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Filmtipps für die FeiertageHoliday-Streaming-Edition

Vom Actionthriller über eine Puppenanimation bis zum Fuhrmann des Todes: Die besten Weihnachts- und Silvesterfilme.

Makabre Bescherung: „Nightmare Before Christmas“ (1993) Foto: Walt Disney

D ie Feiertage nahen, und das in diesem Jahr so arbeitnehmerfreundlich, dass mir bedeutet wurde, ich möge diese Kolumne doch am besten gleich für den Zeitraum bis Anfang Januar schreiben: eine Holiday Edition gewissermaßen, die man gedanklich schön weit von Weihnachten über Silvester bis hin zum verschneiten Winterurlaub (in den hoffentlich niemand fährt) spannen kann.

Weihnachtsfilme gibt es natürlich in rauen Mengen, das ist ja mittlerweile fast schon ein eigenes Genre. Was soll man da empfehlen? Die Klassiker oder lieber etwas Obskures? Aus irgendeinem Grund fiel mir in diesem Jahr „Tödliche Weihnachten“ („The Long Kiss Goodbye“) ein, ein Actionthriller von Renny Harlin aus den 90er-Jahren.

Allerdings ist die Weihnachtsparade in einem amerikanischen Provinzort zugegebenermaßen nur der Auslöser des weiteren Geschehens, in dessen Verlauf Hauptdarstellerin Geena Davis entdeckt, dass sie gar nicht die harmlose Lehrerin mit Teilgedächtnisverlust ist, für die sie sich bislang gehalten hat. Sondern: eine Geheimdienstkillerin im Auftrag der Regierung. Eine wahrlich unschlagbare Prämisse für einen prima Film, der anscheinend bislang nicht als Stream verfügbar ist. Als DVD oder Blu-ray kann man ihn jedoch allemal noch kaufen oder leihen (etwa bei Videobuster).

Alles ganz vergnüglich, doch der beste Weihnachtsfilm bleibt natürlich Henry Selicks liebevoll gestalteter Puppenanimationsfilm „Nightmare Before Christmas“ (1993), in dem das Gerippe Jack – sonst für Halloween zuständig – kurzerhand den Weihnachtsmann kidnappt, um das Verteilen der Geschenke selbst zu übernehmen. Schöne Bescherung, und reichlich makaber noch dazu (Stream u.a. bei Chili, Videoload und Disney+).

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Der Silvester-Film schlechthin dürfte „Körkalen“ („Der Fuhrmann des Todes“, 1921) sein: eine schwedische Selma-Lagerlöf-Verfilmung von und mit Victor Sjöström, der hier einen haltlosen Trinker verkörpert, der einer Legende zufolge als letzter Verstorbener des Jahres die Seelen der anderen Toten abtransportieren muss. Dabei kommt ihm erst zu Bewusstsein, wie sehr sein kalter Zynismus all jene verletzt hat, die ihn liebten.

Und weil sich das alles nur als böser Traum herausstellt, kann er für das Neue Jahr auch gleich ein paar gute Vorsätze fassen. Der künstlerisch und technisch anspruchsvolle Film setzte in seiner Entstehungszeit vor allem Maßstäbe in Sachen Doppelbelichtungen (Stream u.a. bei Pantaflix und Amazon).

Meine erste Assoziation zum Thema Winterurlaub ist „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ („On Her Majesty's Secret Service“, 1969), denn darin besucht Superagent James Bond seinen ständigen Gegenspieler Blofeld inkognito in dessen Domizil in den verschneiten Schweizer Alpen. Es geht um Schottenröcke, Schönheitsköniginnen, Weihnachtsgeschenke und die Rettung der Welt, diesmal – ausgerechnet – vor einer tödlichen Virenverseuchung.

Der Australier George Lazenby begeisterte als Nachfolger von Sean Connery ja niemanden besonders nachhaltig, doch der Film von Peter Hunt ist einer der definitiv besten Bond-Filme – packend, stilbildend und eine schöne Hommage an die kürzlich verstorbene Diana Rigg, eine wahrlich tolle Frau. Bond wusste schon, warum er sie hier heiratet (Stream u.a. bei Videoload, Sony und Google Play).

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Lars Penning
Lars Penning, geboren 1962. Studium der Publizistik, Theaterwissenschaft und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der FU Berlin. Freier Filmjournalist. Buchveröffentlichungen: Cameron Diaz (2001) und Julia Roberts (2003). Zahlreiche filmhistorische und –analytische Beiträge für verschiedene Publikationen. Lebt in Berlin.
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