Folgen des Sommer-Hochwassers: Arbeitslose sollen Schäden beseitigen
In Thüringen sollen Langzeitarbeitslose dabei helfen, die Schäden der Flut zu beseitigen. Dies könnte ihnen laut CDU gar die Rückkehr in den Arbeitsmarkt ermöglichen.
ERFURT dpa | Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag will Langzeitarbeitslose bei der Bewältigung der Schäden des Juni-Hochwassers im Freistaat einsetzen. „Die Säuberung von Flussbetten oder die Begradigung und Befestigung der ausgespülten Uferränder helfen, Flutschäden künftig zu minimieren“, sagte Fraktionschef Mike Mohring am Sonntag in Erfurt.
Dazu könne ein Wiederaufbauprogramm aufgelegt werden, über das befristete Arbeitsverhältnisse und eine Weiterqualifikation für Langzeitarbeitslose geschaffen würden. Ziel müsse es sein, die „Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen“, fügte er hinzu.
Finanziert werden soll das Programm Mohring zufolge durch Mittel der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit. „Bundesweit wurden zum Beispiel 2012 fast 2,5 Milliarden Euro für Eingliederungsmaßnahmen durch die Jobcenter bislang nicht abgerufen.“ Die CDU sei sich mit ihrem Koalitionspartner SPD in wesentlichen Punkten einig, so Mohring.
Bereits Anfang August hatte sich laut Medienberichten das Bundesarbeitsministerium dafür ausgesprochen, Hartz-IV-Empfänger als Ein-Euro-Jobber bei der Bewältigung von Flut-Schäden einzusetzen. Diese verstoße nicht gegen die Grund- und Menschenrechte, stellte das Ministerium demnach klar. Die „Durchführung von Arbeitsgelegenheiten zur Bewältigung von Naturkatastrophen und sonstigen außergewöhnlichen Ereignissen“ sei ausdrücklich im Sozialgesetzbuch vorgesehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken