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Koalitionskrach spitzt sich zuMerkel setzt auf Europa

Sollen Geflüchtete an der Grenze abgewiesen werden? Innenminister Seehofer setzt auf volle Konfrontation. Kanzlerin Merkel sucht Rückendeckung von EU-Staaten.

Uneins in Sachen Asyl: Bundesinnenminister Horst Seehofer und Kanzlerin Angela Merkel Foto: reuters

Berlin dpa/rtr | Im Streit zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU über die Abweisung von Flüchtlingen an den Grenzen ist keine Annäherung der Positionen in Sicht. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte zwar in einem Interview, seine Partei wolle keine politische Krise auslösen. In der Sache wich er aber nicht zurück.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bemüht sich derzeit um die Auseinandersetzung mit anderen EU-Staaten. Die Bundesregierung hat jedoch einen Bericht dementiert, wonach die Kanzlerin einen EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik plane, der noch vor dem eigenlichen EU-Gipfel stattfinden solle. „Es ist kein EU-Sondergipfel geplant“, sagte ein Regierungssprecher am Sonntag. Die Einberufung eines solchen Sondergipfels wäre ohnehin Angelegenheit der EU-Institutionen. „Selbstverständlich ist, dass die Bundesregierung in diesem Zusammenhang Gespräche mit unterschiedlichen Mitgliedstaaten und der Kommission führt.“

Seehofer sagte der Bild am Sonntag: „Niemand in der CSU hat Interesse, die Kanzlerin zu stürzen, die CDU/CSU-Fraktionsgemeinschaft aufzulösen oder die Koalition zu sprengen. Wir wollen endlich eine zukunftsfähige Lösung für die Zurückweisung von Flüchtlingen an unseren Grenzen.“ Von einer möglichen Kompromisslösung sagte er indes nichts.

Seehofer soll sich im Asylstreit auch deutlich ablehnend gegenüber der Zusammenarbeit mit Merkel geäußert haben. Am Donnerstagmorgen soll der CSU-Chef der Welt am Sonntag zufolge in einer kleinen Runde aus CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und den Regierungsmitgliedern der CSU über die Bundeskanzlerin gesagt haben: „Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten.“

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte sich zwar zuversichtlich über eine mögliche Einigung. Dafür müsse sich aber die CSU bewegen. „Ich bin überzeugt, dass sich die CSU funktionierenden Vereinbarungen nicht verschließen wird“, sagte sie der Bild am Sonntag. CDU und CSU hätten ein gemeinsames Ziel: „Dass weniger Menschen über die Grenze nach Deutschland kommen. Wir sind uns einig, dass diejenigen, die woanders Asyl beantragt haben, gar nicht erst ins Land gelangen sollen.“ Dies solle aber „auf der Grundlage von Vereinbarungen mit betroffenen Ländern erreicht werden, zum Beispiel Italien, Griechenland und Bulgarien“.

Nach Bild-Informationen laufen dafür schon konkrete Planungen. Die CDU-Chefin wolle in den kommenden Tagen unter anderem mit Griechenland, Italien und Österreich über Lösungen für die Flüchtlingskrise beraten, berichtete das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise mehrerer EU-Staaten. Das Blatt hatte zudem davon berichtet, dass ein EU-Sondergipfel noch vor dem geplanten regulären EU-Gipfel am 28. und 29. Juni in Vorbereitung sei. Das dementierte nun die Bundesregierung.

Der hessische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Chef Volker Bouffier appellierte an die CSU, der Kanzlerin für die Suche nach einer Lösung auf europäischer Ebene etwas Zeit zu lassen. „Der Vorschlag von Angela Merkel ist vernünftig, und diese zwei Wochen zu nutzen, ist für niemanden eine Zumutung“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Weiterer Eklat steht bevor

Während Merkel eine europäische Lösung anstrebt, will Seehofer im nationalen Alleingang Flüchtlinge an der Grenze zurückweisen, die schon in einem anderen EU-Land registriert wurden. Die CSU hat der Kanzlerin quasi eine Frist bis Montag gesetzt, um auf ihre Linie einzuschwenken. Seehofer will sich am Montag die Zustimmung des CSU-Vorstandes für sein Vorhaben holen. Setzt er den Plan in die Tat um, würde der CSU-Chef Merkel damit politisch brüskieren. Ob Merkel das hinnimmt oder ihren Minister entlässt, ist offen. Wirft Merkel Seehofer aus dem Kabinett, dürfte die Koalition am Ende sein.

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, dringt weiter auf schnelle Zurückweisungen an der Grenze. „Dabei können wir nicht nur weiter auf eine europäische Lösung warten, sondern müssen wieder bestehendes europäisches und deutsches Recht anwenden. Dazu gehören auch Zurückweisungen an der deutschen Grenze“, sagte er der Bild am Sonntag.

Die Bürger erwarteten konkrete Handlungen in puncto Zuwanderung, verteidigte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Seehofers Vorgehen. Das sehe er in seiner bayerischen Heimat. Dem Land gehe es so gut wie nie zuvor. „Trotzdem sagen die Leute: Ihr müsst die Migrationsfragen klären – aus der Vergangenheit und für die Zukunft.“

Ein am Freitag veröffentlichtes RTL/n-tv-Trendbarometer des forsa-Instituts hatte ergeben, dass zwei von drei Bundesbürgern die Flüchtlingsfrage nicht für das größte Problem in Deutschland halten. Anderer Auffassung sind mehrheitlich nur die Anhänger der CSU (51 Prozent) und AfD (83 Prozent). Auch in Bayern betrachteten 62 Prozent andere Probleme als „genauso wichtig oder sogar noch wichtiger“.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) äußerte die Hoffnung, dass der Streit nicht zum Bruch der Koalition führt. „Am Ende geht es um Verantwortung und nicht um schrille Töne“, sagte Heil dem Deutschlandfunk.

Gabriel mischt mit

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel forderte seine Partei unterdessen zu einem härteren Vorgehen in Asylfragen auf. „Wir haben 400.000 Fälle bei den Verwaltungsgerichten rumliegen. Weil wir uns nicht einfach mal trauen zu sagen: Wir schieben jetzt ab“, sagte er Bild am Sonntag. Um die Migrationsbewegungen zu kontrollieren, forderte Gabriel unter anderem Asyllager an der nordafrikanischen Mittelmeerküste.

Der unionsinterne Streit führte auch zu einer neuen Debatte über eine mögliche Wiederauflage von Jamaika-Verhandlungen. Grünen-Chef Robert Habeck und FDP-Vize Wolfgang Kubicki erteilten einer Neuauflage von Verhandlungen mit der Union über ein Dreierbündnis eine Absage.

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36 Kommentare

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  • Die Bundekanzlerin und CDU Vorsitzende sollte den Alpenayatollahs zeigen was eine Harcke ist und die CDU auf Bayern ausweiten. Das hätte folgende Votrteile:

    1. die CSU verliert ihre absolute Mehrheit in Bayern. Dann wird dort mal ein wenig durchgelüftet

    2 Die geschrumpfte dann vermutlich bundesweite CSU kann ohne Rücksicht auf ihre aktuelle Restliberaliät den AFD Wählern ein Angebot machen das viele nicht ablehnen werde.

  • "Die CDU-Chefin wolle in den kommenden Tagen unter anderem mit Griechenland, Italien und Österreich über Lösungen für die Flüchtlingskrise beraten, ..."

     

    Das sind nicht die Staaten, die bei einer EU-weiten Verteilung der Flüchtlinge die größten Kontingente aufnehmen würden, sondern die, die bei einer Wiederinkraftsetzung der Dublin-Vereinbarung bzw. bei einer deutschen Grenzschließung am stärksten betroffen wären.

    Die EU-Verteilung scheint also erst einmal vom Tisch zu sein.

    • @jhwh:

      Die deutsche Kanzlerin spielt sich hier auf und meint in Europa noch irgend eine Autorität zu genießen. Diese Zeiten sind wohl vorbei. Wer nimmt sie denn noch ernst ? Vielleicht noch Jean Claude Juncker. Es fällt mir kaum noch ein anderer ein.

      • @Nikolai Nikitin:

        Wen nimmt denn jemand ernster in Europa?

  • "Sollen Geflüchtete an der Grenze abgewiesen werden?"

    Wenn Sie noch an der Grenze sind, sind es Flüchtlinge . Danach Geflüchtete.

    • @Demokrat:

      Wenn schon, denn schon: Nur wenn ich an einer Grenze von Syrien, Nordkorea oder Burundi stehe, bin ich Flüchtling. An einer Drittland Grenze wie der zw. Österreich und D bin ich längst keiner mehr. Allenfalls "mutmaßlich ehemals Geflüchtete."

    • @Demokrat:

      Solange Leute flüchten, sind sie Flüchtende, danach Geflüchtete. Letzteres allerdings auch, wenn sie bereits vor etwas geflüchtet, zugleich aber immer noch auf der Flucht sind.

       

      „Flüchtling“ markiert die Gewichtung der Flucht als einem Attribut, das von der Tätigkeit zur Eigenschaft umgewandelt wird. Manche meinen, das „ling“ stelle dabei eine Verniedlichung und damit Abwertung dar.

       

      Aber diese alberne Wortklauberei ändert nun überhaupt nichts an den Umständen.

      • @Ruhig Blut:

        Diese "Wortklauberei" erscheint einem schon als einsichtig, wenn man mal andere Worte sucht, die auf -ling enden.

         

        Das ist immer eine verächtliche Verkleinerung, in der eine negative Eigenschaft zur bestimmenden oder alleinigen Eigenschaft erklärt wird: Feigling, Widerling, Emporkömmling, Wüstling, Fiesling, Findling, Schwächling, Schädling, Flüchtling...

        • @Mustardman:

          Mag ja sein. Ich persönlich halte die Eigenschaftszuweisung an sich für potentiell problematischer als ihre genaue sprachliche Ausformung.

           

          Viel entscheidender als die Formulierung ist aber die Absicht, mit der die Wörter verwendet werden. Die erschließt sich nur aus dem Kontext. Und weil den zu ergründen manchen offenbar zu mühsam ist, oder sie schlicht nicht die Fähigkeit zur Differenzierung besitzen, oder sie sich einfach gerne wichtig machen, reiten sie dann als selbstberufene Sprachpolizisten sinnlos auf den Begriffen herum.

           

          Was aber bedeuten schon solche Spitzfindigkeiten im Vergleich zum Horror der Flucht und, mehr noch, zur schreienden Ungerechtigkeit, die das Elend erzeugt, welches die Leute in die Flucht treibt?

  • Am interessantesten finde ich das Ergebnis, dass eben die Flüchtlingsfrage von 2/3 der Bevölkerung eher als weniger wichtig abgetan wird.

    Das entspricht auch der These, dass hier tatsächlich von Medien ein Thema aufgebauscht wird, was der Mehrheit am Arsch vorbei geht.

     

    Hier sollte man weiter graben und sich um die Thematiken kümmern, die die Menschen wichtig finden.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Zustimmung zu Ihrer Auffassung des großen Medienbohays. Doch um die wichtigen Themen in der Öffentlichkeit zu lancieren, bedarf es - erraten - genau jener Medien, deren Gebahren Sie zu Recht kritisieren.

       

      Da beißt sich die Katze in den sprichwörtlichen Schwanz.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Es gibt wirklich ausreichend Themen. Sobald man diese anspricht, kommt sofort jemand und mault irgendetwas über Whataboutism.

         

        Mit einer ausreichenden Grundlage, dass das Thema füt die meisten hier nun wirklich nicht Nr. 1 ist, lässt sich schon argumentieren.

         

        (Btw schätze ich, dass zur Zeit für die meisten der deutschen Bevölkerung sowieso nicht die Frage ist, wer alles hier reingelassen wird, sondern ob und was Manuel Neuer noch reinlässt.)

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Als Ansporn zum Weitermachen:

           

          "Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." (Theodor W. Adorno, Minima Moralia)

           

          Hat mir in mancher Krise weiter geholfen ...

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Adorno ist oft ein Wunderheilmittel.

             

            Danke!

  • „Wenn eine Mauer zu wackeln beginnt, drücken die Leute dagegen, vor allem diejenigen,. die nachrücken (wollen).“

    Chinesisches Sprichwort .(aus Qiu Xialong „99 Särge“)

  • Platzte die Euro-Blase, würde sich Deutschland ganz schnell dort finden, wo heute andere EU-Staaten stehen, d.h. um Solidarität bitten, oder diese verwehren.

     

    Dann könnte auch Bayern ganz mies dastehen, soweit die direkt oder indirekt exportorientierten Unternehmen den Rest an Wirtschaft in den Abgrund zögen.

     

    Die Aufregung über die verbal umrissene, oder tatsächliche, Flüchtlingspolitik in Bayern könnte gar nichts gegen die Diktatur der Haushalte sein, die wir erleben könnten.

     

    Ein Bayern, das seine Staatsschulden bezahlen würde, halte ich für viel gefährlicher (Nicht einmal nur von sich selbst ausgehend), als die paar Parteihanseln, die sich jetzt im Wahlkampfmodus befinden.

  • CSU Ziel :

    Bundestagsneuwahlen gleichzeitig mit bayrischer Landtagswahl

     

    Es bleit dabei, was man schon während der schleppenden Koalitonsverhandlungen unschwer erkennen konnte : Die CSU hat nur das eine Ziel, Neuwahlen zum Bundestag zu provozieren, die dann möglichst zeitgleich mit der bayrischen Landtagswahl stattfinden sollen !

     

    Für die CSU mit ihren AfD-Inhalten hätte dies viele Vorteile :

     

    1. Die Merkel- und CDU-Sympathisanten, die es auch in Bayern gibt, würden nicht zu Hause bleiben, sondern dann eben CSU wählen.

     

    2. In den übrigen Bundesländern würden manche frustrierten Nationalkonservative mangels CSU-Angebot gleich AfD wählen.

     

    3. Eine Schwächung der CDU und die gleichzeitige Stärkung der AfD außerhalb der blauweißen Grenzen würde für Söder eine schwarz-blaubraune Regierung wie in Österreich näher bringen.

     

    4. Die Kurz'sche Achsenfantasie Deutschland - Österreich - Italien könnte schon bald Realität werden.

    Die Vogelschiss-Partei hätte da sicher nichts dagegen.

  • Der EuGH hat zwei mal Merkels Politik mit europäischem Recht für vereinbar erklärt. Es wird demagogisch und populistisch stets vom Verfassungsbruch gesprochen oder mit Dublin Regeln argumentiert, ohne die Rechtslage korrekt wieder zu geben. Es geht darum weiter die AfD Positionen durchzusetzen.

    Warum Medien nicht auf die tatsächliche Rechtslage hinweisen und ungeprüft eine sinnlose Debatte befeuern ist äußerst fraglich.

     

    Siehe Deustches Institut für Menschenrechte: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/aktuell/news/meldung/article/zurueckweisung-von-fluechtlingen-an-der-grenze-menschen-und-europarechtlich-nicht-zulaessig/

     

    und

    https://www.migrationsrecht.net/nachrichten-auslaenderrecht-europa-und-eu/sinnloser-streit-ueber-die-zurueckweisung-von-asylsuchenden-an-der-grenze.html

     

    Und Lagerleben in Afrika oder sonstwo wünsche ich all denjenigen, die das als humane Lösung einem verkaufen wollen.

    Eine ungerechte Welt, wird sich nicht auf Dauer abschotten können gegen die Armen. Das hat die Geschichte stets bewiesen. Jedes Imperium endet irgendanwann an seiner eigenen Hybris.

    • @balaban:

      Ich möchte nicht mit untergehen :-).

    • @balaban:

      Nur weil etwas Verfassungskonform ist, ist das gegenteil nicht Verfassungswiedrig.

       

      Wenn man ein Tempolimit auf Autobahnen einführen würde, wäre es Verfassungskonform. Trotzdem ist kein Tempolimit auch Verfassungskonform.

  • Wenn Seehofer im alleingang handelt und es zum Ministerentscheid kommt und Merkel darauf nicht reagiert und das geschehen lässt, muss die SPD die koalition platzen lassen, oder sie brauch zur nächsten Wahl erst garnicht anzudrehten.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    "Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten" wird Horst Seehofer zitiert. Frau Merkel sollte ihn erlösen. Durch Entlassung.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Und dann? Die CDU wäre mittel und langfristig dumm Merkel zu stützen, damit Sie eine Politik macht die für B90/Grüne Wähler ist.

  • Die entschiedenere Gangart entspricht wohl dem Mehrheitswillen in Deutschland. Insofern ist Seehofers Linie durchaus begründet. Das schließt nicht aus, dass man sich nach drei Jahren auf europäischer Ebene endlich auf eine solidarische Übernahme von Flüchtlingen einigt. Leider sehen die Menschen in den meisten EU-Staaten dies seit annähernd drei Jahren deutlich anders. Sie wollen keine Flüchtlinge aufnehmen, die von Merkel eingeladen wurden.

     

    https://www.n-tv.de/politik/Als-Merkel-die-Grenze-oeffnete-article18520011.html

    http://www.handelsblatt.com/politik/international/haushaltsdebatte-eu-staaten-wollen-mehr-geld-zahlen-aber-nicht-fuer-fluechtlinge/20998918.html?ticket=ST-1061881-9PBeZzoy2LQUVqb6mNLb-ap2

    https://www.stern.de/politik/deutschland/angela-merkels-alleingang-in-der-fluechtlingspolitik-und-seine-folgen-7033820.html

    • @Nikolai Nikitin:

      Interessant, 'die entschiedenere Gangart entspricht wohl dem Mehrheitswillen in Deutschland' ? Ich verweiße mal auf diesen artikel: http://taz.de/Koalitionskrach-spitzt-sich-zu/!5513575/

       

      Solidarische übernahme von Flüchtlingen? Würde das nicht bedeuten das wir noch mehr Flüchtlinge aufnehmen und Italien oder Grichenland welche an uns abgeben darf? Oder bedeutet solidarisch, das die hoch versschuldeten Länder mehr Flüchtlinge übernehmen müssen? Ganz nach dem Motte arm zu arm?

       

      Aber es ist so wie die meisten ihrer Komentare, sie drehen ein paar zahlen so dass es ihnen passt, dann betonen sie wie weltoffen sie sind und links sie doch sind, versuchen dann aber mit solidarischen Begründungen furchtbare rechte positionen zu Vermitteln. Das ist schon Trollen in der nächsten Generation.

      • @Arianus:

        Es scheint also nicht ohne persönliche Angriffe zu gehen. Wer politisch anderer Meinung ist, muss also ein Troll sein, ein Rechter, ein AfD-Anhänger, ja wahrscheinlich sogar ein Nazi.

        • @Nikolai Nikitin:

          Nicht wer andere Meinung ist, ist Rechts oder AfD-Sympatisant, aber wer die Asyspolitik der Grünen für ein Attentat eines einzelnen Flüchtlings verantwortlich machen möchte wie sie es in einen anderen post getan haben, wer behauptet Merkel hätte die Flüchtlinge zu uns nach Deutschland eingeladen, als Kerntehesen der AfD verbreitet, ja bei solchen Leuten sehe ich klare Kernelemente die eine Nähe zum Rechten Spektrum andeuten.

          Korekt wäre also statt der Aussage: 'Wer andere Meinung ist, ist rechts' die Aussage, 'wer rechte Meinungen vertritt ist rechts'.

          • @Arianus:

            Nur weil die AfD die Grenzen dicht machen will, heißt doch nicht, dass man nicht selbst auch eine restriktivere Flüchlingspolitik befürworten kann, wie es i.Ü. zwei Drittel der Deutschen sind.

             

            Weil Hitler Vegetarier war, heißt doch nicht, dass man heute nicht auch Vegetarier sein darf.

            • @Nikolai Nikitin:

              Nein, aber VegetarierIn sein ist an sich auch erstmal nicht unbedingt eine politische Position (oft geht es mit bestimmten Meinungen/politischen Ausrichtungen einher, dies ist aber nicht immer der Fall - Vegetarismus ist erst einmal eine Lebensweise, für oder gegen die man sich aus vielerlei Gründen entscheiden kann, mit Politik im Hinterkopf oder ohne). Viele Rechte trinken auch Kaffee. Natürlich wird man deswegen nicht zum/ zur Rechten wenn man dies auch tut. Wenn man aber die inhaltlichen Positionen zu einem Großteil übernimmt und nach außen hin vertritt (ohne beurteilen zu wollen ob das nun bei Ihnen der Fall ist, dafür kenne ich nicht genug Ihrer Kommentare) ist das schon etwas anders, denn rechte Politik besteht ganz essentiell aus rechten Positionen, so wie Politik ganz allgemein durch politische Positionen bestimmt wird. Vertritt man also eine große Zahl rechter Positionen ist eine Einordnung in dieses Spektrum naheliegend, wenn auch möglicherweise nicht immer vollständig korrekt. Selbstverständlich ist nicht jedeR die/der für eine restriktivere Flüchtlingspolitik eintritt direkt ideologisch "rechts", denn hierfür gibt es ebenso wie für die Gegenseite durchaus bedenkswerte und somit diskussionswürdige Argumente. Auch wird da sicher oft zu schnell kategorisiert. Aber wenn man kontinuierlich über mehrere Themenbereiche hinweg rechts konnotierte Positionen vertritt, wird man vermutlich auch nicht ganz zu unrecht so eingeordnet.

      • @Arianus:

        Links würde für mich aber auch nicht bedeuten, Sachverhalte generell positiv zu sehen und/oder mich darüber immer positiv zu äußern.

        • @Gerhard Krause:

          Links würde für mich bedeuten, Sachverhalte vor allem auch rational abzuleuchten: Welche konkreten Folgen haben Entscheidungen, was muss man auch wollen, wenn man etwas will, sind die Folgen einer bestimmten "Lösung" besser oder schlechter als das Problem...

           

          Das tut aber irgendwie keiner. Hier z.B.: Was müsste man konkret tun, um alle Menschen überprüfen und auch abweisen zu können an den 3700 Kilometern deutscher Grenzen zu 9 Ländern? Welche Folgen hat das noch für den regulären Grenzverkehr von Pendlern und für den Handel, für den Grenzschutz und die Polizei? Wie macht man das? Stacheldraht? Mauer? Todesstreifen?

           

          Was sagen die Nachbarländer, wenn ein Land ohne EU-Außengrenze (Deutschland) keine Menschen mehr hereinläßt, die schon in einem der umliegenden EU-Länder waren (also niemanden mehr, denn die fallen ja nicht vom Himmel an die deutsche Grenze, sondern kommen immer durch ein anderes EU-Land)? Welche politischen Folgen hat das?

           

          Welche Hilfe kann man von Nachbarländern erwarten, die zwar selber keine Flüchtlinge aufnehmen bzw. behalten wollen, aber selber sehr wenig Motivation haben, Flüchtlinge daran zu hindern, von ihrem Land aus nach Deutschland zu gelangen?

           

          Wer eine restriktive Politik fordert, ohne über all das zu sprechen, der setzt sich schon dem Vorwurf aus, dass es ihm gar nicht um die Sache geht, sondern nur darum, Stimmung zu machen, um daraus Kapital zu schlagen.

           

          Will Seehofer eine Mauer um Deutschland bauen? Billiger kriegen wir das wohl nicht, was er will. Will er das auch bezahlen? Will er damit in die Geschichte eingehen? Warum fragt ihn das keiner?

      • @Arianus:

        Aber Rechtschreibung und Grammatik beherrscht er gut, oder?

        Liegt vielleicht an seiner fehlenden Hysterie.

        • @Trabantus:

          Sorry, Legasteniker, aber dafür promoviere ich gerade in Mathe. Jeder hat so seine stärken.

          • @Arianus:

            Gut, dass Sie eine Mathematik-Experte sind. Es wäre auch sehr lobenswert gewesen, wenn Sie sich in den gesellschafts- und geisteswissenschaften Disziplinen etwas weiter gebildet hätten. Damit hätten Sie auch in politischen Fragen mehr Kompetenz. Ansonsten bleiben Sie argumentativ immer nur an der Oberfläche und dringen nie zu den eigentlichen Kernfragen durch. Ich nehme aber an, Sie sind noch jung und lernwillig.

            • @Nikolai Nikitin:

              Sie beschweren sich über "persönliche Angriffe" weil eine andere Person (mit inhaltlichem Bezug!) äußert, in Ihren Kommentaren bewusste Zahlendreher und rechte Positionen zu erkennen und dies als "Trollen der nächsten Generation" bezeichnet, schrecken dann aber Ihrerseits nicht davor zurück, denjenigen implizit als unzureichend gebildet ("Es wäre auch sehr lobenswert gewesen, wenn Sie sich in gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen etwas weitergebildet hätten.") darzustellen und zu behaupten, er hätte keine ausreichende Kompetenz sich zu äußern ("Damit hätten Sie auch in politischen Fragen mehr Kompetenz."). Man könnte glatt annehmen, Sie wollten den Menschen aufgrund seiner Gegenposition zu Ihnen als per se inkompetent brandmarken und seine Meinung damit als irrelevant hinstellen. Nach dem Motto: wer politisch anderer Meinung ist, muss wohl dumm sein. Auf dessen inhaltliche Kritik an Ihren Einlassungen reagieren Sie hingegen nicht wirklich. Sie bleiben da argumentativ an der Oberfläche und dringen nicht zu den eigentlichen Kernpunkten durch. Schade!

              • @Takjak:

                Sehr geehrte/r Hr./Fr./Frl. Takjak, ich sehe, wenn man sich politisch einer Ideologie verpflichtet fühlt, will man nicht wirklich darüber nachdenken, ob das Gegenüber nicht mit seiner Argumentation richtig liegen könnte. Schade für Sie.