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Emotionen und politische RealitätRaus aus dem postfaktischen Regieren!

Kommentar von Vincent Raab

„It´s complex, stupid!“ Diskurse entkoppeln sich von der Realität. Warum das unsere Demokratie gefährdet und wie Bürgerbeteiligung helfen kann.

Illustration: Zoë Matt-Williams

W ir müssen über die postfaktische Gesellschaft sprechen. Wenn Sie nun denken: „Nicht schon wieder ein Artikel über Höcke, Trump und Co!“ – seien Sie versichert, dass ich die Schuld nicht bei einzelnen Personen suchen will. Gerade die aktuelle Migrationsdebatte zeigt wie ein Brennglas: Unsere gesamte Gesellschaft entkoppelt sich von einer komplexen Wirklichkeit und den Fakten. Wenn wir diese Entwicklung nicht stoppen, wird das unsere Freiheit und Sicherheit gefährden.

Ein Beispiel ist die Entwicklung der Kriminalität und ihr Zusammenhang mit Migration. Nach den furchtbaren Anschlägen von Solingen, Aschaffenburg, Magdeburg und München haben sich Politik und Medien weitgehend festgelegt: Deutschland ist nicht mehr sicher, es braucht harte Maßnahmen.

Fest steht: Deutschland ist in den letzten zehn Jahren gar nicht gefährlicher geworden. Laut Statistischem Bundesamt haben etwa bekannt gewordene Straftaten in Deutschland zwischen 2014 und 2023 abgenommen. Die Anzahl aufgeklärter Straftaten ist gleichbleibend (für 2024 und 2025 gibt es noch zu wenige oder keine aussagekräftigen Daten).

Schaut man sich nun die gerichtlich Verurteilten an, ist festzustellen, dass der Anteil ausländischer Verurteilter seit 2013 tatsächlich von 24,5 Prozent auf 38,9 Prozent im Jahr 2023 gestiegen ist. Anders als ihr prozentualer Anteil kreiste die absolute Zahl an Verurteilungen von Ausländern in den vergangenen Jahren jedoch um dieselben Werte. Und jetzt kommt sogar das ifo Institut bei einer Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik zum Schluss, dass allein „herkunftsunabhängige Faktoren“ für den überdurchschnittlichen Anteil der Ausländer in der Kriminalstatistik verantwortlich sind – vor allem ziehen Mi­gran­t:in­nen häufiger in Ballungsräume, wo das allgemeine Kriminalitätsrisiko höher ist.

Teilhabe am öffentlichen Diskurs

Dieser Befund deckt sich mit den Ergebnissen der Migrationsforschung. Kurzum: Die Datenlage erklärt nicht, warum das Thema Migration inzwischen von vielen als Grundübel betrachtet wird. Eine Politik, welche die Komplexität unser heutigen globalisierten Welt auf griffige Slogans, einfache Lösungen und gefühlte Wahrheiten reduziert, untergräbt jedoch die Demokratie.

Panterjugend zur Bundestagswahl 2025

Dieser Text ist Teil des Projekts taz Panterjugend: 26 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, Nachwuchs-journalist:innen, -illustrator:innen und -fotograf:innen, kommen im Januar 2025 zu digitalen Seminaren zusammen und im Februar zu einer Projektwoche in die taz nach Berlin. Gemeinsam entwickeln sie zur Bundestagswahl Sonderseiten für die taz – ein Projekt der taz Panter Stiftung.

Schon der griechische Philosoph Aristoteles wusste, dass man nur von einem (funktionierenden) Staat sprechen könne, wenn die Bürger im öffentlichen Raum an Diskussionen und Justiz teilhaben können.

Denn wenn wir stärker an der Politik teilhaben, dann beschäftigen wir uns auch konkreter mit den jeweiligen Sachverhalten. Somit richten wir unsere Meinungen stärker an der Realität aus. Und auch die Politik orientiert sich dann stärker an faktenbasierten Inputs aus der Gesellschaft. Deswegen sollte der Staat die Zivilgesellschaft stärken, vor allem auch finanziell.

Ein solcher Hebel wäre das Demokratiefördergesetz der Ampel-Regierung gewesen, das Initiativen aus der Zivilgesellschaft fördern sollte. Die nächste Bundesregierung muss dieses Gesetz endlich umsetzen.

Permanenter Bürgerrat

Zweitens braucht es Reformen unseres Staatsaufbaus, die Bürger in wichtige Entscheidungen mit einbeziehen. Der Politikwissenschaftler John P. McCormick schlägt in seinem Buch „Machiavellian Democracy“ für die USA einen permanenten Bürgerrat vor, der jedes Jahr ausschließlich unter „Normalbürgern“ neu ausgelost wird, das heißt unter Menschen, die wahlberechtigt und volljährig sind und nicht zu den Wohlhabendsten gehören. Der Bürgerrat soll zum Beispiel ein Gesetz pro Jahr blockieren, Volksabstimmungen ansetzen und auch begrenzt Repräsentanten des Staates des Amtes entheben können.

Drittens müssen mehr Menschen in zivilgesellschaftliche Prozesse eingebunden werden. Ehrenämter müssen sexy werden.

Am Wichtigsten ist aber der vierte Punkt: Jede/r Bür­ge­r:in dieses Staates sollte einmal kritisch in sich gehen. Kein Mensch ist frei von starken Gefühlen und Reflexen. Wir sollten daran arbeiten, diese Emotionen mit der komplexen Realität und den Fakten abzugleichen. Wenn wir lernen, stärker mit dem Gehirn statt mit dem Bauch zu denken, dann hilft das auch unserer Demokratie.

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24 Kommentare

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  • Der Beitrag ist ein absolutes Eigentor.

    Es ist in Deutschland sicherer geworden weil die Deutschen (als demografisch dominante Gruppe) immer älter und statistisch auch immer weiblicher werden - denn Frauen leben länger. Je älter eine Bevölkerung, desto weniger aggressiv und kriminell ist sie (ceteris paribus natürlich). Kriminalität, und nochmehr Gewaltätigkeit, ist nämlich eine Domäne junger Männer.

    Gleichzeitig wird Gewalt und Kriminalität umso mehr gefürchtet, je älter und weiblicher die Menschen sind. Der statistische Deutsche ist mittlerweile eine Frau Ende 40. Eben weil diese Menschen sich vulnerabler fühlen (und es auch sind), nimmt auch die Angst zu...selbst bei sinkender Kriminalität.

    Die Migranten sind dagegen statistisch jung (Mitte 20) und überwiegend männlich und wirken daher dem Trend sinkender Gewaltätigkeit entgegen. Das ist doch nicht schwer zu verstehen.

    Wenn man akzeptiert wie Menschen funktionieren, ist daran nichts irrational oder postfaktisch - ansonsten müsste man auch die Angst von Frauen vor Vergewaltigungen als postfaktisch betrachten. Vergewaltigungen sind nämlich auch alles andere als ein alltägliches Phänomen.

  • Tja, was ist nun die Wahrheit? Bei der "Deutschen Welle" gab es kürzlich eine andere Einschätzung, nämlich dass die Gewaltkriminalität angestiegen ist: www.dw.com/en/germ...-report/a-68758122

  • Bildung!!!



    Mehr gibt es nicht zu sagen. Seit 20 Jahren vernachlässigt und durch industriekonforme AUSbildung ersetzt.

    • @realnessuno:

      Genau das Gegenteil ist der Fall.

      Der Akademisierungsgrad ist in den letzten 20 Jahren stetig angestiegen. Die Industrie beklagt sich ständig, dass zu wenig Leute in die Ausbildung gingen und das Studium nicht praxistauglich sei.

      Selbst wenn man unterstellen würde, dass Schule und BA/Master-System immanent "industriekonform" wäre, bilden die Leute sich eher an den Bedürfnissen der Industrie vorbei (Studienwahlverhalten, geringes Ansehen von Fachgymnasien im Bildungsbürgertum etc.).

      Wenn überhaupt kann man von einer "Öffentlicher Dienst"-Konformität sprechen.

  • > "Wenn wir lernen, stärker mit dem Gehirn statt mit dem Bauch zu denken, dann hilft das auch unserer Demokratie."

    Widerspruch.

    Herz über Kopf!

    Wirklich, ernsthaft.

    Neoliberalisten schalten ihr Herz aus und "denken", Wirtschaftswachstum über alles.

    Überwachungsstaat-Zukunfts-Dystopien, egal ob 1984, Equlibrium etc oder neuere wie Arcadia oder "In Time" oder auch einfach die Real-Life-Punktesystem-Dystopie "China" - schalten ihr Herz aus, und "denken" Technologie und Überwachung über alles.

    Tut dies nicht. Entscheidet mit eurem Herzen und benutzt den Verstand als Werkzeug.

    • @Klassenkleinste:

      Normalerweise würde ich Ihnen hier völlig Recht geben.

      Doch Vorsicht!

      Kennen Sie den Ausdruck "herzensdumm"?

      Ich bin absolut für das Herz, dennoch brauchen Sie einen klaren Verstand, der Ihnen die richtigen Informationen besorgt und diese auch auswerten kann. Damit können Sie Ihr Herz der richtigen Sache schenken und dann einen guten Job machen.

      Ein bisschen in die Richtung geht die Unterscheidung zwischen "Gesinnungsethikern" (von denen die Republik überfließt), und "Verantwortungsethikern" (an denen es massiv massiv mangelt).

      Soweit ich weiß gehen die Begriffe auf Max Weber zurück.

  • "Volksentscheide sind Formen einer direkten Demokratie. In Deutschland sieht das Grundgesetz auf der Ebene des Bundes einen Volksentscheid nur für den Fall vor, wenn es um die Neugliederung der Bundesländer geht."

    Mein Wunsch ist eine Grundgesetzänderung, die Volksentscheide wie in der Schweiz ermöglicht. Alles andere sind meiner Meinung nach nur halbe Sachen, wie beispielsweise gendern, ohne ordentliche Rechtschreibreform in allen deutschsprachigen Ländern, oder der gewünschte Umstieg auf den ÖPNV, ohne diesen so attraktiv zu gestalten, dass BürgerInnEN ihn gerne in Anspruch nehmen.

  • Inwiefern tragen Bürgerräte dazu bei, dass Leute Fakten wieder mehr Glauben schenken? Das hängt davon ab, wer die Räte berät und wer sich zum Teilnehmen berufen fühlt.



    Das Ehrenamt führt dazu, dass Leute kostenlos Lücken schließen, die der Staat reißt, wie die Tafeln, die in besseren Zeiten Lebensmittel vor der Vernichtung bewahren sollten und nun von galoppierender Armut und sinkender Spendenbereitschaft der Lebensmittelhändler überfordert sind.

  • Aufgrund neuer Ampel-Gesetze zum Ausbau der Windkraft wurden Entfernungen, die z. B. Adler und andere Greifvögel vor den Gefahren eines Windparks schützen, gesetzlich erheblich verkürzt. Die Lobby hat ganze Arbeit getan.

    Wen interessieren schon die Belange der Landbevölkerung bei der Planung, wenn die Bevölkerung 145 Meter statt 245 Höhe bei einem Windrad will?







    500 Meter Abstand zum Horst oder den Seeadler-Fischgründen eines Sees reichen nun aus.

    Flächendeckend enstehen so ohne Einspruchmöglichkeit neue Windparks.



    Oftmals 245 Meter hoch, was der örtlichen Bevölkerung gar nicht schmeckt.



    Standen früher die Chancen gut, aufgrund des guten Greifvogelschutzes solch einen Windpark mit Bürgerprotest zu verhindern, ist dieses heute kaum noch möglich, wenn die jeweilige Gemeinde der Planung zustimmt. Gemeinden werden mit einigen zehntausend Euro pro Jahr aus dem Gewinn eines Windparks geködert.



    Die riesigen Gewinne eines Windparks gehen an anonyme Investoren.



    Ist es postfaktisch, wenn ich behaupte, dass milliardenschwere ökonomische Interessen der Windparkindustrie Greifvogelschutz und Belange der ländlichen Bevölkerung durch neue Gesetze aushebeln?

    • @Lindenberg:

      "Gemeinden werden mit einigen zehntausend Euro pro Jahr aus dem Gewinn eines Windparks geködert.

      Die riesigen Gewinne eines Windparks gehen an anonyme Investoren. "

      Dem kann man abhelfen mit Bürgerenergiegenossenschaften. Info: www.klimaschutz-ni...e-Beteiligung-3254

      Was die Vögel angeht:

      "Trotzdem schätzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Zahl der in Deutschland durch Windenergieanlagen getöteten Vögel auf 10.000 bis 100.000: „Das entspräche bei rund 29.000 Windenergieanlagen bundesweit einer Quote von ein bis vier Vögeln pro Windenergieanlage und Jahr. Andere menschengemachte Faktoren sind für Vögel wesentlich fataler: 100 bis 115 Millionen getötete Vögel jedes Jahr in Deutschland nur durch Glasflächen an Gebäuden, etwa 70 Millionen im Straßen- und Bahnverkehr, 20 bis 100 Millionen Vögel werden Opfer von Hauskatzen.“"



      Quelle: www.nationalgeogra...aeder-koexistieren

  • Nein, Ihr vierter Punkt ist nicht der wichtigste Punkt.

    Der wichtigste Punkt ist, dass die Politik endlich wirkliche Probleme auch wirklich löst. Zu wenig Wohnungen, zu hohe Mieten, teures, aber schlechtes Gesundheitssystem. Verfallende Schulen und Universitäten, zusammenstürzen Brücken, schlechte Bildung,zu niedrige Löhne, drohende Altersarmut, drohende Klimakatastrophe, zu teure Lebensmittel und Energie und auch (aber eben nur auch) illegale Migration etc. sind alles Probleme, die seit Jahren, oft seit Jahrzehnten existieren, aber lediglich !mit Placebo_Politik abgegangen werden, also Massnahmen, die praktisch nichts nutzen. Stattdessen wird sich immer weiter durchgewurtschtelt und die wirklichen Probleme bis zur nächsten Wahl verschleppt und ausgesessen. Das war schon bei Kohl so, bei Schröder, Merkel und jetzt der Ampel.



    Damit sich das ändert, müsste den Regierungen mal etwas Feuer unterm Hintern gemacht werden, zB dass in dem Fall, dass mehr als 30% der Bevölkerung mehr als 6 Monate lang so unzufrieden mit der Regierung sind, dass sie neu wählen möchten, dann wird neu gewählt. S. innn.it/schutzgegenafdinsgrundgesetz

    • @Dirk Sandhost:

      Schröder hat die miefig-bräsige Kohl-Politik nicht fortgesetzt (Agenda2010 vergessen?). Soviel wie in den letzten drei Ampel-Jahren ist politsich in der gesamten Merkel-Ära nicht passiert, in der ja vornehmlich auf Sicht gefahren wurde... "Feuer unterm Hintern" klingt auch eher nach AfD und/oder Hubert Aiwanger... sonderbar platter Kommentar...

      • @Köppen Robert:

        Schröder hat die Agenda2010 durchgedrückt. Damit hat er den Stillstand der Kohl Ära beendet. Trotzdem war auch das nur ein Durchwurtschteln. Denn er hat einfach aus den Arbeitern und kleinen mehr herausgepresst (Arbeiter und Angestellte mussten mehr arbeiten und haben dafür weniger Geld bekommen) und das dann der Wirtschaft gegeben. Klar, dass es der Wirtschaft dann besser geht. Aber eigentlich auch klar, dass die "kleinen Leute" sich das nicht ewig gefallen lassen. Das Ergebnis ist, dass die SPD einen Grossteil ihrer ursprünglichen Stammklientel verloren hat und ein Grossteil davon heute die AfD wählt.

        Die Ampel hat eine Menge Dinge angepackt, die unter Merkel liegen geblieben waren, u.a. Ausbau der erneuerbaren Energien und Sicherung der Energieversorgung trotz Ukrainekrieg. Aber auch das war nur ein Durchwurtscheln. Denn auch die haben die Menschen verloren. Über 2 Jahren waren über 50% unzufrieden, 2024 über 80%. Folge: Die AfD ist von 10% auf 20% gestiegen.

        Die AfD ist vermutlich so schlimm wie Trump, aber die etablierten Parteien sind verantwortlich für den Aufstieg, weil sie Politik vor allem für die Wirtschaft gemacht haben und zu wenig an die Menschen gedacht haben.

  • Danke für diesen Artikel - sehr schön über einen Großteil unserer Gesellschaft reflektiert.

    & Ja, ein Demokratieförderungsgesetz gehört endlich verabschiedet !

    & Stimmt übrigens - Ehrenamt macht schon recht sexy 😉

  • 1. bringt es wenig Straftaten als Ganzes zu betrachten. Und schaut man sich Straftaten wie Mord an, dann ist es eben ein Unterschied ob es sich um die zitierten Anschlaege handelt oder ein Mord im Drogenkrieg von dem sonst keiner betroffen ist.



    Die Kosten fuer die Sicherheit von oeffentlichen Veranstaltungen sind mittlerweile so hoch, dass manche nicht mehr stattfinden koennen. Und wenn sie stattfinden ist man trotzdem nicht so sicher vor Anschlaegen wie vor 2015.

    2. ist es nicht hilftreich von "Migration" zu sprechen. Es geht doch nicht um integrierte Arbeitsmigranten und ueber den Familiennachzug nach Deutschland migrierte. Es geht vor allem um abgelehnte, aber nicht abgeschobene, Fluechtlinge. Es geht um Fluechtlinge die psychische Behandlung brauchen, sie aber nicht bekommen weil wir nicht die Kapazitaeten dafuer haben.

    3. Buergerraete sind keine Buergerbeteiligung, sondern die Simulation davon. Richtige Buergerbeteiligung waere ein Vetomechanismus zu entscheidenen Fragen.

    4. Emotion mit Fakten abzugleichen hoert sich gut an. Leider wird uns von Politikern und Medien seit Jahren was anderes vorgelebt, Emotionen sind en vogue, Emotionen bringen Klicks.

    • @elektrozwerg:

      Ja, ein Vetomechanismus wäre schon gut. Ein noch machtvoller Instrument wäre noch besser. Beispielsweise, dass in dem Fall, dass mehr als 30% der Bevölkerung mehr als 6 Monate lang so unzufrieden mit der Regierung sind, dass sie neu wählen möchten, dann wird neu auch neu gewählt. Wenn also Regierungen die Interessen, Wünsche und Sorgen von mehr als 30% der Bevölkerung missachten, dann gibt es vorgezogene Neuwahlen, so wie jetzt, weil Scholz die Vertrauensfrage vor dem Bundestag verloren hat.

      Dazu hinter es auch schon eine Petition



      innn.it/schutzgegenafdinsgrundgesetz

      Und bei Campact:

      weact.campact.de/p...u-wahlen-zu-lassen

  • Ich vermisse den Hinweis wer seit Jahren die falschen Fakten liefert und auch die Hetze damit anfeuert:



    Das sind v.a. die Bildzeitung und ihre Anhängsel aber auch unsoziale Medien wie tiktok, XY und telegram etc.



    Der Verbreitung von Desinformation ist die Bevölkerung völlig ausgeliefert. Nur die taz und einzelne PolitikerInnen halte dagegen.



    Solange Desinformation Auflage und vieleKlicks bringt, bringen auch Bürgerinnenräte nicht viel..

  • Faktenscheck, ganz aufschlussreich:

    SPIEGEL: "Wo Merz, Spahn und Storch recht haben und wo nicht"

    www.spiegel.de/pan...-a70e-46974584d763

    Wobei man mit dem Begriff "Ausländer" aufpassen sollte. Durch die neue Turbo-Einbürgerung gibt es nicht mehr viele davon.

    Außerdem habe ich keinerlei Vertrauen zu den "Normalbürgern". In der Regel schlecht informiert. Machen Sie mal den Faktenscheck und fragen die "Normalbürger" ob ihnen klar ist, dass das Teheraner Mullah-Regime hinter den Angriffen seiner Stellvertreterarmeen auf Israel steckt. Und dass die vielen Opfer unter den Palästinensern der Hamas strategisch als Schutzschilde gedient haben. Wetten, dass das weniger als 10 Prozent klar ist?

    Für das Erkennen von komplexen Realitäten braucht der Normalbürger Medien, die Interesse daran haben diese den Bürgern sauber, ordentlich und objektiv gewichtet darzustellen.

    • @shantivanille:

      "Wobei man mit dem Begriff "Ausländer" aufpassen sollte. Durch die neue Turbo-Einbürgerung gibt es nicht mehr viele davon."



      Verstehe ich Sie richtig? Auch eingebürgerte Deutsche bleiben 'Ausländer'?

      "Für das Erkennen von komplexen Realitäten braucht der Normalbürger Medien, die Interesse daran haben diese den Bürgern sauber, ordentlich und objektiv gewichtet darzustellen."

      Genau darum bemüht sich die taz jeden Tag mehr als manch anderes Medium, auch wenn uns diese Fakten nicht immer in den Kram passen. Und ich werde mir jetzt an dieser Stelle nicht die Mühe machen, Ihre Behauptungen zu widerlegen oder Ihnen dabei behilflich sein, seriöse Quellen rauszusuchen. Ist verlorene Liebesmüh.

      • @Klabauta:

        "Verstehe ich Sie richtig? Auch eingebürgerte Deutsche bleiben 'Ausländer'?"

        Nein, eingebürgerte Deutsche sind keine Ausländer mehr. Darum hatte ich den Satz ja geschrieben. Unter dem Aspekt sollte man auch Statistiken betrachten.

        Und die taz macht schon einen guten Job. Ich mag die Kontraste. Bei manchen Artikeln stellen sich mir die Nackenhaare aufrecht, und ich muss einen Kommentar schreiben (wahrscheinlich sind schon alle bei der taz genervt von mir), andere finde ich hervorragend, die ich sonst nirgendwo lesen würde.

        So rein vom Bauchgefühl her überwiegen leider die "propalästinensischen" Artikel.

    • @shantivanille:

      Ja, da haben Sie vollkommen recht.

      Aber der Grund dafür, dass es so weit gekommen ist, liegt daran, dass auch Medien ökonomischer worden sind, d.h. Dem Diktat unterworfen wurden, 'wirtschaftlich' sein zu müssen. Und dass man mit FakeNews und Hetze Geld verdienen kann, und zwar unglaublich vie! Geld. Nicht nur, indem man mit den Menschen durch Werbung etc. Viel Geld verdient, sondern auch, indem man Menschen manipuliert und z.B. dafür sorgt, dass zB. Trump gewählt wird.



      Solange man die Freiheit der Unternehmer, alles machen zu dürfen, was ihnen Geld bringt, über die Freiheit der Bürger vor FakeNews und Manipulation stellt, wird sich daran leider nichts ändern.

      Ein paar Gesetze gegen Hassrede im Netz reichen garantiert nicht.

  • Solange es in der Politik hip bleibt, sich mit wissenschaftlichen Beratern zu umgeben, die Wahrheiten wie die im Artikel beschriebenen teils sogar direkt weitergeben, aber das politische Handeln dann völlig anders abläuft, teils gegensätzlich, solange bleiben solche Rufe ungehört. Aber ja, dann eben von unten.

  • Mag ja alles richtig sein, erscheint mir aber in der Realität doch eher verträumtes Wolkenkuckucksheim zu sein

  • Amen.