piwik no script img

„Hillbilly-Elegie“ von J.D. VanceAufstieg für Abgehängte

Unser Autor hat „Hillbilly-Elegie“ von J. D. Vance beim Erscheinen positiv besprochen. Jetzt, da Vance als Trumps Vize nominiert ist, liest er das Buch erneut.

Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance beim Parteitag der Republikaner Foto: Paul Sancya/ap

Wie kann ein Mann, der von tief unten kommt und über seine schwere Kindheit und Jugend ein grandioses Buch geschrieben hat, das auf Anhieb zum New York Times-Bestseller wurde, obwohl der Autor ein unbeschriebenes Blatt war, wie kann ein solcher Mann, der es geschafft hat, dem Schlamassel seiner Herkunft zu entkommen, den alten, längst ausgeträumten amerikanischen Traum noch einmal Wirklichkeit werden lassen und vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen?

J. D. Vance ist 39 und wurde auf dem Parteitag der Republikaner von Trump zu seinem Vizekandidaten ernannt. „J. D. is kissing my ass, he wants my support“, wurde Trump zitiert, der mit dieser beiläufigen Bemerkung zu verstehen gab, dass er sich wie jeder autoritär denkende Machtmensch gerne mit Leuten umgibt, die ihm nicht widersprechen. Das hat viel mit Erniedrigung und einem Belohnungssystem zu tun, in dem Unterwürfigkeit, Hörigkeit und Vasallentreue die entscheidenden Charaktereigenschaften sind, die nötig sind, um in der politischen Hierarchie eines ganz auf Trump zugeschnittenen Systems aufzusteigen.

Für diese außergewöhnliche Karriere benötigt man eine opportunistische Ader, die über das übliche Maß hinausgeht. Hinter der Biografie von J. D. Vance verbirgt sich jedoch eine Geschichte, die er in seinem Buch „Hillbilly-Elegie“ niedergeschrieben hat, in dem sich nachlesen lässt, wie in der weißen Arbeiterschaft ein Milieu entstehen konnte, in dem die Abneigung gegen das politische Establishment so groß ist, dass man sogar gegen seine eigenen Interessen zu wählen bereit ist.

1984 in Middletown, Ohio aufgewachsen, erlebt Vance hautnah den Niedergang einer Region, die zum Rust Belt wurde, also zum verrosteten Eisen, das in besseren Zeiten dort einmal verarbeitet wurde. Die Leute verlieren ihren Job, sitzen in ihren noch nicht abbezahlten Häusern, resignieren, fangen an zu trinken, kriegen frühzeitig Kinder, und nicht selten landen sie irgendwann im Knast.

Diese Sozialromantik kann also mit reaktionären Positionen in Einklang gebracht werden

Die Erinnerung daran, dass man früher stolz auf seine Arbeit sein konnte, verflüchtigt sich, es bleibt ein grundsätzliches Misstrauen gegen jede Veränderung, jedes Versprechen und alles Neue. Die „Hillbillys“, d. h. die „Hinterwäldler“ aus den Appalachen, sind die Stammwählerschaft Trumps, hier ist das Land der Waffenlobby. Vance wächst in diesem Milieu auf. Die Mutter ist drogenabhängig und Alkoholikerin, hat ständig wechselnde Partner, der Vater ist verschwunden, der Sohn antriebslos, pummelig und ständig auf der Hut vor der nächsten Katastrophe, die jederzeit über ihn hereinbrechen kann.

Liest man die „Hillbilly-Elegie“ vor dem Hintergrund der Karriere noch einmal, fällt einem auf, dass der Bucherfolg auf einer gewissen Sozialromantik beruht, die durchaus mit Vance’ reaktionären Positionen als Trump-Vize in Einklang gebracht werden kann, und dafür muss man nicht mal wissen, dass ihm schon immer die Tränen gekommen sind, wenn er Lee Greenwoods Parteitagshymne „Proud to be an American“ hörte.

J. D. Vance erzählt in seinem Buch eine Geschichte, die sehr aufschlussreich ist, weil er damit zeigen will, dass die prekäre materielle Situation bestenfalls ein Teil der Erklärung für den Niedergang sein kann. Ausführlich legt er dar, wie er in einem mittelständischen Betrieb für Fliesen arbeitet. Die Bezahlung ist gut, die Arbeit allerdings körperlich anstrengend. Trotz hoher Arbeitslosigkeit gelingt es den Abteilungsleitern nicht, den von Vance vorübergehend ausgeübten Job mit einem festen Angestellten zu besetzen.

Einer seiner Kollegen ist 19 und hat kurz vor Vance angefangen. Vance nennt in „Bob“. Bobs Freundin ist schwanger und der Geschäftsführer bietet ihr „netterweise“ einen Job am Schreibtisch an, wo sie Telefonate entgegennehmen soll.

„Beide machten ihren Job sehr schlecht“, schreibt Vance. Die Freundin erscheint nur jeden dritten Tag oder zu spät, Bob fehlt einen Tag in der Woche und verschwindet viermal am Tag für längere Zeit auf der Toilette. Bob hatte also vermutlich keine Lust zu arbeiten. Er ist die personifizierte Erinnerung an Vance’ eigene Jugend.

Keine echte Sympathie für Abgehängte

Aber wie geht Vance damit um? Ein Kollege und Vance stoppten die Zeit, die Bob auf dem Klo verbrachte, und riefen dann quer durch die Lagerhalle die rekordverdächtige Zeit. „Schließlich wurde Bob entlassen“, schreibt Vance lapidar. Kein Wunder bei solchen Kollegen, könnte man hinzufügen, denn Vance hatte im Kleinen nichts anderes gemacht als Bild, der es immer eine Schlagzeile wert ist, wenn sich ein derartiges Obstruktionsverhalten der „faulen Unterschicht“ anprangern lässt.

Vance hegt für die Abgehängten also doch nicht Sympathien, wie er in seinem Buch immer wieder behauptet, sondern nur, wenn sie sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Nicht sehr einfühlsam schreibt er: „Die Leute an Orten wie Middletown reden ständig darüber, wie hart sie arbeiten. Man kann durch die Stadt gehen, in der dreißig Prozent der jungen Männer weniger als zwanzig Stunden in der Woche arbeiten, und keinen einzigen Menschen finden, der sich seiner eigenen Faulheit bewusst ist.“

Faulheit oder Unlust sind jedoch keine Kategorien, mit der sich eine rationale Politik begründen lässt, weil man damit ganz schnell bei Nazi-Begriffen wie „Sozialschmarotzer“ landet, bei Fremdenphobie und der Aussortierung „unwerten Lebens“.

Genau das steht aber auf der politischen Agenda Trumps, wenn er die „Massendeportation“ von 10 bis 17 Millionen bislang geduldeten Einwanderern ohne Papiere verspricht, die wie selbstverständlich auf dem republikanischen Parteitag als „Mörder“ und „Vergewaltiger“ beschimpft werden, faktisch jedoch vier Prozent der arbeitenden Bevölkerung stellen, die im Jahr 2021 31 Milliarden an Steuern erwirtschafteten, die ihnen direkt vom Lohn abgezogen werden.

Über das Buch

Ullstein, der bisherige Verlag der deutschen Übersetzung „Hillbilly-Elegie“, hat sich nach der Nominierung von J. D. Vance als Trumps Vizepräsidenten-Kandidat entschlossen, die Lizenz nicht zu verlängern. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 2016 habe sich Vance von Trump distanziert. „Inzwischen agiert er offiziell an dessen Seite und vertritt eine aggressiv-demagogische, ausgrenzende Politik“, teilte der Verlag mit. Der Münchner Verlag Yes-Publishing hat die Lizenz erworben und bringt das Buch am 15. August neu auf Deutsch heraus.

Obwohl sie eine andere Einstellung zur Arbeit haben als „Bob“ und im Sinne von Vance vorbildlich sind, steht Ihnen das Glück nicht zur Seite, weil sie nicht den richtigen Pass haben.

J. D. Vance hatte das Glück. Er besitzt nicht nur den richtigen Pass, die Marines machen aus dem antriebslosen Jugendlichen einen Mann, der weiß, was er will, er absolviert an der Law School in Yale ein Jurastudium, er hat den richtigen Förderer (den Investor Peter Thiel aus Silicon Valley), wird Anwalt und gründet schließlich eine Familie. Für einen Drogenabhängigen hingegen, schreibt Vance selbst, besteht das Glück darin, an einer Überdosis Heroin zu sterben.

Insofern handelte es sich bei J. D. Vance um eine gelungene Resozialisierung für einen bestimmten traditionellen Lebensentwurf, der nicht jedermanns Sache ist. Verholfen zu diesem kometenhaften Aufstieg haben ihm die Strukturen der WASP, der White Anglo-Saxon Protestant, wie die alte Oberschicht an der Ostküste des Landes heißt, deren Werte er zunächst teilte.

Nach seiner Wandlung zum Trump-Fan und Ernennung zum Vizepräsidentschaftskandidaten ist man versucht, vielleicht doch eher von einer misslungenen Resozialisierung zu sprechen, weil er sich letztlich doch nie von seiner Redneck-Vergangenheit gelöst hat und immer noch so denkt wie der White Trash.

Vance hat in seiner Parteitagsrede versprochen, die Aufstiegschancen der Bewohner dieser Armutsregionen zu erhöhen. Wie das aussehen wird, kann niemand sagen, da er die Verlierer aus seiner Heimat vor allem durch die Brille desjenigen sieht, der es geschafft hat, die soziale Stufenleiter hochzuklettern, d. h. die meisten sind dann doch eben selber schuld, wenn sie der Armut nicht entkommen und nicht den kranken Ehrgeiz eines J. D. Vance aufbringen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

24 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Dass hier in der TAZ so viel auch Positives über einen Typen geschrieben wird, der kinderlose Frauen öffentlich abfällig als "Katzenfrauen" bezeichnet und zu Kamala Harris erst einmal nicht anderes zu vermelden hat, wundert mich sowieso.

  • 6G
    6028 (Profil gelöscht)

    "Faulheit oder Unlust sind jedoch keine Kategorien, mit der sich eine rationale Politik begründen lässt"

    Wieso eigentlich nicht? Weil, naja, irgendwie. waren die Nazis doch so.

    Ist man bürgerlich behaglich großgeworden, hat studiert und einen ausfüllenden und respektierten Job, dann kann man großzügig sein: "Das Problem ist nie die Faulheit eines Kollegen, sondern dass andere ihn dabei verpfeifen"

    Wer jedoch die Eiseshölle des Anderen Berufslebens länger als ein paar Semesterferienwochen erlebt hat: Rohrschellen drücken im Akkord, Früh-, Mittel- und Nachtschichten in der Chemie-Produktionsanlage oder im Kernkraftwerk, Plisseebrennen im Akkord, 60 Stunden von Mo-Fr und nochmal 6 Stunden am Samstag für den Urlaub ... ja der hasst diese Arbeit.

    Dass man den Drückeberger verachtet, manchmal gar hasst, ist moralisch verwerflich und greift sicherlich systemtheoretisch an der falschen Stelle an

    Trotzdem werfe man nur den ersten Stein, wenn man diesen Teil der Arbeitswelt selbst intensiv erlebt hat

  • Ich war bislang der Meinung, dass der sogenannte genetische Fehlschluss, also das Schließen von der Person, die eine Aussage macht, auf deren Wahrheitsgehalt, nur für die Richtigkeit von Tatsachenbehauptungen gilt (das berühmte Beispiel vom Nazi, der sagt, dass 2+2=4 ist).

    Es scheint aber auch für literarische Qualität zu gelten. Deshalb sehen sich viele Kritiker_innen, die die Hillbilly Elegy vorher "sozialpolitisch positiv" rezensiert haben, jetzt in der Pflicht, dringend ein paar Prisen Faschismus darin zu entdecken und zu widerrufen.

  • Hier schwingt viel Neid und Verachtung mit bei den Kommentaren.



    Das Vance ein Aufsteiger ist, löst wohl bei vielen Neid aus, deren Start-ups in kurzer Zeit an die Wand gefahren würden. Kranker Ehrgeiz, ja muss sein sonst geht gar nichts. Mir persönlich, stand oft diese mittelmäßigen "Mittelstandskinder" mit ihren sozialen Plattitüden im Weg.

    P.S. Bin selbst Sohn eines ungelernten Hilfsarbeiters ohne Schulabschluss und einer Putzfrau, habe ein geistes- und naturwissenschaftliches Studium in Regelstudienzeit absolviert. Dabei diverse



    Nebenjobs gehabt und null Geld von Familienseite, denn da war wenig.

    P.P.S. Ich kann Trump auch nicht ab.

  • ".... in dem die Abneigung gegen das politische Establishment so groß ist, dass man sogar gegen seine eigenen Interessen zu wählen bereit ist."

    Kommt mir irgendwie bekannt vor. Sehr viele AfD-Wähler hätten (ich hoffe, es kommt nie zum Beweis) von dieser Partei nichts gutes zu erwarten und es gibt ja sogar Menschen, die selbst Migranten sind, die diese Partei wählen....

  • Den letzten Satz mit dem "kranken" Ehrgeiz hätte man sich sparen können. Da ich beruflich auch mit solchen Menschen konfrontiert bin, kann ich jedenfalls bestätigen, dass es oft einen Impuls von außen braucht, die eigenen Talente zu entdecken und zu entfalten und etwas Ehrgeiz dafür nicht so schlecht wäre - man muss nicht gleich Senator werden, aber ein Handwerksgeselle uns später Meister oder einen kleinen Markt führen.....das wäre auch ein beträchtlicher Aufstieg.

  • Manche Leuten bräuchten halt erst mal eine Psychotherapie, ein realistisches Ziel und viel Unterstützung, bevor sie sich selbst helfen können. Das verstehen die, die es geschafft haben, oft nicht.

    Jedenfalls ist Verachtung das Gegenteil von Motivation.

  • >> Faulheit oder Unlust sind jedoch keine Kategorien, mit der sich eine rationale Politik begründen lässt, weil man damit ganz schnell bei Nazi-Begriffen wie „Sozialschmarotzer“ landet, bei Fremdenphobie und der Aussortierung „unwerten Lebens“.

  • Vance ist natürlich ein Opportunist und will erst einmal Vizepräsident werden, dann kann er vielleicht beim nächsten Mal Präsident werden. Dazu muss er Trump den Arsch küssen, was vermutlich nicht die Person ist, der er den Arsch küsst. Den faulen Kollegen zu verpfeiffen ist auch nichts anderes als dem Chef den Arsch zu küssen.



    Ändert aber nichts daran, dass er das White Trash Milieu genau beschrieben hat: Irgendwas von harter Arbeit schwafeln, selber faul, unfähig und lernunwillig sein (außer beim Bescheißen) und dann Ausländern und dem Staat daran Schuld geben. Die Familie der Protagonistik in Eastwoods Million Dollar Baby z.B. und auch in Deutschland verbreitet. In den Staaten lässt man die vor die Hunde gehen, Deutschland mit seinem Sozialstaat hat darauf aber auch keine Antwort, vermutlich weil die Antwort eine moralische ist

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    „The Art of the Dull“

    Als Dichterfürst des Rustgürtels legt Vance die Dichotomie der Republikaner bar. Dabei verkörpert er diese Dichotomie selbst. So predigt er Isolationismus und profitiert zugleich von Imperialismus. Er will ein Mann des Volkes sein, obwohl er dasselbe Volk verabscheut.

    Sein Bravourstück ist es, eine Seele zu verkaufen, die er niemals besessen hat. Dabei ist es ihm gelungen, seine Mittelmäßigkeit als Genialität zu inszenieren, aber nur weil er White Trash als Maßstab benutzt.







    Vance präsentiert sich als Seismograph der Zeit, während er in Wahrheit lediglich die Erschütterungen des Augenblicks registriert. Seine langweilige Lyrik des hinterwäldlerischen Ivy-Ligisten bietet zwar Einblicke, aber keine Visionen. Sein Opus ist der Opportunismus, ein routinierter Kniefall vor dem Zeitgeist. Von Zukunft keine Spur.

    • @Michaela Dudley:

      Chapeau - anschließe mich

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Lowandorder:

        Danke vielmals.

  • Btw Finde dieser Roman “Canale Mussolini“



    von Antoinio Penncchi -



    Gehört hier ganz prima her - zumal die AfD/BSW - Kiste gerade chesloten is

    www.perlentaucher....ale-mussolini.html



    KLAPPENTEXT



    Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner. Warum war Mussolini so beliebt? Antonio Pennacchi erzählt den Faschismus in Italien erstmals aus einer neuen Perspektive. Die Peruzzi, Bauern aus der Provinz Ferrara, hegten Anfang des 20. Jahrhunderts noch sozialistische Sympathien. Bald jedoch leisten sie dem Duce überzeugte Gefolgschaft und arrangieren sich mit dem System. Ein Onkel hat gute Beziehungen nach Rom, die Großmutter flirtet sogar mit Mussolini. Pennacchi erzählt eine große Familiensaga über den gewöhnlichen Faschismus und seine Faszination. Sein provokanter, unheimlicher Roman setzt einer ganzen Region ein unvergessliches literarisches Denkmal.



    & ebenda



    “ wie seltsam dieses Italien doch ist, wo man die Barbarei des Faschismus zwar einerseits geißeln, andererseits den Duce aber für seine Heldentaten verehren kann. Als da wäre: Die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe und ihre Besiedlung. Historisch akribisch nach Art eines Mehrgenerationen-Bauernepos

  • Erinnert an den deutschen Aufsteiger Gerhart Schröder, der selbst aus einfachen Verhältnissen kam und dessen Politik durch eine große Verachtung der Unterschicht gekennzeichnet war, wenn man sich nicht folkloristisch mit SPD-, DGB- oder Unterschichtmitgliedschaft schmückt.

  • The cat with the hat again!



    & Däh - dess -



    “Nach etwas ungläubigem Kopfschütteln -



    Daß die ersten beiden Sätze von -



    Klaus Bittermann sein sollen - in echt -¿ -



    Den Rest gern gelesen.



    Gekauft.“

    Hatte ich zur ersten Besprechung angemerkt & das gelingt hier im ersten verdrehten Absatz ebenfalls mühelos.

    Ansonsten wie scho gesagt!



    Verbunden mit der Bitte - zu den klugen Anmerkungen von @JUJA ergänzendes zu sagen!



    Dank im Voraus

    unterm——schonn schön plakativ—-



    “Wollte Trump in den Hintern kriechen



    Doch da sitzen jetzt schon lauter Prominente drin!“ - um Volkers 👄 -



    Mal sonntäglich zu paraphrasieren! Woll



    & für die Zukunft erschreckend -



    “Wer treten wird - tut treten!“ Volkers 👄 -



    Das machen das Teil ja & sein Autor -



    ob geklaut &oder angemaßt oder nicht - Scheint’s ja mehr als deutlich! Newahr



    Normal

    • @Lowandorder:

      Schließe mich an. Bittermann-mäßig gute Rezension.

      Kann man nicht meckern.

      Die gar nicht mal so üble Verfilmung, unter anderem mit Glenn Close, hat eine ähnliche Tonalität.

      Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.

  • Das Buch habe ich auch gelesen und als gute Lektüre in Erinnerung. Eigentlich hatte ich auch vor, das Buch jetzt noch einmal zu lesen - das hat mir dieser Artikel abgenommen. Eine Anmerkung: mich stört, dass Begriffe "White Crash" und "Redneck" so im Text stehen ohne Einordnung oder Anführungsstriche. Diese Begriffe tragen zur Stigmatisierung und Diskriminierung bei. Eine unkommentierte Nutzung verstärkt negative Stereotype.

    • @eiland:

      Beide werden schon lange auch als Selbstbezeichnung genutzt. Insofern völlig in Ordnung.

      • 2G
        2422 (Profil gelöscht)
        @Martin C.:

        Nein, eben nicht in Ordnung. Einer, der als White Trash bezeichnet wird, und diesen auf sich bezieht, gibt dem Begriff eine neue Bedeutung. Wie es zB auch Schwarze Menschen und Schwule gemacht haben. Das ist was Anderes als wenn einer sich in vom sog. White Trash abgrenzender Weise diesen Begriff besinnungslos affirmativ benutzt.

  • Es gibt schon noch mehr als einen "Bob", dessen Arbeit die Kollegen machen müssen, und dem "kranken" Ehrgeiz eines J. D. Vance.

  • Es ist schon bezeichnend, dass Hillbilly Ellegy ein Buch ist, dass in Appalachia selbst extrem unbeliebt ist. Das beginnt schon damit, dass Vance selbst gar nicht dort aufgewachsen ist. Seine Heimatstadt ist in der Nähe, aber nicht Teil von Appalachia. Ein wenig so, als ob jemand aus Köln über seine Jugend im Arbeitermilieu des Ruhrgebiets schreibt. Viele ‚Red Necks‘ sind außerdem eben doch nicht so blöd, dass sie nicht merken, wenn jemand ihnen unverhohlne Verachtung entgegen bringt. Erfolg hatte das Buch vor allem in der liberalen Oberschicht, die zwar nicht so genau weiß, wo Appalachia ist, aber sehr dankbarer war, dass jemand ihnen die Erlaubnis gibt endlich das zu sagen, was sie immer schon vermutet haben: dass die weiße Unterschicht an ihrem Unglück selbst schuld ist und man sie zu recht verachtet. Und damit hat diese Buch vielleicht doch etwas dazu beitragen, zu verstehen, warum diese Menschen dann jemanden wie Trump wählen.

    • @JuJa:

      „Viele „Red Necks“ sind außerdem eben doch nicht so blöd, dass sie nicht merken, wenn jemand ihnen unverhohlne Verachtung entgegen bringt.“



      Wollen es hoffen.

    • @JuJa:

      Richtig, Vance selbst kommt aus der Mittelschicht-Vorstadt und nicht dem "White Trash"-Milieu. Hillbilly Ellegy hat insofern etwas vom deutschen "Hartz-IV-TV", die Leute lieben es nun mal sich bewusst zu sein, dass es immer noch genug Abstand "nach unten" gibt.

  • nicht zu vergessen auch, das er von seinen grosseltern aufgezogen wurde, so hoert man. und opa war gewerkschafter.