Gaskrise in Deutschland: Boom der Wärmepumpen
Verkaufszahlen und Interesse an den klimafreundlichen Heizungen steigen stark. Doch um die Ziele der Regierung zu erreichen, muss noch viel passieren.
Die Nachfrage dafür scheint durchaus da zu sein. Das hat eine Umfrage der staatlichen Deutschen Energieagentur (Dena) unter zertifizierten Energieberatern gezeigt, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Über 80 Prozent der Befragten berichteten demzufolge, dass Wärmepumpen von Hausbesitzern derzeit oft oder sehr oft nachgefragt würden. Zwar gebe es oft die Annahme, dass Wärmepumpen nur in energetische komplett sanierten Häusern wirtschaftlich betrieben werden können, sagte Dena-Bereichsleiter Christian Stolte. Das sei aber nicht der Fall; oft seien einzelne bauliche Veränderungen wie neue Fenster oder größere Heizkörper völlig ausreichend. „Eine Wärmepumpe funktioniert in großen Teilen der Altbauten“, sagte Stolte.
Ein Problem gibt es derzeit eher mit dem Angebot: Durch die stark gestiegene Nachfrage, Lieferkettenprobleme und ausgebuchte Handwerker beträgt der Zeitraum von der Planung bis zur Fertigstellung einer Wärmepumpe meist etwa ein Jahr, ergab die Umfrage. Auch die Kosten sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Durch die sehr viel stärker gestiegenen Gaspreise hat die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen trotzdem eher zugenommen. Wärmepumpen entziehen unter Einsatz von Strom dem Boden oder der Luft außerhalb eines Hause Wärme, was sehr effizient ist und perspektivisch komplett mit Ökostrom erfolgen kann.
Um den nötigen Hochlauf weiter zu beschleunigen, hält Dena-Chef Andreas Kuhlmann zum einen verstärkte Informationen für Eigentümer für erforderlich. Zudem brauche es mehr Fachkräfte und perspektivisch Gesetzesänderungen, um den Einbau von Wärmepumpen in Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern zu erleichtern.
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