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Kinder fragen, die taz antwortetWarum haben Männer Bärte?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Anouk, 10 Jahre alt.

Ob Kringel, Zöpfe oder Busch: Aus so einem langen Bart lassen sich lustige Formen bilden Foto: Rolf Haid/dpa

Schau dir die Arme und Beine von Erwachsenen an. Dann wirst du feststellen, dass da viele Haare drauf wachsen. Außerdem gibt es noch Wimpern, Augenbrauen und Nasenhaare. Diese Arten von Haaren haben fast alle Menschen.

Beim Bart ist das, wie du schon bemerkt hast, ein bisschen anders. Viele Männer haben einen Bart, sehr viele Frauen nicht. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Ich sage übrigens viele, weil nicht alle Männer einen Bart haben und weil es auch Frauen gibt, die einen Bart bekommen.

Der Bartwuchs ist zum einen auf Genetik zurückzuführen. Mit Genetik ist die Vererbung von Eigenschaften gemeint. Wenn deine Eltern braune Augen haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du auch braune Augen bekommst, sehr hoch. Dasselbe gilt für den Bart. Das erklärt aber nicht, warum das nicht auf deine Mama zutrifft. Und damit kommen wir zur zweiten Ursache, weshalb manche Menschen einen Bart bekommen, nämlich wegen Dihydrotestosteron.

Dihydrotestosteron kann man nur sehr schwer aussprechen, deswegen kürzen wir das Wort ab und sagen einfach DHT. DHT ist ein Hormon. Hormone sind sogenannte chemische Botenstoffe, sie sorgen dafür, dass unsere Knochen wachsen oder dass wir Aufregung spüren. Für einen Bartwuchs brauchen wir also das Hormon DHT. Und DHT entsteht, wenn der Körper genug Testosteron hat. Testosteron ist auch ein Hormon und sorgt zum Beispiel dafür, dass du Muskeln bekommst. Mithilfe von Testosteron schafft es der Körper also, DHT selbst anzubauen.

Männer haben mehr Testosteron

Nun ist es so, dass erwachsene Männer mehr Testosteron im Körper produzieren können als Frauen. Deswegen kann das Testosteron bei Männern auch mehr DHT bilden – so kommt der Bartwuchs zustande.

Es gibt aber auch Frauen, die zum Beispiel einen Oberlippenbart bekommen. Insbesondere Frauen ab 45 bekommen vereinzelt Bartwuchs, weil sich ihr Körper durch die sogenannten Wechseljahre verändert. Bärte an Frauen sind also vollkommen normal, sie kommen nur seltener vor und sind meistens nicht so stark ausgeprägt wie bei Männern.

Übrigens wird Testosteron oft als „Männerhormon“ bezeichnet, das stimmt aber nicht. Denn auch Frauen produzieren es. Testosteron im Körper ist sogar sehr wichtig, denn wenn man zu wenig davon hat, kann das müde und schwach machen.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: kinderfragen@taz.de

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11 Kommentare

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  • "Warum" könnte auch "zu welchem Zweck" lauten und da, liebe Anouk, schau dir mal den Löwen-Mann an. Es macht einfach Eindruck bei den Löwen-Frauen und bei seinen Feinden. Auch den Weihnachtsmann sollte man früher fürchten.

  • Ich dachte immer, Männer hätten Bärte und eine üppigere Körperbehaarung, weil sie früher bei jedem Wetter auf die Jagd gingen, während die Frauen in den Höhlen die Fellunterwäsche wuschen und die Sauriersuppe vorbereiteten.

    • @Jim Hawkins:

      Das eine schließt das andere nicht aus. Das eine ist die biochemische Seite der Evolution, das andere die sichtbare.

    • @Jim Hawkins:

      Da bist Du leider schlecht informiert, es ist längst anhand eindeutiger Funde bewiesen, dass sich alle Geschlechter an der Jagd beteiligten, ebenso wie an der Kinderaufzucht.

      • @Gretchen:

        Das glaube ich natürlich.

        Ich wolle bloß einen Witz machen. Na ja, vielleicht war er ein bisschen abgestanden.

        • @Jim Hawkins:

          Von mir bekommen sie aber jetzt drei freundliche Grinse Smilies.

          :) :) :)

  • Mich würde noch interessieren, wieso ein hoher DHT-Spiegel nur Haarwuchs in der Bartregion verursacht und nicht auf dem ganzen Körper?



    Da muß es ja noch einen anderen Faktor geben, der das reguliert?

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Tut er nicht... mit DHT wachsen die Haare überall: Beine, Arme, Scham, Achseln, Rücken, Brust, Nase, Ohren... nur oben auf dem Kopf klappt's dann oft nicht mehr mit dem Haarwuchs - da dann wegen zu viel DHT, wenn ich richtig informiert bin... ;)

  • Witzig, das in dem Artikel gefühlt in jedem zweiten Satz Bezug zu Frauen genommen wird. Was nur indirekt mit der Ausgangsfragestellung zu tun hat.



    Interessanter wäre vielleicht gewesen, darauf hinzuweisen, dass die Konzentration von DHT nicht alles ist. Schliesslich gibt es Ethnien, deren Männer auch DHT haben, aber deutlich weniger Haare.



    So ist DHT eine genetisch abhängige proximate Variable für Männerbartwuchs, welcher auch stark kulturell geprägt ist.

    • @fly:

      Kulturell geprägt ist der Bartwuchs aber nur, wenn Sie ein rasiertes Gesicht als Bartfrei bezeichnen.

  • Männer haben auch Bärte -



    weil sie sich nicht rasieren.



    Frauen haben manchmal auch Bärtchen -



    weil sie sich rasieren / rasiert werden.



    Muttern hat's gelebt...