Die Wahrheit: Monolog eines Bibbernden
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über eine wärmende Notwendigkeit erfreuen.
Königstochter, böse Drachen,
Positives, Frau und Tier,
Steuern, Müll und Altpapier,
Disziplin und solche Sachen –
kann ich auch noch morgen machen.
Mich in jemanden verlieben,
Küche wischen, Joggen gehn,
nach den alten Eltern sehn,
einen Eimer Sand durchsieben –
kann ich gut und gern verschieben.
Lyrik, offne Briefe schreiben,
auferstehen aus Ruinen,
Ruhm und Ehre, Geld verdienen,
es mal wieder richtig treiben –
kann bis morgen liegen bleiben.
Aber mir zum Wohlergehen
Reif und Frost vom Kinn abkratzen,
und bevor die Adern platzen,
meine Heizung offen drehen –
das muss heute noch geschehen!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Repression an der Columbia University
Es wird ein Exempel statuiert
Schauspielerin Rachel Zegler
Rassismus gegen Schneewittchen
Erfolg der Grundgesetzänderung
Ein wahres Husarenstück
Brief an Merz
Unions-Frauen wollen die Hälfte der Macht
Vor der Abstimmung zum Sondervermögen
Befreiungsschlag in Sicht
Smartphones an Schulen
Kein Verbot, aber Schutzzonen