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Glaube in der ÖffentlichkeitIst es heute peinlich, Christ zu sein?

Seit 1990 treten rund 250.000 Gläubige im Jahr aus den christlichen Kirchen aus. Bekennt sich überhaupt noch jemand zu seinem Glauben?

Zwei Christinnen auf einem Kirchentag Bild: dpa

Mittwochmorgen, halb 8. Müde, frierende, katholische Schüler sitzen in einer ostdeutschen Kirche, sie singen: Tochter Zion, freue dich!, Großer Gott, wir loben dich! Ich singe nicht. Ich liege schön im Bett und schlafe aus, wie jeden zweiten Mittwoch im Monat zum freiwilligen Schulgottesdienst meines katholischen Gymnasiums. Zur zweiten Stunde sitzen wir wieder alle zusammen, verschlafene Christen und ausgeschlafene Atheisten, die sich deutlich entspannter und lässiger vorkommen.

Es scheint heute nicht leicht, Christ zu sein. Die groß inszenierten Weltjugendtage können kaum darüber hinwegtäuschen, dass die Kirche ihre Modernisierung zu lange verschlafen hat – oder der Säkularisierung schlicht nichts entgegenzusetzen hatte. Grade in Deutschland sind die Folgen spürbar: 2012 traten wieder über 250.000 Gläubige aus den christlichen Kirchen aus. Die Repräsentanten des Glaubens – Mixa, Tebartz-van Elst, Meisner – unterstützen den Schwund mit dogmatischen, unglücklichen oder skandalösen Äußerungen und Verschwendungen. Ihre Kirche wirkt unzeitgemäß. Radikale Christen aus Baden-Württemberg tun ihr übriges für das Image einer Institution.

taz-Autorin Maria Rossbauer hat sich bewusst von ihrem Glauben verabschiedet. In der Titelgeschichte der taz.am Wochenende vom 19./20./21. April 2014 fragt sie sich, warum Gott sie trotzdem nicht loslässt: „Hat das mit meiner niederbayerischen Kindheit zu tun – den sonntäglichen Kirchengängen, den Gebeten, der Erstkommunion? Oder ist es mehr als das, steckt der Glaube an Gott vielleicht einfach in uns?“ Sie begibt sich auf Spurensuche bei einem Religionswissenschaftler, einem Psychologen und im Kloster.

„Aus heutiger Sicht kann man klar sagen, dass sowohl Religiosität als auch Spiritualität und magisches Denken jeder Mensch in sich veranlagt hat“, erzählt ihr Michael Blume, einer der wenigen Religionswissenschaftler, der die Evolution der Religiosität erforscht. Es gebe zwar kein einzelnes Gen, das ausmache, ob man an Gott glaubt oder nicht, wie es der US-Genetiker Dean Hammer vor zehn Jahren behauptete. Doch Glaube sei in einfachen kognitiven Prozessen veranlagt.

taz.am wochenende

Unsere Autorin hat sich bewusst von ihrem Glauben verabschiedet, doch der religiöse Phantomschmerz bleibt. Warum wird sie Gott nicht los? Eine Spurensuche bei einem Religionswissenschaftler, einem Psychologen und im Kloster lesen Sie in der taz.am wochenende vom 19./20./21. April 2014. Außerdem: Warum wir Verräter wie Judas brauchen. Was Versteckexperten raten. Und: Bela B. von den Ärzten über seinen Rolle als Vater, graue Haare und Spermaflecken auf dem Rücksitz. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Die Religiosität äußert sich aber bei vielen anders. Während sich immer mehr von der traditionellen Bindung zu kirchlichen Institutionen lösen, haben mildere spirituelle Strömungen, Meditation, Esoterik und Heilkunde seit Jahren Zulauf und prägen den Zeitgeist. Selbst die CDU öffnet sich bisweilen derart, dass Kirchenvertreter ihr das C absprechen wollen. So sind klare Bekenntnisse zum christlichen Glauben rar geworden. Wenn man unter aufgeklärten Freunden erzählt, man sei ein Christ und ja, man glaube, wirklich, wird man schnell komisch angeschaut. Wieso das denn? Und woran glaube man denn da genau? An diese lustigen Geschichten, die in diesen Ostertagen wieder erzählt werden?

Und es gibt sie doch. Die, die sich bekennen: Linken-Politiker Bodo Ramelow ist 1990 nach zwölf Jahren Abstinenz wieder in die Kirche eingetreten und gerät seitdem wegen seiner klaren Position immer wieder in Konflikt mit seiner Partei. Auch der ehemalige Rennfahrer Niki Lauda, einst ausgetreten wegen der Kirchensteuer, ist wieder eingetreten, weil er seine Zwillinge taufen lassen wollte. Und der österreichische Schauspieler Harald Krassnitzer überlegt sich aus Faszination für Papst Franziskus wieder einzutreten: „Der mischt diesen Verein komplett auf, und bringt ihn dorthin zurück wo er herkam.“

Was bedeutet es heute, in der Kirche zu sein? Was kann sie noch geben? Warum glauben Menschen noch? Glauben Sie? Trauen Sie sich, öffentlich darüber zu reden?

Diskutieren Sie mit!

Die Titelgeschichte „In Fleisch und Blut“ lesen Sie in der taz.am wochenende vom 19./20./21. April 2014.

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40 Kommentare

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  • Hallo Veritate,

     

    ob eine Inflation von "Wahrheit" deren Wert mindert und ein zu viel an "Wahrheit" die Sicht eher trübt als klärt?

     

    Gestern in der Fußgängerzone standen auch zwei Leute, die echte Erkenntnis und Wahrheit anzubieten hatten. Auf ihren Heftchen stand "Leuchtturm" und "Erwachet". Wer diese Wahrheit nicht annehmen will, die Wahl stünde schließlich frei, geht drauf in der endzeitlichen Schlacht von Harmagedon.

     

    Eine Straße weiter stand vor'm Kaufhof ein Krankenwagen. Gegenüber hatte sich ein Grüppchen junger Christinnen eingefunden, um sich an den Händen zu fassen und lauthals Gott anzurufen. Um dem Menschen im Krankenwagen beizustehen. Oder um sich christlich zu fühlen.

     

    50 Meter weiter stand ein Mann, der einen großen Rucksack mitten in den Gehweg gestellt hatte, der mit einem Schild beklebt war. "Die echte Bibel" stand auf diesem und vermutlich war der Rucksack mit diesen "echten Bibeln" gefüllt, um sie verkaufen zu können.

     

    20 Meter weiter stellte sich mir eine Spendensammlerin in den Weg, um mich über die Wahrheit in Afrika aufzuklären. "Freundliche Menschen" bleiben stehen, sagte die gewiefte Eintreiberin. "Ich bin unfreundlich", entgegnete ich noch, blieb aber trotzdem stehen. Ich solle 240 € Euro spenden, aber zumindest, wenn schon nicht diesen Betrag, den - wie sie sagte - "Mickey-Mouse-Betrag" von 120 € jährlich. Aber unbedingt sofort solle ich unterschreiben. Nicht erst unabhängig informieren, oder so.

     

    An der nächsten Ecke hockte ein ausgemergelter Bettler, so dreckig wie die Straße und wahrhaftig wie nichts anderes.

    • @Regenwetter:

      Hallo Regenwetter,

      ich habe nichts am Hut mit denen, die "Wahrheit" anbieten, die legiglich für bare Münze genommen, aber nicht erkannt werden kann.

      Wahrheiten sind Erkenntnisse der Realität. Jede Wahrheit steht mit einer anderen in Zusammenhang, sodass sich alle Wahrheiten gegenseitig tragen und befruchten.

      Solange man eine Wahrheit nicht selbst erkannt hat, ist man auf Glauben angewiesen. Das ist schon in der Schule so. Da soll ich glauben, was mir der Lehrer sagt. Dann soll man glauben, was in der Zeitung steht usw. usf. Da stellt sich dann, wenn man mehr Einblick hat, oft auch heraus, dass Wahres mit Falschem vermischt ist.

       

      Ich habe eben erkannt, dass die Probleme des Menschen nur gelöst werden können, wenn das Individuum entdeckt, was es im tiefsten Punkt, also nicht an der Oberfläche, die Maske, Anpassung usw. darstellt, ist. Nur von diesem kann jeder Mensch seine eigenen Probleme lösen. Und je mehr Menschen das tun, um so besser wird auch die Gesellschaft.

      • @Veritate:

        Wenn du *selbst* WAHRHEIT geschaut hast, wofür benötigst du dann noch einen Christus? Wofür der Hirte, der deine Wege bestimmt? Hat dich die Wahrheit nicht befreit?

         

        Jetzt sag nicht, Jesus SEI die Wahrheit. Was kannst du WAHRES über einen Christus wissen, das dir nicht Autoritäten berichtet haben? Jesus Christus ist - unabhängig realer Existenz - nur eine Idee. Und selbst wenn man dieser positive Aspekte zuschreibt, ist sie eine Idee, die missbraucht wird, um sich Autorität zu verschaffen.

         

        Wo ein Hirte ist, da sind die Hirtenhunde nicht weit.

         

        Grüße

        • @Regenwetter:

          Leider bist Du in Vorurteilen gefangen. Woher willst Du wissen, dass es Christus nicht real gab? - Wir können heute mit 100% Sicherheit wissen, dass jeder Mensch ein ewiges Wesen ist. Wird uns das so richtig bewusst und beginnen wir aus diesem Bewusstsein zu leben, werden wir einestages selbst wie Christus sein, also sogar den physischen Tod überwundenden haben.

          http://geheimnisdesmenschen.blogspot.de/2008/10/das-urproblem-des-menschen-und-seine.html

           

          http://geheimnisdesmenschen.blogspot.de/2011/02/in-another-life-reincarnation-in.html

          • @Veritate:

            "Leider bist Du in Vorurteilen gefangen. Woher willst Du wissen, dass es Christus nicht real gab?"

             

            Siehst du, was geschehen ist? Ich habe dir Fragen gestellt und du fühlst dich hinterfragt. So sehr, dass du mich als Gegner begreifst, gegen den du deinen Glauben verteidigst. Das tust du, indem du unterstellst, ich sei in Vorurteilen gefangen (mag sein, dass ich Vorurteile habe, wer nicht, so tickt das menschliche Gehirn, aber welche wären es im konkreten Fall?). Außerdem verdrehst du eine Aussage (ich machte keine, die eine reale Existenz Jesus' ausschloss). Statt also meine Fragen zu beantworten, versuchst du mir, deinem Gegner, der deinen Glauben nicht teilt, etwas, IRGENDETWAS, entgegenzusetzen.

             

            Aber hat dir die WAHRHEIT keinen Frieden gegeben?

             

            "Wir können heute mit 100% Sicherheit wissen, dass jeder Mensch ein ewiges Wesen ist."

             

            Können wir? Definiere Mensch. Definiere ewiges Wesen. "Wir" wissen, was wir einerseits zu erkennen fähig und andererseits zu erkennen willens sind. "Unsere" Erkenntnisfähigkeit und unser Erkenntniswillen definieren (= begrenzen) unser Wissen. Der Mensch ist zu relativer Erkenntnis fähig und zu noch weniger willens.

             

            "Wird uns das so richtig bewusst und beginnen wir aus diesem Bewusstsein zu leben, werden wir einestages selbst wie Christus sein, also sogar den physischen Tod überwundenden haben."

             

            Ich wiederhole meine Frage: Wofür benötigst du noch einen Christus?

             

            Ist es für die "100% Sicherheit"? Warum verlangt es dir nach dieser? Warum mangelt es dir, der du Wahrheit erkannt glaubst, an dieser?

             

            "http://geheimnisdesmenschen.blogspot.de/2008/10/das-urproblem-des-menschen-und-seine.html"

             

            Gelesen. Bist du sicher, dass deine Lösung dessen, was du als "Urproblem des Menschen" erachtest, nicht nur "Problemverschiebung" ist?

             

            Freundliche Grüße

            • @Regenwetter:

              Hallo Veritate,

              ich bitte um Verzeihung. In der Tat hast Du nicht gesagt,dass es

              Jesus nicht real gab. Das habe ich auf die Schnelle missinterpretiert.

               

              Mehr ging es in meinem ersten Kommentar einfach darum, darauf hinzuweisen, dass

              man als intelligenter Mensch Inhalte, wie sie im Neuen Testament zu finden sind,

              als wahr erkennen kann. Besonders auch, dass Jesus Christus, den neune Menschentypus

              darstellt, der in jedem von uns verborgen ist und durch Ausrichtung auf ihn,

              bzw. das Ewige zur Erscheinung kommt

              Etwas, dass gut zum Evoulutionsglauben passt, denn das ist die bewusste Fortführung

              der Evolution:http://geh eimnisdesmenschen.blogspot.de/2009/01/wie-geht-die-evolution-weiter.html

              Noch ausführlicher wird das im "Der Sinn des Kosmos" geschildert: http://geheimnisdesmenschen.blogspot.de/search/label/Vom%20Sinn%20des%20Kosmos

               

              Die Erkenntnis des Ewigen, als mein eignes, wahres Wesen, hat mir sehr viel gebracht.

              Sie hat mich aus jahrelangen Depressionen befreit und mich wahrhaft froh gemacht.

              Natürlich bin ich noch nicht vollendet. Denn es kommt ja darauf an, dass alltägliche Leben immer mehr

              mit dem Erkannten und zu Erkenneden in

              Übereinstimmung zu bringen. In dem Sinne kann ich voll allen lernen, die

              weiter sind als ich. Aber im tiefsten Wesen bin ich eben mit dem Schöpfergott,

              Jesus Christus und allen anderen, die nicht aus der Identifikation mit dem

              physischen Körper leben, eins.

              (Forts. folgt)

              • @Veritate:

                Ja, der Tod ist das Urproblem. Aus ihr entspringt die Angst. "Angst" kommt

                von "Enge", und in die Enge getrieben werden kann nur der, der nicht weiß, wie es

                weiter geht, der also keinen Ausweg kennt. Meint man also, der Mensch sei endlich,

                muss naturgemäß die Angst als Grundbefindlichkeit bestehen bleiben. Damit aber auch alles, was daraus

                erwächst: Gier, Aggression, Krankheiten - kurz alles Negative.

                 

                Deshalb ist allein das Ewige befreiend:

                http://geheimnisdesmenschen.blogspot.de/2010/02/der-weg-zum-heil-teil-1.html

                http://geheimnisdesmenschen.blogspot.de/2010/02/der-weg-zum-heil-teil-2.html

                 

                Ansonsten möchte ich nicht weiterdiskutieren. Wer ernsthaftes Interesse hat, findet

                das Wesentliche auf dem genannten blog beantwortet.

                 

                Liebe Grüße,

                Veritate

  • Es könnte mir peinlich sein, ein Christ zu sein, wenn ich sehe, auf welchem geistigem Niveau viele meiner Gleichgesinnten sich befinden.

    Aber es gibt auch einen christlichen Glauben, der intelligent und den Herausforderungen durch die Naturwissenschaft gewachsen ist. Ja, nicht nur gewachsen, sondern überlegen. Deshalb kann ich mit recht behaupten, echter, von Erkenntnis der Wahrheit durchdrungener christlicher Glaube, ist das Bedeutendste, das es auf der Erde gibt.

    Niveauvolle Beiträge über den christlichen Glauben und was dazu gehört, findet man auf http://geheimnisdesmenschen.blogspot.com/

  • - däh, hab ich schonewieder den feinen

    Umgangston der taz-kettensägergang

    nicht getroffen;-))

     

    ok - dann mal so:

     

    Anonymus

    Traktat über die drei Betrüger

     

    einfach in Ruhe lesen -

    dann ist nix mehr peinlich;

     

    auf Höhe des Balles lebt sichs

    gelassen - jenseits der Schwebe -

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    @Walter Jungbauer

     

    "... ich sei weltfremd."

     

    NEIN, das bist du absolut nicht!

     

    Als Kind war ich STOLZ, wenn ich etwas geschaffen / erreicht hatte - vom ersten Häufchen in der Schüssel bis ...

    Als Erwachsener habe ich erkannt, das alles Weltliche nur ILLUSION ist, dem man bestenfalls mit Freude und / oder Mitgefühl begegnen kann, denn STOLZ dabei, angesichts einer Menschheit die nicht erwachsen werden will / soll, sich (so oder so!) im Kreislauf nun leichtfertig-kapitulativ als FREIBEUTER des "freiheitlichen" Wettbewerbs verdingen, wirklich auch nur ein Haufen schlecht / UNVERDAUTEM Drecks sein kann!

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      Ein Gott der "sein Ebenbild" mit der SELBEN Kraft des Geistes inspiriert, für eine EIGENVERANTWORTUNG die sich wenig von der instinktiven Schöpfung absetzt, und nur eine stumpf-, blöd- und wahnsinnige Verwaltung von "Geistlichkeit" erwartet, ist ein sehr sehr merk- / denk- und wenig glaubwürdiger Gott!?

       

      "Gott" ist die Metapher für einen Zustand, der sehr weit mehr bedeutet als ihn ein bewußtseinsschwach-gepflegtes "Individualbewußtsein" erfassen und ertragen kann!

       

      Der Weg zu den Möglichkeiten eines geistig-heilenden Selbst- und Massenbewußtseins, was dem ERWACHSENWERDEN, also der menschenwürdigen und "gottgegebenen" Vernunftbegabung entspräche, ist mit wirklich-wahrhaftiger FREIHEIT OHNE die VERKOMMENHEIT der Symptomatik der herkömmlich-gewohnten Hierarchie FÜR ALLE erlebbar, wenn wir endlich WAHRHAFTIG kommunizieren würden!

  • Muss denn der/die Christ/in in einer KIRCHE sein?

  • Es ist bezeichnend, dass die Ueberschrift nur auf Christen abzielt.

     

    Warum nicht ganz allgemein vom "Glauben" und "peinlich sein" schreiben?

    • @Frank Mustermann:

      Weil hier überwiegend Christen leben?

      Weil Christen BIS IN DIE HEUTIGE ZEIT HINEIN besonders fiese (peinliche) Missetaten auf dem Kerbholz (Sündenregister) haben?

      Weil hiermit ganz besonders Führungsleute der christlichen Kirche sich hervor getan haben?

  • Wie sagte (sinngemäß) der Jesus von Nazareth in seiner unglaublichen (sic!) Gewissheit des Gesinnungsethikers (aka Arroganz): „Wenn Ihr eure Niederlage komplett machen wollt, müsst Ihr mich umbringen.“ Darauf gab es nach der Tat nur noch Opfer, und die Opfer trösten die Täter und die Untätigen. Kann die „Frohe Botschaft“ die Trauer besiegen?

  • taz: "Was bedeutet es heute, in der Kirche zu sein?"

     

    - Dasselbe wie einst: Gemeinschaft.

     

    taz: "Was kann sie noch geben?"

     

    - Halt. Mit all seinen Schattenseiten. Denn so, wie man sich bindet, ist man gefesselt.

     

    taz: "Warum glauben Menschen noch?"

     

    - Aus Unwissen und Angst. Aus Unwissen und Angst verfallen sie illusorischer Wahrheit und begeben sich in illusorische Sicherheit, die in Form geistiger Grenzen zu realer Gefangenschaft wird.

     

    Walter Jungbauer: "Ich glaube an Gott, [...] weil ich mir nicht vorstellen kann, dass nach dem Ende der biologischen Existenz auf einmal alles ins Nichts aufgehen sollte."

     

    Nicht vorstellen /können/ oder nicht wahrhaben _wollen_? Warum nicht einfach mal versuchen? Warum nicht der Vorstellung der absoluten Endlichkeit der eigenen Person stellen? Warum nicht in den endlosen Abgrund blicken, der nicht verschwindet, nur weil man seinen Blick von ihm abwendet? Überwindet man die begriffliche Färbung ist das "Aufgehen ins Nichts" womöglich ohnehin nichts anderes als die "Einheit mit Gott".

     

    Walter Jungbauer: "Und der Tode sind im sowohl realen [als] auch im übertragenen Sinne viele auf dieser Erde [...]"

     

    So soll dieser Jesus also den Tod überwunden haben. Doch hat er dies leibhaftig getan oder doch "nur" geistig durch die Überwindung der Angst vor dem Tod? Statt also seinem Weg (über den existentiellen Abgrund hinweg) zu folgen und die Angst zu überwinden, indem man sich dieser schonungslos stellt (in den Abgrund schreitet), benutzt man diesen Jesus als Fluchtweg.

     

    Doch genau dadurch bleibt die Angst real. Weil sie es ist, die zu diesem Handeln motiviert. Sie ist es, die im Inneren dieser flüchtigen Gläubigen wirkt - damit Wirklichkeit ist. Die einzige und fundamentale Wahrheit in diesen mag also kein Gott und kein Jesus sein, sondern nur ihre Angst.

     

    taz: "Glauben Sie?"

     

    - In diesem Sinne: Nein.

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @Regenwetter:

      "- Dasselbe wie einst: Gemeinschaft."

       

      Nein, es beudet, mit einer Bande von Ausbeuter und Unterdrücker die leicht korrumpierbare Symptomatik der Hierarchie von und zu materialistischer "Absicherung" unter Kontrolle zu halten.

       

      Indem man das Bewußtsein der Menschen KONFUS-bildet, für "Glauben" und Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, verringert man die Gefahr der Gewalt gegen das System und überhaupt, gelegentliche Amokläufe sind da längst noch keine Gefahr für den dümmlichen Drahtseilakt, der den Sinn des Lebens ...!?

       

      Ich denke du wirst noch mächtig zweifeln und abwägen, ob Leben nach dem Tod, und ob mit "Gott", wenn du nicht vollkommen in Bewußtseinsbetäubung der wettbewerbsbedingten Hierarchie oben auf schwimmst - KOMMUNIKATIONSMÜLL in "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei".

  • Für die Diskussion empfiehlt sich der Beitrag Cournelius Courts':

     

    http://scienceblogs.de/bloodnacid/2014/04/17/respekt-muss-verdient-sein/

  • Wenn ein allwissender Gott fast seine gesamte Schöpfung vernichten mußte, weil sie so schlecht geraten war (Arche Noah) und später dann seinen Sohn (der er selber ist) auf grausamste Weise töten (kann ein Unsterblicher sterben?) läßt, weil der zweite Versuch auch nicht besser war, dann ist das schon eine große Herausforderung an den Verstand.

  • Ja , richtig , es ist heute peinlich , sozusagen intellektuell unanständig , sich noch als gläubig zu bezeichnen . Unser Zeitalter ist wissend geworden . Auch weiß man heute durch die Neurowissenschaften (und Konstruktivismus ) im wesentlichen schon , wie weit menschliche Erkenntnisfähigkeit überhaupt nur reichen kann . Eine Frage wie die nach der Existenz (eines) Gottes kann danach nicht einmal sinnvoll gestellt werden . Philosophisch hatte das bereits Ludwig Wittgenstein stringent begründet .

  • Wem es peinlich ist, heutzutage noch Christ bzw. Christin zu sein, dem kann leicht geholfen werden ...

  • Kirchenaustritt jetzt - zum Hasenfest 2014!

     

    http://www.hasenfest.org/

  • Wegen mir soll jeder glauben was er will. Es geht mir am allerwertesten vorbei. Wegen mir kann sich auch jede Glaubensgemeinschaft Sakralbauten hinstellen wie sie lustig ist. Mein Nachbar kann sich ja auch sein Haus zur Prunkvilla umbauen, wenn er es für notwendig hält und bezahlen kann. Geschenkt.

     

    Das einzige was ich ablehne ist, wenn mir Leute versuchen ihren Glauben oder ihre Lebensweise aufzuzwingen. Leider gibt es davon immernoch viel zu viel in unserer Gesellschaft. Nur wegen irgendwelchen religiösen Befindlichkeiten gibt es immernoch massenweise Rechtsnormen und Rechtsvorschriften. Ich kann nichtmal mein eigenes Testament frei verfügen deswegen. Wenn ich will, daß meine Asche in irgendeinen Teich gekippt wird, dann geht das nicht, weil das bei den Christen nicht vorgesehen ist. Hallo?

  • es handelt sich um todesangst, die mit einem dunklen ahnen von eigner ewigkeit und von hilfloser unwissenheit genährtem anthroporphismus meist konventionell als lösung nachgeahmt wird.

     

    der neokortexbasierte "physilogische" somapsychisache ansatz, der paranormale fähigkeiten erbrachte, die nun unter magie firmieren, seit urzeiten vor allem aus asien wurde wohl mit staatsgründuing und priester-kriegerelite im nahen osten verlassen.

     

    der "magier" jesus als einziger ist etwas unglaubwürdig.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    In den 2000 Jahren Kirchengeschichte lag die Pein zum größten Teil bei den Ungläubigen und ging von der Kirche aus.

    Glaube nicht, dass das dieser Jesus gewollt hätte, der berühmte Jude.

     

    @Walter J. Ihre Nachfolge-Organisation sollte sich schämen und auflösen. Stattdessen zahle ich mit meinen Steuern ihre Gage...

     

    Ich meine nur die Kirche, nicht die gläubigen Menschen. Was die machen ist mir unglaublich egal, solange sie mich damit in Ruhe lassen.

  • Christ ja! Kirche nein!

     

    Jesus war ein Revolutionär und hat uns eindeutig vor den Pharisäern, den damaligen Priestern gewarnt. Er wollte keine Priester, keine Kirche und er war laut Bergpredigt (Mathäus, Kapitel 5,1-7,29) Pazifist. Die hohen Schriftgelehrten von damals, die letztlich der Auslöser für seine grausame Kreuzigung waren, unterscheiden sich von den Kirchenführern der großen Kirchen nicht.

     

    Wenn man sich die Kirchengeschichte der letzten 1900 Jahre anschaut und wie die Worte Jesus verändert, verdreht und missbraucht wurden und zu einer traurigen Blutspur führten, einschließlich Martin Luther, kann man durchaus verstehen, dass dies für viele Leute peinlich ist. Wenn man sich internsiver mit den Werken des kürzlich verstorben Kirchenhistorikers Karl-Heinz Descher beschäftigt, (Kriminalgeschicihte des Christentums) ist es sogar höchstpeinlich.

     

    Lassen wir uns nicht von dem toten Jesus beieindrucken, den die Kirchen heute feiern und uns erzählen, dass mit seinem Blut unsere Sünden weggewaschen werden, wenn wir blind daran glauben. Er hat uns einen Weg aufgezeigt, den jeder selbst gehen muss.

     

    Frohe Ostern 2014

    • @Otto Normaldenker:

      Es gibt sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Kirchengeschichte.

      Wenn man sich nur mit den Werken von Karl-Heinz Deschner beschäftigt, bekommt man eine genauso einseitige (negative) Sicht auf die Kirche, wie es (leider) durchaus auch sehr einseitig (positiv-verklärende) Sichtweisen gibt.

    • @Otto Normaldenker:

      Sehr christlich humanistisch diese Interpretation. Gefällt mir.

  • Christ ja! Kirche nein!

     

    Jesus war ein Revolutionär und hat uns eindeutig vor den Pharisäern den, damaligen Priestern gewarnt. Er wollte keine Priester, keine Kirche und er war laut Bergpredigt (Mathäus, Kapitel 5,1-7,29) Pazifist. Die hohen Schriftgelehrten von damals, die letztlich der Auslöser für seine grausame Kreuzigung waren, unterscheiden sich von den Kirchenführern der großen Kirchen nicht.

     

    Wenn man sich die Kirchengeschichte der letzten 1900 Jahre anschaut und wie die Worte Jesus verändert, verdreht und missbraucht wurden und zu einer traurigen Blutspur führten, einschließlich Martin Luther, kann man durchaus verstehen, das dies für viele Leute peinlich ist. Wenn man sich internsiver mit den Werken des kürzlich verstorben Kirchenhistorikers Karl-Heinz Descher beschäftigt, (Kriminalgeschicihte des Christentums) ist es sogar höchstpeinlich.

     

    Laßt euch nicht von dem toten Jesus beieindrucken, den die Kirchen heute feiern, und uns erzählen, dass mit seinem Blut unsere Sünden weggewaschen werden, wenn wir blind daran glauben. Er hat uns einen Weg aufgezeigt, den jeder selbst gehen muss.

     

    Frohe Ostern 2014

  • Es wäre schon beruflich problematisch, wenn mein Glaube mir peinlich wäre - so als katholischer Priester ...

    Natürlich wird mir von manchen Menschen vorgeworfen, ich sei weltfremd. Und überaus beliebt ist auch, mir und meinen Glaubensgeschwistern den ganzen Mist persönlich anzulasten, den die Kirchen im Laufe ihrer rund 2000jährigen Geschichte mittlerweile aufgehäuft haben.

    Und, ja, klar: Wenn ich persönlich dafür verantwortlich wäre: mir wäre sehr vieles in dieser Geschichte weit mehr als nur peinlich - aber auf vieles wäre ich auch stolz.

    Ja, ich bin ich gerne Christ.

    Ich glaube an Gott, weil ich ihn in meinem Leben erfahre, und weil ich mir nicht vorstellen kann, dass nach dem Ende der biologischen Existenz auf einmal alles ins Nichts aufgehen sollte.

    Zudem glaube ich als Christ an einen Gott, der sich hat kreuzigen lassen, der das Leiden der Kreuzes-Marter auf sich genommen hat, der in den Tod eines Menschen gegangen ist. Der nicht den Weg göttlicher Allmacht gegangen und einfach vom Kreuz herabgestiegen ist.

    Er hat sich damit mit den Armen, den Bedürftigen, mit denen, die am Boden liegen und auf die noch mal drauf getreten wird, auf eine Art und Weise solidarisch erklärt, wie ich es aus keiner anderen Religion kenne.

    Dieser Gott leidet mit den Leidenden, dieser Gott weint mit den Weinenden, dieser Gott hungert mit den Hungernden, dieser Gott scheitert mit den Scheiternden, dieser Gott ist machtlos mit den Machtlosen.

    Und er schenkt mir Hoffnung. Denn am Ostermorgen hat er gezeigt, dass er sich nicht zufrieden gibt mit dem Mit-Leiden, sondern dass er alles Leid überwinden will hin zu seinem Heil. Dass er eine heile Welt will, in der jeder Tod überwunden ist.

    Und der Tode sind im sowohl realen aus auch im übertragenen Sinne viele auf dieser Erde, wie ich aus Seelsorge und Nachrichten nur zur Genüge weiß.

    Walter Jungbauer, alt-katholischer Priester

    • @Walter Jungbauer:

      danke für diese ehrlichen herzlichen worte! ich wünsche schöne ostern!

    • @Walter Jungbauer:

      Danke für diese schönen Worte! Frohe Ostern!

    • @Walter Jungbauer:

      Wen auch immer Du als Deinen unsichtbaren Freund phantasierst, das Problem sind nicht diese Deine (Wahn-) Vorstellungen. Aber sehr wohl, was sich daraus ergibt.

       

      Wie bei jeder Ideologie, die extensiv ausgelebt wird, so ist auch bei den Religionen festzustellen, dass sie immer in Unterdrückung und Mord münden.

       

      Das Segnen von Waffen vor der Schlacht ist in allen Religionen – auch der Deinen – genauso üblich wie die Diskriminierung von Minderheiten. Man denke nur an Menschen mit homosexueller Präferenz.

       

      Was Du also alles Deinem erfundenen “Gott” zuschreibst, bleibt Dir überlassen. Aber sorg bitte mit dafür, dass Organisationen wie auch die Deine Kirche mehr und mehr von Verbrechen wie der Unterdrückung Andersdenkender bis zum Kinderficken abrücken.

       

      Denn es stimmt: die persönliche Verantwortung für die vergangenen Verbrechen der Kirchen trägst Du nicht – als Funktionär wohl aber die der zukünftigen.

       

      Noch eins zum Inhaltlichen: die Welt ist ganz heile mit dem Tod. Er ist notwendig, er definiert, was und wer wir sind: denn wir sind nur deshalb, weil unsere Körper in der Raumzeit existieren können. Dazu müssen sie begrenzt sein – in allen vier Dimensionen.

       

      Das kann man ganz ohne erfundenen unsichtbaren Freund feststellen. Und es ist gut, weil es das Leben ermöglicht.

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @Walter Jungbauer:

      "... aber auf vieles wäre ich auch stolz."

       

      Auf was bist du denn stolz???

       

      Mit der "Vertreibung aus dem Paradies" (unser erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung) hat "Gott" seine / die Schöpfung in die Verantwortung von Mensch gegeben - die Vorsehung / das Schicksal, ist dabei eine "göttliche Sicherung" die es zu überwinden gilt, damit Mensch wirklich-wahrhaftig im FREIEN WILLEN "wie im Himmel all so auf Erden" das Ebenbild darstellt.

       

      Die Kirchen sind offensichtlich nur ein systemrationaler Verein der Hierarchie, der VERSUCHT sich und "Gott" mit allzu verantwortungslosen und heuchlerischen Mitteln zu KORRUMPIEREN!

  • Jesus Christus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben! Deshalb glaube ich! Verstanden?

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @Walter Gleichmann:

      Hast du das mit der Wahrheit denn auch wirklich-wahrhaftig verstanden???

       

      Ich bezweifle das!!! ;-)

    • @Walter Gleichmann:

      Nöö , das ist einfach zuviel Quatsch . Versuchen Sie den Unsinnsspruch mal ins Gegenteil zu setzen : "Ich bin a l l e Wege , die Lüge und der Tod ." Das müßte dann wohl der Teufel sein , oder wie . Genau ! sagen da die Christen : der Teufel ist das Pendant zu Jesus .

      Oh , bitte nicht ...

      Ach ja , noch was zu 'Wahrheit' : Nur Aussagen über Vorgänge und Zustände können wahr (oder falsch) sein . "Die" Wahrheit , die Wahrheit "an sich" ist ein leerer Begriff .

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @APOKALYPTIKER:

        "Die" Wahrheit , die Wahrheit "an sich" ist ein leerer Begriff ."

         

        Aber nur in der leichtfertig akzeptierten Konfusion dieser Welt- und "Werteordnung" ;-)

  • Kann man im Jahr 2014 nicht doch mal Glaube und Kirche voneinander getrennt betrachten?

    Nicht jeder gläubige Mensch ist Mitglied einer Kirche oder auch nur einer Glaubensgemeinschaft. Nicht jedes Kirchenmitglied ist gläubig.

     

    Was katholische und evangelische Kirche in Deutschland betrifft:

    Die vielen Austritte hängen mit Sicherheit weniger damit zusammen, dass die Leute plötzlich nicht mehr an Gott glauben, sondern eher damit, dass man schon lange nicht mehr auf Menschen zugeht und ihnen hilft (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Aus der Bibel lesen können die meisten Menschen heute selbst, die Rolle muss die Kirche nicht mehr übernehmen.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    „Der mischt diesen Verein komplett auf, und bringt ihn dorthin zurück wo er herkam.“

     

    Und wenn er dann die konfusionierende UNWAHRHEIT zurück zu den Juden gebracht hat, was dann, wird die eindeutige Wahrheit des "Bibel-Codes" den Verstand für wirklich-wahrhaftige Vernunft schärfen???

     

    Ich denke soweit wird er es um der Verkommenheit des systematischen "Zusammenlebens" willen nicht treiben, das muß von AUSSERHALB ganz und gar AUSSERORDENDLICH inspiriert werden, damit das NICHT im Wahnsinn eskaliert!!!