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Kolumne MachtScheitert, bitte

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Es wäre eine gute Nachricht, wenn die Jamaika-Sondierungen platzten. Zu Neuwahlen oder einer Staatskrise muss das nicht führen.

Verhandlungen misslungen? Kein Problem! Foto: dpa

P lötzlich gibt es wieder Hoffnung. Vielleicht hat sie sich schon zerschlagen, wenn diese Kolumne veröffentlicht wird, aber es scheint derzeit immerhin möglich, dass die Jamaika-Sondierungen endgültig scheitern. Das wäre eine gute Nachricht. Und, nein: Das hat nichts mit einer Freude an Neuwahlen und Staatskrise zu tun, sondern ganz andere Gründe.

Wieso eigentlich Neuwahlen und Staatskrise? Die Tatsache, dass die Partner der bisherigen Großen Koalition keine Lust mehr aufeinander haben, ist zwar nachvollziehbar, aber kein legitimer Grund, uns alle erneut an die Urnen zu rufen. Schließlich haben die Jamaika-Partner auch keine Lust aufeinander. Wer die bisherige Regierung für lust- und kraftlos hielt, wird die tiefere Bedeutung dieser Wörter erst erfahren, sollten die Sondierungsgespräche doch erfolgreich sein.

Bizarr ist es, wenn der SPD-Vorsitzende Martin Schulz nun meint, die Verhandlungsführer der Konkurrenzparteien ermahnen zu dürfen. Absurd wird es, wenn er einerseits fordert, die Sondierer sollten endlich „zu Potte“ kommen und andererseits erklärt, dass eine Jamaika-Koalition wohl Europa schweren Schaden zufügen werde. „Es ist zu befürchten, dass die Bundesrepublik in der EU keine Rolle mehr spielen wird, weil sie nicht handlungsfähig ist.“

Was denn nun? Eile tut not, damit Europa möglichst schnell möglichst schwerer Schaden zugefügt werden kann? Hm.

Groko statt Jamaika

Vielleicht würde die SPD sich im Falle eines Scheiterns der Jamaika-Gespräche ja doch besinnen und einen Praktikanten oder eine Praktikantin im Willy-Brandt-Haus mit der Abfassung einer Pressemitteilung beauftragen, die Verhandlungen über eine neuerliche Große Koalition einleitet. Das wäre eine ziemlich einfache Aufgabe. Es würde genügen, „Verantwortung“ und „Staatskrise“ sowie „gerecht werden“ und „vermeiden“ wie Puderzucker über den Text zu streuen.

taz am wochenende

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Sinnvoll wäre das auch, weil keine andere Partei so viel Grund hat wie die SPD, Neuwahlen zu fürchten. Wer soll denn für sie in die Schlacht ziehen? Schulz? Scholz? Nahles? Oder – ja, es gibt ihn noch – Sigmar Gabriel? Klingt derzeit alles nicht gut. Die Partei hätte nicht genug Zeit, sich auf eine neue Führungspersönlichkeit zu einigen.

Dann doch lieber Textbausteine zusammensetzen. Und eine weitere Große Koalition vorbereiten. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Warum fände ich es trotzdem besser als Jamaika oder Neuwahlen? Weil mir gefällt, wenn sich nach Jahrzehnten nur scheinbaren Parteienstreits herausstellt, dass es eben doch nicht „egal“ ist, welche Partei gewählt wird.

Der alte Systemkonflikt – soziale Marktwirtschaft versus Sozialismus mit menschlichem Antlitz – wird seit dem Mauerfall nicht mehr ausgetragen. Aber es gibt eben neue Konflikte. Zum Beispiel den, ob man meint, Globalisierung am besten durch Abschottung begegnen zu können – CSU und US-Präsident Donald Trump – oder, wie die Grünen, durch Integration.

Das ist kein fein ziselierter Sachstreit. Das ist eine Grundsatzfrage. Sie kann neues Vertrauen in die Prinzipientreue von Grünen wecken, wenn nämliche ein humanitäres Anliegen wie das Recht auf Familiennachzug nicht auf dem Altar der Machtbeteiligung geopfert wird.

Die Autorin hat die Grünen seit dem aus ihrer Sicht völkerrechtswidrigen Kosovokrieg nicht mehr gewählt. Sollten die Jamaika-Sondierungen an der Migrationspolitik scheitern, dann käme sie in Versuchung. Nein, Neuwahlen müssten nicht zwangsläufig der extremen Rechten nutzen. Das Vertrauen in traditionelle Parteien könnte sogar gestärkt werden. Auf geht’s. Scheitert, bitte!

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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85 Kommentare

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  • Liebe Frau Gaus -

    bei allen guten Argumenten für ein Scheitern der Sondierungen (bzw. einer 'Jamaika'-Koalition danach) - sollte die SPD sich zu einer GroKo entscheiden, wäre laut Wahlergebnis die AfD die stärkste Oppositionspartei und erhielte dadurch relativ viel Macht im Bundestag (zB den Vorsitz des Haushaltsausschusses). Möchten Sie DAS wirklich ??

    Man kann ja viel über die SPD fluchen, aber der Verzicht auf Macht kann eine Größe an sich sein, besonders in so einer Sitation. Meinen Respekt dafür hat sie jedenfalls.

  • Obwohl Frau Gaus zu den wenigen Frauen gehört, derentwegen ich deren Emanzipation begrüßen würde - sie geht nicht weit genug: Dieses absurde Theater dicker Koalitionsgebrauchsanleitungen und der Transformation von Einzelfallentscheidungen in Gesetz-sein-wollende Verwaltungsvorschriften muss endlich ein Ende finden: Im alten Athen entschied das Los über Personalfragen und die Stimmbürger trafen Einzelentscheidungen und beschlossen selten neue Gesetze. Das würde das Parlament unmittelbar stärken: Keine Exekutiven Hänsel und Gretel im Parlament, keine Vetrauensfrage: Wahl der Minister durch relative Mehrheit, kein Regierungsprogramm und Bindung der Exekutive an Entscheidungen des Parlaments, die durch qualifizierte Volksentscheide korrigiert oder obsolet gemacht werden können.

    • @Gottfried Scherer:

      "Obwohl Frau Gaus zu den wenigen Frauen gehört, derentwegen ich deren Emanzipation begrüßen würde"

       

      Hoi.

      Wer solche Freunde hat, braucht echt keine Feinde mehr.

      • @Anjetta Christner:

        Yep !

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Gottfried Scherer:

      Nur Leute mit Gewehr abstimmen lassen wie einst im Emmental.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        So entstand damals ja auch der Emmentaler.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        ...charmante Idee...

    • @Gottfried Scherer:

      Wenn ich Sie richtig verstanden habe, lehnen Sie also die Emanzipation der Frauen grundsätzlich ab, machen aber hier für Frau Gaus eine Ausnahme. Konsistenz sieht bei mir anders aus (;-))

      • @Rainer B.:

        Ausnahmeerscheinungen wie Frau Luxemburg und Arendt sollten zur Regel werden - das wäre produktiver als die Wirklichkeit logisch konsistent zu vergewaltigen... Um deutlich zu sein: Ich bin für Emanzipation, aber das ist eben mehr als viele Merkels oder solche Freitanten als Vorsitzende des Deutschen (!) Heeres...

        Und zur Semantik: begrüßen kann man jemanden, wenn er anwesend ist. Solange die Genderisierung zu oft irgendwelche Nullen nach oben spült, verbessert sich gar nichts: teilemanzipierte Frauen haben halt zu einem größeren Prozentsatz Hitler gewählt als die damaligen kriegerischen Männer - leider mehr als eine Geschmacksverirrung - um solche zu beurteilen empfehle ich nachdrücklich Karl Lagerfeld...

        • @Gottfried Scherer:

          Also sind Sie zwar für Emanzipation, möchten sie aber auf „Ausnahmeerscheinungen“ beschränkt sehen, die entweder schon Geschichte geworden sind (Rosa Luxemburg / Hanna Arendt), oder mit ihrer Hilfe auch schon bald Geschichte werden könnten. Wie gesagt - konsistent ist das alles nicht.

          • @Rainer B.:

            Ist das im Ernst das Ergebnis, ihres Versuchs, meine Andeutungen zu versehen? Emanzipation ist nur dann sinnvoll, wenn die Emanzipierten Subjekte ihrer Verhältnisse sind, also zumindest aufgeklärt im Kantschen Sinne zu denken versuchen und zugleich zumindest gegen Entfremdung und Herrschaft streiten - und das gilt für Männer Frauen und sonstige Geschlechter - Menschen halt.

    • @Gottfried Scherer:

      ... oder näher an der Wirklichkeit: Bildung eines Minderheiten Kabinetts, das entweder die Anordnungen des Parlaments durchführt ode bei ernstem Dissens halt zurücktritt.

  • Mir geht es ein bißchen ähnlich wie Frau Gaus: Ich war früher Stammwähler der Grünen. Aber als die Grünfärbung Töne von Oliv und Schwarz bekam, war ich kein Stammwähler mehr.

    Würde eine Jamaika-K(l)oalition erkennbar am Klimawandel scheitern, so würde ich bei Neuwahlen (Anfang 18?) mit Freude Grün wählen, vielleicht nur dieses eine Mal wieder. Wäre es aber der Familiennachzug, der die Sondierungen auf Grund schickt, dann würde ich wohl wieder bei der Linkspartei landen.

  • Auch wenn die Schwampler nicht scheitern, wird das nicht in einer GroKo enden. Scheitert bitte !

  • Sehr geehrter User, ich habe noch nie Grün gewählt, aber wo haben die etwas anderen Grünen wie MP Kretschmann pp.Verantwortung? Meinen Sie die Automobilindustrie? Was spricht denn gegen das Einstampfen des Verbrenners. Es muss die Umwelt erst noch viel lebensfeindlicher werden, stimmt`s. Verantwortung Beginn immer erst, wenn es zu spät ist, stimmt`s. Der Mensch wird kollektiv so träge sein, aber Verantwortung wäre, die notwendige Veränderung endlich einzuleiten und die Führungsrolle zu übernehmen, den Menschen zu verdeutlichen, dass sich das Leben verändern muss.

  • DDP, Zentrum, BVP und DVP können's nicht.

  • also, mein rechter Zeh sagt mir, bei Neuwahlen legt die AfD noch um bis zu 8% zu, CDU/CSU und SPD stürzen nochweiter ab, geringe Zuwächse für Grüne, Linke und FDP, die Nichtwählerpartei wird sträkste Fraktion. Daher lieber Jamaika, schlimmer als GroKo kanns auch nicht werden.

    • @hessebub:

      Meine beiden kleinen Zehen prophezeien für die CDU/CSU 33 Prozent, für die SPD 21 Prozent, die AfD elf, die FDP zehn Prozent, die Linke neun Prozen und die Grünen zwölf Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen unverändert bei vier Prozent. https://www.zdf.de/nachrichten/heute/politbarometer-sonntagsfrage-100.html

       

      Nix neues also im Wesentlichen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        "Nix neues also im Wesentlichen."

        Richtig, was die Sonntagsfrage anbetrifft.

        Aber die anderen Umfragewerte lassen die Union doch recht alt und die Grünen relativ jung aussehen.

        • @571 (Profil gelöscht):

          die einzigen die gut aussehen werden wird die AFD sein. Wie kann man nur so Naiv sein.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Welche? Könnten Sie die Links hier posten?

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Politbarometer in Gänze angucken...

    • @hessebub:

      Das sehe ich ähnlich, allerdings denke ich das 2%-3% von den Grünen zur Linken oder SPD überlaufen.

  • Scheitert bitte !

    kann man nur unterstützen: bevor es eine Regierung mit den Weltfremden Tagträumern von den Grünen gibt, ist es besser nochmals zu Wählen.

    Solange sich bei den Grünen nicht Leute wie Palmer und Kretschmann durchsetzen, die Verantwortung haben und daher nicht die verschrobenen Ideen mancher Grünen verfolgen, muss man froh sein das sie nicht an die Regierung kommen.

    • @Günter Witte:

      welche angeblich verschrobenen Ideen meinen Sie?

      • @Grisch:

        Es werden von der grünen Basis immer wieder Forderungen aufgestellt, wo man denn 2 Schritt vor dem 1 macht.

        Es ist 2000 angegangen mit dem EEG, seit dem haben wir Mais Monokulturen für Biogas, Rodungen von Wäldern für Windräder und dafür tote Vögel, die nicht an den Flügeln vorbeikommen. Ist das Naturschutz ?

        Finanzierd wird die Subventionierung der neuen Energieträger fast ausschließlich von den Privathaushalten. Und jetzt macht man das selbe wieder, Diesel ausstieg wo noch keine alternative Marktreif ist, Kohle ausstieg das selbe.

        Aber da ja für viele Grünen der Klimaschutz zur Ersatz Religion geworden ist, geht man davon aus, das alle blindlings die selbe Richtung laufen solln. Ist von den Grünen jemals ein Vorschlag gekommen wie irgendwas finanzierd wird ? Ausser natürlichen dem Reflexartigen Ansatz der Umverteilung.

  • Hatten wir (die) Wahl/-en?

  • Ich als Wählerflüsterer würde mal behaupten, wer zuerst zwinkert und die Verhandlungen platzen lässt hat verloren. Man sollte sich also vor „Spring doch!“-Tips hüten.

    • @Rudolf Fissner:

      Sondierungen sind ja noch keine Koalitionsverhandlungen. Ob es überhaupt zu Verhandlungen und zwischen wem dann kommen wird, ist nach wie vor völlig offen. Merkel hat beim Wähler zwar bereits verloren, nicht aber im Machtpoker der Eiferer um die goldene Ananas. Ohne Spesen nix gewesen.

    • @Rudolf Fissner:

      Da haben Sie vermutlich leider nur allzu recht... :-(

       

      Oh Schilda - mein Vaterland!

  • Fiat iustitia et pereat mundus.

    • @Rudolf Fissner:

      Fiat iustitia aut pereat mundus

      • @charis:

        Das würde ich genau so sehen.

      • @charis:

        Ähhh... ?!? Ich habe vor ~45 Jahren das kleine Latinum bekommen (h.c.), und weiss auch, daß dies kein Befehl ist, daß die Justiz den Autohersteller FIAT wg. der illegalen Abgase verhaften möge. Aber ausser 'Licht', 'Gerechtigkeit' und 'Welt' verstehe ich nix - könnten wir uns auch auf Deutsch als Diskussionssprache einigen??

        • @dodolino:

          Für die Nicht-Lateiner:

          "Fiat iustitia et pereat mundus." - "Gerechtigkeit muss geschehen - auch wenn dabei die Welt untergeht." Details siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Fiat_iustitia_et_pereat_mundus

           

          "Fiat iustitia aut pereat mundus." - "Wenn keine Gerechtigkeit geschieht, geht die Welt unter."

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @dodolino:

          fiat?

          es werde...

  • Ich habe bei diesen Wahlen bewusst nicht Grün gewählt, weil ich Jamaika befürchtet habe (und ehrlich nicht glaube, dass die Grünen in so einer Konstellation irgendwas Nennenswertes durchsetzen könnten). Falls die Verhandlungen scheitern sollten und es deshalb Neuwahlen gibt, verspreche ich hiermit feierlich, dabei dann Grün zu wählen...

     

    Ja, verdammte Hacke. Scheitert.

    • @Anjetta Christner:

      Wahlen als bloße Volksbelustigung? Es verstärkt sich mein Eindruck, diese vier Parteien werden eigentlich nur noch deshalb gewählt, um den Wählern möglichst bald wieder die nächste Wahl zu ermöglichen. Das ist zwar voll beknackt, aber ihr wollt es ja so. Die üblichen „Demokraten“ respektieren zwar den Wählerwillen, können und wollen die seltsamen Vorstellungen der Wähler aber überhaupt nicht nachvollziehen. Warum denn auch?

      • @Rainer B.:

        Ach ja, und nur falls Sie das andeuten wollten: ich habe selbstverständlich NICHT AfD gewählt.

        (Ich bin ja nicht vollständig von allen guten Geistern verlassen.)

      • @Rainer B.:

        Das hat nichts mit Volksbelustigung zu tun, sondern mit „kleinerem Übel“. Ich bin gar nicht notwendigerweise für Neuwahlen. Ich bin aber (vorher schon und nach allem, was ich jetzt sehe, noch mehr) GEGEN Jamaika, weil ich denke, dass die Grünen dabei so viel von sich aufgeben müssten, dass sie für ihre bisherigen StammwählerInnen nach dem Ablauf von vier Jahren nicht mehr wählbar wären. Ich bin durchaus pragmatisch in politischen Fragen. Doch der winzige Ertrag würde hier m. E. zum gigantischen Verlust in keinerlei Verhältnis stehen. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen (auch schmerzhaftem) Kompromiss und Selbstaufgabe. Und hier wäre die Linie überschritten.

         

        Ich fände weder Neuwahlen noch eine Groko besonders toll. Aber es war ja schon vor dieser Wahl klar, dass da nichts rauskommen konnte, was ich toll finde. Kurzfristig gesehen ist so ziemlich alles (realistisch Erwartbare) blöd. Umso mehr habe ich ein Interesse daran, dass uns wenigstens mittel- und langfristig noch politische AkteurInnen verbleiben, die glaubwürdig sind. Oder glaubwürdig werden.

         

        In Deutschland gibt es eine höchst ungute Denktradition (übrigens schon seit anno 1918...), dass Parteien des linken Spektrums plötzlich meinen, wenn sie Macht angeboten bekommen, sie müssten aus "Staatsbürgerpflicht" ihre Überzeugungen auf den Müll schmeißen. Ich befürchte, dass die Grünen dieser Tradition (erneut) folgen könnten.

         

        Ich weiß schon, dass angesichts der Tatsache, dass das Klima sich heute schon verändert, langfristige Optionen eigentlich viel zu wenig sind. Aber leider wissen das offenbar sehr viele meiner MitbürgerInnen nicht. Und da dies etwas ist, was sich m. E. höchstens auf mittlere bis lange Sicht verändern lässt, brauchen wir dringend PolitikerInnen, die sich zumindest eine gewisse Glaubwürdigkeit bewahren bzw. erwerben.

        • @Anjetta Christner:

          Was Sie betrifft, wollte ich gar nichts andeuten. Mein Beitrag ist hier nur versehentlich unter ihrem gelandet. Das mit dem „kleineren Übel“ ist schon so eine Sache. Aus meiner Erfahrung verbirgt sich hinter einem vermeintlich kleineren Übel nicht selten ein Supergau.

          Da sie diesmal die Grünen nicht gewählt haben, müssen sie doch in ihnen ein größeres Übel gesehen haben. Das ist angesichts des restlichen staatstragenden Mittelmaßes schon erklärungsbedürftig.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Anjetta Christner:

      Genau.

      Die grünen Sondierer haben ihre Möglichkeiten gegen die drei ewiggestrigen Koalitionspartner in spe ausgereizt.

      Sie sollten jetzt auf den Tisch hauen und dem pseudodemokratischen Spuk mit den schwarzen Gespenstern ein Ende bereiten.

      Nebeneffekt: Pfüadi, Seehofer!

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Frau Gauss auch das Scheitern hat keinen Zweck. Wohin soll denn das führen? Das " kleinere Übel" einer Neuauflage der GroKo führt auch nicht zum schnellen Kohle-und Dieselausstieg. Und um das untere Drittel wird sich eine Nahles/Schulz/Gabriel SPD genauso wenig kümmern wie die tonangebende Daimler-Fraktion bei den Grünen in Jamaika.

    Es gibt keine Alternative in Deutschland zum neoliberalen Mainstream, zum Sparkurs des Doktor Schäuble. Nur das rechtskonservative Getöse wird lauter. Im Grunde genommen haben wir die gleichen Mehrheitsverhältnisse wie in Österreich nur verteilt sich diese Mehrheit bislang auf vier Parteien. Nur die Person von Angela Merkel und der Profilneurotiker Lindner verhindern eine Viererkoalition bestehenden aus CSU, FDP, AFD und einer von Spahn geführten CDU.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Bisschen wirr ist das was Sie da sagen. Nur Merkel und Lindner verhindern eine Koalition von FDP und CDU mit der AfD? Ist ungefähr so schlau wie: Nur Katja Kiepping verhindert eine Koalition zwischen der Linkspartei und der AfD.

      • @Rudolf Fissner:

        für so abwegig halte ich den Gedanken nicht. Wer rote Socken Kampagnen inszeniert geht dabei ja zunächst mal von sich selbst und dem eigenen politischen Verhalten aus. Ergo kann man sich das mit der entsprechenden Presselandschaft im Rücken schon zurechtreden das schwarzbraune Projekt. Das wird schneller gehen als wir alle uns das im Moment vorstellen wollen.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ich werde Ihnen mal auf die Sprünge helfen. Mit Angela Merkel wird es nie eine Annäherung der Christdemokraten in Richtung AFD geben. Jens Spahn hätte da genau wie Sebastian Kurz weniger Komplexe, von dem Bayrischischen Staff ganz zu schweigen, Lindner wäre bestimmt was die Wirtschafts-und Europapolitik anbetrifft auch dazu bereit mit der AFD zusammenzuarbeiten, aber mit seinem ausgeprägten Narzissmus und Machismus würde er sich wahrscheinlich nicht gern von einer Frau, z.B. Alice Weidel, abdrängen lassen. Aber gut, wenn es um die Macht geht...Aber das könnte Ihnen doch so gefallen, verdad?

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Noch nicht mal einen schnöden Bürgermeisterle, der solche Koalitionen tätigte werden Sie vorweisen können.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Ich nicht...aber darauf kommt es ja nicht an.

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Sicher, Si e kennen nicht einmal einen beknackten CDU Bürgermeister, aber wissen 100 % über Spahn Bescheid.

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Woher wissen Sie denn mit wem ich beruflich und privat verkehre? Aber gut, zumindestens habe ich das Vergnügen mit einem beknackten Forumteilnehmer.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Der alte Systemkonflikt – soziale Marktwirtschaft versus Sozialismus mit menschlichem Antlitz – wird seit dem Mauerfall nicht mehr ausgetragen. Aber es gibt eben neue Konflikte. Zum Beispiel den, ob man meint, Globalisierung am besten durch Abschottung begegnen zu können – CSU und US-Präsident Donald Trump – oder, wie die Grünen, durch Integration."

     

    Das ist eine falsche Dichotomie. Die Globalisierung kann durch Integration auf wirtschaftlicher und politischer Ebene bei gleichzeitiger Abschottung gegen ungewünschte Einwanderung gestaltet werden.

     

    Ich habe zudem starke Zweifel, dass eine weitere Einwanderung über den Familiennachzug von der Mehrheit der Deutschen gewünscht wird.

    Zumindest habe ich kein Vertrauen mehr, dass dieser Staat dafür sorgt, dass die Segnungen der sozialen Marktwirtschaft bei allen Menschen (und nur denen) ankommen die sie wirklich brauchen. Ich glaube auch nicht mehr, dass die Lasten von Sozialleistungen (die durch den Familiennachzug drastisch steigen dürften) sozialverträglich verteilt werden: die Kosten für die Gesundheitsversorgung der Refugees geht z.B. über die gesetzliche KV [1], Mitglieder der PKVs dürfen leider nicht solidarisch sein; der Druck auf den Wohnungsmarkt bei günstigem Wohnraum wird größer [2].

     

    Und damit ist der Punkt erreicht, an dem ich sage: erst diese Missstände beseitigen und Fragen klären, dann über Familiennachzug reden.

     

    [1] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2016/psychvvg-kabinett.html

    "... Liquiditätsreserve in Höhe von 1,5 Mrd. € zugeführt, um ... und vorübergehende Mehrbelastungen der gesetzlichen Krankenkassen im Zusammenhang mit der gesundheitlichen Versorgung von Asylberechtigten auszugleichen. "

    [2] http://www.zeit.de/video/2016-04/4862042579001/berlin-fluechtlinge-auf-wohnungssuche?cid=6556238#cid-6556238

    "die Mietobergrenzen für Flüchtlinge wurden um 20% erhöht [...] man darf diese um 20% überschreiten zu dem was für einen deutschen Hartz-Empfänger gilt."

  • Mal als Antwort auf den letzten Absatz der Autorin: Ich habe die Grünen gewählt, weil ich mir von ihnen in der Regierung den Beginn einer Landwirtschaftsreform im Sinne des Naturschutzes erhofft habe, weil ich der Meinung bin, dass das in den nächsten Jahren dringend angegangen werden muss um eine ökologische Katastrophe zu verhindern. Wenn das jetzt an einem sinnlosen Streit mit der CSU über den Familiennachzug scheitern sollte, deren einziges Thema die Migrationsbegrenzung ist, dann wärs das erstmal mit meiner Stimme...

  • Es gibt keinen Zwang für Parteien, die sich eigentlich nicht grün sind, eine Regierung zu bilden, nur damit es keine Minderheitenregierung und auch keine weitere große Koalition gibt.

     

    Regierungen sollen gebildet werden, damit sie politische Konzepte in Regierungshandeln umwandeln und dabei Fortschritte für die Bürger erzielen. Wenn vier Parteien in vier unterschiedliche Richtungen wollen und dabei kaum in der Lage sind, soziale Problemlagen auch nur aufzugreifen, dann stimmt nix.

     

    Und dann ist es besser, dass Jamaika eine schicke, aber sehr arme Insel der Karibik bleibt und nicht zum Symbol für vier Jahre Stillstand und eben auch weitere Armut, Ausbeutung und Perspektivlosigkeit wird.

     

    Und überhaupt worüber spricht man in Jamaika schon mal gar nicht? Die Liste ist ziemlich lang und zerstritten hatte man sich bei den Minimalanforderungen, von denen ich schon nix halte.

     

    Und sprechen wir ruhig mal über die große Koalition: Diese Regierung hätte mit ihrer massiven 80 Prozent-Mehrheit die Wohnungsnot, die Obachlosigkeit, den Bildungsnotstand an den UNIs, die Verarmung und Hartz-IV verbessern können.

     

    Dann hätten CDU/CSU und SPD auch keine kalte Dusche für diese De-facto-Diktatur in Gestalt einer Bundesregierung erhalten.

     

    Aber beide Seiten waren mit dem Stillstand und der sozialen Polarisierung in Deutschland sehr zufrieden - Ärger und Konflikte gab es keine, bis dann um 18.00 Uhr am Wahlabend die Prognosen verkündet wurden und bei der SPD die Wut und der Ärger hochkam.

    • @Andreas_2020:

      Stimme vielen von dem zu, auch dem Artikel, weshalb ich diesen Reflex, "jetzt kommen Neuwahlen" etwas stupide finde. Zeigt aber, warum sich viele von uns schwertun,

      welche Partei wir überhaupt noch unterstützen können, bei einer so schwachen SPD-Linken.

      Gerade weil wir die erwähnten Prioritäten sehen.

       

      Als Randnotiz sei erwähnt, dass ich im Gegensatz zu B.G. aber m i t KUNZ im Fall von Kosovo den Widerstand gegen Milosevic für absolut essentiell gehalten habe. Über Völkerrechtswidrigkeit lasse ich nicht totalitäre Länder wie Russland oder China entscheiden.

      Allerdings hätte der Krieg bei klarer Analyse und früherem entschiedenen Engagement Europas und nicht das Opfern von "Schutzzonen" wie Srebrenica vielleicht vermieden werden können. Aber Milosevic und faschistische Paramilitärs haben eskaliert.

      Die Tendenz der BRD, alles Unbequeme und Militärische an die Amis, Franzosen und Briten zu delegieren, muss hinterfragt werden.

      Die Flugverbotszone gegen Assad kam nicht zustande, Obama hat versagt,

      Giftgaseinsatz gegen Zivilisten kam dann trotzdem.

      Jetzt haben wir den Salat: Ganz Europa wählt rechts. Syrien wurde in die Steinzeit zurückbombardiert.

      Dafür ist die außenpolitische Inkompetenz der pazifistischen Linke mitverantwortlich: Wenn sich Demokratien von Diktatoren gängeln lassen.

  • Frau Gaus, der zunächst - bis zur Resolution 1244 - völkerrechtswidrige Kosovo-Krieg hat die albanische Bevölkerung Kosovos vor der vollständigen ethnischen Säuberung bewahrt. Er war eine Folge jahrelanger sträftlicher Versäumnisse, aber das wäre er auch gewesen, wenn er auf der Grundlage eies vorherigen Sicherheitsratsbeschluss stattgefunden hätte. Frau Gaus, auch Albaner sind Menschen!

    • Bettina Gaus , Autorin des Artikels, Politische Korrespondentin
      @Kunz:

      Ihre Analyse des Kosovo-Krieges teile ich eben nicht, sehr geehrte® Frau/Herr Kunz. Ich will jetzt hier nicht ins Detail gehen, aber, ja: Selbstverständlich sind auch AlberInnen Menschen. Gerne tausche ich mich mit Ihnen daüber bilateral weiter aus - aber nicht so gerne weiter auf dieser Seite. Weil dies nicht das zentrale Thema meiner Kolumne ist.

      • @Bettina Gaus:

        Danke, dass Sie sich nicht verstecken !

        Zum Krieg in ex-Jugoslawien: J. Tito hat vieles zu Lebzeiten versäumt. Leider. Nach seinem Tod kamen auch die Braunen aus ihren Höhlen.

      • @Bettina Gaus:

        Eine vor fast 20 Jahren getroffene Gewissensentscheidung der Grünen hat Sie bis jetzt vom Wählen derselben abgehalten, das Beharren auf eine kleine soziale Maßnahme (die ich unterstütze, beim Scheitern von Jamaica aber wohl nicht kommt) soll das nun aufheben? Währenddessen ertränkt die von der EU unterstützte und ausgebildete libysche Küstenwache vor den Augen von Kameras Hunderte von Flüchtlingen und niemanden interessiert es.

        • @Dorian Müller:

          Im EU-Parlament hat sich ja damals der Grüne Cohn-Bendit sehr für die Menschen eingesetzt, die jetzt diese Küstenwache betreiben.

  • Ich verstehe absolut die Argumente FÜR Jamaika, nach dem Motto, dass man endlich in die Pötte kommen soll, überhaupt nicht, weil da hinten und vorne nichts passt, sofern man überhaupt geneigt ist, die Programmatik der Parteien ernst zu nehmen. Die Angst vor Neuwahlen ist absurd. Bettina Gaus sieht das völlig richtig, dass erst jetzt die Unterschiede der Parteien deutlicher werden. Das könnte doch in der Tat dazu führen, dass die WählerInnen sich z.T. neu orientieren.

     

    Allerdings finde ich, dass bei allen Jamaika-Parteien der soziale Aspekt viel zu kurz kommt. Pflegenotstand, Gesundheitspolitik, Schulen, Alterssicherung, Zwangs-Niedriglohnarbeit durch Hartz IV, Wohnungsprobleme, Integrationspolitik sind gleichberechtigte Problemfelder, die ich durch Jamaike keinesfalls hinreichend beackert sehe.

     

    Dass die AfD von Neuwahlen profitieren sollte, ist m.E. unbegründet, weil sie zu den wirklichen Problemen kaum etwas zu melden hat.

    • @Rolf B.:

      die Themen die sie aufführen sind alle sehr SEHR wichtig, aber nur eines bestimmt die Wahl, die verfehlte Migrationspolitik. Und die AfD wird der grösste Nutzniesser der von Trittin geforderten Neuwahlen sein. Nicht weil die AfD etwas zur Lösung beitragen könnten, sondern nur wegen dem Protest. Siehe USA.

    • @Rolf B.:

      Soziale Aspekte:

      Einfach mal die 61 Seiten nehmen und mal reinschauen, wer zum Thema Pflegenotstand, Mietpreisbremse, Kinderarmut und Entlastung der unteren Einkommen zugearbeitet hat und wer mauert.

      Die Parteien der sozialen Kälte sind CDU, CSU und FDP.

      Und ansonsten - genau, haben die Grünen nur 8,9 Prozent.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @JBS_6623:

        Ich würde das gerne mal nachlesen. Haben Sie einen Link für mich?

  • Scholz statt Schulz.

    Respekt vor einem super Artikel.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Eine Minderheitsregierung aus CDU/CSU und FDP geht auch. Mehrheiten müssen dann halt mit SPD und Grünen gesucht werden. Dann können die Nachfolgeparteien derer, die dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt haben, auch endlich unter Beweis stellen, ob sie nicht doch erneut mit dem faschistoiden Lager im Bundestag gemeinsame Sache machen! Die CSU hat sicherlich bereits heute schon kein Problem damit.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Auch Minderheitsregierungen müssen jedes einzelne Thema sondieren und verhandeln. Mehrheiten gibt es auch dann nicht für lau. Daher sind vier Wochen Sondierungsgespräche effektiver als vier Jahre Sondierungsgespräche.

  • aber die Grünen wollen doch so sehr, haben sie doch gerade noch erklärt und die FDP als Blockierer hingestellt.

    Das klappt schon. Die Grünen wollen unbedingt in die Regierung.

    • @nutzer:

      Wenn Journalisten schreiben, dass die Grünen nur eines wollen, nämlich irgenwie eine Regierungsbeteiligung, dann kann man denen natürlich auf den Leim gehen - muss man aber nicht. Wie auch immer ist das dann aber keine "Erklärung der Grünen".

  • aber die Grünen wollen doch so sehr, haben sie doch gerade noch erklärt und die FDP als Blockierer hingestellt.

    Das klappt schon. Die Grünen wollen unbedingt in die Regierung.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Die Grünen wollen nicht unbedingt in die Regierung, sondern die Zukunft gestalten.

      Mit diesen Koalitionspartnern kann und darf das aber nichts werden. "Weiter so" hat keine Zukunft...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Seit wann wollen die Grünen die Zukunft gestalten? Seit Joschka Fischer bei RWE ist? Die Grünen wollten in meinen Augen seit etwa der Mitte ihrer ersten Bundestagszugehörigkeit nur an die Fleischtöpfe und sie betreiben meiner Meinung nach "solide" Klientelpolitik für die Besserverdienenden. Das ist mir persönlich "viel zu dünn" - ich fände ein Scheitern der Verhandlungennur konsequent. Da kommt NICHT zusammen, was zusammen gehört. Und die Beispiele der letzten Jahre hat gezeigt, dass eine wahre Demokratie mit wechselnden Mehrheiten in D nicht möglich ist, da es allen immer nur ums eigene "Süppchen" geht.

        Ja, scheitert, bitte.

         

        Ich freue mich auf Neuwahlen.

        • @Frau Kirschgrün:

          Energiewende voranbringen, moderne Mobilitätskonzepte, Klimawandel verhindern, bäuerliche Landwirtschaft erhalten, Tierwohl, Verbraucherschutz, Bürgerbeteiligung etc. das sind für Sie keine Zukunftsthemen? Was dann?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Kommen Sie mir doch nicht daher mit Joschka Fischer, dem Schröder-Kellner a. D. u. i. R.

          Der Rest ist auch so naja, "Binse"...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Was hat jetzt Ihre Antwort gebracht?

            Es gibt viele Menschen, die die Vergangenheit nicht auf dem Schirm haben (wollen), man kann nicht oft genug daran erinnern.

            Dass Sie offenbar der Schlaueste hier sind, konnte ich ja nicht wissen…

            Und meine Meinung darf ich doch wohl äussern, oder?! Auch wenn Sie glauben, dass die "unter" Ihrem Niveau ist…

            Na dann…

            Wir sollten ZUSAMMEN gegen "die da oben" – und da gehören die Grünen nunmal dazu) zusammen agieren, nicht einander dissen – meine Meinung (schade, dass man das jetzt sogar in Kommentarfunktionen dazuschreiben muss)

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Frau Kirschgrün:

              "Was hat jetzt Ihre Antwort gebracht?"

               

              So eine Frage. Keine Ahnung.

              Wollte nur anmerken, dass Joschka Fischer nicht den Sondierern angehört.

               

              Ansonsten stört mich diese Art Dünnhäutigkeit, die das Diskutieren enorm erschwert bis unmöglich macht.

              Daher: Fine.

              Kein Dialog mehr erwünscht mit Frau Kirschgrün...

              • @571 (Profil gelöscht):

                Na dann – wer ist jetzt dünnhäutig, wenn leise Kritik an ihm geübt wird?

                Das ist sehr "zeitgemäß", wenn's unbequem wird, sich verkrümeln.

                 

                Max nix. Passt scho.

            • @Frau Kirschgrün:

              Da waren Fehler drin, der Hektik geschuldet:

              Wir sollten ZUSAMMEN gegen "die da oben" – und da gehören die Grünen nunmal dazu – agieren, nicht einander dissen – meine Meinung (schade, dass man das jetzt sogar in Kommentarfunktionen dazuschreiben muss).

        • @Frau Kirschgrün:

          Wollen nicht alle Politiker immer nur an die Fleischwurst, Frau Kirschlein. Sind nicht alle Menschen, auch Sie und ich nur elende Egoisten? Möge der Nihilismus mit Ihnen sein.

          • @Rudolf Fissner:

            Na dann – gehen wir jetzt auf einander los?!

            Ohne mich, Ihre Frau Kirschlein – Kirschlein auch schön…

            und ein schönes Beispiel dafür, dass Männer m. E. wie immer gerne reflexartig auf Frauen losgehen…

            Ich lass' Ihnen doch auch Ihre Meinung ohne beleidigend zu werden, oder?!…

            • @Frau Kirschgrün:

              !!

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        ...die Grünen wollen also "die Zukunft gestalten"? Mag sein, dass das aber mit CDU/CSU und FDP nichts werden kann, wusste man/frau bereits vor den sog. Sondierungsgesprächen.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          "... wusste man/frau bereits vor den sog. Sondierungsgesprächen."

           

          Hätten die, genau wie Schulz & Co., den Schwanz einziehen oder sich lieber dem Risiko stellen sollen - wie geschehen?

          Die Gespräche brachten Klärung sowohl bzgl. der Haltung, als auch der Gesprächs- und Streitkultur. Nach meinem Gefühl gingen die Grünen als "Sieger der Herzen" daraus hervor.

  • Sehr gut analysiert.

    Die 61 Seiten, die gestern veröffentlicht wurden, zeigen in nahezu jedem eckigen Klammernpaar, wofür die einzelnen Parteien stehen:

    -> CDU: Wir machen weiter wie bisher, weil ist alles prima. Und Merkel sowieso

    -> CSU: Wir müssen alles tun, um in Bayern wieder zu regieren. Warum wir das wollen, -> wissen wir aber nicht

    -> FDP: Steuererleichterung, Privatisierung, Sozialabbau. Warum wir das wollen, wissen wir aber nicht.

    -> GRÜNE: OK, wir sind die Streber. Aber wir wissen es wirklich besser und alle Argumente sind auf unsrer Seite. Warum zum Teufel wählen uns die Deppen aber nicht.

     

    Jedem, der rumpöbelt 'Sind alle gleich, kannste einfach in den Sack stecken' sollte man das Papier um die Ohren hauen.

     

    Eine bessere Vorlage für den nächsten Wahlkampf gibt es ja gar nicht. Die Inhalte, um die es gehen muss, stehen jetzt offen für jeden zu lesen: Pflege-Notstand, Klima, Soli-Abbau-Gerechtigkeit, Infrastruktur-Finanzierung.

     

    Und Merkel - die wäre dann weg und das Spiel völlig neu eröffnet. Was für glorreiche 60 Tage 'Schlacht um die Zukunft Deutschlands' stünden uns ins Haus. Darauf freue ich mich mehr als auf jede WM.

     

    Ach ja - AfD? Interessiert keine Sau mehr, sobald Merkel weg ist.

    • @JBS_6623:

      Yesss, gefällt mir. Hab' ich oben ganz vergessen, dass wir dann Merkel los sind.

      Eine fast unglaublich wirkende, schöne Vorstellung!