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Die Lebenslüge der LinkenAlles Liberale – außer Lindner

Der Linksliberale versucht das Gute im Liberalen als sein Verdienst abzubuchen. Das schlechte Gewissen wird radikal in die FDP ausgelagert.

Lindner (hier vor dem Reichstag wegen Sommerinterview) hassen und dann selbst liberal sein Foto: dpa

D ie zentrale Lebenslüge der Linksliberalen besteht darin, dass sie nicht linksliberal sind. Sie sind liberal. Die linken Weltbürger genauso. Was okay ist und viele emanzipatorische Fortschritte beinhaltet. Aber bei dem Wort liberal kriegen sie Sodbrennen, vermutlich weil sie an Christian Lindner denken. Das ist eine etwas vereinfachte Typisierung, aber in der Tendenz dürfte das hinhauen.

Mit dem durchaus pathologischen Hass auf (früher) Guido Westerwelle und heute Lindner versucht der Linksliberale seit Jahren, das gute Liberale als sein Verdienst abzubuchen und das schlechte Gewissen radikal in die FDP auszulagern. Gesund ist das nicht. Wobei der Witz an der liberalen Mainstreamgesellschaft darin besteht, dass ausgerechnet die FDP derzeit nicht mehr Teil davon ist. Und ihr Chef einer, der nach dem Staat ruft, damit beim Bäcker Passkontrolle gemacht wird.

Es geht nicht um Schuld, es geht um Zukunft. Wir leben in einer liberalen westlichen Demokratie mit offenen Gesellschaften, Kulturen und Märkten und diese durchaus fortgeschritten emanzipierte Gesellschaft wird nun angegriffen von Autoritären, die lieber geschlossene Systeme wollen. Da muss man sich entscheiden: Liberal oder autoritär.

Hanswurst-Politiker von der AfD

Es markiert doch unser Totalversagen, dass wir den Hanswurst-Politikern von der AfD zu oft nichts entgegenzusetzen haben, außer reflexhafte Empörung, die ihre Kundschaft vergrößert. Gar nicht zu reden von der eskalierenden Klimakrise, die nicht mit der Verachtung von SUV-Besitzern und Porschefahrern zu verhindern ist. Mit einem Attest moralischer Minderwertigkeit für alle, die die Welt anders sehen, wird nichts besser.

Wochenendkasten 27./28. Juli 2019

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Die Soziologin Cornelia Koppetsch untersucht in ihrem fulminanten Buch „Die Gesellschaft des Zorns“ die Gründe für den Aufstieg des Rechtspopulismus. Es liegt weder allein an der ökonomischen Dimension (arme Arbeiter) noch an der kulturellen (böse Rassisten), auch nicht nur an den miesen Eliten. Ein unkalkulierbares Zusammenspiel der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Öffnungen seit 1989 hat die Welt verändert. Das Problem ist, dass es für die einen besser und für die anderen schlechter geworden ist oder sich so anfühlt. Der Typus gebildeter Linksliberaler mit Okaystatus gehört jedenfalls definitiv zu den Gewinnern der Globalisierung und profitiert in der Regel von beiden Öffnungen. Beide Liberalisierungen sind aber nicht im Sinne von Altmitte-unten.

Es gibt keine Struktur mehr für eine postfossile Zukunft, die das „Linke“ und das „Liberale“ so zusammenbringt wie bei Willy selig, deshalb ist ja die SPD erledigt. Schon gar nicht gehen Schutz durch ein nationalstaatliches Kollektiv der Gleichen und der exzessive Drang nach „Singularität“ zusammen, den Andreas Reckwitz beschrieben hat. Wenn unsereins dann nicht nur andere Politik- und Gesellschaftskonzepte reflexhaft nazifiziert, sondern auch noch über Schrankwände, Pauschalurlaube, Helene Fischer und überhaupt alles höhnt, worauf andere Kulturen stehen, müssen die davon ausgehen, dass von uns keine Solidarität zu erwarten ist.

Dass ihr Vorsitzender Robert Habeck die Grünen zur Mehrheitspartei der liberalen Gesellschaft im sozialökologischen Jahrhundert machen will und gleichzeitig auf den Begriff „Linksliberalismus“ besteht, ist angesichts des verhuschten Erzkonservatismus dieser Art Linksliberaler nachvollziehbar. Sonst wählen sie ihn nicht. Auch sie wollen eine Welt festhalten, die es nicht gibt. Und sie denken ernsthaft, keiner wisse, dass sie liberal sind, wenn sie nicht dazu stehen. Es ist Zeit für euer Coming out, Leute! Sonst können wir die neuen Antworten nicht finden und schon gar nicht mehrheitsfähig bekommen.

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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48 Kommentare

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  • Irgendwie hab ich die Kolumne nicht wirklich verstanden, wahrscheinlich zu komplex für mich. Aber der Buchtipp "Cornelia Koppetsch - Die Gesellschaft des Zorns" war wirklich gut. Hab den Kauf des Buches nicht bereut.

    • @Askan:

      Ich stelle mir gerade vor, wir wären hier alle auf dem Erkenntnisstand einer Cornelia Koppetsch. Dann müssten wir erkennen, dass der Hype um Greta T. oder Frau Rackete die gleiche Ursache hat wie der Rechtsnationalismus der AfD, nämlich das grundsätzliche Misstrauen gegen die herrschenden Verhältnisse. Und wir kämen endlich zu der Erkenntnis, dass das herrschende politische System die anstehenden Probleme NICHT mehr lösen kann und wir aus diesem Grunde über ein völlig neues Gesellschaftssystem diskutieren müssten und nicht darüber, wie gut oder schlecht der Liberalismus ist. Erst recht nicht über neoliberale Ideen, wie man durch Steuern und Abgaben die Welt retten kann.

      • @Rolf B.:

        anschließe mich.

        Kenn den Schmöker zwar nicht.



        Aber hier - wahre Worte gelassen ausgesprochen.



        Dieses Locken auffe Glatze drehen ala tazis - mit de Edelfeder hier vorweg als beDauerbrenner - nervt echt & längst •

        unterm—-Volkers 👄 - 😎 -



        “Lever'n Glatz - as gor keen Hoor!“



        Auch wieder wahr. 👻

        • @Lowandorder:

          Jau! Wer nicht den Mut hat, sein Haar offen zu tragen, dem wird eine Glatze auch nicht helfen (;-))

          • @Rainer B.:

            Danke - liege grad a weng auffe Fresse -



            Dess hilft - 😎 - den kannte ich noch nicht. 🧗‍♀️ & 💤💤 💤

  • Nun hängt Euch doch nicht an Begrifflichkeiten auf. Die kann man auch "neu besetzen" oder "rebranden", wie die erfolgreicheren unter Euren Altersgenossen Euch erklären können.

    De fakto ist kultureller Liberalismus logisch nicht von ökonomischen Liberalidmus zu trennen. Beide sind in der Gesellschaftslehre der Neoklassischen Ökonomie enthalten, die das isolierte, egoistische und nutzenmaximierende Individuum postuliert und eine staatenlose Geselldchaft aus Monaden anstrebt, die nur durch die unsichtbare Hand des Marktes zusammengehalten wird. Da habt ihr doch alles: noBorder, Reisefreiheit, kein Gott - kein Staat - kein...ja, Nationalismus raus aus den Köpfen etc.

    Also hört mit der Skrupelei auf, gebt Euch einen Ruck und nennt Euch endlich offen & ehrlich Liberale

  • Neoliberalismus kann ja alles Mögliche sein, aber nicht liberal. Der Peter Unfried träumt hier Woche für Woche den Traum, dass die Grünen bald die FDP ersetzen mögen. Warum es unbedingt erstrebenswert sein soll, ein Nichts ersetzen zu wollen, erschließt sich dabei irgendwie nicht. Sieht man mal von einer Handvoll Persönlichkeiten vom Schlage etwa eines Gerhard Baum ab, war die FDP stets nur eine Versammlung von Luftpumpen, deren einziges politisches Ziel die allseitige Aufrechterhaltung des Peter-Prinzips und damit der größtmöglichen eigenen Luftmenge war.

  • &! Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “Na Mahlzeit. "Freitag" am Montag?







    "Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst" (F.Schiller) Warum überrascht micht bei Habeck nichts? In mehreren Ländern wurden ja bereits Clowns zu Präsidenten. Nun



    will ein "Dramatiker" in DE Kanzler werden, der in seinem "Werk" schon mal vorsorgliche Geschichtsklitterung betreibt und das uner dem Mäntelchen von Kunstfreiheit versteckt. Man könnte fürchten, dass der Mann einen Plan hat; aber vllt ist sein "Wirken" auch mit "Hanlon`s Razor gut erklärbar: de.wikipedia.org/w...on%E2%80%99s_Razor

    kurz - Faß mal zusammen - Gelle!



    Bayernkurier Immergriins di taz -

    “PU Habeck & Co.“ - Sach mal so -



    ”Alles Liberale – außer Lindner …Superperformer & his buddy Superhyper Peter Unfried - Gellewelle“

    Liggers. SOWAS VON VERZICHTBAR 👻

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Anschließe mich.

      Der Hinweis auf Hanlon's Rasiermesser war lange überfällig. Dumm nur, dass dadurch mein Zettelkasten leer wurde.

      Zur Auffüllung abgetaucht.

      ^^

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ha noi. Ihr kennt hier ja Sachen.

        Wovon sich unsereiner - wiewohl Nassrasierer - sich bis dato - schlicht keinen Begriff von bewirken konnte.



        Danke. Dumm bisher gelaafe - aber denn doch nicht umsonst oder gar vergeblich gelebt. Ooch wieder schön.



        Wollnichwoll.

        kurz - Ja - Den Seinen - gibts der Herr im Schlaf (“…& nimmts im Beischlaf wieder… Gellewelle“ - “🥚jòò Volker - wie schon anderwo gesagt: “…kannste nicht einmal dei Rand halde?“



        “Wie? Is ja gut - Dank im Voraus!“)

    • @Lowandorder:

      Gab es da nicht mal eine Dumpfbacke, die im Wahlkampf sagte:

      "Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land."

  • Der Wirtschaftsliberale ist für eine Freiheit, die möglichst schnell die Gleichheit ausdifferenziert, damit man dann die Brüderlichkeit unter seinesgleichen praktizieren kann...

  • Zitat: „Es geht nicht um Schuld, es geht um Zukunft.“

    Sagen wir so: Es sollte nicht um Schuld gehen, sondern um Verantwortung. Aber für den Umgang mit Verantwortung gibt es in unserer Gesellschaft noch keine Regeln. Es gibt nur Regeln für den Umgang mit Schuld. Genau deswegen wird Verantwortung auch nicht thematisiert. Wer sich selbst eine Zukunft sichern will, der muss Schuld auslagern. Dann wird nämlich der Konkurrent bestraft.

    Dass „wir [...] in einer liberalen westlichen Demokratie [leben]“, ist eine Lebenslüge nicht nur der Linken und der Grünen. Die westliche Gesellschaft ist nicht offen. Sie geht mit Fehlern um wie Jesuiten schon vor 1000 Jahren. Das kann ich beim besten Wille weder „fortgeschritten“ finden, noch „emanzipiert[]“. Das ist einfach zum Kotzen. Weil es die „Autoritären, die lieber geschlossene Systeme wollen“, erst so richtig „groß“ macht. Sich nachher drüber zu beschweren, dass diese Leute angreifen, ist ziemlich albern, finde ich.

    Es hat auch unter „Willy selig“ keine „Struktur“ gegeben, die das „Linke“ und das „Liberale“ zusammengebracht hat. Freiheit muss einfach manchmal enden, wo Solidarität anfängt. Vor allem, wenn Freiheit auch die Freiheit zwecks Ausbeutung und Unterdrückung sein soll, die „Wachstum“ generieren. Dass auch die SPD bloß mit Wasser kocht, ist halt nicht so sehr aufgefallen vor 1989, denn rechts von Elbe und Saale gab es ja den bösen Kommunismus. Der war noch autoritärer und noch linksextremer als die SPD. Er hatte ja auch noch mehr Angst als die längst etablierten West-Sozialisten.

    Ich fürchte, die meisten Menschen wollen eine Welt festhalten, die es nie gab und auch nicht geben kann. Mit dem Finger auf andere zeigen, kann also nicht funktionieren. Es ist viel zu durchschaubar. Trotzdem ist nichts beliebter als die Lebenslüge – des jeweils anderen. Weil sie erlaubt, autoritär aufzutrump(f)en. Es gibt nur ein Problem dabei: Die „neuen Antworten“ sind so nicht zu finden. Und mehrheitsfähig kriegt man sie schon gar nicht.

    • @mowgli:

      Sehr schön.

      "Ich fürchte, die meisten Menschen wollen eine Welt festhalten, die es nie gab und auch nicht geben kann. Mit dem Finger auf andere zeigen, kann also nicht funktionieren. Es ist viel zu durchschaubar. Trotzdem ist nichts beliebter als die Lebenslüge – des jeweils anderen. Weil sie erlaubt, autoritär aufzutrump(f)en. Es gibt nur ein Problem dabei: Die „neuen Antworten“ sind so nicht zu finden. Und mehrheitsfähig kriegt man sie schon gar nicht."

      Hierzu kann man auch Bob Malrey zitieren: "[...]So before you point your fingers



      Be sure your hands are clean

      Judge not



      Before you judge yourself



      Judge not



      If you're not ready for judgement.

      Gerade der Schlussteil Ihrer Ausführung trifft es ziemlich auf den Punkt. Menschen leben nicht in der Realität, auhc nicht sowiet das zumindest menschenmöglich wäre, weil das viel zu anstrengend scheint. Und Geld kriegt man dafür ja auch keins...

  • Es gibt positive Seiten am Liberalismus?



    Was genau bringt diese Ideologie denn außer gesellschaftlicher Spaltung und Verachtung der Bevölkerung?

    • @Oskar:

      So einfach ist das nicht mit dem Liberalismus. Sie sprechen eine der ökonomischen Varianten des Liberalismus an. Und zwar die schlimmste Form, den Neoliberalismus. Ohne liberales Gedankengut hätte es die Aufklärung nicht gegeben. Aber ohne extrem liberales Denken auch nicht die totale Individualisierung der Gesellschaft. Dazu gehört auch die Verachtung des Liberalismus gegenüber der Gemeinwirtschaft. Aber selbst das ist nicht ganz richtig.



      Dass der Liberalismus auch irgendwie in die Beliebigkeit abgleiten kann, ist auch ein Problem. Aber dazu könnte man Bücher schreiben.

    • @Oskar:

      Eine solche Frage kann nur stellen, wer in einer freiheitlichen Gesellschaft lebt und damit von den Segnungen des Liberalismus profitiert, und Unfreiheit noch nie selbst erlebt hat.

    • @Oskar:

      Das dumme an "Liberalismus" ist, dass der Begriff zu viel umfasst, um alleine aussagekräftig zu sein. Liberalismus im Sinne von "nur so viel Vorschriften, wie ein Zusammenleben erfordert" bis hin zu Liberalismus im Sinne von "jede/r ist selbst verantwortlich, inklusive des Verhungerns".

      Ich fasse es meist (etwas plakativ) zusammen mit "Freiheit für den Menschen" vs. "Freiheit für den Geldbeutel".

      Her Unfried nun spielt gerne mit dieser Zweideutigkeit, die er ganz bewusst nicht auflöst -- warum, das ist mir nicht klar.

      Ich vermute aber, dass es ums Provozieren geht, warum sollte uns sonst Lindners Konterfei über seinem Artikel entgegengrinsen (ich hatte Mühe, mein Frühstück dazu zu überreden, da zu bleiben, wo es hingehört [1]).

      Im Internetsprech nennt sich so ein Verhalten "trollen".

      Don't feed the troll, würd' ich sagen.

      [1] Nein, ich mag Herrn Lindner ganz wirklich nicht. Aber das hat mit Liberalismus nur sekundär etwas zu tun.

    • @Oskar:

      Hallo?! Haben Sie sich jemals etwas konkreter mit Liberalismus auseinandergesetzt? Was ist daran bitteschön verwerflich liberal zu sein? Im Gegenteil, eine moderne freiheitlich-aufgeklärte pluralistische Demokratie kann ohne gelebte liberale Werte gar nicht bestehen! Oder trauern Sie etwa dem kleinbürgerlich-kleingeistig spießigem Mief der DDR (wahlweise auch: Der adenauerschen BRD) nach?

      • @Saile:

        Eben. Sag' ich doch.

        Ich habe mich genug damit auseinandergesetzt um zu wissen, dass es (vereinfacht ausgedrückt!) derlei zwei Sorten gibt. Die eine (vereinfacht ausgedrückt) mag ich, die andere (vereinfacht ausgedrückt) mag ich nicht.

        Liberalismus à la Lindner mag ich nicht. Und den werten Autor des Artikels, Herrn Unfried, werfe ich vor, dass er beide Formen auf unheilige Weise miteinander verrührt.

        Etwas komplexer und differenzierter ausgedrückt... ach, lassen wir das.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Büschen kurz der Text für so eine große Frage. Oder?

    Dann gibts auch ne sehr vereinfachte schnelle Antwort. Natürlich ist es möglich "links-" oder besser "sozial-liberal" zu sein, da es in der Politik mehrere inhaltliche Achsen oder Dimensionen gibt: Die Grünen wollen liberal in gesellschaftspolitsichen Fragen sein (sehr stark vereinfacht: jede*r soll in ihrer*seiner Freizeit machen, was sie*er will, solange anderen nicht geschadet wird), sozial wollen sie in sozialpolitischen Fragen sein (sehr verkürzt: sanktionsfreies Grundeinkommen, Grundrente usw.).

    Was das mit Lindner oder Westerwelle zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Ein "mitfühlender (Caritas-) Liberalismus" ist etwas sehr anderes als sozialer Liberalismus (vgl. Rawls, Dworkin u.a.).

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Na na - müssese denn unser 🌑fahrer



      Zum guten Schluß noch mit ihm sicherlich & ganz offensichtlich völlig unbekannten Autoren* - die diesen* Namen echt verdienen - Gell le petit chefle - so derart derb verunsichere. 👻



      Ha no - Ts ts ts - 🥊 🥊 & Gellewelle 🕰

  • Liberal ist überhaupt nicht der Punkt. Die Linke ist doch gespalten in die Hoffnung auf einen nationalen oder einen europäischen Sozialstaat. Die einen trauen Letzterem nicht über den Weg und denken, sie würden in Brüssel von Freihandelfreaks über den Tisch gezogen, die andere halten Ersteren für einen postfaschistischen Atavismus und wirtschaftlich nicht überlebbaren Rückfall in die Ära Adenauers.

  • "Ein unkalkulierbares Zusammenspiel der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Öffnungen seit 1989 hat die Welt verändert."

    Lange nicht mehr so einen verdrehten Unfug gelesen, denn oben werden- das Alleine dessen, natürlich - ökonomische Sachverhalte unterschlagen.



    Das Gegenprogramm, zum Einordnen: Prof. em. Michael Hartmann.

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch

    “Moinmoin







    "Dass ihr Vorsitzender Robert Habeck die Grünen zur Mehrheitspartei der liberalen Gesellschaft im sozialökologischen Jahrhundert machen will und gleichzeitig auf den Begriff „Linksliberalismus“ besteht, ist angesichts des verhuschten Erzkonservatismus dieser Art Linksliberaler nachvollziehbar."







    Der arme Robert, immer muss er Sachen machen, die er gar nicht will. Schon um Parteivorsitzender zu werden, musste er die Regularien von B90/Grüne über den Haufen werfen (lassen). Hat er sicherlich nicht gern getan....“

    kurz - Volle Rüge - “Lebenslüge“

    • @Lowandorder:

      Ob man einen Schriftsteller, der sich als revolutionäres Vorbild, wenn er an 1918/1919 denkt, nicht etwa Mühsam als Vorbild nimmt, sondern sich mit Gustav Noske vergleicht, auch nur im geringsten als liberal, auch noch als linksliberal bezeichnen kann, darf sowieso bezweifelt werden.

      www.freitag.de/aut...r/habecks-hypothek

      Als nächstes verkauft uns Unfried noch Noske als probates Mittel gegen autoritäre Strukturen.

      • @Age Krüger:

        Danke für den Link.

        Der Freitag mausert sich immer mehr zum wichtigen Blatt für kritische Geister. Das dort zitierte Gesabbel von Habeck über Noske erstaunt mich irgendwie nicht. Was erwartet man denn von Grün? Die wollten sogar mit der CSU koalieren in Bayern.

        • @Rolf B.:

          der Freitag ist insofern wichtig, als daß man dort erfährt, was ein ab Geburt reicher und verwöhnter Salon- und Talkshow-Weichspülerstalinist samt seiner Speichellecker und Claqueure so vor sich hin denkt - und ein sehr schönes Beispiel für die Feststellung (Urheber*in fällt mur gerade nicht ein), daß Meinungsfreiheit um Wesentlichen die Freiheit einiger reicher Männer, ihre Meinung zu publizieren, ist.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        Danke für den Link.

        Mit leisem Widerspruch: Herr Unfried verkauft uns gar nichts. Er versucht es allenfalls. Und wir haben - wie zu lesen ist - die Möglichkeit des entschiedenen Widerspruchs.

        Menschen wie Unfried gehört letztlich der Dank. Zusammen mit den CDU-Groupies macht er sich um die Einigung des zerstrittenen Haufens der Alt-Linken jeglicher Couleur verdient.

        Danke dafür, Peter Unfried. :-)

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Hola - alter Schwede - am kölschen?

          So fei hinterfotzig Strüffche - als dämpf “Drachenfutter“ ? Mach Bosse 👻

          Da mußte guter Mann - Liggers.



          Us dei GiWezuan - sann! 🥊 🥊



          Gwücklunsch - Voll auf die Zwiebel ⏰

          unterm——dazu - Der Film -



          www.google.de/sear...e-de&client=safari



          & dazu - unerreicht - Harry hol mal…



          www.zeit.de/1988/07/richtig-falsch



          “Drachenfutter" hießen früher die Blumen, die man in der Kneipe kaufte, um die Frau daheim zu beruhigen und die Nudelrolle zu polstern. Heute, da die Drachen ungeniert mit in den Kneipen sitzen, beruhigt man das eigene nagende Gewissen, wenn man einem Asylanten fünf Treibhausrosen abkauft.

          Vor zwei Jahren hat Jan Schütte einen fünfzehn-minütigen Dokumentarfilm über asylsuchende Blumenverkäufer gedreht, und weil er fand, daß das noch nicht genug war, reicht er jetzt diesen Spielfilm nach. Dabei hat er gründlich nachgedacht und keine authentisch "betroffenen" Laiendarsteller genommen, sondern Schauspieler, und zwar gute, denn die gibt es ja hie und da.…“



          Danke Harry - auf welcher ⛅️ auch immer - Du fehlst & zwar sehr 🎭



          &



          Allseits feinen Start in die Woche 😈

          • @Lowandorder:

            & klar - Ohne a Krätzche läuft in Kölle jaanix & wie passend - Nimm zwei -

            www.youtube.com/watch?v=Cq4kkVxZ5jQ



            Lotti Krekel - Ene Besuch im Zoo



            &



            Mer schenke dä Ahl e paar Blömcher

            Ah nää - Wat isse dat schööön 🤡

      • @Age Krüger:

        Danke für den link.

        Das ist ja ungeheuerlich.



        Unwählbar - nun erst recht.

        unterm—-Volkers 👄



        “Licht aus - Messer raus - Noske wirf mit Handgranaten.“ 👹



        —-



        Oft zitiert von unserer bürgerlichen alten Dame*04. Die später als Fürsorgerin einst im Roten Wedding den Kapp-Putsch (“…“Zurücktreten! Es wird Geschossen!“ - Na & denn biste in irgendnen Hauseingang gehechtet & anschließend weiter zur Arbeit.“



        Obwohl - Deren Bruder dabei in der Saale “ertränkt“ wurde. Nach dem Tod meines Vaters fand ich die Fotos dazu:



        'Der breit grinsende Scherben (Offizier mit Monokel) umringt von seinen pickeligen Milchreisbubis & diese stramm patrouillierend in den bekannten Uniformen an der Saalebrücke'.



        (Die uns Ol*03 - dann später im Rahmen der TN* wieder “aufbaute“ & ich als Steppke noch die Brückenfiguren Pferd&Kuh im Wasser liegend erinner.



        (*Technische Nothilfe - ursprünglich eine Streikbrecherorganisation** - bei der er - noch als Schüler vom Katharineum - vorm Hochofen im Rahmen von “Notstandsarbeiten“ gearbeitet hatte.



        “Als ich das** gemerkt hatte - bin ich da natürlich nicht wieder hingegangen.“



        de.wikipedia.org/w...echnische_Nothilfe



        “Ein Teil der wehrpflichtigen Helfer der TN wurden ab 1941 zur Technischen Truppe der Wehrmacht unter Führung von Oberstleutnant (am Kriegsende Generalmajor der Technischen Truppen) Erich Hampe eingezogen. Einsatztrupps der TN kamen als technische Hilfspolizei auch zum Kampfeinsatz gegen Widerständler, so bei der Sprengung von Kellern der Edelweiß-Piraten in Köln 1944/45 …“



        Nachfolgeorganisation



        Bearbeiten



        Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland war es Otto Lummitzsch, der im Jahre 1950 das Technische Hilfswerk (THW) gründete. Das THW ist heute eine Bundesanstalt im Bundesministerium des Innern.“ (m.W. Auf Anregung von Gustav Heinemann)

        ff & kl Nachschlag

        • @Lowandorder:

          ff & Nachschlag -



          Uns Ol - uk-gestellt - bewahrte der TN-Ausweis später “…is ja noch gültig - mußt nur nachzahlen“ - vor dem Eintritt in sowas wie die “Reiter-SS“



          &



          btw - Erich Mühsam (“…de Jung aus der Lindenapotheke“;) & Gustav Radbruch waren zuvor ebenfalls Schüler im lübschen “Katzenmuseum“! (me too - a weng later)



          de.wikipedia.org/wiki/Erich_M%C3%BChsam



          ”…Sein Vater Siegfried Mühsam war Apotheker und von 1887 bis 1915 Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft. Er und seine Frau Rosalie geb. Cohn schickten ihren Sohn Erich auf das humanistische Gymnasium Katharineum zu Lübeck. Dort war er im selben Jahrgang, aber nicht in derselben Klasse wie Gustav Radbruch (SPD), der ihn später als Reichstagsabgeordneter in der Festungshaft besuchte.…“



          &



          de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Radbruch



          “Gustav Radbruch (* 21. November 1878 in Lübeck; † 23. November 1949 in Heidelberg) war ein deutscher Politiker und Rechtswissenschaftler. Radbruch war in der Zeit der Weimarer Republik Reichsminister der Justiz. Er gilt als einer der einflussreichsten Rechtsphilosophen des 20. Jahrhunderts.



          & Däh - Herr Habeck -



          “Als 1920 der nationalistische Politiker Wolfgang Kapp mit Unterstützung der Generäle Walther von Lüttwitz und Erich Ludendorff in Berlin putschte und sich selbst zum Reichskanzler ausrief, versuchten auch in Kiel rechtsgerichtete Truppen, die Stadt unter ihre Gewalt zu bekommen. Dort trafen sie aber auf eine Front von Werftarbeitern, die Widerstand leistete. Radbruch vermittelte zwischen den Parteien, um eine blutige Auseinandersetzung zu verhindern. Die Putschisten vertrauten ihm nicht und nahmen ihn in Haft. Ein Standgericht sollte ihn zum Tode verurteilen. Doch der Kapp-Putsch scheiterte, und Radbruch erlangte nach sechs Tagen wieder die Freiheit. Danach setzte er sich für die aufständischen Soldaten ein und führte sie in ihre Kasernen zurück, um sie vor einer Lynchjustiz zu bewahren.[8]“

          ff & Conclusio -

          • @Lowandorder:

            ff & Conclusio -

            Liggers. So klein ist die Welt.



            &



            “Das Schweinchen erkennste doch noch immer am Ringelschwänzchen.“ - um nochmals Volkers 👄 zu Wort kommen zu lassen.



            &



            ( “Nich to glöben & Rein tonn katolsch warrn!“)



            Liggers & Njorp •

            Ende des Vorstehenden

  • Na Servus & Däh&Zisch - Das Wort zum Sonntag!

    Schonn - am Naa'mittag - Wollnichwoll.



    “Der Typus gebildeter Linksliberaler mit Okaystatus gehört jedenfalls definitiv zu den Gewinnern der Globalisierung und profitiert in der Regel von beiden Öffnungen.“

    Ja - Mr. Au&Tor vande 🌑fahrt. Von beiden Öffnungen profitieren.



    Ha no. Das steht zu befürchten. Gellewelle.

    kurz - “Jung - geh ins Bett. Nen besseren Witz machste heute nicht mehr!“



    Unsere alte Dame immer gern solchenfalls.



    Nehme aber zu ehra Gunsten an. Daß das vor “gute Fahrt kleines Salzfässchen!“



    Weder Sie - noch sonst jemand in der Redaktion liest. Newahr. Nö. Normal nich - wa!



    Oder isses doch eher der eher unvermittelte Temperatursturz - & “der Himmel öffnet sei Schleuse“ ^?^ 👺

    Tja - Maa waas es nich. 👻



    Aber klar - Dank geht a gähn an “…der alte Blödmann“ ehra Perle & ehra fei Assist. 😎



    “& …dehre der Häär. Gellewelle.“ & Schönen Restsonntag noch.

    Liggers. You made my day. Thanx a lot.



    &



    Echt sowas von - UNVERZICHTBAR - 👹

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Das Wort zum Sonntag - aus passender Tastatur.

    Beim ersten Überfliegen des Textes bin ich bei der Aussage des Autors "Die Soziologin Cornelia Koppetsch untersucht in ihrem f u l m i n a n t e n Buch 'Die Gesellschaft des Zorns' die Gründe für den Aufstieg des Rechtspopulismus" hängengeblieben.

    Ach. Tut sie das? Und: war da nicht schon einmal etwas in Sachen Zorn? Und zwar VOR Erscheinen des bejubelten Buches, Herr Unfried?

    Fragen über Fragen. Bereits 2017 erschien von Pankaj Mishra das Buch "Das Zeitalter des Zorns", hochgejubelt vom Economist über Newsweek bis hin zum Guardian, der gar einen Weckruf in diesem Werk gesehen zu haben glaubte. (Für wache Geister höchst entbehrlich.)

    Ich weiß nicht, wie weit sich Frau Kloppetsch dieses - sperrigen - Werkes bedient hat. Und ich weiß noch viel weniger, ob Peter Unfried die Aussagen von Pankaj Mishra kennt. Btw: wer ein Faible für ideengeschichliche Werke besitzt und sich von der Mühsal des Lesens nicht abhalten lässt, dem sei die Fundgrube des britisch-indischen Autors nahegelegt.

    Nach einer sauberen Recherche sieht dies in meinen Augen nicht wirklich aus. Oder tue ich Ihnen hier Unrecht, Herr Unfried?

    Soviel erst für's Erste zum Thema Lebenslügen ...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      ... einmal zuviel 'erst' ... Adrenalin ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Booey - Vorgemuckt! Ahl Hessebub. 😎

        Na warte Schwarte! 🗽

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Staunste?

          Wann kommt Kapitel Zwo?

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Nö. Zu faul & lohnt nich.

            Im around is Leben genug zum 'happy Kadaver'fleddern. 🥊 🥊



            (rheinländisch für Totensonntag👻)

            • @Lowandorder:

              Ok Ok. Dann der noch.

              “Das Tier mit den zwei Rücken“ - der geht auf Klemmi Franz K.

              Aber heute - Voll verspannt im hier&jetzt! Bewundern wir & hier -



              “Die Globalisierung mit den zwei Öffnungen.“ 👏 👏 & dess alls grad -



              Am Tag - als der Herr ruhte.

              kurz - Kaa Wunder also.

              unterm—-naja - stimmt Schonn! Gelle.



              Hätt aber schlimmer kommen können:



              “Am 8. Tag - schuf er Harley Davidson!“



              Werner Brösel “Da hat er wohl‘n schlechten Tach gehabt - was!“ & 🎶🎶



              www.youtube.com/watch?v=zx7fFCUfdTg



              06 - Günther der Trekkerfahrer - Harley Davidson - & bitte - Micky Mouse auf!



              🙏 & 🕳 🕳 🕳 🗿

              Soweit mal - hat auch 2 Öffnungen 👻

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Lowandorder:

                Der Link ist große Klasse. You made my day. :-)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Okay, soweit.

              Was das Timing angeht, könnten wir als Zwillinge auftreten ....

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Stimmt & aaf die Schnelle:

                “…Waas - einer allein?



                Kann so blöd nu doch nicht sein!“

                Fiel Volkers 👄 dortau allang schon ein



                &



                Nischt for unjut - Gelle.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  Köstlich, köstlich. Solche Alt-Herren-Spässe lassen selbst meinen leeren Kühlschrank fast vergessen.

                  Das letzte Trapisten-Fläschchen aus der Box, aus Amsterdam geschickt, hebe ich gleich exklusiv Richtung Kölle!!!

                  Otto Soest, na denn: "Prost".

                  • @76530 (Profil gelöscht):

                    Hab Land unter - & in aller Bescheidenheit - Grevensteiner is alle.

                    White vine zu Kaas & Schinken.



                    Jede Wette - Das Glück wird dir winken



                    &



                    In a silent way by Miles & Cie dabei.



                    &



                    De Rään - de stört mi - nie. 🎭

                    Skåll - Admiral von Schneider 🗽

                    • 7G
                      76530 (Profil gelöscht)
                      @Lowandorder:

                      Spät entdeckt.

                      Was das Glück angeht, so soll es mir nicht nur winken, sondern mal reinschauen. Soviel Zeit muss schon sein.

                      (Für einen Männermenschen mit Prinzipien ist mir ein Sprinktruch zu früh.)

                      • @76530 (Profil gelöscht):

                        Alter - SCHUUULLZZZ & • Gelle! 👹

                        Als einer - der mal auffe Zoobrücke …

                        DAMIT SPASS MANN NICHT & •



                        &



                        EndeGelände