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Jüdisches Museum in BerlinGrüne streiten über Jerusalem-Schau

Nach scharfer Kritik von Volker Beck verteidigen Parteikollegen eine Ausstellung in Berlin. Auch die AfD schaltet sich in die Debatte ein.

Teilen die Kritik ihres Parteikollegen nicht: Roth und Nouripour am Freitag im Jüdischen Museum Foto: Henry H. Herrmann/Jüdisches Museum Berlin

Berlin taz | Bei den Grünen ist ein Streit über das Jüdischen Museum in Berlin entbrannt. Nachdem der ehemalige Bundestagsabgeordnete Volker Beck scharfe Kritik an einer umstrittenen Jerusalem­-Ausstellung geübt hatte, verteidigten der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Omid Nouripour, und Parteikollegin Claudia Roth das Museum.

„Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen“, sagte die Bundestags-Vizepräsidentin am Rande eines Besuchs des Museums am Freitag. Sie sprach von einer „tollen Ausstellung“, die zum Nachdenken anrege.

Beck hatte die Ausstellung „Welcome to Jerusalem“ in der vergangenen Woche scharf kritisiert. Er hob verschiedene Auslassungen hervor, die seines Erachtens hätten berücksichtigt werden müssen. Die Schau sei „geschichtsklitternd, unwahrhaftig und einseitig“, kritisierte Beck.

Hintergrund ist eine an die Bundesregierung gerichtete Beschwerde aus Israel. In einem Papier, über das die taz Anfang Dezember berichtete und das offenbar aus Kreisen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu kommt, wurde die Ausstellung dafür kritisiert, dass sie „hauptsächlich die muslimisch-palästinensische Sichtweise“ wiedergebe. Dem Museum wurden „antisraelische Aktivitäten“ vorgeworfen.

„Netanjahus Intervention ist daneben“, schrieb Beck zwar. Der Kritik an der Ausstellung schloss sich der Politiker jedoch an. So würde etwa die Vertreibung von Juden aus arabischen Staaten nach der Staatsgründung Israels nicht erwähnt. Auch würden Verbindungen des ehemaligen Jerusalemer Großmuftis zu deutschen Nationalsozialisten verschwiegen.

Roth fordert Solidarität mit KünstlerInnen

„Wenn man sich selektiv bestimmte Dinge anguckt, dann sind bestimmte Kritikpunkte berechtigt“, sagte Nouripour gegenüber der taz. „Aber wenn man sich die Gesamtausstellung anschaut, teile ich die Kritik keineswegs.“ Er verstehe die Kritik Becks einfach nicht.

Verwundert zeigte sich Nouripour darüber, dass Beck Konsequenzen fordere: „Ich habe keinen Plan, was er damit meint, ich will’s auch gar nicht wissen.“ Beck hatte geschrieben: „Die Entgleisungen […] müssen beim künftigen Kuratieren für das Jüdische Museum Konsequenzen haben“.

Roth wies darauf hin, dass es bei der Beschwerde aus Israel um mehr gehe als um die Jerusalem-Ausstellung in Berlin. Das Schreiben stelle einen Versuch dar, den Druck, den die Netanjahu-Regierung auf Künstler und Künstlerinnen in Israel ausübe, zu internationalisieren. Einer Intervention wie der Netanjahus müsse man eine klare Position entgegensetzen, so Roth.

Sie hätte sich gewünscht, dass Beck sich mit den israelischen Künstlern und Künstlerinnen solidarisiere, die sich gegen den Versuch der israelischen Regierung ausgesprochen hatten, kritischen Diskurs einzuschränken.

In einem Schreiben, das die taz veröffentlichte, hatten mehrere Dutzend Kulturschaffende erklärt: „Wir lehnen die Versuche, die Freiheit des kulturellen Ausdrucks einzuschränken, ab.“ Ziel dieser Kampagne sei es, „den Spielraum des kritischen Denkens einzuschränken und, wenn möglich, dieses zum Schweigen zu bringen.“

AfD fragt nach Antisemitismus

In die Debatte um die Jerusalem-Ausstellung hatte sich zuvor auch die AfD eingeschaltet. In einer schriftlichen Anfrage wandte sich Beatrix von Storch, Vize-Vorsitzende der Bundestagsfraktion, an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Darin fragt sie, ob der Bundesregierung bekannt sei, dass „das vom Bund finanzierte Jüdische Museum Veranstaltungen mit Unterstützern der weltweiten BDS-Bewegung durchgeführt hat“.

Damit wiederholte die AfD-Politikerin Vorwürfe, die auch in dem Schreiben aus Israel erhoben werden. Die BDS-Bewegung ruft zu einem Boykott Israels auf. Sie ist in weiten Teilen israelfeindlich und gilt vor allem in Deutschland als antisemitisch. Die Netanjahu-Regierung hat ihr offen den Kampf angesagt, instrumentalisiert sie jedoch gleichzeitig, um generell Kritiker der israelischen Regierung zum Schweigen zu bringen.

Auf die AfD-Anfrage antwortete die Kulturstaatsministerin, die dem Stiftungsrat des Museums vorsitzt, sie lehne – wie auch das Jüdische Museum – „eine Unterstützung der BDS-Bewegung kategorisch ab.“ Soweit sie wisse, plane das Museum auch nicht, BDS-Unterstützern eine Bühne zu bieten.

Nachdem die israelische Zeitung Israel HaYom über das Thema berichtete, verbreitete der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin den Bericht über Twitter und fasste ihn dahingehend zusammen, dass das Museum in der Vergangenheit mit BDS kooperiert habe, Grütters dies in Zukunft aber verhindern wolle. Auf Kritik stieß, dass er nicht erwähnte, dass die Anfrage von der AfD kam. Dies war allerdings auch in dem Zeitungsbericht nicht erwähnt.

Museumsdirektor steht zu „Kritik an Israel“

Peter Schäfer, Direktor des Jüdischen Museums, hat den Vorwurf, BDS-Unterstützer zu hofieren, mehrfach zurückgewiesen. Die Behauptung, „wir laden ständig solche Anhänger ein, ist falsch und unfair“, sagte er in einem am Freitag in der Welt veröffentlichten Interview. „Allerdings lassen wir Kritik an Israel zu.“

Gegenüber der taz zeigte er sich verärgert über die Vorwürfe Volker Becks. Über Einzelheiten wie die Verbindungen des Jerusalemer Großmuftis zu den Nazis könne man diskutieren. Ein Missverständnis sei aber, dass „Welcome to Jerusalem“ eine Ausstellung über Jerusalem als Hauptstadt Israels sei. Dies sei nicht der Fall, Thema seien „die drei monotheistischen Religionen, die sich in Jerusalem konzentrieren mit allen sich daraus ergebenden Konflikten.“ Kritiker würden dies teilweise nicht begreifen wollen.

Einen weiteren Kritikpunkt Becks, das Museum stelle israelische Juden als „Sonderlinge“ und „Freaks“ dar, wies Schäfer entschieden zurück. Beck hatte kritisiert, dass die in der Ausstellung thematisierte „Bewegung zum Aufbau eines dritten Tempels“ eine unbedeutende Minorität im Judentum sei. Schäfer dagegen sieht in der Bewegung eine zwar kleine, aber immens einflussreiche und gefährliche Gruppe.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin habe behauptet, „dass das Jüdische Museum in der Vergangenheit mit BDS kooperiert habe.“ Dies ist nicht korrekt. Er hat lediglich einen Zeitungsbericht dahingehend zusammengefasst. (04.02.2019, 15.45 Uhr)

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47 Kommentare

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  • Volker Beck sollte das jüdische Museum einmal fragen warum es „die Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern nach 1945“ weggelassen hat. Vermutlich weil die Kuratoren eher an den Fakten orientiert sind als er. Es wird in den letzten Jahren von der israelischen Regierung versucht eine der Vertreibung der Palästinenser vergleichbare Vertreibung von Juden aus arabischen Ländern zu behaupten, um die Anzahl der vertriebenen Palästinenser mit der der jüdischen Araber zu verrechnen, als ob dies in irgendeinerweise vertretbar wäre. Was rechtfertigt die Aufrechnung der Vertreibung eines Palästinensers aus seinem Haus in Jaffa mit der Vertreibung eines Marokkaners aus seinem Haus in Rabat? Die israelische Regierung bezweckt damit Ansprüche der Palästinenser abzuwehren und hofft durch die Schaffung eines neuen Mythos auf internationale Unterstützung.



    In der Regel wanderten arabische Juden jedoch freiwillig nach Israel aus, nachdem arab. Regierungen mit Israel Abkommen diesbezüglich abschlossen und der Jewish Agency erlaubte in den Ländern für die Einwanderung nach Israel zu werben, denn es wurden Arbeitskräfte benötigt. Die meisten Einwanderer aus arabischen Ländern kamen aus Nordafrika. Ein Drittel derjenigen,die ausreisten, wanderte nach Frankreich aus. Dies geschah als Folge des algerischen Unabhängigkeitskrieges und Abkommen zwischen dem israelischen und algerischen Staat. Zuvor hatte die israelische Regierung wenig Erfolg damit, einheimische Juden zur Auswanderung nach Israel zu ermutigen. Trotz des Angebots für Visa und finanzieller Förderung, zogen 1954/55 nur 580 Juden von Algerien nach Israel. Nach der iranischen Revolution wanderten ca. 60.000 iranische Juden aus, viele davon in die USA. Auch bei den anderen arabischen Ländern lässt sich keine Vetreibung ähnlich der der Palästinenser feststellen.

    • @Martha:

      Vielleicht lesen Sie hier mal nach:



      www.deutschlandfun...:article_id=234196

      Aber setzen sie doch bitte viel früher an:

      Man muss sich doch nur vergegenwärtigen, was die Konferenz von Evian im Juli 1938 zustande gebracht hat. Nicht einer an dieser Konferenz beteiligten Staaten war willens, sich ernsthaft für die verfolgten Europäischen Juden einzusetzen.

      Golda Meir war Beobachterin dieser Konferenz und schrieb später:

      Zitat

      „Dazusitzen, in diesem wunderbaren Saal, zuzuhören, wie die Vertreter von 32 Staaten nacheinander aufstanden und erklärten, wie furchtbar gern sie eine größere Zahl Flüchtlinge aufnehmen würden und wie schrecklich Leid es ihnen tue, dass sie das leider nicht tun könnten, war eine erschütternde Erfahrung. […] Ich hatte Lust, aufzustehen und sie alle anzuschreien: Wisst ihr denn nicht, dass diese verdammten ‚Zahlen‘ menschliche Wesen sind, Menschen, die den Rest ihres Lebens in Konzentrationslagern oder auf der Flucht rund um den Erdball verbringen müssen wie Aussätzige, wenn ihr sie nicht aufnehmt?“

      www.schoah.org/pogrom/evian.htm

      Was blieb den Juden Europas übrig, sich nach Evian nur noch auf die Hoffnung "Nächstes Jahr in Jerusalem" zurückziehen. Hitler, Himmler und Amin el Husseini taten alles um den Flüchtlingen auch noch diesen Weg zu versperren, indem sie die Fremdenfeindlichkeit der Husseini- Anhänger anstachelten, wo sie nur konnten.

      Jedem soll es frei bleiben, sich an der "Jerusalem-Schau" des Jüdischen Museums Berlin zu erfreuen oder Solidarität mit den KünstlerInnen zu fordern.



      Aber keinen Plan zu haben, es gar nicht wissen wollen, was Beck damit meint, wenn er Konsequenzen fordert, ist ein Eingeständnis einfach zu ignorieren, was die Konferenzteilnehmer von Evian noch nicht wissen konnten, nämlich das was nach dem 15.Juli 1938 bis 1945 geschehen ist und alle die, die es bis dahin nicht nach Jerusalem geschafft hatten heute alle tot sind.

  • Das Jüdische Museum kann m. E. machen, was es will. Es darf Themen wählen, andere auslassen, Kontroversen aufzeigen oder nur schöne Dinge ausstellen, wie jedes andere Museum auch. Solange die Gesetzte eingehalten werden, gibt es keine Tabus.

    Ausstellungen mit politischer Dimension haben es an sich, dass es verschiedene Sichtweisen gibt. Wenn es um Israel geht, ist von vorn herein klar, dass es Konflikte geben wird, egal was die Ausstellungsmacher tun.

    Das Jüdische Museum wird daher immer in einem Spannungsfeld stehen. Wenn ein demokratischer Staat das nicht aushalten kann und gewisse Politiker denken, sie wüssten besser Bescheid darüber, wie eine Ausstellung sein sollte, dann macht man das Museum besser zu. Wenn die Zensur in den Köpfen der Kuratoren greift oder sie von der Politik vorgegeben wird, ist das Ansinnen dieses Museums nämlich obsolet.

    • @ecox lucius:

      Das jüdische Museum ist primär der Darstellung der deutsch-jüdischen, v.a. der Berliner jüdischen Geschichte verpflichtet. Ich bin sicher nicht die einzige Jüdin, die an dieser Stelle das "Jüdisch" am Museum vermisst.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Golde:

        ...Sie vermissen das ""Jüdische"" am Museum?? Wie sollte das "Jüdische" Ihrer Meinung nach aussehen?



        Wikipedia: "Das Jüdische Museum Berlin ist das größte jüdische Museum Europas. Es gibt dem Besucher in der Dauerausstellung einen Überblick über 1700 Jahre deutsch-jüdischer Geschichte, darunter Höhe- und Tiefpunkte der Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland."



        Denke, mehr geht nicht.

  • In dem von Ihnen verlinkten Zeit Online Beitrag schreibt Volker Beck präzise: "Eine Ausstellung erzählt ihre Version der Geschichte mit dem, worauf sie die Aufmerksamkeit des Besuchers lenkt, was sie betont und was sie weglässt."



    Wenn ein deutsches Jüdisches Museum über die Geschichte Jerusalems berichtet, dabei den Blick auf das Verhältnis des Dritten Reiches zur arabisch- palästinensischen Welt von 1933 bis 1945, den gemeinsamen Haß auf die jüdische Minderheit im britischen Mandatsgebiet Palästina, weglässt, so werden die von Volker Beck genannten Bedenken über das was die Ausstellung bewirkt besonders deutlich. Ist man man bereit ohne Vorbehalte in die jüngere Geschichte von Middle East einzusteigen, so ist das Buch von Klaus- Michael Mallmann und Martin Cüppers "Halbmond und Hakenkreuz" zu empfehlen.

    Zitat aus dem genannten Buch:



    "Beim arabischen Proteststreik gegen die jüdische Einwanderung im Oktober 1933 war auf Flugblättern und an den Mauern häufig das Hakenkreuz zu sehen. "Efforts to organise Nazi Associations have been revived", berichtete die britische Polizei im Sommer 1934 und beobachtete im Herbst des Jahres eine anhaltende NS-Propaganda in der arabischen Presse."



    Zitat Ende

    Außerdem wird etwa auf Seite 49 dargestellt, wie schon am 31. März 1933 der Mufti von Jerusalem Amin el- Husseini Kontakt zu dem deutschen Generalkonsul Heinrich Wolff in Jerusalem Kontakt sucht, um ihm zu versichern, dass er und die seinen das neue Regime Deutschlands begrüßen.



    Ob die Geschichtsklitterung, die das jüdische Museum in Deutschland mit seiner Ausstellung betreibt bewusst geschieht, oder ob die maßgeblichen Betreiber einfach nur hoffnungslos überfordert sind, historische Zusammenhänge zu beschreiben bleibt ein Rätsel.

  • Ganz besonderer Dank gebührt Volker Beck für den ersten Absatz seines Gastkommentars. Darin hat er - unaufgeregt und nüchtern - einen ähnlichen Fall beschrieben. Das ist des Pudels Kern, Herr Hagmann.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      ne, des "Pudels Kern" ist vielmehr, dass das nordwind festival eine DÄNISCHE installation zeigte.

      • @christine rölke-sommer:

        Aha. Eine DÄNISCHE. Und? Dänen lügen nicht?

        • @Henriette Bimmelbahn:

          nie - die machen nur ganz tolle mohamed-karikaturen!

          • @christine rölke-sommer:

            Ach so. Nun ist der wahnsinnig wunderbare Judaist Peter Schäfer kein Däne. Trotzdem hat er es geschafft, durch die Darstellung von Inhalten, die für eine community hochemotional besetzt sind, recht effektiv eine ansehnliche Zahl derselben gründlichst zu vergrätzen. Aber nicht so schlimm, sind bloß Juden.

            • @Henriette Bimmelbahn:

              aha,



              und volker beck spricht nun als nicht-däne für die jüdische community? oder für wen+gegen was sonst?

              • @christine rölke-sommer:

                Ich glaube schon, dass die Positionen von Volker Beck in der jüdischen community hohe Akzeptanz genießen, wenn auch vermutlich nicht bei den, von Frau Roth angesprochenen "mehreren Dutzend Kulturschaffenden". Schließlich hat ihm der Zentralrat z.B. 2015 den Leo-Beck verliehen( nicht seines Namens wegen). Er ist auch gern gesehener Gast bei diversen Events und Veranstaltungen und sozusagen am Puls der in Deutschland organisierten Juden.



                Für und gegen wen sonst? Puh, das wird eine lange Liste, wenn frau alleine in Wikipedia seine Aktivitäten anschaut:



                ttps:de.wikipedia.org/w...Leben_und_Laufbahn



                So spontan würden mir bigotte Moralisten, Schwulenfeinde und Israelhasser(auf die Sie vermutlich abzielen) einfallen.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Liggers. Lieblingsbuch meiner Tochter;)

      Aber - „Das also war des Pudels Kern! / Ein fahrender Skolast? Der Kasus macht mich lachen.“ (Faust I, Johann Wolfgang von Goethe)



      anschließe mich.!;)

      unterm——-



      “Bemerkst du, wie in weitem Schneckenkreise



      Er um uns her und immer näher jagt?



      Und irr ich nicht, so zieht ein Feuerstrudel



      Auf seinen Pfaden hinterdrein.

      Der Pudel begleitet Faust in sein Studierzimmer und verwandelt sich vor seinen Augen:

      Das ist nicht eines Hundes Gestalt!



      Welch ein Gespenst bracht ich ins Haus!



      Schon sieht er wie ein Nilpferd aus …

      Schließlich nimmt das Tier menschliche Gestalt an, Mephisto tritt im Kostüm eines fahrenden Scholaren hervor. Darauf folgt Fausts überraschter Ausruf:

      Das also war des Pudels Kern.“



      de.wikipedia.org/w...ar_des_Pudels_Kern

      kurz - Den ja ach so hochgebildeten Becks ehrn Volker - wirds freuen - odr^¿^



      Bei dem Pferdefuß - wa.;)



      (Thanx a lot. You made my day!;)

      • @Lowandorder:

        Freut mich Ihnen eine Freude gemacht zu haben, wenn ich auch nicht ganz verstanden habe warum.

        • @Henriette Bimmelbahn:

          CRS - gibt einen Fingerzeug.



          &



          (Jacques Tati hat mal vergeblich - dank Reitpeitsche - als Herr Hulot macht Ferien - schiefhängende Bilder versucht grade zu hängen Unvergessen



          = Reich beschenkt.;)

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Volker Beck, autsch, aber nicht tödlich.



    Zurück in die Toscana... und gut ist's.

  • Schade, Becks Kritik ist gut und berechtigt, der Mann hat sich wirklich intensiv mit dem Thema befasst. Aber es geht gar nicht, dass Netanjahu sich irgendwie einmischt, da muss man gegenhalten, auch wenn man jetzt bei Becks Kritik ein Auge zudrücken muss.



    Verzwickte Lage.

  • "In einer schriftlichen Anfrage wandte sich Beatrix von Storch, Vize-Vorsitzende der Bundestagsfraktion, an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Darin fragt sie, ob der Bundesregierung bekannt sei, dass „das vom Bund finanzierte Jüdische Museum Veranstaltungen mit Unterstützern der weltweiten BDS-Bewegung durchgeführt hat“."

    Sie ist (laut wikipedia ) eine Enkelin des letzten Erbgroßherzogs Nikolaus von Oldenburg[7] und des Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk, der von 1932 bis 1945 Reichsfinanzminister war[8] und 1949 im Wilhelmstraßen-Prozess als Kriegsverbrecher zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.

    in an betracht dieses familären hintergrundes und in anbetracht dessen dass sie eine rechtspopulistische islamophobe agitatorin ist ,die nicht einmal davor zurückschreckte zum gebrauch von waffengewalt gegen flüchtlinge aufzufordern hat sie keinerlei recht sich an dieser diskussion zu beteiligen.

    nach meiner meinung sollte allen personen die von ns-tätern abstammen verboten werden sich mit adelstiteln zu schmücken.



    ausserdem darf auch niemand das vermögen eines ns-täters als erbe annehmen.die vermögen aller ns-täter sind zu konfiszieren und für die reparationen zu verwenden die deutschland der welt schuldig geblieben ist.

  • Wer er? Nouripour?

    • @Chutriella:

      nö, den Becks ihr Volker

  • knallt er jetzt völlig durch, bevor er ganz in der bedeutungslosigkeit entschwindet?

  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    wenn einen Netanyahoo oder die AFD sich einmischt kann es mit Objektivität nichts zu tun haben.



    Das Beck was zu melden hat ist interessant, aber ich kann seine Kritik nicht teilen.

    • @87233 (Profil gelöscht):

      Na, Donald, so einflußreich wie Erdogan ist Nethanyahu nicht in Berlin. Aber sicher gehen sie für die "Objektivität" aus der Ecke auch auf die Barrikaden.

  • Wenn man sich darüber streitet kann die Ausstellung schon mal nicht schlecht sein. Wenn man dem Jüdischen Museum aber "antiisraelische Aktivitäten" vorwirft, dann hat man aber schon den Bereich jeder vernünftigen Diskussion verlassen. Und wenn man meint die Ausstellung verschweige Unrecht an Juden, dann begibt man man sich gefährlich nah an den schrecklichen Bereich des gegeneinander Aufrechnens. Dann lieber Schweigen. Und sich fragen wem der Streit nützt.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Aber man muss auch Belege für seine Behauptung bringen, natürlich gibt es Gruppierungen die einen 3. Tempel bauen wollen, wie das von Schäfer genannte Tempel - Institut, es gibt noch ein paar weitere.

      Aber die sind keine immens einflussreichen Gruppierungen, das ist einfach Verschwörunggsgebrabbel. Für den Judiasten Schäfer mögen diese Gruppen besonders interessant sein, weil sie alle von Rabbinern gegründet wurden oder sich auf Rabbiner berufen, außerdem ist der Bau des 3. Tempels eine offene theologische Frage im orthodoxen Judentum.

      Aber es sind eben Randgruppen, es gibt ja auch Leute die in Deutschland die die Monarchie wieder einsetzen wollen. Der Gusch Emunim (Block der Gläubigen) der vorhatte die Al Aqsa zu sprengen um einen 3. Tempel bauen zu können, ist in Israel eben im Gefängnis gelandet, Spinner gibt es überall.

      Die Rechnung ist da ganz einfach, 3. Tempel = Abriß Al-Aqsa = Krieg mit jedem muslimischen Land von Tunesien bis Indonesien = Untergang Israels.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Stimmt - aber.

      Das stört halt so schmalbrüstige Berufsempörer wie uns Volker - mit oder ohne künstlichen push - nich die Bohne. Wollnichwoll. Da mähtste nix.



      Normal. Is ihm tuto completto wumpe.

      unterm—— mal mit O-Ton - wa:



      (“Hallo - hier - Ich. Ich - Ich bin‘s der -



      Volker^¡^“ - (Jürgen der Paddler - dito;(

    • @Benedikt Bräutigam:

      Stimmt - aber.

      Das stört halt so schmalbrüstige Berufsempörer wie uns Volker - mit oder ohne künstlichen push - nich die Bohne. Wollnichwoll. Da mähtste nix.



      Normal. Is ihm tuto completto wumpe.

      unterm—— mal mit O-Ton - wa:



      (“Hallo - hier - Ich. Ich - Ich bin‘s der -



      Volker^¡^“ - (Jürgen der Paddler - dito;(

  • Fortsetzung:

    Die Aufständischen forderten im Angesicht der Naziverbrechen in Deutschland und Europa, die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge zu verbieten. Dass der Aufstand, der von den deutschen Nazis unterstützt wurde, auch ein Angriff auf die arabischen Gegner des Muftis war erwähnt Frau Schäbler nicht. Die Aufständischen übten gezielt Terror gegen arabische Palästinenser aus, die den Ausgleich mit den jüdischen Einwanderern suchten. Mitglieder und Anhänger des Husseini-Klans ermordeten auf dem Land Bauern und Anhänger des gemäßigten Nashashibi-Klans, die den Ausgleich mit den jüdischen Flüchtlingen suchten (hier nachzulesen www.matthiaskuentz...tand-in-palaestina ). Die Fremdenfeindlichkeit derer, die sich 1936 bis 1939 dem Mufti Amin al-Husseini verschrieben hatten und vor dem sicheren Tod aus Nazi- Deutschland flüchtende Juden die Einreise verweigern wollte, wird in einer Schrift der H.B.- Stiftung als „Bauernrevolte“ verklärt.

  • Volker Beck ist einer der wenigen Politiker, die in der deutschen Parteienlandschaft über ein profundes historisches Wissen und Gewissen verfügt. Er hat sich zum Beispiel an der legendären "Kleinen Anfrage" der Grünenfraktion NICHT beteiligt:



    dip21.bundestag.de...17/133/1713339.pdf

    Die Jerusalem Ausstellung trägt die gleiche Handschrift, wie die sog. „Nakba- Ausstellung“ mit ihrem geschichtsrevisionistischen Heimatvertriebenenkult. oder die Schrift "Palästina und die Palästinenser: 60 Jahre nach der Nakba" der H.B. Stiftung. In einer Zeit, in der nach wie vor Juden weltweit ausgegrenzt vertrieben und ermordet werden, sind es ausgerechnet die Deutschen, die Ausstellungen und Schriften produzieren, die dazu beitragen, den Zufluchtsort Israel, in Frage zu stellen. Wie hier mit durchdringender Akribie Halbwahrheiten und Zerrbilder verbreitet werden, soll hier am Beispiel der o.g. Schrift der Heinrich Bäöll Stiftung gezeigt werden.

    Auf Seite 69 des Kapitels „Fez oder Kufiyeh“ wird etwa darüber schwadroniert, “wie die „Kufiyeh“ auch die Erinnerung an einen Augenblick der Einheit wecken sollte, als zumindest die Männer, Bauern und Städter, Christen und Muslime, Arme und Reiche sich unter dieser ländlichen Kopfbedeckung im Kampf vereinten“, so wörtlich. Dass diese heroische Darstellung nichts mit der Realität zu tun hat, schreibt Matthias Küntzel, wenn er erläutert, wie die vom Mufti inspirierten Banden brachial neue Kleiderordnungen einführten und ein deutscher Mufti-Biograph 1943 bewundernd über die Erschießung palästinensischer Araber berichtet, die sich weigerten, die als „Palästinensertuch“ bekannte Kaffiyah, zu tragen. Tatsächlich war der Auslöser des Aufstandes die Ankunft vieler jüdischer Flüchtlinge nach der Machtübernahme der Nazis in Berlin.

    Fortsetzung nächster post

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Wie nennt man das neudeutsch?

    Ja, eine interessante "Querfront" zwischen der AfD und Volker Beck nebst Followern. Kunst und Kultur darf eben doch nicht "alles" - wenn es um Israel geht.

    Brumlik vs. Butler. Noch so eine "Provokation" des Jüdischen Museums zu Berlin; und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das Niveau eines Volker Beck:

    www.youtube.com/watch?v=VsTlsWZId7s.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Kunst und Kultur haben doch nichts mit Geschichtsklitterung zu tun und können diese auch nicht legitimieren. Und die Vertreibung der Juden aus arabischen Staaten nach der Staatsgründung Israels unerwähnt zu lassen, ist schon ein starker Stück. Immerhin will sich "große Themenausstellung historischen Aspekten der »heiligen Stadt«" widmen (Zitat von der Homepage des Museums).

      • @Chutriella:

        eben: historischen aspekten - und nicht ausschließlich Jerusalem in zionistischer historiographie.



        zugegeben, dieser aspekt wäre eine eigene ausstellung wert. hätte aber mit der geschichte dieses verschlafenen bergstädtchens nur wenig noch zu tun, dafür umsomehr mit den mythen des zionismus. näheres ist z.b. von Ilan Pape in www.youtube.com/watch?v=MuzWDWBn55g zu hören.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Chutriella:

        Das "starke Stück" incl. jedweder Weiterungen und über Jerusalem hinaus liegt mit Sicherheit im Auge des Betrachters.

        Als Leser und eher bescheidener Versteher des Werkes von Hannah Arendt hätte mir beispielsweise gewünscht, dass der Brief von Arendt, Einstein und anderen jüdischen Immigranten an den Herausgeber der New York Times (1948) auch in diese Ausstellung eingegangen wäre.

        Einfach im Netz mal suchen und lesen ...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Nun ja, Kunst darf auch nicht alles wenn es um Frankreich geht:

      "Vor zwei Jahren protestierte Frankreich offen gegen eine Kunstinstallation im Rahmen des Nordwind-Festivals im Kunstquartier Bethanien in Berlin. In einem "Märtyrermuseum" wurde einer der Terroristen im Bataclan in einer Reihe mit Martin Luther King und Sokrates dargestellt. Das rief die französische Botschaft auf den Plan. Was, von der Intervention Frankreichs haben Sie nichts gehört? Es hat auch keine hohen Wellen geschlagen. Niemand hat sich dagegen verwahrt. "

      Aus dem Artikel von Volker Beck. Aber wenn Israel das macht, was andere auch machen, ist es eben immer etwas besonderes.

      Im übrigen empfehle ich die Lektüre des Gastkommentars. Er ist sachlich, ausgewogen und nicht "scharf", wie Herr Hagmann meint.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Bin Ihrer Empfehlung gefolgt und frage mich auch was an diesem Kommentar "scharf" sein soll.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        "Nun ja, Kunst darf auch nicht alles" ...

        Ist das jetzt Ihre Meinung? Trauen Sie sich doch mal zur Causa; und überhaupt. Statt nur implizierende, unterstellende Gemeinplätze verlauten zu lassen.

        Btw. Meine Meinung, auch hier immer gern vertreten ist diejenige, dass Kunst und Kultur alles darf;

        und Weiteres regeln die einschlägig anwendbaren Gesetze. Bei einem Offizialdelikt muß die Staatsanwaltschaft bei Kenntnisnahme von sich aus tätig werden, ansonsten auf Antrag. Ist nun mal so in der aufgeklärten, säkularen Moderne nebst Gewaltenteilung - and so on ....

        Bei dem "Skandal" sollte Volker Beck also in formaler Richtung tätig werden; nicht nur verbal bzw. virtuell Arm in Arm mit der AfD laufen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @90857 (Profil gelöscht):

          Sagen wir so, mich irritiert es schon ein bisschen, wenn eine Ausstellung, die man eher in einem BDS-Umfeld vermuten würde, in einem jüdischen Museum gezeigt wird.

          Und das war ja nicht das einzige irritierende Event:

          www.welt.de/debatt...noch-juedisch.html

          Netanjahus Intervention lehne ich natürlich ab.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            ob Sie wohl mal "BDS-Umfeld" definieren könnten?

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Soweit noch halbwegs offen im Kopf, ist Irritation mehr als legitim.

            Der Tagesspiegel beispielsweise bringt aktuell einen umfangreichen Artikel zum (beinahe) Schulterschluß der israelischen Regierung und der sie tragenen Parteien mit den europäischen Rechten: Nach dem Aufmacher mit Beatrix Storch geht es dann richtig zur Sache:

            www.tagesspiegel.d...smus/23938578.html

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @90857 (Profil gelöscht):

              Freuen Sie sich doch, das spielt ihnen doch ganz gut in die Karten.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Sach mal so - alter Insulaner - mit Verlaub.

        Ha no. Wir sind uns zur dortigen Gemengelage nich so ganz einig.



        Schonn. Aber vom “Skandalon" usw sprechen - ist - doch doch - schonn a weng scharf - odr*¿*

        kurz - Tipp mal - uns Volker - sollte weiter den Nollendorfplatz meiden. Wollnichwoll. Besser is das.…servíce.;)



        Normal - wa.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Ha freilich, das weiß ich schon.

          Bis auf zwei, drei verlorene Seelen ist hier niemand meiner Meinung bei diesem Thema.

          Ja ich glaube sogar, es gibt kein Thema, bei dem so viele Leute einer Meinung sind. Als handle es sich um das offensichtlichste und kinderleicht zu beurteilende Ding.

          Der UN-Menschenrechtsrat ist auch dabei bei dem Spaß:

          www.mena-watch.com...19/01/HRC-2018.jpg

          Israel hat die größen Kreise bekommen, wie jedes Jahr.

          Naja.

          Was den Nollendorfplatz angeht, ich glaube der Mann hat seine Lektion gelernt.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Ok Ok - näher ein andermal.

            unterm------zu a.E. - schön wär's ja - wa.



            Das Fotto - a taz - aus einer früheren Lebensphase - & als ich zur bewußten -



            Neben ihm - ahnungslos - mal an der Garderobe stand - da dachte ich ganz unwillkürlich 'Jung move down - a lot!'



            Ha no. Na - Si'cher dat.Da mähtste nix.



            Normal.



            Njorp.

            • @Lowandorder:

              ERRATA -

              "Fotto a Die Zeit..." - auch klar.