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Islamophobe gegen Schoko-KalenderHass zu Weihnachten

Islamhasser mobilisieren gegen „muslimische“ Adventskalender und gegen Halal-Fleisch im Supermarkt. Die Hersteller sind überrascht.

Adventskalender mit Schnee und Tannen – so wie es damals an Jesu Krippe wirklich, wirklich aussah. Foto: dpa

Berlin taz | Es gibt Ängste und Sorgen, die sind so absurd, dass man sie kaum ernst nehmen mag. Aber man muss es wohl. Als Pegida-Gründer Lutz Bachmann vor ziemlich genau einem Jahr seine Motive darlegte, in Dresden gegen eine angeblich drohende „Islamisierung des Abendlandes“ auf die Straße zu gehen, führte er als Beispiel einen Berliner Weihnachtsmarkt an, der in Wintermarkt umbenannt worden sei – angeblich aus Rücksicht auf die religiösen Gefühle von Muslimen. Die Story hatte so in der Bild-Zeitung gestanden. Bachmann sah darin eine „schrittweise Abschaffung christlichen Kulturgutes“ und ein drohendes Ende des Christstollens.

Dass sich die Dinge in Wirklichkeit ganz anders verhielten, war den Islamhassern schon damals egal – sie witterten eine muslimische Weltverschwörung. Das musste jetzt auch die Schweizer Schokoladenfirma Lindt-Sprüngli erfahren, die seit zehn Jahren einen Adventskalender produziert, der mit orientalischen Motiven à la 1001 Nacht spielt: Die Vorderseite ziert eine Art Sultanspalast, davor stehen Männer in arabischer Tracht und auf Kamelen.

Man kann sich darüber streiten, ob die „Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände“ in der „orientalischen Welt zu Christi Geburt“ – so das Statement von Lindt – so gelungen ist: Tatsächlich erinnert das Motiv eher an das Bagdad aus den Märchen als an Bethlehem unter römischer Herrschaft, mehr an den kleinen Muck als an das Jesuskind in der Krippe. Aber darum geht es den Islamhassern gar nicht.

Seit das antimuslimische Hetzportal „pi-news“ unter der Überschrift „Lindt islamisert den Advent“ am 3. Dezember über den Schokoladenkalender berichtete, steht das Telefon bei Lindt-Sprüngli nicht mehr still, und die Social-Media-Administratoren der Firma haben alle Hände voll zu tun. In Hunderten von Online-Kommentaren empören sich Besucher über „Werbung für eine archaische Gesellschaftsordnung“ und angebliche Islam-Propaganda und drohen mit einem Boykott.

Beanstandeter Lindt-Kalender. Foto: Lindt

Bei Lindt ist man über diese Hasslawine überrascht und erschrocken. „Die haben das losgetreten“, sagt eine Sprecherin von Lindt über „pi-news“. Es sei noch zu früh zu sagen, wie sich die Kampagne des Hetzportals auf den Handel auswirke und ob das Unternehmen den Kalender im nächsten Jahr noch einmal auf den Markt bringen werde, sagte sie der taz. „Es geht nicht um den Adventskalender“, glaubt die Lindt-Pressesprecherin aber auch. „Das spiegelt eher die angespannte Gefühlslage zurzeit“. Zwar sei der Adventskalender nur in Deutschland erhältlich, aber auch aus der Schweiz und Österreich habe sich vereinzelt Protest geregt.

Kampagne gegen Halal-Fleisch

In Österreich erregt derweil ein vergleichbarer Protest die Gemüter. Nachdem die muslimfeindliche Hetzseite „unzensuriert.at“ angeprangert hatte, dass die Supermarktkette Spar in ihren Wiener Filialen testweise auch Halal-Fleisch angeboten habe, ging ebenfalls ein Shitstorm auf das Unternehmen nieder. Auf Facebook und Twitter beschwerten sich Fremdenfeinde, Islamhasser und angebliche Tierschützer, die Mitarbeiter der Supermarktkette wurden teilweise übel beschimpft. Da half es auch nichts, dass die Tiere vor ihrer Schlachtung betäubt wurden, wie Spar zu betonen nicht müde wurde. Nach dem religiösen Ritus werden die Tiere in der Regel nicht betäubt, aber es sind auch Ausnahmen zugelassen.

Das Unternehmen zeigte sich „traurig und schockiert“ und sprach von „unbegründeten (!) Vorwürfen“, knickte aber vor den Protesten ein und stoppte vorerst den Verkauf. Der Chef der rechtspopulistischen „Freiheitlichen Partei Österreichs“, Heinz Christian-Strache, dagegen jubelte: „Bürgerprotest zahlt sich aus“, frohlockte er auf seiner Facebook-Seite.

Für Europas Rechtspopulisten ist Halal-Fleisch – metaphorisch gesprochen – ein gefundenes Fressen, weil sich damit antimuslimische Ressentiments mit unverfänglichen Argumenten wie Tierschutz verbinden lassen. In Dänemark und den Niederlanden haben sie bereits erfolgreiche Kampagnen gegen Halal-Fleisch geführt und dafür gesorgt, dass die rituelle Schlachtung in ihren Ländern verboten wurde. In Frankreich setzt sich der Front National dafür ein, dass Halal-Fleisch aus den Schulkantinen verbannt wird, und auch der Konservative Nicolas Sarkozy hat sich diese Forderung inzwischen zu eigen gemacht.

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71 Kommentare

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  • Ähhh ,ich hab mal bei Lindt auf der Facebook Seite geschaut. Da regt sich genau éin Mensch über das Motiv auf und Lindt antwortet immer total lieb und süß. Also, EINER! Das ist doch jetzt übertrieben , die Berichterstattung darüber. Ausserdem eine gute Werbeaktion für Lindt. Ich hab mir aufgrundessen , nämlich aus der 1000 und einer Nacht Serie etwas gekauft. Wär ich vorher gar nicht drauf gekommen. Hat Lindt das selber mit aufgebauscht. Also, bei mir hat es geklappt. Hab es nachher, nach meinem Kauf auf der Facebook Seite geschaut. Und das mit den Telefonanrufen bei Lindt ,kann man ja nicht nachweisen.. bin Mißtrauisch... will aber auch nichts unterstellen. Nur selber denken , ist nie schlecht.

  • Meine Güte ,ist der Adventskalender schön, den hol ich mir. Gibt's den noch?

  • Nach meinen Informationen waren die Urheber der Kritik gar keine sogenannten Islamophoben aus dem Pepita-Umfeld, sondern Anhänger des Islam, die gegen die Verwendung islamischer Symbole, in diesem Fall die Abbildung einer Moschee bzw. eines moscheeähnlichen, in klischeehafter Weise dem islamischen Kulturkreis zugeordneten Sakral- oder Profanbauwerks protestierten.

     

    Siehe auch die Proteste von Islamgruppen gegen eine entsprechende Abbildung auf einer Flasche mit Duschgel von Aldi (Eigenmarke "Ombia"), wo der Discounter das Produkt nach den Protesten aus dem Sortiment nahm.

  • Schokolade als Invaseur? Wohl kaum. Die spinnen, die Braunen.

     

    KURT-HORST DLOCH, der sich bald GEZIELT DENKEN nennen wird.

  • Welche Anspruch hat Bachmann auf irgendetwas Christliches?

    • @anton philips:

      Keinen.

       

      KURT-HORST DLOCH, der sich bald GEZIELT DENKEN nennen wird.

  • Dass Geschäftemacher vor einem asozialen und argumentativ nicht begründeten Angriff einknicken, liegt an deren Profitinteresse und zeigt, dass der Markt amoralisch und maximal opportunistisch ist. Die Rechtsextremen halten das schon für Demokratie.

  • Mal ein Stück Stoff auf einen Frauenkopf, mal ein etwas anders gestalteter Adventskalender - so leicht lassen sich Abendland-Provinzler provozieren.

    Coole Leute brauchen kein Abendland.

    • @Linksman:

      ...und die, die soviel darüber reden, haben davon auch überhaupt keine Ahnung (zumindest im Großraum Dresden).

       

      Ich brauche auch kein "Abendland" - mir genügt das Erdenbürgerdasein. Vielleicht ist es für die "Rechten" eine Art Märchenland, in dem sie gerne leben möchten.

  • und die rindviecher häuten sich selbst, auf dass ihre haut zu lederschuhen verarbeitet werden kann.

  • Ich finde es immer wieder bestürzend, daß mich ausgerechnet die Kommentare in der taz daran zu erinnern pflegen, was für rechtsnationale Dumpfbacken es hierzulande gibt. :-(

     

    (Es würde die Sache zwar eigentlich auch nicht besser machen, wenn die nur die Bild-Zeitung lesen würden, doch ich kann nicht leugnen, daß ich das etwas weniger schlimm finden würde. Irrational, ich weiß...)

  • Bedenklich finde ich es, dass hier die Diskussion ums Schächten mit einer Banalität wie einem kommerziellen Adventskalender in Verbindung gebracht wird. Es steht jedem frei, vorm Kauf seinen Pfarrer zu fragen, ob das christlich sei.

    Einem Tier steht die Wahl seiner Tötung nicht frei.

    • @Age Krüger:

      Das hat mit der Debatte hier aber nichts zu tun.

    • @Age Krüger:

      sackzement!

      noch so ein kommentar, der die menschen "aus Tierschutzssicht" in böse und weniger gute unterteilt.

      • @christine rölke-sommer:

        Ich kann das leider nicht.

        Wenn Sie ausreichend neurologische veterinäre Erfahrungen haben, mir mitzuteilen, ob die gemessenen Hirnströme nach einer Betäubung wirklich aussagend sind, dass die Schlachtungsweeisen, die in den europäischen Ländern bevorzugt werden, wirklich weniger belastend sind wie das schnelle Durchtrennen der Kehle, dann zeigen Sie mir den Link, der das bestätigt. Die hier übliche Bolzenschußbetäubunng weist auf deutliche Schmerzen hin im EKG, während dies bei einer korrekt durchgeführten Schächtung nicht der Fall ist.

        Für Sie scheint Schächtung an sich eine abzulehnende Methode zu sein und Sie möchten daher alle Juden und Moslems als "böse" bezeichnen.

        Wenn Sie, wie gesagt, da neuere Forschungsergebnisse haben, die es erlaubt, Menschen, die den Tieren die Schlachtung ohne Bolzenschußbetäubung zumuten, als "böse" zu bezeichnen, bin ich auf Links gespannt.

        • @Age Krüger:

          Ich kenne es auch so, dass das Schächten eigentlich die "sanftere" Methode des Tötens ist.

        • @Age Krüger:

          bevor wir uns gegenseitig weiter unrecht tun:

          ich weiß nicht, welche art der schlachtung die böse und welche die weniger gute ist... ich unterstelle jedoch den einen wie den anderen schlachtern, dass sie - außer um sie zu verzehren oder zu handtaschen/schuhen zu verarbeiten, tieren nichts böses wollen.

          für jüdinnen weiß ich jedoch (für muslimas weiß ich es weniger, sondern kann ich es nur schließen), dass am schlachten etwas mehr hängt als nur die frage, wie die fleischindustrie am schnellsten und preisgünstigsten die wurst unters volk/auf die fleischtheke bringt. auch um dieses "mehr" willen liegt es mir fern, das schächten (was nichts anderes als schlachten bedeutet, also ein tier so töten+verarbeiten, dass es zum verzehr geeignet ist+bleibt) oder gar jüdinnen/muslimas als "böse" zu bezeichnen. im gegenteil: ich erkenne da eine ethik, die weiter reicht als ein tierschutz, der nichts anderes will, als vor sich selbst den akt des tötens zu verstecken, um das möglichst blutig angebratene steak mit umso größerem behagen verspeisen zu können.

          mit anderen worten: dieser tierschutz ist mir suspekt. deshalb habe ich ihn aufs korn genommen. und eben gerade nicht das schächten.

          • @christine rölke-sommer:

            Guter Kommentar!

        • @Age Krüger:

          Schächtung ist eine langsame Toetung, also langames leiden. So wird auch leine Todesstrafe durchgefuehrt. Das Schweinefleischverbot ist auch unzeitgemaess: Zu Mohameds Zeiten waren die uebel verwurmt. Aber es denkt ja keine nach (das gibt es doch als Pseudonym hier).

          • @Gabriel Renoir:

            .. das mit dem nachdenken scheint mir so 'ne sache für sich. als der prophet das nicht-essen von schweinefleisch übernahm, hatte sich diese aus der eisenzeit stammende eigenart der proto-israeliten zu einem in theorie wie praxis begründeten verbot im judentum ausgeformt. und der prophet übernahm lieber von echten monotheisten als von (wenn auch christlichen) beigesellern....



            nun könnte man natürlich fragen, warum überhaupt monotheismus - aber das ist ein weites feld. ein zu weites, um hier abgehandelt zu werden.

             

            Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          • @Gabriel Renoir:

            Lesen Sie sich doch bitte den sehr interessanten Kommentar von AGE KRÜGER noch mal genau durch:

            ..."

            Wenn Sie ausreichend neurologische veterinäre Erfahrungen haben, mir mitzuteilen, ob die gemessenen Hirnströme nach einer Betäubung wirklich aussagend sind, dass die Schlachtungsweisen, die in den europäischen Ländern bevorzugt werden, wirklich weniger belastend sind wie das schnelle Durchtrennen der Kehle, dann zeigen Sie mir den Link, der das bestätigt. Die hier übliche Bolzenschußbetäubunng weist auf deutliche Schmerzen hin im EKG, während dies bei einer korrekt durchgeführten Schächtung nicht der Fall ist.

            Für Sie scheint Schächtung an sich eine abzulehnende Methode zu sein und Sie möchten daher alle Juden und Moslems als "böse" bezeichnen.

            Wenn Sie, wie gesagt, da neuere Forschungsergebnisse haben, die es erlaubt, Menschen, die den Tieren die Schlachtung ohne Bolzenschußbetäubung zumuten, als "böse" zu bezeichnen, bin ich auf Links gespannt."

            Übrigens sind Schweine heutzutage vielleicht nicht mehr so verwurmt wie zu Mohameds Zeiten, dafür aber mit Antibiotika vollgepummt, soweit aus Massentierhaltung. (Nix gegen die Schweine an sich, die können nix dafür!)

  • Ganz schön starker Tobak, wenn sich Konsumenten von Herrn Bax sagen lassen müssen, sie seien "islamophob", nur weil sie auf die in der Tat fragwürdige orientalisch-muslimisch anmutende Darstellung eines Weihnachtskalenders, mit dem die Geburt eines Juden - genannt Joshua - hinweisen.

    • @Nicky Arnstein:

      Haben Sie die "Hinweise" mal gelesen? Da kann man noch richtig was lernen, was Ausdrucksweise und radebrechende Hasskotze betrifft. Also bitte! Ein Hinweis ist das, was Herr Bax selbst schreibt: "Man kann sich darüber streiten, ob die „Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände“ in der „orientalischen Welt zu Christi Geburt“ – so das Statement von Lindt – so gelungen ist: Tatsächlich erinnert das Motiv eher an das Bagdad aus den Märchen." Wenn das, was auf Facebook und Co. so geschrieben wird, ist Ausländerverprügeln auch nur ein freundliches Anstupsen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      "... auf die in der Tat fragwürdige orientalisch-muslimisch anmutende Darstellung [...] hinweisen."

       

      "Konsumenten" können auch diesen Adventskalender einfach ignorieren und sich so ihre Toleranz und geistige Größe beweisen, ohne dass es groß auffällt.

    • @Nicky Arnstein:

      auch Ihnen ins poesiealbum https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Berlin_Neue_Synagoge_2005.jpg

      oder gönnen Sie dem Jesche-kind das palästchen nicht?

      • @christine rölke-sommer:

        no na.

        sieht das teil auf dem kalender nach "denn sie hatten sonst keinen raum in der herberge" aus?

      • @christine rölke-sommer:

        "Palästchen"?

        Sie meinen also, dass hier das Klischee des reichen Juden dargestellt wird? So habe ich das natürlich noch nicht gesehen.

      • @christine rölke-sommer:

        Und wo ist bitte schön der Davidstern, der auf der Kuppel der Großen Synagoge ist, auf dem Lindt-Weihnachtskalender? Ich sehe statt dessen einen sichelförmigen Mond.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          "Ich sehe statt dessen einen sichelförmigen Mond."

           

          Den man allenthalben auf Nacht-Motiven oder Wetterkarten findet. Aber man kann ihn mit ein bisschen "islamophobem" Willen zum "Halbmond" erklären.

        • @Nicky Arnstein:

          Ha,Ha,Ha,Ha,Ha.... herzhaft gelacht über Ihre Kommentare!!

          Oder meinen Sie das etwa ernst?

  • Megaerschreckend ochottochott und niemals hätte man sowas von Rechtsdumpf erwarten könn..brmpfhahahaha.

     

    Die "heute-show" muß ja auch von etwas leben.

     

    NB

     

    So groß ist der Unterschied zu linkstugendhaften Dummheiten nun auch wieder nicht...

     

    ...wenn ein *Mohrenkopf* auf dem Adventskalender wäre, würde eine erkleckliche Reihe von TAZ-Foristen bei Rechtsdumpf hyperempört mitblöken.

     

    Lindt wird den M. sofort in regenbogenfarben PC ändern, und alles wieder gutt >B-)

     

    Ab 1.1.2016 Lakritz wg. potentieller (keuch!) rassistischer Farbassoziationen (schluckojemine!) ab sofott nur noch in: biopink.

    • @minato:

      Bei den Linken geht es in der Regel darum, Diskriminierung zu verhindern, auch wenn das manchmal groteske oder sogar kontraproduktive Züge entwickelt. Bei den Rechten ist der Vorgang selbst auf Diskriminierung ausgerichtet.

    • @minato:

      Lakritz darf in der BRD schon seit Ewigkeiten nicht mehr ohne Warnhinweis verkauft werden, wenn es über 2% Salmiak enthält.

       

      Deswegen schmeckt das niederländische auch immer besser.

      • @Age Krüger:

        noch mehr offtopic:

         

        Die Niederländer an sich kennen auch keine "Kreislaufprobleme", derart wie sie massenhaft für Deutsche "typisch" sind. Sie trinken auch abends nach dem meist warmen Essen noch einen guten Kaffee :-)

         

        Und ja, die niederländische Lakritz (nl. drop) ist nicht mit der in Deutschland von Katjes oder Haribo zu vergleichen. Obwohl das in Schlesweg-Holstein Richtung Dänemark auch schon wieder anders aussieht - da wird das Lakritz-Angebot größer und auch stärker.

  • Tja, die Pegida und AfD Anhänger müssen mit irgendwas gefüttert werden, damit sie bei der Stange bleiben. Da Sachsen immer noch kein Gottesstaat ist, werden halt verzweifelt Beweise für die angeblich drohende Islamisierung gesucht.

  • Klarer fehler von lindt.

    Die architektur gab es erst ca. 800 jahre nach christi geburt.

    Also nichts wie wirre kritik von den rechten azf eine einfach dumme und clicheehafte darstellung der weihnachtsgeschichte.

    • @Demokrat:

      Richtiger schuldiger, aber falsche beschuldigung. Lindt ist einfach zu teuer, nicht fair trade und verwendet auch alu und plastik.

      und das schlimmste dabei ist noch dass n es gut schmeckt.

    • @Demokrat:

      Ps. Unglaublich also eimne falsche B hetze gegen ein falsche darstellungvder weihnachtsgeschuchte.

      Totaler irrsinn.

    • @Demokrat:

      Ps. Die weisen kamen nicht aus dem abendland.

  • Bald gibts kein Hähnchen und kein Rind geschweig denn Schokolad von Lindt.

    Böse Zungn behaupten gar, Jesus war ein Araber.

  • also dann ran, liebe pegida-designer! auch ohne marktforschung werdet ihr mannigfache "andere" kalender-motive den herstellern von brauner schokolade schmackhaft machen:







    obersalzberg, wolfsschanze, führerbunker, das geburtshaus des herren (in braun au!) etc.

    • @Gion :

      Hier gibt es auch schon was:

      http://www.dnn.de/Mitteldeutschland/News/Seiffener-Schneemaennchen-gibt-es-jetzt-auch-mit-Pegida-Plakaten

       

      Das Adventssortiment lässt sich sicher kreativ erweitern oder am besten selbst basteln, ggf. in den "christlichen" Einrichtungen, in die die Kinder der PEGIDAs gehen?!?

       

      24 Türchen mit 24 Sprüchen und/oder hinter den Türchen dann braune (oder vielleicht doch lieber weiße!) Schokolade mit Waffen- und Runenmotiven etc. Für das Bild auf dem Kalender haben Sie ja schon "interessante" Beispiele genannt.

  • "Islamophob" ist ein Ausdruck, der mit einiger Sicherheit einem Faschisten oder Cryptofaschisten zuzuschreiben ist. "Islamophob" ist die diskriminierende Verunglimpfung antifaschistischer Islamkritiker, von mobbend-pogromartiger Gewalttätigkeit und inhaltlich eindeutig irrational. Damit erfüllt der Ausdruck die definitorischen Merkmale des Faschismus. Kurt Tucholsky sagte "Jeder ist ein Faschist, der nicht weiß, dass er einer sein könnte."

     

    Und "Islamophobe" als Rassisten zu bezeichnen ist, als wolle man Nazis eine eigene Ethnie oder sakrosankte Religion zugestehen. Werden Nazis diskriminiert, wenn man sie angreift? Ist es Rassismus den Faschismus anzugreifen?

    • @OskarsAristie:

      Kurt Tucholsky sagte "Jeder ist ein Faschist, der nicht weiß, dass er einer sein könnte."

       

      Gibt es eine Quelle fuer dieses Zitat?

    • @OskarsAristie:

      schon mal in'nen spiegel geguckt?

      • @christine rölke-sommer:

        Ebendt. Danke für den Hinweis.

        (Undinhaltlichwaszusagen?)

        • @OskarsAristie:

          ichsachmaso:

          mancher leutz reaktionen, wenn sie dem begegnen, was sie dann als derIslam bezeichnen, sind in der tat phobisch zu nennen. oder hysterisch. suchen Sie sich aus, was Ihnen besser behagt/entspricht.

           

          ansonsten: das verquaste zeuch neu schreiben.

          besser noch: vorher noch mal kräftig nachdenken!

      • @christine rölke-sommer:

        Oskarsara sind die Schönstx im ganzen Land. Da kann schon vorkommen, dass manches im Spiegel größer erscheint, als es ist.

  • Der Kommentar liest sich wie ein Plädoyer für das Schächten. Ich bin entsetzt, so etwas in einer Zeitung wie der taz lesen zu müssen!

    Beispielsweise findet keinerlei Differenzierung statt. Dabei ist schwer einzuschätzen, was ein Halal-Siegel (vor allem im Ausland, da den wenigsten die dortigen Rechtsnormen bekannt sein dürften) wirklich aussagt. Unter Moslems gibt es große Unterschiede in der Auslegung der religiösen Vorschriften. Für manche ist es ausreichend, wenn während der Halal-Schlachtung ein gläubiger Metzger zugegen war und das Tier Richtung Mekka ausgerichtet wurde. Wiederum andere bestehen darauf, dass die Tiere unter Einhaltung aller strengen Glaubensvorgaben und ohne Betäubung geschlachtet wurden. Es ist also Auslegungssache, was "halal" im Einzelfall bedeutet.

    Nahezu auszuschließen ist zwar, dass Fleisch, das mit dem Siegel versehen ist und an einer deutschen Ladentheke verkauft wird, von Tieren stammt, die in Deutschland ohne vorherige Betäubung geschächtet wurden, da in Deutschland das Schächten grundsätzlich (d. h., es gibt durchaus auch Ausnahmen!) nicht erlaubt ist.

    Importiert ein Anbieter jedoch „Halal“-Fleischprodukte, ist allerdings nicht auszuschließen, dass Tiere für ein solches als „halal“ gekennzeichnetes Produkt ohne Betäubung geschächtet wurden. Dies ist aus Tierschutzsicht entschieden abzulehnen.

    • @Christina de Havilland :

      Vielleicht sollte erst mal sichergestellt werden, dass an deutschen Ladentheken kein Fleisch verkauft wird, das von Tieren stammt, die mit herkömmlichen Methoden (versehentlich) ohne vorherige Betäubung geschlachtet wurden...

    • @Christina de Havilland :

      herrlich!

      das schächten als der kleine bruder vons vorhaut-beschneiden.

      da wissen wir doch gleich wieder, wieso die auf keinen fall zu uns gehören können - aus tierschutzsicht, versteht sich.

  • Der Weihnachtskalender ist längst nicht so verkitscht wie die mit Coca-Cola-Weihnachtsmännern.

     

    Ich bin generell gegen Schlachtungen, egal wie. Alle verbieten!

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Die sind nicht islamophob, sondern schlicht rassistisch.

    Gäbe es den Weihnachtskalender nicht, würden sie etwas anderes für ihre Hetze finden.

    Seit Bachmann können sie sich ja überall richtig austoben.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Ja. Man läßt ihnen freie Hand. Sogar in der zahnlosen Weimarer Republik gab es mehr Widerstand gegen den braunen Mob.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Haben Sie auch den Packt zwischen Politik, Kirche und Kapital wie in der Weimarer Republick verschlafen? Warum glauben Sie war der Papst im Bundestag? Mit dem ESM wurde die Braune Zeit wieder eingeläutet!! Die Faschisten haben Hochkonjunktur! Hartz 4 ist aus der Nazizeit! Und zwar in ganz Europa!!

         

        Seid dem Mittelalter hat sich nichts wirklich verändert!! Es regieren immer noch Kirche, Kapital und Politik. Demokratie ist zur Lächerlichkeit verkommen!! Und die BRD ist immer noch bzw. wieder Braun!! Deswegen auch keine Aufklärung der NSU-Morde! Die Nazis waren nie wirklich weg!! Fahren Sie mal in die Heide!! Da werden Sie sich wundern, wieviele Braune sich da tummeln!! Der ganze Norden ist Braun!!! Und ja...die Mehrheit ist DUMM!!!

  • Es ist natürlich vollkommen blödsinnig, wegen einem Weihnachtskalender mit ein paar orientalischen Kuppelbauten drauf, den Untergang des "Abendlandes" herbeizubeschwören. Die Agenda von Pegida und co. ist offen rassistisch -- keine Frage. Aber: Wieso ist der Islam für viele Linke (siehe Artikel) von jeglicher Kritik ausgenommen? Plötzlich werden "religiöse Riten" verteidigt und das Schächten von Tieren schöngeredet. Das ist lächerlich...

    • @KingKong:

      Das Problem ist weniger, dass Halal-Fleisch (in manchen Faellen) unethisch ist. Das Proplem ist, das rechte Hetzer diese Discusion fuer sich "ausschlachten"!

    • @KingKong:

      Jeder aufrichtige Linke wird die Religionsfreiheit verteidigen - auch, wenn er selbst keiner Religion angehört.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Volle Zustimmung!!!

         

        Ich bin auch für absolute Religionsfreiheit! Bitte aber ohne REICHTUMSANHÄUFUNG und GRUNDBESITZ WIE IM CHRISTENTUM!!!

         

        Sonst werde wieder Menschen gekauft! Weil Arm..

  • Es ist ein Skandal das solche Hasskomentare existieren. Mit dem Christlichen Glauben zu argumentieren halte ich fuer einen Witz. Laengst nicht alle Menschen die Weihnachten feiern sind Christen! Und da es sich ja bekantlicher Weise um das Fest der Liebe handelt, ist daran meine Meinung nach nichts Schlechtes. Im Gegensatz dazu sollten sich die vermeintlichen "Christen" und "Retter des 'Abendlandes' " mal an die eigene Nase fassen und ueberlegen ob das Schreiben von Hasskomentaren mit ihrem eigenem Glauben vereinbar ist. Die Antwort lautet ganz klar NEIN!

     

    Um so erschreckender ist, dass neuerdings anscheinend Islamophobe bestimmen koennen was es in den Laeden Deutschlands zukaufen gibt.

     

    @alle: Solidarisiert euch mit Lindt. Kauft "muslimischen" Adventskalender!

     

    @Lindt: Weitermachen!

    • @LV:

      Also Dummheit mit Dummheit beantworten und das eigene Heim mit dem hässlichen Ding verschandeln?

      • @TV:

        Ich finde das Motiv eigentlich gar nicht so schlecht. Er sieht ausserdem deutlich besser aus als die zahlreichen Adventskalender irgentwelcher No-Name Firmen oder Eigenmarken. Aber natuerlich ist das Geschmackssache und darueber kann man sich bekantlicher Weise streiten. Worueber man sich allerdings nicht streiten kann ist, dass Hasskomentare und Vorurteile komplett unangebracht sind und nicht tolleriert werden sollten.

         

        PS: Fuer die meisten Leute geht es bei der ganzen Angelegenheit doch sowieso nur um den Inhalt, oder?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @LV:

          Glaubt heute niemand mehr: Es gab eine Zeit mit Adventskalendern ohne Inhalt. Derselbe Kalender war jahrelang in Gebrauch, und zwar einer für die ganze Familie.

          Schokoladengefüllte Adventskalender kamen etwa Mitte der 1980-er auf den Markt.

          • @571 (Profil gelöscht):

            Unsinn. Ich hatte Schoko-Kalender schon zu Beginn der siebziger Jahre.

  • Was mich an Rechten und Braunen, Pegidanern und "besorgten Bürgern" ärgert, ist weniger ihr Hass als ihre bodenlose, beschämende Dummheit. Das sage ich ganz unzensuriert!

     

    Übrigens stünde es Lindt und Spar gut zu Gesicht, die "angespannte Gefühlslage" des rechten Spektrums vollständig zu ignorieren.

     

    Und noch was - wie soll ein Weihnachtskalender mit orientalischen Motiven islamisch sein? Den Islam gab´s doch zu jener Zeit noch gar nicht.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Orient ist für mich immer noch der Zauber von Tausendundeiner Nacht.

       

      Adventskalender für solchen Quatsch zu instrumentalisieren, halte ich für die aktuelle Spitze der nach oben offenbar immer weiter offenen Dummheitsskala.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Das mag sein, ist aber im Kapitalismus normal.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Qautsch...

         

        das ist VERWERTUNG IM KAPITALISMUS MIT ALL SEINER GIER!!

         

        Und warum nicht Kalender mit orientalischen Motiven?!

         

        Mir gefällt das :-) Zumal der Orient ja erst die Schönheit / Ästhetik hervor brachte. Jedenfalls für mich.