Die ärmsten Länder Afrikas: Vom Kapital ganz abgeschnitten
Nur drei Prozent der weltweiten Auslandsinvestitionen gehen in die Länder Afrikas. Die ärmsten unter ihnen bekommen praktisch gar nichts ab.
Die große Mehrheit der offiziell als „am wenigsten entwickelte Länder“ eingestuften Staaten befindet sich auf dem afrikanischen Kontinent. Einige Länder werden zudem als „fragiler Staat“ eingeschätzt – Länder, deren Regierungen grundsätzliche staatliche Funktionen nicht erfüllen können oder wollen, meist aufgrund von Konflikten.
InvestorInnen scheuen diese Instabilität. Doch auch die staatliche Entwicklungshilfe für die ärmsten Länder ist zuletzt gesunken, wie die Organisation für Wirtschaft und Zusammenarbeit (OECD) schon im April kritisierte. 2016 hatten die Industriestaaten nämlich 3,9 Prozent weniger an diese Staaten ausgezahlt – und das bei einem Rekordstand der weltweiten Entwicklungshilfe von fast 143 Milliarden US-Dollar. Nach Angaben des One-Berichts sanken die Hilfen auch für fragile Staaten.
Gepaart mit sinkenden Eigeneinnahmen der afrikanischen Länder, sei das „nicht nur ein Skandal“, sagt One-Deutschland-Chef Stephan Exo-Kreischer, sondern „brandgefährlich“. Er fordert von der nächsten Bundesregierung, wieder mehr Geld für fragile Staaten bereitzustellen. Für diese habe Deutschland im Jahr 2016 mit rund 2,2 Millionen US-Dollar rund 12 Prozent weniger Entwicklungshilfe ausgegeben.
Privatinvestitionen für Afrika zu fördern war ein wichtiges Thema der deutschen G20-Präsidentschaft. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt Firmen teils finanziell, wenn sie in Entwicklungsländer investieren. Projekte in den am wenigsten entwickelten Ländern seien „besonders förderungswürdig“, so eine Ministeriumssprecherin.
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