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Inga Humpe im Gespräch„Wer nicht wählt, ist ein Arschloch“

Die Sängerin von 2raumwohnung über die politische Dimension des Tanzens, den alltäglichen kleinen Weltuntergang und die freie Liebe.

Feiern lernen heißt Gesellschaft lernen, denn feiern kann man nicht alleine Foto: David Oliveira
Interview von Thomas Winkler

taz.am wochenende: Frau Humpe, Sie scheinen Expertin für das Thema Apokalypse zu sein: Wann geht denn nun die Welt unter?

Die Welt geht doch nicht unter. Die geht immer nur ein bisschen unter, dann geht sie wieder auf. Aber seit wann bin ich Expertin für dieses Thema?

Wenn man „Nacht und Tag“, das neue Album Ihres Projekts 2raumwohnung, hört, drängt sich dieser Eindruck auf. „Was ist mit der Welt, will sie untergehn?“, fragen Sie da in einem Song. In einem anderen singen Sie: „Wo sind die Augen, in die ich sehen will, bevor alles schwarz wird?“

Ich gebe zu, ich denke schon öfter über dieses Thema nach.

Seltsamer Zeitvertreib. Macht Ihnen das keine Angst?

Ich mache mir Sorgen, aber ich verschwende ziemlich viel Energie darauf, keine Angst zu haben. Angst hilft ja auch nicht weiter. Ein gutes Mittel gegen die Angst ist, aktiv zu werden, zu Pro-Europa-Demos gehen. Man darf sich der Angst nicht hingeben, sonst ist man empfänglicher für die Angstmacherei von Politikern und Medien, für Fake News. Ich bin ja ein Fan der Aufklärung. Ich glaube, die hilft immer noch am besten gegen die Angst.

Im Interview: Inga Humpe

Person: Geboren am 13. Januar 1956 in Hagen. Inga Humpe ist eine deutsche Sängerin, Komponistin und Texterin. Sie ist die jüngere Schwester von Annette Humpe. Mit Tommi Eckart ist sie heute erfolgreich als 2raumwohnung aktiv.

Ausbildung: Nach dem Abitur begann sie 1975 ein Studium der Kunstgeschichte und Komparatistik an der RWTH Aachen, wechselte aber im folgenden Jahr an die Freie Universität Berlin. Außerdem besuchte sie zeitweise die Max-Reinhardt-Schule.

Werdegang: Ende der 1970er Jahre gründete sie die Punkband Neonbabies, in der sie bis 1983 als Sängerin aktiv war. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Humpe als Mitglied der Gruppe DÖF („Codo“) bekannt. Von 1985 bis 1988 trat sie mit ihrer Schwester als Humpe & Humpe auf.

Aktuelles Album: Am 16. Juni erscheint das neu 2raumwohnung-Album „Nacht und Tag“.

2raumwohnung sind allerdings eher bekannt geworden mit entspannten Liedern zum unbeschwerten Feiern.

Wir hatten aber, auch wenn das gern überhört wurde, immer auch düstere Lieder. Es gab auf jedem Album ein Lied über den Tod. Aber ja, ich muss zugeben: „Nacht und Tag“ ist in gewisser Weise ein Wendepunkt. 2Raumwohnung ist ein Kind der Club-Kultur, des Techno und des Gefühls, der Weltfrieden stände kurz bevor. Das haben wir jahrelang gelebt. Aber daran kann man heute ja nun nicht mehr glauben. Leider, muss ich sagen.

Tatsächlich hätte ich mir vor zehn Jahren nicht vorstellen können, dass sich die Welt so negativ entwickeln könnte, dass wir wieder ernsthaft Angst vor Krieg haben müssen, dass sich so ein komischer Machismo breit macht, dass überall Despoten an die Macht kommen.

Haben Sie damals tatsächlich an dieses Heilsversprechen des Techno geglaubt?

Ja, wir haben daran geglaubt im Jahr 1993.

1993“ heißt auch der zentrale Song Ihres neuen Albums.

1993 war der Sommer der Liebe in Berlin. Ich habe bis Anfang der nuller Jahre fest daran geglaubt, dass es nie mehr schlimm werden kann, dass jetzt alles nur noch besser wird, dass sich die USA und Russland vertragen, dass in Afrika niemand mehr hungert, Palästina als Staat anerkannt wird und im Nahen Osten der Frieden ausbricht.

All das schien Ihnen 1993, während Sie tanzten, tatsächlich möglich?

Ich dachte damals allerdings nicht groß über China nach, muss ich zugeben (lacht). Aber ja, wir haben fest daran geglaubt, dass sich die Welt im Übergang in eine hippieähnliche Utopie befindet. Bald würde es allen mit einem schönen Grundeinkommen richtig gut gehen.

Wie naiv war es zu glauben, dass der Weltfrieden durch Tanzen zu erreichen wäre?

Hinterher ist man immer schlauer. In der Rückschau war es natürlich sehr naiv. Es war ein einfacher Gedanke, aber gerade einfache Gedanken können ja manchmal eine ungeheure Kraft entwickeln und besonders stark sein. Und ja, heute kann man an diesen Gedanken nicht mehr glauben. Andererseits entstehen durch solche Idioten wie Trump, Putin oder Erdoğan aber auch Gegenbewegungen – und damit neue Hoffnung.

Im Song „Sie geht los“ von 2013 beschreiben Sie jemanden, der von der Party quasi direkt in die politische Aktion startet. Kann Tanzen tatsächlich politisieren?

Ein Sound kann mitreißen und Menschen zusammenführen. Und jeder Sound verkörpert ein Lebensgefühl und hat damit eine Wirkung auf Menschen. In meiner Erfahrung kann ein Sound, kann ein Song – auch unabhängig vom Text – eine Aussage haben. Ein Sound kann Widerstand ausdrücken oder Durchbruch, kann Freiheitswillen ausdrücken, ein Sound kann etwas bewusst machen. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls damals in den neunziger Jahren gemacht.

taz.am wochenende

Von ihrem Frühjahrshoch ist die SPD unter Martin Schulz schnell wieder abgestürzt. Alles schien möglich. Und nun? Eine Vorwahlanalyse lesen Sie in der taz.am wochenende vom 20./21. Mai. Außerdem: Der FC Bayern München hat jetzt einen eigenen TV-Sender und schottet sich gegenüber Journalisten ab. Und: Inga Humpe, die Königin der Club-Kultur, im Gespräch über Nichtwähler und freie Liebe. Das alles – am Kiosk, eKiosk oder im praktischen Wochenendabo.

Aber kann ein Sound politisch zielgerichtet sein? Ich fürchte, auch Nazis hören gern Kirmes-Techno.

Ja, das kann schon sein. Es gibt doch immer drei bis sieben Leute, die etwas völlig falsch verstehen. Das war ja auch damals schon so in den Neunzigern, dass in den Clubs im Osten viele Rechte waren. Und denen hat man dann wirklich absichtlich Ecstasy gegeben.

Dann hat der Techno die Welt ja tatsächlich ein wenig besser gemacht …

Ja, in meiner Wahrnehmung ist die Welt damals tatsächlich immer ein bisschen besser geworden. Ich bin in Berlin aufgewachsen mit der Mauer. Dann fiel die Mauer, die Leute tanzten zu Millionen auf dem Ku’damm. Ich bin einmal während einer Love Parade mit dem Flugzeug über Berlin geflogen – und da konnte man sehen, dass auf jedem Platz, überall getanzt wurde. Viele mögen das vergessen haben, aber das war damals so, das hat diese Stadt verändert.

Viele Menschen sind damals nach Berlin gekommen, weil die Stadt ein großer Freiraum war. Da kamen Millionen zusammen, und nie ist jemand angegriffen worden, zu Schaden gekommen. Selbst wenn man halbnackt da herumlief, ist man nicht begrapscht oder angestarrt worden. Es gab Freiraum für Individualismus und sogar Exzentrik, aber vor allem wurde da ein großer Frieden demonstriert.

Wenn das nicht politisch ist? Und das ist ja auch noch nicht zu Ende. Es gibt keine Love Parade mehr, aber es gibt immer noch Clubs überall auf der Welt, in denen getanzt wird, und ein Club ist immer auch ein Freiraum.

Deswegen werden heute Clubs von Extremisten angegriffen …

… in Istanbul, in Miami oder Paris, genau. Deswegen wird das Tanzen für mich auch immer ein politischer Akt sein, auch wenn er keine politische Parole hat. Ich glaube noch an den alten Spruch: Alles ist politisch. Deswegen glaube ich auch, dass die Welt eine bessere würde, wenn jeder sich ein bisschen mehr um den anderen kümmern würde.

Wir müssen weg von dieser sehr menschlichen, aber auch kindlichen Sichtweise, immer das Beste für sich selbst haben zu wollen. Und deshalb tragen das Feiern und die Musik übrigens auch zu einer besseren Welt bei. Denn das geht nur in der Gruppe und nur, wenn man aufeinander Rücksicht nimmt. Allein ­feiern, das geht nicht. Ich glaube, die Gesellschaft könnte viel lernen von der Partykultur.

Na, dann kippen wir jetzt einfach Ecstasy ins Leitungswasser, und alles wird gut.

Die Idee hatten ein paar Leute auch schon damals. Aber ich fürchte, es reagieren nicht alle gleich auf Ecstasy. Nein, das wäre kein gutes Experiment. Obwohl …

Also doch lieber wählen gehen?

Na klar! Wer heute nicht wählt, der ist ein Arschloch. Weil er die Demokratie gefährdet. Wenn ich das immer höre: Die Roten sind scheiße, die Schwarzen und die Grünen auch, alle Politiker sind scheiße. Man muss doch nicht heiraten, sondern bloß wählen.

Sie haben sich mal als grüne Stammwählerin bezeichnet.

Ja, ich fürchte, ich komme da nicht mehr von runter.

Fühlen Sie sich von den Grünen noch vertreten?

Mehr als von allen anderen jedenfalls. Dass jetzt eigentlich alle Parteien für Umweltschutz und für den Atomausstieg sind, das ist ein Verdienst der Grünen. Klar hab ich auch schon mal an den Grünen gezweifelt, aber die SPD ist mir immer noch zu männerlastig und die Linke zu durchgeknallt. Sarah Wagenknecht hat einfach einen Schuss.

Könnten Sie sich mit Schwarz-Grün anfreunden?

Ja, als Experiment. Hauptsache, grün. Ich bin ja auch Merkel-Fan. Ihre Partei finde ich grauenhaft, aber sie finde ich schon sehr gut, ihren Pragmatismus, das Un­emotionale, das harte Arbeiten, dass sie sich nicht aufspult und zu jedem Scheiß ihren Senf dazugeben muss. Es ist mir zwar ein wenig peinlich, aber ich fühle eine gewisse Verwandtschaft zur Kanzlerin. Auch wenn ich weder ihre Besonnenheit noch ihre Klugheit besitze. Sie ist einfach eine gute Regentin.

Ein erstaunlicher Sinneswandel: In den achtziger Jahren waren Sie noch Punk, da spielten Sie in einer Band namens Neonbabies und hätten jemandem wie Merkel wahrscheinlich am liebsten ein Bier über den Kopf gekippt.

Ja, so war das damals. Punk war Wut. Ich war ein Punk, und ich war jahrelang wütend, sehr wütend. Vielleicht hätte ich Merkel damals das Bier über den Kopf gekippt, aber ich kann mich an die Achtziger nicht mehr allzu gut erinnern.

Dann stimmt der Spruch von Falco: Wer sich an die achtziger Jahre erinnern kann, hat sie nicht erlebt?

Der stimmt schon, der Spruch. Aber bei mir liegt es nicht an den Drogen. Ich kann mich nicht so gut erinnern, weil ich die Achtziger verdrängt habe. Die haben mir lange nicht so gut gefallen wie die Neunziger. Die Achtziger waren mir zu kalt. Das war das Zeitalter der Großkotze. Und wenn wir schon von Falco sprechen: Der war total nett, aber nach außen auch ein sensationeller Großkotz.

Es war eine schlimme Zeit: Die Musikindustrie war eine einzige Ansammlung von Großkotzen. Jeder fand alle anderen blöd und nur sich selbst gut. Ich war auch nicht besser, ich fand ja auch alle scheiße. Nein, ich habe nicht viel übrig für die Achtziger. Die Partykultur der Neunziger hat mich viel mehr und vor allem positiver geprägt.

Diese Partykultur hat nicht zuletzt auch zu einem offeneren Umgang mit Sex geführt. Auch die Lieder von ­2raumwohnung handelten immer wieder davon. Nun aber auf dem neuen Album scheint der Sex nicht mehr so wichtig zu sein. Täuscht der Eindruck?

Heutzutage sind doch alle Popsongs voll mit Sex. Ich hab das Thema in den Jahren zuvor lang und breit behandelt, in Songs, in Interviews. Da darf ich jetzt etwas kürzertreten.

Spielt Sex auch in Ihrem Leben eine kleinere Rolle?

Nein, mich langweilt nur das Reden über Sex mittlerweile. Mir wird mittlerweile zu viel über Sex gesprochen, aber da bin ich ja nicht ganz unschuldig. Ich habe eine Zeit lang das Thema immer wieder von mir aus angesprochen, weil ich das Gefühl hatte, da muss sich etwas ändern. Und das hat es ja auch, zum Glück: Wenn man im Sommer durch Berlin läuft und die tollen Mädchen sieht, die in Hotpants rumlaufen und sich schön und stark fühlen, dann freue ich mich darüber.

Sind Sie auch ein wenig neidisch, weil Sie noch in einer ganz anderen, in dieser Beziehung schwierigeren Zeit aufgewachsen sind?

Neid ist jetzt nicht gerade mein Lieblingsgefühl, aber es kann schon sein, dass ich so ein Mädchen mal beneide. Aber diese Kämpfe, die ich geführt habe, die habe ich ja gewonnen – und das ist ein sehr schönes Erfolgserlebnis, sich als Kämpferin zu erleben, das werden diese Mädchen nicht so einfach haben.

Sie haben sich die Freiheiten einfach genommen. Seit mehr als zwanzig Jahren leben Sie nun schon mit ihrem 2raumwohnung-Partner Tommi Eckart in einer offenen Beziehung. Die jungen Leute nennen das heute Polyamorie.

Endlich sagt mir mal jemand, wie das heißt, was ich schon ewig mache (lacht). Aber als das Thema Polyamorie durch die Presse ging, habe ich schon gedacht: Schön, dass das endlich ein normales, gesellschaftlich akzeptiertes Thema geworden ist. Bei uns hieß das halt noch freie Liebe, aber das Prinzip ist dasselbe: Mach, was du willst, solange du anderen nicht damit schadest.

Haben Sie das Gefühl, dass es diese sexuelle Befreiung wirklich gibt?

Ja, die sexuelle Befreiung hat stattgefunden. Zugleich gibt es aber auch diesen Porno-Kahlschlag, der die Gefühle junger Menschen verwirrt. Die sexuelle Befreiung ist heute kein gesellschaftliches Problem mehr, sondern eher ein persönliches: Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist für einen jungen Menschen, heute eine individuelle Sexualität aufzubauen.

Sie selbst sind jetzt 61 Jahre alt. Wie erfahren Sie das: Ist Sex im Alter noch immer ein Tabuthema?

Lange nicht mehr so, wie es das früher war. Nicht zuletzt, weil es mittlerweile ein paar Filme wie „Wolke 9“ gibt. Für mich ist es eh eigentlich kein Thema. Sex im Alter ist sogar eine besonders schöne Sache, weil es nicht mehr so um die Performance geht.

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70 Kommentare

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  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Momentan zeichnet sich doch ab, dass AfD, CDU/CSU und FDP eine Mehrheit haben werden. Daher ist es sehr ärgerlich, wenn eher linksorientierte Wahlberechtigte in diesem Land sich nicht einmal noch dazu aufraffen können bei der SPD, den Grünen oder der Linkspartei ein Kreuz zu machen. Was ist das denn für ein linker Masochismus? In der CDU/CSU finden sich mittlerweile schon etliche Abgeordnete, die sich auch vorstellen können mit der AfD zu koalieren. Und von Alice Weidel zu Herrn Linder ist es auch nicht gerade sehr weit. Dann haben wir irgendwann wirklich erneut den Zusammenschluss von Liberalen, Klerikalen und Konservativen mit den Nationalen. Fehlt dann nur noch der Fackelzug mit Björn Höcke an der Spitze.

    Und dazu dann noch das dummdreiste Gequatsche der FDP will ich auch nicht erneut hören: Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Rente mit 80, die Leute müssen noch mehr privat vorsorgen, noch mehr Flexibilität der Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor, …

    Die AfD macht dann die Ideologie der Identitären Bewegung salonfähig! Total super, Rassismus und die ganze braune Soße an gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben wird dann auch erneut. Und an der Spitze eine Frau, die an dem Ernst Röhm Syndrom leidet und ihr zur Seite der Super-GAU im Tweed Sakko!

    Und die CDU/CSU gibt dann mit der (die Menschenrechte und Ertrinkende sind uns egal) Obergrenze ihren Segen dazu!

    Wer linksorientiert ist und nicht wählen geht, ist in der Tat ein Arschloch!

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Wer wählen geht ist ein verblendeter Träumer. Bitte: wählen sie halt weiter die Parteien von Sarrazin und Hartz 4 und bilden sich ein das ein Anderer aus der selben Clique andere Politik macht.

      Aber hören Sie auf diejenigen die sich nicht in selbst in die Tasche lügen zu bepöbeln.

      Wer heute noch wählen geht der hat die Bedeutung des Wortes Demokratie nicht begriffen

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Oskar:

        Wenn Ihnen die Sarrazin SPD und die Hartz 4 SPD / Grünen nicht gefallen, wählen Sie halt die Linkspartei. Immer noch besser, als ein Nichtwähler zu werden und damit die AfD und FDP zu unterstützen, die den Sozialabbau mit Deregulierungsplattitüden noch weiter forcieren wollen. Und bei der AfD kommt ja dann noch ganz viel gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit dazu!

        • @2097 (Profil gelöscht):

          Und die Linke würde eine andere Politik machen? Das glauben sie doch wohl selbst nicht. Sozialabbau und Deregulierung kommen so wie so, egal wer die Regierung stellt. Es regiert die Lobby der Banken und Konzerne und wem die die Gesetze in den Block diktieren ist denen egal

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @2097 (Profil gelöscht):

      Dummerweise ist es auch nicht gerade sehr weit von Alexander Gauland zu Sahra Wagenknecht. Das macht die Sache so vertrackt ...

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Wenn Ihnen Sahra Wagenknecht nicht zusagt, bleiben Ihnen doch noch SPD und Grüne, was ist denn daran vertrackt?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    "...aber ich fühle eine gewisse Verwandtschaft zur Kanzlerin ... sie ist einfach eine gute Regentin.", eben lese ich, Merkel ist gegen Lohngleichheit von Frauen und Männern. Mütter müssen weiter in Teilzeit arbeiten, eine Rückkehr zur Vollzeit wird es, obwohl im Koalitionsvertrag so festgehalten, nicht geben und nur, weil Merkel es so will. Tolle "Regentin", Frau Humpe.

  • Simple Musik, einfaches Weltbild. Hier bestimmt das Sein, das (politische) Bewusstsein.

  • Nein, wer nicht wählt der ist clever

    Aber das die Cleveren von ihrem Gegenpart als Arschlöcher bezeichnet werden ist ja nicht neu

    Soll ich jetzt jemanden wählen der komplett gegen meine Interessen handelt nur weil ich sonst für irgendwelche Leute aus der Oberschicht Arschloch bin? Ich denke nicht

    Die Demokratie die in Gefahr sein soll ist doch schon längst ein Demokratietheater ausgehölt von denen die ich nun wählen soll

    • @Oskar:

      Der Aspekt, der noch fehlt, ist die Parteienfinanzierung:

       

      "Alle Parteien, die mindestens 0,5 Prozent der Stimmen bei Bundestags- und Europawahlen bzw. 1 Prozent bei Landtagswahlen gewinnen, erhalten bis zur nächsten Wahl jährlich 0,70 Euro pro für sie abgegebener, gültiger Stimme. Für die ersten 4 Millionen Stimmen erhöht sich dieser Betrag auf 0,85 Euro [...] " (https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/42042/finanzierung)

       

      Da kommt bei ca. 62 Mio. Wahlberechtigten in vier Jahren ganz schön was zusammen. Für jedes Prozent Nichtwähler gehen den Parteien über 1,7 Mio. Euro verloren.

      • @jhwh:

        Naja den größten Teil bekommen die Parteien ja ohnehin entweder aus Spenden von der Industrie, kostenloser Werbung in der Presse oder in Form von zugesteckten Geldern.

        Von daher bedeutet es in dem Fall nur das die Finanzierung noch stärker in den Händen von Bestechern äh Spendern liegt.

        Die Parteien wird man dadurch nicht austrocknen können. (und das ist ja auch nicht das Ziel)

    • 3G
      36855 (Profil gelöscht)
      @Oskar:

      Bin ihrer Meinung, sehe ich auch so!

      Ich möchte nicht zwischen Pest und Cholera wählen müssen.

      Ich möchte gesund bleiben und keine dieser Erkrankung!

      Nichtwähler als Arschlöcher zu bezeichnen, zeugt nicht von geistiger Reife.

      • @36855 (Profil gelöscht):

        Dankeschön

        Nicht zu wählen heißt nicht das einem die welt egal ist

        Bleiben Sie motiviert ;)

        • @Oskar:

          Das wird mir jetzt schon fast etwas zu hippiemäßig hier, soviel Nettigkeiten zu so einem Thema. Aber Recht haben Sie meiner Meinung nach beide... :D

           

          Und ich werde auch nicht müde unsere aufrechte Wählerfraktion mal einen Blick in das Thema "Rojava" zu werfen. Und die konföderalistische Demokratie ist ja auch nur eine Alternative...

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Neinjetztnicht:

            "konföderalistische Demokratie"

             

            Ist das eine Art demokratischer Bundesstaat?

            http://civaka-azad.org/6991-2/

          • @Neinjetztnicht:

            "Die unabhängige Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erhebt in einem Bericht aus dem Jahr 2014 gegen die in Rojava herrschenden PYD und die YPG schwere Vorwürfe wie willkürliche Festnahmen von politischen Gegnern, Misshandlung von Häftlingen, ungeklärte Entführungs- und Mordfälle, sowie den Einsatz von Kindersoldaten als Kriegsverbrechen.[47] Allerdings stellt HRW in dem Bericht auch klar, dass die der PYD nachgewiesenen Menschenrechtsverletzungen weitaus weniger eklatant und verbreitet seien als die seit 2011 der syrischen Regierung und den übrigen Rebellengruppen nachgewiesenen."

             

            Ich hab das jetzt mal ganz auf die Schnelle aus Wiki. Das Paradies auf Erden scheint ja Rojava auch nicht zu sein. Licht und schatten mit einem gewissen,relativen Fortschritt an Menschenrechten und einigen wirtschaftspoliotisch interessanten Ansätzen. Ansonsten scheint es da auch eine Regierung mit Parteien bzw. Fraktionierungen zu geben.

             

            Mir erschließt sich der Vorteil auch nicht eine Regierung nicht der Wahl auszusetzen.

            • @Waage69:

              Das Konzept ist tatsächlich relativ komplex. Es wird halt viel in Räten entschieden, die aber extrem vielfältig besetzt sind, maximal flache Hierarchien aufweisen und einen minimal autoritären Anspruch haben. Natürlich ist auch das ein System und somit nicht meine Idealvorstellung, aber es ist zumindest ein Annährung daran.

               

              Und auf die Dinge, die Sie da so schnell von wiki und HRW haben gebe ich gar nichts. Außer das es auch unter den Kurden Arschlöcher gibt und ich es nicht bezweifel, dass auch in diesem Krieg grausame Dinge geschehen. Es ging mir auch weniger um die Aspekte des Kampfes gegen den IS, sondern eher um die angestrebte Gesellschaftsform. Und die dürfte so ziemlich zum fortschrittlichsten gehören, was es auf der Welt so gibt, maximal offen, emanzipiert, antirassistisch... fast schon ein Träumchen.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Neinjetztnicht:

                Sie loben eine Staatengebilde, in dem es Folter und Vergewaltigungen gibt, geben aber gar nichts auf die Kritik an diesem Staatengebilde? Erstaunlicher Debattenstil. Scheuklappen nennt mensch das wohl...

              • @Neinjetztnicht:

                Und was haben die dort? Ein gemeinsames Ziel (freies Kurdistan) und damit gemeinsame Feinde. Wenn das dann bis in friedlichere Zeiten weiterträgt, klammern sich die Räte dann sowas von an ihre Posten und Pöstchen, Gefälligkeiten müssen vergolten werden etc. pp. . Aus dem Scheiß wieder rauszukommen, hm, daran sind schon andere gescheitert. Siehe Kuba, die haben auch nicht spätestens nach der Schweinebucht-Geschichte einen basisdemokratischen Kurs gefahren. Ob die in wasweißich 20 Jahren wieder komplett da angelangt sind, wo die angefangen haben, nämlich als Puff und Casino der USA, ne Kiste Cohibas würd ich setzen und wohl leider gewinnen!

          • @Neinjetztnicht:

            Ja nach Rojava blickt man mit einer gewissen Protion Neid trotz der schwierigen Verhältnisse sind die Menschen zumindest frei dort.

            Allerdings gilt es vorsichtig zu sein das sich die Fehler Russlands nicht wiederholen

             

            Wichtig ist das keine Macht außerhalb der Demokratie toleriert werden kann.

            Und Geld ist nun mal ein Machtmittel das sich als stärker erwiesen hat als jedes Parlament

    • @Oskar:

      "Nein, wer nicht wählt der ist clever"

       

      CLEVER??

       

      Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Nichtwählen heißt einfach nur, sich voll der Wahl derer auszuliefern, die ihre Stimme abgeben. Wer nicht wählt, sagt damit einfach garnichts aus. Frau Merkel würde auch mit nur einer abgegebenen Stimme (im Zweifel ihrer eigenen) Kanzlerin mit vollen Machtbefugnissen bleiben, wenn sonst keiner für jemand Anderen stimmt.

       

      Die Ausübung des Wahlrechts ist nicht nur kein Heiratsgelübde oder eine sonstige Loyalitätsbekundung, sondern aufgrund des Wahlgeheimnisses nicht mal eine echte Meinungsäußerung. Sie ist ausschließlich ein Machtinstrument zur Mitbestimmung - aber das halt auch nur, wenn man das Wahlrecht AKTIV ausübt.

       

      Man kann das System nämlich noch so clever "durchschaut" haben: Mit der Verweigerung der Stimme (für den, der den eigenen Ansichten immer noch am nächsten kommt) verstärkt man im Zweifel nur den politischen Einfluss derer, für die das NICHT gilt.

       

      Was Sie außerhalb der Wahl gegen machen, steht auf einem anderen Blatt. Die Teilnahme an der Wahl verpflichtet nicht dazu, dem System die Stange zu halten.

      • @Normalo:

        Nein, wer nicht wählt der verweigert Jedem Einzelnen von den Konzernvertretern im Bundestag die Legitimation. Nicht wählen bedeutet für mich nicht mehr dabei zu sein wenn es darum geht die demokratische Fassade in Deutschland oben zu halten und den Leuten vorzugauckeln sie hätten irgendwas zu sagen. Schon wer wählen geht der hält dem System die Stange denn er legitimiert es. Ein jeder Politiker kann sich immer hinstellen und sagen er wäre ja demokratisch legitimiert solange die Leute noch zur Wahl gehen

        Macht es denn einen Unterschied ob jetzt die FDP oder die SPD regiert und in welcher Zusammensetzung?

        Nein. Wem die Lobby die Gesetze in den Block diktiert ist völlig unerheblich. Man bestimmt am Ende also gar Nichts mit wenn man wählt sondern spielt nur das Demokatietheater mit das den ganzen Mist der passiert legitimieren soll

        Es gibt einfach keine Wechsel den man wählen könnte.Klar kann jetzt mancher sagen man könne die Linke wählen. Aber dort wo sie regiert macht sie die selbe Politik wie alle Anderen auch und will jetzt ja sogar den Steigbügelhalter für Schulz spielen

        Nicht wählen bedeutet für mich sich klar zu distanzieren von der Elite die uns beherrscht im Kapitalismus. Ich wäre in der DDR auch nicht wählen gegangen, weil meine Stimme nichts ändert.

        Dieses Verhalten setzt aber voraus das man begriffen hat das die Debatten über angebliche Richtungswahlen in den Medien allesamt nur Show sind und das Deutschland demokratisch verfasst sein mag aber noch lange keine Demokratie.

        • @Oskar:

          ...und trotzdem geben die Menschen die wählen gehen die Richtung vor. Hätte die Linkspartei 30% wäre dieses eine andere Republik. Aber die Leute die dies machen könnten halten sich für besonders clever und bleiben zu Hause. Ich dagegen gehe wählen aber wähle nicht die Linkspartei weil ich dafür meine Gründe habe und so wird es wohl nichts mit der anderen Republik.

           

          Gott sei dank ;-)

          • @Waage69:

            In welcher Weise geben wählende Menschen die Richtung vor?

            Haben diejenigen die damals Rot-Grün wählten die Richtung für Hartz4 und Auslandseinsätze der Bundeswehr vorgeben?

            Es wird schwierig die Richtung vorzugeben wenn die Wahl keinerlei Konsequenzen hat

             

            Hätte die Linkspartei 30% dann hätte die Linkspartei das politische Programm der SPD und die Republik wäre die Selbe

            In dem Moment wo eine bürgerliche Partei groß wird geh es nur noch um die Posten, das sieht man ja jetzt schon in der Linken. Der Hauptgrund warum ich da nicht mehr mitmache

            Politik ist den Meisten außerhalb des eigenen Macht und Privelegienerhaltes völlig egal

            • @Oskar:

              "Hätte die Linkspartei 30% dann hätte die Linkspartei das politische Programm der SPD und die Republik wäre die Selbe"

               

              Da haben Sie vielleicht Recht, denn die Linkspartei käme allenfalls auf 30%, WENN sie ein Programm wie die SPD hätte. Mit dem jetzigen reicht's nicht für die Regierung, das wollen nicht genug Wähler haben.

               

              Ich weiß nicht, ob Sie den Satz so gemeint haben, oder ob Sie wirklich glauben, dass Politiker einfach nicht anders können, als sich - nach der Wahl - korrumpieren zu lassen. Für mich ist das schwer zu glauben - und ich kenne einige Spitzenpolitiker und weiß wie sie denken und warum sie so handeln. Ich würde auch nicht sagen, dass alle Parteien die gleiche Politik machen, sie bleiben nur innerhalb gewisser Parameter, von denen der Wählerwille AUCH einer ist, und zwar kein ungewichtiger.

               

              Je länger ich Ihre Texte lese, desto mer habe ich den Eindruck, sie verzweifeln nicht an den undemokratischen Strukturen, sondern an der Demokratie. Ihre Mitbürger wählen immer wieder die gleichen Nasen, die die gleiche, behäbige Politik machen, und Sie denken, Ihren Mitbürgern wäre das nicht klar. Ich denke, da liegen Sie falsch. So dumm sind nämlich Ihre Mitbürger nicht. Die WOLLEN Konstanz in der Politik. Viele schreien zwar nach Veränderungen, die meisten aber scheuen deren Risiken noch mehr, als sie Veränderungen wollen. Das ist aber keine Dummheit sondern Prioritätensetzung.

              • @Normalo:

                Die Linke hat schon ein Programm das in den Einzelpositionen der Meinung von um die 90% der Deutschen entspricht. Das wird aber nicht umgesetzt weil:

                1. Es 24 Stunden am Tag Propaganda auf allen Kanälen gibt die sagt das es keine Alternative zum Status Quo gibt und demokratisch alles in Ordnung ist. Dazu wird Angst geschürt vor Demokratie und Sozialstaat

                Gegen Presse, Regierung, Konzerne und staatliche Institutionen hat eine fortschrittliche Partei keine Chance.

                2.) Die Partei sobald sie groß genug ist die Seiten wechseln muss. Wer Macht hat der korrumpiert mit Sicherheit und dazu ändert sich der Standpunkt der Leute im Bundestag. Wer plötzlich selbst zu den oberen 10.000 gehört der hat kein Interesse mehr daran deren Macht abzuschaffen. Das gilt für jeden Menschen. Wäre ich Kanzler würde ich die Politik von Merkel machen

                Das Sein bestimmt das Bewusstsein

                Einmal Teil der herrschenden Klasse kann ein Politiker nicht mehr die Interessen der Bevölkerung vertreten

                3.) Sollten all diese Dinge nicht greifen hat die Elite immer noch die Möglichkeit die Regierung anders zur Strecke zu bringen: Siehe Griechenland. IWF und Weltbank fangen zusammen mit anderen Nationen einen Handelskrieg mit Deutschland an der solange geführt wird bis die Regierung aufgibt. Im Extremfall gibt es noch die chilenische Option

                Das man all diese Hindernisse durch Wahlen überwindet ist doch sehr unwahrscheinlich

                 

                Dazu kommt die manipulation durch Presse und das Dogma der Alternativlosigkeit das jeden Tag propagiert wird und den Leuten weiß macht es gäbe keine Alternative dazu das Reiche immer Reicher werden und die Demokratie de facto abgeschafft wird. Die Deutschen wollen bestimmt nicht TTIP, Überwachungsstaat, Sozialkürzungen und Krieg und Massenflucht, sowie den Verlust ihrer Rechte

                Die Strukturen hindern die Menschen daran sich wirklich demokratisch zu betätigen und die Wahlen sind Teil des Problems

            • @Oskar:

              Ja nun, ich habe da zwar eine in Teilen andere Sicht allerdings gebe ich zu, Ihrer Argumentation kann man an dieser Stelle kaum frontal widersprechen.

               

              Ein Elend ist, das Parteien, wenn sie nicht weiter wissen oder sich herausstellt das die zuvor angepriesenen Rezepte nicht passen nicht zurücktreten sondern entgegen des Wählermandats weiterwursteln, oft in die ganz andere Richtung.

               

              Sie haben Beispiele für Rotgrün genannt, aber auch Schwarzgelb hat beim Atomaustieg (komplett ohne Hintertürchen) und der Abschaffung der Wehrpflicht entgegen ihres Mandats gehandelt.

              (Den Mindestlohn nehme ich mal raus da auch die CDU einen Arbeitnehmerflügel hat und zudem genug Löcher reinverhandelt hat)

               

              Diese Regieren ohne Wählermandat ist eine absolute Seuche und es müsste dafür eigentlich ein formales Amtsenthebungsverfahren geben.

               

              Andererseits wissen die konservativen WählerInnen wiederum ganz genau warum sie immer schon treu wählen gehen. In NRW z.B. hat die Implosion der Grünen den Druck auf eine bestimmte Form der konventionelle Landwirtschaft erheblich nachgelassen. Auch soll es jetzt unter schwearz Gelb ja wieder ein "vernünftiges" Landesjagdtgesetz geben.

              Das die Linke in den Landtag gekommen ist und die SPD 400 000 Wählerinnen an die CDU verloren hat wird auch nicht ohne Konsequenzen bleiben.

               

              Die Stärke der jeweiligen Parteien bestimmt ja nicht nur das Regierungshandeln sondern auch den politischen Diskurs, ob Positionen offensiv oder defensiv in der Öffentllichkeit vertreten werden.

               

              ...und was ist mit dem Aufkommen der AfD: bei einer hohen Wahlbeteiligung fallen deren Stimmenanteile relativ gesehen kleiner aus!?

              • @Waage69:

                Die Parteien sind doch völlig egal denn keie der Parteien tritt mit dem Ziel an etwas für die Bevölkerung zu tun

                Das was rot-grün gemacht hat war typisch für diese Parteien sie blinken links und machen etwas Populismus und handeln dann selbstverständlich für ihre eigenen Leute.

                Die CDU hingegen hat aus Opportunismus reagiert.

                Es macht keinen Unterschied wer da sitzt denn am Ende sind das ohnehin nur die Verwalter der Banken und Konzerne

                Entsprechend bleiben Wahlen auch immer ohne Folge

                Das wird auch in NRW so sein. Es kann sein das ein paar Köpfe verschoben werden in den Parteien. Aber das ist egal.

                Im Gegensatz zu ihnen hab ich für mich einfach erkannt das Deutschland keine Demokratie ist weil das nämlich bedeuten würde das die Macht vom Volke ausgeht und das tut sie nicht

                 

                Mir ist egal ob die AfD im Landtag ist. Die CDU würde im Zweifel die selbe Politik machen.

                • @Oskar:

                  Ihre Beiträge sind ja recht durchdacht und interessant zu lesen. Viele ihrer ins Feld geführten Aspekte sehe ich als Problemstellungen ähnlich, ich ziehe nur andere, teils gegenteilige Schlussfolgerungen.

                   

                  Ja nun, es gibt halt grundsätzlich unterschiedliche Meinungen und viele lassen sich tatsächlich oder scheinbar stimmig begründen.

                  Spannend ist so ein Diskurs immer.

        • @Oskar:

          Ich weiß schon, was Sie meinen, aber das ist allenfalls prinzipientreu. Clever ist es nicht.

           

          Clever wäre, zu wählen wen man für am ehesten richtig hält, sei es die mlpd, die Piraten, die Biveltreuen Christen oder meinetwegen auch Die Partei. Aber einfach die Andeten entscheiden zu lassen, ist NICHT clever.

           

          Denn wenn Sie wirklich glauben, das System sei derart durchkorrumpiert, dass es egal ist, wer regiert, dann wundert es mich, dass Sie auch meinen, ein paar zig Prozent Nichtwähler würden dieses System ins Wanken bringen. Die niedrige Wahlbeteiligung wird vielleicht als Gefahr zur Kenntnis genommen, aber die Karawane zieht weiter, die Leute sind auch mit 51 % von wenig abgegebenen Stimmen gewählt, uns das nächste einigermaßen emotionale Wahlkampfthema bringt auch genug Nichtwähler wieder an die Urne. Alles unter Kontrolle - denn was die Nichtwähler wirklich motiviert, ist ihrem Schweigen nicht zu entnehmen.

           

          Aus meiner Sicht sind solche systemverweigernden Nichtwähler vielleicht aufgeklärt, vielleicht auch überzeugt, aber vor allem hilflos, unfahig, selbst auf demokratischem Weg ihrer Meinung Gehör zu verschaffen (Stichwort PASSIVES Wahlrecht), und ganz bestimmt nicht "clever".

          • @Normalo:

            Es entscheiden so wie so die Anderen. Diejenigen die wählen gehen entscheiden genau so wenig wie ich der nicht wählt.

            Sich der Illusion hinzugeben die stimme die man abgibt hätte irgendeine Bedeutung bedeutet für mich das man sich selbst in die Tasche lügt

             

            Aber es gibt keine Partei die ich für am wenigsten ungeeignet halte. Es gibt keine 4- die man mit Gnade noch als "bestanden" durchwinken könnte. Jede Partei macht nur Politik für die oberen 10.000.

             

            Ich meine nicht das nicht wählen etwas ändert. Nur in den Köpfen der Menschen ändert es etwas. Nämlich das sich die Leute von dem Gedanken distanzieren sie hätten irgendwas zu sagen in Deutschland. Das ist die Basis dafür das es irgendwann mal soweit ist das die Menschen Demokratie einfordern anstatt sich damit zufrieden zu geben regiert zu werden von Leuten denen es egal ist wie es der Bevölkerung geht

             

            Es gibt keinen Weg sich Gehör zu verschaffen.

            Das zu begreifen ist der erste Schritt dazu wirklich etwas zu ändern

  • "Wer heute nicht wählt, der ist ein Arschloch."

     

    Gilt das auch für AfD Wähler?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      Stimmt, differenzieren hilft.

      Wer heute nicht wählt, ist nur dann als Nichtwähler ein großes Arschloch, wenn ansonsten als Wähler die Linke, die SPD oder die Grünen gewählt worden wären. Wer als solch ein Nichtwähler somit anteilig insbesondere die AfD, ferner ebenso die CDU und FDP unterstützt, darf als großes Arschloch bezeichnet werden.

      Nichtwähler, die ansonsten als Wähler die AfD gewählt hätten, sind somit so oder so Arschlöcher, ob nun Wähler oder Nichtwähler! In diesem Fall wird dann als Nichtwähler allerdings weniger Schaden angerichtet, da die Unterstützung für die AfD nur einen Bruchteil ausmacht!

      Ergo: Der AfD Sympathisant, der nicht wählt, ist ein kleineres Arschloch als der AfD Wähler! Und somit bleibt der Aufruf an die potenziellen AfD Wähler tatsächlich sinnvoll, nämlich bleibt zu Hause und geht nicht wählen!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Welch ein differenziert, demokratisches Weltbild Sie doch haben!

         

        Chapeau!

  • Nachdem ich hier die Kommentare gelesen habe, frage ich mich, warum manche Leute hier nicht besser die Compact lesen? Da müsste sie nur "Finde ich auch!!!" kommentieren.

    • @Mustardman:

      Die Zielrichtung der Kritik in Ihren beiden Kommentaren verstehe ich nicht. Kann ja sein, dass ich etwas überlesen habe, aber wer will denn in die 80er zurück? Und wer sollte warum Compact lesen?

      • @Marzipan:

        Wenn Sie das nicht verstehen ist das schon mal gut. Niemand will in die 80er zurück. Vorne geht es weiter. Niemand muss Compact lesen. Denkt einfach mal selber. Das ist total Costenlos!

        • @Mustardman:

          Danke, ich pflege im Allgemeinen selbst zu denken.

           

          Dass niemand Compact lesen MUSS, versteht sich von selbst. Ich fragte, warum Sie es dennoch einigen Kommentatoren hier empfehlen.

  • Erstmal, vielen Dank! Das war mal ein sehr schönes Interview.

     

    So. Ich bin im kalten Krieg großgeworden und uns hing dauerhaft und immer das atomare Schwert an einem seidenen Faden über dem Kopf. Jeder, der es wissen wollte, wusste dass Deutschland von beiden Seiten aus das Schlachtfeld war. Der Ostblock hatte seine Panzer ausgelegt auf den Durchbruch durch die Fulda-Schneise und die atomar bestückten Mittelstreckenraketen beider Seiten waren auf Deutschland gerichtet. Die USA hatten Atombomben in allen Brücken und Autobahnkreuzen (die Schächte sind heute noch da), um den Vormarsch zu stoppen.

     

    Und jetzt soll ich wovor genau Angst haben? Vor ein paar Irren mit AK-47 und gebastelten Bomben? Ha! Habe ich nicht. Echt nicht. Die können mich mal.

     

    Die 80er, das war der Tanz auf dem Vulkan und wenn wir heute so wenig tanzen, dann deshalb, weil wir so fett und satt und sicher sind. Bis auf ein paar Irre natürlich, aber die tanzen eh nicht.

     

    Himmel, ich würde nur dann in die 80er zurückwollen, wenn garantiert wäre, dass sie genau so ausgehen wie sie ausgegangen sind. Ich würde nicht noch einmal würfeln wollen. Das sagt einem was, oder? Leute, was seid ihr alle vergesslich.

  • Wir haben freie Wahlen. Frei bedeutet niemanden wegen seiner Wahl als "Arschloch" zu bezeichnen. Nicht wählen ist auch eine Wahl. Nicht eine Wahl gegen alle sondern eine konforme Wahl, die sich dem Votum der anderen anschließt. Natürlich kann Inga Humpe solche antidemokratischen Auffassungen vertreten - wir haben schließlich Meinungsfreiheit. Aber sie sollte sich nicht einbilden, dass sie mit Nichtwähler_innenschelte die Demokratie fördert. Demokratie bedeutet freie Wahl und nicht Wahl dessen was andere für richtig halten. Jede_r kann es für falsch halten, wenn jemand nicht oder z.B. die AfD wählt. Ich tue das auch. Aber wir sollten niemanden für seine/ihre Wahl verunglimpfen.

    Merke: Sich für eine Kämpferin für Demokratie zu halten, schützt nicht vor antidemokratischen Allüren.

    • @Velofisch:

      Sie widersprechen sich letztlich selbst. Sie prangern an, dass Frau Humpe ihre Meinungsfreiheit ge(/miss-)braucht, um die Art und Weise anzuprangern, wie Nichtwähler von ihrer Wahlfreiheit gebrauch machen, und nennen das undemokratisch. Fällt ihnen nicht auf, dass sie damit genau das machen, was Sie an Frau Humpe verurteilen? Und würden SIE sich DAFÜR verurteilen lassen wollen?

       

      Fazit:

      Meinungsfreiheit ist nichts wert, wenn man seine Meinung nicht äußern kann. Das nennt sich "Diskurs". Demokratie heißt gerade nicht, dass Wahlverhalten über die Kritik von anderen Wählern erhaben ist.

      • @Normalo:

        @Normalo - es ist Frau Humpes Recht ihre undemokratische Meinung zu äussern. Das habe ich ihr auch nicht abgesprochen. Sie ist mit ihren Äusserungen eben kein demokratisches Vorbild sondern eher das Gegenteil davon. Das ist ihr gutes Recht.

        • @Velofisch:

          Nehmen wir mal an, Frau Humpe hätte gesagt: "Wer AfD (oder auch NPD) wählt, ist ein Arschloch." Fänden Sie das auch undemokratisch oder einfach nur eine (möglicherweise) zutreffene Einschätzung darüber, welche Charaktereigenschaften für ein derartiges Wahlverhalten notwendig sind?

           

          Demokratie und Wahlfreiheit bedeuten, dass die STAATSGEWALT die Wahlentscheidungen der Bürger zu befolgen und sich nicht darin einzumischen hat. Dass die Bürger die Entscheidungen ihrer Mitbürger nicht als sakrosankt betrachten, schränkt das nicht im Geringsten ein. Frau Humpe ist NICHT die Staatsgewalt, auch wenn sie vielleicht mehr Medienpräsenz hat als andere Bürger. Also kann die Tatsache, dass sie eine negative Meinung über ein bestimmtes Wahlverhalten hat (und diese äußert), auch nicht die Demokratie beeinträchtigen.

    • @Velofisch:

      Wer nicht wählt, wählt die Mehrheit. Aber ja, das ist auch Demokratie.

  • Alter schützt vor Torheit nicht

    • @andi brandi:

      Jugend andererseits offenbar auch nicht:

      "Ich habe bis Anfang der nuller Jahre fest daran geglaubt, dass es nie mehr schlimm werden kann, dass jetzt alles nur noch besser wird, dass sich die USA und Russland vertragen, dass in Afrika niemand mehr hungert, Palästina als Staat anerkannt wird und im Nahen Osten der Frieden ausbricht."

       

      Kurz: Warum sollte mich die Meinung von jemandem, der als erwachsener Mensch so dumm war, überhaupt interessieren?

  • Das war ein ausführliches Interview mit genügender Breite der Palette.

     

    Doch auch hier zeigt sich, daß es der Wortschatz alleine nicht ist, der etwas über einen Menschen aussagt.

     

    Oftmals sind es winzige Kleinigkeiten, die meistens unbeachtet bleiben, und die dennoch der Schlüssel zum Ganzen sind.

     

    "Wer heute nicht wählt, der ist ein Arschloch." - das ist eine solche Kleinigkeit, die Klarheit verschafft, wenn man sie genügend beachtet.

     

    Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit. Auch da gab es an Wände geschrieben "sinnhaltige" Sprüche wie z. B. "Wer das liest ist doof". Und da fällt es dann schon ins Auge, daß es bzgl. der geistigen Reife einige Vergleichsinformationen gibt, die für sich selbst sprechen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Das ist also jemand, dessen Lebenserfahrung belegt, dass seine Lage beschissen ist, ganz egal welche Mannschaft gerade die Regierung stellt und deshalb für sich den Schluss gezogen hat, dass es keine Rolle für ihn spielt, wer da regiert und deshalb nicht wählt, ein Arschloch.

     

    Vielleicht sollte er auch nur öfter einfach in den Clubs tanzen,um die Realität besser wahrnehmen zu können.

     

    Manchmal wünsche ich mir, Künstler würden sich auf ihre Kunst konzentrieren und ansonsten die Klappe halten.

  • Anderswo auf dieser Welt sitzen Leute in den Knästen, werden verfolgt und gefoltert, weil sie ein freies Wahlrecht fordern.

     

    Nichtwählen ist also keine Lösung. Das wäre zu einfach.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      "Nichtwählen ist also keine Lösung. Das wäre zu einfach."

      Wählen ist für Nicht- und die meisten Wähler auch keine - Resultat einer Langzeiterfahrung, die das Wählen als eine Art Lotto begriffen hat. Deswegen spielen viele Lotto und noch mehr gehen wählen...

  • " Also doch lieber wählen gehen?

     

    Na klar! Wer heute nicht wählt, der ist ein Arschloch. Weil er die Demokratie gefährdet. Wenn ich das immer höre: Die Roten sind scheiße, die Schwarzen und die Grünen auch, alle Politiker sind scheiße. Man muss doch nicht heiraten, sondern bloß wählen.

     

    Sie haben sich mal als grüne Stammwählerin bezeichnet.

     

    Ja, ich fürchte, ich komme da nicht mehr von runter.

     

    Fühlen Sie sich von den Grünen noch vertreten?

     

    Mehr als von allen anderen jedenfalls. Dass jetzt eigentlich alle Parteien für Umweltschutz und für den Atomausstieg sind, das ist ein Verdienst der Grünen. Klar hab ich auch schon mal an den Grünen gezweifelt, aber die SPD ist mir immer noch zu männerlastig und die Linke zu durchgeknallt. Sarah Wagenknecht hat einfach einen Schuss."

     

    Spätestens in diesem Teil konnte ich diese Person nicht mehr ernst nehmen. Wer so krampfhaft denkt, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt dieses Schweinesystem zu ändern als wählen zu gehen... und dann auch noch die Grünen... und zwei Atemzüge später beschwert sie sich über Wagenknecht, vergisst dabei den Palmer komplett...

    Eine wirklich aufrechte Bürgerin... Hut ab!

    • @Neinjetztnicht:

      Wählen heißt nicht, sich mit dem System - welcher Tierart man es auch immer zuordnen will - dauerhaft abzufinden oder auf seine sonstige Handlungsfähigkeit zu verzichten. Letzteres will Humpe mit dem Hinweis auf die Eheschließung sagen.

       

      Wählen heißt nur, für die faktische Dauer seiner Herrschaft mitzubestimmen, wie es sich verhält. Es ist KEIN Akt der Unterordnung, sondern im Gegenteil der Machtausübung. Wer wählt, wirft ein Stück demokratisches Gewicht in die Waagschale, wer nicht wählt, lässt das einfach bleiben - ohne jede Konsequenz (außer natürlich, dass dadurch die Stimmen der anderen Wähler ein kleines bißchen gewichtiger werden).

      • @Normalo:

        "...für die faktische Dauer seiner Herrschaft mitzubestimmen, wie es sich verhält."

         

        Und da liegt das Problem für mich begraben: "Herrschaft"... Ich will von niemandem beherrscht werden!

        • @Neinjetztnicht:

          Werden Sie - jetzt und hier - aber. Das ist die Realität.

           

          Sie können immer nach Wegen schauen, das System zu ändern oder abzuschaffen. Wählen zu gehen tut dem keinen Abbruch. Es ist - wie gesagt - mitnichten ein Treueschwur gegenüber dem System. Nichtwählen ist dagegen nur ein reines, gestaltungsfreies Vortrittlassen gegenüber denen, die ihre Stimme abgeben.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Neinjetztnicht:

      "dass es keine anderen Möglichkeiten gibt dieses Schweinesystem zu ändern als wählen zu gehen

       

      Es gäbe andere Möglichkeiten, doch leider enden die in der Regel in autoritären Strukturen. Deshalb sind diese Möglichkeiten abzulehnen. Demokratische Debatte ist der einzige Weg. Versuchen Sie andere zu überzeugen. Mit Argumenten wie "Schweinesystem" wird das aber schwierig! :D

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dann viel Spaß bei der demokratischen Debatte. Fragen Sie mal die Chilenen wo die Debatte endet.

        Diejenigen die im Moment die Macht haben werden diese Macht nicht freiwillig abgeben, sie muss ihnen weggenommen werden. Es ist ja schon heute so das diese Gruppe sich staatlicher Repression bedient um den politischen Gegner zu schwächen, bis hin zu offenen Gewalt. Ein praktisches Beispiel: G20 in Hamburg

        Was glauben Sie werden die tun wenn sie mal richtig in Gefahr wären

         

        Wenn wählen etwas ändern würde wäre es verboten

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Naja, das ich da etwas anderer Meinung bin müssten Sie ja inzwischen wissen. Das brauchen wir hier jetzt nicht unter jedem Artikel auszudiskutieren.

        Aber eine Möglichkeit etwas besser/anders zu machen von vornherein abzulehnen nur weil es in der Vergangenheit nicht funktioniert hat, halte ich für falsch. ;)

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Mit Argumenten wie "Schweinesystem" wird das aber schwierig! :D"

         

        Ja, das TAZ-Forum bringt in der Tat mit (un)schöner Regelmäßigkeit solch museales Zeug an die Oberfläche.

        Als ich mich damals anmeldete (laut TAZ bin ich übrigens ein "Kommunarde"), wollte ich mich erst "ich bin zum staunen hier" nennen.

        Aber bei der Vorliebe der Linken für autoritäre Bananenrepubliken kam dann dieser Nick raus. Ich dachte, damit nicht so schnell zensiert zu werden.

        Und Leute, die von "Schweinesystem" reden, kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen, wenn sie die Autos einfacher Leute anzünden. Oder als hängengebliebene Gestalten, die Philosophieren vor dem Bierkasten zur politischen Revolte hochgejazzt haben.

        • @Liberal:

          Na, das sind aber komisch vorgefertigte Ansichten...

    • @Neinjetztnicht:

      +1

    • @Neinjetztnicht:

      Inga Humpe wirkte auf mich gar nicht so krampfhaft. Sie scheint das System einfach nicht so schweinig zu finden. Sonst hätte sie ja auch nicht die Sympathien für die Kanzlerin.

       

      Boris Palmer wird sie deshalb auch nicht vergessen haben. Wer die Grünen und Merkel mag, der kann nichts gegen Palmer haben. Er steht für das inhaltliche Draufzugehen der Grünen auf die Merkel-CDU.

       

      Man muss die Meinung ja nicht teilen. Sie ernstzunehmen, gelingt mir gut.

      • @rero:

        "Wer die Grünen und Merkel mag, der kann nichts gegen Palmer haben"

         

        Das macht die Geschichte irgendwie nicht besser...

    • @Neinjetztnicht:

      Was ist den nun das größere Schweinchensystem, das von Palmer oder das von Wagenknecht? Sind Sie ausgestiegen weil Wagenknecht genannt wurde und nicht Palmer? Halten Sie Palmer oder Wagenknecht für das größere Problem?

       

      Und, ach ja ... Sie sagte nicht, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt als wählen zu gehen, oder nur die Grünen. Das ist allein ihre Präferenz.

      • @Rudolf Fissner:

        Stimmt, ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich irgendwie Partei für die Wagenknecht ergriffen hab. Das nehme ich hiermit ausdrücklich zurück! Ich halte fast alle Politiker für ein Problem...

         

        Und zu den anderen Möglichkeiten: wenn sie von Freiheit und Techno träumt, sollte sie sich vielleicht der hedonistischen Linken anschließen. Da kann sie ihren freiheitlichen Feiertraum ausleben und braucht keine Parteipolitik. Aber so wird halt manche® Altlinke® irgendwann spießig und angepasst.

  • "Der Wähler gibt bei der Wahl mit seiner Stimme das politische Mitbestimmungsrecht ab und legitimiert damit die Handlungen, die später gegen ihn unternommen werden."

    (Herbert Wehner)

    • @jhwh:

      Das angeführte Zitat zeigt doch nur dass Herbert Wehner erst nach dem zweiten Weltkrieg ein Demokrat wurde.

      Das Geschwafel à la "wer seine Stimme abgibt hat nichts mehr zu sagen" ist Ausdruck des eigenen Unverständnisses politischer und gesellschaftlicher Grundprinzipien.

      Oder aber die Artikulation des wirren Wunsches nach gewaltsamer Veränderung.

      • @Saccharomyces cerevisiae:

        Veränderungen sind notwendig. Demokratie ist notwendig.

         

        Nur bezweifle ich eben das wir die erreichen werden wenn wir fleißig unsere Stimme abgeben bei der Wahl.

         

        Wehner hat völlig Recht. Wir geben einer Diktatur durch Banken und Konzerne eine scheinbare Legitimation dadurch das wir einen Stadthalter wählen der sich Regierung nennt.

        Am Ende wird das dann gegen uns verwendet: "Wieso du hast das doch gewählt, oder?"

        Außerdem täuscht das Wählen eine Mitbestimmung vor die es real nicht gibt und da ist es wichtig das die Bevölkerung diese Illusion abgibt denn erst dann wird sich Demokratie etablieren können

      • @Saccharomyces cerevisiae:

        „ ... zeigt doch nur dass Herbert Wehner erst nach dem zweiten Weltkrieg ein Demokrat wurde.“

        Nicht ganz. Es zeigt, daß er Teil eines Systems wurde, daß Sie (und Frau Humpe :)) für eine Demokratie halten.

         

        „ ... die Artikulation des wirren Wunsches nach gewaltsamer Veränderung.“

        Nö. Die Umsetzung von Art. 20 GG Absatz 2 würde mir erstmal reichen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Saccharomyces cerevisiae:

        "Oder aber die Artikulation des wirren Wunsches nach gewaltsamer Veränderung."

         

        Und anschließend kommen die Säuberungen. Nein danke!