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Iran und IsraelNach dem Angriff

Israel hat den iranischen Angriff mithilfe von Verbündeten abgewehrt. Doch wie geht es weiter im Nahostkrieg? Steht ein israelischer Gegenschlag bevor?

Abwehrgeschosse am Sonntagmorgen am Himmel über in Zentralisrael Foto: Tomer Neuberg/ap

Jerusalem taz | Es war ein Angriff mit Ankündigung: Als in Jerusalem um 1.42 Uhr in der Nacht auf Sonntag die Sirenen aufheulen, sitzen viele schon auf gepackten Notfalltaschen. Seit mehreren Stunden ist bekannt, dass Iran seine Drohungen wahr gemacht und mehrere hundert Drohnen und Raketen in Richtung Israel abgefeuert hat.

Minuten später steigen Dutzende Menschen nahe der Jerusalemer Altstadt die Treppe in einen Luftschutzraum hinunter. In ihren Rucksäcken tragen sie Wasser, Decken, Powerbanks, alles, was es braucht, um ein paar Tage durchzuhalten. „Wir wissen nicht, wie lange es diesmal dauert, das ist etwas anderes als die Raketen der Hamas“, sagt eine Frau mit dem Kopftuch religiöser Jüdinnen, auf dem Arm ihren dreijährigen Sohn.

Mit großen Augen beobachtet das Kind die Nachbarn, die sich entlang der Wände des schmalen Raums niedergelassen haben. Draußen ziehen die Lichtpunkte der Abwehrraketen durch den Nachthimmel über dem hell erleuchteten Tempelberg, gefolgt vom dumpfen Wummern mehrerer Explosionen.

Am frühen Morgen kommt die Entwarnung: Von den rund 300 Flugkörpern, die der israelischen Armee zufolge von Iran auf den Weg geschickt wurden, seien 99 Prozent abgefangen worden – der Großteil bevor er das israelische Staatsgebiet erreichte. Armeesprecher Daniel Hagari spricht von einem „sehr bedeutenden strategischen Erfolg“. Unterstützung bei der Abwehr hat es von USA, Großbritannien und Jordanien gegeben.

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Ersten Angaben zufolge wurde im Süden Israels ein siebenjähriges Mädchen nahe der Beduinenstadt Arad von herabfallenden Trümmern verletzt. Ein israelischer Militärstützpunkt sei leicht beschädigt worden. Am Morgen öffneten Israel, Jordanien, Irak und der Libanon ihre zwischenzeitlich geschlossenen Lufträume wieder.

Die Hisbollah feuerte nach eigenen Angaben auch noch am Sonntagmorgen Dutzende Raketen auf israelische Militärposten in den von Israel besetzten Golanhöhen ab. Die Gruppe teilte mit, die Attacke sei eine Vergeltung für nächtliche israelische Luftangriffe auf Städte und Dörfer im Südlibanon, bei denen Zivilisten getötet und verwundet worden seien. Zuvor war bei einem israelischen Luftangriff im Libanon ein Mensch getötet worden.

Schlägt Netanjahu zurück?

Die drängende Frage ist nun: Wie geht es weiter? In der Vergangenheit wurde die langjährige Feindschaft zwischen Iran und Israel über Stellvertreter wie die von Iran unterstützte Hisbollah im Libanon oder die Huthis im Jemen ausgetragen. Teheran hatte nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober mehrfach betont, keinen Krieg mit Israel zu wollen. Seit dem 7. Oktober fliegen immer wieder Raketen aus libanesischem und syrischem Gebiet sowie aus dem Jemen in Richtung Israel. Die israelische Führung reagiert mit Luftschlägen, meist ohne sich offiziell dazu zu bekennen.

Ein direkter Angriff Irans auf Israel galt wegen des immensen Eskalationspotenzials bisher als eher unwahrscheinlich, selbst nach der Bombardierung des iranischen Konsulats in Damaskus am 1. April, bei dem ein hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden getötet wurde.

Für Sonntagmorgen wurde ein Treffen des israelischen Kriegskabinetts angesetzt, dem die Regierung in der Nacht die Entscheidung über das weitere Vorgehen übertragen hatte. Die Entscheidung über Israels Reaktion auf den iranischen Angriff liegt damit bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie dem ehemaligen Oppositionsführer Benny Gantz.

USA gegen israelischen Vergeltungsschlag

US-Präsident Joe Biden versicherte Netanjahu in einem halbstündigen Telefonat am frühen Morgen, die Unterstützung der USA sei „eisern“. Zugleich warnte er laut einem Bericht der Nachrichtenseite Axios, die USA würden einen Gegenangriff auf Iran nicht unterstützen. „Sie haben gewonnen, nehmen Sie diesen Sieg an“, sagte Biden demnach mit Blick auf die erfolgreiche Abwehr des Angriffs.

Auch die Regierung in Teheran scheint auf eine milde Antwort Israels zu hoffen: „Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden“, schrieb die ständige Vertretung Irans bei den Vereinten Nationen beim Onlinedienst X. An die Adresse Washingtons hieß es, die USA sollten sich aus dem Konflikt zwischen Iran und Israel heraushalten.

Netanjahu und die Hardliner in seiner in Teilen rechtsextremen Regierung sprechen seit langem von einem möglichen Angriff auf das iranische Atomprogramm, das sie als existentielle Bedrohung für Israel betrachten. Netanjahu ist zudem in israelischen Medien mehrfach vorgeworfen worden, den Gazakrieg auch aus politischen Ambitionen fortzusetzen, um Neuwahlen zu entgehen. Laut dem US-Sender NBC herrscht in der US-Regierung Sorge, Israel könne etwas unternehmen, „ohne die möglichen Konsequenzen zu bedenken“.

Einiges deutet jedoch darauf hin, dass ein israelischer Gegenschlag nicht unmittelbar bevorsteht. Zum einen zeigt der iranische Angriff, wie sehr Israel bei seiner Verteidigung auf die Unterstützung seiner Verbündeten angewiesen ist, die zu Zurückhaltung aufrufen. Zudem trifft sich der UN-Sicherheitsrat am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in New York auf Antrag Israels. Die New York Times berichtete am Sonntag unter Berufung auf einen israelischen Vertreter, dass „Israels Antwort mit seinen Verbündeten koordiniert werden wird“.

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32 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Iran hat vorab u.a. auch die USA informiert. Die große Überraschung war es also nicht. Und wenn man die Berichte, u.a. im SPON liest, dann war hier auch im Vorfeld schon festgelegt, was geht und was nicht.



    Siehe auch: www.spiegel.de/aus...-9c1b-6128aae0ac2b

  • Wenn Israel konsequent ist, greift es das iranische Atomprogramm an. Wenn es inkonsequent ist, wird es dies später bereuen.

  • „Steht ein israelischer Gegenschlag bevor?„



    Das wäre dreist und eine Weitere Eskalation, denn immerhin hatte ja Israel vorher die Botschaft im Iran angegriffen .. oder bezweifelt das jemand?

    • @Kay Brockmann:

      Israels Angriff auf die Botschaft wird nicht als Zeichen der Agression anerkannt.



      Die 14 Tote sind akzeptabel. Das Iran zurückschlägt ist nicht.

  • Bald wäre Netanyahus Narrenschiff zerschellt an der große Wut im eigenen Land, denn die Geisel doch immer nicht zurück - trotz verbrannter Erde im Gazastreifen , trotz zehntausender Tote dort. Schon wenden sich die Freunde ab angesichts der humanitären Katastrophe, des Hungers, der Vertreibung. Man spricht von Unverhältnismäßigkeit, von überzogener Reaktion - selbst die USA. Da gab es nur einen Ausweg, um die Reihen wieder fest zu schließen. Der erste Schritt war Damaskus - die Provokation. Der zweite Schritt war die Lightshow in der Nacht zum 14 April. Ein Lightshow? Ja, eine Lightshow auch für die Mullahs in Teheran. Mehr war es nicht. Ein paar knatternde Drohnen eine paar Test-Raketen. Den Mullahs ging es darum Stärke zu zeigen. Ein Signal nach innen, ein Signal an alle Proxies zu senden war das Ziel, denn noch ist der Iran keine Atommacht und nicht stark genug. Die Bombardierung des Konsulats den Machthabern in Teheran also gerade recht. Netanjahu sei Dank. Nach all dem Worten wollten die Gefolgsleute endlich Taten sehen.



    Es ist nun zu hoffen, dass man Netanjahu von weiteren Narreteien abhält, die womöglich tatsächlich einen Flächenbrand erzeigen. Er sollte einsehen, dass seine Politik gescheitert ist. Zudem , kann sicher sein, dass die Entwicklung in Nahost auch weit im Norden aufmerksam verfolgt wird. Wichtig nun, dass der Konflikt, in dessen Zentrum Israel steht, endlich einer fairen Lösung zugeführt wird. Nur so lässt sieh der verhängnisvolle Einfluss der pseudoreligiösen Fanatiker zurückdrängen und ein Großkonflikt verhindern - ein Konflikt, der keinen Sieger haben wird. Über letzteres sollte sich alle Beteiligten im Klaren sein.

  • Da hat sich der Iran wohl selbst in Knie geschossen.

    Nicht nur die USA, GB und Frankreich haben bei der Abwehr geholfen, sondern auch Jordanien und nach manchen Quellen auch Saudi-Arabien. Zwiespalt zu säen hat also nicht geklappt.

    Außer den üblichen Verbrechern findet niemand die Attacke gut und in der UN wird nicht mehr über den Krieg in Gaza, sondern über den iranischen Angriff debattiert.

    Nach der nahöstlichen Logik muss eine Reaktion seitens Israel geben, vielleicht nutzt das Land die Gunst der Stunde, um dem iranischen Atomprogramm das Garaus zu machen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Ist es wünschenswert, wenn Drohnenangriffe nur noch als überdimensioniertes Silvester-Feuerwerk wahrgenommen werden?

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Na ja, so können sie wenigstens keinen Schaden anrichten.

        Mein Hauptpunkt war aber der, dass sich der Iran verspekuliert hat.

        • @Jim Hawkins:

          Mal darüber nachgedacht das dies Absicht war?

          • @Momo Bar:

            Wäre möglich.

            So wie die Angriffe der Hamas, der Hisbollah und der Huthi Absicht sind.

            Absicht des Iran ist es auch, das "zionistische Geschwür" aus der arabischen Welt zu entfernen.

            Alles ist Absicht. Und?

            Man kann sich trotzdem verrechnen.

            • @Jim Hawkins:

              Ich glaube eben nicht das die sich verkalkuliert haben, sondern das es ganauso geplant war. Sie mussten etwas machen "um ihr Gesicht zu wahren"- Stärke zu zeigen bla bla! Dann wählen sie aber nur zwei Hauptziele aus, kein ziviles Zentrum wie Tel Aviv, sondern ein Geheimdienstzentrum und eine Flugbasis, die beide in Zusammenhang mit der Bombadierung der iranischen Botschaft stehen sollen. Ich persönlich finde es naiv zu denken, das der Iran nicht genau weis zu was die israelische Abwehr bzw. der Iron Dome fähig ist. Als wenn die Raketenangriffe von Hamas, Hizbollah und den Houthis ihnen nicht genug Informationen geliefert haben. Meines Erachtens haben sie genauso viel getan um ihr Gesicht zu wahren und so wenig um ein Einschreiten der USA und einen größeren Konflikt hoffentlich zu vermeiden. Die Iraner wissen auch das Biden sich keinen Krieg erlauben kann, wenn er noch irgendeine Chance auf seine Wiederwahl haben will. Über 75% seiner eigenen Partei unterstützen nicht was in Gaza passiert und vermutlich erst recht keinen Krieg mit dem Iran. Zumal der Großteil der Amerikaner mittlerweile schwere Abneigung gegenüber endlosen Kriegen zeigt während bei denen die Infrastruktur nicht nur sprichwörtlich zusammenbricht und es innenpolitisch genug große Baustellen gibt.

              • @Momo Bar:

                Vielleicht ist es so, wie Sie das beschreiben.

                Dennoch gebe ich zu bedenken, dass sich Jordanien und Saudi-Arabien an der Abwehr beteiligt haben.

                Ich hätte das nicht gedacht.

                Klar spielt der Wahlkampf in den USA eine große Rolle. Der israelfeindliche Flügel bei den Demokraten ist nicht klein. Stichwort AOC oder Bernie Sanders.

                Jetzt hat erstmal der Iran die Arschkarte, vielleicht nützt Israel die Gunst der Stunde und beendet das iranische Atomprogramm?

                Whi knows?

                • @Jim Hawkins:

                  "Israel die Gunst der Stunde und beendet das iranische Atomprogramm?"

                  Wäre eine Kamikaze Operation, die USA haben schon signalisiert das sie einen israelischen Gegenangriff nicht unterstützen und die Mullahs spekulieren darauf, dass Netanjahu sich von den Hardlinern weichkloppfen lässt und es doch tut. Der Mullah Code" für uns ist die Sache erledigt", heißt nichts anderes als "wir sind mit euch noch nicht fertig - nur bitte ohne die USA".

                  • @Sam Spade:

                    Wenn die Botschaft ist, "wir sind mit euch noch nicht fertig", heißt ja, die Vernichtungsdrohung hat Bestand, was ja iranische Staatsräson ist.

                    So gesehen wäre eine Beendigung des iranischen Atomprogramms nicht die verkehrteste Idee.

                • @Jim Hawkins:

                  AOC und Bernie Sanders israelfeindlich? Echt jetzt. Sie wissen schon das Bernie Sanders selber jüdischer Herkunft ist? Und das einzige was ich von den beiden bisher gehört habe, ist berechtigte Kritik an der Netanjahu Regierung (als eher linke Politiker auch nicht verwunderlich bei der rechten/ rechtsextremen Regierung in Israel). Aber damit ist man jetzt offensichtlich schon israelfeindlich. Unter den Demokraten war vor dem Gazakrieg die Unterstützung für Israel nicht so viel kleiner als unter den Republikanern, bei den Politikern sowieso nicht. Nur weil viele von den demokratischen Wählern jetzt die Art der israelischen Kriegsführung und den Tod tausender Zivilisten ablehnen sind die nicht gleich israelfeindlich. Diese Art von undifferenzierter Betrachtungsweise hilft nun wirklich niemanden.

                  • @Momo Bar:

                    Genau darum gegen es eben auch bei solchen elenden Pokerspielen. Mit der Provokation solcher Gegenschläge wie die des Irans nach dem israelischen Angriff auf die iranische Botschaft die große Verbrüderung zu erreichen und Menschen wie Sanders in die antisemitische Ecke zu stecken und die Kritik gegen das Vorgehen Israels, die Aushungerung des Gaza-Streifens, zum Verstummen zu bringen.

                    Empathie für die israelischen Opfer des Hamas-Terrors UND für die Bewohner des Gaza sind nicht erwünscht.

                    • @Rudolf Fissner:

                      Er nun wieder.

                      Sind Bernie Sanders und AOC schon verstummt?

                      Oder Deborah Feldman, um ein anderes Beispiel zu nennen.

                      Vor einem Millionenpublikum sagt sie immer und immer wieder, dass sie nichts sagen darf, dass sie nicht gehört wird.

                      Die verfolgende Unschuld. Lächerlich.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Ich bin ja auch erfreut, dass es (bisher) „glimpflich" abgelaufen ist, halte es aber für bedenklich, wenn auch Krieg zum „Event" wird.



          „Wir amüsieren uns zu Tode"... „We love to entertain you..."



          Fiktion and Reality. -



          Dann fickt der Tod uns bald ins Knie.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Wenn ich ehrlich sein soll, ich glaube, die Zeiten werden noch düsterer werden.

            Hierzulande fehlt nicht mehr viel und Rechtsradikale sitzen in Landesregierungen.

            Die Linke feiert sich für das Selbstbestimmungsgesetz, Kiffen und Gendern und ist in weiten Teilen post-kolonial und identitätspolitisch unterwegs, also eher reaktionär. Und interessiert sich kaum für die AfD.

            Der Islamismus hat auch noch lange nicht fertig, wird aber zu wenig als Gefahr wahrgenommen.

            Im Nahen Osten ist die Kuh noch lange nicht vom Eis, für die Ukraine steht die Sache schlecht.

            Trotzdem noch einen schönen Sonntag!

  • ...der Iran hat die Aktion für beendet erklärt.



    Es ist sehr zu hoffen es gibt keine weiteren Eskalationen.



    Vergegenwärtigen wir uns dazu die Charta der Vereinigten Nationen von 1945

    " Wir die Völker der Vereinigten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat - haben beschlossen : Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinigten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt. "

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die Frage ist was man Israel für Zurückhaltung anbietet.

  • iran hat gezündelt ...

    um sein gesicht zu wahren.



    nicht mehr und nicht weniger.



    schlimm genug alles.



    und dennoch: take the drama out of it !

  • "...die Regierung in Teheran scheint auf eine milde Antwort Israels zu hoffen: „Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden“"



    😂 Was bleibt ihnen auch anderes übrig 🤷‍♂️



    300 Drohnen, 99% abgefangen - und die paar die durchgekommen sind haben null Schaden angerichtet... - größer hätte die Blamage für den Iran kaum ausfallen können.



    Unfreiwillig hat Teheran einmal mehr die extreme Effizienz Israels Iron Dome unter Beweis gestellt.

    • @Farang:

      99% ist eine Behauptung, nicht weniger aber auch nicht mehr. Und auch mit 99% sind bei 300 etwa 4 ans Ziel gekommen. Eine definitiv auf einem Flugplatz. Der Schaden ist also nicht Null, vielleicht gering, aber trotzdem ein Schaden. Übrigens hat die Abwehr Israel ca. 1 Milliarde € gekostet.



      Ich will jetzt nicht den Iran in Schutz nehmen, bestimmt nicht. Aber ich glaube nicht alles, was sonst erzählt wird. Israel bzw. Netanjahu zündelt. Vielleicht verlängert das seine Amtszeit. Ob's im Interesse seines Volkes ist, bezweifle ich.

  • Eingangsfrage: von welchem "Nahostkrieg" ist da in der Subheadline die Rede?

    Das einzig beruhigende scheinen die Äußerungen der USA zu sein, Israel bei einem potentiellen Gegenschlag nicht zu unterstützen.

    Ansonsten "same procedure", Abschreckungslogik halt. Wird Zeit, dass die "alten Männer" mit ihrem restriktiven Verhalten durch eine neue Generation progressiv denkender und handelnder Personen von ihrer Regierungsverantwortung entbunden werden.

    Wäre dringend angeraten für Tel Aviv ebenso wie für Teheran. Es ist an der Zeit neue Konzepte zu entwerfen, die das Wohl der israelischen, palästinensischen und iranischen Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen und nicht historische oder religiöse Territorialansprüche und Ausweitung des Machtbereichs.

    Fortschritt erzielt man durch umsichtiges Handeln und nicht durch Kriegsrethorik und Hassbotschaften.

    • @Sam Spade:

      Und wie soll das gehen, im besonderen in Teheran, dass dort die Regierung wechselt? Irgendeine plausible Idee (außer Großeinmarsch)?

    • @Sam Spade:

      Alles schön an Deinem Beitrag. Nur die "alten Männer" hättest Du weglassen können. Das ist eine gruppenbezogene Herabwürdigung keines der beiden Kriterien ("alt", "männlich") ist signifikant. Die, die Du damit meinst waren z.B. schon als sie noch jung waren Idioten.

      • @Hanno Homie:

        Der Begriff "alte Männer", bzw. eigentlich "alte, weiße Männer" ist ein allgemeiner Sprachgebrauch und jeder Mensch weiß, dass dies weder auf Geschlecht, Alter oder ethnische Herkunft bezogen ist, sondern auf spezifischen Gedankengut

        • @Luebke:

          Gut erkannt.

      • @Hanno Homie:

        Das ist wohl eher eine Frage des sich davon angesprochen zu fühlen. Ich fühle mich nicht angesprochen aber weiß was gemeint ist und gebe daher Sam recht.

    • @Sam Spade:

      Bei all den aktuellen Konflikten und der Suche nach den Ursachen (hier: "die alten Männer) scheint mir der Blick auf die Innenpolitik unterbelichtet.



      Bei der Frage nach den Ursachen des Imperialismus im späten 19. Jahrhundert war einst die "Sozialimperialismus-Theorie" populär, die davon ausging, dass die außenpolitische Expansion in erster Linie der Ablenkung von inneren Spannungen dienen sollte. Mit Blick auf die desolate Situation im Iran, der Angst der Hamas vor Friedensregelungen Israels mit den Golfstaaten und den großen innenpolitischen Problemen der Netanjahu Regierung würde diese Theorie auch aktuell einen guten Ansatz bieten.

  • Die Ansage aus Teheran kann man nicht missverstehen: Wir haben das getan, was von uns verlangt wird. Und es kann Fertig sein". Aber: das wollen wir um keinen Preis.