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Der Erfolg der AfDGeronnener Hass, verlorene Freiheit

Die AfD beginnt sich zu etablieren. Schon vor ihrem Einzug in die Parlamente verschiebt sie die Debatte nach rechts. Fünf Thesen.

Gebietsansprüche inklusive? Die Fahne Niederschlesiens auf einer Afd-Kundgebung in Magdeburg Foto: dpa

Seit dem Sonntag wissen wir, was die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch am liebsten mit verzweifelten Familien machen würde, die die deutsche Grenze überschreiten möchten: sie erschießen lassen. Storch hat diese Drohung wenig später nicht etwa zurückgenommen, sondern präzisiert: Flüchtende Eltern würde sie mit Waffengewalt stoppen lassen, aber nicht die Kinder. Wie rücksichtsvoll.

Was ist das für eine Partei, deren Mitglieder einen Schießbefehl befürworten? Ob trotz oder gerade wegen solcher Verbalradikalität: Die Alternative für Deutschland etabliert sich gerade als rechtspopulistische Kraft in Deutschland. Sie hat einen gewalttätigen Kern und arbeitet mit einer perfiden Strategie. Der Alternative für Deutschland ist es schon jetzt gelungen, den Diskurs nach rechts zu drehen. Und sie zerstört Möglichkeiten für bisherige Koalitionen.

1. Die AfD ist gekommen, um zu bleiben

Lange schien die Bundesrepublik, geprägt von Nazi-Diktatur und Holocaust, immun gegen Rechtspopulisten. Die NPD roch zu sehr nach Bomberjacke und Hitlerverehrung. Wer sich zu ihr bekannte, musste mit gesellschaftlicher Ächtung rechnen – von einigen Landstrichen in Ostdeutschland abgesehen. Die Schill-Partei in Hamburg war eine Eintagsfliege. Stimmt, die Republikaner saßen mal in Berlin und Baden-Württemberg im Parlament, lange her.

Die AfD ist jetzt schon erfolgreicher als alle Rechtspopulisten vor ihr. Sie stellt ihren Fremdenhass nicht offen zur Schau, ihr Programm bleibt diffus. So gibt sie die ideale Projektionsfläche für viele ab, die sich eine andere Politik wünschen. Sie setzt auf weit verbreitete Europaskepsis und wendet sich an all jene, denen Merkels sozialdemokratisierte CDU keine Heimat mehr bietet.

Gleichzeitig versammelt die AfD die Verbitterten hinter sich, die Pegidisten der Republik. Dass sie wie eine Eintagsfliege verschwindet, ist unwahrscheinlich: Die AfD hat mit den Flüchtlingen das ideale Mobilisierungsthema gefunden, es spült ihr auf nicht absehbare Zeit die Verängstigten zu. Zudem kann sie sich aus der seit Jahren wachsenden Zahl der Nichtwähler bedienen. In Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Hamburg und Bremen sitzt die AfD schon in den Parlamenten. Bei den Landtagswahlen im März wird sie es mit Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt in drei weitere Landtage schaffen, wahrscheinlich zweistellig. Das bedeutet mehr Geld, mehr Mitarbeiter, professionellere Strukturen. Auch in den Bundestag könnte die AfD nach jetzigem Stand 2017 einziehen – als erste rechtspopulistische Partei seit Gründung der Bundesrepublik.

2. Die AfD hat einen gewalttätigen Kern

Der Tabubruch der AfD-Spitzenfrauen Frauke Petry und Storch mit ihren Schusswaffensätzen war kein Zufall, sondern kühl kalkuliert. Die AfD-Strategen testen seit Langem die Grenzen des demokratischen Diskurses aus. Schon vor Monaten hatte Marcus Pretzell, AfD-Chef in Nordrhein-Westfalen und Lebensgefährte Petrys, die Verteidigung der Grenzen mit Waffengewalt als Ultima Ratio, als „Selbstverständlichkeit“ bezeichnet.

Aus Sicht der Partei waren auch Petrys und Storchs Sätze erfolgreich, weil sie ein Maximum an Aufmerksamkeit produzierten. Die Öffentlichkeit geht auf ihre Thesen ein, egal wie radikal diese sind. Wie verrückt ist das eigentlich, wenn plötzlich seriöse Journalisten lange Texte recherchieren, in denen steht, dass es juristisch so einfach dann doch nicht ist mit dem Erschießen von Flüchtlingen? Wie angemessen ist es, wenn sich Spitzenpolitiker aller Parteien an einer Gewaltfantasie rechter Provokateure abarbeiten? So wird das, was nicht gesagt werden sollte, plötzlich sagbar. Wenn man so will, tappt auch dieser Text in die AfD-Falle.

Die AfD ist erfolgreicher als alle Rechtspopulisten zuvor. Sie stellt ihren Fremdenhass nicht offen zur Schau, ihr Programm bleibt diffus

Es gibt seit Längerem Belege dafür, dass Teile der AfD nach Gewalt lechzen. Wer das nicht glauben will, sollte sich einige der Videos auf Youtube anschauen, auf denen Thüringens AfD-Chef Björn Höcke vor aufgebrachten Demonstranten in Erfurt spricht. Höcke, hell angestrahlt und von schräg unten gefilmt, steht vor dem Nachthimmel, flankiert von Mitstreitern mit harten Gesichtern und Deutschlandfahnen. Mal spricht er von 1.000 Jahren Deutschland und einer „Invasion“ der Flüchtlinge, mal von „verbrauchten Altparteien“, die dem Ansturm nichts entgegensetzten. Und er stellt sich genüsslich vor, wie die Bundeskanzlerin vor ein ordentliches Gericht gestellt wird.

Die Symbolik, die Rhetorik, all das sind wenig subtile Anspielungen auf den Nationalsozialismus und seine Symbolik. AfD-Landeschef Höcke spielt dieses Spiel bewusst.

Den Zuhörern steht der Hass ins Gesicht geschrieben, die Atmosphäre ist gewaltgeladen – immer wieder sind bei diesen Veranstaltungen Journalisten oder Gegendemonstranten körperlich angegriffen worden. Volksverräter, Volksverräter, das skandieren die AfD-Demonstranten am liebsten. Aber was hieße das, nähme man es ernst? Schließlich markiert dieses gebrüllte Wort eine Grenze: Hier stehen wir, das Volk, das von Fremden bedroht wird. Da stehen die Verräter, Angela Merkel vorneweg, aber auch alle anderen demokratisch gewählten Politiker und ja, auch wir, ihre Wähler.

Volksverräter, das ist rechtsradikales Denken. Es erhebt einige wenige über den Rest. Man fühlt sich verfolgt und bedroht, man ist entschlossen, sich zu wehren. Was würden AfDler wie Höcke tun, wenn sie an der Macht wären? Man weiß es nicht, zum Glück. Vielleicht die Opposition abschaffen, die Lügenpresse mundtot machen, Volksverräter brandmarken. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schrieb schon im November, rund um Pegida und AfD habe sich „der Nukleus einer Bürgerkriegspartei gebildet“. Für diese These spricht viel, leider.

3. Die AfD fährt eine perfide Strategie

Selbstverständlich ist die Höcke-AfD etwas ganz anderes als die Petry-AfD. Die Chefin, die lächelnd in Talkshows sitzt und für die Drei-Kind-Familie wirbt, will den Anschluss an die Mitte. Um dieses Ziel nicht zu gefährden, hat sie sich in der Vergangenheit immer wieder von ihrem rechten Parteifreund abgesetzt. Allein, es sind halbherzige Distanzierungen, denn zu einem Parteiausschluss Höckes will sie sich dann doch nicht durchringen.

Die radikale AfD sammelt also mit ihrem 30er-Jahre-Jargon am rechten Rand ein, was sie kann. Und die sanfte Petry-AfD tut gleichzeitig so, als kümmere sie sich ausschließlich um die wahren Sorgen der Mitte. Wie gut diese Ambivalenz funktioniert, zeigte sich bei der Wahl in Thüringen. Die AfD gewann dort Nichtwähler für sich, aber auch viele Wähler der etablierten Parteien, egal ob von CDU, SPD oder Linkspartei.

4. Die AfD vergiftet den Diskurs

Das Gift tröpfelt langsam aber sicher, die Schießbefehl-Fantasie war nur ein besonders drastisches Beispiel. Die AfD setzt die anderen Parteien mit ihren Provokationen unter Druck. Im Diskurs der Demokraten gibt es einen neuen, bedrohlichen Unterton, der auf die Angst der Menschen zielt.

Der Diskurs in Deutschland bewegt sich in rasanter Geschwindigkeit nach rechts. Die Bundeskanzlerin markiert inzwischen die linksliberale Position, Grüne und SPD wagen es nicht mehr, progressivere Vorschläge zu machen. Die Große Koalition hat in ihren Asylrechtsverschärfungen Dinge beschlossen, die früher Petry, Höcke und Co. vorbehalten waren. Sie können ihren Wählern inzwischen mit Recht sagen: AfD wirkt.

Die Nebenwirkungen des Gifts sind vielfältig. Um nur einige zu nennen: Merkel fällt es immer schwerer, ihre Willkommenskultur zu verteidigen. Die CSU wird sich weiter radikalisieren, weil sie um ihre Stammwähler fürchtet. Optionen wie die einer schwarz-grünen Koalition 2017 verschwinden, weil die Grünen nicht mit einer rechtsdrehenden CSU koalieren können.

5. Die AfD macht traditionelle Koalitionen unmöglich

Dieser Effekt ist ein rein mathematischer, er hat mit dem nationalistischen Weltuntergangssound der AfD nur insofern zu tun, als dass keine andere Partei zu einer Koalition mit ihr bereit ist.

Wenn eine neue Kraft mit rund zehn Prozentpunkten in Parlamente einzieht, verhindert sie rechnerisch Zweierkoalitionen von einer Volkspartei mit einem kleinen Partner. Die AfD in Parlamenten in Bund und Ländern, das hieße kein Rot-Grün mehr. Auch Schwarz-Gelb, das Bündnis von Union und FDP, wäre Vergangenheit. Stattdessen droht eine Verstetigung der Großen Koalition. In einem Parlament mit sechs Playern – inklusive FDP und AfD – hätte nur sie die nötige Mehrheit, wenn man von unwahrscheinlichen Dreierbündnissen absieht.

So könnte die AfD unsere parlamentarische Demokratie in einer Weise verändern, wie wir es uns noch nicht vorstellen können. Deshalb gehört sie bekämpft, wo immer es geht. In den Parlamenten, mit Gegendemos auf der Straße, mit allen Mitteln des Rechtsstaates.

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84 Kommentare

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  • Sie werden noch mit den Ohren schlackern wenn sie sehen wie viele Grünen und Linke-Wähler jetzt AfD wählen. Das links-rechts-Schema zieht inzwischen nicht mehr. Den Populismus als Faschismus oder rechtsradikal zu deuten ist unterkomplex. Inhaltlich ist er ist ein Zerrbild aus Gemäßigten und Radikalen und eine Reaktion des politischen Systems auf das Versagen der großen Parteien. Und momentan ist die AfD noch harmlos, da ihr ein breitere gesellschaftliche Verankerung, ausgefeilte Programmatik und charismatische Führungsfiguren fehlen. Bei einigen Statements grüner Politiker muss man konstatieren:

    der Faschismus hat schon lange keine eine Farbe mehr. Er kann auch im grünen Gewand der vollkommenen Naivität daherkommen.

  • Wie ichs schon mal schrieb, gibt es aber heute kein Potential mehr zu einer SA. Hitler hat die Macht nur durch dieses Millionenheer kämpender Junger Männer errungen. Die gibt es aber aufgrund der Demografie nicht mehr. Daher kein Grund zur Sorge

  • Luckes Rolle wird in der Diskussion grundsätzlich falsch bewertet. Mir kann man nicht erzählen, dass Lucke bei der Gründung der AfD nicht genau wusste, dass er damit ein neues Forum für Rechts und Rechtsaußen, eine bürgerlich akzeptable Alternative zur NPD, schaffen und damit einen Schritt zur weiteren Etablierung rechter und rechtsradikaler Gesinnungen in der Mitte der Gesellschaft leisten würde.

  • Die NSDAP ist mit weit weniger als der absoluten Mehrheit an die Macht gekommen...

    Sollten wieder Faschisten übernehmen, hat Deutschland jedes Recht auf eine eigene Nation verloren! Zu gefährlich für die Welt!

  • Gruselig was hier geschrieben wird.

    Leute die AFD gehört nicht an den Pranger sondern in die Talkshows um sie mit Argumenten zu entlarven. Alles andere wäre undemokratisch.

    Oder habt ihr keine Argumente?

  • Und vor allem gehört sie bekämpft durch eine linke Wirtschaftspolitik. Für eine Vermögenssteuer sollen sich inzwischen drei Viertel der Bevölkerung aussprechen. Kapitalertragssteuer, höherer Spitzensteuersatz wären weitere Ideen...

     

    Damit finanziert man dann Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Niedrigqualifizierte, um den durch die Flüchtlinge erhöhten Druck im Niedriglohnsegment unserer Wirtschaft zu senken. Wer um seinen Arbeitsplatz fürchtet, wird Konkurrenz durch Flüchtlinge kaum willkommen heißen.

    • @Smaragd:

      Diese drei Viertel sind vielleicht für eine Vermögenssteuer, aber dann wird bei der nächsten Wahl wieder schön eine Partei gewählt, die das kategorisch ablehnt.

       

      Wie soll sich da eine linke Wirtschaftspolitik etablieren?

  • Es kommt darauf an, sich im linken Spektrum auf keinen Fall von dem rechten Gedöns beeinflussen zu lassen, keine Tiraden von Sahra Wagenknecht und Lafontaine akzeptieren,

    sondern weiter machen damit

    den ganzen Reichtum zu sozialisieren, mehr Unterstützung und Zusammenarbeit mit Geflüchteten und MigrantInnen, keine evangelikalen Abtreibungsverbote, sondern die Ohren für die sozialen Bewegungen weltweit vergrößern.

    Das ist ja alles vom Parteienprivileg belohnte Panik und Neurotische Psychotour!

    Der sitzt in seinem dicken Auto und schreit er käme zu kurz!

  • so lange sich Demokraten in schwierigen Zeiten streiten werden die Töne der radikalen immer süsser...

  • Wer die AFD auf der Straße bekämpfen will, legitimiert ihr da-sein bloß.

     

    Für mich, als weißer Mann, ist die AFD die Partei die sich für meine Rechte einsetzt (wurde hier in der TAZ gut rausgearbeitet), so wie die Femministin links wählt.

     

    Als Frankfurter möchte ich verhindern, dass ganz Deutschland so wird, wie es hier ist. Wir durften linke "Integration" am eigenen Leib erfahren.

    Natürlich vertraue ich Merkel mehr, als dem ex linken Mainstream.

     

    Es ist offensichtlich, das die AFD die Demokratie nicht ernst nimmt, und deswegen wird sich am Umgang der Parteien mit der AFD entscheiden ob diese gewinnt oder nicht. Bisher tut sie es.

     

    Die AFD tut den Durchschnittsrassisten gut, denn diese merken, dass sie nicht alleine sind, endlich können sie wieder sagen was sie denken.

     

    Und ich, ich freu mich bloß wie den Femministinnen eins ausgewischt wird, jaja, es hat doch jeder seine Feinde.

  • Warum hassen die Rechten die Linken? Weil sie wissen, dass sie sie niemals überzeugen können - weil ihre Argumente zu schwach sind. Alle.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Also ich hasse nicht "die linken", sind ja auch keine homogene gruppe.

  • Wer das Thema etwas ausführlicher ergründen will, hier ein Tipp zu der stets etwas tiefer schürfenden Sendung "der tag" auf hr2 vom 02.02.2016 mit Thema

     

    "Trump, Pegida und Co. - Die politische Klimakatastrophe" Das Interview mit Politikwissenschaftler Claus Leggewie beschreibt die politischen Herausforderungen recht prägnant.

     

    Hörenswert für die, die das Programmangebot der ÖR-Medien noch zu schätzen wissen & nicht der AfD-/Pegida-Dauerschleife von der Zwangdauerabgaben-ÖR-Mediendiktatur auf den Leim gehen.

    http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=14224&key=standard_podcasting_derTag&mediakey=podcast/derTag/derTag_20160202_66425155&type=a

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @Daniel L:

      Hab es mir auch angehört, danke für den Tipp.

    • @Daniel L:

      Vielen Dank für den hr-online Link!

       

      Sehr empfehlenswert

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Natürlich trägt die Stärke einer Partei wie der AfD zu einer massiven Verrohung der Sitten bei. Eine gesellschaftliche Verrohung ist aber schon seit langem festzustellen. Dafür reicht es, den Fernseher einzuschalten. Abstoßende Formate, die nur von Häme und Schadenfreude leben, haben dort die besten Einschaltquoten.

    Spätestens seit der Sarazzin-Debatte ist klar, dass es in Deutschland eine immense Zahl von Menschen gibt, die potentielle Wähler von rechtspopulistischen bis rechtsextremen Parteien sind. Somit ist die jetzige Stärke der AfD wenig überraschend, das Entstehen einer solchen Partei war nur eine Frage der Zeit.

    Mein Eindruck: Nach den Exzessen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich die Menschen in Europa für einige Jahrzehnte am Riemen gerissen. Mit dem Verschwinden der Erinnerung an sinnloses Massensterben, scheinen die Menschen zunehmend wieder bereit zu sein für den ein oder anderen Exzess. Wer weiß schon, wohin die Stärke der Rechten, die Ideenlosigkeit der Linken und die Kaltblütigkeit der Konservativen in Europa uns führen wird? Sorgen sind auf jeden Fall angebracht.

  • Eine mit gefestigtem Demokratieverständnis ausgestattete und historisch nicht total ahnungslose Wahlbevölkerung würde die AfD genauso wie zuvor DVU, Reps, NPD, SRP ganz weit rechtsaußen liegen lassen, schon um eigene Ekelgefühle zu vermeiden oder um von sich selbst zu Recht behaupten zu können aus der Geschichte was gelernt zu haben.

     

    Die wahre Bildungskatastrophe (eine Folge neoliberaler Austeritätspolitik!) zeigt sich, dass eine Generation herangewachsen sind, die dieses Schamgefühl nicht mehr aufweisen und mal so eben es für ganz normal halten eine derartige Partei zu wählen.

     

    Das pure Ressentiment, von Frontmann Höcke völkisch begründete Hass- und Zerrbilder der parlamentarischen Demokratie („Volksverräter“), Gewaltfantasien der „natürlichen AfD-Bündnispartner Pegida“ (Fensterling träumte drei Tage nach Paris am 16.11.2015 davon wie es denn wäre mal mit der Kalaschnikov in den deutschen Bundestag reinzuhalten), Sündenbockdenken, Minderheiten als Feindbilder (nach den Flüchtlingen/Migranten/Moslems werden bereits Hartz4ler, Schwule/Lesben, Gleichberechtigung fordernde Frauen selektiert), ganz zu schweigen von der permanent wiederholten Politiker- und Journalistenverachtung.

     

    Diese Partei steht klar außerhalb des von Verfassungsjuristen beschriebenen „Verfassungsbogens“ von demokratisch links (Linke) bis demokratisch konservativ-liberal (CDU). Menschenfeindliche Positionen dürfen nicht quasi en passant zur Normalität erklärt werden.

    • @esgehtauchanders:

      Die LINKE im Verfassungsbogen?

       

      " Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung."

       

      Gesine Lötzsch, Ex-Vorsitzende der LINKEN und aktuell Vize-Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag.

  • Tickt die Storch jetzt vollends durch? Sie will die Eltern von Flüchtlingskindern erschließen lassen? Was sind denn das für Rattenfängermethoden!? Eckelhaft!

  • "Grüne und SPD wagen es nicht mehr, progressive Vorschläge zu machen"

     

    - Welche "progressiven Vorschläge" wurden diskutiert, aber von der AfD verhindert? Könnten Sie uns darüber aufklären? Jedenfalls ist der faktisch unbegrenzte Zuzug über die österreichische Grenze so progressiv, dass ihn kein anderes Land nachmacht.

  • Nein, das Problem sind nicht die etablierten Parteien und das Problem ist an und für sich auch nicht die AfD. Das Hauptproblem besteht meines Erachtens darin, das ein Großteil der Bürger mit der Demokratie einfach nicht klarkommt. Echte Demokratie ist nämlich anstrengend. Das ist mehr als alle paar Jahre bei der Wahl mal ein paar Kreuzchen zu machen. Wahre Demokratie setzt voraus das man sich anstrengt, das man sich mit vielen polititischen Themen beschäftigt, sie hinterfragt und versucht zu verstehen. Dafür sind nur die allerwenigsten Bürger bereit.

     

    Wie weit das poltische Verständnis von den Wahlen der Parteien entfernt ist zeigt sich schon im Internet beim Wahl-o-mat. Ich mache das seit vielen Jahren mit Bekannten und Kollgegen und bei vielen kommt als Wahlhilfe die Linken oder ähnliche Parteien heraus. Und wenn ich dann später frage was sie gewählt haben, bekomme ich meist zur Antwort, na die CDU/SPD natürlich, was sonst.

     

    Und genau so verhält es sich bei den AfD-Wähler. Die allerwenigsten werden sich ernsthaft über die wahren politischen Ziele und ihre Folgen informiert haben.

    • @aLuckyGuy:

      Na, momentan wird die AfD gewählt werden in erster Linie als Protestpartei, und weil sie die Mitte im gesellschaftlichen Diskurs wieder nach rechts drängt. Identifizieren mit deren Inhalten werden sich noch die wenigsten. Ist mehr das diffuse Gefühl, daß die Sache mit den Flüchtlingen völlig außer Kontrolle gerät.

      • @Seeräuberjens:

        Das denke ich auch. Ich habe mit vielen AfD-Sympathisanten gesprochen. Keiner von denen möchte eine AfD-Kanzlerin oder AfF- Kanzler. Sie wollten nur ein Korrektiv in den Bundestag wählen und der Regierung Druck machen, dass die in der Asylpolitik den Rückwärtsgang einlegt.

         

        Und es scheint ja zu funktionieren. Die AfD treibt alle vor sich her.

  • Das Problem ist eigentlich nicht die AfD. Das Problem sind die Parteien, die uns in den letzten Dekaten regierten. Denn wie sieht die Bilanz aus? Das Sozialsystem ruiniert, Das Rentensystem privatisiert, zahllose A

    Kriegseinsätze in aller welt, die Bevölkerung wird bespitzelt, Das Asylrecht ist bis zur Unkenntlichkeit ruiniert und auch sonst kaum ein Problem gelöst. Und gemeinsam setzen sie uns den TTIP-regeln aus ohne etwas dagegen zu unternehmen.

     

    Einzig die Linkspartei ist ganz putzig anzusehen, wie sie im Kinderzimmer sitzt und mit antikapitalistischen Legos spielt.

    Glaubhaft ist keiner davon, denn abgesondert werden nur leere Floskeln.

    Wenn sich das nicht ändert gehen wir wirklich schweren Zeiten entgegen. Wann hat endlich mal jemand einen Arsch in der Hose und nennt linke Alternativen?

    Die SPD sicher nicht, denn im Gegensatz zu den 30er Jahren ist sie nicht Teil einer möglichen Lösung, sondern Teil des Problems.

    Nichtwählen wird so zur Option.

  • In Ergänzung zum Thema "Grenzsicherung" möchten wir Ihnen auch gerne den Link zum Interview von Frauke Petry im mdr zur Verfügung stellen:

    Hier eine persönliche Stellungnahme von Frau Petry zum Thema auf Flüchtlinge schießen. http://www.mdr.de/mdr-info/audio1392242.html

  • Punkt 1-4 > volle Stimmung!

     

    Punkt 5 kann wohl nur ein schlechter Scherz sein. Die AfD gehört also bekämpft, weil sonst die alteingesessenen Koalitionen nicht mehr funktionieren? ???

     

    Ja, in der Tat. Nicht nur arabischen Flüchtlingen würde ein Grundkurs in Demokratie0 ganz gut tun.

     

    P.S. Mal rein davon ab, dass man mit demselben Argument natürlich auch die Bekämpfung der LINKEN fordern könnte.

  • “Wie verrückt ist das eigentlich, wenn plötzlich seriöse Journalisten lange Texte recherchieren, in denen steht, dass es juristisch so einfach dann doch nicht ist mit dem Erschießen von Flüchtlingen?”

    (...)

    “Die Bundeskanzlerin markiert inzwischen die linksliberale Position, Grüne und SPD wagen es nicht mehr, progressivere Vorschläge zu machen.”

     

    Deutschland heute in zwei Sätzen.

  • Na prima! "Wenn man so will, tappt auch dieser Text in die AfD-Falle", schreibt Ulrich Schulte, und macht es sich gleich anschließend erst recht bequem darin.

     

    Sie sieht aus, als wäre der Geschichtsunterricht für die Katz gewesen. Außer, dass Hitler (fast) ganz alleine Schuld war, ist wohl nicht viel rumgekommen bei. Tenor: So, wie der "Teufel" mit der schmierigen Frisur, dem blöden Bärtchen und der krassen Stimme 1933 "die Deutschen" unter sich vereint hat, so vereint nun "die AfD" sie angeblich hinter sich mit ihrem "30er-Jahre-Jargon". Teuflisch halt. Ambivalenz hat wieder einmal Konjunktur. Das Gift tröpfelt. Langsam aber sicher. Und Ulrich Schulte hat nichts besseres zu tun, als sehenden Auges in eine extra dafür aufgestellte Falle zu tappen.

     

    Hitler ist nicht vom Himmel gefallen. Er war der Mann der Stunde. Die Stunde gemacht haben andere. Und wenn die AfD derzeit die Partei der Stunde zu sein scheint, dann ist das auch nicht (allein) ihre Leistung. Wieso wird nicht mal über die geschrieben, die die Steigbügel halten? Das Schlimmste am NS-Staat war ja nicht wirklich Hitler. Unter anderen Umständen wäre der Typ vielleicht in einer Psychiatrie gelandet oder als Dorftrottel in Hinterammergau. Erst ein paar Millionen angeblich vollkommen unpolitische Deutsche, die einen Stellvertreter brauchten, haben ihn zum GröFaZ gemacht – und zum Selbstmörder.

     

    Und heute? Heute sind sich die Polit-, Wirtschafts- und Kultur-Eliten mal wieder völlig einig in ihrem Führungsanspruch – und ein paar Millionen Deutsche sind wieder völlig unpolitisch. Die Eliten wollen zwar in Volkes Namen herrschen, vom Volk selbst aber nicht gestört werden dabei. Das Volk bleibt derweil gerne vor der Tür. Der Chef darf schließlich wählen. Den Müll raustragen müssen andere. So verachtet man einander gegenseitig nach besten Kräften. Nur die AfD tut so, als wären Volk und Führer eins. Wenn das mal gut geht...!

  • 3G
    31955 (Profil gelöscht)

    Wenn Frau Merkel für viele Milliarden Euro die Grenzsicherung Europas dem islamischen Demokraten Erdogan überträgt, wie soll das ein vernunftbegabter Mensch finden?

     

    Wir leben schön längst in Absurdistan.

  • 2G
    29482 (Profil gelöscht)

    Die viel gescholtenen und verpönten AFD Wähler haben vorher CDU, SPD, Linke und evtl. auch Grüne gewählt. Also die kommen ja jetzt nicht alle aus dem Nichts.

    • @29482 (Profil gelöscht):

      Sofern es überhaupt mal Linkenwähler waren, dann nur welche, die linke Politik nie begriffen haben. Denn wer links denkt, kann nicht nach Rechts wechseln. Sozialismus und Nationalismus schließen sich gegenseitig aus.

       

      Aber wir werden ja bei den kommenden Wahlen sehen, ob die Linke wirklich Wähler an die AfD verloren hat. Wenn ja, waren es keine, die man im linken Spektrum brauchen könnte.

       

      Btw: Sie haben mindestens ehemalige Nicht-Wähler, NPD-Wähler, Piratenwähler, FDP-Wähler und Freie Wähler vergessen.

       

      :)

  • "...als dass keine andere Partei zu einer Koalition mit ihr bereit ist."

     

    Glauben Sie bloß nicht, dass es in den etablierten Parteien keine Befürworter einer Koalition mit der AfD gibt.

  • 0G
    0981 (Profil gelöscht)

    Die Flüchtlinge sind nur der Auslöser für den aktuellen Höhenflug der AfD. Die Gründe dafür das wir jetzt eine Rechtskonservative Partei in nennenswerter Gössenordnung haben liegt schlicht an 3 Dingen. Merkel hat die CDU so weit in die ominöse "Mitte" geschoben das da wo früher der rechte Flügel der CDU war nun eben platz ist.

    Nicht nur die meisten Positionen der AfD entsprechen dem des rechten CDU Flügels in den 90ern, auch beim Personal gibts da ja einige Überschneidungen.

     

    Zweitens die Eurokrise, viele Deutsche wollten den Euro bei Einführung nicht. Und wie immer hat es keinen interessiert was der Bürger so will.

    Und da es im Bundestag dann keine wirkliche Opposition zur "alternativlosen" Eurorettungspolitik gab hatten die Gegner und Skeptiker keine politische Heimat mehr.

     

    Durch die Verschiebung öffentlichen Diskurses hin zu einem linksliberalen Mainstream hatte der rechtskonservative und nationalliberale Teil der Bürger auch kaum mehr eine warnehmbare öffentliche Stimme.

     

    Hinzu kommt natürlich noch die vielen Beispiele politischer Unfähigkeiten in den letzten Jahren, seien es Flughäfen, Philharmonieen oder jetzt das LeGeSo.

     

    Vorgänge wie in Kiel tun dazu dann ein übriges.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @0981 (Profil gelöscht):

      gegenthese:

       

      der aktuelle höhenflug der AFD kommt durch die pressemeute, die keinen tag ohne eine AFD-schlagzeile oder reißerische flüchtlingsartikel auskommt.auch in der taz gibt es momentan jeden tag einen artikel über die AFD.

      die faschisten-afd weiß wie man mit der presse tanzt.

      was ich noch frahgen wollte: sie reden von rechtskonservativ und nationalliberal? ihnen ist schon klar das im jahre 2016 höcke statt lucke das alpha-tier der partei darstellt?

      • 0G
        0981 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Klar hat die Presse was damit zu tun. Das liegt in der Natur der Sache. Die Presse braucht Schlagzeilen, die AfD auch, so einfach ist das.

         

        Ich hab von rechtskonservativen und nationalliberalen Bürgern gesprochen denen die politische Heimat und öffentliche Stimme gefehlt hat, und ggf. auch bald wieder fehlen wird wenn die AfD ganz ins rechtsextreme abrutscht.

        • @0981 (Profil gelöscht):

          Wenn der WDR sich Sachen erlaubt wie "Wir haben uns mal die Mühe gemacht und die Reden von Björn Höcke mit Reden von Joseph Goebbels verglichen" und dieser Artikel Frau von Storch Exekutionspläne von Familien unterstellt, übrigens klar justiziabel, dann wertet das die Angegriffenen unnötig auf. Jedenfalls aus Sicht aller Menschen, die klar im Kopf sind.

           

          Man muss kritisieren, was Höcke zu Afrikanern erwähnte, aber es wird zum Fauxpas auf dem gleichen Level wie die Kritik an Höcke, wenn die Presse unsauber und unseriös arbeitet. Das ist das Problem.

           

          Wäre ich Chefredakteur der Taz würde ich den Autor dieses Artikels verwarnen und mich bei Frau von Storch entschuldigen.

           

          Frau von Storch ist politisch nicht mehrheitsfähig. Ihre Ansichten sind verquer. Wenn die Angriffe auf die AfD jedoch das Niveau der Politiker dieser Partei unterbieten, dann erscheinen sie plötzlich wie wackere Streiter gegen das Establishment, weil die Taten und die Sprache des Establishments ihnen Recht zu geben scheinen. Das ist brandgefährlich.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Ansgar Reb:

            soso...man muss also kritisieren was höcke da vom stapel lässt. na, dann machen sie mal...

             

            höcke imitiert goebbels im reden, im ausdruck und in der gestik bei seinen ansprachen. es muss sich niemand dafür entschuldigen das zu bemerken.

            desweiteren ist es übelste rassenkunde der untersten schublade, von unterschiedlichen ausbreitungsarten aufgrund genetischer anlagen zwischen afrikanern und europäern zu reden.

             

            sie hätten es gern also ein bischen netter mit der AFD?

            höcke ist ein faschist, genauso wie storch und petry hätte zumindest kein problem dabei mitzumachen

            • @6474 (Profil gelöscht):

              Ich habe mir die Rede in Schnellroda angesehen und kann deshalb den Eindruck ("unterste Schublade") nicht bestätigen. Ich kann auch keine Ähnlichkeit in der Rhetorik zwischen Höcke und Goebbels erkennen.

               

              Was man gegen Höcke vorbringen kann, und was ich vorbringen möchte:

              - enge Vernetzung mit Rechtsextremen und Salonrechten (Sezession, Identitäre usw)

              - falsche Priorisierung und Dramatisierung

              - kein ökonomisches oder soziales Programm

              - Fetischierung von Staatlichkeit

              - keine ausgeprägte Dialogfähigkeit

              Das mit dem Faschismus kann ich weder bestätigen noch bekräftigen. Ich denke Höcke muss man reden lassen und konkret handeln sehen.

          • @Ansgar Reb:

            Genau. Eines der Probleme ist die Sprachwahl gegenüber Politikern und Anhängern der AfD. Hasserfüllt und unsachlich fallen sowohl Politiker als auch große Teile der Medien über sie her.

            Und gehen dabei der Beantwortung der drängenden Fragen aus dem Weg. Zum Beispiel die Frage wie viel (ungesteuerte) Einwanderung kann diese Republik vertragen? Dabei nicht einfach "Wir schaffen das", sondern auch eine schonungslose Analyse der Fehler der Vergangenheit.

            Wenn das gemacht wird, dann kehrt auch das Vertrauen in die "Altparteien" zurück.

             

            Doch Fehler zugeben und umsteuern, das ist für Politiker quasi unmöglich. Daher immer mit dem Kopf voran gegen die Mauer.

             

            Deutschland steht in der EU weitgehend isoliert da. Nicht mal der alte Freund Frankreich mag mitziehen. Jeder Vorfall in Deutschland stärkt UKIP, FN und andere nationalkonservative Parteien.

             

            Doch statt sich diesen Herausforderungen zu stellen, werden lieber Ängste vor den Dämonen der AfD geschürt.

            • 0G
              0981 (Profil gelöscht)
              @Thomas Ebert:

              Genauso siehts aus. Es ist immer das selbe. Man kritisiert die Hetze und die Diffamierungen der anderen und macht selbst genau das gleiche.

  • "Its the economy, stupid!" So hat es Clinton mal auf den Punkt gebracht. Je mehr Deutsche in prekären Arbeitsverhältnissen leben, je mehr Rentner, die Flaschen sammeln müssen, je mehr Alleinerziehende, die am 20. im Monat keinen cent mehr in der Tasche haben - desto mehr AfD Wähler. So gesehen ist AfD letztlich ein Ergebnis von Hartz IV.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    unsre täglich AFD gib uns heute

    • @6474 (Profil gelöscht):

      ...und vergib und unsere Schuld....denn...

      Hans-Ulrich Grefe

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Grefe Hans-Ulrich:

        herr, vergib ihnen nicht, den sie wissen was sie tun.

         

        1931

  • Je mehr Beiträge über die AfD geschrieben werden , um so präsenter sind sie in der Öffentlichkeit..

    Das ist das Resultat!!!

    Hans-Ulrich Grefe

    • @Grefe Hans-Ulrich:

      Aufklärung tut Not.

    • @Grefe Hans-Ulrich:

      Nein, das ist - mit Verlaub- Unfug. Über die NPD wurde mit Sicherheit mehr geschrieben, und sie blieb bundesweit unter 2 %.

      Beide Parteien sind aber eben keine '"wie andere auch", sondern stehen für Ausgrenzung der "Anderen". Sie bieten den aus richtigen (Krise, Rente) und falschen (Rassismus) Gründen Erbosten mit ihrer Hetze ein Ventil. Damit müssen wir uns auseinandersetzen, verschweigen bringt gar nichts.

  • Es ist durchaus interessant Höcke zuzuhören. Er spricht mehr wie ein Lehrer als ein Demagoge.

     

    In seiner Rhetorik finden sich unangenehme Überspitzungen, die sich aber dadurch gesellschaftsfähig machen, dass "meine Seite" mit der gleichen Sprache und und noch schrillerer Überspitzung zurück schlägt.

     

    Nehmen wir nur mal diesen Artikel. Gleich am Anfang. Zitat: "Seit dem Sonntag wissen wir, was die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch am liebsten mit verzweifelten Familien machen würde, die die deutsche Grenze überschreiten möchten: sie erschießen lassen."

     

    Wenn jetzt Frau Storch den Vorwurf macht, sich falsch verstanden zu fühlen, dann hat sie sogar Recht. Von Exekutionen von einreisenden Familien hat sie nämlich gar nie gesprochen. Wenn wir auf Grenzüberschreitungen mit Grenzüberschreitungen und Unsachlichkeit reagieren, dann verblasst die wichtige Kritik, weil sie mindestens so unseriös auftritt. In diesem Artikel mit der Unterstellung die von Storch wolle einreisewillige "verzweifelte Familien" exekutieren.

     

    Einer Politikerin wie von Storch mit so kruden und kontroversen Ansichten sollte man nicht den Gefallen tun, dass sie Recht hat. Einem Mann wie Höcke, der eloquent ein wenig über die Stränge schlägt, kann man nicht beikommen, wenn man so säbelrasselnd über ihn schreibt, wie er gar nicht ist. Schlecht gemachte Angriffe und handwerkliche Unsauberkeiten der Presse geben diesen Politikern Recht.

    • @Ansgar Reb:

      "Einer Politikerin wie von Storch mit so kruden und kontroversen Ansichten sollte man nicht den Gefallen tun, dass sie Recht hat."

       

      Von Storch hat aber nicht Recht, egal, wie ihre Gegner auftreten. Und man sollte sich davor hüten, ihr deswegen Recht zu geben. Es ist keine Frage des rhetorischen Stils. Es geht um den Inhalt. Und da sind Petry und von Storch unmissverständlich: Sie sehen Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge (Flüchtlinge sind nicht nicht Eindringlinge - das ist ein bedeutender Unterschied!) als legitim an. Dabei wäre er hochgradig illegal und auch moralisch in keinster Weise zu rechtfertigen. Wer Schusswaffengebrauch in diesem Kontext als Option erwähnt, hat zum Grundgesetz und den ethischen Werten unserer Gesellschaft nicht mehr Bezug als der IS.

       

      Keine Solidarisierung mit Rechts! Niemals!

  • Werter Herr Schulte!

    Bitte analysieren Sie doch die Forderungen des Herrn Vizekanzlers zur Grenzsicherung durch die Griechen.

    Die schreckliche Konsequenz lässt die AfD wie eine Kindergartentruppe aussehen! Warum wird die böswillige Demagogie des SPD-Vorsitzenden nicht hinterfragt?

  • Ich verstehe die Aufregung nicht!

     

    Die AfD ist eine Partei, wie jede andere auch und hat auch somit Ihre Berechtigung. Nur weil einigen die politische Ausrichtung nicht gefällt, gibt es noch lange keinen Grund sich die ganze Zeit so aufzuführen und von Verbot zu sprechen.

     

    AfD ist nicht anderes, als die Grünen in Ihren Anfängen! Lediglich am anderen Ende des Spektrums. Alles etwas drunter und drüber. So was gibt sich mit den Jahren, wenn man sich etabliert hat.

     

    In jedem Land gibt es eine vergleichbare Partei: FPÖ, Schwedendemokraten, Front National...

     

    Da die CDU aktuell eher links der Mitte zu finden ist, ist genügend Platz an der rechten Seite für eine sinnvolle Alternative, ohne gleich EXTREM zu sein.

     

    In wenigen Jahren wird die AfD bei uns genauso selbstverständlich zum politischen Bild gehören, wie die Grünen. Beide muss man nicht lieben, aber verbieten sollte man sie auch nicht.

    • @Thorsten Pauli:

      Ja, nur ... in wenigen Jahren. Die GRÜNEN waren in ihren Anfängen auch ziemlich heftig. Leute aus K-Gruppen, gewalttätige Spontis ... man wußte noch nicht, was daraus werden würde, und genau so selbstverständlich gehört die AfD gegenwärtig auch vom Verfassungsschutz überwacht.

    • @Thorsten Pauli:

      Eine Partei, die unverhohlen einen Neuen Völkischen Nationalismus und die Abkehr vom Westen zugunsten einer Ausrichtung auf Russland predigt, ist keine normale Partei, sondern betätigt sich als Wiedergänger der Geschichte.

       

      Welche Werte vertritt die Partei eigentlich? Die Werthaltigkeit ihrer Forderungen bildet eine Asymptote zur Nulllinie. Ich kann da weder liberales, noch christliches Gedankengut erkennen. Dafür gibts Hysterie und Unterstellungen gleich sackweise.

  • 3G
    31955 (Profil gelöscht)

    Die Wahrheit ist: Die AfD wird von den meisten Mitläufern nicht gewählt werden, weil diese Partei ein besseres Wahlprogramm hat oder deren Mitglieder bessere politisch Fähigkeiten besäßen.

    Keineswegs.

    Sie wird gewählt, weil die momentane Politik im Kanzleramt und in der gegenüberliegenden parlamentarischen Schwatzbude von vielen Bürgern als unglaubwürdig und zunehmend unerträglich empfunden wird.

     

    Es warten noch schlimme Tage auf Deutschland und Europa. Mein Lösungsvorschlag: Lasst alle Menschen Europas über das "Haus Europas" in einem echten volksherrschaftlichen Prozess mit genau definierten Fragen abstimmen. Alles andere wäre unglaubwürdig und ist nicht zielführend.

    • @31955 (Profil gelöscht):

      Ich rate mal zu etwas Vorsicht bei historisch so eindeutig verorteten Begriffen wie „Schwatzbude“.

      Die Verbindung mit dem von Ihnen hier propagierten „volksherrschaftlichen Prozess“ lässt Ihre Gedankenwelt nur erahnen. Sie widersprecht den Grundprinzipien einer repräsentativen Demokratie.

       

      Hierzu haGalil.com (Jüdisches Leben online) aus: „Verheerende Wirkungen der völkischen Hetze“

       

      „…Der Aufbau des Volks könne erst beginnen, wenn die Juden und die Marxisten (November-Verbrecher) förmlich vernichtet seien. Die Regierungen des Reichs und der Länder werden, gleichviel ob sie rechts oder links orientiert sind, bis aufs Messer bekämpft. Die Parlamente werden als Schwatzbuden verächtlich gemacht. Formale Mehrheitsbeschlüsse der Parlamente werden als gesetzgebende Faktoren abgelehnt; es wird offen der Bürgerkrieg und die nationalsozialistische Diktatur und damit die Gewaltherrschaft einer Minderheit gepredigt. http://www.hagalil.com/2014/05/hitler-vor-1933/

    • @31955 (Profil gelöscht):

      Ich weiß nicht, ob Sie's wissen, aber "Schwatzbude" ist original rechter Antiparlamentarismus. Also bitte: Wenn Sie eine parlamentarische Kontrolle der Macht schätzen, reden und schreiben Sie nicht wie die Weimarer Rechte.

      • 3G
        31955 (Profil gelöscht)
        @Spin:

        Als “Haus der tödlichsten Geistesöde” bezeichnete Rosa Luxemburg das deutsche Parlament, den Reichstag. Den Kennern hier im Forum sind auch die markigen Worte des Kaisers Wilhelm II., der die Volksvertretung nicht nur als „Reichsaffentheater“ sondern auch als „Schwatzbude“, wie übrigens schon seinerzeit Otto von Bismarck titulierte.

      • 3G
        31955 (Profil gelöscht)
        @Spin:

        Der Begriff "Schwatzbude" ist zu allen Zeiten ein passender Begriff für unfähige Parlamente (auch in jüngster Zeit, "Spiegel" "Stern"- googeln Sie fleißig) und keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal eines irgendwann herrschenden "rechten Antiparlamentarismus" Aber ein "netter" Versuch! Hut ab!

  • Jetzt mal halblang. Im Vergleich zu allem, was bislang war: NPD, DVU, Republikaner, wäre die AfD noch das Beste, was uns passieren könnte. Und anders als Le Pen und Geert Wilders ist die Petry auch niemand, für die ich mich im Ausland schämen müßte. Mit einer Deppenquote von auf Dauer um die 8% für die AfD kann ich sehr gut leben. Muß ich wohl auch; die müssen ja auch mit uns leben.

     

    So wie die Junge Freiheit im Grunde die outgesourcte Wochenendbeilage der Frankfurter Allgemeinen ist, so wie die SPD mit der Agenda 2010 die LINKE aus sich ausgesetzt hat, so haben AfD-Typen wie der Konservative Revolutionär Höcke vor 20 Jahren noch für die CDU im Bundestag gesessen. Und, ja, die treiben die CDU ähnlich vor sich her wie die LINKE die SPD.

     

    Entweder "wir schaffen das" mit den Flüchtlingen. Dann hat sich der Spuk mit der AfD binnen 10 Jahren eh erledigt. Oder aber, wir schaffen das nicht. Dann werden wir noch froh sein, daß uns die AfD das Gesocks bindet, und nicht weitaus Ärgeres.

  • Die parlamentarische Demokratie hat doch erst die rechtsradikalen von der AfD möglich gemacht. Das haben alle vorausgesagt, wenn die GroKo kommt, werden die Ränder zunehmen und die Volksparteien abnehmen. Stimmt`s?

    Sigmar Gabriel (SPD) hätte niemals in die GroKo gehen dürfen. Es ist ja, isoliert betrachtet nicht die GroKo schuld, sondern die Arroganz mit der die Politiker von der GroKo das Land regieren und zwar im Bündnis mit der Breite der Medien und Journalisten.

     

    Ich sage voraus, die SPD ist nun in der babylonischen Gefangenschaft mit der UNION und das bis an das bittere Ende. Das Ende mit 4,69%, naht, als die Griechen die Lügen der PASOK (griechische SPD) statt hatten und die PASOK in die Bedeutungslosigkeit abwählten.

    • @Nico Frank:

      So bitter es schmeckt: Sie haben Recht!

      • @noevil:

        Rot-Rot-Grün hätte die AfD verhindert.

        • @Nase Weis:

          Dazu müßte die SPD rot sein. Ich kann da maximal blassrosa erkennen.

  • 2G
    23879 (Profil gelöscht)

    "unsere parlamentarische Demokratie"

     

    Mal ganz unabhängig von der AfD-Diskussion: Bürgerlicher Parlamentarismus wird nicht zur Demokratie, nur weil man ihn andauernd so nennt. Eine Ziege wird ja auch nicht zum Rennpferd, wenn man ihr Schleifen umbindet.

  • Zitat: "So könnte die AfD unsere parlamentarische Demokratie in einer Weise verändern, wie wir es uns noch nicht vorstellen können. Deshalb gehört sie bekämpft, wo immer es geht. In den Parlamenten, mit Gegendemos auf der Straße, mit allen Mitteln des Rechtsstaates."

    So, so, weil etwas oder jemand unsere parlamentarische Demokratie so verändert, wie wir es uns nicht vorstellen können, gehört er oder es bekämpft?

    Käme, zumindest parallel zum Kampfaufruf, eine zeitgemäße Veränderung der parlamentarischen Demokratie möglicherweise auch in Betracht. Eine Veränderung, welche solchen Parteien wie der AfD, schon im Ansatz den Nährboden entzieht? Und dieser Nährboden sind ja unter anderem auch die von der parlamentarischen Demokratie in ihrer aktuellen Erscheinung Enttäuschten.

  • 3G
    3784 (Profil gelöscht)

    Die 5. These ist zu optimistisch. Wenn es in DE um die Frage geht, die Regierung zu stellen oder nicht, fallen aller Erfahrung nach in DE hinter verschlossenen Türen sehr schnell die Schamgrenzen. Sind doch die staatstragenden Verantwortlichen im Vorfeld dem Gesockse schon vorher auf halbem Weg entgegengekommen, um das eigene politische Überleben höchst besorgt.

    • @3784 (Profil gelöscht):

      nicht nur in der BRD fallen Schamgrenzen , wenn es um Machtoptionen geht - siehe Griechenland ( SYRIZA und ANEL )

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Wie gut erinnere ich mich an ihre Verteidigungsreden für den Symbolpolitiker Gabriel. Dort und damals begann die Verschiebung des politischen Diskurses. Nicht erst mit der Geburt und dem Gepamper dieses kränklichen Homunkulus. Wer nicht verstehen will, warum der AfD die Wähler zuströmen (lesen sie Thomas Fischers aktuelle Kolumne auf Die Zeit), landet immer nur bei Ad hoc-Analysen.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Ich sehe immer öfters, dass irgendwelche Bekannten von Bekannten, die seit Jahren miese Jobs haben, die immer mieser bezahlt werden, ihre Facebookprofile mit irgendwelchen nationalen/nationalistischen/rechstpopulistischen Hintergrundbildern ausschmücken.

    Das Gefühl zum Verlierer der Entwicklung des letzten Vierteljahrhunderts zu gehören, könnte bei etwa 30% der Gesellschaft mehr oder weniger ausgeprägt sein. Im Unterschied zu der Linkspartei bietet einem Teil dieser Menschen die AfD sämtliche Komponenten, die ihr politisches Verhalten kanalisieren: das Bedrohungsszenario (Flüchtlinge/Ausländer), die Schuldigen (Lügenpresse, Volksverräter), Veteilungskämpfe und die ultimative Tugend (Zugehörigkeit zum deutschen Volk). Das läßt sich politisch schlecht bekämpfen. Opermann hat vor kurzem der Merkel vorgeworfen, sie hätte durch ihr Linksschwenk diese Grupper vernachlässigt. Das zeugt von der ausgeprägten politischen Dummheit des SPD-Fraktionsvorsitzenden. Die SPD-Politik der letzten 15 Jahre ist die Hauptursache für diese Entwicklung. Flüchtlingskrise war nur ein Auslöser, der die Unzufriedenheit in Form eines hässlichen bräunlichen Schaums hat hochkochen lassen. Da war der Süden Europas mit Syriza oder Podemos viel besser bedient.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Als Gegenbewegung bräuchte es eine starke linke Politik, die keine Angst hat, wirkliche Schuldige zu benennen — zum Beispiel diejenigen, die die Vermögenssteuer abgeschafft haben.

       

      Es gibt Verteilungskämpfe, aber zur Zeit werden die immer von den Vermögenden gewonnen. Und in den Medien kaum thematisiert.

       

      Die AfD lenkt hierbei effektiv von diesen wirklichen Verteilungskämpfen ab — ist also zutiefst verlogen und ein Werkzeug der Vermögenden, um die Wut der aktuellen Verlierer auf andere Verlierer zu lenken und in Fremdenhass zu kanalisieren.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Arne Babenhauserheide:

        "Die AfD lenkt hierbei effektiv von diesen wirklichen Verteilungskämpfen ab"

         

        Leider lenken auch alle anderen Parteien (bis auf die LINKE und die nimmt niemand ernst mit ihren 8%) von diesen wirklichen Verteilungskämpfen ab, das ist ja das Problem.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Nur um Ihre Erinnerung aufzufrischen : die heilige SYRIZA ist mit den Braunen von der ANEL ins Bett gegangen.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Zhijun:

        Für heilig erachte ich keinen. Ziemlich amüsiert muss man allerdings die jetzige Debatte betrachten, die im Tenor geführt wird: woher kommen jetzt all die Radikalen (mit und ohne Anführungsstriche)? Trump, Corbyn, Sanders, Syriza, Podemos, PiS, AfD etc.

        Wenn man schon marktgerechte Demokratie ausgerufen hat, dann muss man erwarten, dass es sich früher oder später auf dem politischen Markt dieser Demokratie auswirkt.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          glaube nicht , dass die marktgerechte Demokratie ausgerufen wurde , eher wurde Europa nach dem Fall der Mauer von der Globalisierung überrollt und die Verlierer dieser Entwicklung suchen sich einfache Alternativen.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Zhijun:

            Zu Gewinnern oder Verlierern der Globalisierung zählen i der ersten Linie ganze Staaten (Volkswirtschaften). Wie es innerhalb eines Wirtschaftsraumes aussieht, ist immer noch in großem Ausmaß die Sache der jeweiligen Regierungen. Man kann alles auf die Globalisierung abwälzen: niedrige Kapitalertragsteuer, niedrige Renten, vielleicht sogar niedrige Löhne in dem Gaststättengewerbe. Selig wer es glaubt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Den letzten Satz finde ich interessant. Weitergesponnen wäre es also das Versagen der LINKEN gewesen, den Rechtspopulisten das Feld zu überlassen, statt linkspopulistische Bewegungen, Demonstrationen zu starten, das deutsche Syriza zu starten.

       

      Ansonsten aber finde ich die These richtig, daß, wenn die traditionellen Volksparteien in die Mitte strömen, sie an den rechten und linken Rändern Raum schaffen. Wer ein konservatives Familienbild hat, wer homophob ist, jedenfalls meint, daß die Schwulen nicht auch noch Kinder adoptieren sollen dürfen, weil das "irgendwie unnatürlich" sei, wem die vielen "Ausländer" hier unheimlich sind, wen soll der wählen?

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Seeräuberjens:

        Das "Schmerzniveau" (und v.a. dessen Ausbreitung) der deutschen Gesellschaft sind mit Spanien oder Griechenland nicht zu vergleichen. Man kann nicht erwarten, dass Hunderttausende auf die Straßen ihren Protest tragen. Was man hätte erwarten können, dass unsere Sozialdemokraten bei der Entwicklung ein gewisses Maß an Gerechtigkeit nicht aus dem Auge verlieren. gut, mittlerweile weiß man, dass es wohl nicht unbedingt der Existengrund dieser Partei ist. Das andere wäre, dass die/eine Regierung nicht ständig in dem Erfolgspropagandamodus operiert.

  • "Die AfD ist jetzt schon erfolgreicher als alle Rechtspopulisten vor ihr. Sie stellt ihren Fremdenhass nicht offen zur Schau"

     

    Wirklich nicht? Das widerspricht doch Ihren eigenen Darstellungen - gerade die offenne Xenophobie zieht aktuell doch besser als seinerzeit Luckes Eurodiskurs. Der anti-demokratisch völkische Kern der AfD muß allerdings in der Tat konsequent, stringent und allgemeinverständlich als Ideologie mit all ihren implikationen dekonstruiert werden - klare Kante und politische Bildungsarbeit bei den Jungen - die Über-50 jährigen weißen Männer, die den typischen Pegidisten ausmachen sind wohl in ihrem narzisstischen Hass nicht mehr vor sich selbst zu retten.

    • @hessebub:

      Mein Verdacht: Die vielen barttragenden jungen Männer mit evident nichtdeutscher Physiognomie, die seit Anwachsen der Flüchtlingsströme vermehrt auf Deutschlands Straßen und Plätzen auftauchen, machen zahlreichen Deutschen tatsächlich Angst - und zwar nicht nur denen, die in präkeren Verhältnissen leben. Der eine oder andere wird deshalb auf die AfD als "letzten Rettungsanker" gegen den Untergang Deutschlands hoffen. Ich hoffe, diese Feststellung nimmt mir niemand übel. Ich sehe selbst nicht gerade mitteleuropäisch aus.

      • @Sergei Denissow:

        Die Afd ist nur deswegen so stark geworden, weil Merkel immer noch nicht von ihrer dasaströsen Flüchtlingspolitik abweichen möchte, kein Land der Welt(außer Deutschland) ist so dumm die Grenzen für alle offen zu halten.

      • @Sergei Denissow:

        Ich wurde auch schon mehrfach von Flüchtlingen sexuell belästigt, und ich habe Angst vor denen.

        Trotzdem würde ich nie Afd wählen, denn auch vor denen habe ich Angst, weil sie was von einer NSDAP 2.0 an sich haben.

    • @hessebub:

      "die Über-50 jährigen weißen Männer, die den typischen Pegidisten ausmachen sind wohl in ihrem narzisstischen Hass nicht mehr vor sich selbst zu retten."

       

      Besser nicht so pessimistisch sein. Mittlerweile sind die "Babyboomer" über 50 und das ist eine riesige Wählergruppe. (http://daserste.ndr.de/beckmann/sendungen/Von-Babyboomern-Rentnern-und-einer-Rentenluecke,demografischerwandel100.html)

      • @jhwh:

        ...Und vor Allem sind viele der in den 60ern geborenen wahrscheinlich weniger völkisch und intolerant, als deren Kinder und Kindeskinder. (leider)