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Klimaaktivisten blockieren FlughafenFrachtverkehr gestört

Am größten Flughafen in Sachsen stören Aktivisten den Flugverkehr. Sie zielen auf den Frachtverkehr an einem der wichtigsten europäischen Drehkreuze.

In der Nacht gab es weitere Proteste der „Letzten Generation“, hier zu sehen bei einer früheren Aktion Foto: picture alliance/dpa/APA | Tobias Steinmaurer

Schkeuditz | dpa | Mehrere Klimaaktivisten haben am Flughafen Leipzig/Halle protestiert und für eine stundenlange Einstellung des Frachtflugbetriebs gesorgt. Fünf von ihnen hatten sich kurz nach Mitternacht im südlichen Bereich des Flughafens am Boden festgeklebt, zwei weitere wurden davon abgehalten, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Die Beamten entdeckten Löcher im Zaun am Rand des Geländes. Gegen 5:00 Uhr konnten die Aktivisten vom Boden gelöst und vom Rollfeld entfernt werden. Zu der Störaktion bekannte sich die Gruppe „Letzte Generation“.

Einem Flughafensprecher zufolge musste der Frachtflugbetrieb ab etwa 00:30 Uhr für rund drei Stunden eingestellt werden. Am Morgen hieß es, eine von zwei Start- und Landebahnen sei für den Betrieb freigegeben. Der Betrieb der Passagierflüge begann mit leichten Verzögerungen: Der erste Flieger startete laut Webseite um 5:41 Uhr – etwa 15 Minuten später als geplant.

Der Flughafen Leipzig/Halle ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Drehkreuz für Luftfracht in Europa, jährlich werden rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht abgefertigt.

Die Gruppe „Letzte Generation“ teilte mit, man wolle auf dem Rollfeld ein Zeichen gegen den zunehmenden Flugverkehr, den geplanten Ausbau der Flughafen-Kapazitäten und das Fehlen eines Plans der Bundesregierung zum raschen Ausstieg aus fossilen Energieträgern setzen.

Aktionen an mehreren Flughäfen

In einem Beitrag der Gruppe auf der Plattform X heißt es: „Betroffen von der heutigen Blockade ist vor allem der Frachtverkehr – für diesen wird das Nachtflugverbot ausgesetzt.“ Versehen wurde der Beitrag mit Fotos, die Aktivisten auf dem Rollfeld zeigen, in mindestens einem Fall mit auf dem Boden festgeklebter Hand. Auf ihren Schildern steht: „Öl tötet“.

Gegen die Aktivisten werde nun unter anderem wegen unberechtigten Aufenthalts im Sicherheitsbereich, Hausfriedensbruchs und Eingriffen in den Luftverkehr ermittelt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

In der vergangenen Woche hatten Klima-Demonstranten sowohl am Frankfurter Flughafen als auch am Flughafen Köln/Bonn den Flugbetrieb jeweils für ein paar Stunden lahmgelegt. Am Stuttgarter Flughafen gab es zudem eine friedliche Protestaktion ohne Einschränkungen des Flugverkehrs. Daraufhin kündigte unter anderem der Flughafen Leipzig an, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Sicherheitskräfte seien sensibilisiert worden und würden mit erhöhter Aufmerksamkeit handeln, hieß es.

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13 Kommentare

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    Die Moderation

  • Fliegen ist verantwortungslos und gehört sozial geächtet.

  • Ihr seid die Größen. Wenn Plätze wie Frankfurt, Düsseldorf oder München "beklebt" werden, kann man die Intention nachvollziehen (nicht zwingend verstehen). "Ihr sollt nicht in den Urlaub fliegen".



    Wenn aber ein klassischer Frachtflughafen "beklebt" wird, den kaum Urlauber nutzen, wirkt das schon sehr eigenartig

  • Schon gemerkt? Es interessiert sich niemand mehr für LG -nur die LG selbst merkt es nicht!

  • ja danke,



    die Frachtflieger sind dann alle zusätzlich nach Köln/Bonn gekommen.



    Nachtruhe gibt es dort ja sowieso nicht/nie.......

  • Die Klebeaktionen schaden der eigentlichen Sache erheblich. Schutz fürs Klima geht nur, wenn möglichst die gesamte Bevölkerung mitwirkt. Organisationen wie die LG schaffen es mit ihren Aktionen aber, dass man Klimaschutz ausschliesslich negativ assoziiert. Eindeutig der falschen Weg. Schade, dass man nichts dazu lernt.

  • Wann wird endlich die angekündigte Verschärfung des Strafrechts beschlossen?

  • Danke an den Mut der Aktivisten. Aktivismus ist meiner Meinung nach wichtig für die demokratische Meinungsfindung. Er kann Dinge benennen die sonst systemisch einfach nicht benannt werden können, da er Systemrelevante Probleme beleuchten kann. Die mediale Verstärkung durch Störung der Systeme gehört dazu, auch inhaltlich. Personenschaden und Zerstörung gehört für mich nicht dazu.

  • Da die Post ja jetzt ohnehin erst nach ein paar Tagen kommt, könnte sie doch wieder komplett auf Züge umstellen, in denen auch gleich sortiert wird. Nachtflüge sind blöd für die Crew, für die Anwohner, ... Flüge ohnehin zu teuer für die Allgemeinheit und zu billig gestaltet für die Nutzer & Industrie, weil die Schäden etc. nicht eingepreist sind.

    • @Janix:

      DHL ist kein Postunternehmen, sondern ein Frachtunternehmen. Da wird ein bisschen mehr als ein paar Briefe hin- und hergeflogen

    • @Janix:

      Innerdeutsche Briefpost wird nicht mehr mit Nachtflugzeugen transportiert. Was in Leipzig ankommt und weg geht ist internationale Fracht. Mit dem Zug nach Amerika oder Asien wird schwierig. Und Anwohner gibt es bei LEJ so gut wie keine.

    • @Janix:

      Züge ist ein eine gute Idee. Aber: Der ganze Gebrauchsmüll aus China (per online-Expressversand) kommt dann über die Transsibirische?



      Als die Post Mitte der 1990er auf Briefzentren umstellt, gab es schon mal die Frage: Briefe und Pakete per Flugzeug oder Bahn (DB hatte sogar ein Konzept: nachts mit Expresszügen u.a. über SFS). Die Briefzentren wurden dann in der Nähe von Flughäfen errichtet. Noch Fragen?

    • @Janix:

      Vor allem die Direktzüge nach China sind eine Alternative