch anderem" sicherlich war dies bei den Nazis so, aber den Hass auf Juden lediglich aus dem Hass gegenüber Israel abzuleiten ist doch sehr eindimensional, da der Hass gegenüber "religiös anderen" ebenfalls existiert. Auch aus historischer Perspektive ist Ihre These nicht haltbar, dann dies würde voraussetzen, dass es vor der Gründung des Staates Israel keinen Hass auf Juden gab, was nicht der Fall ist.

      • 8G
        81236 (Profil gelöscht)
        @BluesBrothers:

        Mit gehts darum zwischen dem (damaligen) deutschnationalen Judenhass und dem heutiger jugendlicher Muslime zu differenzieren. Der Hass hiesiger muslimischer Jugendlicher liegt begründet in dem Konflikt mit Israel, sie Identifizieren sich meist als Araber und so mit den Menschen, denen Israel Leid zufügt (jetzt ganz frei mal von ner Debatte wie und ob diese Gewalt gerechtfertigt ist). Das ist natürlich schon ein erster falscher Schritt, sich selbst als Angehöriger zu einem Volk zu definieren und so die Gewalt von Menschen gegen Menschen als Angriff auf sich und seines gleichen zu Werten (Die völkisch/national anderen tun uns das an). Die Gewalt Israels finden sie als unrecht und verbrechen, bemerken aber, dass der Staat von dem mächtigsten Land der Welt den USA geschützt wird. So bildet sich bei einigen sehr grob dargestellt die Vermutung, ein jüdisches Netzwerk beeinflusse die USA dahingehend die Juden zu schützen. Von den imperialen Nutzen den der Staat Israel den USA liefert wissen diese Kids halt nichts. Der Hass aufs religiös andere baut sich im Grunde gleich auf, man identifiziert sich als Moslem mit den Leidenden in Israel, Gewalt ausgeübt von Menschen einer anderen Religion als der eigenen. Kommt eventuell zum Schluss, dass ergo alle Juden der Feind sind, man sich in einem Krieg mit ihnen befindet. Wenns den Staat Israel nicht gäbe, wäre der Hass auf Juden halt der übliche, wie er auch anderen Minderheiten in einem Staate zuteil kommt. Man misstraut ihnen die richtige Staatstreue. Dieses Misstrauen genießen hierzulande vor allem die jugendlichen Moslems mit ihrem Juden-/Israelhass. Daher ja auch überhaupt auch diese Debatte.

        • @81236 (Profil gelöscht):

          Deine Unterscheidungsversuche sind hier verlorene Liebesmüh. Da die meisten Kommentator*innen den "arabischen" Antisemitismus schlimmer finden, denn der richtet sich nicht "nur" gegen "den Juden an sich", sondern verabscheut auch noch die demokratische Insel Israel im Meer der panarabischen Barbarei. Die Differenzierung zwischen dem deutsch-christlichen Antisemitismus und dem arabisch-muslimischen Antisemitismus nehmen Anti-Deutsche selbst vor, in dem sie bei kleinstem Verdacht auf den arabischen Hintergrund einer Tat hinweisen, und gedanklich schonmal eine Zelle im nächsten Abschiebeknast freimachen.

        • @81236 (Profil gelöscht):

          welchen beef genau hat zb die tuerkei mit dem staat israel? und warum genau sollte es tolerabel sein, das junge leute, die in 3. generation in deutschland leben, hier lebende juden (nicht: israelis) pauschal hassen? soll es mir auch erlaubt sein, hier lebende eritreer oder aethiopier als meine untertanen zu betrachten, weil abessinien mal von italien besetzt war? verrueckte welt!

    • @81236 (Profil gelöscht):

      Zitat aus dem Duden:

       

      "antisemitisch

       

      Adjektiv - feindlich gegenüber den Juden [eingestellt], gegen das Judentum gerichtet"

       

      Auch ansonsten sind ihre post´s eher etwas...sagen wir mal naiv ;)

      • 8G
        81236 (Profil gelöscht)
        @Beowulf:

        Genau, Antisemitsmus bedeutet Judenhass, dennoch ist (meist) der eines Nazis anders begründet als der eines Muslims/Arabers usw.

        Kann gut sein, dass das von mir ausgeführte naiv ist, bitte benenn es, denn ich bin sehr bereit zu lernen und Denkfehler nicht mein Leben lang mit mir zu schleppen.

    • @81236 (Profil gelöscht):

      Na, dann ist ja alles in Ordnung. Es gibt also zwei Arten von Antisemitismus, wobei der arabische der harmlosere, weil politisch motivierte ist. Und das ist genau der Grund, weshalb sich die Juden in Deutschland in Acht nehmen müssen: sie werden "politisch" zusammengeschlagen, setllvertretend für ihre Regierung oder für die Existenz ihres Staates.

      Langsam bekomme ich Antworten auf die Frage: warum haben im dritten Reich alle weggeschaut? Sie geben mir eine Antwort. Danke dafür.

      • 8G
        81236 (Profil gelöscht)
        @Hans-Georg Breuer:

        In der Ablehnung national motivierter Gewalt haben wir keinen Dissenz.

        • 8G
          81236 (Profil gelöscht)
          @81236 (Profil gelöscht):

          Dissens

    • @81236 (Profil gelöscht):

      Schaeun Sie sich mal einschlägige Studien zum Antisemitismus im Nahen Osten an. Die autökratischen Regimes dort benutzen in der Presse seit Jahrzehnten eine US-zionistische Verschwörung als Sündenbock für alle Übel, die sich diese Gesellschaften größtenteils selber eingebrockt haben und weite Teil der Bevölkerung haben dieses Narrativ verinnerlicht. Das ist strukturell nicht viel anders als der strukturelle Antisemitismus der Deutschnationalen und Nazis seit (und vor) der Reichsgründung 1871. Die arabischen Sozialnationalisten haben davon nicht weniger Gebrauch gemacht als die Islamisten heute. Als Religion ist der Islam historisch prinzipiell weniger antijüdisch als das Christentum, aber im islamischen Fundamentalismus ist Judenhass ein Eckpfeiler.

      • 8G
        81236 (Profil gelöscht)
        @hessebub:

        Das sich das jüdische Weltverschwörungsnarrativ von heutigen Islamo-Fundis und damaligen/heutigen Nazis ähneln kann, streit ich gar nicht ab, darauf hab ich ja sogar am Ende meines Kommentars hingewiesen. Aber der Grund des Judenhasses bei einem Teil "der Araber" liegt halt nicht wie bei den Nazis im Wahn eines jüdisch genitsch anderem, das das deutsche Volk zersetzt, auf eigene Rechnung handelt und nicht für das Gloria der deutschen Nation sorgt, sondern liegt an Israel, welches als Gegenmacht zu den arabischen Nationen agiert. Man hasst also den Juden als potentielen Unterstützer der Gewalt der israelischen Nation (das ist natürlich alles hochgradig nationalistisch gedacht, also auch saudumm).

  • Man muss sich irgendwann vor allem einmal fragen, ob der sogenannte "Islamismus" nicht oft ein religiös verbrämter Faschismus ist. Der linke Abwehrreflex kommt aus einem internalisierten Antirassismus heraus, der automatisch auch antisemitische "Ausländer" in Schutz nimmt, sobald sie (aus meist eindeutig rassistischer Richtung) angegriffen werden. Das muss und kann man durchaus auflösen.

    • @Mustardman:

      Ich sehe da nicht mal etwas Verbrämtes. Ich halte das für zimlich offensichtlich.

       

      Insofern ist die Einordnung der Polizei als politisch motivierte Tat von rechts schon richtig. Wir müssten uns nur daran gewöhnen, dass Rechtsradikale eben Neo-Nazis und Islamisten sein können.

    • 8G
      81236 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      Du willst also sagen, dass "Islamisten" ab sofort vogelfrei sein solln, weil sie es ja nicht anders verdient haben?

      • @81236 (Profil gelöscht):

        Nein, ich will sagen, dass man rassistische Arschlöcher auch so bezeichnen soll, selbst wenn sie von anderen rassistischen Arschlöchern angegangen werden, weil sie zufällig Ausländer sind.

         

        Der Feind meines Feindes ist nicht notwendigerweise nur deshalb schon mein Freund.

      • @81236 (Profil gelöscht):

        Ich glaube Mustardman will nichts weiter sagen, als das Judenhass und Demokratiefeindlichkeit Kernbestandteile der meisten islamistischen Ideologien sind, ähnlich wie beim europäischen Faschismus. Auch Faschisten genießen Grundrechte, aber verteidigen sollte man sie als Linker nicht. Warum Linksidentitäre misogyne, rassistische und antidemokratische Positionen hinnehmen, sobald sie als ethnische Kultur verbrämt werden kann wohl nur mit Schuldgefühlen über das eigene privilegiert sein erklärt werden. IMO hallt in solchen Positionen der Antisemitismus der RAF-Linken der 70er unangenehm nach.

        • 8G
          81236 (Profil gelöscht)
          @hessebub:

          Mustardmann findet an einer rassistichen Kritik gegen Islamos nichts schlimmes, soll man zulassen, weil habens halt so verdient. Man kann doch aber falsches Gedankengut auch kritiseren ohne gleich rassistisch zu werden. Relgionskritik ist da ein Beispiel einer schon lang praktizierten aufgeklärten linken Tradition. Von psychologischen Erklärungmodellen würd ich übrigens abstand nehmen, lieber die Gegenargumente richtig kritisieren, als den Diskutanten zu pathologisieren. (weiß aber ehrlich gesagt auch nicht genau, was das für Linke sein solln, von denen du da sprichst)

          • @81236 (Profil gelöscht):

            Religionsfreiheit ist linke Tradition? Das muss vor 1789 gewesen sein, weil von da an war Religion und Kirche immer Gegner emanzipativer Politik.

          • @81236 (Profil gelöscht):

            Vielleicht nochmal lesen was ich geschrieben habe? Es gibt da einen gewissen linken Abwehrreflex, der dazu führt, dass selbst ausgemachte Verbrecher und Menschenfeinde in Schutz genommen werden, nur weil diese (aus rassistischen Gründen) von Rassisten und Faschisten angegriffen werden.

             

            Antisemitismus von Islamisten ist nicht deshalb OK, weil diese Islamisten von Rechten angegangen werden (weil sie "Ausländer" und Moslems sind). Das sollte man als Linker schon trennen können.

            • @Mustardman:

              sondern warum ist er „ok“? und warum lassen „wir“ als linke uns ueberhaupt ein auf den ganzen religioesen killefit? ist nicht antisemitismus in erster linie eine sonderform des rassismus? hiesse er sonst nicht antijudaismus? sind diese kategorien evtl einfach nicht geeignet, um das gesamtproblem zu bezeichnen? fragen ueber fragen, auf die ich uebrigens auch keine antwort weiss. btw: sind juden people of color (ich las neulich einen blogeintrag, wo spanier und tuerken von einer us-poc unter pic gefiled wurden - bin ich womoeglich auch poc?)? sollte es nicht immer und zuerst um die frage gehen: wie wollen wir miteinander umgehen? maenner und frauen und andere, reiche und arme und andere, hier oder dort geborene, so oder so erzogene? klingt evtl hippie,

            • 8G
              81236 (Profil gelöscht)
              @Mustardman:

              Da hast du recht, man sollte das kritisieren was jemand sagt und nicht Grund seiner Herrkunft oder sonstiger Umstände seine Aussage umdeuten.