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Humanitäre Katastrophe im Gazastreifen„Es geht hier nicht um Konkurrenz“

In einem offenen Brief fordert unter anderem die Hilfsorganisation Medico International die Schließung der Gaza Humanitarian Foundation. Warum?

Mit einem Karton der Gaza Humanitarian Foundation unter dem Arm: Menschen nahe dem Hilfszentrum in Zentralgaza Foto: Moiz Salhi/Imago
Serena Bilanceri
Interview von Serena Bilanceri

Jerusalem taz | Eine Reihe von Nichtregierungsorganisationen, die in Gaza tätig sind, erheben in einem offenen Brief schwere Vorwürfe gegen die von Israel unterstützte Hilfsstiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) und fordern die Schließung derer Verteilstellen. Wer sich an deren Operationen beteilige, riskiere, gegen das internationale Recht zu verstoßen, so die NGOs. An der Forderung gab es auch Kritik. Die taz hat mit Riad Othman, Nahostreferent der unterzeichnenden NGO Medico International, gesprochen.

taz: Herr Othman, Sie sprechen in dem Brief von einer „Militarisierung der Hilfe“. Was meinen Sie konkret damit?

Riad Othman: Die Gaza Humanitarian Foundation arbeitet mit der israelischen Armee und privaten US-Sicherheitsfirmen zusammen. Sie führt ihre Operationen unter Aufsicht des israelischen Militärs durch. Es handelt sich also nicht um einen neutralen, humanitären Akteur, sondern um eine intransparente Stiftung, die in enger Kooperation mit einer der Konfliktparteien an wenigen Standorten „Hilfe“ bereitstellt.

Im Interview: Riad Othman

Riad Othman arbeitet als Nahostreferent für die Hilfsorganisation Medico International. Von 2012 bis 2015 leitete er deren Palästina- und Israel-Büro. Er hat einen Master in Humanitärer Hilfe von der Universität Groningen und arbeitet seit mehr als 20 Jahren im humanitären Sektor.

taz: Überwachte oder begleitete das israelische Militär nicht auch Hilfslieferungen von anderen Hilfsorganisationen?

Othman: Nein, sie wurden nicht vom Militär begleitet. Es gab das sogenannte deconflicting, was in Kriegsgebieten üblich ist. Das heißt, dass mit der Armee koordiniert werden muss, auf welchen Routen Hilfskonvois sicher passieren können. Das ist etwas anderes, als zum Beispiel die biometrischen Daten von Hilfesuchenden aufzunehmen, wie die GHF es ankündigte.

taz: Das schreiben Sie auch in Ihrem Brief. Aber die Gaza Humanitarian Foundation sagt, dass sie es gerade nicht tut. Dass sie keine Biometrie und keine Augenscanner am Eingang der Verteilstellen einsetzt.

Othman: Es war aber intendiert, dass sie sie einsetzen. Auf den Videos habe ich das auch tatsächlich nicht gesehen. Dabei wird aber aus den Aufnahmen klar, dass die Prinzipien der humanitären Hilfe dabei völlig missachtet werden. Es ist im Grunde ein Rennen wie in dem Film „The Hunger Games“, wo die Stärksten und Schnellsten vielleicht etwas von der Hilfe bekommen. Üblich wäre, dass man nach Bedürftigkeit verteilt, in einem möglichst würdevollen Rahmen. Und das ist hier ganz klar nicht der Fall.

taz: In dem Brief beklagen Sie ebenso, dass auf dem Weg zu diesen Verteilstellen viele Menschen durch Schüsse getötet werden. Laut Augenzeugenberichten kommen die Schüsse oft von der israelischen Armee. Kann die GHF dafür etwas?

Othman: Die GHF hat sich darauf eingelassen, unter der Kontrolle der Armee an vier Verteilungspunkten in Gaza Hilfe auszugeben. Die Menschen werden dabei gezwungen, einen Weg zurückzulegen, der lebensgefährlich sein kann. Das übliche Prozedere wäre, dass die Hilfe zu den Menschen gebracht wird, so wie es war, als man unter dem früheren System 400 Verteilstellen hatte. Was wir jetzt sehen, ist die potenzielle Komplizenschaft darin, dass Menschen sich zwangsweise fortbewegen müssen im Gazastreifen.

taz: Sie erwähnen in dem Schreiben das Völkerrecht. Doch dieses regelt bewaffnete Konflikte zwischen Staaten.

Othman: Die Genfer Konvention (ein Abkommen des humanitären Völkerrechts; Anm. d. Red.) regelt auch Konflikte zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren. Das Römische Statut und die Völkermordkonvention gelten ebenfalls für den Kontext in Gaza. Wenn einer Organisation oder einer Stiftung nachgewiesen wird, dass sie mit der israelischen Armee kooperiert haben, dann ist es natürlich eine mögliche Beihilfe. Das haben am Ende Gerichte zu entscheiden, nicht wir, das ist klar. Aber der Anfangsverdacht liegt ja nahe.


taz: Wie lauten Ihre Vorwürfe konkret?

Othman: Dass Personen und Unternehmen, die sich an diesen Operationen beteiligen, Beihilfe zu Kriegsverbrechen leisten. Eine Instrumentalisierung von humanitärer Hilfe für politische oder militärische Zwecke. Dass sie am Aushungern als Kriegsmittel beteiligt sind – und de facto an der Verweigerung von humanitärer Hilfe. Und zwar, indem sie dem israelischen Staat ermöglichen, den Anschein zu wahren, dass es humanitäre Hilfe in Gaza gebe. Humanitäre Hilfe nach internationalen Standards gibt es derzeit nicht.

Es ist eine politische Entscheidung unserer Regierung, Israel durchgehen zu lassen, Gaza die Hilfe zu verweigern

Riad Othman

taz: Diese Zentren liefern jedoch etwas Hilfe. Sie aufzusuchen, ist gefährlich. Und sicherlich kommt auch darüber zu wenig im Gazastreifen an – aber immer noch etwas. Ist es unter den aktuellen Umständen nicht unverantwortlich, eine Schließung zu fordern?

Othman: Nein, ich finde es unverantwortlich, dass man Israels Regierung erlaubt, solche Rechtsbrüche zu begehen. Denn das müsste ja nicht der Fall sein. Das geschieht durch die passive, in Teilen auch aktive Unterstützung von Staaten wie den USA, wie der Bundesrepublik Deutschland. Es sind Rechtsbrüche, die man der israelischen Regierung durchgehen lässt. Das ist unverantwortlich.

taz: Die anderen Hilfsorganisationen können kaum arbeiten, seitdem das neue Hilfssystem im Einsatz ist. Könnte man aus Ihrer Kritik auch ableiten, dass so Konkurrenten außer Gefecht gesetzt werden sollen?

Zehntausende Palästinenser wurden bislang im Gazastreifen getötet Foto: Dawoud Abu Alkas/reuters

Othman: Wer so etwas behauptet, müsste nachweisen, dass die GHF mit denselben Geldern operiert, die zuvor anderen Organisationen zugutekamen. Es geht hier nicht um Konkurrenz. Medico International hat wegen der Gaza Humanitarian Foundation keinen Cent weniger Geld. Uns betrifft das finanziell gar nicht. Was uns sehr wohl betrifft, ist die ­Blockade durch die israelische Regierung und im Prinzip diese Nebelkerze, dass dort humanitäre Hilfe über diese Stiftung geleistet wird.

taz: Was möchten Sie am Ende mit dem Brief erreichen? Geht es dabei nur um die Schließung der GHF-Zentren?

Othman: Wir wollen erreichen, dass das etablierte, seit Monaten von Israel blockierte Hilfssystem wieder instandgesetzt wird. Dass der humanitäre Zugang nach Gaza ungehindert und im entsprechenden Umfang zugelassen wird. Dass humanitäre Hilfe bedarfsgerecht und nach den vereinbarten internationalen Standards zugelassen wird. Und das tut die GHF nicht, das tut auch die israelische Armee nicht.

Nahost-Konflikt

Nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 startete das israelische Militär eine Offensive in Gaza, 2024 folgte der Vorstoß gegen die Hisbollah im Libanon. Der Konflikt um die Region Palästina begann Anfang des 20. Jahrhunderts.

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taz: Denken Sie, der Brief wird etwas erreichen?

Othman: Die Blockade hat es auch gegeben, als noch internationale Organisationen operiert haben. Der humanitäre Zugang nach Gaza muss geöffnet werden, unabhängig davon, ob die Gaza Humanitarian Foundation weiterarbeitet. Uns geht es in dem Brief um zwei zentrale Punkte: humanitäre Hilfe nach internationalen Standards gemäß dem Bedarf der palästinensischen Bevölkerung durchzusetzen und vor der möglichen Beteiligung an schweren Verbrechen zu warnen. Es ist eine politische Entscheidung unserer Regierung, Israel durchgehen zu lassen, Gaza die Hilfe zu verweigern und alleine im Zusammenhang mit den Verteilungen der GHF mehrere Hundert Menschen zu erschießen. Und es ist ein politisches Versagen.

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57 Kommentare

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  • Israel soll also aufhören essen zu verteilen weil das Israels Versuch die Bevölkerung auszuhungern verschleiern würde?



    Dann sind vermutlich auch die von Israel veranlassten Polio Impfungen und die Aufforderungen gefährliche Bereiche zu verlassen alles nur perfide Taktiken den "Genozid" zu verschleiern in dem man unerhörter Weise palästinensische Leben rettet.



    Ich kann das nicht mehr ernst nehmen.

    • @Hannes Hartmann:

      Seltsam, "die von Israel veranlassten Polio Impfungen" ? Nach langem internationalen Druck und angesichts der Angst dass sich gerade junge israelische Soldaten infizieren, gab COGAT schliesslich dem Druck nach und erlaubte die Impfungen die aktiv durch UNICEF, WHO, UNRWA durcheführt worden. Wie meine Grossmutter manchmal tadelnd sagte, wenn Tatscahen verkehrt worden, " umgekehrt wid's Schühchen draus".

  • Vor zwei drei Wochen, anlässlich der ersten Schiessereien bei den GHF Posten, wurde bezweifelt, auch in Leserbriefen, ob die Schüsse wirklich stattfanden. Nachdem Medecins sans Frontières und andere Organisationen darüber berichteten, wurde bezweifelt, auch in Leserbriefen hier, dass die Schüsse von der IDF stammen. Da gab es spannende Hypothesen. Nun wird bezweifelt, dass es eine Art Schiessbefehl gab und gibt, auch in den Leserbriefen. Ich wäre ja beruhigt, wenn diese Berichte nicht stimmen würden, warum tritt immer das Übelste ein, und trotzdem uns die Bezweifelungen in den Leserbriefen beruhigen wollen ? Ich hoffe nur, das die TAZ all das archiviert, für den Zeitpunkt, in 20, 40 Jahren, wenn Historiker die Abläufe und ihre Einordungen untersuchen wollen.

  • Und auch in dieser Diskussion wird der Ball der Schuldzuweisungen nur hin und her gespielt - und in der Umgebung der viel zu wenigen GHF-Verteilzentren bleiben fast täglich Tote auf der Straße liegen, ohne dass es irgendeine der Kriegsparteien gewesen sein will, die auf die Menschen geschossen hat.



    Klar, die IDF feuern nur Warnschüsse in die Luft ab, Hamas ist in dem Zusammenhang komplett abgetaucht und dann ist da noch von ominösen, offenbar von Israel munitionierten Banden die Rede.



    NIEMAND aber will die Verantwortung für das tägliche Leiden und Sterben der Menschen in Gaza übernehmen - und es kommt niemanden in den Sinn, dass hier eine konzertierte Aktion aller Beteiligten notwendig ist, um die schon in vollem Gang befindliche humanitäre Katastrophe abzuwenden.



    Der Totalausfall von Humanität - das empfinde ich als den eigentlichen Skandal dabei!



    Tut mir leid, wenn dies ein „unpolitischer“, rein emotionaler Kommentar geworden ist - ich musste mir mein Unbehagen mal von der Seele schreiben -, aber die Lage „analysieren“ und Schuldzuweisungen/Entlastungen aussprechen können hier andere besser.

    • @Abdurchdiemitte:

      Sie sagen "konzertierte Aktion aller Beteiligten notwendig ist,", aber die Profis sind doch gestoppt worden, WFP, UNICEF und einige NGOs; An ihnen liegt es nicht, lesen Sie einlmal die Presseerklärung des WFP: www.wfp.org/news/s...id-operations-gaza

  • Die Delegitimierung aller anderen NGOs durch die israelische Regierung als von der Hamas unterwandert oder zumindest unfähig, die Hamas außen vor zu halten, hatte durchaus System und die anschließende Implementierung einer mehr als dubiosen amerikanischen "Hilfsorganisation" unter Kontrolle der IdF hat wunderbar funktioniert. So schafft man unerwünschte Zeugen aus dem Weg.



    Klappt ja auch schon bei unabhängigen Journalisten, die seit Beginn des Gaza-Krieges dort nicht zugelassen werden, wenn sie nicht "embedded" sind.

    • @Klabauta:

      Genau. Und erinnern wir uns, WFP bekam vor ein paar Jahren den Nobelpreis, für seinen Kampf gegen Hunger und den Missbrauch von Hunger als politische Waffe.

  • Eine naheliegende Lösung für die humanitäre Krise im Gaza Streifen wäre die Öffnung der ägyptischen Grenze für alle Zivilisten welche das Gebiet verlassen möchten. Ägypten hat das Territorium des Gaza Streifens 1948/49 militärisch geschaffen und bis 1967 verwaltet ohne die dort lebenden Menschen rechtlich zu integrieren. Allein zur Linderung des menschlichen Leids der Menschen im Gaza Streifen müsste diese Option mit auf den Tisch

    • @MaCo:

      Schön, und woher kamen 1948/49 die grosse Mehrheit der Bewohner Gazas ? Vertriebene. Übrigens waren bis in die 60er auch die Palästinensischen Israelis nicht integriert und unter Militärkontrolle. Allein zur Linderung der Ignoranz müssten diese Tatsachen mit auf den Tisch.

    • @MaCo:

      Dann sind die Leute heimatlos, weil Israel keine Rückkehr erlauben wird.

      • @Moritz Pierwoss:

        Wenn die Menschen im Gaza Streifen die freie Wahl hätten unter den gegebenen Umständen dort zu bleiben oder nach Ägypten in Flüchtlingscamps der UN zu gehen, was glauben sie welche Entscheidung die grosse Mehrheit der Betroffenen im elementaren Eigeninteresse treffen würde? Wieso gibt es keine Forderungen nach sicheren Fluchtrouten für die Zivilbevölkerung des Gaza Streifen? Warum werden keine Kranken, Verletzten, Eltern, Schwangere oder Kinder aus Gaza evakuiert? Warum wird das völlig selbstverständlich vorausgesetzt dass die Zivilbevölkerung in Gaza gefälligst zu bleiben hat während in anderen Kriegen Flucht eine Alternative sein darf? Vielleicht weil die palästinensische Zivilbevölkerung seit 1948 nichts anderes als ein Instrument der Interessenspolitik der Nachbarstaaten ist?

  • Seit dem Jahr 2000 setzt das Handbuch SPHERE den int’l anerkannten Standard für humanitäre Hilfe. Es garantiert den Menschen in Notlagen die Rechte auf Hilfe, auf ein Leben in Würde, auf Schutz und Sicherheit und eine Recht auf Mitbestimmung bei allen Entscheidungen die Wiederherstellung ihrer Lebensgrundlagen betreffend. Die GHF ignoriert den elementaren Grundsatz des „Do no harm“ indem es die Bedürftigen in Gaza unnötigen Risiken ausliefert. Die enge Zusammenarbeit der Hilfsorganisation mit einer der kriegsführenden Parteien und Bewaffneten der IDF widerspricht dem Gebot der Neutralität. In einer Situation wie Gaza wären eigentlich int’l Streitkräfte zur Sicherung einer geordneten Nothilfe notwendig. Diesen müssten Israel und die Hamas zustimmen oder sie müssten vom Sicherheitsrat oktroyiert werden.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Internationale Streitkräfte ? Bis in den Herbst 2024 hat das alles auch so geklappt aber seitdem ist die Sicherheitslage so prekär, auch durch die Förderung lokaler Banden. IDF ist an sich fähig, die Sicherheit zu garantieren für Hilfslieferungen, wie sie es grössten Teils 2024 tat, aber das derzeitige Chaos ist Konzept.

  • > Es handelt sich also nicht um einen neutralen, humanitären Akteur

    Da wäre gegenzufragen, ob nur mit Duldung der Hamas handlungsfähige Akteure neutral sind. Wenn Unterstützung der Israelischen Armee völkerrechtswidrig sein könnte, dann gilt das doch erst Recht für Unterstützung der Hamas.

    Oder wofür eine "eine kleine Anzahl von [abgefangenen] Lastwagen mit Mehl" genutzt werden:



    www.tagesschau.de/...og-nahost-150.html

    • @Arne Babenhauserheide:

      Warum zitieren Sie nicht den ganzen Beitrag der Tagesschau: "Soweit ich weiß, war dies kein krimineller Akt mit bewaffneten Männern", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Der Vorfall verdeutliche nur, wie groß die Angst der Menschen im Gazastreifen sei, weil sie nicht wüssten, wann die nächste Hilfslieferung eintreffen werde.3 Da sieht es schon ganz anders aus. Also bitte, keine Emser Depeschen !

    • @Arne Babenhauserheide:

      Jede Hilsorganisation in einem Kriegsgebiet ist auf die Duldung der Konfliktparteien angewiesen (offenkundig, andernfalls könnte sie nicht arbeiten). Das hat nichts mit Unterstützung zu tun, auch wenn gelegentlich Güter gestohlen werden. Die GHF hingegen ist voll und ganz in israelisch-palaestinensische militärische Strukturen eingebettet. Der Unterschied liegt auf der Hand.

      • @O.F.:

        Soll heißen: israelische militärische

  • "Wir wollen erreichen, dass das etablierte, seit Monaten von Israel blockierte Hilfssystem wieder instandgesetzt wird."

    Das ist ja wohl ein schlechter Witz.

    Die UNO berichtete im Februar 2009, dass Hamas-Polizisten in einer Verteilungsstelle in Shati etwa 3.500 Decken und über 400 Lebensmittelpakete gewaltsam beschlagnahmt hätten, die für bedürftige Familien bestimmt waren.



    Auch Die Zeit und Der Standard zitieren offizielle UN- oder US-Stimmen, die von gewaltsamer Beschlagnahmung humanitärer Güter durch die Hamas berichten.

    www.zeit.de/politi...ngen-usa-vorwuerfe

    Aber die kritischen Rückfragen zum Thema Hamas (weshalb Israel ja erst überhaupt die Versorgung übernommen hat!?) werden hier erst gar nicht gestellt. Scheinbar würden die ehrlichen Antworten nicht gefallen...bezeichnend bei dem Konflikt.

    Letzten Endes muss man sich bei der Hilfe immer mit den "Machthabern" einigen. Sei es Israel oder Hamas. Die Bevölkerung in Gaza kann einem einfach nur noch Leid tun.

    • @Pawelko:

      Vielleicht ganz interessant, Cindy McCain, die Frau des verstorbenen Senators McCain und CEO der UN Welthungerhilfe hat ausdrücklich erklärt, dass Hamas keine Nahrungsmittel vom WFP gestohlen hat. WFP/Welthungerhilfe ist das Logistikunternehmen der UNO um Impfstoff nach KIvu oder Lebensmittel nach, zum Beispiel, Gaza, zu bringen. Mit dem vermeintlichen Diebstählen sollte man sehr vorsichtig sein, es gibt keine Beweise. Und das ewige Anfreifen der internationalen Organisation ist, wie man hier in Frankreich sagt "tirer sur l'ambulance". Man kann im allgemeinen davon ausgehen, dass solche Behauptungen von rexhtsextremen oder autokratischen Regierungen oder Diktaturen aufgestellt werden. Ohne völlig stichhaltige Belege, Vorsicht. Spoileralert, die Welt ist keine Scheibe.

    • @Pawelko:

      Um eine systematische Umleitung von Hilfsgütern während des Krieges aufzuweisen, nennt man einen Vorfall in 2009 und einen dokumentierten Vorfall von 2024? Zumal der Zeit- Artikel im Gegensatz zum Reuters verschweigt, dass der gleiche Konvoi, bevor er überhaupt die Grenze zu Gaza passieren konnte, bereits schon von israelischen Siedlern angegriffen wurde. Über die Blockade und auch die Zerstörung von Hilfsgütern durch Siedler, als auch den Diebstahl von Hilfsgütern durch Gangs, die laut Jonathan Whitall in von Israel kontrollierten Gebieten agieren, gibt es mehr tatsächliche Beweise als über den Diebstahl durch Hamas: ("allowed to operate in proximity to the Kerem Shalom crossing point in Gaza"). Seit der Schließung von Rafah wurden fast alle Hilfslieferungen über Kerem Schalom gemacht. Wie James Elder von UNICEF sagte, es wurden von Israel keine Beweise dafür vorgelegt, dass Hamas systematisch Hilfslieferungen umleitet. Aussagen der Regierung/ Militärs sind keine Beweise obwohl es seit Monaten so dargestellt wird.



      www.reuters.com/wo...verted-2024-05-02/

      • @Momo Bar:

        Bitte, hier haben sie aktuellere Quellen. Sogar die Palästinenser werfen der UNRAWA vor Lebensmittel zu horten statt zu verteilen

        www.rnd.de/politik...ALXIKSZT3FU44.html

        Eine Untersuchung der IDF ergab, dass die Hamas etwa 25 % der gesamten humanitären Hilfe während des Krieges gestohlen hat. Dies wurde durch interne Dokumente und abgehörte Gespräche belegt. In einem dieser Gespräche beschwert sich ein Hamas-Kämpfer darüber, dass die Führung die gesamte Hilfe für sich beansprucht hat.

        www.jewishnews.co....stigation-reveals/

        Beweis genug wenn die Hamas es sagt? Oder wird das genau so geleugnet wie von vielen "Pro-Palästinensern" das Massaker am 7. Oktober welches die Hamas selbst gefilmt hat.

        • @Pawelko:

          Wieder: Behauptungen sind keine Beweise schon gar nicht verifizierte Beweise: Und letzte Quelle würde ich sehr wohl in Zweifel ziehen, nicht weil ich pro palästinensisch oder pro israelisch bin, sondern weil kein international renommiertes Medienunternehmen diese Story aufgegriffen hat, was vermutlich daran liegt, dass es nur Behauptungen und keine verifizierbaren Beweise sind und vielleicht weil sich in der Vergangenheit ähnliche "Beweise" als Luftnummern herausgestellt haben- es gibt inzwischen eine ganz eigenen Wiki Seite dazu über Unwahrheiten/ Lügen die während dieses Krieges verbreitet wurden und das von beiden Seiten und da werden sie auch ähnliche Beispiele von angeblich internen Dokumenten finden, die sich als falsch heraus gestellt haben, die Bild hatte erst diesen Fall genauso wie der Jewish Chronicle, das wurde auch hier in der taz berichtet: en.wikipedia.org/w...on_in_the_Gaza_war



          Die Wahrheit stirbt immer zuerst im Krieg, das gilt definitiv für die Kriegsparteien.

        • @Pawelko:

          Interne Hamasdokumente... so wie die die auf deren Berichte in der Bild und dem Jewish Chronicle beruhten, die sich als falsch herausstellten? Oder die Terrorliste im Al-Rantisi Kinderkrankenhaus der einen Plan zur Bewachung von Geiseln darstellen sollte, tatsächlich aber nur ein ganz normaler Kalender war? Unabhängige Verfifizierung wäre nicht schlecht, weil: en.wikipedia.org/w...on_in_the_Gaza_war



          Ein erster Anhaltspunkt das die Angaben des Militärs/ der Regierung nicht verifizierbar sind, sollte schon sein, das die Story aus den jewishnews nur in Israel verbreitet wurde unter einigen Seiten, aber nicht von den bekannten Medienorganisationen im Ausland.

      • @Momo Bar:

        Wieso sind Aussagen der Regierung/Militärs keine Beweise?



        Beziehungsweise, warum ist die Aussage eines NGO-Vetreters glaubhafter?



        Ist das hier nur eine Behauptung:



        www.mena-watch.com...organisation-gaza/

        • @Kai Ayadi:

          Wie Bill Clinton schon sagte" it's wikipedia", seinen zweiten Halbsatz lasse ich 'mal weg. Wenn man WIKIPEDIA anschaut, findet man zu MENA folgendes: "Mena-Watch ist eine in Wien ansässige deutschsprachige Website zu den Themen Naher Osten und Nord Afrika (MENA-Region). Sie vertritt israelfreundliche und islamkritische Positionen. " Es lohnt sich, den ganzen Wikipedia Beitrag zu lesen, da wird es schummrig. Meiner Meinung nach sollte man besser von MENA die Finger davon lassen. Wer Pech anfasst, besudlet sich.

        • @Kai Ayadi:

          Weil es Aussagen sind, keine Beweise. Auch wenn der verlinkte Artikel nicht zu beanstanden wäre, warum verstecken Sie sich hinter dies und das und schreiben nicht einfach straight and uncut, wie Sie zu den Verhältnissen in Gaza stehen: "I like" ist doch kein Problem, Sie sind ja nicht verantwortlich für die Verhältnisse in Gaza

        • @Kai Ayadi:

          "Wieso sind Aussagen der Regierung/Militärs keine Beweise?"

          Einfach ohne Worte.

        • @Kai Ayadi:

          Ehrlich jetzt? Glauben sie alles was unsere Regierungsvertreter tagtäglich von sich geben oder das Militär? Oder wollen sie nicht auch Beweise sehen, wenn die Behauptungen aufstellen? Und es ist die israelische Regierung die immer wieder behauptet das Hamas systematisch Hilfe abzweigt oder das sich bei jedem Angriff auf ein Krankenhaus/ Schule/ Zeltlager etc. eine Kommandozentrale von Hamas dort befunden hat- das müssen sie aber auch nachweisen können. Die meisten Hilfsorganisationen müssen genau dokumentieren wo was und wieviel wohin hinging. Und wie gesagt es gibt tatsächliche Beweise inkl. Videoaufnahmen über Siedler und auch die Gangs die Hilfslieferungen zerstören bzw. stehlen. Die USA und GB haben selber zugegeben Überwachungsdronen über Gaza einzusetzen, da müsste es doch eigentlich einen Haufen Beweismaterial für die Anschuldigungen geben.



          www.bbc.com/news/w...us-canada-67317218

          Der Artikel bei AP hört sich da schon anders an als bei Mena Watch: apnews.com/article...9e092a3b333a7cc5c6

    • @Pawelko:

      Daß Beispiel von 2009 stammt, läßt darauf schließen, daß solche Vorkommnisse für die Gegenwart nicht belegt sind. Wohl aber, daß Israel mit palästinensischen Gruppen zusammenarbeitet, die nachweislich Hilfsgüter stehlen.

  • Netanjahu hat kein Interesse daran die "Angestammten" NGOs dort arbeiten zu lassen. Die bereiten ihm nur Probleme. Interessant ist auch das suggeriert wird, heute in Washington über einen Waffenstillstand reden zu wollen.



    Gestern wurden mehrere Schulen und ein Cafe in Gaza Stadt von den Truppen Netanjahus getroffen und bombardiert.



    Die systhematische Bombardierung des Gaza Streifens, die Schaffung von besser kontrollierbaren "Schneisen" für das Militär und die Terrorisierung der Menschen an den Ausgabestellen für Lebensmittel lässt nur einen Schluß zu.

  • 1. Riad Othmann blendet aus, dass dort, wo die IDF nicht die Kontrolle haben, die Hamas die Kontrolle hat. Er erwähnt die Hamas im ganzen Interview nicht ein einziges Mal. Eine Hilfsorganisation, die unabhängig von den IDF Hilfsgüter verteilt, ist gezwungen, mit der Hamas zu kooperieren. Damit hat Othmann offenbar kein Problem.



    2. Wenn Israel für die Versorgung der Menschen in Gaza verantwortlich sein soll, dann muss es auch dazu berechtigt, wenn nicht sogar verpflichtet sein, dafür zu sorgen, dass die Hilfsgüter auch ankommen und nicht in den Händen der Hamas landen, die diese Hilfsgüter verkauft und außerdem ihre Macht dadurch festigen kann, dass sie ihre Gegner in Gaza von der Versorgung abschneidet.



    3. Othmann wirft Israel einerseits vor, die Bevölkerung Gazas "auszuhungern", andererseits wirft er der GHF vor, in Kooperation mit Lebensmittel nach Gaza zu bringen und dadurch "Beihilfe zu Kriegsverbrechen" in Form von "Instrumentalisierung humanitärer Hilfe" zu leisten. Was Israel auch macht, es ist in seiner Sicht immer ein "Kriegsverbrechen", es sei denn, der Hamas wird die Kontrolle über die Versorgung der Bevölkerung überlassen.

    • @Budzylein:

      Nur zu Ihrem Punkt 3: Israel hat sehr oft Hilfslieferungen massiv gehindert (erinnern Sie sich noch an den US Pier und Luftabwürfe ?) oder zuletzt Ihre Plünderungen durch Banden (nicht Hamas) zugelassen. GHF ist ein einziger Skandal, jeden Tag werden 50 bis 100 Menschen dort getötet und die Versorgung ist so ange, dass sie nicht ausreichen kann. HAMAS hat nicht die Versorgung der Bevölkerung kontrolliert, alte, nie belegte Behauptung, die Sie recht nonchalant hier verbreiten. Und Sie haben absolut genau Recht, die israelische Regierung wird natürlich völlig und wie immer zu Unrecht angeklagt.

    • @Budzylein:

      Zu 1. über 80% von Gaza sind derzeit eine militarisierte Zone oder Evakuierungszone und laut Angaben der IDF unter deren Kontrolle. Sie können sich auf Karten genau anschauen wo die Überfälle stattgefunden habe, ein Haufen davon seit ca. August/ September letzten Jahren unweit des Grenzübergangs Kerem Shalom, in einem Gebiet das damals schon unter IDF Kontrolle stand. Die Washington Post hatte im November 2024 bereits einen Artikel dazu.



      Und ich habe jahrelang in mehreren afrikanischen Staaten für eine NGO gearbeitet und auch wir mussten mit den Regierungen zusammenarbeiten, da waren etliche nicht viel besser als Hamas. Das ist nun aber leider notwendig schon allein um das Land überhaupt betreten zu können und Hilfe leisten zu können, zum Schutz der eigenen Mitarbeiter ist eine Koordination mit Regierungen v.a. in aktiven Kampfgebieten enorm wichtig um z.B. sichere Routen auszumachen. Und die anderen NGO´s haben vorher auch mit der IDF kooperiert, schon allein wegen sicheren Routen.



      Zu2. Sie sind dann aber auch verpflichtet ALLEN Bedürftigen adäquate nährstoffreiche Hilfe zukommen zu lassen, auch jene die nicht in der Lage sind zu den Zentren zu gehen + med. Versorgung zu leisten

    • @Budzylein:

      Zu 1: Damit muss er auch kein Problem haben: Hilfsorganisationen leisten humanitaere Hilfe in Kriegs- und Krisengebieten; das setzt natürlich die Koordination mit Konfliktparteien voraus – anders wäre ihre Arbeit ja auch kaum möglich. Wer das kritisiert, stellt – mindestens – die Neutralität humanitärer Hilfe in Frage. Was das bedeutet, sieht man an der GHF. Die 100% Fraktionen im Forum mögen das anders sehen, aber weder eingebettete Hilfe noch einbetteter Journalismus sind erstrebenswert.

    • @Budzylein:

      Was ist denn das für eine Argumentation? Man gründet eine "Eigene NGO" mit amerikanischen Söldnern und dem IDF im Hintergrund. Die GHF arbeitet nun schon eine Weile. Zu 1. Wieso funktioniert es dann jetzt nicht? Zu 2. Wieso werden weiterhin so wenige Güter in den Gaza Streifen gelassen? Zu 3. Wenn sich, trotz der angeblich durch das GHF verbesserten Situation für die Menschen nichts ändert funktioniert entweder der Plan nicht, oder die Regierung Netanjahu macht das ganz bewusst.



      Nach vielen Äusserungen der Netanjahu Regierung ist letzteres wahrscheinlicher. Die Vertreibung der arabisch stämmigen Menschen aus dem Gaza Streifen ist ein offenes kommuniziertes Kriegsziel in Israel.

    • @Budzylein:

      Beihilfe zum Kriegsverbrechen ist es, weil diese Hilflieferungen in erster Linie als Alibi dienen sollen.



      .



      Die Bevölkerung wird auch weiterhin ausgehungert und vertrieben,



      .



      Mal ganz abgesehen von den hunderten Menschen die, auf dem Weg zu den Zentren, mutmaßlich von der IDF oder verbündeten Milizen erschossen wurden.

    • @Budzylein:

      Wer Israels Handeln kritisiert, ist ein Unterstützervon Hamas, Das ist das Standard-"Argument", das wir nun schon viel zu oft gehört haben.

  • Interessant eine Organization die in Gaza mit der Hamas zusammenarbeit verlangt dass die Hilfe ‚neutral“ ohne den Schutz der Armee verteilt wird.

    • @Jens Baron:

      WFP, UNRWA, UNICEF hatte bisher, bevor die israelische Regierung sie stoppte, ihre Hilfsgüter ohne Schutz der Armee verteilt. Es gab keine Toten. Übrigens ist das eine der Grundlagen der humanitären Hilfe, sie aus dem bewaffneten Konflikt heraus zu halten, genauso wie das Rote Kreuz/Halbmond, und ohne bewaffneten Schutz zu agieren. Und das klappte.

    • @Jens Baron:

      Die Hamas ist die gewählte Regierung in Gaza.

      • @B. Iotox:

        2006 haben sie eine parlamentarische Mehrheit bekommen, 2007 die Macht in Gaza mit Gewalt an sich gerissen. Seitdem keine Wahlen mehr…

    • @Jens Baron:

      Wenn hunderte unbewaffneter Menschen dabei erschossen werden, kann man kaum von "Schutz" sprechen.

  • Um ganz ehrlich zu sein finde ich die Art der Fragestellung angesichts der Bilder und Berichte aus Gaza, u.a. Bericht der Haaretz zu den Schüssen bei den Verteilzentren, relativ geschmacklos. Dies auch unter dem Aspekt, dass sich Mitarbeiter von Hilfsorganisationen regelmäßig, auch unter Gefahr für ihr eigenes Leben, in Konfliktzonen begeben. Aber wenn man sich die Berichterstattungen der letzten Monate mit viel Vorwürfen gegen die etablierten NGO´s und wenig Beweisen ansieht und wie wenig über die Hintergründe, das System von GHF berichtet wurde, dann verwundert das nicht mehr. Neuer Geschäftsführer der GHF ist Johnnie Moore, ein Evangelical, genauer gesagt sogar Pastor, der Trumps Plan für die Riviera des Nahen Ostens und damit die Vertreibung der Palästinenser unterstützt. Viele US-Evangelicals unterstützen auch Pläne zur Annexion des WJL.



    Es kamen die letzten Tagen mehrfach Berichte, dass kein Milchpulver, Babynahrung u.ä. für Säuglinge in Gaza zu erhalten ist- sowas befindet sich nicht in den Paketen der GHF, weil hier eben nicht Hilfe nach Bedarf geleistet wird. Save the Children/ UNICEF/ WHO versuchen seit Wochen das man ihnen die Einfuhr ihrer Trucks genehmigt.

    • @Momo Bar:

      Auf eine analytische Recherche zu GHF warte ich schon einige Zeit vergebens. Presse: Dienstleistung für Transparenz sls Grundlage mündiger Meinungsbildung ...

  • Ich wünsche mir ein "Familienfoto" mit Herrn BK Merz, Bibi Nethanyahu und big beautiful Donald.



    Und dann ganz rasch Neuwahlen in D.

  • ...und Netanjahu kann mit der privaten Stiftung steuern, ob sie Hilfsmittel zukommen lassen oder nicht und sich so die Leute mit schwarzer Pädagogik gefügig machen.



    Dieses Verhalten wird langfristig nicht zur Befriedung beitragen...ich bin überhaupt der Meinung, dass Netanjahu kein Interesse an einem Frieden hat. Beszes Beispiel dafür...die Gerichtsverhandlung rund um Korruptionsvorwürfe gegen ihn wurde verschoben. Ein toller Erfolg für Netanjahu.

    • @so oder so:

      Genau wie Trump ist es Netanjahus Ziel, seinen Arsch aus dem Knast rauszuhalten. Mit allen Mitteln.

  • Natürlich geht es um Konkurrenz. Auch im humanitären Sektor herrscht knallharter Wettbewerb. Es geht um Sichtbarkeit, Einfluss, und ja - auch um Budgets, Mandate und politische Positionierungen. Ich war lange genug für internationale Organisationen im Nahen Osten im Einsatz.

    Die Realität: Praktisch alle NGOs operieren aus Amman oder Tel Aviv - weit weg von den Menschen. Wer behauptet, es gehe nicht um Einfluss, Mandate oder Budgets, verschleiert die politischen Realitäten. Die Kritik an der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ist heuchlerisch - nicht, weil es dort keine Probleme gäbe, sondern weil sie von jenen kommt, die ihre eigene Rolle ungern hinterfragen.

    Die UNRWA hat seit Jahrzehnten keine nachhaltige Verbesserung für die Palästinenser gebracht - im Gegenteil: Sie ist zu einem politischen Selbstzweck verkommen, von dem tausende wirtschaftlich profitieren. Die GHF mag unvollkommen sein, aber sie ist ein Versuch, Hilfe unter schwierigsten Bedingungen überhaupt zu ermöglichen und ist (noch) nicht von der Hamas unterwandert. Es ist höchste Zeit, alte Strukturen zu hinterfragen - auch dann, wenn sie unter dem Banner der UN segeln.

    • @Heike 1975:

      Ganz allgemein habe ich festgestellt, dass Sie jedemals einen Beitrag liefern, um die israelische Regierung zu verteidigen. Gut, es ist eine Diskussion, aber zu oft verwenden Sie die altbekannten tropoi, um nicht zu sagen, Verleumdungen, und ich habe eher das Gefühl, hier herrscht ganz schlicht Hasbara. Ihr letzter Kommentar zu GHF ist einfach zynisch. Humanitäre Hilfe à la GHF: Hungrige anlocken und schiessen. Und dann das Ganze verteidigen. Das ist schon mehr als Chuzpe.

    • @Heike 1975:

      Da sind ja nun einige heftige Fehler, altbekannte falsche Unterstellungen und Verdrehungen drin. Die meisten NGO operieren von Tel Aviv oder Amman aus ? Die grössten Hilfeleister, WFP und UNRRWA, operieren von Jerusalem aus und, solange es möglich war in Gaza, bevor IDF die Basis des WFP in Deir Bala beschoss (ein staff getötet). Von Hamas unterwandert ? Aber geben Sie doch bitte Beweise dafür. Das wird ständig von der israelischen Regierung behauptet, aber bis heute sind keine Beweise vorgelegt worden. Kritik an der GHF heuchlerisch ? WFP etc haben noch keinen Hungrigen getötet, werden nicht von der israelischen Regierung finanziert und agieren nicht mit dubiosen Söldnern. Sie verteidigen hier nichts anderes als ein ineffizientes Scheinsystem, das die Unabhängigkeit der humanitären Hilfe vernichten will und sie militarisiert. Und das ewige Hetzen gegen internationale Uno Organisationen, man kennt es hinreichend aus Diktaturen und von autokratischen Systemen, wollen Sie sich wirklich mit denen in eine Reihe stellen ?

    • @Heike 1975:

      "Die GHF mag unvollkommen sein, aber sie ist ein Versuch, Hilfe unter schwierigsten Bedingungen überhaupt zu ermöglichen und ist (noch) nicht von der Hamas unterwandert."

      Ich würde eher sagen die GHF ist ein Versuch Hilfe unter schwierigen Bedingungen vorzutäuschen und ist von der IDF unterwandert. Mehr Feigenblatt als ernstgemeinte humanitäre Hilfe.

  • Die Haaretz veröffentlichte am 27. Juni Aussagen von Soldaten die meinten sie hatten Anweisung auf ungefährliche Palestinenser zu schießen.

    www.haaretz.com/is...-a39f-ffbe33780000

    Es scheint nur kaum jemanden zu interessieren.

    • @Welt Bürger:

      Dieser Artikel der Haaretz wird seit 4 Tagen durchaus begierig aufgenommen und weiterverbreitet, von Spiegel, Welt, taz, ÖRR, und in sozialen Medien sowieso, ... obwohl die Geschichte nur von einem Journalisten nur einer Zeitung stammt ohne Verifizierung durch andere Quellen, einer Zeitung die der israelischen Regierung schon immer feindlich gesonnen war und schon öfters ähnliche Geschichten einfach erfunden oder direkt aus Hamas-Quellen publiziert hat.

      www.juedische-allg...ache-gegen-israel/

      • @Descartes:

        Also bleiben wir bei den Tatsachen, es ist ein Associated Press Bericht, den Haaretz übernommen hat. Und das nun Haaretz aus Hamasquellen publiziert hätte, bitte zitieren Sie diesen Artikel, hic Rhodos, hic salta, ansonsten ist das einfach üble Nachrede. übrigens hat Haaretz zu den Schiessereien der IDF bei GHF auch einen Leitartikel veröffentlicht wie auch mehrere kleine Artikel. Also nicht nur 1 Journalist.

    • @Welt Bürger:

      Es gibt einen Bericht, dass die Hebräische Originalfassung und die Englische Fassung dieser Aussagen sich signifikant unterscheiden (und die Hebräische von der Anweisung zu *Warnschüssen* sprach):

      steady.page/en/u-m...-aaef-d8e11b0ee1e7

      Ist aber keine unparteiische Quelle. Der Text von Haaretz ist leider hinter einer Paywall, ich kann die Quelle also nicht prüfen.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Erst einmal stellt Haaretz eine sehr gute Quelle dar, und ca 14 Euro/Monat ist nicht viel, wenn man sich qualifiziert informieren will. Ansonstent hat Haaretz in dem AP Artikel berichtet, dass es Anwesiungen gibt, bei Annäherung zu schiessen, das ist auch in einigen anderen Artikeln wiedergegeben, und Haaretz hat auch ein Editorial darüber veröffentlicht.